(10.-12. Klasse) Klassenzimmer: Verwandlungskunde (1) - BEENDET

Das Klassenzimmer bietet einen Blick durch die hohen Fenster, der bei manchen Standorten des Fliegenden Angers so spektakulär ist, dass einige Schüler dadurch regelmäßig vom Unterricht abgelenkt sind - sehr zum Ärger von Magister Pumpernickel. Im Raum stehen mehrere Bankreihen. Vorne gibt es eine Tafel, ein Lehrerpult und einen Schrank, der aber immer abgeschlossen ist. Es ranken sich einige Schülergeschichten um diesen Schrank und seinen möglichen Inhalt...vermutlich sind es wohl aber nur alte Bücher.

Magister Pumpernickel betrat sein Klassenzimmer und ging zielstrebig nach vorne zu seinem Lehrerpult. Während die ersten Schüler ebenfalls hereinkamen, trat der Lehrer an die Tafel und begann zu schreiben: "Sitzordnung für diese Stunde! Bitte achten Sie darauf, dass Sie abwechselnd nach Klassenstufen Platz nehmen. Es sitzt je ein Zehntklässler neben einem Elftklässler, neben einem Zwölftklässler." Magister Pumpernickel war zwar nicht allzu hoffnungsfroh, dass die Schüler - selbst jene der Oberstufe - das problemlos hinbekommen würden, aber er würde sich sicherlich die Zeit nehmen, die Sitzordnung anzupassen.

[OOC: Dann mal viel Spaß beim Sortieren...]

Gestärkt durch zwei Brötchen und einen starken Kaffee betrat Simon das Klassenzimmer, in dem die erste Unterrichtsstunde nach den Ferien für die Oberstufe stattfinden würde. Verwandlungskunde bei Pumpernickel. Magister Pumpernickel war Simon zwar ein wenig zu langweilig, aber der Unterricht war über weite Teile praktisch orientiert und das stieß bei Simon auf Gegenliebe. Er las die kurze Notiz an der Tafel und setzte sich dann in die zweite Reihe nach ganz links, so dass neben ihm ein Elftklässler Platz nehmen konnte - vielleicht Anjun. Sein Cousin saß ohnehin oft neben ihm.

2. Reihe: Simon (10)

Kattla fühlte sich schon etwas wacher. Genau richtig für Verwandlungskunde. Nicht, dass sie das Fach uninteressant fand, aber sie empfand Magister Pumpernickels Stimme als schrecklich einschläfernd. Sie bemühte sich trotzdem, immer aufmerksam zu bleiben. Sie wollte nicht unbedingt als Kessel enden... Die junge Hexe betrat den Unterrichtssaal und blickte an die Tafel. "Sitzordnung für diese Stunde! Bitte achten Sie darauf, dass Sie abwechselnd nach Klassenstufen Platz nehmen. Es sitzt je ein Zehntklässler neben einem Elftklässler, neben einem Zwölftklässler." Kattla legte den Kopf schief. Also durfte sie schon mal nicht neben Amabella sitzen. Langsam schlenderte sie in die dritte Reihe und setzte sich stumm auf einen Stuhl.


3. Reihe: Kattla (10)

Mit beschwingten Schritten kam Aurelius im Unterrichtsraum an und war insgeheim froh, den richtigen Raum gefunden zu haben. Er trat ein und sah Simon und ein Mädchen, das ihm gelinde bekannt vorkam. Aber nicht von Rungholt. Er lächeln huschte über sein Gesicht, denn eigentlich war er sich nicht sicher.

Während er langsam in den Raum eintrat, betrachtete er die Worte auf der Tafel. Schließlich blieb er auf der Höhe der dritten Reihe stehen und blickte zur Seite, zu dem Mädchen. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Die Sitzordnung konnte noch eine Minute warten.

