(10.-12. Klasse - WP) - Klassenzimmer: Runenkunde (3) - BEENDET

Ein helles und freundliches Klassenzimmer mit gelbgetünchten Wänden und einem großen Regal mit einer Vielzahl von Rollen mit Texten in alten Runen. Ein hüfthoher Stein steht neben der Tür, ebenfalls mit Runen beschriftet. Magister Rembrandt, der hier unterrichtet, brachte ihn einst aus der Lüneburger Heide mit, wo er dem Bau eines Muggelwohnviertels weichen musste (aber nicht wollte... was jedoch wieder eine andere Geschichte ist).

Mehrere Bankreihen füllen ansonsten das Klassenzimmer. Das klassiches Lehrerpult fehlt, da Aaron Rembrandt ohnehin meist in Bewegung ist und sich eigentlich öfter daran beim vorbeigehen den Fuß angestoßen hat als dahinter zu stehen.

Liste der Schüler (10.-12. Klasse), welche Runenkunde gewählt haben:

Ziphin Drachenstein - 10. Klasse - Elwetritschen (Rhabandi)
Malin Amalie Lilienweiß - 10. Klasse - Wolpertinger (Rhabandi)
Lara Jenkins - 10. Klasse - Nachtkrabs (Anita)
Leonard von Hess - 10. Klasse - Nachtkrabs (Anita)
Simon von Mansfeld - 10. Klasse - Elwetritschen (Lenila)
Clue Zandor - 10. Klasse - Wolpertinger (Nienna8)
Amabella Moorstein - 10. Klasse - Elwetritschen (Eulalia)
Elias Dreyer - 10. Klasse - Nachtkrabs (Niknak)
Kattla Halgebrünn - 10. Klasse - Elwetritschen (Grim)
Shouky Gofemina - 11. Klasse - Elwetritschen (Nienna8)
Felipa Zhara Rottenmeier - 11. Klasse - Wolpertinger (Nicknack)
Evgenia Ivanovic - 11. Klasse - Nachtkrabs (Rhabandi)
Paco C. Brynner - Klasse 12 - Wolpertinger (Kritty)
Janosch Lenz - 12. Klasse - Wolpertinger (Bibbsch)

Magister Rembrandt betrat gut gelaunt das Klassenzimmer für Runenkunde. Die Ferien waren vorüber, die Schüler waren alle wohlbehalten und gut erholt zurück auf Rungholt und auch Magister Rembrandt hatte die Ferien genutzt und seine Freizeit genossen. Die beste Voraussetzung, um voller Elan die erste Unterrichtsstunde zu halten. Dazu hatte er ein paar Gegenstände mitgebracht, die er in einer hölzernen Kiste mit Leichtzauber mitgebracht hatte. Er war gespannt, wie diese Stunde laufen würde. Elanvoll setzte sich Magister Rembrandt auf die hintere Fensterbank und wartete auf die Oberstüfler.

Eine große Kiste auf dem vorderen Tisch versprach irgendeine praktische Übung für die erste Stunde, entschied Simon, als er das Klassenzimmer von Magister Rembrandt betrat. Hier würde es nicht halb so streng zugehen wie bei Magister Dinkelsack. Einen Test würden sie mit Sicherheit nicht schreiben. Was genau aber in der Kiste war, konnte Simon auch nicht ausmachen. Er würde sich überraschen lassen. Er setzte sich und packte seine Schreibsachen aus.

Runenkunde war eines von Amabellas Lieblingsfächern, daher begrüßte sie Magister Rembrandt auch fröhlich, setzte sich in die zweite Reihe und packte ihre Sachen aus. Sie saß diesmal absichtlich nicht neben Simon, sonst würde es ja noch auffallen. Im Moment waren noch nicht viele da, was wohl am Test lag, den sie in Dunkle Künste geschrieben haben. Amabella war sich allerdings sicher, dass sie recht gut abgeschnitten hatte.

(+ Paco)

Beschwingt schlenderte Janosch in das Klassenzimmer von Magister Rembrandt und breitete sich mit Paco zusammen in einer der vorderen Reihen aus. Janosch mochte Runenkunde, und er mochte Magister Rembrandt. Ein junger Mann mit einem beeindruckenden Wissen und einem ansteckenden Elan, was wünschte man sich mehr von einem Lehrer? Er wäre sicher Janoschs Vorbild gewesen, hätte Janosch nicht die Vorstellung, Schulklassen zu unterrichten, absolut abschreckend gefunden.

