U1 Mittagessen - Hauptgebäude: Speisesaal

Der freundlich wirkende große Raum mit den weißen Wänden und den großen Fenstern ist eher puristisch eingerichtet. Es gibt zwei große Tische, an welchen die Schüler nicht nach Häusern getrennt, sondern bunt gemischt sitzen können. Zwei runde Tisch weiter vorne sind für die Lehrer vorgesehen. Die Tische werden von den Heinzelmännern und -frauen kurz vor dem Essen gedeckt und sie tragen auch die Nahrungsmittel auf und ab.

Nachmittags kann man im Raum auch sitzen und Hausaufgaben machen, sich einfach nur unterhalten, etwas lesen oder ein Brettspiel spielen. Allerdings sind die Aufenthaltsräume in den Langhäusern dafür gemütlicher. Im Speisesaal finden auch AGs wie der Duellierclub oder der Chor statt. Am Nachmittag steht ein Kuchenbuffet bereit.

Für die Posteulen findet sich vor dem Fenster am Ende des Raumes eine lange Stange, auf welcher sie Platz nehmen und gegen ein Glöckchen picken können (Achtung: eigener Thread). Entweder kommt dann sein Besitzer nach draußen, um die Post abzuholen oder ein Heinzel macht das. Im Speisesaal sind Eulen hingegen aus hygienischen Gründen verboten!

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-U1 Unterricht - Klassenzimmer: Dunkle Künste (Parallel Play)

Dominic betrat den Speisesaal der Schule wie immer als einer der ersten Schüler. Er blickte sich kurz um und ließ sich dann an einem freien Platz relativ weit hinten nieder. Offenbar waren heute italienische Tage, denn in der Suppenterrine vor ihm dampfte Tomatensuppe, es standen Auflaufformen auf dem Tisch, die Lasagne enthielten, wie Dominic mit prüfendem Blick feststellte, außerdem gab es Risotto und irgendwelches komisches Fleisch. Den Nachtisch kannte er nicht einmal. Dominic bediente sich und nahm von den Hauptgerichten jeweils eine kleine Portion, um herauszufinden, womit er sich den Bauch vollschlagen sollte. Wenn man essen musste wie ein Scheunendrescher, um sein mageres Gewicht zu halten, dann sollte es wenigstens schmecken. Dabei holte er sein Dunkle-Künste-Buch hervor und schlug das Kapitel über Irrlichter auf. Dass es auch Meeres-Irrlichter gab, war ihm bislang völlig entgangen.

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Kurz nach Dominic betrat auch Clue den Speisesaal. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass er einer der ersten Schüler war. War er etwa so schnell gewesen? Grinsen sah er sich um, was es wohl heute zu essen geben würde. Tomatensuppe. Auflaufformen, in denen vermutlich Lasagne war. Gut, war akzeptabel. Gemütlich schlenderte Clue auf den Tisch zu, an dem Dominic saß und bereits in einem Buch blätterte. "Meine Güte", murmelte er leise. "Jetzt fängt der direkt nach dem Unterricht damit an". Kopfschüttelnd ließ er sich ihm gegenüber nieder. "Hey, Kumpel. Na? Suchst du schon mal nach deinen Meeresirrlichtern oder wie die nochmal hießen?"
Mit einem breiten Grinsen schöpfte Clue sich zuerst einmal Tomatensuppe auf den Teller. Es war noch relativ früh. Clue konnte sich also eine Menge Zeit beim Essen lassen.

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Anselm betrat zufrieden den Speisesaal. Wohlige Düfte drangen an seine Nase und er musste sich an das Gespräch mit Marlon aus Verwandlungskunde denken. Offenbar haben die Heinzel seinen Wunsch heimlich still und leise erfüllt, denn was er da roch klang reichlich italienisch. Anselm ließ sich auf dem nächstbesten Platz in der Nähe des Eingangs nieder und füllte seinen Suppenteller mit viel roter Flüssigkeit, die intensiv nach Tomate roch. Hachja... Hier auf Rungholt ließ es sich leben!

