(10.-12. Klasse) Klassenzimmer: Verwandlungskunde (1) - BEENDET

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)
unterhaltend mit
2. Reihe: Simon (10), frei , Paco (12)


//Du siehst nicht besonders gesund aus, alles okay bei dir?//

Kattla sah erst bei diesen Worten von ihrer Lektüre auf und streifte den blonden Jungen mit ihrem prüfenden Blick. Sie runzelte die Stirn und ließ ihre Feder sinken.  Dem 12. Klässler lagen Schweißperlen auf der Stirn, er war rot im Gesicht. Gesund sah das nicht aus. Außerdem schien er Schmerzen zu haben. Die Antwort von Paco ließ Kattla die Augen verdrehen.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)
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2. Reihe: Simon (10), frei , Paco (12)

Schnell wieder vergessen? Aurelius musste ein ungläubiges Schnaufen verhindern und lächelte stattdessen wieder. Wenn der wüsste, schoss ihm durch den Kopf.

„Ja, sicher.“ Ein schneller Blick durch den Klassenraum und er blieb kurz auf dem Mädchen hängen, dem er diesen Schlamassel verdankte. Ob es für sie auch schnell vergessen war? Immerhin schien sie sich nichts Schlimmes dabei gedacht zu haben. Schnell glitt sein Blick über Kattla, ehe er wieder Paco ansah.

Dann kam ihm eine Idee. „Sag mal, wenn du Kopfschmerzen hast, warum gehst du nicht in die….Krankenstation?“ Hoffentlich würde Paco ihm den Gefallen tun.

2. Reihe: Simon (10), frei , Paco (12)
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3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Florentin (10), Janosch (12)


Aurelius schien nicht so begeistert von seiner Aussage zu sein. Er schaute kurz hin zu Malin, und Paco sah förmlich, wie sich die Zahnräder in seinem Kopf bewegten. Dann schaute der Junge ihm jedoch schnell wieder entgegen.


//„Ja, sicher. Sag mal, wenn du Kopfschmerzen hast, warum gehst du nicht in die….Krankenstation?"//

Paco hob die Augenbrauen. Wie bitte? Wegen Kopfschmerzen?
Er senkte den Blick und gab ein "pffft" von sich.
Was sollte er dazu schon sagen?

Er konnte sich nicht entscheiden, ob er wütend oder peinlich berührt war. Vielleicht ja beides.

Abermals winkte er ab und warf Kattla einen Blick zu, die weiterhin stumm im Unterrichtsbuch las. Stimmt, da war was.
Paco murmelte Aurelius ein "Ne du, passt schon!" entgegen, warf schließlich Flo, der neben Aurelius saß, einen Blick zu und drehte sich dann wieder um. Er stützte den Kopf auf seine Arme und begann, zu lesen.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Florentin (10), Janosch (12)

(OOC: Oops, ich hab Flo vergessen? Sorry, keine Absicht ^^)

Aurelius lächelte; die erste gute Nachricht in diesem Unterricht. Es gab also eine Krankenstation oder sowas. Beiläufig blickte er zu Kattla. Und wenn er sie dort persönlich hin schleifen musste, dachte er missmutig. Kurz verweilte sein Blick auf ihr; würde sie ihn ansehen? Wie ging es ihr?

Doch da war etwas anderes. Langsam drehte er den Kopf und sah zu dem Jungen neben sich, den Paco zugenickt hatte. Der Aurora vorhin so schnell bedroht hatte, dass er selbst gar nicht merkte, was geschah. Er nickte ihm zu und lächelte halb. Er konnte die Reaktion verstehen; er musste das Mädchen, das Aurora zu Boden riss, sehr mögen. Und Gefühle waren stark.

Missmutig drehte er den Kopf und begann Worte zu lesen, die er sofort wieder vergaß. Aurora….

