Klassenzimmer: Wahrsagerei (Parallelplay)

Magister Schmidt legt viel Wert darauf, dass ihr Klassenzimmer freundlich und hell wirkt. Es gibt aber schwere rote Vorhänge, welche zugezogen werden können, wenn in einem verdunkelten Raum gearbeitet werden muss (z.B. bei Seancen oder beim Lesen der Kristallkugel). Eine Reihe von merkwürdigen Gegenständen, die sich einem nur erschließen, wenn man Wahrsagen als Fach bis zum Ende der 12ten Klasse belegt hat, stehen im Raum verteilt. Ansonsten finden sich hier ganz normale Tischreihen, ein Lehrerpult, eine Tafel und ein Schrank.

Hinweis: Parallelplay bedeutet, dass sich der Chara ausnahmsweise an mehreren Orten in diesem Zeitslot (sofern sie als Parallelplay gekennzeichnet sind) gleichzeitig befinden darf. Bitte schreibt Euch aber in jedes Parallelplay mit einem eigenen "tbc" im letzten Posting und schreibt Euch aus jedem Parallelplay, in dem Ihr seid in Euren ersten Beitrag außerhalb des Parallelplays (dort bitte alle "pp"-Orte angeben). Danke.

pp: NRPG-Startfeld

Magister Schmidt kam mit einer Kiste in das Klassenzimmer, welche verschiedene Utensilien beinhaltete, welche sie für die heutige Stunde benötigten, allen voran eine Reihe von Tassen, ein Päckchen Mokka-Kaffee, einen Messbecher und ein altmodischen Kaffeetopf mit gußeisernem Henkel. Heute stand Kaffeedomantie auf dem Lehrplan, was Magister Schmidt für die erste Stunde nach den Ferien als am Sinnvollsten erachtete, um die müden Schüler 'aufzumuntern'. Theophanu Schmidt stellte die Kiste auf das Pult und nahm den Messbecher heraus, um ihn mit einem Schwenk ihres Zauberstabs mit Wasser zu füllen, während die ersten Schüler eintrudelten.

pp: Langhaus/Elwetritschen: Waschraum (Jungen) (06:00-08:00 Uhr: Frühstück)

"Morgen, Magister Schmidt", grüßte Högni verschmitzt, als er das Klassenzimmer für Wahrsagerei betrat. Er mochte die Stunden und erwartete heute einen nicht allzu anspruchsvollen Start in das neue Schuljahr. Eine Reihe von Tassen auf dem Tisch bestärkte ihn in dieser Annahme. Högni setzte sich in die erste Reihe, um nichts zu verpassen. "Wie waren Ihre Ferien?", wollte er von der Lehrerin wissen.

pp: Langhaus/Elwetritschen: Waschraum (Jungen) (06:00-08:00 Uhr: Frühstück)

Dominic betrat den Klassenraum für Wahrsagerei mit dem Gefühl größter Abscheu in den Gedärmen. Er blickte sich kurz um, dieser Raum war nicht nur furchtbar ob des Fachs, das in diesem Raum gegeben wurde, dieser Raum war auch furchtbar geschmacklos eingerichtet, wie Dominic fand. Aber er hatte Wahrsagerei gewählt, also würde er das Fach auch bis zum Ende durchziehen, auch wenn es ergebnislos bleiben würde. Tassen standen auf dem Tisch, das verhieß nichts Gutes. Mit einem kurzen, demütigen Nicken gen Magister Schmidt verschwand er in einer der hinteren Ecken des Klassenraumes.

pp: Hauptgebäude: Speisesaaal (06:00-08:00 Uhr: Frühstück)

Anselm betrat das Wahrsagezimmer, in dem er sich immer auf Anhieb wohl fühlte, was wohl auch an der Art von Magister Schmidt lag. Er ließ sich in der ersten Bankreihe geräuschvoll auf einen Stuhl plumpsen, streckte sich ausgiebig und lauschte mit einem Ohr, denn Högni versuchte zweifelsohne, Magister Schmidt in ein Gespräch zu verwickeln... Der alte Charmeur.

pp: Hauptgebäude: Speisesaal (06:00-08:00 Uhr: Frühstück)

"Guten Morgen," grüßte Shouky lächelnd als sie das Klassenzimmer betrat. Wahrsagerei machte ihr Spaß, schließlich hatte sie das Fach ja auch gewählt. Sie sah sich im Klassenzimmer um und sah hauptsächlich Tassen. Gespannt, was sie am ersten Schultag wohl so tun würden, ließ sie sich an einem leeren Platz nieder. Es war noch nicht viel los - das hatte Shouky ja schon im Speisesaal gemerkt. Im nächsten Jahr würde sie am ersten Schultag auch später aufstehen! So viel war mittlerweile sicher. Ein Gähnen konnte sie sich nicht verkneifen, hoffentlich würde sie nicht einschlafen.

