Hauptgebäude: Speisesaal

Lachend schüttelte Clue den Kopf. "Ich behalts für mich. Aber hey, wir kennen uns doch schon seit Jaaahren.. da wäre es ja schlimm, wenn du mich jetzt plötzlich auffressen wollen würdest," meinte er zwinkernd. "Vielleicht sollte ich meine Haare doch lieber so bunt lassen. Dann denkt sich gar keiner was dabei, wenn du mich nicht auffrisst." Wenn Dominic ihm einen Fluch aufhalsen würde, könnte er sich nicht mal wehren. Eigentlich hatte Clue noch tausend Fragen zu seiner neuen Schule und dem ganzen Drumherum, doch es kam ihm blöd vor, jetzt so viele Fragen zu stellen. Schließlich hätte er sich ja über seine Schule informieren können! Die einfachste Möglichkeit war wohl, Sven einen Brief zu schreiben und ihm die Fragen zu stellen. Sven kannte immerhin die ganze Wahrheit und würde ihm seine Fragen beantworten.
Clue sah sich im Speisesaal um, wo einige Schüler schon langsam aufstanden und den Speisesaal verließen. "Wie gehts weiter? Passiert hier heute noch irgendetwas Weltbewegendes?"

"Du hast dir einen Sonntag für die verspätete Anreise ausgesucht, da kannst du nicht erwarten, dass hier gleich der Bär im Kettenhemd steppt." erwiderte Dominic achselzuckend, der das Argument, dass sie sich schon länger kannten, noch einen Augenblick näher erwägen musste. "Außerdem ist es noch früh am Morgen. Die allermeisten liegen noch in ihren Federn." Er runzelte die Stirn.
"Was das Fressen betrifft, heißt es ja noch lange nicht, dass ich dich mag, nur weil ich dich bereits seit Jahren kenne. Je länger man Leute kennt, desto schneller können sie einen zur Weißglut treiben." Er zog die Augenbrauen hoch, bevor er mit dem eigentlichen Thema fortfuhr. "Wie dem auch sei, nachher gibt es eine Wattwanderung nach Südernickelrupp, das ist die Nachbarhallig hier, mit Geschäften und so. Da kannst du mitgehen, wenn du noch was brauchst, auf Tee in unheimlichen Geschmacksrichtungen stehst oder die Rumalbereien von Jungzauberern erleben willst." Er verdrehte die Augen. Bei solchen Ausflügen benahmen sich die Schüler meist daneben, wie er fand.

Da hatte Dominic eigentlich Recht. Vielleicht hätte er doch besser an einem anderen Tag ankommen sollen. Wobei er sowieso nicht wirklich Lust auf viel Action, wo er nur unnötig auffallen würde, hatte.
"Das stimmt," gab Clue zu. Schließlich ging es ihm in vielen Fällen genauso. Menschen, die man lange kannte, konnten einem vor allem viel leichter verletzen als die, die man gerade erst kennengelernt hatte. Egal, was Dominic zu ihm sagen würde, es würde ihn niemals so sehr treffen, wie wenn genau der selbe Satz von Sturmfeuer oder im schlimmsten Fall von Sternchen kommen würde.
Die Wattwanderung jedoch klang ganz interessant. "Und du? Gehst du mit?" Wenn Dominic mitgehen würde, würde er es vermutlich auch tun. Wenn nicht, tja, dann würde er die Zeit nutzen, um sich in Ruhe die Insel anzuschauen und sich an alles zu gewöhnen - und Sven einen Brief zu schreiben.

Dominic leerte seine Teetasse und goss sich noch einmal nach. Er genoss die Sonntage, wenn seine Mitschüler allesamt länger schliefen und er hier im Speisesaal seine Ruhe haben konnte - naja, mehr oder weniger. Aber es war in der Tat gar nicht so schlimm, sich mit anderen Leuten zu unterhalten, wie er manchmal das Gefühl hatte. Die anderen Leute mussten nur einfach vernünftig sein. Und Clue schien in der Tat in Ordnung zu sein, auch wenn die Frisur gegen ihn sprach.
"Ich? Mitgehen? Wenn alle anderen gehen? Ich habe alles hier für mich allein. Egal ob Bibliothek oder Strand, endlich mal die Chance, die überlaufenen Orte für sich allein zu haben." Außerdem musste er den Brief von Pascal lesen. Er war ja mal gespannt, was der wieder von sich gegeben hatte, um das Leben schönzuschreiben. Er streichelte mit der Hand über die Tasche, in der der Brief schlummerte.
"Ich brauche momentan nichts von drüben, also nutze ich lieber die Zeit, um ein paar Dinge zu erledigen." Und dann musste er sich auch noch endlich überwinden, Anjun das Buch zurückzugeben. Da musste er endlich einen Plan schmieden. Seine Miene verfinsterte sich für einen Augenblick.