„Also habe ich mich doch nicht geirrt.“ Er trat einen Schritt auf Kattla zu und hielt ihr die Hand hin, während er seine Schultasche auf der anderen Schulter ruhen ließ. „Schön, dich zu treffen, Kattla.“

3. Reihe: Kattla (10)

Die junge Hexe packte ihr Schulbuch auf den Tisch und kramte ihren Schreibblock hervor. Auf dem Einband waren zwei junge Frauen in zerfetzten Schuppenkleidern abgebildet. Die singenden Sirenen. Eigentlich war dieses Bild nur drauf geklebt, aber dieser Schreibblock war so alt, dass es mittlerweile so wirkte, als wäre der Einband schon immer so gewesen. Warum sollte sie den Block auch wechseln? Der "wieder-verwertbare Papierblock für sparsame Zauberer und Hexen" aus dem Laden ihres Vaters hielt, was er versprach.

Das Mädchen bemerkte, wie ein großer Junge mit schwarzen Haaren den Raum betrat. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. Es war Aurelius, der in die Gegend grinste, wie ein Gnom auf Sybillenkraut. Er schien immer zu lächeln, so kam es ihr zumindest vor. Ob er auch eine andere Mimik zeigen konnte? Kattla befürchtete für einen Moment, dass seine Mundwinkel paralysiert sein könnten. Sie musste bei diesem Gedanken jedoch grinsen. Ok, das wäre schon irgendwie witzig...

„Guten Morgen, Eulen-Typ.“ grüßte sie ihn und sah zu ihm auf. Er hielt ihr seine Hand hin. „Schön, dich zu treffen.“ meinte er; Die üblichen Floskeln eben. Das Mädchen griff nach seiner Hand und schüttelte sie leicht. Sie deutete auf den Stuhl neben sich. „Setz dich.“ forderte sie und sah ihn müde an.

Johannes betrat elanvoll das Klassenzimmer. Einige seiner Mitschüler waren schon da und so grinste er fröhlich in Runde und verzog sich dann in die letzte Reihe. Warum sollte er auch vorne sitzen wollen? Er war ja kein Streber. Als er sich setzte, wollte er gerade einen weiteren seiner Sprüche an Kattla wenden, sah aber dann, dass sie sich mit einem neuem Schüler unterhielt. Also beschränkte er sich darauf den beiden zu zu winken und Kattla verschwörerisch zu zu zwinkern.

Letzte Reihe: Johannes (10)

Amabella hatte ein gutes Frühstück gehabt mit Tee und einem dickbeschmierten Nutellabrötchen, daher war ihr Laune recht gut. Sie freute sich darauf neben Kattla zu sitzen und vielleicht noch ein wenig mit ihr zu plaudern. Leide wurde ihre Hoffnung zu Nichte gemacht, als sie die Mitteilung las, das 10. Klässler neben 11. Klässler sitzen sollen. Daher winkte sie Kattla traurig zu und setzte sich vor Simon. Wenigstens hatte sie ihn in ihrer Nähe.

Reihe 1: Amabella (10)

pp: Hauptgebäude: Speisesaal (EG) (+ Janosch)


Paco betrat mit Janosch den Raum, Schreibzeug und Zauberstab noch immer in der Hoodietasche und Lehrbücher inzwischen unter den Arm geklemmt. Sie hatten nach dem Frühstück noch kurz einen Umweg über ihr Zimmer gemacht - und zu den Waschbecken, wo Paco abermals versucht hatte, mit kaltem Wasser sein Kopfweh zu vertreiben.

Paco erkannte sofort Simon in der zweiten Reihe. Überhaupt waren bisher nur Zehntklässler anwesend. Ein kurzer Blick auf die Tafel verriet ihm die erste Lehreranweisung des Tages und er seufzte. Also konnten er und Janosch nicht nebeneinander sitzen.

War wahrscheinlich besser so. In ihrem letzten Schuljahr sollten sie wohl aufpassen...Wobei Verwandlungskunde schon immer eines seiner liebsten Fächer gewesen war, somit machte er sich diesbezüglich keinerlei Sorgen.

Nach kurzem Überlegen setzte er sich in die zweite Reihe, ans andere Ende. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte er Simon, legte das Lehrbuch auf den Tisch und stützte seinen Kopf auf seinen rechten Arm. Sorgsam durch die Nase atmend versuchte er durch Willenskraft das noch immer vorhandene Hämmern in seinem Hinterkopf zu verscheuchen.


