Ein Arbeitsgruppentreffen des Pegasusvereins - Nach dem Ausflug nach Südernickelrup

Yana wartete, bis die Raben wieder über ihnen am Himmel auftauchten, richtete dann den Zauberstab auf sie und murmelte "Obsuro".
Sofort hatten die Vögel Augenbinden auf den Augen und flogen blindlinks weiter, ohne zu wissen wohin sie flogen.

Meos Marder Gwinn hatte sich in der Zwischenzeit aufgerichtet und schnupperte aufgeregt in der Luft.
"Verdammt, sieht so aus als seinen sie ganz in der Nähe! Iregndwelche Vorschläge, Meo?", flüsterte sie kaum hörbar, um ja nicht von Anjun oder Lara gehört zu werden.

Plötzlich sah sie eine schnelle Bewegung nahe ihres Versteckes. Waren das Anjun oder Lara? Hatten sie sie doch gefunden?
Yana stupste Meo mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck an.

"Mist verdamter! Tja, tut mir echt leid das ich dich in die Scheiße geritten habe ... aber Anjun kann ja nicht einfach ungestraft Gwinn Hörner anhexen. Sein Pech, mir tut nur leid das Lara in die Falle getappt ist ... und das du mit schuldig bist ..." murmelte Meo vor sich hin, aber nicht gerade leise. "Moment, zwischen den Büschen habe ich etwas Rotes gesehen ... toll, Beide haben rote Haare ..." Meo ließ alle Vorsicht fallen, sie waren eh entdeckt ... "Willst du uns sagen wer du bist, oder sollen wir nachschauen kommen?"

Im dichten Blätterwerk des Unterholzes hockend, hörte Anjun den Schmerzensschrei des Raben, als er geblendet von dem Obscuro gegen die Tanne flog und abstürzte. Erschrocken sprang der Junge, der jedes der gequält flehenden Krächzer des Tieres verstand auf. Auf die Deckung konnte er jetzt verzichten. Meo hatte ihn ohnehin entdeckt und rief ihm zu: "Willst du uns sagen wer du bist, oder sollen wir nachschauen kommen?"

Der Nachtkrabs beachtete sie nicht weiter, sondern eilte an ihr vorbei zu der Tanne, bei der der Vogel abgestürzt war. Das Tier lag mit zerzausten, blutverschmieten Gefieder auf dem Boden. Sein Flügel stand in einem ganz unnatürlichem Winkel ab und er krächzte kläglich.

„Verdammt, was sollte das! Ein Obscuro mitten im Flug!! Habt ihrs noch alle!!!“ Anjun war wütend und zuglich erschrocken. So weit hätte die Auseinandersetzung zwischen Meo und ihm nicht eskalieren dürfen. Diese verdammten …!!!

Sich beherrschen, kam er sachte zu dem Raben und kniete sich neben ihn.

Lara hatte Meo und Yana früher erreicht als Anjun. Jedoch hatte sie sich unter einen perfekt zum Verstecken geeigneten Busch gelegt. So lag sie da, auf dem Bauch und belauschte die Mädchen. Die Kleine hörte, dass der Anschlag Meos nicht für sie bestimmt war. Anjun hatte ihrem Mader Hörner angehext, die anscheinend nicht mehr weg gingen. Deshalb hatte er vorhin nicht direkt auf ihre Frage geantwortet.

Als Anjun dann dem verletzten Raben entgegen lief, hielt Lara das für eindeutige Doppelmoral. "Setzt sich da für den Vogel ein, aber dem Mader hext er Hörner an.", dachte sie grimmig. Ehrlich gesagt war sie von Beiden, Meo und Anjun, enttäuscht.

Außerdem wusste Lara nicht, was sie an der Situation jetzt ändern konnte. Sie schien zu eskalieren. Yana tat ihr leid. Anscheinend war sie gegen ihren Willen mitgekommen. Dennoch blieb Lara im Gebüsch und lauschte der Szeneri. Wenn doch ihre verdammter Arm nicht so wehtun würde....

"Naja, jetzt kann man auch ichts mehr daran änder", murmelte Yana zu Meo.

