Hauptgebäude: Speisesaal (EG)

Pp: Langhaus: Nachtkrabs - Zimmer (Jungen/10. Klasse)

Tisch 4: Elias, frei, frei, frei

Gähnend streckte sich Elias auf seinem Bett, ein kräftiges Donnergrollen hatte ihn aus seinem Traum gerissen. Hach ja. Die hübschen Frauen, Malin und die Kokusnussbrüste, der Bastrock, die Hängematte. Sofia auf dem Besen. HA. Kerzengerade und hellwach saß Elias auf seinem Bett, schwang die Beine auf den Boden und stand auf. Da wird jemand einiges zu erklären haben!

Nachdem Elias sich frisch gemacht hatte marschierte er mit aufgesetzter Kaputze zum Speisesaal und blickte sich suchend um. Wo waren sie denn? Ohne Malin und Sofia gefunden zu haben setzte er sich an einen freien Tisch.

Sofia hörte gespannt zu was Malin ihr über Quidditch erzählte und ehe sie sich versah, waren sie auch schon im Speisesaal. Ihr Blick glitt zu ihren Klassenkameraden, aber eigentlich hatte sie garkeine so große Lust sich jetzt zu ihnen zu setzen. Da entdeckte sie Elias der sich gerade die Kaputze vom Kopf zog, er hatte seinen Lieblingspulli an. Eigentlich war es ihrer, sie klaute sich ihn immer wenn er nicht darauf aufpasste. Dass er ihr viel zu groß war störte sie nicht. „Ah, Malin schau. Da ist Elias, ich würde lieber zu ihm gehen und mich entschuldigen. Es war schon ein wenig gemein vorhin und ich mag nicht, dass er sich Sorgen um mich machen muss. Kommst du mit?“ Hoffentlich ging sie der älteren Schülerin nicht auf die Nerven mit der Zeit!

PP: 16:00-18:30 Uhr: Freizeit - Langhaus: Nachtkrabs - Aufenthaltsraum

Gerade als Evi – trocken – beim Eingang angekommen war entfuhr einer Person vor ihr ein Niesen. Evi, die bisher mit gesenktem Kopf hierher geschritten war, hob den Blick und erkannte Felipa. Sie war vollkommen durchnässt. Oh weh ... Doch selbst jetzt – nein eigentlich gerade jetzt – sah sie einfach unglaublich gut aus. Ihr persönlicher Kristallengel.

Evi überlegte noch, ob und wie sie Felipa ansprechen könnte, da lief diese in den Speisesaal. Warum nur? Warum konnte sie Felipa nicht einfach ansprechen? So wie Lara vorhin, ungezwungen und ohne allen Mut zusammenkramen zu müssen. Sie lief Felipa nach und schließlich kam ihr eine Idee.

Sie holte tief Luft, als würde sie von einem hohen Sprungbrett ins Wasser springen.

Sie trat an die äußerste Kante des Sprungbrettes – was hieß, dass sie zu Felipa hinüber lief.

Sie ging auf dem Sprungbrett in die Knie – was hieß, dass sie die Hand ausstreckte und Felipa sanft mit den Fingern auf der Schulter berührte.

Und sprang! - „Hallo Felipa.“

Malin schaute sich um, als Sofia meinte, sie habe Elias entdeckt. Sie musste unwillkürlich grinsen. Ja, sein Anblick heiterte sie gleich wieder auf. Zwar wäre es perfekt gewesen, wenn Flo wie früher dabei gewesen wäre aber ... aber Hauptsache Elias war da. Und Sofias Worte gefielen ihr, auch wenn sie überrascht war. Das Mädchen schien reifer zu sein, als sie gedacht hätte. Reifer als sie in dem Alter gewesen war. Vielleicht sogar reifer, als sie es jetzt war.

