Klassenzimmer: Zauberkunde (Parallelplay)

Dominic hörte Hester Hackelmann wenig interessiert zu, als sie ihren üblichen Vortrag hielt. Wie immer war es nichts neues, was sie erzählte und er war einigermaßen froh, dass er sich nicht vor die Klasse stellen musste, um die Zauberkunststückchen vorzuführen. Er hätte Anjun bedauert, ihr Opfer zu sein, aber ihm gefiel diese Selbstdarstellung offenbar, dieser eingebildete Fatzke. Er war froh, dass es erst einmal eine schriftliche Aufgabe gab. So etwas mochte er und das lag ihm. Mit einigem Eifer machte er sich dran, die Fragen zu beantworten. Er mochte solche Fragen, denn die konnte man beantworten, das stellte, im Gegensatz zu manch anderem, wie ihm schmerzhaft ins Bewusstsein kam, kein Problem dar. Im Gegensatz zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Er blickte düster zu Anselm herüber und begann mit der Niederschrift.

Kopierzauber:

1. Geminio
2. Von Lat. geminus=doppelt, das Sternbild Zwilling wird als "Gemini" bezeichnet.
3. Während des Sprechens der Zauberformel werden über dem zu kopierenden Gegenstand zwei Achten gezeichnet. Je ähnlicher die beiden Achten sind, desto gelungener die Kopie.
4. Der Geminio-Zauber ist auf Grund seiner Komplexität kein Alltagszauber. Um eine gute Kopie zu erhalten ist es unbedingt nötig, sich auf die Zauberstabbewegung zu konzentrieren. Üblicherweise kopiert man deshalb nur Dinge, die so wichtig sind, dass eine originalgetreue Kopie nötig ist, z. B. bei wichtigen Unterlagen. Bei Alltagsgegenständen lohnt sich der Aufwand meist nicht.

Anti-Kopfschmerzzauber
1. Caput indolentus
2. Von Lat. caput= Kopf und indolentus=schmerzlos
3. Man klopft drei Mal mit dem Zauberstab gegen die Stelle ders Kopfes, von dem der Hauptschmerz ausgeht.
4. Der Caput indolentus wirkt besonders gut bei lokal beschränkten, pochenden Kopfschmerzen, bei ausgreifenderen oder stechenden oder drückenden Kopfschmerzen dämpft der Caput indolentus den Schmerz zwar, allerdings empfehlen sich hier andere Zauber zur Behandlung des Schmerzes.

In seiner typisch ökonomischen Art und Weise hatte er die Antworten zu Pergament gebracht. Einen Moment hatte er gezögert, welchen der Anti-Kopfschmerzzauber er zu Papier bringen sollte, hatte sich dann aber für den caput indolentus entschieden. Jetzt wartete er ab, ob nicht vielleicht auch noch etwas Neues passieren würde.

Martha fand eigentlich, sie hatte das garnicht so schlecht hinbekommen. Als Hester Meckermann, so nannte Martha sie ab jetzt, etwas an ihrem Zauberstil herummäkelte, wollte sie schon etwas erwiedern, doch dann dachte sie sich: "Martha, sie ist eine Lehrerin, zu deinem Vater, bist auch nicht frech." und biss die Zähne zusammen. "Ja, sie haben Recht, Magister Mecker.. äh, ich meine, Hackelmann. Da ist das Temperament wohl mit mir durchgebrannt, ich bin eben unfähig." sagte sie aufgesetzt, breit-lächelnd, und mit knirschenden Zähnen. "Nox." sagte sie und löschte das Licht. Diesmal gab sie sich einwenig Mühe, und versuchte nicht so verkrampt zu sein, was schwer, bei Martha. Sie atmete einmal auf, löste sich einwenig, konzentrierte sich, nahm die Zauberstabhaltung und sagte "Lumos." Ein Licht erschien auf ihrem Zauberstab, diesmal kleiner, als das letzte. "Hoffentlich ist sie dieses mal mit damit zufrieden, wenn nicht, mach ich aber einen richtigen Lumos... aber in ihrem Gesicht." dachte sie sich.