Clue nickte verständnisvoll. "Achso, klar." Und jetzt? Sollte er doch mitgehen oder sollte er auch hier bleiben? Clue wusste es nicht. Es gab Dinge, die dafür sprachen, hier zu bleiben, aber auch genügend Dinge, die dafür sprachen, mitzugehen. Vielleicht gab es doch noch etwas, was er brauchen würde?! Aber das würde er bestimmt erst dann merken, wenn er ein paar Tage hier war und nicht jetzt sofort. Wobei die Erkundung der Insel und der Brief an Sven auch noch warten konnten. Bis heute Abend. Oder morgen. Wenn er wenigstens seinen ersten Tag hinter sich gebracht hatte. Dann konnte er Sven auch viel mehr erzählen. "Sven - also.. mein Bruder - hat mir vom Strand vorgeschwärmt. Er hat gesagt, den sollte ich unbedingt anschauen." Clue zuckte mit den Schultern. Er wusste selbst nicht, warum er das Dominic erzählte. Vielleicht hoffte er, dass der Junge sich anbot und sagte, er würde ihm den Strand zeigen. Doch das passte gar nicht zu seiner vorherigen Einstellung. Er würde zum Ausflug mitgehen. Und die ganze Zeit alleine durch die Gegend laufen - davon war er überzeugt. Er würde mit keinem anderen der Schüler etwas zu tun haben wollen. Hoffentlich gingen die verrückten Mädchen nicht auch mit! Wenn doch, würde er seine Entscheidung wohl doch noch einmal überdenken.

Dominic legte den Kopf schief. 'Was denkt er wohl grad, hm, Hohensayn?' 'Woher soll ich denn das wissen?' 'Guck ihn dir doch mal an. Du bist echt n schwer sozial behinderter Fall. Ich sollte echt mehr Lohn bekommen.' So guckte Dominic Clue an und versuchte sich vorzustellen, was er wohl grade dachte. Er hatte nach Südernickelrupp gefragt. Wollte er da hingehen? Mit IHM?! Sowas fragte höchstens Högni mal, aber auch nur, weil Högni das jeden fragte. Er hatte vom Strand gesprochen. Ob er mit ihm zum Strand gehen wollte? Das war alles in höchstem Maße unsicher und spekulativ und Dominic war sich nicht sicher, ob er irgendwas davon selber wollte. Er konnte schließlich auch einen wundervollen Tag allein haben... So wie jeder andere Tag auch. 'Findest du das nicht irgendwie betrüblich, Hohensayn?'
"Ja, der Strand ist okay, wenn man nen Platz findet, der schattig genug ist, um sich nicht sofort die gesamte Haut zu verbrennen." Dominic zuckte mit den Schultern. "Und hier auch nicht zu verfehlen. Die Wattwanderer werden von da losgehen, ich werd den Tag wohl erstmal da sitzen, wenn nicht zu viele Leute hierbleiben... Du kannst dann ja mitkommen und dir überlegen, ob du dir lieber die Insel anguckst oder mit den anderen rübergehst, falls du Sorgen hast, doch nicht hinzufinden." Er versuchte, möglichst teilnahmslos zu klingen. Genau genommen war es ihm ja auch egal, was der Typ machen würde, oder?