„Na los, gehen wir!“, rief sie begeistert und sprang Sofia voraus. Sie verwuschelte Elias lachend die Haare und pflanzte sich neben ihn. „Elias du Kobold, du verschlafener, liebenswerter Kobold! Hör mal, du glaubst gar nicht, was Sofia für ein Naturtalent ist! Boa die kann fliegen ... das hab ich noch nie erlebt! Naja, vielleicht bei mir selber. Aber Sofia ist mindestens so gut – vielleicht sogar besser – als ich es das erste Mal auf dem Besen war! Oh, du hättest sie sehen sollen! Ah ... ah, stimmt, du hast sie ja kurz gesehen! War sie nicht fantastisch!“

Tisch 4: Elias, Malin, frei, frei

Mürrisch strich sich Felipa das lange, schwarze und nasse Haar aus dem Gesicht und wischte ein paar Wassertropfen weg. Da berührte sie jemand an der Schulter. "Oh." Sie drehte sich um und blickte auf. "Evgenia." Felipa sprach den Namen langsam und ein wenig schleppend aus. "Ich hätte vielleicht auch einen Schutzzauber benutzen sollen.", seufzte sie und ließ den Blick einmal über Evis trockene Gestalt wandern. Sollte sie nun nich etwas sagen? Sie wusste es nicht, meistens ging sie Gesprächen aus dem weg, vor allem wenn es sich um Smalltalk handelte. Evi machte hier die Ausnahme, doch wirklich viele Gespräche haben sie bisher nicht geführt. Es war manchmal ganz angenehm mit ihr, sie schwieg meistens und zeichnete, sodasssie sich ganz auf ihr Studium konzentrieren konnte.

Tisch 3: Alex, Don, frei, frei

"Puh, meine ganze Familie soweit ich denken kann sind alle Zauberer." antwortete Donatus mit einem deutlichen Flunsch, "Bis auf ein paar Squibs die wohl jede Familie hat." Was wohl er in dieser Generation war.
Und er hatte mal gehört dass Zauberer aus Muggelfamilien besonders talentiert waren. Daher wagte er einen Vorstoß: "Ich bin aber nicht sehr gut im Zaubern." Was eine heftige Untertreibung war, faktisch konnte er garnicht zaubern. Aber bevor Alex jetzt anfing und irgendwelche Zauber ausprobieren wollte sagte er wohl besser was Sache war.

Dann entdeckte Donatus, dass endlich das Essen auf dem Buffet stand und er bekam große Kulleraugen vor Freude. Und er stellte fest dass er dank der Inseltour auch wieder Hunger hatte. Außerdem lieferte das eine fantastische Ablenkung von diesem unangenehmen Gesprächsthema. "Wollen wir uns was holen?" fragte er Alex.

Tisch 3: Alex, Don, frei, frei

Wie das wohl war, wenn jeder in der Familie ein Zauberer war? Aber was war nur ein Squib? Sollte er fragen? Der andere schien nicht gut über Squibs zu denken, was auch immer das für Leute waren. "Was sind denn Squibs?" rang er sich schließlich die Frage ab, schließlich wollte er nicht auch einer werden. In seiner Familie fanden in schon alle unnormal, wenn er nun auch unter den Unnormalen unnormal war?

"Oh, ja, das sieht aber super aus das Essen. Ich hab auch schon richtig Hunger!"

Tisch 5: Isaac, Gwi, Ben, Teddy

Gwigalois folgte den anderen zu einem freien Tisch. Der Tag war lang gewesen, die Überfahrt auf dem Schiff aufregend und der Ausflug an der frischen Luft ermüdend. Gwi ließ sich auf einen freien Platz fallen ohne viel Motivation, gleich wieder aufzustehen. Allerdings würde das Essen nicht zu ihm geflogen kommen. Wo heute nachmittag das Kuchenbuffet aufgebaut gewesen war, stand jetzt ein Buffet mit kalten, vorwiegend herzhaften Speisen. Wie bei einer Party... oder jedenfalls so wie sich Gwi das Buffet bei einer Party vorstellte.

Tisch 6: Tethys, frei, frei frei

Tethys hatte ihren Schirm zusammengeklappt und war Malin und Sofia hinterher in den Speisesaal gestiefelt. Noch war viel Platz und Tethys hängte ihren Schirm an die Lehne eines der Stühle eines freien Tisches. Dann ging sie ans Buffet und holte sich Hackfleischbällchen und Thunfischsalat. Am Tisch goss sie sich eine Limonade ein und begann zu Essen. Sie wartete auf niemand Speziellen und daher musste sie auch nicht mit dem Essen warten.

