NP - Rungholt: Der Strand

Es war ein wenig schwer, zu Wort zu kommen, bei so einer Hektik. Zumindest hatte sich sein Gedanke bestätigt, dass die Alle von Rungholt waren. "Also ich-" fing er an, konnte seine Sätze aber nie wirklich beenden. Aber er verstand, dass die Lage ernster war, als er anfangs gedacht hatte. Er erinnerte sich im Schnellgang und krampfhaft an die Lektionen über die Irrlichter... Komisches Gefühl, wenn es im Kopf Alarm schlug. Er atmete tief durch. Es wird schon Alles gut gehen. Aber es war nicht an der Zeit um jetzt noch großartig nach zu denken, oder irgendwas zu erwägen. Wenn nicht bald ein Gang höher geschaltet wird, werden Menschen sterben. "Ich werde tun, was ich kann. Ich MUSS tun, was ich kann." meinte er und nickte. "Ich bin Armin." sagte er noch beiläufig. "Ich werd' einfach ein Stück nach oben fliegen und euch die Richtung geben." Gesagt getan, sein Besen stieg höher an und schon bald konnte er es wieder erkennen. Dieses bedrohliche Boot... dass die Halbe Schülerschaft von Rungholt gekidnappt hatte. Und auch ihn konnte es erwischen, wenn er auf die Täuschungszauber dieser Wesen rein fiel. Er musste sich vorsehen. "Ihr müsst nach rechts wenden!" rief er ihnen diese und weitere Anweisungen zu, und sie näherten sich immer mehr dem feindlichen Schiff...

"Alles klar! Und viel Glück!" Anjun beobachtete wie sich der fremde Junge hoch über ihren Köpfen entfernte.

Der Nebel war mittlerweile noch dichter geworden. Von Westen konnten sie das regelmäßige Tuten der Fähre hören, aus deren Fahrrinne sie sich besser fernhielten.

Der rothaarige Nachtkrab wandte sich an die neben ihm sitzenden. "Wir könnten die Geschwindigkeit des Bootes durch einen Windzauber unterstützen."

Wer konnte schon sagen, wann die Irrlichter genug davon hatten ihre Mitschüler zu quälen. Vielleicht schmissen sie sie schon jetzt über Bord. Und in der winterlichen Nordsee würden sie nicht länger als ein paar Minuten überleben. Besonders Lara nicht! Seine Geliebte war wegen ihrer besonderen Verbindung zu Feuerzauber sehr kälteanfällig.

"Gute Idee! Wir haben schließlich nicht ewig Zeit, die anderen zu finden!" Kurz grübelte sie noch nach einem Zauber, der genügend Wind erzeugen würde. Was war da... hmm also als erstes sollte man wohl einfach mal im Lateinischem suchen...Natürlich, Vents! "Ventus Maximus!" Schon brodelte es an ihrer Zauberstabspitze und ein starker Windstoß wehte aus ihr heraus, den sie so ausrichtete, dass das Bot möglichst in die Richtung fuhr, in die Armin geflogen war.

"Mal eine Frage, die Irrlichter werden die anderen doch sicher nicht so ganz Widerstandslos gehen lassen, oder? Was machen wir dann? Die Klotterbeck hat ja gesagt, ein Stupor hält sie auf, aber gibt es nicht auch Methoden, sie unschädlich zu machen? Das sollten wir wohl besser besprechen, bevor wir da planlos auf die Schiffe gehen." //Hab nämlich keine Lust, dass die Dinger dann auf mich losgehen....brrrr... ist das plötzlich noch kälter hier?....//

„Klotterbeck hat uns doch erklärt, wie wir sie vernichten können.“ Leon dachte darüber nach, wie er das Selina logisch und verständlich erklären konnte. Gar nicht so einfach, etwas zu erklären, was mit reinen Gefühlen zu tun hat und nicht durch pure Magie bewerkstelligt werden konnte. „Diese Meeresirrlichter, sind genau genommen nichts anderes als Spiegelbilder von verlorenen Seelen, die viel Leid erfahren haben. Und daraus ist ein unbändiger Hass, auf das lebendige erwachsen. Wir können sie nicht durch irgendwelche Angriffszauber vernichten. Es geht darum ihnen echtes Mitgefühl und bedauern für ihr Schicksal entgegen zu bringen. Du hast selbst gespürt, wie sie in uns lesen können, wie ein offenes Buch und genau diesen Umstand können wir auch gegen sie verwenden. Stell dir einfach vor wie Qualvoll sie gestorben sein müssen, das sie soviel Hass in sich tragen.“

