Wassernixe: Unterdeck

Simons Gespräch mit Florentin wurde jäh unterbrochen, als Anjun zu ihnen stieß. Auf seinen Kommentar hin sah er zu den Mädchen, die am Kiosk anstanden. Wen meinte er da genau? Oh, hatte Seval (oder wie sie noch mal hieß) eben hergesehen? Und jetzt die andere. Die ganz offenkundig neu war, denn Simon kannte sie noch nicht. Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, was heute los ist", sagte er dann. "Vielleicht hätte ich nicht das neue Parfüm aus der Apotheke kaufen sollen?", fügte er im Scherz hinzu. "Die Tage erst Amabella und jetzt auch noch die anderen..." Er griff sich den Goldflorin, den Anjun auf den Tisch gelegt hatte. "Klar. Bestelle ich Dir mit."

Er wandte sich an Florentin, als Anjun verschwunden war. "Mittelstufenfanclub?", meinte er belustigt. "Danke, das muss nicht sein. Also nichts gegen unsere Mädels." Da waren schon ein paar Hübsche dabei. Amabella zum Beispiel fand Simon eigentlich ganz attraktiv, wenn er so darüber nachdachte. Aber um die ging es im Moment nicht. "Irgendwie bin ich heute aber echt der Blickfang der Schule. Vielleicht liegt das daran, weil ich neben Dir sitze, Florentin", scherzte er. "Deine Frisur ist sicher nicht ganz unschuldig daran." Die fiel auf. "Naja, ich hole mal Anjuns Limo. Magst Du auch was, wenn ich schon unterwegs bin?" Er würde sich dann auch was zu Trinken holen. Immerhin war es bis Rungholt noch ein Stück.

Da lag wohl noch etwas Arbeit vor ihr, ihre Freundin dazu zu bringen, nicht mehr auf die Kalorien zu achten und sich was gutes zu gönnen. Im Kopf vermerkte die junge Amerikanerin, sie auf alle Fälle in sämtliche Fast Food Schlemmer Tempel der Stadt zu schleppen, falls ihr Dad ihr erlaubte Astrid einzuladen. Und so freundlich wie dieser ihr begegnet war, bestand darin sicherlich kein großes Problem.
Lara nickte und stand auf. Es war schade das sie hier an Bord keine Cola hatten. Nicht dieses billig Zeug, dieser Abklatsch von der Originalmarke. Eiskalt schmeckt das Zeug mit seinen 40 Zuckerwürfeln pro Liter einfach köstlich. In ihrer Tierbox regte es sich. An der Überfahrt lag es nicht das ihr Bartagame, so unruhig war. Das Tier war eben neugierig und so gemütliche wie es in dem Behältnis auch war, war das Tier nicht gewöhnt verhältnismäßig so wenig Platz zu haben. „Könntest du Laguna inzwischen ein Stück Obst und paar Salatblätter in die Box legen, in der roten Box in meiner Tasche.“ Ein kleines Leckerli und ihr Liebling wäre wieder etwas mit seinem Schicksal die Reise in seiner Kiste zu verbringen versöhnt.

Lara ging zum Kiosk und sah sich an was die Heinzelfrau dieses Jahr leckeres anzubieten hatte. „Für mich bitte einen Kakao“, erstere Wahl fiel ihr leicht. Und für Astrid? „Eine Drachenfruchtlimonade, mit Eiswürfeln.“, entschied Lara kurzerhand. Es war nicht zu süß und kalt genug um erfrischend zu sein, bei diesem Wetter.

Alle gingen an Board. Als auch die Magista an Board ging, war es wohl an der Zeit das die Wassernixe ablegte. Leon freute sich innerlich wie ein kleines Kind. Wieder ein tolles Schuljahr auf Rungholt in dem es viel zu lernen gab, er viele Menschen um sich herum hatte und er die Bücher in der Bibliothek unsicher machen konnte.
Und er musste sich noch bei Anjun bedanken! Schließlich war dieser so lieb gewesen, schnell auf seine Eule zu Antworten und ihm Bescheid zu sagen, welche Bücher die Tutoren dieses Jahr benutzten. Der Junge brauchte zumindest eines davon unbedingt für Experimentelle Zaubertränke, um sich damit richtig austoben zu können. Außerdem musste er ihn ja noch wegen dem Jungen und der Frau Fragen, in dessen Gesellschaft er ihn gesehen hatte.

„Kommst du mit Clue?“, fragte er seinen Freund und machte sich auf den Weg ins Unterdeck, um sich etwas kühles zu trinken zu besorgen. In einer Ecke machte er seine Cousine mit ihrer Freundin aus, die gerade aufstand und in Richtung Kiosk ging. An einen der anderen Tische? Florentine, wenig beachtenswert. Aber wenigstens war er annehmbarer Gesellschaft in Form von Simon.
„Hey Simon!“ begruesste er den Jungen, stellte die kleine Box mit der Spinne auf dem Tisch ab und setzte sich einfach zu den beiden Jungs an den Tisch. Simon würde schon nichts dagegen haben und Flos Meinung war ihm egal. „Du hast nicht zufällig Anjun irgendwo gesehen?“ Am Oberdeck hatte er ihn nicht ausmachen können und sein Gepäck hatte sein Freund sicher schon verstaut. Und so groß das jemand verloren ging, außer über Bord, war das Schiff nicht.