PP: Langhaus/Nachtkrabs: Waschraum (Jungen) - 06:00-08:00 Uhr: Frühstück

Wahrsagen gehörte zu den Fächern, die Anjun nur deswegen belegt hatte weil man es von ihm erwartete. Seine Großmutter war eine begabte Wahrsagerin und wäre doch sehr enttäuscht gewesen, wenn ihr Enkel das Fach abgewählt hätte und das wollte Anjun der alten Dame nicht antun. Ihm selbst fehlte jedoch die Motivation für das Fach.

Es war nicht so, dass er wie Dominic die Vorhersagbarkeit anzweifelte. Seine Großmutter hatte dafür schon zu viele treffende Prophezeiungen gemacht. Tatkräftig und von energischem Temperament, war er lediglich nicht geeignet für lang anhaltende meditative Übungen.

Besonders heute hatte er keine Lust auf das Fach. Die Albträume der Nacht, - Auswüchse seiner Ängste und Befürchtungen, - waren ihm schon genug. Dann wollte er nicht auch noch eine Prophezeiung, die ihm sagte, dass das alles in Erfüllung gehen würde! Er hatte doch bereits genug Angst um seinen Vater.

Anjun warf Dominic einen scharfen Blick zu. Er hatte ihm noch nicht verziehen, dass er all diese berechtigte Sorge als bloße Phantasterei hingestellt hatte.

Der Junge begrüßte die Lehrerin und Högni und ging dann zu Shouky. Das Mädchen war recht gut in Wahrsagen und das war normalerweise recht hilfreich, wenn Anjun mit seinen eigenen Interpretationen des Kaffeesatzes nicht weiter kam, dann konnte sie ihm auf die Sprünge helfen. Dass sie so gut war, hieß umgekehrt aber auch, dass er die von ihm befürchteten Prophezeihungen nicht mehr einfach als Fehlinterpretationen abtun konnte.

"Guten Morgen, Shouky.", grüßte er.

Langsam füllte sich das Klassenzimmer und Magister Schmidt brachte den Kaffeetopf in Position. "Schönen guten Morgen, liebe Schüler", begann sie ihren Unterricht. "Ich hoffe, Sie hatten alle einen guten Start ins neue Schuljahr und sind gut erholt aus den Ferien zurück. Um Sie heute früh ein wenig besser in Schwung zu kriegen, wollen wir uns mit der Kaffeedomantie beschäftigen, also dem Lesen der Zukunft im Kaffeesatz. Wer kann für die neuen Siebtklässler noch einmal wiederholen, welche Methoden wir dafür bereits kennengelernt haben?"

[OOC: Bitte nehmt Euch selbst dran. In Wikipedia gibt es einen aufschlussreichen Artikel zum Thema... Vielleicht kann jeder eine Methode kurz vorstellen. Dann wird es gleich praktisch.]

Dominic meldete sich. Er wollte verhindern, dass er in diesem Fach mal wirklich durchfiel und da er an Vorhersagen scheiterte, musste er sich mündlich beteiligen. Das wunderte ihn nicht weiter, denn Wahrsagerei war Kaffeesatzleserei, auch im übertragenen Sinne. Wer die Zukunft vorhersagen wollte, benötigte dafür das extrem seltene seherische Talent. Für das seherische Talent brauchte man wiederum keine Medien wie Kaffeesatz, sondern die Visionen kamen über einen. Also war das, was sie hier trieben, Unsinn. Aber Unsinn, auf den es Noten gab. Er wurde drangenommen, um sein Buchwissen in leicht abfälligem Ton kund zu tun.
"Eine beliebte Methode der Kaffeesatzleserei ist das Lesen aus dem noch feuchten Kaffeesatz. Derjenige, dessen Zukunft aus dem Kaffeesatz gelesen werden soll, leert seine Tasse bis auf den noch feuchten Kaffeesatz und rührt mit seinem Finger darin herum. Der Wahrsager versucht nun, aus den entstandenen Mustern im Kaffeesatz eine Zukunft des Fragenden herauszulesen."