2. Reihe: Simon (10), frei, Paco (12)

2. Reihe: Simon (10), frei, Paco (12)

Langsam füllte sich das Klassenzimmer. Währenddessen überlegte Simon, wie Magister Pumpernickel sich die Sitzordnung vorgestellt hatte. Es gab viel mehr Zehntklässler als Elftklässler und weitaus mehr als Zwölftklässler. Einer davon setzte sich mit dem vorgesehenen Platz Abstand zu Simon in die Reihe. Paco. Simon nickte zurück und grinste. "Hey", murmelte er und beugte sich zu ihm herüber. "Was ist los? Heute Nacht durchgemacht?" Paco sah nicht sonderlich fit aus und das war eigentlich nicht seine Art. Ob er eine Nachtwanderung gemacht hatte? Bei dem Wetter war das wohl kaum zu erwarten.

2. Reihe: Simon (10), frei, Paco (12)


//"Hey. Was ist los? Heute Nacht durchgemacht?" //

Paco drehte den Kopf und gluckste leise.

"Nein, ich hab' Kopfschmerzen. Ich dachte, Kaffee und Brötchen würden sie vertreiben, aber hab' mich wohl geirrt..."

Er setzte sich seitlich und nahm den Kopf vom Arm, um besser mit Simon reden zu können.

"Und, wie waren deine Ferien? Irgendwas Spannendes erlebt?", fügte er dann hinzu, auf eine Ablenkung von seinem dröhnenden Kopf hoffend.

"Oh, weia, also Kaffee macht es bei mir in der Regel sogar noch schlimmer", meinte Simon. Er bot Paco aber nicht an, ihm mit einem Spruch zu helfen. Paco war älter als er und wenn er keinen Heilzauber nutzen wollte, würde er auch keinen von Simon haben wollen. Eher würde er wohl zu Schwester Hindendrupp gehen. Andererseits... da musste es einem schon wirklich schlecht gehen, um freiwillig in das Reich des Medizindrachen zu kommen.

"Meine Ferien waren... zu kurz, wie immer", sagte er dann. "Das Wetter bei uns im Norden war ganz gut, also war ich viel Schwimmen und Besenfliegen, auch ein wenig wandern." Eigentlich dumm von ihm, Paco nicht zu eulen, ob er keine Lust hätte, vorbei zu kommen und etwas zu unternehmen. Sie waren zwar zwei Klassen auseinander, aber Simon mochte den älteren Jungen ganz gerne und was Outdoor-Aktivitäten anging, tickten sie recht ähnlich. "Was ist mit Dir? Warst Du irgendwo auf einer Tour?"

Paco zuckte mit den Schultern. Bei ihm half Kaffee normalerweise. Davon mal abgesehen, dass er sowieso nur sehr selten Kopfweh bekam...

//"Meine Ferien waren... zu kurz, wie immer. Das Wetter bei uns im Norden war ganz gut, also war ich viel Schwimmen und Besenfliegen, auch ein wenig wandern. Was ist mit Dir? Warst Du irgendwo auf einer Tour?"//


Er starrte kurz auf das Schulbuch auf dem Tisch und dachte an die ursprünglich geplante Reise nach Russland mit seinem Vater...am Tag der offenen Tür an der Blocksberg-Uni. Die Reise war ausgefallen, zur Uni hatte er es trotzdem nicht geschafft. Er schnalzte kurz mit der Zunge - er durfte sich den ersten Schultag nicht verderben lassen! - und wandt sich dann wieder Simon zu.

"Nein...keine Touren...Wir haben nur ein paar kleine Aufflüge gemacht, in den Wald bei uns daheim. Und wir waren im Zoo." Er grinste und warf Janosch kurz einen Blick zu, als er sich an den Besuch im Tiergarten mit seiner Familie und seinem Kumpel erinnerte. "Da gibts es echt tolle Tiere."