Es klang einfach. Doch Leon war bewusst, wie schwer es war Mitleid für Wesen aufzubringen, die so etwas grausam taten, unabhängig des Grundes dafür. Ihm war auch bewusst das nicht jeder in ihrer Gruppe über diesen Schatten springen konnte. Die Meeresirrlichter brachten Leid und lösten damit negative Gefühle in den Menschen aus. Das Hauptziel sollte weiterhin sein einfach bis zu ihren vermissten Mitschülern durch zu kommen und sich diese Mistdinger vom Leib zu halten. Doch es würde vielleicht keinen anderen Weg geben, als ein paar dieser Irrlichter auf zu lösen. „Versuchts einfach. Ich werde dich auf dem Schiff auf keinen Fall alleine lassen.“, lächelte er Selina schwach an. Dann wendete er sich an Anjun. „Ich weiß das du diese Dinger genau wie ich hasst dafür, was sie uns angetan haben. Aber ich bitte dich, für Lara über diesen Schatten zu springen.“

Was war das? Sie sollten diesen Dingern echt Mitleid entgegenbringen? Für Selina klang das vollkommen schwachsinnig. Sie hatten ihre Freunde gefangen genommen und quälten sie nun auf schreckliche Weise, nur um sie später um Meer zu versenken. Und ganz abgesehen davon, was diese Dinger ihnen angetan hatten, machten sie Selina Panik. Das war als würde man Mitleid für einen Dementoren entfinden, dafür dass er von den glücklichen Gefühlen anderer abhängig ist. Oder als hätte man mit einem Vampir MItleid, weil er auf Blut angewiesen ist oder....ach es war einfach vollkommen verrückt, mit sowas Mitleid zu haben! Noch dazu, dass Leon das sagen konnte. Immerhin hatten sie seine eigene Cousine!

"Also das klingt für mich selltsam.....ich hatte erhlich gesagt gehofft, dass es eine andere Möglichkeit gäbe, wie einen Patronus oder einen Auflösezauber wie bei normalen Irrlichtern....aber scheinbar müssen wir da dann doch anders durch..." seufzte die Rothaarige. Schon schlimm genug diese Schiffe überhaupt betreten zu müssen aber dann noch eine eine "wirkliche" Möglichkeit, die Dinger unschädlich zu machen? Sie wurde immer nervöser bei dem Gedanken daran, doch ihre Angst sollte anscheinend bald schon Gestalt annehmen. Im Nebel zeichnete sich langsam ein gewaltiger Schatten ab. Anscheinend war es nun soweit. "L...Leute...i...ich denke mal das ist das Schiff, oder?..."

Aufrichtiges Mitleid? Im Moment fühlte Anjun nur Sorge und Zorn. Vielleicht konnte ein besserer Mensch als er die Irrlichter erlösen, er selbst sah sich dazu nicht im Stande. Er wollte nur so schnell wie möglich Lara und die anderen befreien.

Seine Nackenhaare stellten sich auf, als aus dem dichten, weißen Nebel sein großer, düsterer Schatten auftaucht. Riesenhaft schien das alte Segelschiff vor ihnen zu sein. Sein von Algen und Seepocken überzogener Rumpf ragt hoch vor ihnen auf. Ein riesiges Loch war darin und das Schatzkleid war an verschiedenen Stellen von den Kanonen zerschlagen, die das Schiff einst versenkt hatten. Die Segel hingen zerrissen in Fetzen, klapperten gegen die Masten und
Riggen und es war klar, dass dies Schiff nur noch durch dunkle Magie zusammengehalten wurde.

Anjun fröstelte. Er hatte Angst. Von diesem Schiff ging nur Furcht aus. Dennoch ließ er nicht von dem Ruder ab, drehte es so in die kalte Gischt, dass sie immer näher kamen. Jetzt konnte er erkennen, dass scheinbar niemand an Bord war. Vielleicht waren alle Seeirrlichter unter deck, um sich an der Furcht der Kinder zu weiden? Aber das konnte auch eine Illusion sein. Er murmelte einen Schutzzauber.

Wie sollten sie an Bord kommen? Armin hatte es leicht mit dem Besen, aber selbst wenn er jemanden mitnahm, würde es ewig dauern, bis sie alle an Deck waren. Er spähte umher und kam zu dem Schluss, dass man vielleicht über den Anker und das Bugspriet an Bord klettern konnte. Jedenfalls wenn man geschickt genug war. Aber der körperlichen Gewandtheit konnte man notfalls ja magisch nachhelfen. Daher macht er die anderen leise darauf aufmerksam.

Leon nickte dem jungen Baccaracus zu, begleitet von einem leisen seufzen. Das war anscheinend wirklich der einzige Weg auf das Schiff. Er hielt nicht sonderlich viel von Sport. Er hielt sich vor allem durch das Agilitytraining mit seinem Tier und schwimmen in Form. Und klettern stand nicht ganz oben auf seiner Wunschliste. „Halt still Kleiner!“, kraulte er Dolgrin hinter den Ohren, ehe er seinen Zauberstab auf diesen richtete. „Wingardium Leviosa“ Das Tier stieg in die Luft und landete sicher auf dem Deck Schiffes. Leon selbst hangelte sich mühsam die Ankerkette hoch. Um schließlich mit der Gewissheit, das er dringend an seiner Kondition arbeiten musste, sich an Deck zu hieven. Der Hund drängte sich an die Beine des Jungen. Auf dem Deck herrschte Leere, begleitete von einer toten Stille, die auf Leon Gemüt schlug. Der Junge kämpfte gegen seine Angst an, die ihn zu überrollen drohte. Solche Gefühle konnte er sich jetzt nicht leisten. Er musste doch Lara helfen und hatte versprochen auf Selina auf zu passen.

