Rungholt: Meer um Rungholt

Ein sanftes Lächeln glitt über Laras Gesicht als sie zu Sina aufblickte. Interessiert musterte sie das Mädchen. Die Geheimnisse mit dem Rest der Welt teilen? In ihren Augen eine naive Einstellung. Aus gutem Grund wurden diese nur von Generation von Generation weiter gegeben. Es ging nicht nur darum sie zu wahren sondern auch um die Macht, die mit ihnen verbunden war. Und niemand war bereit Macht zu teilen. Nicht in einer Welt in der Macht und Geld einen alle Türen öffnete. Dieser Einfluss, allein ihr Familienname genügte schon um eine hohe Position im Ministerium zu bekommen, ohne lange und hart dafür arbeiten zu müssen. So verwerflich es einem auch vor kam, es gefiel ihr so hoch in der Gesellschaft zu stehen.

„Es wird immer eine Distanz zwischen Reinblütern und unteren Schichten bestehen. Genauso wie ihr unsere Welt nicht verstehen könnt, so fremd ist uns auch eure Welt. Es wäre eine Illusion zu glauben das sich diese Grenze überwinden lässt, zumindest nicht innerhalb der nächsten Generationen. Also ist es an uns zumindest zu versuchen friedlich miteinander aus zu kommen. Ich denke wir können Freunde sein, solange wir dem anderen den nötigen Respekt zollen.“, schenkte die junge Ries Sina ein herzliches Lachen. Mehr als den Versuch einer Freundschaft konnte Lara dem Mädchen nicht anbieten. Ihr war bewusst das, auf Grund der soziale Schichten, ein steiniger Weg vor ihnen lag.

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Adrien hatte Heutemorgen verschlafen und sich dann ganz schnell angezogen. Nun stand er in einem brauenen Wollpulli, schwarzer Hose und Maus im Arm im Watt. Der kleine Kater mauzte müde und rollte sich in Adriens Armen zusammen. Da stand er nun. Alena war bestimmt mit ihren Mädels weiter vorne und sprach mit ihnen über Mode. Der kleine Junge zuckte mit den Schultern, was ihm sofort ein ärgerliches Maunzen von Maus einbrachte. Er sah sich um und sah neben sich einen Jungen mit braunen Haaren, für Andere wäre er bestimmt klein gewesen, doch er war bestimmt 5 cm größer als Adrien. Da der Schwarzhaarige nicht allein rumstehen wollte ging er auf ihn zu und murmelte: "Hallo, ich bin Adrien." Seinen Nachnamen ließ er absichtlich weg, er wollte nicht als blöder Reinblüter abgestempelt wurde.

Aufmerksam stapfte Ben weiter durch das matschige Watt. Hoffentlich würde ihn jetzt nicht noch einmal Schlamm treffen! Plötzlich sprach ihn von der Seite ein kleiner Junge an. Ein kleiner Junge?? Verwirrt starrte Ben die Person an, die sich als Adrien vorstellte. "B..Ben", stammelte er. Es gab jemanden auf dieser Schule, der noch kleiner war als er! Nicht nur so Riesen wie Martha. Ein erleichtertes Grinsen erschien auf seinen Lippen. Doch sofort wanderten seine Augen wachsam zu den Händen des Jungen. Nein, Schlamm hatte er schon mal keinen in der Hand und auch keinen Zauberstab. Es schien also, als wolle Adrien ihm nichts Böses tun. "Ich bin Ben", wiederholte er also nochmal höflich und lächelte den kleinen Jungen an.

Während Sinas Ausführungen, war Anjun immer schmallippiger geworden. Er hatte seine eigenen Erfahrungen mit dem Versuch gemacht die alten Zauber mit den halbblütigen Familien zu teilen. Seiner Ansicht nach, verachteten die halbblütigen Familien die alte Magie und schmähten sie als schwarze Kunst.