"Wo warst du denn wandern, bist du eine bestimmte Route abgelaufen?", fragte er Simon dann.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11)

Die seltsame Begrüßung quittierte Aurelius mit einem leichten Stirnrunzeln, doch Kattla wirkte auch noch etwas müde. Er entschied, über ihr Verhalten hinweg zu sehen.

„Danke.“ Er setzte sich und stellte seine Tasche auf dem Tisch ab. In aller Ruhe suchte er Notizpergament, Federkeil und Tintenfass heraus. „Und? Hast du letzte Nacht nicht gut geschlafen?“ Er sah sie nicht an; dann würde sie sich vielleicht nicht beobachtet fühlen und freundlicher antworten.

„Ich bin auf den Unterricht gespannt. Jetzt werde ich sehen, ob ich in meiner alten Schule auch gut genug aufgepasst habe.“ Er grinste wieder und wühlte noch das Buch heraus, ehe er die Tasche unter dem Tisch verstaute.

Janosch hob beide Augenbrauen, als er den Tafelanschrieb las. Wie sollte das denn funktionieren? Sie waren doch ohnehin so wenige Zwölftklässler, dass das niemals aufgehen würde, und Janosch hatte auch nicht sonderlich Lust, schon so früh am Morgen mit Leuten zu kommunizieren, die er nicht gewöhnt war.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Aber gut, was sollte man machen? Mit einem Schulterzucken zu Paco setzte er sich zu zwei Schülern in der Reihe hinter seinem Freund und beschaute sich die beiden. Das eine war ein Mädchen, sie musste eine Zehntklässlerin sein, aber ihm fiel spontan weder ihr Name ein, noch in welchem Haus sie war. Am besten konnte sich Janosch sowieso die Schüler merken, die in einem der Quidditchteams waren, aber das Mädchen spielte definitiv kein Quidditch, oder er hatte sie zumindest noch nie im Rungholter Quidditchstadion gesehen. Das andere war ein Junge, dann wohl ein Elftklässler, aber ihn kannte Janosch definitiv nicht. Er musste einer der neuen älteren Schüler sein - war da nicht ein Zwillingspaar gewesen? Vielleicht war er einer davon.

Janosch sagte nichts zu den beiden, da der Junge gerade dem Mädchen etwas erzählte, und er die beiden nicht unterbrechen wollte. Stattdessen schlug er sein Lehrbuch auf und blätterte ein wenig darin herum.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Auf Aurelius Frage antwortete Kattla ruhig: "Nein, eher zu wenig. Ich habe noch..." Doch mitten im Satz brach sie ab. Ob sie ihm erzählen sollte, dass sie noch ein Buch über Heiltränke aus dem alten Ägypten gelesen hatte? Eigentlich war es ja ihre Sache... und vermutlich interessierte ihn so etwas nicht. Sie verfiel wieder ins Schweigen. Dann beäugte sie den älteren Jungen still von der Seite. Kattla hatte bemerkt, wie sich sein Gesicht leicht verzerrt hatte... Also doch keine Grinsebacke... Ob er jetzt wegen der Sache mit dem "Eulen-Typ" beleidigt war? Eigentlich war es ja nicht böse gemeint. Kattla fragte sich, ob er das wusste. Sie zupfte an ihrem Ärmel. "Du bekommst das sicher schon gebacken..." sagte sie und machte eine kurze Pause. Dann öffnete sie wieder den Mund, doch sie brauchte eine Weile, bis sie einen Ton heraus bekam. „...Und? Hast du dich schon eingelebt? Ich meine... gefällt es dir hier...?“

Ein pummeliger Junge setzte sich plötzlich in die Reihe. Kattla kannte ihn. Er las viel, genau wie sie. Er wälzte meist irgendwelche Geschichtsbücher. Sie hatte noch nie mit ihm gesprochen, aber er wirkte recht nett. Und klug schien er auch zu sein. Er war in der 12. Klasse. Aber Kattla wusste nicht mehr genau, in welchem Haus. „Guten Morgen, Janosch.“ sagte Kattla, während sie ihn musterte. Er blätterte in seinem Lehrbuch...