"Nein. Nachdem ich die letzten Wochen Leute, die mich beim Essen gestört haben, in Küchenschaben verwandelt habe, dachte ich, es wäre an der Zeit, mal wieder etwas neues auszuprobieren. Ich suche noch nach der passenden Anregung, also wirst du dich wohl darauf einstellen dürfen, in den nächsten Stunden als Küchenschabe durch den Speisesaal zu krabbeln und die Essensrest vom Boden wegzuknabbern." Dominic linste über den Rand seines Buches und entdeckte Clue, der ihn kurz nach Beginn seiner Kontemplationsphase gestört hatte. Immerhin hatte Dominic die Probehäppchen auf seinem Teller schon weggeputzt und häufte sich jetzt einen großen Berg Risotto darauf und dazu das Fleisch, das sich als Fisch herausgestellt hatte. Alibimäßig wanderten noch zwei Salatblätter darauf und mit gesundem Appetit begann er, sein Essen herunterzuschlingen. "Ist was?", fragte er nicht allzu gut gelaunt. Er war immer noch sauer auf Clue, weil dieser in Dominics Augen beleidigt auf sein nett gemeintes Angebot reagiert hatte, es sich auszusuchen, ob er Dominic Gesellschaft leisten sollte.

"Schlechte Laune mal wieder, ja?" Clue hob die Schultern. So leicht kam Dominic ihm dieses Mal nicht davon. Er würde nicht wieder beleidigt abhauen, dieses Glück gönnte er ihm nicht. "Ich dachte nur, wir könnten.. ach, keine Ahnung." Clue schüttelte den Kopf. Reden? Mit Dominic konnte man doch nicht reden, wenn er SO drauf war. Für ein paar Sekunden schwieg Clue und löffelte still seine Tomatensuppe. Bloß nichts Falsches sagen. Clue musste genau überlegen, wie er sich jetzt ausdrückte. Er wollte nicht, dass Dominic dachte, es ärgere ihn, wenn er sich so verhielt. "Das Leben als Küchenschabe muss ziemlich langweilig sein", sagte er schließlich, auch wenn das in dieser Situation sicherlich nicht das Beste war. Aber etwas Besseres fiel ihm auch nicht ein..

Dominic zuckte mit den Achseln. "Nicht schlechter als sonst, wenn ich Hunger habe", erwiderte er und blätterte eine Seite um. Wahrscheinlich kamen die Meeres-Irrlichter in irgend einem Halbsatz vor und er musste sich durch die Bibliothek wühlen, um für Magister Dinkelsack einen befriedigenden Aufsatz mit Anjun zusammen auf die Beine zu stellen. Dominic seufzte leise und schaufelte sich noch mehr Risotto in den Mund. Er kaute ein wenig darauf herum und schluckte dann.
"Keine Ahnung wie es ist, wenn man als Küchenschabe rumkrabbelt. Vielleicht sind Küchenschaben die glücklichsten Wesen des ganzen Universums. Du kannst es gern herausfinden." Dominic klopfte gegen den Ärmel seines Hemdes, in dem der Zauberstab steckte. "Küchenschaben haben zumindest nicht das Problem, eingeschnappt zu sein, nur weil man ihnen eine echte Wahl lässt", murmelte er dann leiser mehr zu sich selbst und aß unbeirrt weiter.

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Lara suchte sich einen der Plätze im Speisesaal. Missmutig starrte sie auf das Essen, welches die Wichtel liebe voll zu bereitet hatten. Fisch, wie konnte man dieses Zeug nur runter kriegen. Allein der Geruch reichte ihr schon. Und damit versank auch dieser Lichtblick im Ozean. Mit einen Blick, ob die Lehrer gerade hinsahen, beschwor das Mädchen eine großen Hamburger mit Doppelkäse und gegrillter Puttenbrust. Dazu die obligatorische Dosis Cola mit Eiswürfeln. Fast Food, genau das was ihre Nerven jetzt brauchten.

Ein Heinzel blickte argwöhnisch zu ihr herüber. Doch das ignorierte Lara gekonnt. Wenigstens war Verwandlung gut gelaufen, hoffte sie zumindest.