Doch Laras direkte Vermischung der Begriffe Reinblütigkeit und Schicht, die seiner Ansicht nach ebenfalls unzutreffend war, machten die Sache nur noch komplizierter. Ihm war klar, dass Reinblütigkeit nichts über Macht und ökonomische Möglichkeiten aussagte, auch wenn das Lara, die damit wahrscheinlich auf ihre Großfamilie und Familien wie die von Gobs, die Grünlings oder die Baccaracus schaute, so erscheinen mochte.

Er kannte genug deklassierte alte Familien und Halbblüter, die reich waren. Für einen dieser verarmten Reinblüter (OCC: zumindest glaubt Anjun, dass Eustach reinblütig ist) wollte er heute einen Besen kaufen.

Die soziale Distanz machte sich für ihn an einem anderen Punkt fest und die Art wie Lara ihr Freundschaftsangebot formuliert hatte, ließen es für ihn wie einen vergifteten Apfel erscheinen. Wenn Sina nur etwas Stolz hatte, dann konnte sie jetzt nicht einschlagen und damit das Urteil sozial weit unter Lara zu stehen akzeptieren.

Laras Lächeln war aufrichtig und ohne Falsch. Sie meinte es nicht böse. Und da sie in ihrem feurigen Temperament wahrscheinlich nicht ahnte, warum Sina darauf nur ablehnend reagieren konnte, beschloss er einzugreifen, bevor der lustige Ausflug zur politischen Zwistigkeiten führen konnte.

„Seht, wir sind schon fast da!“, rief er lachend und wies mit der Hand zum Ufer von Südernickelrup. „Wer von uns besser zaubern kann, ist schwerer fest zu stellen, als wer von uns am schnellsten rennen kann. Also los! Wer als erstes auf Südernickelrup ist bekommt von mit einen Tee spendiert!“

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Der Schlamm unter den Füßen Abels verursachte panschige Geräusche, als er mit seinen nackten Füßen darauf trat. Es fühlte sich kalt und lehmig an.
Er sog mit seiner stupsigen Nase die frische Meerluft ein und gab kurz darauf einen entspannten Seufzer von sich. Dies war für Abel ein schöner Augenblick.
Er lief dicht hinter einer Gruppe von drei Mitschülern, die miteinander redeten. Doch keiner von ihnen kam Abel wirklich bekannt vor. Das Thema, über welches sie sprachen, brachte ihn jedoch dazu, einwenig der Konversation bei zu lauschen. Der Braunhaarige schaute dabei etwas schläfrig drein. Reinblütig oder welche soziale Stellung man hatte oder nicht, dies war für Abel alles nur Schall und Rauch. Es hatte keine Bedeutung. Das hieß aber nicht, dass er Reinblütler in etwa verachtete. Nein, er machte einfach keine Unterschiede. Er stellte sich weder über noch unter Jemanden. Jedoch sah Abel diese Unterschiede als eine Art Barriere an. Eine Barriere, die zwischen den Menschen stand. Doch sie bestand nur aus Trugbildern, die sich Jedermann selbst spinnte. Doch man konnte diese Barriere vielleicht überwinden, indem man die Illusionen dahinter einfach durchschaute.

Abel spührte plötzlich, wie er den Boden unter den Füßen verlor und auch schon flach im Watt lag. Er war gestolpert. Er blieb kurze Zeit einfach so verharren, bis er sich langsam erhob und an sich herrunter schaute. Seine Kleidung war durch den Sturz schmutzig geworden, sowie auch etwas sein Gesicht. Doch das war für ihn nicht schlimm. Es war schließlich nur nasse Erde und kein Dreck. Er ging auf seine Füße und schaute auf das Meer hinaus. Schließlich ging er auf die hohe See zu und setzte sich auf einen feuchten Felsen, der bewachsen war von Algen. Er schlang seine Arme um seine Kniee und zog sie an sich. Dabei schaute verträumt auf das Meer hinaus. "Ob Jemand auf der Welt gerade das gleiche tut wie ich?... Es ist irgendwie komisch darüber nach zu denken..." dachte er und betrachtete die Wellen im Wasser, die das Meer unruhig, gleichzeitig aber auch unergründlich wirken ließen.