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Sie schien nervös und Aurelius zog die Stirn leicht kraus. Dafür gab es doch gar keinen Grund. Sie kannte doch alle Leute, den Magister und die Schule. Und nur weil heute der erste Tage des neuen Schuljahres war, musste sie doch nicht nervös sein…

Sie machte eine Art Friedensangebot und Aurelius lächelte sie freundlich an. Vielleicht war sie heute einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. „Oh, ja. Die Schule ist fantastisch. Ich meine, ich werde sicher noch mindestens zwei Wochen brauchen, um mich hier zurecht zu finden, aber die Location ist kaum zu toppen.“ Er grinste sie an und zwinkerte ihr zu. „Nette Leute, gutes Essen. Was will man mehr?“

Ein älterer Junge setzte sich stumm zu ihnen in die Reihe und blätterte in einem Buch. Leicht wunderte sich Aurelius; waren beide nur schüchtern oder lag es wirklich an ihm selbst?
Kattla begrüßte den Neuen und Aurelius war froh, den Namen mitbekommen zu haben. Wohl ein 12. Klässler?

„Hallo Janosch.“ Er hielt dem Neuen die Hand zur Begrüßung hin. „Ich bin Aurelius. Aurelius Bielstein. Freut mich, dich kennen zu lernen.“

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Janosch war gerade dabei, sich in sein Buch zu vertiefen, da hörte er, wie das Mädchen sich an ihn richtete und ihm einen guten Morgen wünschte. Und ihn mit seinem Namen ansprach. 'So ein Mist.' Jetzt war es natürlich noch unangenehmer, dass er ihren Namen nicht wusste. "Guten Morgen", grummelte er verhalten zurück und hoffte, er könnte es dabei belassen. Während er jetzt in sein Buch starrte, las er nicht wirklich, sondern versuchte sich daran zu erinnern, wie das Mädchen hieß. Er sah sie im Kopf in der Bibliothek sitzen, ettliche Male hatte er sie dort gesehen. Hatte dort je jemand mit ihr gesprochen und ihren Namen gesagt? Oh, und sah man sie nicht manchmal mit Amabella, dieser Tritschenzehntklässlerin, mit der Janosch mal in der Fremdsprachen-AG gewesen war? Janosch versuchte sich vorzustellen, wie Amabella sich mit dem Mädchen unterhielt und sie mit Namen ansprach, aber weiter als dass er sich erinnerte, dass es ein ungewöhnlicher Name mit K war, kam er nicht, als der Junge neben ihm in ansprach.

//„Hallo Janosch. Ich bin Aurelius. Aurelius Bielstein. Freut mich, dich kennen zu lernen.“//

Janosch blickte von seinem Buch auf und sah, dass der Junge ihm die Hand hinstreckte. Er schüttelte sie und ergab sich dann seinem Schicksal. Nun gut, dann würde er eben ein bisschen Smalltalk betreiben. "Hi Aurelius, freut mich ebenso. Du bist doch der mit der Zwillingsschwester, oder? Wie gefällt es euch hier?"

Janosch hatte nicht mitbekommen, dass Kattla nur wenige Augenblicke vorher im Prinzip genau die gleiche Frage gestellt hatte.

Aurora fand zu ihrem Erstaunen das richtige Klassenzimmer und stiefelte hinein. Es waren schon ein paar Leute anwesend und in deren Mitte  - natürlich – Aurelius! War ja klar.

Noch ehe sie sich einen Platz aussuchen konnte, blickte sie an die Tafel. Kurz flammte in ihr die Frage auf, was passieren würde, wenn sie die Anweisung des Magisters ignorieren würde, doch dann sah sie wieder zu Aurelius´ Hinterkopf. Er wäre sicher wenig begeistert; wie er da mit zwei Strebern hockte und sich anscheinend gut verstand….

Missmutig presste sie die Lippen zu schmalen Strichen, während sie ihre Augen durch den Raum gleiten ließ. Da entdeckte sie Simon, den 10. Klässler. Neben ihm war frei und daneben saß ein weiterer Schnuckl. Sie hoffte inständig, dass es ein 12. Klässler war, als sie mit hoch erhobenem Haupt auf die beiden zumarschierte. Für diesen süßen Kerl würde sie sogar den Langweiler Simon ertragen.