Tisch 3: Alex, Don, frei, frei

Verdutzt schaute Donatus zu Alex, da er selbst komplett in einer Zaubererwelt aufgewachsen war hatter sich nicht vorstellen können dass jemand auf Rungholt diesen Begriff nicht kannte. Aber im Nachhinein gesehen hatten auch seine Grundschulfreunde zu Hause solche Begriffe nicht gekannt und er hatte teilweise aufpassen müssen was er sagte.

Das gab dem Jungen zu denken, anscheinend war Alex unter Muggeln aufgewachsen. Freundlich erklärte er: "Squibs Leute, die in eine reine Zaubererfamilie hineingeboren werden, aber keine magischen Fähigkeiten haben. Sie sind ziemlich selten, ebenso wie Leute mit Magiebegabung in einer reinen Muggelfamilie."

Allerdings verunsicherte Don das Gespräch doch ein wenig, erinnerte es ihn doch viel zu sehr an seine eigenen Ängste und Befürchtungen. Bisher in seinem Leben hatte er noch keinen einzigen Zauber richtig hinbekommen, zu Hause wurde mehr oder weniger offen darüber gesprochen ob er wohl ein Squib war, und da war dieser Ausdruck beileibe nicht freundlich gemeint gewesen.

"Also dieses Buffet ist der Hammer, die Tische müssen magisch verstärkt sein, sonst würden sie wohl unter dem Gewicht zusammenbrechen." Donatus sprach schon halb im Gehen. Diese fantastischen Gerichte dort vorne riefen regelrecht nach ihm.

Zurück am Tisch war er erstmal eine Weile mit vertilgen beschäftigt. Zwischendrin jedoch sprach er fast zusammenhangslos: "Ich bin aber kein Squib!" und unterstrich das mit heftigen Bewegungen seiner Gabel.
Donatus war selbst überrascht, bisher hatte er noch nie so defensiv auf dieses Thema reagiert.

Tisch 3: Alex, Don, frei, frei

Alex war sehr erleichtert, dass er wohl kaum ein Squib sein konnte, immerhin waren seine Eltern normal - ohne Magie und er war der einzige mit Magie. Vielleicht war das der Grund, warum er alleine auf einem Zimmer war, es gab sonst niemanden wie ihn.
"Ich bin der einizge in meiner Familie, der zaubern kann - oder das ist das was die Lehrerin sagte, als sie uns besuchte. Ich weiß bisher nur, was in den Schulbüchern steht. Gezaubert hab ich noch nie. Auch hab ich nur die Lehrerin bsiher einen Zauber durchführen sehen, sonst noch niemanden." Das er und seine Eltern total geschockt waren, verschwieg er lieber.

Er vergnügte sich eine Weile mit seinem leckeren essen, bis Donatus wieder sprach. Er konnte aber nur mit den Schultern zucken, was sollte er auch darauf sagen. Ihm war es doch egal, ob Donatus zaubern konnte oder nicht - solange er ihn nicht in einen Frosch verwandelte.

Tisch 5: Isaac, Gwi, Ben, Teddy

Zögernd folgte Isaac Teddy. War das wirklich okay für alle? Gwi setzte sich ohne irgendetwas zu sagen. Isaac schaute Teddy an und setzte sich dann neben ihn. Er versuchte möglichst neutral auszuschauen. Halb rechnete er aber schon damit, dass sich die anderen bald wieder umsetzen würden.

Sie hatten während der Besichtigung so viel geredet, dass Isaac beim besten Willen kein Gesprächsthema mehr einfiel. Also blickte er sich schweigend um und erkannte das Buffet. Erst jetzt bemerkte er, wie hungrig er war.

Tisch 3: Alex, Don, frei, frei

Donatus beruhigte sich wieder und musste lächeln. "Da wart ihr aber sicher sehr verblüfft, als die plötzlich losgezaubert hat." meinte er.

"Keine Sorge, hier wirst du nicht nur viel Zauberei sehen sondern auch selbst lernen wie das geht." ergänzte der Junge, "Ich kann dir nur leider nix vorführen." Irgendwie fand er das Gespräch mit Alex entspannend, trotz des eher traumatischen Themas.
"Aber ich kann dir Begriffe wie den Squib erklären, wenn du mal was wissen willst." bot er hilfsbereit an.

"Du hast die Schulbücher schon gelesen?" erkundigte sich Don neugierig um sich im Anschluss eine Schaumrolle komplett - und quer - in den Mund zu stopfen was ihm eine leichte Ähnlichkeit mit einem Hamster verlieh.