"Wenn du Hunger hast?" Clue grinste. Wenn das der einzige Zeitpunkt wäre, zu dem Dominic schlechte Laune hatte.. oder vielleicht hatte er ja auch einfach immer Hunger. Entschuldigend hob er die Schultern. Nicht, dass er Dominic noch mehr provozierte. Das war eigentlich nicht unbedingt sein Plan.
"Gut möglich. Küchenschaben haben eigentlich gar keine Arbeit, sie müssen nur essen. Aber herausfinden will ich das nicht unbedingt", meinte Clue lächelnd. Küchenschaben hatten es eigentlich wirklich einfach, wenn man darüber nachdachte. Trotzdem lag dem Jungen nicht sonderlich viel daran, das am eigenen Körper zu erleben. Die Vorstellung reichte ihm. Wirklich.
Trotz dass Dominic leise sprach, verstand Clue ihn und hob verwirrt die Augenbrauen. "Erstens hast du gerade gesagt, du wüsstest nicht, wie das Leben als Küchenschabe wäre - also kannst du auch nicht wissen, ob sie nicht vielleicht doch eingeschnappt sein können. Und zweitens: Wer ist denn hier eingeschnappt?" Erstaunt sah Clue den Jungen an. Hatte er wieder mit irgendjemandem Streit? Marlon oder so? Doch Clue konnte sich nicht daran erinnern, dass im Unterricht irgendetwas vorgefallen sein könnte.

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Angestrengt an einer Möglichkeit arbeitend in der nächsten Dunkle Künste Stunde zu glänzen, betrat er den Speisesaal. Er konnte es einfach nicht fassen, da so schlecht gewesen zu sein. Das war er doch sonst nicht und in den Dunklen Künsten sollte gerade er durchgehen der Beste sein. Kaum eingetreten, hob sich seine Laune jedoch rapide. Der wundervolle geruch von Tomaten, Meeresfrüchten und Parmesan stieg ihm in die Nase. Anscheinend hatten die Heinzel sein Gespräch in Verwandlung mit Anselm belauscht. Es gab wirklich Italienisch. Wunderbar. Doch wo setzte er sich nun hin? Er wollte im Moment eh nur essen und besonders gut war seine Laune auch noch nicht. Da konnte er niemanden gebrauchen, der ihn vollquatschte.

Bei Dominic hatte er das nicht zu befürchten, doch bei dem saß schon Clue.... doch Moment saß da nicht Lara? Die würde ihn jetzt sicher nicht mit Worten überhäufen. Immerhin war sie genau so schlecht gelaunt wegen DK wie er. Er setzte sich zu ihr und lies sich von den Heinzeln eine reisen Protion Lasagne, eine kleine Schüssel Tomatensuppe, eine n berg Muscheln nach italienischer Art, einen Teller Spagetti Napoli und zum Nachtisch einen Teller Panna Cotta mit Erdbeersoße auscheppen. "Macht doch nichts, wenn ich mich hier hin setze oder?" er saß zwar schon seit einigen Minuten hier und hatte auch nicht vor zu gehen, aber was machte das schon. "Das lief ja wirklich dumm in DK. Die Frau ist wirklich verrückt!"

"Fangen wir jetzt mit erstens und zweitens an? Gut, also erstens... Nur, weil ich keine Küchenschabe bin, kann ich doch immer noch behaupten, dass Küchenschaben keinen freien Willen haben. Ich bezweifle, dass deren Gehirn groß genug ist, um so etwas auszubilden. Und ich stehe mit dieser Meinung auch nicht allein da. Wenn du willst, kann ich dir das sogar gern belegen und dich mit den entsprechenden Büchern bewerfen." Dominic legte den Kopf schief und nutzte die kurze Pause, die er sich zum Sprechen billigte, um noch schnell zwei Happen in den Mund zu schieben.
"Zweitens bin ich nicht eingeschnappt, wie kommst du denn jetzt auf diesen Blödsinn?" Er grummelte leise vor sich hin. "Dafür bist doch du zuständig."

Küchenschaben wurden immer unwichtiger, als Dominic auch noch behauptete, Clue sei eingeschnappt! Was war denn jetzt los? "Eingeschnappt?" wiederholte Clue ungläubig und schüttelte seinen Kopf. "Wo bin ich denn eingeschnappt - und was hätte ich für einen Grund?" Hatte er etwa doch irgendetwas Falsches gesagt? Eigentlich nicht. Er war ganz freundlich zu Dominic an den Tisch gekommen. "Wenn ich eingeschnappt wäre, wäre ich doch jetzt nicht hier", murmelte Clue leise und ging in Gedanken den ganzen Morgen durch. War beim Frühstück irgendetwas schief gelaufen? Nein, das hatte er ja ganz genial verschlafen. Clue seufzte laut auf.