Die bereits gelernten Methoden wiederholen, das war einfach. Shoukys Finger schnellte sofort in die Höhe, doch zuerst kam Dominic dran. Lächelnd hörte sie ihm zu. Dass er in Wahrsagerei nicht so gut war, wusste das Mädchen und deshalb war es völlig in Ordnung, dass Magister Schmidt ihn zuerst drangenommen hatte. Als er die erste Methode vorgestellt hatte, kam Shouky an die Reihe. "Bei einer anderen Methode wird statt dem noch feuchten Kaffeesatz gewaschener und getrockneter Kaffeesatz verwendet. Die Körnchen werden auf einen flachen Teller gelegt. Mit einem Finger wird der Kaffeesatz dann so lange bewegt, bis die gesamte weiße Fläche bedeckt ist. Der Wahrsager deutet dann die Figuren, die dabei gebildet werden."

Wahrsagen war eines von Anjuns schwachen Fächern. Doch in Theorie war er ganz passabel. Vor allem aber wurmte es ihn, dass Dominic sich sofort meldete. //Dieser Ignorant tut so als wenn er was vom wahrsagen verstünde.//, dachte er. //Dabei glaubt er nicht mal daran. Das ist doch typisch. Hat er sicher von seinen ach so aufgeklärtem Muggenvater. So was von aufgeklärt, dass er noch nicht mal eine Prophezeiung erkennen würde, wenn sie ihm mit dem Knüppel auf den Kopf schlägt.//

Anjuns Finger schoß in die Höhe und er warf Dominic einen kalten stolzen Blick zu, als Theophanu Schmidt ihn dran nahm. „In Afrika wird noch eine dritte Art der Kaffeedomantie angewendet. Dazu werden frische Kaffeebohnen in die Luft geworfen und die Art wie sie auf den Boden fallen geben Hinweise auf die Zukunft.“

Magister Schmidt war sehr erfreut über das Wissen ihrer Schüler. Da sollte noch einmal jemand behaupten, man könne den jungen Leuten von heute nichts beibringen. Ganz im Gegenteil. Dass Anjun die afrikanische Methode anbrachte, passte zwar nicht in ihr Unterrichtskonzept, aber das machte nichts. "Sehr schön. Damit sind wir nun alle auf demselben Wissensstand und auch die Siebtklässler können gleich am praktischen Teil...teilnehmen. Bitte bilden Sie Zweiergruppen und nutzen die beiden europäischen Methoden mit demselben Medium an, wobei sie versuchen, ob Sie mit beiden dasselbe Ergebnis erzielen können."

Sie zögerte. Hatte man das verstanden? "Also entscheiden Sie sich bitte nur für einen in ihrer Gruppe, dessen Zukunft gelesen werden soll. Die Auslegung machen Sie dann aber zusammen. Sie dürfen auch das Buch zu Rate ziehen. Wenn Sie noch viel Zeit haben, können Sie auch noch die Zukunft des anderen lesen. Aber konzentrieren Sie sich erst einmal auf einen." Jetzt war sie schon wieder ein wenig aus dem Konzept. "Alles, was Sie benötigen, bekommen Sie hier bei mir." Sie deutete zu den Tassen, dem Kaffeetopf und dem Kaffe, welchen sie mitgebracht hatte.