Die hölzerne Kiste auf einem der ersten Tische vorne hatte Janoschs Neugier geweckt und er reckte seinen Hals, um sie genauer betrachten zu können - doch nichts verriet, was sie enthalten könnte. In diesem Moment ließ Janoschs Magen ein lautes Grummeln vernehmen und er hielt sich den Bauch. "Man, hab ich einen Hunger...", sagte er zu niemand bestimmtem. Schon vorher während des Tests hatte er bemerkt, wie ein leises Magenknurren eingesetzt hatte, aber dieses Knurren jetzt hatte mehr was von einem ausgewachsenen Ghul. "Drei Unterrichtsstunden sind definitiv zu lang vor dem Mittagessen, das hab ich schon immer gesagt!", beschwerte er sich halb im Spaß. Nun gut, er würde sicher nichts dagegen sagen, dass er jetzt Runenkunde hatte, aber grundsätzlich erreichte er in der dritten Stunde immer irgendwann den Punkt, an dem sein leerer Bauch und sein voller Kopf einen erbitterten Kampf um Aufmerksamkeit austrugen, und allzu oft verlor der Kopf und die Aufmerksamkeit war dahin.

pp: Dunkle Künste (Parallelplay)

Paco ließ sich etwas schwerfällig neben Janosch auf einen Stuhl plumpsen und sah sich erst jetzt um. Abermals war Simon vor ihnen angekommen, und er winkte ihm halbherzig zu.

Gerade zog er in Erwägung, sein Gesicht in seinen auf dem Tisch verschränkten Arme zu vergraben, da hörte er wie Janoschs Magen laut grummelte. Er grinste als sein Kumpel sich beschwerte und über Hunger klagte.

"Nimm das nächste Mal doch einfach ein Vesper mit. Meine Mutter hat mir früher auf der Grundschule die besten Vesper gemacht die man sich als Kind nur wünschen konnte."

Normalerweise hatte er selbst um diese Zeit auch schon langsam Hunger. Aber gerade war ihm noch nicht nach Essen zumute. Vielmehr nach viel viel Flüssigkeit. Er würde am liebsten jetzt gleich eine ganze Tonne kaltes Wasser trinken, während er in einer Badewanne mit kalten Wasser lag.

Er grinste Janosch zu und sagte dann: "Das nächste Mal schmuggel ich ein Brötchen für dich mit."

Leon begrüßte gut gelaunt den Lehrer. Der Test hat seine vorab gute Laune vom Frühstück noch gesteigert. Es war toll nach den langen Ferien, endlich wieder in einen Klassenzimmer zu sitzen. Eine Freude, die.die, wenigsten verstanden oder teilten, was Leon nichts ausmachte. Jeder Mensch war anderes gestrickt von Wesen her.
Und als Krönung gleich auch noch eines seiner Lieblingsfächer! Lara, die neben ihm herlief, sah ihn nur Verständnislos an. Was Leon mit einem ganz lieb gemeinten Knuff in die Seite beantwortete. Lara sah ihn erst empört an. Die empörte Miene verwandelte sich in ein Grinsen. Brüderchen und Schwestern, wie seine eigentliche Schwester die unheilige Symbiose, einmal aus einem Scherz heraus bezeichnet hatte.
Sie suchten sich einen Platz, nahmen die Sachen aus ihren Taschen und warteten bis der Unterricht anfing.

Die Glocke verkündete den Beginn der Stunde. "Macht Ihr bitte die Tür zu?", bat Aaron Rembrandt die zuletzt hereinkommenden Schüler und wartet dann, dass sich alle setzen. "Schönen guten Morgen, Allerseits", grüßte er dann seine Oberstüfler. "Wie ich sehe, seid Ihr mir alle treu geblieben." Der Blick auf die Liste verriet, dass alle seinen Runenkundler bei der Stange geblieben waren und nicht die Schule mit ihrem aktuellen Abschluss verlassen hatten. Das war doch schon einmal sehr erfreulich.

"Ich dachte, wir steigen mal ganz locker in das neue Schuljahr ein und deshalb habe ich Euch magische Artefakte aus der Zeit der Völkerwanderung mitgebracht, die interessante Runen tragen." Er deutete auf die große Kiste, die vorne stand. "Kommt einfach alle nach vorne und jeder nimmt sich dann ein Artefakt heraus, das ihm gefällt." Er machte eine einladende Handbewegung.

[OOC: Jeder möge sich etwas aus der Kiste nehmen. Keine Ahnung, was da so drin ist, aber ich schätze mal Amulette, Alltagsgegenstände, Waffen, etc.]