Innerlich seufzte Anjun, als er den Aufgabenzettel entgegen nahm. Wie hätte es auch anders sein können. Die dröge Hackelmann schrieb gleich am ersten Tag einen Test. Das einzige was man ihr zu Gute halten konnte war die Tatsache, dass die Fragen zu denen der ZAG-Zwischenprüfungen gehörten und sicher eine Vorbereitung darstellen sollten.

Die Fragen waren keine größere Herausforderung für ihn. Der Farbwechselzauber kam im Alltag einer Magierfamilie oft vor. Es machte das Dekorieren der Häuser oder Abwechselung bei der Kleidung zu einem Kinderspiel. Anjun konnte ihn ausführen, tat sich aber etwas schwer damit die richtigen Worte für die Handhaltung und den Schwung des Zauberstabes zu finden.

Der Aufrufezauber Accio stellte ebenso wenig ein Problem da. Immerhin hatte er heute morgen sogar ein Lebewesen – Eustach – damit heran geholt. Etwas das eine große Beherrschung des Zaubers voraussetzte, der nicht unbedingt dafür erfunden worden war widerstrebende Menschen herbei zuholen, sondern für das bequeme herbei holen von Gegenständen. Aber Worte für die Handhabung zu finden, war dennoch nicht ganz einfach.

Gisela entführ ein lautes Seufzen, als Magister Hackelmann einen Test gleich am ersten Schultag ankündigte. Sie murmelte ihren Freundinnen ein "Die hat sie doch nicht mehr alle." zu und verdrehte dann die Augen vor Entgeisterung. Sie nahm ein Stück Pergament hervor, um sich der Beantwortung der Fragen zuzuwenden. Wachstums- und Schrumpfzauber. Da hatte sie doch in den Ferien irgendwas zu gelesen. Zugegebenermaßen hatte sie nicht sonderlich viel gemacht, es gab so viele schöne Sachen, die man statt einer Lerneinheit für die Schule erledigen konnte, wenn man bei den Eltern daheim war. Verloren hing sie über dem Pergament. Was war Engorgio und Reducio? Sie war sich sicher, dass die entprechenden Zaubersprüche die richtigen waren. Nur welcher war welcher? Und wer merkte sich bitteschön, was die Zauber bedeuteten? Gisela kritzelte frustriert auf ihrem Pergament herum.

Anselm schüttelte den Kopf. Er hätte es wissen müssen, dass diese fiese Frau ihm einen Test zumuten würde. Immerhin waren es nur ihre typischen Fragen gewesen, auf denen sie öfter herumritt. Es war also nicht weiter schwer, sich beim Lesen für die Schule genau diese Informationen zuerst anzueignen. Es war ja vollkommen unwichtig, eventuelle Schwierigkeiten mit diesem Zauber zu kennen, solange man nur wusste, wo man ihn üblicherweise anwandte. Er hasste es, Wissen einfach nur zu reproduzieren. Aber es war sein letztes Jahr, er sah es also ein wenig entspannter als in den Jahren zuvor und schrieb einfach das wieder, was er wusste und was er glaubte zu wissen. Er reimte sich meistens einen Teil dessen, was er notierte, einfach nur zusammen, weil er nicht genau wusste, ob es sich tatsächlich so verhielt, wie er es darstellte. Allerdings lag er damit erstaunlicherweise zumeist richtig. Zufrieden legte er nach einigen Minuten seine Feder zur Seite und blickte sich um.