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Florentin (10), Janosch (12)

Kattla warf Aurelius einen kurzen Blick zu. Dabei merkte sie, dass er sie ansah. Immer noch besorgt... Die Mundwinkel der jungen Hexe zuckten leicht nach oben. Aufmunternd nickte sie ihm zu. Als ob sie ihm sagen wollte, dass er ihr gut ging. Sie merkte, wie sein Blick zu... diesem Jungen wanderte. Sein Name kam Kattla nicht in den Sinn. Er hing oft mit Malin ab, das wusste sie... Vielleicht Valentin, oder so? Sie hatte nicht mitbekommen, wie er während der Rauferei reagiert hatte. Es war sowieso ein heilloses Durcheinander gewesen... Kattla kam es vor, als hätte Jeder zu dem Radau beigetragen.

Dann sah Aurelius missmutig in seine Unterlagen... Innerlich verkrampfte das Mädchen, als sie seinen Gesichtsausdruck studierte. Was hatte er? Sie tippte mit dem Finger auf seinen Arm. Sie riet einfach darauf los: "Ist es wegen deiner Schwester?" fragte sie. "Die Bestrafung... Sie ist nicht so schlimm. Es hätte weitaus schlimmer kommen können."

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Aurelius Gedanken rasten; warum war das Leben nur so kompliziert?

Plötzlich spürte er etwas an seinem Arm und drehte den Kopf leicht. Kattla flüsterte ihm etwas zu und er drehte sich halb zu ihr, den Arm auf seinen Schoß legend. So konnten sie wesentlich leiser sprechen.
Kattla war noch etwas blass, aber machte einen munteren, fast schon entspannten Eindruck. Ja, sie konnte wirklich gut schauspielern…

Er lächelte sie etwas schief an und nickte. „Aber nicht nur.“ Er schluckte und blickte sie eindringlich an. „Es würde mir besser gehen, wenn ich dich nach der Stunde in die Krankenstation begleiten könnte.“ Keine Widerrede.

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2. Reihe: Simon (10), frei , Paco (12)

Janosch war froh, dass der Magister das Chaos so schnell aufgelöst hatte, wenn auch sehr streng. Wenigstens hatte Paco nicht auch irgendeine Strafe bekommen, kurz hatte Janosch das befürchtet, als der Magister Pacos Namen aufgerufen hatte.
Aber jetzt war wieder alles ruhig, die Übeltäterin aus dem Klassenzimmer, Malin sah zwar aus wie ein begossener Pudel, aber durfte hier bleiben und Clue, der notorische Chaot hatte auch seine angebrachte Rüge bekommen.

Janosch schielte auf seinen Sitzplatz, auf dem immer noch Florentin saß, und räusperte sich. "Äh, Florentin? Dürfte ich vielleicht wieder auf meinen Platz?"

Flo war froh, dass Malin im Klassenzimmer bleiben durfte. Sie hatte bis eben so niedergeschlagen ausgesehen, dass es ihm fast das Herz gebrochen hatte... Als plötzlich alle um ihn herum ihre Bücher aufschlugen, wusste er gar nicht, was auf einmal passierte - er hatte kein bisschen zugehört, seine Augen hatten die ganze Zeit auf Malin geruht und er hatte gefragt, ob er etwas tun konnte, um sie wieder zum Lächeln zu bringen.

Und dann stand Janosch vor ihm und räusperte sich.

//"Äh, Florentin? Dürfte ich vielleicht wieder auf meinen Platz?"//

Oh, klar, das war ja auch Janoschs ganzes Zeug, das hier vor ihm auf dem Tisch lag. Ohne einen Kommentar stand Flo auf, nickte Janosch zu und trottete zu seinen eigenen Sachen, die immer noch in der hinteren Reihe lagen. Schon huschten seine Augen wieder zu Malin. Links von ihr saß Elias, aber der Platz direkt rechts von ihr war noch frei. Sollte er es wagen?

Er musste. Er konnte sie einfach nicht so traurig sehen. Bevor Magister Pumpernickel wieder zurück kam, schmiss Flo schnell all sein Zeug in seinen Rucksack und huschte auf den freien Platz neben Malin. Er packte sein Buch auf, schlug es auf der Seite auf, auf der auch Malin gerade las, tippte ihr dann auf die Schulter und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Hey du", flüsterte er, kam aber nicht weiter. Was sollte er zu ihr sagen? 'Nochmal glimpflich davongekommen, was?' oder 'Mach dir keinen Kopf, ist ja nichts passiert!' oder irgendeinen blöden Witz über explodierende Blumentöpfe? Nein, es erschien ihm alles dämlich. Vielleicht reichte ein Lächeln auch erst einmal aus.