Sevda lächelte Tethys an, dankbar dafür, dass sie ihr eine der Schokoladen abnahm, damit sie sich setzen konnte. Kaum hatten alle Platz genommen, stieß Ziphin wieder zu ihnen. Sevda schluckte. Es war nicht so, als ob sie den Jungen nicht mochte, aber zugegeben: Er schüchterte sie ein. Er war immer so perfekt gestylt, und so intelligent, dass sie sich daneben immer ein wenig elend fühlte und nur ungern den Mund aufmachen wollte.

Sie begann still, die Sahne von ihrer Schokolade zu löffeln. Kurz dachte sie daran, wie ihre Mutter sie ausschimpfen würde für all den Zucker und die Kalorien. Wie oft hatte Sevda sich in diesem Sommer anhören müssen: "Sie mästen dich ja auf deiner Schule, du bist viel zu dick!"? Sevda war es leid. Und sie hatte wirklich keine Lust, jetzt an ihre Mutter zu denken, das verdarb ihr nur die Laune.

Nur, um irgendwas zum Gespräch beizutragen, sagte Sevda vorsichtig: "Na ja, es ist immerhin Tatjanas erste Fahrt auf der Wassernixe, wer das noch nicht kennt, wird leicht mal seekrank. Meint ihr, wir sollten vielleicht mal nach ihr sehen?" Sie warf einen Seitenblick auf Ziphin. Himmel nochmal, er war nur ein Junge, und Jungs waren auch nur Menschen! Sie konnte ganz normal weiterreden wie sie vorher auch geredet hatte, sie musste nicht jedes Wort vorher abwiegen und überprüfen...

"Oh, Hallo Leonard", begrüßte Simon den Neuankömmling. "Anjun war eben da und musste noch mal was erledigen. Er meinte, er käme gleich wieder." Simon erhob sich und drehte Anjuns Goldflorin zwischen den Fingern. "Ich wollte uns grad was zu Trinken holen. Magst Du auch was?" Der Moment war jedenfalls günstig, denn die Schlange am Kiosk war bereits geschrumpft. Die anderen hatten inzwischen fast alle ihre Getränke, Kuchen oder Kekse.

"Och, geben wir ihr noch mal ein paar Minuten", meinte Tethys und nahm einen Schluck Eisschokolade durch den Strohhalm. Die Sahne hatte sie bereits verdrückt. Die war aber auch immer zu lecker. Wenn man ein Glas Sahne mit Schokostreuseln bestellen könnte, würde Tethys da sofort zuschlagen. "Ich glaube nicht, dass sie jemanden braucht, der ihr die Hand hält. Aber wenn sie demnächst nicht wieder auftaucht..." Tethys schlürfte den Süßen Kakao-Bodensatz und seufzte zufrieden. So konnte das Schuljahr doch wirklich anfangen.

Anjun kam gleich wieder? Die Suche hatte also schon mal erledigt. Und praktischerweise wollte Simon gerade Getränke holen, was ihm einen weiteren Gang abnahm. Leon überlegte kurz, was den haben wollte. Nach der Dosis Zucker, die er sich beim Barbeque einverleibt hatte, allein schon im Sweet Onion Dressing seiner Großmutter und der Flasche Cola, vielleicht etwas das weniger aufregend war?
Er nahm eine Muenze aus einer Tasche und gab sie Simon. „Ich hätte gerne dann gerne ein Glas Himbeersaft.“ Den konnte er trinken, während er auf Anjun wartete. Und seine Cousine saß weit genug weg, um ihm deswegen keinen Vortrag halten zu können, von wegen nicht gut fuer ihn.

Flo hatte Glück, tatsächlich griff Simon das Gespräch gleich wieder auf.

// "Irgendwie bin ich heute aber echt der Blickfang der Schule. Vielleicht liegt das daran, weil ich neben Dir sitze, Florentin. Deine Frisur ist sicher nicht ganz unschuldig daran."//

Flo schüttelte schnaubend den Kopf. "Blödsinn, nach mir drehen sich doch solche kleinen Unschuldsengelchen nicht um." Mal ernsthaft: Mädchen interessierten sich nicht für ihn. Er legte ja auch keinen Wert drauf, das war nur eine Feststellung. (Nun gut, ein einziges Mal bisher hätte er vielleicht Wert drauf gelegt, aber das war ja inzwischen lang vorbei...)

//"Naja, ich hole mal Anjuns Limo. Magst Du auch was, wenn ich schon unterwegs bin?"//

Gerade begann Flo zu überlegen, ob und wenn ja, was er zu trinken wollte, da stieß Leonard zu ihnen. Also wirklich, war Simon denn sowas wie ein Magnet aus Beliebtheit und Aufgeschlossenheit? Echt ätzend. Also wirklich, jetzt wo er sich ohnehin nicht mehr so kommunikativ fühlte, hatte er wirklich keinen Nerv für einen wie Leon.