Also war es doch nun ihre Angst gewesen, die sich nun bedrohlich vor dem Boot aufbaute. Doch wie sollte man dort nun hochkommen? Einen Wingardium Leviosa konnte man auf sich selbst immerhin nicht anwenden. Also sie konnte es zumindest nicht. Und dort an dieser Ankerkette hochzuklettern war für Selina wohl mehr als ungesund. Was gab es nun sonst für Möglichkeiten dort hoch zu kommen? Wenn Selina so recht darüber nachdachte, sollte es wohl einfach nicht sein. Ihre grässliche Panik, das Schiff, das für sie viel zu hoch war... //Ohje jetzt reiß dich gefälligst zusammen!// Also...einen Zauber...welchen Zauber könnte sie nur anwenden? Irgendwas musste man doch tun können.....

//Das ist es!// Mit ihrem Zauberstab machte die Rothaarige aufwändige Gesten, begleitete diese mit einem langen Zauberspruch. Hoffentlich klappte das diesmal! Nachdem sie fertig war, streckte sie zögerlich den Fuß aus dem Boot, ehe sie damit die Wasseroberfläche berührte. Wie durch ein Wunder schien der Fuß nicht ins Wasser einzutauchen. Nun trat sie auch mit dem anderen Fuß aufs Wasser und auch dieser giing nicht unter. "Hmm aber da stimmt was nicht es mü...Aaaaahh!" sofort begann das Wasser unter ihr hochzusprudeln. Auf einer gigantischen Fontände wurde Selina hoch auf das deck des Schiffes getragen, wo sie nach einem Versuch, grazil das Deck zu betreten, mit einem Stolpern die Fontäne verlies.

tbc: NP: Das Schiff der Irrlichter (+ Leon)

Armin war der Erste von ihnen, der das Boot erreichte. Doch bevor er auf dem Deck landete, drehte er noch in der Luft eine Runde um das Schiff, um ein wenig zu spähen. Es war verdammt gruselig, ging ihm durch den Kopf. Er schluckte. Währenddessen kamen die Anderen nach einander auf das Schiff. Er bewunderte seine zukünftigen Schulkameraden für ihren starken Willen. Während er gegen den Wind flog, nahm auch er sich vor, sein Bestes zu geben. Ein Zurück gab es ja jetzt sowieso nicht mehr. Er begann, seinen Flug zu senken. Seine Eltern... Er hoffte, die Fähre würde nicht so nah heran fahren. Seine Abwesenheit hatten die Beiden mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bemerkt. Schließlich landete er mit seinem Besen auf dem Deck bei den Anderen. Es war hier sehr glitschig wegen den ganzen Algen. Der Junge schaute sich um. "Alles klar..."

tbc: NP: Das Schiff der Irrlichter

Endlich kam das Schiff in Sicht.
Seufzend sah Sina auf. Sie hatte die Fahrt damit verbracht, sich einerseits um ihre Mitschüler zu sorgen und andererseits darüber zu grübeln, wie sie es geschafft hatte, wieder einmal mit Clue fest zu sitzen.
Sie hatte sich mit Adrian und Shouky ein Boot gesucht. Offensichtlich hatten sie nicht darauf geachtet, dass dies das letzte freie Boot war und bevor sie sich versah, saß Clue schon gegenüber von ihr und hielt ein Paddel in der Hand.

Nun hatten sie das Schiff jedoch erreicht und es galt, die gesamte Aufmerksamkeit auf die Irrlichter zu konzentrieren. Da konnte sie keine dummen Gefühle gebrauchen, die sie ablenkten.
Das einzig Gute daran, dass Clue hier war, war, dass Sina ihn für ziemlich fähig hielt, was Verteidigungszauber anging. Momentan bereute sie nur, dass sie es bis jetzt noch nicht geschafft hatten, einen Zeitpunkt für ihre Lerngruppe mit Shouky und Leon auszumachen. Sina hätte in dieser Zeit schon einiges lernen können, was ihr dabei helfen würde, die Irrlichter besser zu vertreiben.
Wobei... was hatte die Klotterbeck noch mal gesagt? Nur aufrichtiges mitgefühl würde die Irrlichter endgültig vertreiben.
Sina überlegte, ob sie das schaffte. Nun ja, sie würde es auf jeden Fall versuchen.