Als Magister Rembrandt zu sprechen begann, wandte sich Paco nach vorne, noch immer leicht über Janosch grinsend.

//"Kommt einfach alle nach vorne und jeder nimmt sich dann ein Artefakt heraus, das ihm gefällt."//

Er stützte sich mit beiden Händen am Tisch ab und stand auf, das kurze, schmerzhafte Ziepen im Hinterkopf ignorierend. Die Völkerwanderung! Das versprach interessante Ablenkung, und das war gut!
Gespannt ging Paco auf die Kiste zu und sah hinein.

Das erste, was ihm ins Auge fiel war eine Art Messer - es konnte jedoch auch eine Art kleine Schaufel sein, denn vorne war das Artefakt breiter als ein heutiges Messer. Es sah trotzdem aus, als sei es einmal scharf und zum Schneiden gewesen. Es sah dreckig und ... verrostet aus, aber bei näherem Hinsehen konnte man eindeutig Runen, Schnörkel und Einkerbunden erkennen.

Paco zuckte mit den Schultern, griff in die Truhe hinein und nahm sich das Messer. Dann ging wieder zu seinem Platz.

Kattla war zunächst beschäftigt. Damit, ihren Kopf auf dem Tisch ruhen zu lassen. Ok, der Kaffee reichte nicht... Aber diese Stunde musste sie jetzt irgendwie durchziehen. Runenkunde war ja schon ganz in Ordnung, sonst hätte sie es wohl auch nicht gewählt... Aaron Rembrandt, der Magister, forderte die Schüler dazu auf, ein Artefakt aus der Kiste zu nehmen. Das Mädchen erhob sich von ihrem Platz und schlenderte zu der Holzkiste, wo bereits so ein 12. Klässler stand. Oder 11. Klässler? … Jedenfalls war das dieser Naturbursche. Kattla griff in die Kiste und holte ein Dolch mit einer länglichen Klinge hervor. Sie begutachtete das Messer. Langsam strich sie mit ihrem Finger über die scharfe Klinge, in der ein paar Runen eingeebnet waren. Sie nickte und lief wieder zurück an ihren Platz.

Janosch jubelte innerlich, als Magister Rembrandt den heutigen Stundeninhalt verkündete. Das konnte ja nur gut werden! Freudig sprang er auf, ohne Paco überhaupt auf das Vesperschmuggelangebot zu antworten, denn sein Hunger war ohnehin sofort vergessen. Aus der Kiste schnappte er sich sofort ein Stück dunkles, schweres Holz. Es war das Bruchstück eines Stabes, vielleicht war es einmal ein Wanderstock gewesen, oder ein richtiger, mannshoher Magierstab, wie ihn früher vor allen die nomadischen Hexen und Zauberer gehabt hatten und wie man ihn auch heute noch gelegentlich finden konnte im hohen Norden, den Wüstenregionen Afrikas und in Gebirgen wie dem Himalaya.

Zufrieden seine Beute in Händen wiegend kehrte er zu seinem Platz zurück und begutachtete Pacos Fang. Er hatte sich eine Art Werkzeug ausgesucht.

Simon begutachtete den Inhalt der Kiste interessiert, ließ aber den anderen den Vortritt. Ein Messer, ein Dolch, ein Stück Holz und ein handtellergroßer Stein mit einem Loch in der Mitte. Der sah für Simon interessant aus. Keine Ahnung, was das sein sollte. Ein Handmühlstein? Ein Anhänger? Wobei, dafür war er recht schwer, entschied Simon als er den Stein herausnahm und ihn mit an seinen Platz nahm. Vielleicht war es ein Gewicht? Die Runen waren gut zu erkennen und liefen am äußeren Rand der Scheibe herum. Simon versuchte die Runen zu entziffern, während die anderen sich noch ihren Gegenstand aussuchten.

Malin war äußerst kribbelig zumute. Sie hatte schon den ganzen Morgen stillsitzen müssen und schon in Dunkle Künste hatte sie es kaum ausgehalten. Und jetzt noch Runenkunde! Sie fragte sich, warum sie das Fach nicht abgewählt hatte, eigentlich fand sie es sehr langweilig. In letzter Minute war sie in das Zimmer gekommen und hatte sich neben Kattla gesetzt. Während der Magister sprach rutschte sie unruhig auf dem Stuhl hin und her und hörte nur mit halbem Ohr zu, stattdessen schaute sie sehnsüchtig aus dem Fenster und stellte sich vor, wie es nun wäre, mit dem Besen über die Ländereien zu fliegen, den Wind in den Haaren zu spüren ...