Shouky seufzte. Gleich ein Test, das war ja wieder typisch. Die Fragen waren jedoch recht einfach und es fiel Shouky nicht schwer, sie zu beantworten. Schnell holte sie sich ein Pergament und fing an zu schreiben. Dass der Kopierzauber 'Geminio' hieß, wusste sie sofort und auch dass es vom lateinischen 'Gemini' was für 'Zwilling' steht stammt. Auch die anderen beiden Fragen konnte sie zu diesem Zauber schnell beschreiben. Selbst hatte Shouky diesen Zauber zwar noch nicht wirklich verwendet, dafür war der 2. Zauber ihr umso bekannter: Der Anti-Kopfschmerzzauber. [ooc: Ich nehm jetzt einfach mal den gleichen wie du Dominic *g* bin jetzt zu faul mir selbst was auszudenken ^^] Es gab zwar verschiedene Möglichkeiten, aber da Shoukys Kopfschmerzen meist an einer bestimmten Stellen waren, benutzte sie nur den "Caput indolentus."

Na hoffentlich nicht in jedem Fach, dachte Shouky und fing an zu seufzen.. für die Stille, die gerade herrschte - bis auf die 5. Klässler, die mehr oder weniger erfolgreich den Lumos lernten - wohl etwas zu laut.

"Beim nächsten Mal konzentrieren Sie sich vielleicht von Anfang an und tun die Übungen nicht als Kinderkram ab, Fräulein Dubowski. Dann klappt es vielleicht auch auf Anhieb und ich glaube Ihnen, dass Sie über Zaubertalent verfügen." Als stets tadellos vorbereitete Lehrerin hatte Hester Hackelmann über die Ferien mit Hilfe der Anmeldephotos der neuen Schüler deren Namen auswendig gelernt. Sie trat einen Schritt auf die Schülerin zu, um ihre Zauberstabhaltung noch ein wenig genauer in Augenschein zu nehmen.
"Das sieht auch schon besser aus. Noch etwas weniger krampfhaft. Das üben Sie bis zum nächsten Mal. Jetzt lassen Sie das Leuchten langsam anschwellen und wieder zurückgehen, bevor Sie es wieder verlöschen lassen." Sie warf einen Blick über die Schulter, was die anderen Schüler so trieben, schaute dann aber wieder zu Martha. Sie wollte sich noch diese Übung ansehen und sich dann den nächsten Stümper vornehmen.

Mia beobachtete genau, wie Anjun den Zauberstab hielt. Aber noch genauer achtete sie auf die Worte von Magister Heckelmann. Handgelenkt steif. Wahrscheinlich meinte sie fest. Ohne zu ruckeln. Also so, als wenn sie ihre Pinsel hält. Fest aber nicht verkrampft. Die Bewegung war einfach.
Sie übte den Bewegungsablauf einige Male ohne Lumos zu sagen.
Beim fünften Anlauf war es soweit. "Lumos."
Eine kleines Leuchten ging von ihrer Zauberstabspitze aus. Sie wusste es. Zauberkunde war genau ihr Fall.
Mia merkte, wie sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht legte. Sie betrachtete fasziniert das Licht, konzentrierte sich und ließ es etwas heller aufleuchten. "Nox."
Mias Finger kribbelten. "Weiter bitte. Was kommt jetzt?"

Aufgeregt und neugierig stand auch Ben auf und ging nach vorne zu den anderen 5. Klässlern. Aufgeschrieben hatte er sich zwar alles, was er zum Lumos-Zauber wissen musste, doch jetzt ging es darum, diesen Zauber auszuführen! Ehrfürchtig holte er seinen Zauberstab hervor und versuchte sich auf ein Licht zu konzentrieren. "Lu..," fing er an, doch dann brach er ab, weil seine Hand zu sehr zitterte. Ängstlich sah er sich um, hoffentlich beobachtete ihn niemand! Martha würde ihn bestimmt auslachen! Verzweifelt schloss er die Augen und probierte es noch einmal. Ben holte tief Luft und nach einigen Versuchen klappte es endlich. "Lumos." Und schon fing seine Zauberstabspitze wenigstens ein bisschen an zu leuchten. Erleichtert lächelte er. Nach weiteren Versuchen schaffte er es sogar, dass das Licht immer größer wurde. Stolz sah er sich um, um zu sehen, wie weit die anderen Schüler waren.