// "Oh." Sie drehte sich um und blickte auf. "Evgenia."//

Evi spürte, wie ihr Herz einen Trommelwirbel veranstaltete. Ihr Name hatte noch nie so schön geklungen. Sie musste sich zusammenreißen, nicht dümmlich zu grinsen, doch glücklicherweise beherrschte sie ihre Gesichtszüge ganz gut.

// "Ich hätte vielleicht auch einen Schutzzauber benutzen sollen."//

Bescheiden lächelte sie. Sie hatte einen Plan gehabt – nämlich einen Grund, sie anzusprechen, eine Ausrede, wieso sie es gewacht hatte, sich der unnahbaren Eisprinzessin zu nähern. Doch ihr Mund fühlte sich plötzlich so trocken an und ihre Gedanken waren so schwer zu ordnen, wenn sie in dieses vollkommene Antlitz schaute. Evi wurde bewusst, dass die Zeit, die sie zum Antworten brauchte, langsam überstrapaziert wurde, und gab sich einen Ruck.

„Ich könnte ...“, begann sie und ihre linke Hand verschwand in ihrem rechten Pulliärmel und zog den Zauberstab heraus. „Also, ich könnte dich ... dich ...“ – Reiß dich zusammen! Ich bringe mich um, wenn ich mich vor ihr lächerlich mache! – „trocknen. Also einen Trockenzauber sprechen. Aye?“

pp: 16:00-18:30 Uhr: Freizeit - Rungholt: Geräte-Haus

Tatjana gelangte recht zügig zum Hauptgebäude und in der Eingangshalle blickte sie sich nach einer Toilette um. Fehlanzeige. Seufzend wirkte sie einen Trocknungszauber, um ihre Haare und Kleidung einigermaßen Diner-Fein zu machen. Sie zauberte die Haarspange zu einer Bürste und bürstete ihre Haare, bevor sie sich wieder einen Pferdeschwanz band. Nun mit sich zufrieden, einen netten Eindruck zu machen, betrat sie den Speisesaal.

Es waren schon ein paar Leute da, aber sie sah weder Ziphin noch Aaljte. Missmutig versuchte sie, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen und ging zu dem kalten Buffet. Und staunte nicht schlecht über die vielen Leckereien, die es hier gab. Mit einem zarten Lächeln auf dem Gesicht tat sie sich von Vielen ein wenig auf, um nicht als gierig zu gelten und schielte durch den Saal.
Da sah sie Tethys und ein erleichtertes Seufzen entfuhr ihr. Sie nahm sich noch eine Extra-Serviette mit und eilte zu dem Mädchen an den Tisch.

Tisch 6: Tethys, frei, frei, (Tatjana, stehend)

„Hey, Tethys.“ lächelte Tatjana und berührte mit einer Hand die Lehne eines freien Stuhls. „Kann ich mich zu dir setzen?“

Tisch 5: Isaac, Gwi, Ben, Teddy

Ben folgte den anderen Fünftklässlern an einen freien Tisch und staunte, als sein Blick auf das Buffet fiel. Es war.. wunderbar. "Meint ihr, es gibt jeden Tag so ein tolles Buffet?" fragte er begeistert. "Oder ist das nur, weil heute der erste Tag ist?" Wenn es immer so viele tolle Dinge geben würde, würde Ben auf Rungholt ja kugelrund werden! Andererseits gab es ja sicherlich auch genügend Bewegung - das Meer war zum Schwimmen da, man konnte Quidditch spielen ... Gut. Das waren alles Dinge, die Ben vermutlich nicht professionell aufüben würde, aber in Bewegung würde er wohl doch eher sein als Zuhause in Mainz.

Tisch 6: Tethys, Tatjana, frei frei

"Sicher. Setz Dich." Tethys machte mit der linken Hand eine einladende Geste, während sie mit der rechten und einer Gabel ein weiteres Hackbällchen zerteilte. "Hast Du es noch halbwegs trocken ins Langhaus geschafft?", wollte sie wissen. Manchmal vergaß sie einfach, dass Zauberer solche Probleme nicht hatten. Wobei lustiger Weise bei dem plötzlichen Platzregen fast alle erst einmal gerannt waren. "Oh, probierst Du von allem etwas?", fuhr sie fort, als sich Tatjana setzte und Tethys ihren Teller sehen konnte. "Das ist natürlich schlau."