"Oh. Danke, gerne." Clue lächelte. Dominic klang zwar nicht total begeistert, aber das hatte er auch nicht erwartet. Schließlich hatte Dominic sich sicher auf einen freien Tag alleine in aller Ruhe gefreut und jetzt kam Clue und machte ihm alles kaputt. Vielleicht war Dominic insgeheim aber auch froh darüber? Clue hatte keine Ahnung. Um das beurteilen zu können, kannte er Dominic zu wenig.
Clue hatte sich das Leben auf Rungholt viel zu einfach vorgestellt. Erst jetzt merkte er wirklich, was alles davon abhing. Er konnte nicht einmal richtig zaubern, obwohl er eigentlich schon in der 10. Klasse war. Wie sah das nur aus? Er würde sich blamieren! Hoffentlich merkte keiner, dass seine Geschichte nicht der Wahrheit entsprach. Das Schlimmste war jedoch nicht das Zaubern. Viel schlimmer war, dass Clue noch nie auf einem Besen gesessen war. Dazu war keine Gelegenheit gewesen. Zaubern hatte er ein bisschen mit Sven üben können, so ein paar einfache Tricks für den Anfang, aber auf einem Besen sitzen und fliegen? So konnte er sich nur darauf verlassen, dass er das hoffentlich nie wirklich musste. Schon alleine deswegen fiel Quidditch weg. Sport mochte Clue eigentlich gerne, aber Quidditch konnte er sich abschminken.

"Sagmal, willst du eigentlich nix frühstücken?" Dominic hatte mittlerweile sein zweites Brötchen verspeist und überlegte, ob er noch etwas essen sollte, entschied dann, dass ein Apfel nicht schaden könnte. An apple a day keeps the doctor away, pflegte sein Vater zu sagen, auch wenn er sich fragte, wieso er sich dann mit einer Heilerin eingelassen hatte, wenn er so dachte. Das war ihm schon wieder zu kompliziert und so biss er einfach von dem Apfel ab, ohne sich tiefgreifende Gedanken darüber zu machen, was es mit Äpfeln wohl noch so alles auf sich hatte. Clue jedenfalls hatte noch nichts gegessen, so wie er das überblicken konnte. "Das sind keine Attrappen und wenn die Heinzel mitbekommen, dass du nichts isst, wirst du bestimmt von irgendeiner Heinzelfrau solange drangsaliert, bis du mindestens einen halben Laib Brot verspeist hast." Dominic blickte an seiner eigenen hageren Gestalt herab. Er mied die Heinzel deshalb so gut wie möglich. Immer befanden sie, dass er zu wenig aß, was eigentlich gar nicht stimmte.

Clue zuckte mit den Schultern. Er hatte in Hamburg schon eine Kleinigkeiten gegessen und momentan eigentlich nicht wirklich Lust, von dem Essen hier zu probieren. Aber Dominic hatte Recht. Er konnte nicht hier rumsitzen und stundenlang nichts essen. "Naja, ein bisschen was könnte ich eigentlich schon essen," meinte er schließlich und entschied sich für ein kleines Brötchen. Das ging eigentlich immer und dann konnte auch keiner sagen, er hätte nichts gegessen. Die Heinzel. Das klang vielleicht komisch. Heinzel.. In Gedanken wiederholte Clue dieses Wort einige Male und musste sich zusammenreißen, um nicht lachend den Kopf zu schüttelnd. Verrückt hier. Alles war völlig verrückt. Es würde sicher einige Zeit dauern, bis er sich daran gewöhnt hatte. Um sich abzulenken, ließ er seinen Blick über Dominic schweifen. Der Junge sah eigentlich auch nicht gerade so aus, als würde er sonderlich viel essen. Vielleicht sprach er deshalb bei seinen Heinzel-Erzählungen aus Erfahrung? Aber während ihres Gespräches hatte er eigentlich schon eine ganze Menge gegessen. Clue war es gewöhnt, nicht viel zu essen und vermutlich sollte er genau deshalb jetzt sehr glücklich sein, regelmäßig etwas zu essen zu bekommen. Doch irgendwie war er das nicht. Das Straßenleben gefiel ihm viel besser als ein Leben mit ganz genauen Regeln. Und das war hier der Fall. Es gab Regeln, die er einhalten musste. Natürlich konnte er es auch nicht machen und tun und lassen, was er wollte, aber das konnte er Sternchen nicht antun. Schließlich wollte er später mal gut für seine Kinder sorgen können und das konnte er nicht, wenn er versuchte, auf der Straße zu überleben.