Adrian hielt ihr Boot an. Die ersten betraten schon das Schiff und Sina wurde es etwas mulmig. Was würde sie wohl dort auf Deck erwarten? Sie nickte Shouky aufmunternd zu und versuchte sich selbst Mut zuzureden.
Sie wollte gerade auf ein Zeichen von Anjun warten, als eine Fontäne ihren Blick ablenkte. Seline und Leon hatten es mit lautem getöse geschafft, auf das Schiff zu kommen.
Hoffentlich hatten sie damit nicht die Aufmerksamkeit der Irrlichter auf sich gezogen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn diese sie schon bemerkten, noch bevor sie alle überhaupt auf dem Schiff waren.

Adrian fühlte sich so hilflos, wie noch nie zuvor. Er wusste, er konnte nichts tun, um Shouky und den anderen zu helfen, ihre Mitschüler zu retten. Am liebsten würde er sich Shouky schnappen, umkehren und sie in Sicherheit bringen, aber er wusste, dass sie da keinesfalls zustimmen würde. Sie war fest entschlossen ihren Freunden zu helfen. Ehrlich gesagt hätte Adrian aber auch nichts anderes von ihr erwartet.

Armin hatte nun endlich das Schiff gefunden und sie waren kurz davor es zu entern.
Um sich von seiner Hilflosigkeit abzulenken und wenigstens etwas zu tun, widmete Adrian sich der einzigen AUfgabe, mit der er bei dieser Mission vielleicht helfen könnte.
Mit lauter Stimme wandte er sich an die anderen Boote:
"Ich werde hier im Boot eine Art Krankenlager aufschlagen. Die Verletzten bringt bitte so schnell wie möglich außer Gefahr und zu mir ins Boot."

Kurz überlegte er, ob er Shouky einen harmlosen Fluch aufhalsen soll, damit sie bei ihm im Boot bliebe, ließ sie dann aber doch schweren Herzens gehen. Allerdings nicht, ohne sie noch einmal am Arm zu sich zu ziehen und ihr eindringlich zuzuflüstern: "Pass bitte gut auf dich auf." Er hauchte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und hoffte, dass dies in der Dunkelheit niemand erkennen konnte. Clue und Sina waren glücklicherweise mit ihrem eigenen Ausstieg beschäftigt. Dann ließ er Shouky gehen und sah ihr sehnsuchtsvoll hinterher.

Wie alle anderen älteren Schülerinnen und Schüler, die am Strand gestanden waren, entschloss auch Clue sich, in die Boote einzusteigen und mitzufahren. Er ließ sich mit dieser Entscheidung zwar etwas mehr Zeit, als beispielsweise Anjun, aber das Einzige, das zählte, war ja schließlich, dass er nun auch im Boot saß. Zu seiner eigenen Erstaunung gegenüber Sina. Er wusste selbst nicht, wieso sich das immer so ergab.
Kurz lächelte er ihr zu, doch dann gingen seine Gedanken zurück zu den entführten Schülern. Es war kein guter Zeitpunkt, um unsinnige Gespräche zu führen. Clue dachte darüber nach, was er mit Dominic gesprochen hatte. Er war Schuld. Das war das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte und einer der wenigen Beweggründe, die dazu geführt hatten, dass er mitgekommen war. Er hätte genauso gut am Strand bleiben können, aber jetzt saß er hier im Boot. Weil er schuld daran war, dass Dominic entführt worden war. Clue hatte ihn überredet mitzukommen. Seufzend schüttelte er den Kopf.

Es dauerte nicht lange, bis das Boot angehalten wurde und sie aussteigen mussten. Jetzt ging es erst richtig los. Langsam stand Clue auf und lief vor Sina her. Kurz bevor sie ausstiegen, drehte er sich zu ihr um, warf kurz Adrian und Shouky, die sich seltsam innig umarmten, einen Blick zu und drückte dann schnell Sinas Hand. Sie wirkte ziemlich nervös und geknickt. "Wir schaffen das schon", murmelte er, um sie aufzumuntern.

Shouky saß gemeinsam mit Sina, Adrian und Clue in einem Boot. Sie wusste nicht, was sie auf dem Schiff der Irrlichter erwarten würde und wenn sie ehrlich war, hatte sie sogar ein bisschen Angst. Was, wenn sie es nicht schaffen würden? Wenn sie die anderen Schüler nicht retten konnten?
Während sie Sinas Lächeln erwiderte, wanderte ihre Hand automatisch zum Amulett, das sie um den Hals trug. Vorhin hatte sie mit Anjun über die Gefahren gesprochen und jetzt saßen sie beide in Booten und waren auf dem Weg zu einem Irrlichter-Schiff. War das nicht verrückt? Was, wenn dort noch weitere Gefahren lauern würden?
Shouky schloss die Augen, als Adrian das Boot zum Stehen brachte. Jetzt würde es losgehen, sie würden aussteigen und.. kämpfen. Sie mussten es einfach schaffen.
Doch Shouky kam nicht weit, denn bevor sie aussteigen konnte, hatte Adrian sie zurückgezogen und in seine Arme genommen. Lächelnd genoss Shouky die Umarmung und wünschte sich, dass sie einfach hier stehenbleiben konnte - in Adrians Armen. Aber sie musste die anderen retten. Also streichelte sie Adrian vorsichtig über den Rücken. "Mach ich", flüsterte sie, bevor sie sich von ihm löste und Sina und Clue hinterherlief, um auf das Schiff zu gehen.