Margo schrieb eifrig auf, was sie wusste:

Wachstumszauber:

1. Engorgio
2. lat. engorgire - vergrößern
3. kein besonderer Bewegungsablauf
4. Dient zu Verdopplung der Größe eines Gegenstands. Im Alltag wird er oftmals z.B für die Vergrößerung von Pergament gebraucht. Nicht auf Nahrungsmittel aber auf Lebewesen anwendbar! Tiere und Mikroben werden manchmal zu Anschauungszwecken vergrößert.

Schrumpfzauber

1. Reducio
2. lat. reducere - verkleinern, zurückführen
3. kein besonderer Bewegungsablauf
4. Zur Umkehrung des Wachstumszaubers oder generell zur Verkleinerung. Lebewesen verkleinern sich nur körperlich. Intelligenz und Charakter bleiben bestehen. Gegenstände können hingegen dabei beschädigt werden. Der Zauber wird für schrumpfende Schlüssel zum Muggelärgern angewedent. Die Schlüssel werden soweit verkleinert, dass Muggel sie nicht mehr wiederfinden und denken, sie hätten sie verloren.

Das war beim besten Willen die einzige gebräuliche Anwendung, die Margo einfiel. Zu ihren Freundinnen flüsterte sie: "Wenn ihr gar nicht weiterkommt, könnte ihr abschreiben..."

"Ja, Magister Hackelmann!" sagte Martha ein Stück gereitzt, und versuchte dabei, nicht so verkrampft den Zauberstab zu halten. Sie befolgte die Anweißung der Magisterin und ließ das Licht ein Stück anschwellen, sie fand es anstrengend, das Licht nicht so groß zu machen. "Nox." sagte sie dann und das Licht erlischte auf ihrem Zauberstab. Sie schielte zu ihren Mitschülern rüber. Mia war recht gut und sie zwinkerte ihr ermutigend zu. Was Ben betraff, so fand sie, das er garnicht mal so schlecht war, dafür, das er bisher kaum gezaubert hatte. Sie zeigte ihm ein Daumen hoch. "Gut, Weichei, aber lass dich nicht von der Meckermann fertig machen..." dachte sie sich. "Benilein würde sich das bestimmt zu sehr zu Herzen nehmen, aber die Magisterin machte ja auch nur ihren Job." fügte sie in Gedanken noch hinzu, obwohl sie fand, das Magister Hackelmann ruhig netter sein könnte.

Hester Hackelmann nickte schließlich. "Gut, Frl. Dubowski. Das wäre es dann. Sie können gleich mit der nächsten Aufgabe weitermachen, die ich zu stellen gedenke." Eine leicht wirsche Bewegung mit ihrem Zauberstab und die Trennlinie in ihrem Klassenraum war wieder aufgehoben. Sie räusperte sich kurz, bevor sie die nächste Aufgabe bekannt gab.
"Wir werden im Folgenden Gruppen bilden. Jede Gruppe wird einen Fünftklässler aufnehmen und die Mitglieder der Gruppe werden dafür sorgen, dem Fünftklässler den Finite-Zauberspruch beizubringen. Wie Sie alle wissen, dient dieser Zauberspruch dem Aufheben von vielen verschiedenen Zaubereffekten, unter Anderem die allermeisten Zaubersprüche, die Sie über die Ferien lernen sollten. Sie werden also vorführen, was Sie über die Ferien gelernt haben und die Fünftklässler werden den Zaubereffekt wieder aufheben. Ich werde herumgehen und mir Ihre Künste ansehen."
Mit diesen Worten bedeutete sie Martha Dubowski, sich zu einer der sich bildenden Gruppen zu begeben, während sie sich neben Mia von Hohenstein stellte. "Dann lassen Sie mal sehen, was Sie bislang können, Frl. Hohenstein. Lassen Sie es erst klein leuchten und dann anschwellen, bevor Sie es langsam wieder reduzieren und dann verlöschen lassen."