„Hey, Morgen, Simon.“ Sie baute sich vor ihm auf, stemmte eine Hand aufreizend an ihre Hüfte und zwinkerte ihm zu. „Ist neben dir noch Platz für eine 11.Klässlerin?“ Sie zwinkerte auch Amabella in der ersten Reihe zu und ihr Blick blieb auf dem Neuen, älteren Schüler in der gleichen Reihe hängen. Das würde eventuell doch keine langweilige Stunde werden.

2. Reihe: Simon (10), Aurora (11, stehend), Paco (12)

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Die Begrüßung von Janosch war daher gegrummelt. Kattla hätte den molligen Jungen fast nicht verstanden. Aber verübeln konnte sie es ihm nicht; Sie musste eine Fremde für ihn sein. Vermutlich kannte er nicht einmal ihren Namen. Kein Wunder. Bisher hatte sie auch kein Wort mit ihm gewechselt. Kattlas Blick wanderte stumm nach vorne, wo sie Amabella sitzen sah. Sie zog einen leichten Schmollmund, während sie ihre Zimmergenossin anblickte. Auch sie wäre lieber neben ihr gesessen, aber na ja, so war das halt. Und so tragisch war es nun auch nicht. Während Aurelius, dieser freundliche Labersack, Janosch in ein Gespräch verwickelte, schlug Kattla ihr Buch auf und sah stillschweigend hinein.

3. Reihe: Kattla (10), Aurelius (11), Janosch (12)

Aurelius grinste und schüttelte Janosch die Hand. Ein wenig unsicher vielleicht, aber der erste Eindruck war durchaus positiv.

„Ja, ich bin der mit der Zwillingsschwester.“ Er lächelte etwas gekünstelt und da lief die Angesprochene bereits einmal quer durch den Raum. Aurelius folgte ihr mit dem Blick und erkannte, dass sie sich zu Simon gesellte. Warum um-alles-in-der-Welt zu Simon? Sie mochte ihn doch gar nicht!

Dann erblickte er den anderen Jungen in der Reihe; ein 12. Klässler? Kam er ihm irgendwie bekannt vor? Er war sich nicht sicher…. Ein Wald im Sommer tauchte vor seinem inneren Auge auf. Hitze in einem ausgedörrten Wald; Dionysos und ein anderes Mädchen. Konnte er es sein? Paco, den er am Anfang der Ferien kennen gelernt hatte?

Er unterdrückte ein Seufzen – e wusste, er konnte nichts ausrichten - und blickte Janosch wieder an. „Ja, wir sind neu auf Rungholt, um den Blocksbergabschluss zu machen. Der wurde auf unserer alten Schule nicht angeboten.“

Er lehnte sich an den Stuhl und blickte kurz zu Kattla, um sie am Gespräch zu beteiligen. „Ich finde es bisher fantastisch hier. Nette Leute, wie Kattla hier. Sehr hilfsbereit und zuvorkommend.“ Er lächelte das Mädchen wieder an. Er wollte sie nicht ausschließen und hoffte, sie würde den Blick wieder von ihrem Buch heben.

Mit der üblichen überschwänglich guten Laune kam Malin in das Klassenzimmer. Eine halbe Stunde gelaufen, frisch geduscht und von einem fantastischen Frühstück gestärkt konnte der Tag eigentlich gar nicht mehr besser beginnen! Summend lief sie durch die Bänke und ließ sich neben Amabella in der ersten Reihe nieder. Sie hatte noch keinen Blick auf die Wandtafel geworfen und daher keine Ahnung von der gewünschten Sitzordnung.

Reihe 1: Amabella, Malin, frei

„Heey Bella!“, begrüßte sie diese freudig. „Na, alles klar? Hast du dich gut eingelebt? Eh, aber sag mal, warum sitzt du eigentlich nicht neben ...“ Malin drehte sich auf ihrem Stuhl um und sah sich im Klassenzimmer um. Ihr Blick fiel auf Simon, der hinter Amabella saß. Die Plätze neben ihm waren schon besetzt. Also hatte sich Amabella wohl vor ihn gesetzt, damit sie ihm irgendwie nahe sein konnte. Malin grinste Simon an und drehte sich wieder zu Amabella um. „Alles klar!“, lachte sie und zwinkerte ihr zu.