Als Anjun wütende Rufe zu ihnen schickte, bemerkte Yana erst bemerkt, dass einer der Raben gegen einen Baum geflogen und abgestürzt war.
Das Mädchen atmete erschrocken ein.
"D-das wollte ich doch nicht. I-ich hab doch n-nur...", stammelte Yana verzweifelt und schlug die Hände vors Gesicht.
Sie hatte sie doch nur vor den Blicken der Raben schützen wollen, und nicht daran gedacht, dass die Raben blind weiterfliegen und gegen einen Baum stoßen würden.
Wenn sie doch nur ein paar Heilzauber wüsste, aber Anjun, da war sie sich sicher, beherrschte einige um den Raben wieder gesund zu zaubern.
Schienen, schoss es ihr durch den Kopf. Yana hatte versehentlich die alten Schienen ihrer Eule, die sie einmal bei einem Flügelbruch getragen hatte, mit in den Koffer gepackt.
Ihr Vater vertraute auch gerne Muggelheilmitteln.
"Accio", murmelte Yana und sogleich kamen trudelnd zwei kleine Schienen vom Mädhenschlafsaal angeflogen.

"B-brauchst du die?", fragte das Mädchen leicht zögerlich und trat aus ihrem Versteck auf Anjun zu.
"Oder machst du's mit einem Zauber?"

[ooc: Brauchen Vögel Schienen für ihre Flügel? Ich denke schon, oder? ^^]

Meo blieb eine Weile wie erstarrt stehen. Obwohl sie vor einer Weile diese Vögel verflucht hatte, hatte sie jetzt Mitleid mit dem schwarzen Vogel. Vor ihrem inneren Auge lief noch einmal die Verwandlung von Gwinn ab. War es nicht einfach nur blöd das Anjun solche Angst um einen Vogel hatte, aber Gwinn war ihm egal? Aber Meo war nicht wütend, eher enttäuscht. Und auch hier waren zwei Leute Schuld, Anjun das er die Raben losgeschickt hatte und Yana das sie nicht nachgedacht hatte. Und genauso war es doch auch bei Gwinns Hörnern gewesen, Meo hätte ruhig bleiben sollen und Anjun hätte nicht darauf anspringen sollen. Das wurde Meo jetzt klar. Sie bewegte ihre Beine in Richtung Rabe, sie hatte Mitleid mit dem Vogel. "Tja, schon komisch wie man reagiert wenn es sein Tier ist, nicht?" murmelte Meo gerade so laut das Anjun sie hören konnte. In ihrer Stimme schwang kein Unterton mit, sie sagte es ruhig, nicht anklagend.

Sanft fremdartige Worte murmelnd, streckte der Junge mit außerodentlicher Vorsicht und Zärtlichkeit seine Hand nach dem verletzten Tier aus. Nur schwach versuchte es sich aufzurichten und krächzte leise. Anjun sprach einen Schlafzauber und begann den Raben zu untersuchen.

Die Mädchen um in herum ignorierte er. Nur kurz zeigte sich eine steile, zornige Falte auf seiner Stirn, als Yana an ihn heran trat. "B-brauchst du die? Oder machst du's mit einem Zauber?", fragte sie und überreichte ihm mit schuldbewußt gesenktem Blick und stammelnd ein paar Flügelschienen. Die Falte zwischen seinen Augen glättete sich und das zornige Funkeln darin erlosch. Stumm nickte er.

Anjun passte die Größe der Schienen magisch an und fixierte damit den Flügel. Dann sprach er den Wundheilungszauber „Episky“. Ihn vor den anderen zu singen, wagte er nicht, auch wenn es wirkungsvoller gewesen wäre. Zu sehr hatte man ihm eingebläut die alten Zauber geheim zu halten.

Erst nachdem sich die Wunden geschlossen hatten und das Tier in seinen Armen schlief, wandte er sich an Yana. „Ein Obscuro im Flug, war dumm von Dir. Aber wir kriegen ihn wieder hin. Was wir brauchen sind ein paar Tröpfchen Skelewachs, denn einen Zauber, um den Knochen zusammenwachsen zu lassen kenne ich nicht.“

Meo war neben ihn getreten und sah ihm, als er Yana kritisierte direkt, aber ruhig in die Augen. „Tja, schon komisch wie man reagiert wenn es sein Tier ist, nicht?", fragte sie leise.