[ooc: Also bildet mal bitte drei Gruppen, weil wir ja drei Fünftklässler haben. Martha kann sich schon einer Gruppe anschließen, Mia und Ben werden sich zu den anderen beiden Gruppen dazugesellen, wenn sie die Manöverkritik von Magister Hackelmann überstanden haben]

Erstaunt fing Ben leise an zu kichern, als Martha ihren Daumen hochstreckte. Sie fand es also nicht schlecht, was er tat! Dabei hatte er noch Angst gehabt, sie würde ihn auslachen! Übermütig probierte er erneut den 'Lumos' und dieses Mal wurde das Licht viel größer als bei seinen vorherigen Versuchen. Es schien immer größer zu werden! Verwirrt starrte er seinen Zauberstab an und beschloss, das Licht schließlich mit "Nox" wieder zu löschen. Strahlend beobachtete er, was Magister Hackelmann zu Mia zu sagen hatte.

Gisela nickte Margo dankbar zu und linste kurz auf ihr Pergament und merkte sich die Bedeutungen der Zauber. Ein Blick auf die Uhr informierte sie nämlich darüber, dass es Zeit wurde, mit der Hausaufgabenüberprüfung fertig zu werden. Gisela war alles andere als begeistert darüber, was ihr schon am ersten Tag blühte. Schnell kritzelte sie noch die Zauberbedeutungen hinzu, die ihr nicht eingefallen waren und dann folgte auch schon die nächste Anweisung von Magister Hackelmann. Für die erste Stunde des neuen Schuljahres schob die ziemlichen Stress. Offenbar wollte sie den neuen Fünftklässlern gleich zeigen, dass sie bei ihr zu arbeiten hatten. Stumm hörte sie der Aufgabenstellung zu und blickte sich um.
"Machen wir eine Gruppe auf, Mädels? Margo, kannst du den Finite-Zauber ganz gut erklären? Ich glaube, du kannst das am Besten."

Dominic hatte sich schon einige Minuten lang gelangweilt, weil die Antworten auf die Fragen ja schließlich alles andere als anspruchsvoll waren und er nicht verstehen konnte, wie Magister Hackelmann 15 Minuten des wertvollen Unterrichts auf diese Überprüfung verschwenden konnte. 5 oder 10 Minuten hätten vollauf gereicht, um diese Antworten zu Papier zu bringen. Ein Blick ins Rund hatte ihm aber gezeigt, dass die anderen nicht so schnell waren.
Endlich war die Zeit aber doch vorbei und Dominic hatte schon Hoffnungen, dass es jetzt richtigen Unterricht gab. Seine Hoffnung wurde sofort getrübt. Statt der Vermittlung neuer Zauber sollten sie weitere Zauber vorführen, Magister Hackelmann Arbeit abnehmen, um den Fünftklässlern den Finite-Zauber beizubringen und schließlich und endlich auch noch Gruppen zu bilden. Noch schlimmer ging es echt mal überhaupt nicht. Dominic verdrehte die Augen und wartete ab, welche Gruppen sich bilden würden. Am Ende würde noch ein Platz übrig bleiben, den er einnehmen müsste.

Wenigstens der zweite Teil der Stunde schien interessanter zu werden. Den Kleinen zunächst einen Anti-Magie-Spruch beizubringen fand Anjun vernünftig. Er stand auf und sah sich um, wie er am Besten eine Gruppe bilden konnte. Am liebsten hätte er sich natürlich mit Anaximander und Shouky zusammengeschlossen. Das war aber nicht das Beste für die Fünftklässler. Da bekamen sie vermutlich gleich Angst. Und der Rest konnte nur mit dem Dominic und den Sechstklässlern üben. Auch keine so gute Alternative.