An Anjuns Reaktion wurde für Lara deutlich das er ihre Einstellung nicht zu teilen schien, zu billig war dieses Ablenkungsmanöver. Doch sie stand dazu. Man hatte ihr früh beigebracht das Geld und Einfluss alles sind. Sie war mit einer unbegrenzten Goldkarte in ihrer Tasche gross geworden. Egal was sie wollte, Lara bekam es. Und das hatte sie nun mal ihrem Namen und dem Geld zu verdanken.

Vielleicht lag es daran das sie anders als Anjun, in einem goldenen Käfig gross geworden war, mit sorgsam ausgewählten Kontakten zur Aussenwelt. Halbblüter oder verarmter Adel waren selten bis nie Gast auf ihren Gesellschaften. Ausser man versprach sich etwas davon, z. B. einen speziellen Dienst von Ministerium. Daher konnte sie es ihnen nicht wirklich verübeln, das sie ihre Weltansicht nicht nach voll ziehen konnten. Lara beschloss die Situation mit Humor zu überspielen. Mit einem fast schon kindlichen Lachen drehte sie sich zu ihm um. „Du machst Witze.“, grinste sie bis über beide Ohren. „...natürlich lädst du uns alle ein, als einziger Mann in der Runde.“ Gespielt gut gelaunt, und darin war sie wirklich gut, gab sie Shouky und Sina einen Wink ihn ja nicht gewinnen zu lassen.

Untere Schicht? Genau DAS war der Punkt. Eben diese Einstellung der Reinblüter, Muggelstämmige und Halbblüter als untere Schicht an zu sehen, ließen Sina rasend werden. Was war das nur für ein verqueres Weltbild, welches Lara hatte. Sina wollte schon zu einem bissigen Kommentar ansetzen, als sie in Laras aufrichtig lächelndes Gesicht sah. Erst da bemerkte die Wolpertinger, dass das Mädchen es keineswegs böse meinte, sondern wohl nur das nachplapperte, was ihr in vielen Jahren unter dem Deckmantel der "guten Erziehung" eingetrichtert worden ist.
Seufzend überlegte Sina, dass es wohl ein langwieriger Prozess werden würde, Lara eine andere Sichtweise beizubringen, als plötzlich Anjun den Mädchen ein Rennen vorschlug.
Erleichtert dass dies einen Themenwechsel hervorgerufen hatte, ging Sina nur zu gerne darauf ein und sprintete los. War doch nun wirklich nicht der richtige Ort und die richtige Zeit, um solch heikles Thema auszudiskutieren.

"Okay, Ben. Der Name ist schön ... er stammt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie Glückskind. Namenstage sind der 31. März, der 30. November und der 19. Dezember. Ich finde interresant was Namen bedeuten. Adrien kommt aus dem Französischem, also er ist die französische Form von Adrian." Adrien hatte die ganze Zeit mit starren Blick auf Maus` Ohren gesprochen, denn so konnte er die Seiten des Namensbuches vor seinem geistigem Auge `heraufbeschwören´, jetzt hob er den Blick und lächelte Ben freundlich an.

Verwirrt starrte Ben Adrien an und fing dann an zu lächeln. "Das weißt du?" fragte er erstaunt. "Kennst du denn jemanden, der Ben heißt?" Das würde dieses Wissen erklären. Mit Namen beschäftigte Ben sich für gewöhnlich nicht. Jedoch fielen ihm viele andere Dinge ein, für die er sich interessierte. Tiger und Löwen zum Beispiel. Ob es auch ein Hobby war, sich für Namen zu interessieren? "Mein Bruder heißt Tobias. Weißt du darüber auch so viel?" Ben fing leise an zu kichern. Er war schon sehr gespannt, ob es nur ein Zufall gewesen war oder ob Adrien sich wirklich so gut mit Namen auskannte. Glückskind. Glückskind. Glückskind. Das Wort gefiel ihm. Vielleicht hatten seine Eltern ihn extra deswegen so genannt? Weil sie gehofft hatten, er würde ein Glückskind werden. Und sie hatten Recht gehabt. Eigentlich war Ben in den meisten Fällen ein echtes Glückskind.