Zorn blitzte in hellen, stolzen Augen des jungen Baccaracus auf und für einen Moment sah es so aus, als wollte er etwas scharfes erwidern. Doch sein Blick blieb an Gwinn hängen und mit aufeinander gepressten Lippen hielt er den schlafenden Vogel im Arm, schwankend zwischen der Ärger, schlechtem Gewissen und der Erkenntnis, dass Meo recht hatte.

„Ich kann seine Hörner wieder weg machen.“, brummelte er.

Meo lächelte sanft als Anjun ihr anbot Gwinns Hörner weg zuhexen. "Nein, dann würde er mich beißen ... Gwinn mag sie Hörner und ... naja, eigendlich passen sie auch zu seinem Charakter ... außerdem sieht er so besser aus und falls er mal abhauen sollte und sich verletzen, weiß ich gleich das es Gwinn ist. Obwohl ich das sonst auch wissen würde, aber du hast mich heute zum Beispiel mit der Hilfe von Gwinn indentifieziert ...was zwar nicht so toll war, aber egal." Meos Blick schweifte zu Gwinn.
"Meo, sag ihm das ich mich für den Biss entschuldige. Aber er ist trotzdem blöd!" keckerte Gwinn der Rothaarigen ins Ohr, worauf hin sie zu Grinsen begann.
"Auch und ich soll dir von Gwinn etwas sagen. Er entschuldigt sich für den Biss ..." Meo zögerte kurz, sie wollte nicht schon wieder Streit, aber das musste sie jetzt sagen, sonst wäre Gwinn böse mit ihr." Und er findet dich trotzdem blöd."

Anjun blieb überrascht stehen. „Er mag die Hörner? Und er findet mich blöd?!“ Er lachte trocken auf, aber es klang eher amüsiert als böse. Er zog die Augenbrauen hoch und betrachtete den Marder mit einem ironischen Grinsen. „Sicher, dass er kein Animagus ist, der nicht mehr aus seiner Gestalt kommt? Oder ich hab mal von einem Auror in Großbritanien gehört, der vorzugsweise Leute in Frettchen verwandelte.“ Der Junge wirkte nun schon wieder viel freundlicher. Ohne, dass Meo oder er sich direkt entschuldigt hatten – dazu waren sie beide viel zu stur – hatten sie einen Schritt zur Versöhnung getan.

Lara hatte alles aus ihrer Position im Busch beobachtet. Die drei Jugendlichen schienen sich beruhigt zu haben, obwohl die Stimmung immernoch ein bisschen angespannt war. Doch da die Kleine keine Gefahr mehr witterte, und außerdem ihr Arm so brutal schmerzte, rangelte sie ein bisschen im Gebüsch herum - sie machte einen Höllenlärm - und versuchte sich aufzustellen. Dabei verfingen sich ihre langen roten Locken in den Ästchen. Als sie versuchte sich zu befreien, kratzte ein Ast genau über ihren Arm und streifte dabei ihren großen Schnitt und die kleinen Kratzer drumherum. Sie schrie auf "Aua, verdammt!" Lara wollte einen großen Schritt aus dem Busch machen, doch ihr Fuß blieb dabei an einer Wurzel hängen. Mit einem lauten Krachen der Äste um sich herum, fiel die Fünftklässlerin aus dem Busch.

Lara lag nun zu Füßen der Anderen, doch ihre Schmerzen im Arm ließen jede Art von Charmgefühl über diese Tollpatschigkeit verblassen. Sie setzte sich auf und betrachtete ihn. Ihr Arm war blut- und dreckverschmiert und der zehn Zentimeter lange Kratzer schmerzte wie Feuer. Eine Träne lief ihr über die Wange, welche auch ein kleinen Cut vorweisen konnte. Es war jedoch eine Schmerzensträne, komischer Weise war Lara nicht traurig oder wütend. "Heute ist wohl nicht mein Tag", sagte die Kleine kopfschüttelnd und fand sich nun zum dritten Mal an diesem Tag auf dem Boden wieder.