"Ne, lass stecken. Ich geh mir mal ein bisschen die Beine vertreten."

Er gab sich nicht mal sonderlich Mühe, sich eine gute Einrede einfallen zu lassen, es war kein Geheimnis, dass er Leonard nicht ausstehen konnte. Er würdigte ihn nicht mal wirklich eines Blickes, während er aufstand und den Käfig von Ace an seinem Tragegriff packte. "Man sieht sich, ne?", nickte er Simon zu und entfernte sich ein paar Schritte. Dann stand er erst mal dumm da, was seinen Abgang nicht ganz so cool wirken ließ wie geplant. Wohin jetzt? Oben war es ihm definitiv zu voll, aber hier konnte er nicht bleiben.

Da entdeckte er wieder die jüngeren Mädchen von vorher, die sich inzwischen hingesetzt hatten. Oh ja, er würde sich jetzt einen kleinen Spaß mit ihnen erlauben. Und dann... mal weitersehen.

PP: Wassernixe: Toiletten

Während er je zwei Stufen auf einmal nahm, ging Anjun durch den Sinn, wie es wohl gewesen wäre, wenn er schon zur fünften Klasse nach Rungholt gekommen wäre. Wie welcher der Kleinen, die jetzt neu waren, hätte er sich wohl verhalten? Sein eigener Start in der neuten Klasse war alles andere als sanft verlaufen. Er hatte die Schule zunächst gehasst.

Im Schiffssalon begegnete ihm zunächst Florentin, der offenbar keine Lust mehr hatte unter Deck zu sitzen. Es war ja auch schwühlwarm und der Himmel sah verdächtig graulila aus. Wahrscheinlich würde es noch ein Gewitter geben. Dafür hatte sich Leonard an den Tisch gesetzt, während Simon gerade mit der Limonade zurück kam.

„Grüß Dich, Leonard!“, freute sich der junge Baccaracus nun gleich zwei seiner Freund um sich zu wissen. Freunde zu haben, war ein großer Unterschied zu seinen ersten Wochen auf Rungholt. Und seither war noch viel mehr geschehen. Unzählige kleine und große Entdeckungen und Abenteuer. Wenn er nur an die Riesenspinnen dachte... Für Leonard ein Fest, aber für Shouky ein Graus.

„Ich musste mich gerade noch um ein paar Fünftklässler kümmern.“ Er setzte sich in einen freien Sessel. „Habe ich was verpasst?“

Simon kam zurück zum Tisch und dirigierte mit seinem Zauberstab drei Gläser vor sich durch die Luft. Drei Gläser mit zwei Händen zu tragen, darin war er nicht geübt und ganz ehrlich - wozu gab es denn Magie? Und da sie sich auf der Wassernixe praktisch bereits auf dem Schulgelände befanden, durfte er natürlich auch zaubern. Mit dem einfachen Schwebezauber, den er von seiner Großmutter gezeigt bekommen hatte (er wurde ansonsten in der fünften Klasse vermittelt), ließ Simon den Himbeersaft, die Limonade und einen Ingwer-Tee auf den Tisch sinken und setzte sich zwischen Anjun und Leonard.

Er gab den beiden Jungen ihr Wechselgeld und zog dann die Teetasse zu sich. "Du nimmst Deine Tutorenpflichten wirklich Ernst, Anjun", stellte Simon fest. "Ein Glück, dass wir mit einem Schiff anreisen. Immerhin können wir die Kleinen unterwegs nicht verlieren." Er pustete ein wenig über seinen Tee. Dafür wollte er jetzt keine Magie nutzen. Das wäre ihm zu arrogant. "Habt Ihr schon gesehen, dass wir wohl auch eine Neue in der Achten haben?" Er sah hinüber zum Tisch der Mädchen. "Sie saß vorhin noch dort drüben."

Anjun nahm seine Limonade mit einem Dank entgegen und nippte an dem kalten, erfrischenden Getränk. „Eine neue Achtklässlerin? Klein, schmal mit braunen Haaren und eher unauffällig?“, erkundigte er sich und dachte an das Mädchen vor der Toilette. „Vielleicht habe ich sie vorhin unten gesehen. - Ich habe mich bislang hauptsächlich um die neuen Fünftklässler gekümmert. Es ist übrigens ein Neander dabei.“ Da sowohl Simon als auch Leonard aus alten, reinblütigen Familien stammten, konnte er davon ausgehen, dass sie zumindest den Namen schon mal gehört hatten. Leonard wußte vielleicht sogar mehr. Immerhin wohnte er in München. „Ein gewisser Gwigalois. Er ist mit seiner Mutter zum Anleger gekommen.“