So bekam Malin verspätet mit, dass es darum ging, etwas aus der Truhe zu holen. Erfreut über die kurze Bewegungsmöglichkeit sprang sie auf und rannte schon fast nach vorn zu der Kiste. Sie fischte eine rechteckige, schieferne Scheibe hervor. Die sieben Runen darauf kamen ihr vage bekannt vor, doch sie war noch nie sonderlich gut gewesen in dem Fach. Und eigentlich interessierte es sie gerade auch nicht so sehr.

Sie setzte sich zurück an ihren Platz, legte den Stein vor sich an den Tisch und trommelte ungeduldig mit den Händen auf die Tischkannte, während sie zeitgleich unruhig mit den Beinen wippte. Sie schaute zu Kattla rüber und lächelte gequält.

(Ooc: Bei den teilnehmenden Schülern steht: Ziphin Drachenstein - 10. Klasse - Elwetritschen (Rhabandi) -> Ziphin ist aber in der 8. Und nimmt daher nicht an diesem Unterricht teil)

Felipa saß schon ein ganze Weile im Unterrichtszimmer und hob den Kopf aus ihrem Buch hervor als der Magister mit dem Sprechen begann. Sie legte ein Stück Pergament zwischen die Seiten und schloss das Buch, ehe sie aufstand und nach vorne zur Kiste ging. Nach einem kurzen, wissenden Blick zog sie einen mit Runen verzierten Dolch hervor und nahm ihn mit an ihren Platz. Fasziniert drehte sie ihn in der Hand und warf ihn ein paar Mal in die Luft. Mit so einer Waffe durfte sie damals während des Trainings kämpfen, eine sehr schwierige Angelegenheit.

Auch Evi schlenderte gemütlich nach vorne und nahm sich eine Art verrostetes Amulett aus der Truhe. Sie hatte beim Hinweg zur Truhe ihre Tasche mitgenommen, denn sie hatte bemerkt, dass Felipa noch alleine am Tisch saß. Wie zufällig steuerte sie ihren Tisch an und setzte sich neben sie, als hätte sie schon immer da gesessen.

Bewundernd sah sie zu, wie Felipa ihren Dolch lässig in die Luft warf und wieder auffing.
„Du scheinst dich mit so was auszukennen!“, flüsterte sie leise.

Felipa wandte sich zu Evgenia zu ohne mit dem Spielen aufzuhören. "Hallo Evgenia. Ja, ich habe auf meiner Japanreise vor kurzem eine Unterrichtseinheit mit dem Umgang solcher Waffen gehabt. Allerdings behrerrsche ich nicht mehr als diese Spielerei." Um soetwas zu lernen bräuchte es schon wesentlich mehr Zeit. "Was hast du gefunden?" Behutsam legte sie den Dolch auf den Tisch und blickte auf Evgenias Stück.

Kattla ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen und betrachtete das Messer in ihrer Hand. Ihr Anlitz spiegelte sich in der eiskalten Klinge. Sie mochte Klingen. Sie waren Beides: Gefährlich, aber auch rettend. Die junge Hexe sah sich die Runen auf dem Messer an... Doch sie konnte sich nicht sehr lange auf die Schriftzeichen konzentrieren: Sie hörte, wie Jemand unruhig auf den Tisch klopfte. Die verschwätzte Halbriesin, alias Malin Lilienweiß. Kattla fühlte sich neben ihr, wie ein Zwerg. Sie war bei den Wolpertringern, so viel sie wusste. Hing oft mit diesen blonden Lulatschen ab. Der Eine war ein Süßholzraspler, der andere ein Punk. Ein seltsames Trio. Und da sie das Gefühl hatte, sie ließen keine Außenstehenden in ihre Mitte, sprach Kattla nicht so oft mit ihnen. Sie sah das Mädchen leicht fragend an, als sie ihr gequält zu grinste. Sie flüsterte ihr zu: "Musst du aufs Klo?"

Malin saß wie auf Nadeln. Warum musste der Unterricht auch immer so lange gehen? Waum hatte sie Runenkunde nicht abgewählt? Sie könnte jetzt Draußen sein und fliegen! Ach, es wäre einfach herrlich ... menno! Ob sie es noch abwählen konnte?

//"Musst du aufs Klo?"//

„Hä? Warum?“, fragte Malin und zwang sich, ihre Stimme leise zu halten. Verständnislos schaute sie Kattla an.