"Glaub mir, es ist wirklich besser für dich. Ich weiß, wovon ich rede." Dominic blätterte die Zeitung erneut um und beförderte aus einer der vielen Taschen seiner Hose ein Schreibmäppchen hervor, aus dem er einen Bleistift nahm, um nebenbei das heutige Kreuzworträtsel auszufüllen und Clue noch ein wenig Gesellschaft beim Frühstücken zu leisten. Er biss wieder von seinem Apfel ab, bis er stutzte. "Magisches Kraut mit acht Buchstaben, zweiter i, dritter e, achter z..." Er seufzte. "Ich hasse dieses Gemüse." Er warf durch seine ihm wirr ins Gesicht fallenden Locken einen Blick hinauf zu Clue, ob er eine Idee hätte, was da wohl hinkommen sollte und füllte nebenbei ein paar andere Worte ein.

'Ich weiß, wovon ich rede.' Clue grinste, das hatte er ja vermutet. Während er weiter sein Brötchen aß, begann Dominic ein Kreuzworträtsel zu lösen. Das war ja alles schön und gut - bis Dominic ihn nach einem magischen Kraut mit acht Buchstaben fragte. Clue hatte überhaupt keine Ahnung von magischen Kräutern. "Mit acht Buchstaben?" fragte er deshalb noch einmal nach, um etwas Zeit zu schinden. Schnell überlegte er, ob Sven ihm jemals etwas über verschiedene magische Kräuter erzählt hatte, doch er konnte sich an keines erinnern. Und schon gar nicht an eines mit acht Buchstaben von denen der zweite ein i, der dritte ein e und der achte ein z war. "Ich kenn mich mit Kräutern nicht so aus," gab er schließlich zu. Was musste Dominic nur von ihm denken! Er war wirklich ein schrecklicher Zauberer.

Dominic brummelte. Er hätte ja wohl kaum nach magischem Kraut gefragt, wenn er selber davon Ahnung hätte. Er überlegte, ob er das sagen sollte, fand den Zusammenhang aber irgendwie offensichtlich. Und er hatte keine Lust, noch mehr Schwächen zuzugeben als nur sein Unvermögen in Sachen Wahrsagen. Sowas konnte man schließlich unmöglich von ihm verlangen. Wenn es nach ihm ging, würden diese Fächer einfach abgeschafft werden. Nun gut, er erwog eine diplomatische Formulierung.
"Schon gut." Himmel, war der Knabe aufgeregt. Für einen Moment beschlich Dominic das Gefühl, dass dieser sonderbare Fremdling irgendetwas vor ihm verbarg. Vielleicht war er bislang auf einer Schule gewesen ohne Internat und hatte nichts getan und über die Stränge geschlagen, Ärger mit seinen Eltern... Das konnte Dominic nachvollziehen. Und jetzt war er auf ein Internat gesteckt worden. Ja, die Haare passten ganz gut zu seiner Theorie. 'Aber das wirst du ihm gefälligst nicht auf die Nase binden, das ist unhöflich, Hohensayn. Und vielleicht ist es auch einfach falsch. Also halt den Schnabel.' "Man kann ja nicht alles wissen... Ieswurz... Ah, Nieswurz." Er verdrehte die Augen. "Brauchst du noch mehr Infos über Rungholt?" fragte er dann schließlich.

"Ich weiß nicht. Ich glaube, die Fragen kommen erst, wenn ich ein paar Stunden oder eher Tage hier verbracht habe. Oder fällt dir noch irgendetwas Wichtiges ein, was ich unbedingt wissen muss?" Sven hatte ihm zwar einiges gesagt und erklärt, aber damals hatte Clue es noch nicht ganz so ernst genommen. Nachdem er stundenlang mit Sternchen gesprochen hatte und letztendlich beschlossen hatte, doch hier her zu kommen, hatte er nur noch ein bis zwei Mal mit Sven telefoniert und da hatte er ihm eigentlich nur noch viel Glück gewünscht und gesagt, er würde ihm die Daumen drücken. Hätte Clue damals doch nur besser zugehört! Es gab zwar noch einige Dinge, an die er sich erinnerte und auch jetzt hatte er so manches von Dominic erfahren, aber es wäre bestimmt praktischer gewesen, wenn er alles über seine Schule wusste. Dann gab es wenigstens keine unangenehmen Überraschungen. Ob es hier Lehrer gab, die Gedankenlesen konnten? Vielleicht würde jemand Clues Lügen erkennen und alles über ihn herausfinden.