„Eine bunte Mischung an Altersstufen ist für die Jüngsten sicher die bessere Alternative.“sprach er Gisela an, die sich gerade wieder zu dem üblichen Kleeblatt zusammenschließen wollte. „Bilde doch mit mir eine Gruppe und deine Freudinnen mit Anaximander, Shouky und Dominic.“

Als Magister Hackelmann beschloss, dass nun Gruppen gebildet werden sollten, sah Shouky sich erstmal im Raum um. Anjun stand bereits bei Gisela, die scheinbar lieber eine Dreier-Gruppe mit ihren Freundinnen gründen wollte. Dominic saß immer noch an seinem Platz und sah nicht so aus, als wollte er daran etwas ändern. Grinsend stand Shouky auf und beschloss auch erstmal auf die drei Wolpertinger Mädchen zuzugehen. Vielleicht konnten Anjun und sie die Gruppe ja mal voneinander trennen.

[ooc: Anselm is ja auch noch da ^-^]

[ooc: Nett, dass wenigstens du mich beachtest, Shouky ^^]

Anselm sah, wie sich eine regelrechte Völkerwanderung zu Margo, Penny und Gisela in Bewegung setzte. Anselm grinste, legte sein Pergament weg und dackelte auch in die Richtung, denn offenbar ging da etwas interessantes vor sich. Als er nah genug herangekommen war, hörte er Anjun etwas davon sagen, dass es sinnvoll wäre, die Altersgruppen ordentlich durchzumischen. "Seit wann bist du denn so pädagogisch wertvoll, Anjun?" fragte er ein wenig ironisch und blickte in die Runde. "Aber ich finde, das hört sich nach einem grandiosen Plan an, dass ihr euch aufteilt. Wenn Anjun, Shouky und ich eine Gruppe bilden würden, dann würde das die Fünftklässler sicher nur verschrecken. Wenn jeder von uns einen von euch dabei hätten, sähen wir bestimmt viel harmloser aus."

"Puh." sagte Martha und atmete auf, als Magister Hackelmann, sie endlich in Ruhe ließ. Nun ging sie zu Mia, Martha machte hinter Hackelmanns Rücken, ein Zeichen mit ihrer Hand. Sie zeigte mit ihrem Finger an die Seite ihres Kopfes, und tat so als würde sie sich mit einer Pistole erschießen. Was sie mit dieser Geste meinte, war klar. Sie schaute zu Ben rüber, anscheind wollte Er sie beeindrucken, denn er versuchte wieder einen Lumos-Zauber, der ihm anscheinend diesmal zu groß wurde, da er plötzlich verwirrt und panisch schaute, bevor er den Zauber löschte. Martha schüttelte den Kopf und sagte sarkastisch: "Beeindruckend. Ich hab dir fast den Anfänger abgekauft." und kicherte dabei. Sie bekam mit, sie sollte mit älteren Schülern eine Gruppe bilden.

Sie dachte: "Kein Problem." und ging durch die Reihen, sie musste fest stellen, das viele ihrer Kameraden bereits eine Gruppe hatten. Dann erblickte sie einen Jungen. Sie fand, seine Augen hatten etwas Totes. Er wirkte auf sie, als wäre er irgendwie in sich gekehrt, vor allem aber, in keiner guten Stimmung. Sie trat zu ihm näher, bis sie an seinem Tisch war und sagte dierekt: "Hey, du siehst irgendwie klug aus, könntest du mir beibringen, wie man diesen Zauber auf die Reihe kriegt?" fragte sie, so höfflich sie konnte, das war aber nicht aus Nettigkeit, sonder eher darum, weil sie wusste das manche ihre Art als abschreckend befinden. Aber sie wollte den Zauber unbedingt lernen.

"Soso... Und wenn niemand sonst hinguckt, jagst du mir rücklings einen Fluch auf den Hals oder so... Oder warum willst du unbedingt mit mir eine Gruppe aufmachen?" fragte Gisela trotzig. Es passte ihr gar nicht, dass dieser Ältere, noch dazu ein Mitglied des Snob Clubs, sich in ihre Angelegenheiten einmischte. Es war nicht nur irgendein Mitglied des Snob Clubs, es war auch noch Anjun gewesen, der das Opfer ihres nächsten größeren Streiches werden sollte. Wahrscheinlich hatte er irgendetwas spitz bekommen von Pennys Planungen und wollte sie nur trennen, um sie auszuhorchen. Dann kamen auch noch zwei weitere Ältere. "Ist das hier irgendwie ne Belagerung oder sowas?"