// Sie grinste. "Vielleicht sollte jemand von den Heinzeln noch von dem Anti-Seekrank-Zeug holen." Das hätten sie Tatjana vielleicht erzählen sollen, dass es das dort gab. Aber sie hatte nicht wirklich schon grün um die Nase ausgesehen. "Kannst Du ja mitbringen, wenn Du Dir was zu trinken holst, Ziphin. Oder willst Du uns zuschauen, wie wir genüsslich unsere Eisschokolade löffeln?" Ihr Grinsen wurde spitzbübisch.//

Ziphin versuchte Tethys nicht zu direkt anzustarren, als sie ihn so keck angrinste. Möglichst in einem lockeren Tonfall und einem beiläufigen Schulterzucken meinte er: „Ich hol ihr was.“

// Nur, um irgendwas zum Gespräch beizutragen, sagte Sevda vorsichtig: "Na ja, es ist immerhin Tatjanas erste Fahrt auf der Wassernixe, wer das noch nicht kennt, wird leicht mal seekrank. Meint ihr, wir sollten vielleicht mal nach ihr sehen?" Sie warf einen Seitenblick auf Ziphin.//

Etwas überrascht blickte Ziphin zu Sevda, so als wäre ihm ihre Anwesenheit gerade erst aufgefallen. Meinte sie, er sollte nach ihr sehen? Doch da mischte sich Tethys schon ein.

// "Och, geben wir ihr noch mal ein paar Minuten", meinte Tethys und nahm einen Schluck Eisschokolade durch den Strohhalm. Die Sahne hatte sie bereits verdrückt. Die war aber auch immer zu lecker. Wenn man ein Glas Sahne mit Schokostreuseln bestellen könnte, würde Tethys da sofort zuschlagen. "Ich glaube nicht, dass sie jemanden braucht, der ihr die Hand hält. Aber wenn sie demnächst nicht wieder auftaucht..."//

Ziphin nickte mit einem weiteren Schulterzucken und schlenderte dann zum Kiosk, bestellte sich ebenfalls eine Eisschokolade und etwas gegen die Seekrankheit und gesellte sich wieder zu den Mädchen. Er setzte sich neben Sevda (und recht bewusst nicht neben Tethys). Er stellte seine frische Eisschokolade neben das unberührte von Tatjana und nahm stattdessen ihres. Zwar war es schon halb zerlaufen, doch wenigstens würde sie dann nicht eine vollkommen geschmolzene Schokolade haben.

„Wobei ... wenn sie seekrank ist, dann ist Eisschokolade ja nicht die intelligenteste Idee, oder?“, überlegte er während er sich halb zerlaufene Sahne in den Mund schob.

„Anjun!“ Leon freute sich ehrlich seinen Freund nach den langen Ferien wiederzusehen. Es gab soviel zu erzählen. Das war mit das schönste, wenn man jedes Jahr nach Rungholt zurück kehrte und alle seine Freunde wieder sah. Auf die Frage was er verpasst hat, abgesehen von dem glücklichen Zufall das Flo keine Lust auf seine Gesellschaft hatte, was auf Gegenseitigkeit beruhte, zuckte Leon nur mit den Schultern.
Kurz darauf kam auch dicht gefolgt Simon gerade mit den Getränken zurück und stellte sie auf dem Tisch ab. Simon war eine von den neuen aufgefallen? Er blickte zum Tisch, wo das Mädchen eigentlich sitzen sollte. Dieses Jahr hatten sie viele Neue und verloren würde das Mädchen auf dem Schiff wohl kaum. Auch wenn es Leon interessierte, was an dem Mädchen so besonders war, das sie seinen beiden Freunden aufgefallen war.

Gerade wollte er Fragen, als Anjun die Frage stellte, die Leon ohnehin auf seinen Plan gehabt hatte. Also wirklich ein Neander. Seine Mutter pflegte engen und regen Kontakt zu allen reinblütigen Familien in und um Muenchen herum. Oft genug schleppte sie auch ihre Kinder mit zu den Gesellschaftlichen Anlässen. Sie war immer bestens informiert, aber der Name Gwigalois Neander, nein, Leon war sich sicher, das die Neanders kein Kind in dem Alter hatten, sonst wäre seine Mutter garantiert auch darüber informiert gewesen, das sie demnächst ihren Nachwuchs nach Rungholt schickten.

"Meine Mutter kennt die Familie gut, aber ein ein Junge Names  Gwigalois existiert nicht in deren Erblinie. Außer...“ Leon überlegte kurz, da war etwas, was seine Mutter mal erwähnt hatte. Ein Schandfleck, wie ihn fast jede Familie irgendwo vorzuweisen hatte und worüber man nicht pflegte zu reden.
„Ich weiß nicht was dran ist. Die Familie hält sehr viel auf ihren Ruf. Eine Frau, Grazie, sie soll von der Familie verstoßen worden sein. Das würde zumindest erklären, weshalb meine Mum der Name nicht geläufig ist, weil er eben nur das Kind einer Ausgestoßenen ist und ohne gesellschaftlich Bedeutung.“
Letzteres fand er herzlos, was sich auch in seinem Tonfall bemerkbar machte. Jemand einfach aus der Familie zu verbannen, weil er nicht rein passt, das war das letzte! „Wie gesagt die Neanders  gehen mit so etwas nicht gerade hausieren." Da war es gut eine Mutter zu haben die neugierig genug war ihre Nase ueberall reinzustecken.