Dominic legte die Stirn in Falten. Das klang nicht nach einer Stunde, die nach seinem Geschmack sein würde. Er konnte es nicht ausstehen, wenn andere für ihn seine Zukunft lesen würden, denn entweder bekam er dabei nur bewusste Gemeinheiten zu hören, die sein Gegenüber sich für ihn ausdachte oder es bestand die relativ kleine Wahrscheinlichkeit, dass doch irgendjemand hier auf Rungholt im Wahrsageunterricht das seherische Talent besaß und die Medien unbewusst so deutete, dass er wirklich etwas über seine Zukunft erfahren würde. Das war nicht weiter schlimm, aber dass Andere etwas über seine Zukunft erfahren würden, das wiederum behagte ihm überhaupt nicht. Die Vorstellung war unerhört. Wie kam er jetzt nur aus dieser Nummer heraus? Er überlegte einen Moment, während er sich nervös umguckte, wer beschloss, dass er heute sein oder ihr Opfer sein sollte. Freiwillig würde er sich sowieso niemandem ausliefern, also mal sehen, was so auf ihn zukam. Dann fiel ihm eine Lösung des Problems ein. Er hielt seine Vorhersagen zwar höhere Stümperei, aber er mochte doch gar keinen Kaffee, also konnte er die Tasse nicht leeren und er musste die Zukunft lesen. Das hob seine Laune.

Auf keinen Fall wollte Anjun, dass jemand seine Zukunft las. Die Nacht mit den Albträumen war schon schlimm genug gewesen. Darum beeilte er sich zu Shouky zu sagen. „Was ist, soll ich Dir die Zukunft deuten?“

Shouky fand es immer sehr interessant, die Zukunft für andere zu lesen - aber noch interessanter fand sie es, wenn jemand für sie selbst die Zukunft deutete. Deshalb freute sie sich sehr, als Anjun auf sie zukam und ihr vorschlug, dass er die Zukunft für sie deuten würde. "Gerne," sie lächelte ihn erwartungsvoll an und war schon sehr gespannt, was sie heute erfahren würde.

Anjun holte Tasse, Kaffee und Topf und baute sie für Shouky auf. Sie hatten sich einen ruhigen Platz nahe der Fenster gesucht. Frischer Wind kam herein und machten den Unterricht trotz des warmen Sommerwetters erträglich. Wenn man genau hinhörte, dann konnte man sogar das Meer rauschen hören. „Welche Methode möchtest Du als erste anwenden?“, fragte er höflich.

"Dürfen wir die Afrika-Methode auch nehmen?" fragte Shouky grinsend. "Wenn nicht, dann würde ich sagen, wir fangen mit der zweiten an. Außer dir gefällt die erste besser?!" Shouky sah Anjun fragend an. Sie war gespannt, ob etwas herauskommen würde, was dann wirklich zutreffen würde. Auch wenn das bisher nicht ganz so oft der Fall gewesen war..

„Die afrikanische Methode wäre definitiv mal etwas anderes.“, Anjun grinste zurück, froh darum herum zu kommen seine Zukunft gedeutet zu bekommen und öffnete die kleine Kaffeedose mit dem gewaschenen und getrockneten Kaffeesatz. „Aber wir sollen ja bei den europäischen bleiben.“ Der Junge nahm einen flachen, weißen Teller und hielt den Kaffee der Elwetrische hin. „Bitte, wählen Sie eine Prise Kaffee für Ihre Zukunft.“

Högni holte sich eine Tasse Kaffe und trank sie bereits auf dem Weg zurück. Heute wäre Wahrsagen definitiv ein Fach für Anselm und Eulalia gewesen. Er grinste und gesellte sich mit seiner Tasse zu Dominic. "Na, möchtest Du mir was über meine Zukunft verraten? Oder soll ich Dir einen Kaffee holen?" Er zwinkerte schelmisch und ignorierte dabei wie so oft Dominics nach außen durchscheinende Gemütsverfassung.

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in diesem schwarzen Pulver da irgendwelche tiefschürfenden Einsichten über deine Zukunft finden werde, oder?" Dominic lachte ein kurzes, freudloses Lachen. "Aber bevor ich dieses eklige Zeug da selber trinken muss, erzähle ich dir lieber, was all diese Linien und Muster, die du gleich produzieren wirst, bedeuten. Für meine erste Voraussage brauche ich übrigens keinen Blick reinwerfen. Dein Koffeinspiegel wird auf ungesund hohe Werte schnellen." Dominic legte den Kopf schief. "Also los, austrinken und drin herummatschen. Ich überlege mir schonmal, was ich dir erzählen werde."

"Dann überleg Dir was Nettes", erwiderte Högni und trank den Kaffee zügig bis um letzten Drittel aus, um dann vorsichtig zu schlürfen, damit er den Bodensatz nicht mittrank. Er wartete einen Moment, bis sich das Pulver abgesetzt hatte und trank den Rest ab. Dann steckte er den Zeigefinger in die Tasse und rührte einmal beherzt um. "Hier, bitte." Er reichte Dominic die Tasse und leckte seinen Finger ab.