Als Anjun Yanas Schienen annahm, war sie dankbar, endlich etwas nützliches getan haben zu können.
Sie wusste, dass es dumm von ihr gewesen war, die Raben im Flug zu verzaubern. Aber somit hatte das Mädchen etwas für den Vogel tun können. Und Anjuns Wut auf sie war vorerst einmal fast verschwunden.
Auf den schlummernden Vogel schauend, hörte sie Anjuns und Meos Dialogen zu. Als sie die Wörter "Aber er findet dich trotzdem blöd" hörte, musste sie lächeln. Das war Meo, nein, ihr Marder.
Plötzlich hörte sie einen Aufschrei und Yana schnellte herum.
"Lara!", rief sie erschrocken, als sie das kleine Mädchen verletzt und mit Tränenspuren auf dem Gesicht am Boden liegend sah, und rannte die paar Schritte zu ihr.
"Anjun, wir hätten da einen weiteren Fall. Den 'Episkey' trau ich mich nicht. Ich hab ih nzwar geübt, bin mir aber nicht ganz sicher dabei. Nicht dass noch etwas passiert." Yana sah von Anjun wieder zu Lara.
"Wo warst du denn die ganze Zeit, Lara?"

Anjun sah auf die blutverschmierte und weinende Lara und nickte Yana zu. „Hier, halt mal den Raben.“ Vorsichtig legte er dem Mädchen das schlafende Tier in den Arm und zog seinen Zauberstab.

Er nahm Laras Hand, um ihre Verletzungen zu untersuchen. „Das ist ja ein übler Schnitt. Was ist Dir passiert?“, wollte er wissen, während er sich die Wunde ansah. Nachdem er festgestellt hatte, dass kein Dorn mehr darin steckte, strich er behutsam mit dem Zauberstab über ihren Arm. Es kribbelte zu erst und wurde dann ganz warm, während die Blutung stoppte und sich die Wunde schloß.

Dann wandte er sich dem Schmarrn auf Lara Wange zu. Er war nicht tief, aber vom Weinen war ihre ganze linke Wange blutverschmiert. Anjun sprach einen Episkey darüber und reichte ihr dann sein Taschentuch.

"Nein, Gwinn ist ein echter Marder, der etwas zu viel Persönlichkeit hat." grinnste Meo, doch dann fiel Lara aus einem Busch, was Meo fast zu tode erschreckte. Mit Mitleid sah sie das kleine blutverschmierte Mädchen an.
Ich bin doch schuld das sie hier so sitzt ... hätte ich mich nicht unbedingt rächen wollen wäre Lara jetzt nicht hier in den Büschen und dem Raben ginge es gut ..., dacht Meo und senkte den Blick.
Als Anjun die Kleine wieder zusammen geflickt hatte ging Meo zu ihr und sagte: "Entschuldigung Lara, sollte nicht dich treffen."

Yana kam auf Lara zugestürzt, sogleich auch Anjun. Er gab Yana den verletzten Raben um sich der Kleinen zu widmen. "Ich bin dir gefolgt... etwas weiter weg und .... du warst verschwunden... da war so ein Dornenbusch... " Lara schniefte einmal. Sie wollte sich zusammenreißen vor den Älteren, aber es tat so weh. Doch auf einmal wich dem feurigen Schmerz ein wohliges Kitzeln.
"Das kribbelt!", Lara lächelte Anjun strahlend an, nachdem sie gesehen hatte, dass der Nachtkrabs sie geheilt hatte. Er sah ihr direkt in die Augen bevor er ihre Wange verarztete. Dankend nahm sie dann sein Taschentuch entgegen und schaute ihn weiter an. Meo holte sie aus ihrer Trance. Sie kam zu ihr, "Entschuldige Lara, sollte nicht dich treffen."
Die Fünftklässlerin sah von Anjuns Gesicht auf den Boden und dann zu Meo. "Was meint sie nochmal? Achja der Scherzartikel."
"Kein Problem, mir ist ja nichts passiert. Außerdem fand ich die Idee eigentlich witzig. Und der Dornbusch... naja ich hätte ja gucken können wo ich hin laufe." Sie lächelte Meo an. Anschließend tupfte Lara sich mit Anjuns Taschentuch um die Augen.