Sevda zuckte zusammen, als Ziphin sich mit seiner Eisschokolade neben sie setzte. 'Reiß dich zusammen, Sevda. Du bist doch kein bescheuertes Kleinkind', dachte sie bei sich, während sie sich auf die Lippe biss. Sie hatte sich immerhin vorgenommen, lockerer zu werden, dazu gehörte auch, dass man mit Jungs ganz normal reden konnte. Aber ach, wie immer was das leichter gesagt als getan. Es wäre sicherlich einfacher, wenn Ziphin nicht so auf Äußerlichkeiten achten würde - zumindest nach allem, was sie über ihn wusste.

Egal, sie würde jetzt ihre ganzen Bedenken runterschlucken und einfach frei herausreden. Am liebsten mit einem Themawechsel, damit sie nicht die ganze Zeit auf der armen Tatjana rumstocherten, obwohl sie noch nicht mal da war; das war irgendwie unfair.
"Also, wenn es wirklich in die Antarktis geht, dann wird das sicher auch in den AGs wieder sehr interessant. Tethys, was meinst du, gibt es sowas wie magische Pinguine oder so was, über die man im Magizoologischen Zirkel sprechen könnte? Ich liebe Pinguine nämlich!" Sevda wusste, dass Tethys ihre Leidenschaft für Tiere teilte, ob nun magisch oder nicht. Es würde auf jeden Fall eine Menge Gesprächsstoff geben.

Pp: Stauraum (+Elias)

„... ins Wasser geweht, das war so krass!“, erklang Malins plappernde Stimme, gefolgt von der Plappertasche, die sich bei Elias eingehakt hatte und ihn mehr oder weniger freiwillig mit sich schleppte. Oben angekommen schaute sie sich erst einmal um. Da waren recht viele Leute hier!

„Am besten wir kaufen was und gehen gleich nach oben, ja?“, fragte sie und befreite Elias aus dem Griff. „Ich möchte Schokoladeneis!“, meinte sie und drückte Elias eine Münze in die Hand. „Danke!“ Unschuldig lächelte sie ihm zu.

Dann erblickte sie Flo. Irgendwie beschlich sie wieder ein mulmiges Gefühl. Aber – ehrlich, sie konnten sich doch nicht das ganze Jahr so aus dem Weg gehen wie letztes Jahr! Jetzt war sie Teamchefin beim Quidditchspiel und sie würde ihn zum regelmässigen Training zwingen, ob es ihm passte oder nicht! Was auch immer er für ein Problem mit ihr hatte, er würde es verdammt-noch-mal hinunter schlucken müssen!

Tief holte Malin Luft, straffte den Rücken, nickte Elias zu und schritt auf Flo zu. Der sah zwar gerade zu den Mädchen und dem Jungen aus der Achten hinüber, doch das war ihr egal.

„Hey“, sagte sie unvermittelt. Eigentlich war ihr ursprünglicher Plan gewesen, ihn direkt darauf anzusprechen, was sein Problem sei, doch der Mut hatte sie schon wieder verlassen. Verdammt. Also improvisieren. „Du ... spielst doch wieder Quidditch dieses Jahr, oder?“

//"Also, wenn es wirklich in die Antarktis geht, dann wird das sicher auch in den AGs wieder sehr interessant. Tethys, was meinst du, gibt es sowas wie magische Pinguine oder so was, über die man im Magizoologischen Zirkel sprechen könnte? Ich liebe Pinguine nämlich!"//

Ziphin verschluckte sich beinahe an seiner Eisschokolade.
„Wie – Antarktis?!“, platzte es ungläubig aus ihm heraus und starrte von Sevda zu Tethys und wieder zurück. „Wir fliegen in die Antarktis? Hey, wisst ihr, wie kalt es da ist? Pinguine hin oder her – das wär ja so was von kacke! Bei Merlins brennender – oder besser eingefrorener - Unterhose!“

Hier zeigten sich zwei von Leonards herausstechen Eigenschaften. Der Junge hatte ein geradezu phänomenales Gedächtnis. Dinge die er mal gehört oder gelesen hatte, konnte er noch nach Jahren wiedergeben. In einem gewissen Sinne war er ein wandelndes Lexikon. Auch wenn sich Anjun mit seiner normalen Intelligenz neben Leonard oft gewöhnlich oder unbegabt fühlte, hatte er das enorme Talent seines Freundes schätzen gelernt. Ebenso wie Leonards ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und seine Fähigkeit mit anderen mitzuleiden. Ungerechtigkeiten regten den Nachtkrab tagelang auf und er nahm keine Rücksicht auf Stand und Klasse. Anjun konnte sich auch noch lebhaft daran erinnern wie Leonard nach ihrer Begegnung mit dem Wasserdrachen voller Sorge war, dass der Drache verletzt sein könnte. Anjun hingegen war einfach nur froh Leonard und sich heil aus der Höhle gebracht zu haben. Ja, auch wenn Leonard ihm immer wieder durch sein Wesen die eigene Unzulänglichkeit vor Augen führte, hatte Anjun ihn von Herzen gern.