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2. Reihe: Simon (10), frei , Paco (12)

Florentin räumte Janoschs Platz kommentarlos und Janosch ließ sich mit einem erleichterten Seufzer in den Stuhl fallen. So viel Trubel am ersten Schultag in der ersten Stunde, das war nichts für ihn. Er hoffte, dass der Rest des Tages friedlicher verlaufen würde. Er zog sein Buch zu sich heran und schlug es auf.

Dann versuchte er, Pacos Aufmerksamkeit zu bekommen, um abzuchecken, ob er okay war. Gut ging es ihm sicher nicht - ihm musste der ganze Aufruhr mit seinen Kopfschmerzen noch mehr aufs Gemüt geschlagen haben. Leise pfiff Janosch. "Ey Paco", flüsterte er und wartete darauf, dass Paco sich umdrehte.

Malin blickte auf, als ihr auf die Schulter getippt wurde, und erblickte zu ihrer Überraschung Flo neben sich. War er schon lange hier? Ihr wurde sofort wärmer ums Herz und sie erwiderte sein Lächeln. Sie traute sich kaum, etwas zu sagen, weil doch der Magister gesagt hatte, er wolle keinen Ton hören. Sie ließ den Blick Richtung Türe gleiten und als sie sah, dass die Luft rein war, flüsterte sie: „Was für ein Schulstart, was?“ Sie seufzte, konnte aber auch ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Sie schielte wieder zur Türe, bereit, jederzeit den Kopf wieder ins Buch zu stecken, sollte der Magister auftauchen. Aber konzentrieren konnte sie sich sowieso kaum auf den Text, sie war noch viel zu aufgeregt!

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3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)


Paco war mehr oder weniger vertieft in die nicht wirklich übermäßig spannende Lektüre, da hörte er Janoschs Stimme hinter ihm.

//"Ey Paco"//

Er hob langsam den Kopf und drehte sich um, eine Arm über die Stuhllehne hängend.

"Was is'?", grinste er Janosch entgegen.

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Oh je... Janosch hatte recht gehabt, Paco sah wirklich elend aus. Janosch hätte am liebsten mit seinem Freund geschimpft und ihn zu einem Linderungszauber gezwungen, aber er biss sich auf die Zunge und verkniff sich den Kommentar. Wenn er Paco zu oft darauf ansprechen würde, dann würde das auch nicht weiterhelfen. Also fragte er nur vorsichtig: "Bist du okay?"

Flo strahlte, als Malin tatsächlich ein wenig lächelte. "Aber hallo!", gab er nur zurück, "Mit dir wird es einfach nie langweilig." Er zwinkerte ihr zu und merkte plötzlich, wie er ein wenig rot wurde. Schnell senkte er den Blick in sein Buch - die Haare auf Malins Seite waren ja zum Glück noch da, so verdeckten sie sein Gesicht wohl ausreichend.

Plötzlich fiel Flo etwas ein, was Malins Laune garantiert helfen würde. "Du", flüsterte er ihr zu, "du hast doch gestern Abend erzählt, du willst vor den Quidditchauswahlen nochmal mit Elias' Schwester, dingens... Sofie üben. Was dagegen, wenn ich dir dabei helfe?"

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//"Bist du okay?"//
Paco hätte am liebsten laut aufgestöhnt, aber er gab sich mit einem Augenrollen zufrieden. Schließlich war sein Kumpel nur höflich und wahrscheinlich auch besorgt.

"Ja, mir geht's gut. Keine Sorge.", er grinste Janosch zu.

"Ich werd' mich nachher hinlegen und was gegen die Kopfschmerzen nehmen. Und zur Not geh ich halt wirklich zum Krankenzimmer...." Er bließ sich Haarsträhnen aus dem Gesicht, die ihm an der Stirn zu kleben schienen, und starrte auf das Buch auf Janoschs Tisch. "Wie findest du das heutige Thema? Was wir lesen müssen, mein' ich. Nicht Blumentöpfe."