"Weil du so herum zappelst, als müsstest du etwas zurück halten." wisperte Kattla und wirkte in dem Moment genau so verständnislos, wie ihre Nachbarin. Vielleicht hatte sie aber auch nur zu viel Kaffee getrunken? Kattla war das letzte Mal so aufgekratzt, als sie nach einer langen Nacht zu viele Tassen in sich hinein geschüttet hatte. Da war sie abgegangen, wie ein Schnatz mit Rückenwind.

Malin schüttelte den Kopf und lächelte nochmals gequälte. „Ioo, nein das ist nur, weil ich das viele Sitzen nicht abkann! Das macht mich noch ganz wahnsinnig! Ich brauche Bewegung! Weißt du, es gibt Muggelschulen unter dem Motto ‚Bewegte Schule’, da machen sie immer Bewegungspausen. Meine Schwester ist auf so einer. Mann! Das bräuchten wir hier echt auch, findest du nicht auch?“ Malin seufzte. „Oder wenigstens ein Sportfach pro Tag! Dafür könnte man was überflüssiges wie das hier vom Stundenplan streichen.“

„Du warst in Japan?“, fragte Evi verwundert. „Ist ja interessant. Wie war es da so?“ Ihr Gegenstand interessierte sie gerade herzlich wenig und sie schob das Amulet wortlos zu Felipa hinüber. Sie könnte jetzt vielleicht mehr über Felipa herausfinden, das wäre um Welten interessanter.

Kattla sah die andere Hexe mit einem schiefen Lächeln an. "Dir ist also nur langweilig?" fragte sie. Sie schien von der hyperaktiven Sorte zu sein. Sie wusste zwar, dass Malin ziemlich aktiv und dynamisch war, aber bisher war ihr noch nie aufgefallen, dass sie zu diesen Menschen gehörte, die manchmal kaum stillsitzen konnten und Probleme mit ihrer Konzentration hatten. Das Mädchen biss sich leicht auf die Unterlippe. Natürlich war ihr das vorher nie aufgefallen. Wie auch? Ihre Mitschüler fielen ihr im Allgemeinen nicht wirklich auf. Lebte sie so sehr an ihnen vorbei? War Amabella wirklich ihre einzige Freundin?

Malin zuckte mit den Achseln.
„Ioo ... nein ... ioo, doch, so was in der Art“, murmelte sie zurück. Sie wusste selber nicht, woran das lag, aber sie hielt es einfach nicht aus, wenn sie zu lange stillsitzen musste. Das war schon immer so gewesen. „Und der Test in Dunkle Künste hat mich auch total fertig gemacht. Boa das war so ungerecht! Zweite Unterrichtsstunde und wir müssen einen Test schreiben! Und dann so einen schweren! Ich hab bestimmt nicht eine Frage richtig beantwortet.“ Sie hob die Hand, nahm ihr Cape ab und fuhr sich verzweifelt durchs Haar. „Es ist zum davongnomen!“

Nachdenklich spielte Felipa mit dem Amulett von Evgenia herum. "Hm, es war sehr prägend. Lehrreich und schön. Ich hatte das Gefühl in einer ganz anderen Welt zu sein. Ich muss dazu aber sagen das ich von den großen Städten relativ wenig gesehen habe, ich war eher in der Natur." Sie lächelte ihre Sitznachbarin an und legte das Amulett wieder zu ihr, kurz streiften sich dabei ihre Arme.

Ein Schauder rieselte über Evgenias Rücken, als Felipa kurz ihren Arm streifte. Sie gab sich Mühe, das Lächeln nicht zu breit wirken zu lassen.

„Das klingt ... faszinierend“, entgegnete sie. „Ich habe gehört, in Japan vereint sich Altes und Neues, es sind keine unvereinbaren Gegensätze, sondern sie gehen harmonisch in einander über. Ah und die Kunst ist auch sehr bewundernswert. Die japanische Ästhetik unterscheidet sich maßgeblich von der unseren. Im Unterschied zur europäischen Kunst, die das dekorative „Kunstwerk an sich“ schätzt, war und ist japanische Kunst immer auch Gebrauchskunst: eine Teeschale wird erst dann wertvoll, wenn die Jahre der Verwendung ihr die nötige Patina gegeben haben.“

Evi könnte noch lange weiter erzählen, doch sie befürchtete, dass sich Felipa nicht sonderlich für Kunst interessierte, also ließ sie es dabei bewenden. Sie schaute ihr ins Gesicht, in ihre Augen, und glaubte sich darin zu verlieren. Ihr Herz schlug schneller und sie senkte den Blick rasch wieder auf ihr Amulett.