„Das würde das einiges erklären.“, stimmte er dem Blonden zu. Anjun nippte kurz an seiner Limonade, genoß das eiskalte Prickeln auf den Lippen, ehe er fortfuhr: „Nun, wenn dem so ist, dann sollten wir Diskretion wahren.“ Er sah Leonard fest in die Augen. „Weder Gwigalois noch den Neanders ist geholfen, wenn...“ Er lächelte vielsagend. Immerhin kannte er Leonard nicht erst seid gestern. So wie er seinen Freund kannte, würde er den Kleinen unter seine Fittiche nehmen und wohl alles dafür tun eine wirkliche oder vermeintliche Ungerechtigkeit mehr als auszugleichen, egal ob Gwigalois das passte oder nicht.

Sevda erschrak ein wenig über die harsche Reaktion von Ziphin. Kurz hatte sie ein schlechtes Gewissen darüber, ihn offensichtlich verärgert zu haben, aber dann fiel ihr ein, dass das Reiseziel ja gar nicht ihre Schuld war und sie riss sich zusammen.
"Ach quatsch, für Kälte gibt es warme Klamotten. Und außerdem: Es wird bestimmt Schutz- und Wärmezauber auf dem Anger geben, sowas hatten wir doch sonst auch immer, oder? Sie werden uns Schüler sicherlich nicht erfrieren lassen." Sie lächelte Ziphin aufmunternd zu.

Nachdem sie ein bisschen an ihrer Eisschokolade geschlürft hatte, fügte sie hinzu: "Und stellt euch mal vor, wie gemütlich das wäre - wir sitzen drinnen im Warmen und Trinken einen Kakao, während wir draußen das größte Schneegestöber überhaupt beobachten können! Und wir können ein halbes Jahr lang Schneemänner bauen und Iglus und Schneeengel machen und sowas..."

Sevda kam ganz ins Schwärmen, wenn sie daran dachte. Sie war bestimmt kein Freund von Kälte, aber sie liebte Schnee, und es würde sicher Spaß machen, ein halbes Jahr lang Schnee genießen zu können. Einmal mehr war sie dankbar für diese tolle Gelegenheit, die Rungholt ihr bot.

Aber plötzlich wurde sie stutzig - was war das? Kam da etwa gerade Florentin auf sie zu?

Flo schlenderte in aller Gemütsruhe und mit einem breiten Grinsen auf die Gruppe von Achtklässlerinnen zu. Die moppelige kleine Türkin - oder woher auch immer sie kam - hatte ihn als erste entdeckt, also fixierte er sie unablässig, bis er schließlich am Tisch der Gruppe zum Stehen kam und selbstzufrieden in die Runde blickte.

"Na, hat eine von euch Hübschen ein Auge auf Simon von Mansfeld geworfen?" Sein Blick blieb an dem jungen Drachenberg hängen, den er aus dem Duellierclub kannte - herausfordernd zwinkerte er ihm zu: "Oder hast du vielleicht etwas für ihn übrig?" Dann beugte er sich verschwörerisch zum Tisch hinunter, als würde er ihnen allen ein Geheimnis verraten. Er raunte: "Oder habt ihr vielleicht nur so die Köpfe zusammengesteckt für Anjun? Ich verstehe schon, er mit seinen roten Haaren... er hat immerhin das gewisse Etwas."

Dann richtete er sich wieder auf, schnalzte mit der Zunge und ging in richtung der Treppen, ohne auch nur eine Antwort von irgendwem abzuwarten. Im Stillen klopfte er sich auf die Schulter. Da hatte er mal wieder etwas Gutes für seinen Ruf getan. Wenn er schon sonst nichts hatte an dieser Schule, dann sollte er wenigstens die schlechte Meinung aller Schüler über ihn pflegen.

Gerade überlegte er, wohin er denn nun gehen sollte, wenn er die Treppen erreicht hatte, da hörte er eine ihm sehr bekannte Stimme.

//"Hey"//

Flo drehte sich um und sah sich direkt Malin gegenüber. Vor Schreck hätte er fast Ace's Käfig fallen lassen. Dann schüttelte er innerlich seinen Kopf über sich - Schreck, so ein Blödsinn. Das war nur Malin, die vor ihm stand, na und? Aber was dachte sie sich dabei, ihn anzusprechen? Hatte sie etwa das letzte Schuljahr vergessen, und dass sie nicht mehr miteinander redeten, oder hoffte sie vielleicht, dass er das vergessen hatte? Pfft. "Hey", brummte er zurück.