Sina erstarrte, als Clue ihre Hand ergriff. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz bliebe stehen. Hoffentlich bemerkte Clue das nicht.
Normalerweise müsste sie jetzt sauer auf ihn sein, weil er offensichtlich schon wieder ein Fluch gegen sie verwendete.
Allerdings war ihr das in diesem Moment ziemlich egal. Sie wusste nur, dass es sich verdammt gut anfühlte und sie einigermaßen beruhigte.

Auf einmal fühlte sie sich sicher mit Clue an ihrer Seite. Sina bemerkte es nicht einmal, dass sie sich an Clues Hand festklammerte und drehte sich zu Shouky um:
"Kommst du?"
Sie tat, als bemerkte sie Shoukys und Adrians Abschiedsszene nicht, hier war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihre Freundin darauf anzusprechen. Das würde sie später nachholen. Vorausgesetzt es gab ein später...

Ganz ruhig, Sina. Nur nicht so pessimistisch. Mit Clue an ihrer Seite würde schon nichts schief gehen. Außerdem waren ja auch noch Shouky, Leon, Anjun und die anderen Schüler da.

Sina holte einmal tief Luft, bevor sie schnell ihren Zauberstab schwang und eine Strickleiter am Boot der Irrlichter erschien.

tbc: NP: Das Schiff der Irrlichter (+ Shouky und Clue)
[@Shouky: Ich schlepp euch jetzt einfach mal mit. hoffe, das ist ok. ]

Ungeduldig saß Adrian in seinem Boot und kam fast um vor Sorge. Er kam sich so hilflos vor. Immer wieder hörte er Schreie aus dem Schiff der Irrlichter und immer wieder hoffte er, dass es nicht Shouky war.
Es kam ihm vor, wie Stunden, die er hier schon wartete und erleichtert schoss er in die Höhe, als er plötzlich lautes Stimmengewirr hörte und einzelne Schüler sich näherten.
Doch Shouky war leider noch nciht dabei.

Adrian wollte sich missmutig wieder hinsetzen, als er jedoch sah, dass einige der Schüler offensichtlich verletzt waren. Sofort schaltete er in seinen Arzt-Modus um und mechanisch begann er sich um die Verletzten zu kümmern. Es war gut, dass er nun eine Aufgabe hatte, es machte seinen Kopf frei von sorgenvollen Gedanken. Er musste sich nun um die Schüler kümmern. Alles andere hatte voerst keinen Platz.

"Die Schwerverwundeten bitte alle in dieses Boot hier, " Adrian deutete auf sein eigenes Boot und fuhr fort: "Die anderen gehen bitte schnellstmöglich an den Strand zurück. Dort können wir die kleineren Wunden versorgen."
Zusätzlich sendete er einen Patronus nach Rungholt mit der Nachricht, dass die ersten Schüler bald eintreffen werden und am Strand möglicherweise medizinisch versorgt werden müssen.

pp: NP: Das Schiff der Irrlichter

Die Picknick decken, überall stand noch das halb angefangene Essen. Zumindest hatte man die Partymusik ausgemacht, die das deprimierende Bild noch verstärkt hätte. Ein Teil der Schüler lag auf der Krankenstadtion, der andere wurde am Strand provisorisch versorgt. Und wieder andere...Seine Blick wanderte zum Meer, versuchten noch immer den Irrlichtern zu entkommen. Ein Trost war es, das seine Cousine nicht mehr ganz so kalt gewesen war, als man sie auf das Schloss brachte. Leon saß am Strand, direkt am Wasser, und wusste nicht recht was er mit sich anfangen sollte. Auf dem Schloss war er Lara jetzt keine Hilfe und im warmen Schloss zu sitzen, während seine Freunde noch da draußen waren? Wie hätte er dann selbst noch sein eigenes Spiegelbild ertragen können.

Das erste Mal, seit die Irrlichter aufgetaucht waren erlaubte sich Leon seinen eigentlichen Gefühlen freien Lauf gelassen. „Warum bin ich nur so schwach!“ Wütend über sich selbst wischte er sich eine kleine Träne aus dem Gesicht. Er brauchte keine Irrlichter, um sich bildlich vorstellen wie einige aus der Familie über ihn denken würden, könnten sie den Jungen jetzt so sehen. Andere waren angeschlagen und sie hatten trotzdem weiter gemacht. Es war die einzig richtig Entscheidung gewesen. So angegriffen, wie er von der Aktion mit den Irrlichtern gewesen war, hätte sich Leon nur selbst in Gefahr gebracht. Aber trotzdem...Ernst und nachdenklich starrte er auf das offene Meer Der komplette Kontrast zu dem jungen von Hess, der immer nur rational handelte.Und allen mit ewiger guter Laune und purer Lebensfreude begegnete. Diese ewig lächelnde Fassade abzulegen, erlaubte sich Leon nur wenn er alleine war oder sich unbeobachtet fühlte.