"Nein ich kenne keinen anderen Ben. ... Naja ... ich habe ein Photographischesgedächtniss und meine Mama hat mir mal ein Namensbuch geschenkt. Aber, klar weiß ich auch so viel über Tobias. Tobias ist ein Biblischer Name hebräischen Ursprungs und bedeutet `Der von Gott gesandte´. Namenstage sind der 3. März und der 13. September." Adrien kraulte Maus zwischen den Ohren und sie fing an zu schnurren.

Anjun sprintete los. Seine nackten Füße trommelten auf den nassen, sandigen Wattboden, während er nur so dahin flog. Er spannte alle seine Muskeln und genoß die Geschwindigkeit. Südernickelrup kam rasch näher. Über die Schulter sah er sich um, wie dicht ihm die Mädchen auf den Fersen waren. Besonders Shouky traute er einiges zu.

Lachend lief sie hinter den Dreien her. Sie war nicht besonders schnell, außer vielleicht auf einem Besen. Zudem war ihr dieser Matsch immer noch zuwider. Trotzdem breitete sich ein seliges Glücksgefühl in ihr aus. Vor ihren Augen sah sie sich, ihren Vater und ihren süßen kleinen Bruder. Wie oft hatte ihr Vater sie spontan zu einem kleinen Wettrennen aufgefordert um zu klären wer den besten Platz auf der Quidditchtribüne bekam?! Pete war immer als Sieger aus dem Rennen hervorgegangen, wenn sie auch ein wenig nachgeholfen hatte. Sein strahlendes Siegergesicht jedes Mal war es wert gewesen sich einmischen. Ob der selbe Trick auch bei Anjun funktionierte?

Ein teuflisches Grinsen zog sich über ihr Gesicht. Gut versteckt, so das es für jeden stillen Beobachter so aussah als würde sie in ihrem Rucksack kramen, vollführte sie eine kleine kaum merkliche Bewegung mit ihrem Zauberstaub. Mit Vergnügen wurde sie Zeuge wie der Junge, auch wenn nur für Sekundenbruchteile, auf der Stelle zu laufen schien. Lang genug damit Sina und Shouky zu ihm aufschließen konnten. Mit der Unschuldsmiene eines Engels beschleunigte Lara ihren Schritt um den Anschluss nicht zu verlieren.

Shouky war die ganze Zeit während des Gespräches relativ leise gewesen. Sina war ihre Freundin, auch wenn sie keine Reinblütlerin war. Denn Shouky war ohne diese Unterschiede aufgewachsen. Für sie spielte der Stand eines Zauberers keine allzugroße Rolle. Es war ihr egal, ob ihre Freunde Muggel oder Reinblütler waren. Gab es nicht viel wichtigere Dinge im Leben? Doch gleichzeitig kannte sie Anjuns Meinung, die sich mit Laras Meinung zu decken schien. Also hatte sie es für besser gehalten, zu schweigen. Die meisten reinblütigen Zauberer verstanden die Meinung von Shouky und ihrer Familie sowieso nicht und hielten sie für leichtsinnig und naiv, doch das störte das Mädchen nicht.

Trotzdem war Shouky erleichtert, als Anjun das Thema wechselte. Ein Wettrennen wollte er also veranstalten? Ein Lächeln zauberte sich auf Shoukys Gesicht. Nichts war einfacher als das. Und Anjun hatte Recht. Wer am besten zaubern konnte, war leicht herauszufinden, aber wer am schnellsten rennen konnte.. Shouky dachte an die Worte ihres Vaters. War es nicht das, worauf es im Leben wirklich ankam? Sie lächelte Anjun herzlich an, bevor sie sich umdrehte und anfing zu laufen..