"Also ich würde mit dir shoppen geh und danach mit Dorian irgendwas amchen." jenna grinste Meo an und blickte dann zu Dorian. Würde bestimmt ein schöner Tag werden, zumindest hoffte sie es. Vielleicht kommt sie endlich mit Dorian zusammen. Also offiziell. jenna seufzte innerlich

Yana hörte Jennas Plänen zu und sagte dann:" wenn ihr nihts dagegen habt, darf ich mich euch anschließen? Ich meine bei der kleinen Shoppingtour."
'Oh Gott, die halten mich jetzt bestimmt für extrem anhänglich. Womöglich glauben sie auch, dass ich nicht in der Lage bin, selber Freunde zu finden. Yana, du assozialer kleiner Gnom, du', ärgerte sich Yana.
Um sich von ihrem Ärger auf sich selbst abzulenken sagte sie:"Schließlich brauche ich neue Federkiele, denn irgendein Idiot hier fand es offenbar lustig, sie alle abzubrechen...Schräger Humor.

"Umso besser für mich." erwiderte Dominic ein wenig sarkastisch und packte den Bleistift wieder in das Schreibetui zurück. Dann ließ er es zurück in die entsprechende Hosentasche gleiten und faltete die Zeitung wieder zusammen. Es stand sonst sowieso nichts wirklich Interessantes darin, wie ihm ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verraten hatte. Er biss noch einmal von seinem Apfel ab, leerte seine Teetasse und erhob sich nach einem Blick auf die Uhr.
"Na dann zeig ich dir wohl besser mal den Strand, wenn es sonst nichts mehr gibt. Die müssten eigentlich gleich losgehen." Dominic erhob sich und ging in Clues Begleitung heraus.

tbc: Rungholt: Der Strand (+Clue)

pp: NRPG-Startfeld

Es geht nach Südernickelruppe, es geht nach Südernickelrupp, es geht nach Südernickelrupp. Wenn er nicht so unglaublich müde gewesen wäre, würde Anselm wahrscheinlich mit Luftsprüngen in den Speisesaal hereinkommen, so musste er es bei einem Schlurfen belassen und er musste ganz dringend aufpassen, dass er alles auch richtig wahrnahm. Denn seine Augen hatten ihn in der Eingangshalle getrogen. Dort konnte er nämlich Rungholts eigenbrötlerischstes Wesen, wenn man mal von diesem anderen Bleichgesicht absah, mit dem er noch weniger zu tun hatte und das irgendwie Reinhold oder Richard hieß, bewundern, wie es in Begleitung einer anderen Person zum Ausgang ging. Nun, das sollte hin und wieder vorkommen, aber da er wahrzunehmen geglaubt hatte, dass diese Person lila-grüne Haare hatte und das keine natürliche Haarfarbe war, so weit er wusste, und Dominic sich wohl NIEMALS mit so jemandem abgeben würde, musste er daraus einfach schließen, dass es für seine Augen noch viel zu früh war und sie ihm den ein oder anderen Streich spielten. Also setzte er sich lieber so schnell wie möglich hin und machte sich daran, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Kaffee zu konsumieren und ein Schokocroissant dazu zu essen.

An Jenna gewand grinnste Meo: "`Kay, shoppen und dann die einzel Dates." und dann an Yana gewandt: "Also eigentlich finde ich diesen Humor ganz gut. Aber, klar, kannst du mit kommen. Es wird schon keiner was dagegen haben. Was wollen wir denn so shoppen? Ich bin für: Süßigkeiten." Meo grinnste die anderen an.

Yana streckte auf Meos Kommentar hin ihr die Zunge raus, grinste aber ebensfalls.
"Tja, Süßigkeiten hören sich gut an...mein Vorrat an brummenden Brausebonbons geht gefährlich zur Neige", meinte Yana, nahm sich ein Briochkipferl, bestrich es mit Edbeermarmelade und biss ab.
Kauend fragte sie:" Weiß einer von euch, ob sie im Irrlicht den Tee auch Päckchenweise verkaufen? Meine Mutter möchte unbedingt die Kartoffel-Bananenmilchshake-Mischung."