//„Du ... spielst doch wieder Quidditch dieses Jahr, oder?“//

Oh, darum ging es hier also. Flo entkrampfte sich ein wenig und versuckte ein schräges Halbgrinsen. "Wenn die Teamchefin mich dabei haben will", entgegnete er locker. Na ja, es sollte auf jeden Fall locker klingen - Flo war nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. "Glückwunsch übrigens zum Posten."

//"Und stellt euch mal vor, wie gemütlich das wäre - wir sitzen drinnen im Warmen und Trinken einen Kakao, während wir draußen das größte Schneegestöber überhaupt beobachten können! Und wir können ein halbes Jahr lang Schneemänner bauen und Iglus und Schneeengel machen und sowas..."//

Ziphin verzog das Gesicht und blickte Sevda mit gehobenen Augenbrauen an. Etwas spöttisch lachte er auf und setzte gerade zu einer Antwort an, als Florentin auf sie zukam und sie ansprach. Ziphins Augenbrauen gingen noch eine Spur weiter in die Höhe. Er kam nicht ganz mit - unterstellte ihm der Typ ernsthaft schwul zu sein?! Er hatte diesen Kerl eh nie richtig leiden können und so blickte er ihm finster nach.

„Halt doch die Klappe du –“ Ziphin gebrauchte ein sehr unschönes Wort, hatte aber seine Stimme nur halb erhoben, so dass der ältere Schüler es vermutlich gar nicht mitbekommen hatte. Ziphins Laune war gerade in den Keller gerutscht und der Appetit war ihm sowieso auch noch vergangen. Er knallte die halbleere Eisschokolade auf den Tisch (und bekleckerte die Umgebung mit einigen Spritzern) und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann kamen ihm Sevdas Worte wieder in den Sinn und er blickte zu ihr hinab.

„Schneemänner bauen? Schneeengel machen? Ehrlich, wie alt bist du – vier?“ Die Worte kamen schon recht barsch aus seinem Mund. Und eigentlich wusste Zihpin auch, dass es nicht fair war, seine schlechte Laune nun an ihr raus zu lassen...

Bildete es sich Malin nur ein oder schaute der Drachenberg gerade ziemlich giftig zu ihnen hinüber? Naja, wie auch immer. Der spielte Quidditch für die gegnerische Mannschaft, bestimmt hatte er Angst, zu verlieren. Und das zurecht!

// "Wenn die Teamchefin mich dabei haben will", entgegnete er locker. Na ja, es sollte auf jeden Fall locker klingen - Flo war nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. "Glückwunsch übrigens zum Posten."//

„Ja, gell, das ist toll!“, meinte sie mit einem strahlenden Lächeln – aber auch ihr Lächeln wirkte nicht so ungezwungen wie sonst. „Und klar will ich dich dabei haben, du spielst gut. Wir müssen gewinnen dieses Jahr! Wir werden gewinnen! Wir brauchen noch ein paar Spieler mehr, ich hoff von den Fünftklässlern haben’s einige drauf. Oh! Hey rate wen ich gerade getroffen habe! Die Schwester von Elias! Die ist in mein- eh - unserem Haus, Wolpetinger. Der bring ich das Fliegen bei und dann kann sie Elias das Grinsen vom Gesicht wischen, wenn die Wolpis die Nachtkrabsens zerschmettern! Haha!“ Ja, immer nur weiter plappern, damit wird die Peinlichkeit vielleicht weniger spürbar. Vielleicht.

pp: Spieleinstieg

Aaltje stöhnte und ächzte als sie ihr Gepäck verstaut hatte,  sie hatte wie immer verschlafen und nur mit Müh und Not das Schiff erreicht bevor es abgelegt hatte.  Noch konnte sie keine ihrer Freunde ausmachen, doch das änderte sich bald. Mit schnellen, leicht tänzelnden Schritten überquerte sie den Holzboden und schaukelte ein wenig im Takt des Schiffes. Hach, das machte ihr so viel Spaß, am liebsten würde sie gar nicht mehr von dem Schiff herunter gehen.

//“..halbes Jahr lang Schneemänner bauen und Iglus und Schneeengel machen und so was..“//

Verdutzt hob Aaltje den Kopf und betrat das Unterdeck. Diese Stimme gehörte Sveda, oder nicht? Wo sollen sie Schneemänner bauen? Und sowieso und überhaupt, Schnee? Das wäre ja genial! Mit Schwung fegte sie um die Ecke und platze in das Geschehen.

//„Schneemänner bauen? Schneeengel machen? Ehrlich, wie alt bist du – vier?“//

Und auch diese Stimme würde sie unter tausenden immer wieder erkennen. „Dra til helvete*, Ziphin du Troll! Kaum bin ich hier angekommen gehst du mir schon auf die Nerven, komm such dir was zum Spielen. Als ob du nicht auch gerne im Schnee rumtrollen würdest, du bist doch bestimmt der Erste, der mit einem Schneeball wirft!“ Aaltje blieb stehen und und funkelte Ziphin an.