Ihre Blicke wanderten zu Marlon. So vertieft wie das Mädchen in ihren Ärger war, war ihr gar nicht aufgefallen das sie bereits seit geraumer Zeit Gesellschaft hatte. „Verrückt? Bei der Dinkelsack, ist das Wort Verrückt noch zu viel der Ehre. Wenn du mich fragst hat sie eine Allergie gegen Lebewesen jeder Art. Warum wird so was überhaupt Lehrerin. Eine reine Zumutung! Bisher war DK immer mein Lieblingsfach, könnte sich ändern. Und mal ehrlich, die erwartet das wir in einen dunklen Raum kommen und freiwillig gegen Irrlichter kämpfen. Jeder Zauberer auf normaler geistiger Höhe, versucht diesen Geistern aus dem Weg zu gehen!“

Es fühlte sich gut seinen Aggressionen ein wenig Luft machen zu können, vor allem nach dieser Unterrichtsstunde. „Oh, und hallo Marlon!“, holte sie die verspätete Begrüßung nach. Ihr Hamburger ruhte auf dem Teller. Sich einen Schluck von der Cola gönnend, fixierte sie Marlon nun direkt mit ihrem Katzenaugen.

"Wo? Ich glaube, Eingeschnapptsein begrenzt sich nicht auf irgendwelche Orte, es sei denn, du meinst Körperregionen, dann würde ich sagen, dass das eine Reaktion deines Gehirns ist... Also in deinem Köpfchen. Was das Warum betrifft, müsstest du mir weiterhelfen, das habe ich auch immer noch nicht verstanden." Er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ist das so eine prinzipielle Masche, weiß ja nicht." Dominic aß unterdessen weiter. "Und vielleicht bist du auch gern eingeschnappt und sitzt hier, um wieder eingeschnappt sein zu können. Woher soll ICH wissen, was DICH umtreibt? Kann ich Gedanken lesen?" Er lachte kurz freudlos auf und aß dann weiter.

Anscheinend hatte er sich geirrt. In ihren Launen redete Lara doch mehr, als Marlon sich zuvor gedacht hatte. War ja auch klar, dass es nicht möglich war, ohne Uterhaltung das Essen zu genießen. Nachdem er ein paar Löffe von seiner Vorspeise - der Tomatensuppe - genommen hatte, wandte er sich Lara zu. "Ja das kann ich nachvollziehen. Selbst wenn jemand ne 1erarbeit abliefern würde, hätte die Alte immernoch ein Problem. Schlimm ist sowas, vor allem in seinem Lieblingsfach. So kritisch ist nichtmal meine Tante mit mir gewesen. Ich dachte bis jetzt, dass niemand so verrückt wie sie sein kann aber die Dinkelsak ist echt eine Wahnsinnige, wenn du mich fragst. Da war dieser Snape von Hogwarts, wenn man den Büchern glauben kann ja noch richtig liebenswürdig gegen!" die letzten Löffe der Suppe essend, machte er sich nun an die Spagetti und Muscheln.

"Und das man es nun auf einen Kapf gegen die Irrlichter ankommen lassen soll, kann ja niemand wissen. Ich meine wozu Kraft und Ausdauer mit einem anstrengenden Zauber verschwenden, wenn man garnicht in die Fallen der Dinger reintappt? DAS ist Ressourcenverschwendung!" Er nippte kurz an seinem Butterbier und teilte an eine Weile endgültig den Blickkontakt mit Lara. Dunkle Künste war also auch ihr Lieblingsfach? Interessant... ibhwohl so etwas musste ja nichts heissen. Vielleicht arbeitete sie nur daraufhin Aurorin zu werden. Dafür war dieses Fach ziemlich ausschlaggebend. Immerhin musste man sich verteidigen können.