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Sie musterte Aurelius prüfend. Das mit seiner Schwester schien ihn zu belasten... Schwester... Die junge Hexe musste an ihre eigene Schwester denken. Eine Person, die sie einst geliebt und geschätzt hatte... Sie hätte Aurelius gerne etwas gesagt. Wenigstens irgendwelche tröstenden Floskeln. Aber Alles blieb ihr im Halse stecken.

„Es würde mir besser gehen, wenn ich dich nach der Stunde in die Krankenstation begleiten könnte.“ Oh man. Machte er sich immer noch Sorgen um diesen Piekser? Kattla seufzte und rollte leicht mit den Augen... Na ja... Wenn es ihm dadurch wirklich besser gehen würde... "Na schön." antwortete Kattla. "Aber nur für dich." Kurz hielt sie inne. Sie sah leicht irritiert in die Gegend, weil sie über ihren eigenen Worte verwundert war. "Also, ich meine... um dir einen Gefallen zu tun..." verbesserte sie und sah dann wieder in ihr Buch.

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>> "Aber nur für dich."<<

In einer anderen Situation hätte Aurelius wohl auch anders reagiert, aber hier, in dem Raum voller Anspannung und unterdrückter Schülerangst, lächelte er Kattla nur sanft an und nickte schließlich. Das war mehr, als er erwartet hatte; wenigstens konnte er diese Sorgen dann loswerden. Bliebe nur noch Aurora…

Er widmete sich der Lektüre, ohne die Worte zu erfassen. Überall flüsterte es noch um ihn herum, aber in seinem Kopf rumorte es. Aurora auf dem Gang; Kattla mit der Verletzung; Paco mit diesen seltsamen Kopfschmerzen; alle Klassenkameraden, die nun sicher sein könnten, was Aurora für ein Temperament hatte….

Und wieder begann er den Absatz von neuem. Seine Hand spielte unbewusst mit der Keramikscherbe, die er aus seiner Hosentasche geholt hatte.

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Paco schien Janoschs Gedanken zu lesen, jedenfalls reagierte er sehr genervt und mit einer abwehrenden Antwort; aber dass er versprach, sich später hinzulegen und etwas gegen die Kopfschmerzen zu tun, war schon mal zufriedenstellend. Janosch nickte und lächelte.

Dann fragte Paco ihn, was er vom heutigen Thema hielt. Janosch blickte auf sein Buch hinunter. Wirklich weit gekommen war er noch nicht mit dem Lesen, aber Metamorphmagi, na ja, das war nicht gerade ein Oberstufenthema, fand er. Sie hatten es sicher schon ausführlich in der neunten Klasse besprochen, weil damals eine junge Metamorphmaga in die fünfte Klasse eingeschult worden war. Aber nun gut, relevant war das Thema allemal. Janosch zuckte mit den Schultern. "Na ja, ist halt ein bisschen unspannend für uns Zwölfte, aber gut. Irgendwann muss man es ja mal offiziell als Thema behandeln. Ich muss überhaupt erst mal lesen, wie tief es da in die Materie reingeht..." Die Geschichte der ersten Metamorphmagi hatten sie nämlich damals in der Mittelstufe nicht besprochen, sondern vielmehr den Vorgang des Wandelns an sich - aber doch, das Geschichtliche daran würde Janosch schon interessieren. Die ersten Metamorphmagi, ob es irgendwelche schwarzmagischen Metamorpher gegeben hatte, die ihre Fähgkeiten zu ihrem bösen Nutzen verwendet hatten...

"Was meinst du dazu?", fragte Janosch schließlich, als er mit einem Blick zur Tür festgestellt hatte, dass immer noch jede Spur von dem Magister fehlte.

Malins Augen wurden groß vor Begeisterung. Ihr entwich ein freudiges Jauchzen, und sie schlug sich rasch mit der Hand auf den Mund und schaute zur Tür. Phu, der Magister war noch nicht gekommen! Sie grinste Flo breit an.

„Ja, das machen wir!“, flüsterte sie und war schon Feuer und Flamme. „Gleich nach der Mittagspause, okay?“

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//"Na ja, ist halt ein bisschen unspannend für uns Zwölfte, aber gut. Irgendwann muss man es ja mal offiziell als Thema behandeln. Ich muss überhaupt erst mal lesen, wie tief es da in die Materie reingeht...Was meinst du dazu?"//

Paco zuckte mit den Schultern.