*dra til helvete - scher dich zum Teufel

Lachend nahm er das Geld entgegen und besorge ein Schokoladeneis für Malin, immer das Gleiche mit ihr! Kurz darauf kam er auch schon wieder zurück und entdeckte sie bei Flo. Elias grinste und kratzte sich am Kopf, er fühlte sich einen kurzen Moment verloren. Die Spannungen zwischen Malin und Flo waren ihm nicht entgangen, dennoch wollte er sich da lieber nicht einmischen. Außer natürlich jemand würde ihn um Hilfe bitten.

// ..“Der bring ich das Fliegen bei und dann kann sie Elias das Grinsen vom Gesicht wischen, wenn die Wolpis die Nachtkrabsens zerschmettern! Haha!“//

Er hob die Augenbrauen und stellte sich zu den Beiden. „Das ich nicht lache Malin. Die Nachtkrabs werden euch den Hintern versohlen!“ Er gab Malin das Schokoladeneis, grinste Flo an und klopfte ihm freundschaftlich an die Schulter.

„Hey Flo, wie waren die Ferien? Alles fit fürs nächste Schuljahr?“

Das Rumgekeife von Aaltje überging er mit einem kurzen Augenrollen, die Szenerie war schon bekannt. Eigentlich hatte er gehofft ein wenig länger seine Ruhe zu haben, wahrscheinlich geht das Gezanke nun die ganze Fahrt über.

Astrid schaute ihre Freundin mit einer gewissen Irritation im Gesicht an. Sie wollte ihr tatsächlich kurz Laguna überlassen? Sie und Tiere? - Astrid fand, sie hatte kein gutes Händchen für Tiere. Die junge Hexe nickte trotzdem. Sie musste ihr ja nur etwas Essen hinlegen, keine große Sache. Astrid stand auf und trat an Laras Platz. Wie es ihr aufgetragen wurde, kramte sie die rote Box aus ihrer Tasche und holte die Leckerbissen heraus.

Zögerlich öffnete sie die Transportbox und blickte Laguna mit einer Mischung aus Nervosität und Neugierde an. Sie legte ihr das Gemüse und den Salat hin. Astrid wagte es sogar, der Echse schüchtern mit dem Finger über den Kopf zu streicheln. Dann verschloss sie die Box wieder. Nebenbei bekam sie mit, wie Florentin Fehrenbach zu einem Tisch trat, an dem ein paar Achtklässler saßen. Seine Worte ließen Astrid vor Empörung leicht erschaudern. Wie konnte er sich anmaßen, so mit ihnen zu sprechen?

„Unglaublich...“ murmelte sie und schüttelte den Kopf. Ihr Blick folgte ihm und sie beobachtete, wie er von Malin und Elias aufgehalten wurde.

Flo war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er Malin weiterhin aus dem Weg gehen, weil es so einfacher war, und weil er so nicht daran denken musste, wie dumm er gewesen war und wie sehr er sie verletzt haben musste, als er sie einfach von sich gestoßen hatte. Andererseits... wenn er sie so ansah und sie so munter vor sich hinplapperte wie eh und je, wie konnte er da so gemein zu ihr sein? Er konnte sie jetzt nicht wieder so abweisend behandeln. Immerhin war er nicht sauer auf sie, war es nie gewesen - eigentlich war er nur sauer auf sich selbst. Ein großartiges Mädchen wie Malin, und er hatte ihre Freundschaft mit Füßen getreten - was war er nur für ein Mistkerl...

Ihm blieb aber gar nicht lange Zeit dafür, im Selbsthass und Elend zu versinken, denn Malins gute Stimmung war irgendwie ansteckend. Kurz verzog er seine Miene, als Elias zu ihnen stieß, aber hey, es ging hier um Quidditch, und wenn sich Flo etwas vorgenommen hatte fürs kommende Schuljahr, dann war es: Quidditch ernst nehmen, alles geben, seinem Team zum Sieg verhelfen. Oder eben Malins Team.

Er grinste sie an und "pfft"e dann in Elias' Richtung. "Also nein, die Krabs müssen wirklich früher aufstehen, wenn sie uns schlagen wollen. Also entschuldige mal, Elias, aber so gut müsstest du Malin doch kennen, dass du weißt, sie wird ihr Team keine Sekunde ruhen lassen, bevor wir nicht in der Lage sind, alle anderen kräftig in den Hintern zu treten - metaphorisch natürlich." Es sollte keine Herausforderung sein und ganz sicher kein Wettkampf darüber, wer von den beiden Jungen Malin besser kannte, aber Flo fürchtete, es klang ein wenig so. Deshalb schob er schnell hinterher: "Aber Elias, du kennst sie natürlich besser als ich, deswegen sag du's mir: Was genau veranlasst dich zu denken, dass Malin ein Loserteam anführt?" Er grinste Elias verschmitzt an und hoffte, der Junge würde verstehen, wie es gemeint war.
Es gab nicht viele Leute an dieser Schule, auf deren Meinung Flo tatsächlich wert legte, aber sicher war: Malin und Elias gehörten in jedem Fall dazu.