"Was machen wir nun? Mit dem Raben und allgemein?" fragte sie und blickte in die Runde.

„Wir müssen irgendwie Skelewachs beschaffen.“, sagte Anjun und besah den schlafenden Raben noch mal. „Ich kann es nicht selber herstellen. Das ist mir zu schwer. Allerdings darf Schwester Hindendrupp kein Verdacht schöpfen. Sie versteht sicher keinen Spaß, wenn wir ihr die Wahrheit erzählen.“

"Wie wäre es wenn Lara einen Ohnmachts Anfall antäuscht und somit Schwester Hindendrupp ablenkt und während dessen schleiche ich mich mit dir, Anjun, in ihr Medikamentezimmer und wir leihen uns das Skelewachs aus. Yana bleibt während dessen bei Lara und benachrichtigt Schwester Hindendrupp." murmelte die Rothaarige. Gwinn keckerte auf Meos Schulter und presste sich fest an ihren Hals. "Kriege bloß keinen Ärger, der Idiot vielleicht, aber du nicht!" Meo verdrehte die Augen. "Keine Angst, Kleiner,"

Yana nahm den verletzten Raben in ihre Arme und hörte Anjun sagen, dass er unbedingt Skele Wachs brauchte.
Meos Vorschlag fand sie eigentlich ganz clever.
"Der einzige Haken ist: Würde ich die ohnmächtige Lara wirklich alleine lassen um Schwester Hindendrupp zu informieren? Eher nicht.
Vielleicht sollte Lara direkt im Schloss neben dem Krankenzimmer 'ohnmächtig' werden. Dann würde es realistischer erscheinen, Schwester Hindendrupp zu holen.
Allerdings müsstet ihr schnell sein, denn die Schwester wird sicher bals zum Medikamentenschrank gehen, um etwas für Lara zu holen."
Yana dachte einen Augenblick lang nach.
"Wir könnten sie auch ablenken, indem wir ihr eine Frage über eine Krankheit stellen. Vielleicht, wie man einen Marder mit Heuschnupfen am besten pflegt!"

„Das wäre wohl die bessere Idee.“, meinte Anjun. „Die Schwester braucht bestimmt nicht lange, um festzustellen, dass Lara nicht krank ist und dann gibt es Ärger. Eine medizinische Frage ist ja rechtmäßig.“

Der Junge suchte den Blick von Lara. Sie war die Jüngste im Bunde und er war sich nicht sicher, ob sie an der Aktion teilnehmen wollte.

Lara hatte kein Problem damit, sich den Älteren anzuschließen, im Gegenteil.
"Also ich find die Idee mit der Frage besser. Nicht das mir die Schwester bei dem anderen Ablenkungsmanöver noch etwas verabreicht obwohl ich kerngesund bin. Also was ihr auch macht, ich komme mit."

[ooc: Lara wird die nächste Woch nicht da sein, also spielt sie am besten nicht direkt an...]

Zusammen gingen die Kinder zum Eulenturm, denn sie konnten den Raben ja nicht bei ihrem Vorhaben mitnehmen. Sie setzten das schlafende Tier in einen leeren Eulenkäfig, der eigens für kranke Vögel angeschafft worden war. Dann deckten sie ein Tuch über den Käfig, damit das Wildtier, wenn es aus dem Zauberschaf erwachte und all die Eulen um sich herum sah nicht erschrak und sich noch mehr verletzte, wenn es verzweifelt versuchte zu entfliehen. Dann machten sie sich auf dem Weg zur Krankenstation. Möglichst harmlos vor sich hin plaudernd, schlenderten sie zum Hauptgebäude. Dann trennten sie sich. Lara und Yana gingen direkt zum Spital, während Meo und Anjun sich geduckt zwischen den Büschen hielten. Sie gedachten durch das geöffnete Fenster in die Krankenstation einzudringen.