"Geht mir genauso, find' ich auch." Er warf ebenfalls einen Blick zur Tür hin. Der Magister ließ sich ganz schön Zeit...

Flo nickte aufgeregt. Endlich mal wieder nicht nur alleine auf einem Besen sitzen und stumpf Bälle von sich schlagen - endlich wieder wirklich Quidditch spielen! Na ja, nicht zu dritt, und nicht, wenn Elias' Schwester noch eine blutige Anfängerin war, aber es war auf jeden Fall tausend Mal besser, als sein 'Training' in den Sommerferien!

"Alles klar!", flüsterte er. Und plötzlich konnte er es alles vor sich sehen: Er mit Malin lachend und quatschend beim Mittagessen. Sie beide und Elias' Schwester auf dem Quidditchfeld. Und das ganze Schuljahr, jeden Tag Malin und Flo und Elias, so wie es sich gehörte... Flos Herz flatterte auf für eine Sekunde.

Malin kicherte leise vor Vorfreude und klopfte Flo auf die Schultern. Am liebsten wäre sie gleich jetzt auf den Besen gehüpft und losgeflogen! Quidditch war einfach das genialste Hobby, dass man sich vorstellen konnte. Und dann mit Flo und Sofia zusammen...! Der Nachmittag würde sicherlich langweiliger werden, weil sie selber mehr beobachten als fliegen musste, aber das war okay. Sie wollte das beste Team von allen haben!

Nun ganz hibbelig versuchte sie sich wieder auf den Text zu konzentrieren. Nach einer Weile seufzte sie und stützte den Kopf mit den Händen ab, die Stirn war vor Anstrengung kraus gezogen. Sie musste die Sätze mehrmals lesen, denn immer wieder musste sie bemerken, dass ihre Gedanken abgeschweift waren und sie die Worte zwar gelesen, aber nicht aufgenommen hatte. Warum musste das Zeugs auch so kompliziert geschrieben sein! Bestimmt könnte man das in ganz einfachen Sätzen erklären. Sie würde nach der Stunde mal wieder Leon aufsuchen müssen, damit er es ihr erklärte...

„Flo?“, fragte sie nach einer Weile flüsternd und deutete auf ein Wort im Text. „Was bedeutet ‚Dissens’? Also: ‚Blablabla ... darum herrscht in der Metamorphologie nach wie vor ein Dissens über die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung dieser angeborenen Verwandungsfähigkeit.’“

Flo konnte sich nur sehr schwer aus seinem Malin-Tagtraum reißen. Als er es schließlich doch endlich tat, bemerkte er, dass Malin schon längst in ihr Buch vertieft war, so wie ungefähr fast alle um sie herum. Schnell beeilte sich Flo, selbst mit dem Text anzufangen. Er war nicht unbedingt lerneifrig, aber er kannte seine Magister inzwischen alle recht gut, und er wusste, wenn Magister Pumpernickel erst einmal gereizt war, dann wollte man ihm nicht in die Quere kommen. Und auch wenn der Magister gerade nicht da war, sicher würde er sie gleich alle nach dem Inhalt des Textes abfragen, wenn er wieder hereinkommen würde.

Flo kämpfte sich unkonzentriert durch die ersten zwei Absätze der Seite und bemühte sich, nicht ununterbrochen daran zu denken, dass er gerade neben Malin saß. Fast hatte er es geschafft, einen ganzen Satz ohne Ablenkung zu lesen, da lehnte sie sich auf einmal ein wenig in seine Richtung und flüsterte ihm zu:

//„Was bedeutet ‚Dissens’? Also: ‚Blablabla ... darum herrscht in der Metamorphologie nach wie vor ein Dissens über die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung dieser angeborenen Verwandungsfähigkeit.’“//

Drei Sekunden lang war Flo wie hypnotisiert. Es war vollkommen lächerlich, weder hatte Malin etwas besonderes gesagt, noch etwas besonderes getan, noch sah sie in diesem Licht besonders gut aus noch sonst irgendwas. Es war ein stinknormalen Satz, den man jederzeit seinen Sitznachbarn fragte, und Flo war davon völlig aus der Bahn geworfen. Oh oh, dachte er nervös, es fängt tatsächlich wieder an. Genau so wie beim letzten Mal. Er schüttelte sich kurz innerlich, blickte auf seinen Text, um die gefragte Stelle zu suchen, sah nur verschwommene Buchstaben vor seinen Augen tanzen und nuschelte dann: "Ähh... was?"