Dolgrin legte sich neben seinen Besitzer in den Sand und sah ihn winselnd an. „Du bist wohl auch müde Kleiner. Du hast tolle Arbeit geleistet.“ Liebevoll kraulte er seinen Hund hinter den Ohren, während er auf die sichere Rückkehr der anderen wartete.

pp: NP: Das Schiff der Irrlichter

„Wir haben die anderen aus der Gefangenschaft der Irrlichter befreien können. Sie waren auf einem anderen Schiff verschleppt. Sie müßten jetzt schon auf Rungholt sein. Ich habe ein paar Irrlichter belauscht und wußte daher, dass es noch ein zweites Schiff gibt. Ein Junge namens Armin, der uns sehr unterstützt hat, gab mir seinen Besen, damit ich nach euch suchen konnte.“

Das Boot jagte über die nächtlichen Wellen. Eine Weile wurden sie noch von den Irrlichtern verfolgt, aber schließlich kamen sie der Insel so nahe, dass die Spukgestalten die Verfolgung abbrachen. Anjun verlangsamte das Tempo und ließ schließlich das Boot sanft an den Strand gleiten.

Sofort waren zwei Lehrer da. Magister Schnawitzki half den dreien aus dem Boot, während Anjun vom Besen stieg. Wilma Weinstein kam auf Dominic und Marlon zu, die beide sehr blaß und angeschlagen aussahen.

Anjun fühlte sich auf einmal todmüde. Es war, als wenn mit der Anspannung auch sämtliche Kraft aus ihm verschwunden wäre. Blaß und mit zittigen Knien sah er den Geschichtslehrer an. „Wo ist Lara?“

„Fräulein Ries ist auf der Krankenstation.“

Anjun zitterte plötzlich heftig. „Kann man ihr helfen?“

„Sie hat schwere Verletzungen erlitten. Schwester Hindendrupp kümmert sich um sie und ein Arzt aus dem Hospital am Festland ist zu uns geflohpulvert.“

Der Nachtkrab hatte das Gefühl als gebe die Erde unter ihm nach. Seine Beine waren so weich wie Gummi und sein Herz tat so weh, als habe man es zerstoßen, als er durch die Nacht zum Haupthaus floh.

pp: NP: Das Schiff der Irrlichter (+Dominic + Marlon)

Als Norah einmal nach hinten sah war sie kurz der Meinung Dominic hatte ihr etwas sagen wollen, doch kurz darauf übergab er sich in die See. Vor Ekel verzerrte sie das Gesicht und drehte sich wieder um. "Komischer Kerl..."
Als Anjun die Lage erklärte, wurden all ihre Gedächtnislücken gefüllt, außer die, wie sie auf das Schiff gekommen war. Da war nur Nebel. Doch das war der Kleinen eigentlich egal, sie wollte nicht daran denken, ob diese Viecher sie angefasst hatte.

Nach einem Weilchen erreichten sie die Küste. Mit wackligen Beinen stieg Norah aus dem Boot und wurde ebenfalls von den Lehrern empfangen. Diese wendeten sich jedoch sofort zu den Notfällen Marlon und Dominic, sowie an Anjun, der Magister Schnawitzki nach einer Lara fragte.

Das Mädchen kam sich verloren vor. An sich fehlte ihr nichts, die paar Kratzer bekam sie notfalls selbst weg. Aber das Meer rauschte ungewöhnlich laut, ihre Glieder waren schwer und sie wollte einfach nur noch ins Bett.

pp: Das Schiff der Irrlichter (+Sina, Armin, Emma..)

Mit Sinas Hilfe kamen sie nochmals viel schneller voran. Der Strand von Rungholt wurde immer größer und Coco seufzte erleichtert. Bald hatten sie es geschafft. Einige Schüler mussten wohl noch zum Heiler. Manche von ihnen standen bloß unter Schock, andere hatten körperliche Verletzungen erhalten, die es zu behandeln galt.

Während sie dabei waren, das Boot anzutreiben, bedankte Sina sich plötzlich bei ihnen. Coco sah das Mädchen an: sie sah gar nicht glücklich aus. Also zauberte Coco ein breites Lächeln auf die Lippen und antwortete: „Naja, eigentlich müssten wir uns bei dir bedanken. Stell dir mal vor, wir wären dir nicht hinterher, was erzähle ich dann meinen Urenkeln in neunzig Jahren? Ja, eure Urgroßmutter hätte beinahe gegen Irrlichter gekämpft?“ Überzeugt schüttelte Coco den Kopf. „Nein, da ist es jetzt doch viel spannender geworden. Fast hat ein Irrlicht eure Omi erwischt, in der letzten Sekunde wurden wir aber gerettet und haben uns mutig wie Löwen, den Weg hinaus gekämpft. So soll es sein.“ Dann knuffte die Rothaarige das andere Mädchen und sagte leise: „Nein wirklich. Es ist in Ordnung.“

Das Boot und seine Insassen hatten den Strand nun fast erreicht. Kurz davor machte das Rettungsboot noch einen unerwarteten Hopser wegen einer der Wellen und Coco verlor kurzerhand ihren Zauberstab der mit einem leisen Platscher in das Meer fiel. Im Nächsten Moment waren sie schon auf Grund gelaufen und stiegen aus. Man konnten den Schülern die Erleichterung endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, vom Gesicht ablesen.