Meo setzte sich wieder neben Jake und die Mädchen begannen den Tag zu planen, dabei schaute er zu Dorian und rollte mit den Augen. Die Mädchen waren gerade soweit das sie als erstes shoppen würden und sich danach mit Jungs treffen würden. Da fiel Jakob ein das er Meo noch gar nicht gefragt hatte ob sie mit ihm einen Tee trinken würde. Also umarmte er sie und fragte sie so liese das nur sie es verstehen konnte: "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne mit dir einen Tee trinken gehen, sozusagen als Date."

"Sozusagen als Date? Mhhh, wenn du bezahlst. Aber, klar gerne." murmelte Meo zurück. Sie lehnte sich an Jake und sagte zu Yana: "Mhhh, ich glaube das wäre zu schön um wahr zu sein. Meine Lieblingssorte ist ja Schoko-Gummibärchen-Kirsch. Ich weiß das hört sich schräg an, aber es schmeckt unglaublich gut. Mhh, aber Schoko-Chilli-Ingwar ist auch nicht schlecht. Was meint ihr?"

pp: NRPG-Startfeld

Anjun Baccaracus sah sich im Speisesaal um. Er hoffte irgendwo Shoukys braunen Haarschopf zu entdecken. Zwar hatten ihn seine Eltern nicht direkt dazu aufgefordert auf sie aufzupassen, das würde das Amulett tun, aber er wollte dennoch ein Auge auf sie haben und ihr vor allem ein guter Freund sein. Wahrscheinlich würde sie sich Sorgen machen und konnte nicht mit jedem darüber reden.

Er konnte das Mädchen allerdings nirgendwo entdecken. Wahrscheinlich war sie noch mit ihren Freundinnen auf dem Weg hierher. Stattdessen erblickte er Anselms langhaarigen Rotschopf ganz alleine an einem Tisch. Dominic, der mit einem fremden, bunthaarigen Jungen, - vielleicht einem Methamorphmagus, - zusammen an einem Tisch saß, kalt ignorierend schlenderte er zu dem Nachtkrabs aus seinem Quidditchteam herüber.

"Guten Morgen, Anselm.", grüßte er höflich. "Frühstück heute ohne unsere Quidditchchefin?" Er setzt sich auf einen freien Stuhl und winkte einen Heinzel heran, um das Frühstück zu bestellen. "Ich nehme an ihr geht heute auch nach Südernickelrup?" Er selber freute sich schon auf den Besuch im Quidditchladen mit Anaximander.

"Schoko-Gummibär-Kirsch?"
Yana kicherte.
"Hört sich wahnsinnig lecker an. Ehrlich! Aber meine Lieblingssorte ist Orangenblüten-Pfeffer-Karamell Tee. Das schmeckt total gut. Vorallem wenn der Tee lauwarm ist."
Yana wunderte sich selbst über ihren Teegeschmack.

"Ich mag kein Karamel. Aber kann ja sein das es in der Kombi gut schmeckt." Meo zuckte mit den Schultern, dann legte sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. "Also, Yana, da du nun schon so lange mit uns an einem Tisch sitzt müssen wir dich leider einem kleinem Test unterziehen. Es ist ganz einfach, du musst du mit der Wahrheit antwoten. Okay, fangen wir doch mal an: Was ist deine Lieblingsfarbe und warum?" Meo machte nur Scherze, aber sie wollte wirklich mehr über Yana erfahren, sie schien doch sehr nett zu sein.

Anselm war mittlerweile bei der dritten Tasse Kaffee angelangt, als sich Anjun zu ihm setzte. Er lächelte müde. "Wenn du nicht gerade Eulalia bist, der es gelungen ist, heimlich einen Vielsaft-Trank zu brauen, dann ist das wohl ein Frühstück ohne die Meisterin über mein Leben." erwiderte Anselm grinsend. "Die liegt wahrscheinlich noch im Bett und hat noch nicht gewittert, dass der Kaffee schwärzer ist als ihre Seele."
Er griff sich einen Donut und tunkte ihn in den Kaffee, bevor er fortfuhr. "Ich denke, wir gehen auch nach Südernickelrupp. Es gibt immer irgendwas, was man in so einem Quidditchladen entdecken kann." Er legte den Kopf schief. "Wir brauchen bestimmt noch das Ein oder Andere, wenn wir in diesem Jahr wieder gewinnen wollen."