Dominic warf Högni einen Blick zu, in dem Ekel lag, als er seinen Finger abschlabberte. "Musst du das vor meinem Gesicht machen? Das sieht unappetitlich aus, wenn du dir den Kaffee-Schmodder von den Fingern ablutschst." kommentierte Dominic das Verhalten Högnis und warf einen Blick in die Tasse, die er ihm gereicht hatte. "Hast du es je erlebt, dass ich mir was Nettes überlegt hätte?" murmelte er, während er die Linien in der Tasse betrachtete und nach irgendwelchen Mustern suchte. "Also, jedenfalls sehe ich schon einmal eine krümelige Zukunft für dich. Das spricht für ein unstetes Leben, Herr Blauzahn." Er drehte die Tasse einmal in Händen. "Ein langes Leben allerdings, da geht eine Linie quer durch die Tasse, ununterbrochen und was haben wir da noch so?" Dominic kratzte sich am Kopf. "Ich glaube, das da steht für Liebe, aber da sind keine anderen Symbole in der Nähe. Also wirst du dich wohl oder über verlieben müssen... Und das sieht so aus wie Feuer... Vielleicht brennt dir ja mal die Bude ab. Jetzt bist du gewarnt. Willst du auch noch gucken?" Dominic schob Högni die Tasse zu.

Lächelnd schüttete Shouky die Körnchen des Kaffeesatzes auf den weißen Teller, den Anjun ihr hinhielt, und bewegte ihn dann so lange, bis die ganze Fläche bedeckt war. Sie selbst konnte ehrlich gesagt nicht sonderlich viel darin erkennen.. zumindest nichts was einen Sinn ergab. Aber vielleicht war Anjun im Wahrsagen ja besser. Erwartungsvoll sah sie ihn an.

Anjun starrte auf geschwungenen Linien im Kaffeesatz und versucht einen Sinn darin zu erkennen. "Hmmm... Ich glaub dieser sanft geschwungene Kringel heißt, dass Du Freunde finden wirst." Er runzelte die Stirn, als er sich darauf konzentrierte mehr herauszufinden. "Hier auf Rungholt."

Seine eisblauen Augen blitzten ironisch. "Herauszufinden, dass jemand wie du schnell Freunde finden wird, ist nicht gerade eine hellseherische Spitzenleistung. Das kann jeder Muggel mit gesundem Menschenverstand." Er sah auf und lächelte schief. "Es wäre eher ein Wunder, wenn es nicht so kommen würde."

Der Junge sah Shouky über den Tellerrand an und lachte leise. "Soll ich sehen, welch tiefschürfende Erkenntnisse ich auf diesen seltsamen Punkten ziehen kann? Wenn es Teeblätter wäre, dann würde meine Großmutter wohl sagen, dass du von einem Irrwicht verfolgt werden wirst. Du kennst nicht zufällig einen bösen Zauberer, der dir einen Irrwicht auf den Hals hetzt, oder? Kannst du einen guten Rediculus? Naja, vielleicht heißt es bei Kaffee ja auch etwas anderes. Vielleicht ist es auch dein Vater, der einem Irrwicht begegnet. Aber das ist für einen Auror kein Problem."

Interessiert hörte Shouky zu, was Anjun im Kaffeesatz las. Sie fing an zu lachen, als er die Sache mit den Freunden erwähnte. "Naja, dann wird wenigstens schonmal ein Teil davon wahr." Sie lächelte. "Bin ich ja mal gespannt, was ich dieses Jahr hier noch für tolle Freunde finden werde."

"Ein Irrwicht? Oh je, bitte nicht!" Sie grinste. "Eigentlich gibts da niemand, der mir spontan einfallen würde.. aber vielleicht lerne ich den ja auch noch kennen.. er wird mein Freund und dann hetzt er mir einen Irrwicht auf den Hals! Wer weiß, wer weiß." Shouky fing wieder an zu kichern. "Ach, mein Vater hätte damit sicher keine Probleme. Trotzdem hoffe ich natürlich nicht, dass er den Irrwicht aus meinem Kaffeesatz abkriegt."