Coco fluchte allerdings, zog die Schuhe aus und watete mit nackten Füßen in das eiskalte Meerwasser. Kein Zauberstab zu sehen. Also rief sie in die Runde: „Kann mal jemand einen Accio machen? Ich habe meinen Zauberstab verloren…“

Armin hatte nun endlich Zeit zum verschnaufen. Zusammen mit Sina und Coco schwamm er in einem Boot an das Ufer von Rungholt. Er fühlte sich erschlafft, da ihn erst jetzt die Erschöpfung der ganzen Aktion einholte. Deswegen war er auch ein wenig still während der Bootsfahrt. Armin fragte sich, ob seine Eltern sich bereits große Sorgen machten oder ihnen einfach der Gedanke kam, das er nur einen Rundflug machte. Aber spätestens wenn seine Eltern seine Wunde entdecken würden, wäre es mit dieser Ausrede aus. Schon bald konnte er die Insel Rungholt sehen, an die die Boote zusteuerten. Seine Augen wurden ein wenig größer. Das wird also der Ort sein an dem ich zur Schule gehen werde... dachte er sich.

Während er dabei half, das Boot an zu treiben, schämte sich Sina vor ihnen, dafür, dass sie weg gelaufen war. Coco sagte ihr letzten Endes. „Nein wirklich. Es ist in Ordnung.“ Dem war nichts mehr hin zu zu fügen, also nickte Armin Sina nur zu und lächelte leicht. Sie legten schließlich an. Armin stieg ein wenig wackelig aus dem Boot und sah, wie sich die Schüler nacheinander in das Schloss verzogen. Armin hob sich an die Schulter und dachte darüber nach, sie versorgen zu lassen. Der Schmerz hatte ein wenig nachgelassen. Der Junge schaute sich etwas genauer am Strand um und entdeckte, dass hier wohl eine Fete gewesen ist. Eine Art Weihnachtsfest. Sie wurden wohl von den Irrlichtern unterbrochen. Armin schüttelte leicht den Kopf. Dann drehte er sich wieder in Richtung Wasser um. Dort war noch Coco, die im flachen Wasser watete und nach etwas suchte.

Sie wollte, dass Jemand einen Accio anwendete um ihren Zauberstab heraus zu holen. Armin ging ein wenig näher heran, hob seinen Zauberstab und sprach: "Accio... Cocos Zauberstab." Schnell flitzte daraufhin der Stab des Mädchens aus dem Wasser und landete vor Armins Füßen. Er hob ihn auf und streckte ihn ihr hin. Der Junge grinste dabei. "Ein Tollpatsch, hm?" sagte er.

Erleichterung machte sich in dem Jungen breit, als er sah das auch Anjun, Coco und die anderen sicher den Strand erreichten. Er beobachtete wie Anjun sich direkt auf einen Lehrer stürzte und dann hektisch zum Schloss hoch lief. Er bezweifelte sehr stark das man Anjun jetzt überhaupt zu Lara durch ließ. Doch er sah sich nicht mehr in Lage, jetzt noch jemanden zur Seite zu stehen. Vielleicht nach ein paar Stunden Schlaf, wenn Zeit war es zu verarbeiten. Es wurde kälter, die späten Stunden der Nacht setzten ein. Ein herzhaftes gähnen. Bei Merlin, war er müde. Am Strand sah er Coco und diesen Jungen, Armin.

Bevor er sich selbst Ruhe gönnte, musste er noch etwas erledigen. „Komm Kleiner!“ Leon erhob sich von seinem stillen Platz am Strand, gefolgt von seinem Hund, der mindestens genauso erschöpft neben ihm her trottet. „Armin?“, blieb er bei Coco und dem Jungen stehen. „Vielen Dank, das du uns geholfen hast. Ohne dich hätten wir alt aus gesehen.“ Nach allem was Armin für sie getan hatte, waren sie ihm ein ehrliches Dankeschön schuldig. „Und ich natürlich auch froh, das es dir gut geht.“, richtete sich das Wort an Coco.

Irrlichter also......das erklärte eine Menge. Und da waren auch noch andere gewesen, denen es wohl genauso ergangen war, wie Marlon. Beinahe schmerzend zogen die Bilder der letzten....Stunden? Tage? Was auch immer...an ihm vorbei. Er wünschte niemandem, so etwas erleben zu müssen. Auch wenn Marlon selbst nich 100 prozentig wuste, was genau er denn erlebt hatte. Da waren einfach noch zu viele Lücken. Im Moment war ihm das allerdings herrlich egal, denn von Weitem konnte man verschwommen durch die neblige Wand der vielen Schutzzauber Rungholt erkennen. Erleichtert trat Marlon aus dem Boot heraus auf die Insel. Endlich war alles vorbei! Dieser albtraum hatte ein Ende.....zumindest beinahe, denn Marlon hatte immernoch einen schwer schmerzenden Arm und auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, er wusste genau, wo die Deformierung seines Armes herkam.