"Ich bin ein paar meiner alten Touren abgelaufen", sagte Simon auf Pacos Frage. "Nichts Spektakuläres und dann hatten wir unser Sommerfest in Thüringen. Da war ich auch ein wenig unterwegs - wandern unter Muggeln." Er hatte seinen Satz kaum beendet, als Aurora zu ihnen herüber kam. Natürlich suchte sie einen Platz zwischen einem Zehnt- und einem Zwölftklässler. Da boten sich Simon und Paco natürlich an.

2. Reihe: Simon (10), Aurora (11, stehend), Paco (12)

"Guten Morgen, Aurora", grinste Simon, als das Mädchen neben ihm posierte. Hübsch war sie. Gar keine Frage. Und heute wirkte sie auch nicht ganz so kurz angebunden wie gestern. Vielleicht hatte es sie einfach genervt, dass Aurelius sie so in Beschlag gelegt hatte. Zwilling zu sein war sicher nicht einfach.

"Bitte doch. Wir freuen uns immer über nette Mädchen in unserer Mitte." Wobei das 'nett' eigentlich ein 'hübsch' hätte werden sollen. Aber Simon wollte nicht gleich so früh am Morgen flirten. Schon gar nicht mit Amabella in Hörweite. Wobei... was war das denn für ein Argument? "Kennst Du Paco schon?" Er machte eine Handbewegung zu dem älteren Jungen, der auf der anderen Seite des freien Stuhls saß, um den es gerade ging.

2. Reihe: Simon (10), Aurora (11), Paco (12)

„Oh, das ist lieb von dir.“ Aurora quetschte sich absichtlich dicht an Simons Stuhl vorbei zu dem freien Stuhl in der Mitte der Bankreihe und nickte ihm dankend zu. Sie sorgte dafür, dass ihre Haarspitzen seinen Nacken zufällig berührten. So wie Simon sie gerade ansah, konnte sie ihn vielleicht doch ein klein wenig leiden…

Sie setzte sich etwas theatralisch in die Mitte, legte ihre Schultasche schwungvoll auf den Tisch und fühlte sich großartig. Dann sah sie Paco an und lächelte abwartend. Sie hielt ihm elegant eine Hand hin. „Hallo Paco. Freut mich, dich kennen zu lernen.“ Sie wusste, ihre Stimme klang wie eine schnurrende Katze, während sie den älteren Jungen keck anblickte. Süß war er schon mal.

2. Reihe: Simon (10), Aurora (11), Paco (12)

Simon hatte ihm gerade geantwortet, da gesellte sich ein Mädchen zu ihnen - es drängte sich geradezu zwischen ihn und Simon, und sprach den anderen Jungen keck an..
Paco kam das Mädchen - offensichtlich eine Elftklässlerin, denn sie setzte sich auf den freien Stuhl - wage bekannt vor. Er war sich allerdings sicher, es noch nie bisher gesehen zu haben.

Mit leicht säuerlicher Mine, die er schnell zu verbergen versuchte, stellte er fest dass Simon ihn vorstellte und er nun Teil des Gespräches geworden war. Normalerweise keine schlechte Sache - aber gerade war ihm wirklich nicht danach. Ugh. Na gut.
Er musste sich wohl oder übel zusammenreißen und die Kopfschmerzen einfach weiter ignorieren.

Lächelnd schüttelte er die angebotene Hand.

"Hallo...Aurora?", sagte er und stellte seinen Arm auf den Tisch, das Kinn auf die Hand ablegend. Er schürzte die Lippen und betrachtete Aurora kurz. Dann fügte er hinzu: "Wir kennen uns nicht irgendwoher, oder? Hast du...eine Schwester...oder einen Bruder?"
Warum kommt sie mir so bekannt vor...?