Tisch 5: Isaac, Gwi, Ben, Teddy [OOC: Irgendwie ist das Durchstreichen durcheinander geraten. Ich setze neu an.]

"Ich weiß nicht", antwortete Gwi zögerlich. "Wäre das nicht sehr teuer, jeden Tag so viel Essen anzurichten?" Seine Mutter hätte ein solches Buffet nicht einmal mit einem Monatsgehalt bezahlen können, da war sich Gwi sicher. Ein Grund mehr, sich gleich darüber her zu machen. Er seufzte und gab sich einen Ruck. "Ich denke eher, das ist zur Feier des Tages. Schlagen wir also besser zu, so lange es noch nicht geplündert ist." Er stand auf, griff sich einen Teller und suchte sich die Dinge vom Buffet, die lecker aussahen oder von welchen er nicht die geringste Ahnung hatte, was es sein mochte. Zu Hause gab es in der Regel abends Brot und Käse, Gurkensalat oder auch mal Quark mit Banane. Je nachdem, was eben noch so im Haus war. Das hier war eine andere Liga.

Tisch 6: Tethys, Tatjana, frei frei

Tatjana grinste, stellte den Teller ab und setzte sich.
„Nein, ich…“ sie erstarrte fast und zur Ablenkung nestelte sie an der Serviette herum. War es schlimm, Tethys von ihrem Gewitteraufenthalt in dem Geräteschuppen zu erzählen? Es war ja nichts passiert, was ihr hätte peinlich sein können. Und Simon war echt nett gewesen. Und er grollte ihr nicht wegen der Sache auf der Fähre. Irgendwie, fand Tatjana, waren das alles viel zu gute Nachrichten. Und Tethys war eine ihrer Klassenkameraden. Einer der Leute, die ihr in den nächsten Jahren am Nächsten stehen würde.

„Ich hatte mich verlaufen und bin in einem Geräteschuppen gelandet, der in den Dünen steht. Dort traf ich Simon und wir haben das Gewitter dort abgewartet.“ Sie zuckte mit den Schultern und zerteilte mit Gabel und Messer eine Teigtasche.

„Ja, ich dachte mir, so viele leckere Sachen und ich will alle probieren! Aber mehrmals laufen geht ja auch nicht.“ Verschwörerisch beugte sie sich etwas vor, als würde sie Tethys in ein Geheimnis einweihen. „Du weißt schon, sonst hält man mich für verfressen oder so.“ Sie kicherte und fühlte sich wohl. Etwas wunderte sie sich doch, dass sie so gut drauf war…

Genüsslich schob sie sich ein Stück der Teigtasche in den Mund.

Tisch 5: Isaac, Gwi, Ben, Teddy

Jeden Tag so viel zu essen? Das wär saucool, ging Teddy durch den Kopf. Wenn alles Andere schon vollkommen Banane war, musste wenigstens das Essen toll sein.

„Ja, lasst uns was holen.“ Er stand auf, nicht ohne auf Isaac zu warten, nahm sich einen großen Teller und lud sich einfach von allem etwas auf, was er noch nicht kannte. Die Insel und die neuen Eindrücke schienen auf ihn abzufärben, dachte er, während er einen himbeerroten sahnigen Salat begutachtete, in dem sich etwas langsam zu bewegen schien. Ohne Umschweife lud er sich davon etwas auf den Teller.

Zurück am Tisch, schenkte er sich Limonade ein und wartete darauf, bis alle wieder saßen. „Hey, habt ihr die Würstchen im Schlafrock gesehen? Die sahen aus, als wären die mit irgendeine Creme zusätzlich gefüllt.“ Er deutete mit der Gabel auf eines dieser Exemplare, das sich auf seinem Teller befand.

Tisch 4: Elias, Malin, frei, frei

Elias hatte sich in der Zwischenzeit etwas zu Essen besorgt, nun standen auf dem Tisch ein großer Teller Salat mit Hühnchen und ein Früchtequark. Ja, der gute Herr achtete auf seine Linie und wenn er morgen wieder laufen wollen würde hieß es - gesund ernähren um fit zu werden. "Oh Malin, mift dir haf if nof ein Hühnfen zu rufen.!", mampfte er und hoffte sie hätte es verstanden. Das schief heraushängende Salatblatt wurde mit eins, zwei, drei Schritten wie bei einem Hasen aufgegessen und mit einem kräftigen Schluck Wasser herunter gespült. "Es freut mich ja zu hören das Sofia angeblich so ein großes Talent zum fliegen haben soll, aber ich hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht!" Ja, das gab er offen zu. Aus angst über seine Schwester und vor seinen Eltern die ihn dafür verantwortlich gemacht hätten.