Es war nicht einmal der Tee, der die Verlockung war, die Shouky zum Laufen brachte. Sie war sich eigentlich sogar fast sicher, dass Anjun sowieso allen drei Mädchen einen Tee spendieren würde. Es waren Anjuns Worte, die sie begeistert hatten. Und selbstverständlich war es das Laufen, das sie so sehr liebte. Es dauerte nicht lange, bis Shouky Anjun und die beiden Mädchen überholt hatte. Doch sie wusste nicht, wie gut die anderen trainiert waren. Vielleicht würde es doch nicht so einfach sein, dieses Rennen zu gewinnen. Doch um den Sieg ging es Shouky gar nicht..

Interessiert lauschte Ben Adriens Worten. "Mein Name gefällt mir dann ja besser", meinte er leise kichernd. Glückskind klang schöner als 'der von Gott gesandte', wobei beide Namen einen sehr schönen Ursprung hatten. Er würde seine Mutter fragen, ob sie ihre beiden Kindern deshalb so genannt hatte oder ob es einfach ein Zufall war. Erst jetzt fiel Ben auf, dass der andere Junge eine Katze auf dem Arm hielt. Hatten denn jetzt plötzlich alle irgendwelche Tiere dabei? Mit einem Seufzen dachte er an das Mädchen beim Frühstück. Als er wieder seinen Blick hob, entdeckte er nicht mehr weit entfernt eine Insel, die wohl Süder-Nickelrupp war. "Schau mal, ich glaube wir sind bald da!" bemerkte er mit ausgestrecktem Finger und fing an zu lächeln.

Das flache Vorland von Südernickelrup kam rasch näher. Nur noch einhundert Meter. Anjun gallopierte spritzend durch eine flache Salzwasserpfütze und sah sich seinem Ziel schon ganz nahe, als plötzlich etwas mit seinen Füßen nicht zu stimmen schien. Er kam nicht mehr voran; seine Füße bewegten sich und blieben doch auf der gleichen Stelle. Gerade wollte er sich umdrehen, um zu sehen, welches der Mädchen schmutzige Tricks benutzte, als der Zauber plötzlich nachlies und er nach vorne stolperte. Er brauchte seine ganze Geistesgegenwart, um nicht zu stolpern, fing sich aber schnell wieder und sprintete Schulter an Schulter mit Shouky, ehe sie ihn knapp überholte. Er brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, wer hier falsch spielte. Er grinste in sich hinein. Bei passender Gelegenheit, würde Lara eine Überrschung erleben. Dann hatten sie auch schon ihr Ziel erreicht. Den schmalen Strand von Südernickelrup. Ein paar Möwen flogen kreischend auf, als Anjun noch versuchte Shouky zu überholen, aber das Mädchen war einfach schneller auf den Marschwiesen der Hallig. Er rang kurz nach Atmen und schlug ihr dan freundschaftlich auf die Schulter.

Obwohl Sina wusste, dass sie gegen die anderen sowieso keine Chance hatte, sprintete auch sie lachend los. Rennen war nicht unbedingt ihre Stärke. Bald schon hatten die restlichen drei sie überholt und schmunzelnd betrachtete Sina das geschehen vor ihr. Sie sah, dass Lara ihren Zauberstab zückte und überlegte, ob sie Anjun vorwarnen solle. Doch sie entschied abzuwarten und zu beobachten, was geschah. Schließlich hatte Anjun sich das Rennen selbst eingebrockt.
Als sie sah, wie dieser schließlich auf der Stelle zu laufen schien und anfing zu straucheln lachte sie laut los und legte noch einen Zahn zu. Doch sie war noch zu weit weg. Anjun, sowie die beiden Mädchen kamen vor ihr ins Ziel. Sina schloss kruz danach zu ihnen auf und blieb lachend stehen:
"Tut mir Leid Anjun, aber das sah wirklich zu komisch aus!"