Clue zog eine Augenbraue nach oben, während er Dominic anstarrte. "Ich habs nicht von Körperregionen. Und das weißt du auch. Genauso gut wie ich", grummelte Clue leise. "Dann anders gefragt - von wann sprichst du? Jetzt gerade bin ich doch kein bisschen eingeschnappt?!" Fragend sah er sein Gegenüber an. "Dein 'wieder' bestätigt ja auch, dass du nicht von heute redest. Also?" Clue war viel zu sehr in den heutigen Tag vertieft, um weiter zurück zu denken. Es gab kein gestern und schon gar nichts, was länger als drei Tage her war. Das einzige, was zählte, war dieser seltsame Morgen. Verrückte Irrlichter, die Clue direkt an der Tür zum Klassensaal anfielen, eine Sina, die ihm das Leben rettet und später über eine Schultasche stolperte, die Verwandlung eines Holzschuhs in eine Gitarre. Seufzend löffelte Clue weiter seine Suppe. Der Tag war sowieso schon anstrengend genug und jetzt verlangte Dominic auch noch, dass er sich Gedanken machte und selbst herausfand, was der Junge für ein Problem hatte?

"Du klingst anders", murrte Dominic sein Risotto an und löffelte die letzten Reste auf seinen Teller. Mit ein paar Happen war nebenbei auch der Fisch verschwunden und er überlegte, ob er jetzt zum Nachtisch übergehen sollte oder sich nicht doch lieber der Lasagne zuwenden. Dominic entschied sich für die zweite Lösung und häufte sich noch eine beachtliche Portion Lasagne auf den Teller, die er noch zu vertilgen gedachte. Er schob sich schon einen Weiteren Brocken Lasagne zwischen die Zähne, während er noch überlegte, was er Clue erwidern sollte. Er war sich nicht so ganz sicher, was er genau sagen sollte. Er war nicht unbedingt der Typ dafür, Dinge konkret anzusprechen, das wusste er selbst. Andererseits hatte er sich über Clue geärgert und das konnte er nicht so stehenlassen, denn irritierenderweise mochte er diesen merkwürdigen Jungen. "Amrum", knurrte er deshalb kurz angebunden und nahm akribisch die Lasagne auf seinem Teller auseinander, während er davon aß.

Lara beugte sich ein Stück zu Marlon rüber, dabei eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht streichend. Nachdenklich beobachtete sie Marlon, bis sie sich mit einem seltenen Lächeln wieder ihren Hamburger zuwendete. „Um die Frage zu beantworten, über die du anscheinend nachzudenken scheinst. Natürlich ist es mein Lieblingsfach, aber nicht aus den Gründen die du glaubst. Natürlich will ich Auror werden, aber das kann ich auch ohne eine 1 in dunkle Künste. Mein Vater bildet Auroren aus. Dieses Wissen hat er schon früh angefangen an seine Kinder weiter zu geben. Ich mag zwar nicht so über höflich und nett sein, wie der Rest hier, aber fragen kostet doch nichts. Also raus damit!“ Sie ließ den Moment kurz wirken und lehnte sich um einiges ruhiger in ihrem Stuhl zurück.

„Mir haben vor allen die jüngeren Schüler leid getan. Die sind gerade mal 5. Klasse und sollen es mit einem Irrlicht aufnehmen. Die Kleinen sahen richtig verängstigt aus. Und das finde ich wirklich unverantwortlich von der Lehrerin.“ Ein Heinzel reichte dem Mädchen noch etwas von den Ketchup und einige Gurkenscheiben. Höflich fragte Lara, dabei darauf achtend ihr charmantestes Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, ob der Heinzel so nett wäre einen Jasmintee mit frischen Zitrone für sie zu machen. Der Zwerg nickte und eilte davon. Manchmal waren die Waffen der holden Weiblichkeit doch die Besten.