Doch es war sogar noch viel schlimmer, denn er konnte den Arm nicht wie üblich von seiner Familie behandeln lassen. Sie würden ihn wohl killen, wenn sie herausbekämen, dass er vor anderen Schülern diesen Fluch angewandt hatte. Mit knirschenden Zähnen versuchte der Blonde zu verbergen, welche schmerzen er hatte und darüber hinaus, ein wenig den Arm zu verstecken, als er sah, wie eine Kolonne Heiler auf ihn zu stürmte. Unauffällig legte er eine der Decken, die er bekommen hatte, über seinen Arm. ''Herr Mongold ich muss sie bitten, uns unverzüglich auf den Krankenflügel zu begleiten.'' meinte eine der Heilerinnen mit sehr forschem Auftreten zu ihm. ''Ich denke das wird nicht nötig sein, mir geht es blendend, wirklich, aber grazie.'' Man konnte der Heilerin deutlich ansehen, wie wenig ihr diese Antwort gefiel und sogleich entbrannte eine heftige Diskussion zwischen Marlon und den Ärtzten. Nich auszudenken was geschehen würde, würden sie den Arm untersuchen! Trotzig hob marlon das Kinn und setzte sich auf einen Stein ''Nein, ich möchte nicht behandelt werden! Verschwinden sie und lassen sie mich in Ruhe!''

Armin hörte plötzlich seinen Namen. Er wendete seinen Kopf und blickte zu Leonard, der gerade auf ihn und Coco zukam. Der Reinblütler bedankte sich bei Armin für seine Hilfe. Der Junge hob seine Schultern und antwortete: "Dafür musst du mir nicht danken. Ich hab nur das getan, was ich konnte." Und diese Aussage war nicht irgendeine Floskel und auch keine Bescheidenheit. Armin blickte seinen Zauberstab in der Hand an und dann wieder zu Leonard und Coco. "Ich sollte mich auch bedanken. Ihr habt mich wieder daran erinnert weshalb ich überhaupt Zauberer bin. Ich hatte es fast vergessen." sagte Armin und grinste leicht. Dann nickte er den Beiden noch einmal zu und ging. Er hob die Hand und sagte: "Man sieht sich."

Der Junge ging zu dem nächsten Heiler und ließ seine Wunde versorgen, die auch schnell mit einem kleinen Zauber geheilt war. Jetzt wollte er wieder nach Hause. Armin nahm seinen Besen, den sich Anjun ausgeliehen hatte. Er konnte wieder zurück, er hatte hier auch nichts mehr zu suchen. Fürs erste. Wieder erhob sich Armin langsam in die Höhe. Noch einmal blickte er zurück auf die Insel Rungholt bevor er ihr den Rücken ganz zuwendete und in eine andere Richtung flog. Sein Abenteuer war erst mal zu Ende.

Marlon neben Norah machte einen recht zerschundenen Eindruck. Jedoch von den Heilern umgeben, stritt er jede Hilfe ab und sagte, es ginge im gut. Außer eine Deck, die nahm er an sich und versteckte dahinter seinen Arm.
"... hmh... sein Arm, warum?... warte mal!", überlegte die Kleine. Er hatte eine riesige Wunde hinter dieser Decke. Warum wollte er nicht, dass sie geheilt wurde? Hatte er Angst vor Heilern? Solche Leute gab es. Oder wollte er Dominic und sie schützen? Schließlich hatten die beiden sich mit ihm im Irrlicht-Wahn duelliert. Doch Norah glaubte nicht wirklich an eine dieser Thesen. Es musste etwas anderes sein. Verwirrt starrte sie Marlon an.

Dominic kletterte immer noch ein wenig benommen und vor Allem reichlich grün im Gesicht kletterte er aus dem Boot, als ihn ebenfalls eine Pflegekraft verarzten wollte. Dominic hob die Arme, um diese Hilfe instinktiv abzuwehren. Wer gleich zwei Heiler in der Familie hatte, war zu oft als Patient misshandelt worden, als dass er so etwas friedfertig über sich ergehen ließ. "Ich bin nur..." Dominic spürte immer noch einen Brechreiz. "Seekrank, sonst nichts. Und ich bin nass bis auf die Knochen und friere erbärmlich. Ich will eine warme Dusche, in mein Bett und nie wieder raus." Dominic ließ den Kopf hängen. Er war zu erschöpft, um sich richtig zu streiten und konnte sich nicht dagegen wehren, zumindest mit einem Zauber trockengelegt und dann manuell in eine Wolldecke gepackt zu werden.