Lara drehte sich noch einmal zu Anjun und Meo um, doch sie verschwanden schon im Gebüsch. Die Kleine fand es Recht komisch, dass ausgerechnet diese Beiden auf einmal so tatkräftig und ohne Widerrede zusammen arbeiteten. Andererseits wären Lara und Yana wohl kaum in der Lage etwas aus dem Vorratsschrank zu entwenden. Yana würde so schon von Schuldgefühlen geplagt werden und Lara war heute nicht gerade vom Glück verfolgt. Tollpatschig wie sie heute war, würde sie das Skelewachs noch fallen lassen.

"Also ich habe mir schon etwas überlegt, aber wenn ich nicht mehr weiter weiß, spiel einfach mit und wirf etwa ein", erklärte die Fünftklässlerin und Yana nickte. Glücklicherweise stand Schwester Hindendrupp gerade vor der Tür und nahm eine merkwürdige, circa einen halben Meter große Pflanze von Magister Brehmer entgegen. Die Schwester bedankte sich und der Magister verschwand den Gang entlang. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, eilte Lara energischer auf sie zu. "Schweste Hindendrupp", rief sie ihr zu, "Schwester, wir bräuchten ihre Hilfe."
"Wartet Mädchen, ich stell nur kurz die Pflanze ab", meinte die Krankenschwester und öffnete auch schon die Tür und stellte die Pflanze auf einen Tisch. Lara sah Ankuns erschrockenes Gesicht im Fenster, ein Fuß auf dem Fensterbrett. Schwester Hindendrupp hatte gerade die Pflanze abgestellt und wollte sich Richtung Fenster umdrehen, als Lara verzweifelt rief: "Schwester Hindenrupp!" Die Frau drehte sich perplex zu ihr um und sah zum Glück nicht zum Fenster.
"Gehts dir nicht gut mein Kind?", fragte sie besorgt.
"Ich...Nein mir gehts gut. Es ist nur.." , Lara dachte angestrengt nach, sie musste die Schwester aus dem Zimmer locken. "mir wird immer übel, wenn ich in Krankenstationen komme. Ist wohl etwas psychisches", sie lachte künstlich, "aber könnten sie bitte herauskommen und uns bei einem Schulprojekt helfen?"
Als die Schwester hinaus in den Flur trat atmeten sowohl Lara, wie auch Yana erleichtert aus. "Gut, was ist das denn für ein Projekt? Ich habe nämlich nicht viel Zeit. Diese Alraune da drinnen möchte gerne zu Zaubertränken verarbeitet werden", meinte Schwester Hindendrupp.
"Ähm ja, also, meine Freundin hier und ich, wir sollen ein Referat über Heilzauber und ähnliches halten und da dachten wir, dass sie da ja wohl eine Expertin sind. Also was sind denn so die besten Heilmittel und Zaubersprüche?", fragte Lara.
"Könnt ihr das nicht in Büchern nachlesen?", meinte die Schwester forsch.
"Ähm naja, also, schon, aber sie wissen vielleicht was am besten wirkt. Was ist denn der hilfreichste Zauber in der Heilkunde?"
"Also, Zauber wie Episkey sind immer Vorteilhaft, aber nichts geht über einen guten Zaubertrank." fing die Schwester endlich an. Lara und Yana fragten sie aus und hofften, die vielbeschäftigte Schwester lang genug bei Laune zu halten, damit Anjun und Meo sich das Skelewachs schnappen konnten.