Anders? Während Clue sich etwas von der Lasagne nahm, überlegte er, wieso er anders klingen sollte. Gut, es ärgerte ihn, dass Dominic ihm einfach unterstellte, er sei eingeschnappt obwohl er das gar nicht war! Vielleicht.. vielleicht wirkte das ja eingeschnappt und deshalb dachte Dominic.. nein, das war zu verwirrend für Clue. So weit konnte das Ganze noch nicht gekommen sein. Schließlich hatte Dominic zuerst behauptet, Clue sei eingeschnappt - und erst danach hatte Clue sich darüber geärgert, dass Dominic das behauptete. Andersrum ging das ja gar nicht.
"Amrum?" wiederholte Clue leise und biss sich dann auf die Lippe. Klar! Amrum! Wieso hatte er da denn nicht gleich dran gedacht? Gut, vielleicht lag das an dem Zeitraum, der inzwischen vergangen war. Dominic hätte ihn ja wohl direkt ansprechen können, aber nein! Jetzt, Tage später, kam er damit hervorgekrochen. Clue seufzte leise und hob die Schultern. "Mhm", murmelte er. "Das war.. vielleicht.. ähm.. ein bisschen doof von mir.. oder so."

"Spar dir den Atem", brummelte Dominic. Er wollte keine Entschuldigung hören, denn sich selbst zu entschuldigen war eine einfache und billige Art, sich aus der Affäre zu ziehen. Selbst wenn sie ernst gemeint war, konnte er sich davon nichts kaufen. Außerdem geschahen Dinge und man konnte sie nicht ändern, man musste sie hinnehmen. 'Wenn du das so stoisch sehen würdest, wärest du jetzt aber nicht so eingeschnappt, Hohensayn.' 'Ich bin nicht eingeschnappt. Ich bin nur verärgert. Vielleicht kapiert er es ja so.' Er aß noch einen Augenblick weiter und schwieg. Dann begann er in seiner Lasagne herumzustochern. Waren das etwa Schuldgefühle, weil er so grob reagiert hatte? Achwas, Blödsinn. Dominic nahm noch einen Happen. "Es ist ja nicht so, dass du nicht hättest gehen können...", murmelte er dann weiter, ließ den Satz aber unvollendet. Was ihn wirklich ärgerte, brachte er einfach nicht heraus. 'Du bist ein Narr, Hohensayn.'

"Dann eben ganz direkt.... Ich darf das also so verstehen, dass du dich für die Dunklen Künste interessierst? Du musst wissen, ich spiele schon eine Weile mit dem Gedanken, hielt es aber für taktlos einfach zu fragen. Vor allem wenn man an deine Familie denkt." flüsterte er Lara zu. Immerhin kam das Mädchen aus Salem. Salem war berühmt für seine Hexen und auch schwarzmagische Aktivitäten. Da war es eben naheliegend, doch wenn man daran dachte, das sie mit den von Hess verwandt war, war es auch mindestens genau so abwegig. "Nichts für ungut, aber das wäre sicher alles Andere als in ihrem Sinne, aber du scheinst mir nicht jemand, der sich immer nach dem Willen anderer richtet. Daher scheinen mir beide Möglichkeiten logisch... du verstehst?" mittlerweile waren die Muscheln und die Spagetti schon leer also machte er sich über die riesige Portion Lasagne. Das so viel Essen in einen so kleinen Menschen hereinpasste stellte die heinzel unter Schock. und wenn man bedachte, dass er immer so viel aß, war seine eigentlich sportliche Figur wirklich ein Rätsel.

Clue zuckte mit den Schultern. Gut, scheinbar wollte Dominic keine Entschuldigung von ihm hören. Aber was wollte er dann? Was erwartete Dominic? Eigentlich hatte Clue gar keine Möglichkeit, sich zu verteidigen oder zu entschuldigen, wenn genau das das war, was Dominic nicht hören wollte. "Aber?" fragte Clue, nachdem Dominic eine Weile geschwiegen hatte. "Was ist eigentlich dein Problem? Du willst nicht, dass ich mich entschuldige, aber was soll ich sonst tun? Was kann ich tun? Ich kann es eh nicht rückgängig machen. Ist nun mal passiert." Noch einmal zuckte der Junge mit den Schultern. Scheinbar war jetzt wirklich Dominic derjenige, der eingeschnappt war. Zumindest klang er so. Aber das sagte Clue besser nicht. Es würde mit Sicherheit nichts besser machen.