Dominic beobachtete das Treiben um ihn herum mit begrenzter Begeisterung. Offenbar hatte sich eine große Gruppe gegründet, im Mittelpunkt eine der Kleinmädchentruppen, die es hier auf Rungholt so gab. Er zählte kurz nach und stellte fest, dass die Gruppe aber zu groß war, die mussten sich also noch aufspalten. Dominic wollte gerade gucken, wer noch so alles frei war, um eine Orientierung zu haben, mit wem er eine Gruppe bilden musste, als sich die Frage für ihn schon zu erledigen schien. Er drehte den Kopf zu der Person, die sich vor ihn gestellt hatte. Er dachte erst, irgendjemand wollte ihn dazu nötigen, mit in eine Gruppe zu kommen. Doch als er die Frage vernahm, wurde er gewahr, dass da eine Fünftklässlerin vor ihm stand. Eine beängstigend große, wie der doch recht kleine Dominic fand. Dementsprechend zuckte er zusammen.
"Ich... äh... ja... Also... Wir brauchen noch ein paar Leute für eine Gruppe. Und ich wette, dass sich da jemand findet, der den Zauber bestimmt viel lieber und besser erklären konnte als er selbst." Auch wenn er gern schonmal sein Wissen mit anderen teilte, war der Finite-Zauber doch irgendwie ein wenig unter seinem Niveau.

Er stotterte, Martha fragte sich so langsam, ob sie wirklich so einschüchternd wirkte. "Ja, da hast du Recht... Wie bräuchten wirklich mehr..." sagte sie nachdenklich und schaute sich im Raum um. Sie sah Shouky, die auf einpaar Mädchen zusteuerte. "Moment... Die kenn ich doch irgendwo her... Wie hieß sie... Schoki... Schicki... Milka... Shouky! Genau!" Sie schaute zu dem blassen, kleinen Jungen, der etwas verunsichert wirkte. "Wie wärs mit ihr? Ich kenn sie. Ich glaube sie ist ganz nett." sagte sie und deutete auf Shouky.

Anjun wölbte die Brauen und spöttisch-amüsierte Funken blitzten in seinen eisblauen Augen auf. „Das Leben bietet immer wieder Überraschungen, Anselm. Auch, wenn sich das glorreiche Kleeblatt ausnahmsweise auflöst und realisiert, dass es auch noch andere Schüler auf Rungholt gibt.“ Er verneigte sich ironisch vor Gisela. „Immer mit einem finsteren Fluch in den Rücken einer kleinen Muggelgeborene zu Diensten. Du weißt doch, Gisela, ich bin ein dunkler Zauberer.“

"Ach, ist das jetzt auch nur noch Reinblütern vorbehalten?" Gisela zog die Brauen hoch. "Also nicht nur Jüngere schickanieren, sondern auch noch alles, was seinen Stammbaum nicht so lange zurückverfolgen kann wie man selbst?" fragte sie misstrauisch. "Aber dir fehlt das Format für einen dunklen Zauberer. Die sind groß und kräftig und keine halben Portionen wie du eine bist." gab noch ihr loses Mundwerk von sich. Aber sie fühlte sich gefordert. "Aber ganz wie du willst. Wo bekommen wir jetzt noch einen Fünftklässler her?" Sie guckte sich um und zeigte auf Dominic und Martha. "Guck mal, da ist einer."

Der Nachtkrabs grinste noch mehr. Er hatte scheinbar die richtigen Knöpfe gedrückt. Das Lächeln verflüchtigte sich jedoch, als er sah, wen Gisela meinte. Er hatte überhaupt keine Lust mit Dominic zu arbeiten, wollte aber auch keinen Rückzieher machen. Er warf dem Elwetritschen einen eisigen Blick zu in der Hoffnung, dass dieser von sich aus nicht mit ihm und Gisela arbeiten wollte.