Nachdem alle zum Eulenturm gewandert und den Raben abgelegt hatten, gingen Lara und Yana gemeinsam zu Schwester Hindendrupp und verwickelten sie auf dem Flur in ein Gespräch über Heilzauber und -tränke.
Sie wussten jetzt genauestens über Aufpäppel-, Abschwell- und Blutbildende Tränke Bescheid.
"So, Kidner, ich denke, ihr habt jetzt genug Informationen zu eurem Projekt. wenn ihr nichts dagegen hat, widme ich mich wieder meinen Alraunen", meinte Schwester Hindendrupp nach einer weitschweifigen Erklärung über den Heiltrank von Furunkeln schließlich.
Oh nein, sie konnte doch jetzt nicht zurück ins Krankenzimmer gehen. Aus den Augenwinkeln sah Yana Anjun und Meo, die mitten im Raum standen, und nach dem Skele-Wachs suchten.
"Marder!", platzte Yana hervor.
Die Schwester, die sich gerade zum Gehen wenden wollte, stutzte.
"Was hast du gesagt, mein Kind? Marder?"
"Ääh, ja, Marder!", stammelte das Mädchen um Zeit zu gewinnen.
"Die...ich wollte schon immer mal wissen...ähm...ob es denn überhaupt gehörnte Marder gibt. Haben sie solche schon mal gesehen? Müssen ja unglaublih interessante Tiere sein, finden Sie nicht auch?"
Die Idee war ihr gekommen, als sie einen kurzen Blick auf Gwinn erhaschte, der auf Meos Schulter saß.
"Kind, was redest du denn da! Es gibt keine gehörnten Marder. Wo ihr Kinder immer diese Ideen habt, also wirklich." Die Krankenschwester schüttelte den Kopf.
"A-aber, ich dachte, gehörnte Marder gäbe es in einigen Gebieten der Alpen. jedenfalls sollen dort schon mal welche gesichtete worden sein", fabulierte Yana wild herum.
Hoffentlich waren Anjun und Meo schnell wieder verschwunden, lang konnte sie Schwester Hindendrupp nicht mehr aufhalten.

Laras Herz stand still als sie ihre beiden Freunde mitten im Krankenzimmer sah. "Jetzt ist es aus. Man, kaum bin ich ein paar Wochen hier und schon werde ich nachsitzen müssen. Das wird Mama gar nicht gefallen..." Doch Yana kam die rettende Idee mit den gehörnten Mardern. Gut, perfekt war sie nicht, aber zumindest wandte sich Schwester Hindendrupp wieder den beiden Mädchen zu.

"Ja, das hab ich auch gehört. Und sie sollen sehr flink sein. Also in brenzlichen Situationen verschwinden sie immer ganz schnell." Lezteres sagte Lara etwas lauter als Andeutung für Anjun und Meo.
"Interessieren sie sich auch für Tiermedizin, Schwester?", versuchte Lara auch noch einmal die Frau abzulenken. "Ich möchte vielleicht später einmal das Tierasyl meines Vaters übernehmen."

Die Vier machten sich auf zum Eulenturm um den Raben dort zu lassen, es würde so schon schwierig genug sein. Sie gingen schweigend zum Hautgebäude. Meo sah noch Yana und Lara eine Weile hinterher, dann glitt ihr Blick zu der Hauswand, es würde nich allzu schwer werden. "Na dann, los. Ich würde vorschlagen das du als erstes kletterst." murmelte Meo gedankenverloren. Die Beiden dürften inzwischen beim Krankenzimmer angekommen sein. Die Rothaarige war etwas nervös, was man daran sehen konnte das sie an ihrer Unterlippe nagte.

Anjun saß schon halb auf der Fensterbank, als die Schwester wieder zurück ins Zimmer kam. Rasch ließ er sich zurück ins Beet fallen und mußte ein Aufstöhnen unterdrücken, denn der Boden war hart und steinig. An die Wand gepresst, konnte Meo und er hören, wie Lara laut nach Hindendrupp rief und sich die Schritte der Krankenschwester wieder entfernten. Als er ihre Stimmen gedämpfter hörte, hob er vorsichtig wieder den Kopf. „Komm.“, flüsterte er Meo zu und schob sich so leise wie möglich über das Fensterbrett in die Krankenstation. Dann half er dem Mädchen.

Der Raum in dem sie standen, war angefüllt mit Regalen in denen Kräuter, Pillen und Säfte in allen Formen und Größen standen. Sie hatten nicht viel Zeit herauszufinden wo das Skelewachs stand. Der Nachtkrabs schlich zu einem Regal und versuchte so schnell wie möglich die Systematik der Krankenschwester zu verstehen. Hoffentlich hatte sie die Gläser nicht mit einem Schutzzauber versehen.