Evgenia. Evgenia Michailovna Ivanovic. Felipa mochte ihr Gesicht, es sah natürlich aus, unverbraucht und frei von allen möglichen Chemikalien, die all die anderen in ihrer Jahrgangsstufe benutzen. Die Kleidung wirkte auf sie ein wenig seltsam, aber sowas störte sie nicht. Dagegen haben ihr die Armbänder, die sie immer trug schon eher gefallen. Sie hätte auch gerne so eines gehabt, aber keinen blassen Schimmer ob es höflich wäre danach zu Fragen.. So starrte Felipa in der gut akzentuierten Kunstpause hemmungslos zu Evi bis ihre Frage durch ihr mittlerweile weich gekochtes Hirn durchsickerte. „..trocken zaubern.“ Es machte Klick in ihrem Kopf. „Oh. Das kann ich auch..“ Sie schloss abrupt den Mund. Selber machen? Aber es kam so selten vor, dass sie eine Unterhaltung, aus mehr als drei Wörtern bestehend, führten. „Gerne.“

Sofia folgte Malin zum Tisch von Elias und wartete bis sie sich gesetzt hatte. Einen Moment schwieg sie noch, ehe sie ihre Arme um Elias Hals legte und sich an seinen Rücken drückte. Es sah niedlich aus – ob ihres großen Größenunterschiedes oder weil sich einfach beide so sehr ähnlich sahen. Beide hatten sie warme Augen, die kleine Stubsnase ihrer Mutter und das schöne, volle blonde Haar. Nur bei Sofia hat sich das Rot ihres Vaters mit eingemischt. Und trotz der Tatsache, dass sie einen unterschiedlichen Charakter hatten, so hielten sie doch immer zusammen. „Ach Elias, das brauchst du nicht. Schau ich bin jetzt schon groß und auf Rungholt! Malin hat gut auf mich aufgepasst und es macht so viel Spaß mit ihr zu fliegen.“ Sie dachte daran, dass ihr großer Bruder schon immer richtig fliegen wollte, es aber nicht durfte. Sie drückte sich noch ein wenig näher an Elias und flüsterte in sein 0hr. „Und wenn ich mal richtig gut bin, dann flieg ich mit dir einmal über das Meer. Mit Malin!“ Sie gab ihm noch einen kleines Kuss auf die Wange und winkte Malin zu, ehe sie sich löste und auf einen Tisch mit Fünftklässlern steuerte an dem noch ein Platz frei war.

Tisch 6: Tethys, Tatjana, frei frei

"Och, niemand würde Dich hier für verfressen halten", grinste Tethys. "Und wenn, dann sag einfach, dass Seeluft doch bekanntlich hungrig macht." Sie wippte leicht mit dem Stuhl und schob sich ein weiteres halbes Hackbällchen in den Mund. "Außerdem gibt es das Buffet nur am ersten Schultag. Ansonsten musst Du Dich abends mit Brot, Wurst, Käse und Salat begnügen. So wie beim Frühstück auch, außer am Sonntag. Da gibt es auch süße Sachen zum Frühstück. Hanseaten sind voll lecker. Das ist mit Keks und... keine Ahnung. Aber lecker."

Tisch 6: Tethys, Tatjana, frei frei

Tatjana schluckte ihren Bissen im Mund hinunter, eher sie antwortete.

„Sind das nicht diese zweifarbigen Kekse?“ Wow, es würden Süßigkeiten geben! In ihrer alten Schule gab es einmal pro Woche einen Rohkosttag und nur bei hohen Anlässen mal Süßigkeiten. Die Mädchen sollten stets auf ihre schlanke Linie achten.

„Sag mal,“ sie blickte sich im Raum um. „Hast du Ziphin und Aaljte gesehen? Weißt du, wie es ihnen bei Direktorin Klotterbeck ergangen ist?“