Malin bemerkte nichts von Flos Abgelenktheit und verstand seine Antwort so, dass er es auch nicht wusste. Sie lächelte ihn gequält an, seufzte und krallte die Hände in ihr Haar. Und wenn der Magister noch immer wütend auf sie war, dann würde er bestimmt sie fragen, um was es in dem Text gegangen war! Und er hatte ihr schon indirekt gesagt, dass sie dumm sei wegen der blöden Anleitung. Wenn sie ihn nun noch fragen musste, was ‚Dissens? Hieß, dann würde er sie am Ende noch von der Schule werfen!

Verzweifelt sah sie zur Türe und als sich immer noch nichts tat flüsterte sie etwas lauter: „Hey, psst! Weiß einer von euch was ‚Dissens’ ist?“

pp: Gänge

Magister Pumpernickel kam zurück und schloss die Tür. Leise. Im Klassenzimmer hörte man das Rascheln von Seiten, während die Schüler lasen. Das Kapitel war lang. Lang genug, um den Rest der Stunde damit zuzubringen. Eigentlich hasste Magister Pumpernickel es, Unterricht als Leseveranstaltung zu gestalten. Aber ehrlich gesagt hatte er kein Alternativ-Konzept für die Stunde erarbeitet. Sie könnten natürlich einfach mit dem nächsten Verwandlungszauber weiter machen. Aber ob er die Schüler heute Haarfärbezauber üben lassen wollte... Vielleicht besser nicht.

Magister Pumpernickel ging nach vorne und wischte die Tafel, auf welcher noch immer seine Aufforderung für die gemischte Sitzordnung gestanden hatte. Interaktiver Unterricht. Absoluter Unfug. Wenn die Schüler sich duellieren wollten, konnten sie das bei Magister Dinkelsack. Aber das Mädchen würde er im Blick behalten. Er sollte sich einmal informieren, warum sie und ihr Bruder die Schule gewechselt hatten. Auf noch mehr böse Überraschungen konnte er verzichten.

Als die ersten Schüler das Kapitel fertig gelesen hatten, ergriff der Magister zum ersten Mal wieder das Wort. "Wer mit dem Lesen fertig ist, kann in den verbleibenden zehn Minuten mit den Hausaufgaben beginnen", erklärte er. "Ich möchte bis zur nächsten Stunde zwei Seiten über den Unterschied zwischen Metamorphmagie und Körperverwandelnden Zaubern, wie ihn jeder Zauberer anwenden kann."

Zehn Minuten später ertönte die Glocke, die das Ende der Stunde verkündete. Magister Pumpernickel wartete, bis alle Schüler gegangen waren und verließ als letzter das Klassenzimmer.

[OOC: Auch ich habe kein Alternativ-Konzept, =^.^=. Machen wir Schluss. War auch genug Action hier.]

Die Stunde verlief nicht besonders gut, aber etwas anderes hatte Auelius auch nicht erwartet. Er konnte sich nicht konzentrieren, schielte immer wieder zu Kattla, als könne sie plötzlich an einem Herzinfarkt sterben und seine linke Hand spielte noch immer mit der Keramikscheibe.

Als endlich die Schulglocke ertönte, seufzte er erleichtert auf. Schnell packte er erst seine Sachen, dann Auroras Sachen, die noch auf dem Sitzplatz herumlagen und fing Kattla ab. Nicht, dass sie ohne ihn verschwand.

Auffordernd blickte er sie an, sagte aber nichts. Er hoffte, sie verstand; er wusste nicht wo sich die Krankenstation befand, aber nachfragen konnte er auch nicht. Sonst hätten die Anderen es mitbekommen.
Er würde sie nicht einfach so ins nächste Fach gehen lassen.