Dominic seufzte, schüttelte mit dem Kopf und legte für einen Augenblick die Gabel beiseite. Das nutzte er, um Clue nachdenklich zu mustern. "Du begreifst es echt nicht, oder?" Er nahm die Gabel wieder in die Hand und schob sich auch noch die letzten Reste seiner Lasagneportion in den Mund, die in Rekordgeschwindigkeit in seinem kleinen Bauch verschwunden war. "Ja, ist es. Es geht drum, dass du kapierst, was passiert ist. Es war okay, dass du gegangen bist. Du solltest doch zu dem Zeitpunkt schon gewusst haben, dass ich beide Entscheidungen nachvollziehen könnte. Es geht drum, dass du eingeschnappt drauf reagiert hast und so getan hast, als sei mir das egal. Ich wollte dir aber nur eine ehrliche Wahl lassen." Dominic gab kurz ein undefinierbares Geräusch von sich. "Mit mir war nicht viel los, also fand ich das nur fair. Und ich finds scheiße, dass du da so drauf reagiert hast." Dominic blickte sich auf dem Tisch um. "Gib mir mal den Nachtisch... Bitte", sagte er dann unvermittelt.

Nachdenklich hörte Clue zu, was Dominic ihm sagte. Er verstand es immer noch nicht. Zumindest nicht wirklich. Er hatte doch verstanden, was passiert war - so schwer war das ja schließlich auch nicht zu verstehen. Dominic hatte ihm deutlich gezeigt, dass es ihm völlig egal war, ob Clue in seiner Nähe war oder nicht. Was gab es daran schon falsch zu verstehen. Und scheinbar war es für Dominic jetzt ein Problem, dass er das nicht so locker weggesteckt hatte wie er selbst.
"Eine ehrliche Wahl", wiederholte Clue leise und schüttelte seinen Kopf. Eine ehrliche Wahl hatte Clue jedenfalls nicht getroffen, selbst wenn Dominic das Ziel gehabt hatte, ihm eine ehrliche Wahl zu lassen. "Gut. Und was kann ich jetzt tun, um wieder gut zu machen, dass meine Wahl keine ehrliche Wahl war?" Während er Dominic den Nachtisch reichte - fast hätte er darüber gelacht, dass Dominic mitten in diesem ernsten Gespräch den Nachtisch verlangte - sprach er weiter. "Es kam einfach so rüber, als wäre es dir völlig egal, ob ich da bin oder nicht. Und.. ja.. ich weiß nicht." So war es ja wahrscheinlich auch. Es war Dominic gleich, wo Clue war.

„Ich sollte ein wenig beleidigt sein, das du mich wirklich für eine typische von Hess hältst. In bin in Schottland geboren und habe die meiste Zeit meines Lebens in Salem verbracht. Die Familie meines Vater hat schon früh beschlossen, das ich die Nachfolge des Clans antrete. In Gegensatz zu den von Hess wird in dieser Familie schwarze Magie nicht als etwas falsches verurteilt, sondern als eine andere Form der Magie, die nur in den falschen Händen böses bewirkt. Das Wissen, wie sie funktioniert ist wichtig, um zu verstehen gegen was man kämpft. Auf der Akademie hat man uns dieses Wissen nicht vorenthalten, so wie hier. Und diesem Sinne hat uns unser Vater auch erzogen. Auch wenn meine Schwester es vorgezogen hat, sich dann doch lieber den von Hess an den Rockzipfel zu hängen. Warum ich dir das so sorglos erzähle? Leon ist nicht hier und offiziell habe ich das nie gesagt, zumindest muss es mir gerade eben wieder entfallen sein.“

Kühl, emotionslos, so wie ihr Vater sie es gelehrt hatte blickte sie Marlon an. Nichts wies auf eine Emotion hin. Nicht einmal die Augen erzählten eine Geschichte, wie sie sonst bei den Menschen immer alles offenbarten. Eis, man konnte es als Eis bezeichnen. Doch blieb dieses Seite nur kurz und machte wieder dem echten Gefühl platz. Sie kramte ein Bild aus ihren Rucksack und reichte es Marlon. Es zeigte sie, ihre Zwillingsschwester, ihren Bruder und ihren Dad. Er hatte sie gelernt die Menschen einzuschätzen und Marlon schien ihr zu Guten zu gehören, wenn auch etwas naiv. „Falls du heute den Tag noch nicht verplant hast?“