"Gut gemacht Shouky. Du bist echt schnell.", gratulierte Lara herzlich der Siegerin. Alles wäre sie die Unschuld von Lande blickte sie Anjun mit einem Dackelblick von der Seite an. "Das war wirklich knapp. Wenn du am Ende nicht ausgerutscht wärst hättest du gewonnen. Naja, wir haben den Lauf ja eh nur aus Spass gemacht.", musste nun auch sie, genauso wie Sina, anfangen zu lachen. Es war nicht fair gewesen. Hunderprozentig würde sie früher oder später dafür die Rechnung bekommen, aber dafür hatte sie sich schon lange nicht mehr so gut amüsiert!

Als Lara sich von ihrem Lachanfall erholt hatte liess sie ihren Blick über die Hallig schweifen. Sie schloss kurz die Augen um dem Kreischen der Möwen zu lauschen, den Wind auf ihrer Haut zu spüren. Als sie sich mit der Hand durch die Haare fuhr, merkte sie das sich beim Rennen ihre Frisur gelöst hatte. "Ach was solls", zuckte sie nur mit der Schulter. Sie verstaute die *Buchspange* sicher in ihrem Rucksack und liess die Haare einfach locker runter hängen.

Anjun hob vielsagend seine Augenbrauen und die Warnung seiner blitzenden, eisblauen Augen war eindeutig, doch er ging nicht direkt auf Laras Mogelei ein. Es schien ihn indess zu freuen, dass Lara sich zunehmend entspannte.

„Gut gemacht, Shouky!“Der Nachtkrabs wischte sich eine Strähne des vom Laufen zerzausten Haars aus der Stirn und grinste das schwarzhaarige Mädchen an. „Was ist, Ladys? Ich bin durstig und ihr? Wem darf ich einen Schlangeneitee im „Zum Irrlicht“ spendieren?“

Lara erwiderte Anjuns Grinsen. Es freute sie das er es mit Humor nahm. Nun ihr Vater hatte ihr ihre kleinen Tricks auch nie wirklich übel genommen.Laras Lippen entwich ein kleines seufzen. In solchen Momenten vermisste Lara dessen lustige und lockere Art besonders. Jede Wette, Pete hätte erst mal ein Bad im Matsch genommen!

Die Augen des Mädchens begannen zu leuchten als der Junge den Vorschlag machte alle zum Tee einzuladen. Sie hatte schon viel vom Irrlicht gehört und konnte es kaum erwarten sich selbst vom guten Ruf des Ladens zu überzeugen. "Danke für die Einladung", bedankte sie sich höflich.

Um einiges besser gelaunter folgte sie den anderen in das Teehaus.

TBC: Südernickelrup- Gasthaus "Zum Irrlicht" - 10:00-13:00 Uhr: Freizeit (auf Süder-Nickelrupp)

Shouky grinste. "Danke", meinte sie mit einem Zwinkern. Plötzlich musste sie daran denken, wie sie mit Diana einmal den Strand entlang gejoggt war. Wie lange das schon wieder her war! Die Zeit verging viel zu schnell. Kopfschüttelnd betrachtete Shouky das Watt, während ihre Gedanken um die letzten Monate und Jahre kreisten. Erst Anjuns Stimme holte sie zurück in die Realität. "Oh ja. Für das Irrlicht wird es jetzt wirklich mal wieder Zeit", sagte Shouky seufzend. Sie liebte das Irrlicht seit sie auf Rungholt war und Süder-Nickelrupp kannte. Es gab keinen Ort auf dieser Welt an dem es besseren Tee gab. "Wobei.. Schlangeneitee muss nicht unbedingt sein." Gespielt angeekelt fing Shouky an zu lachen. "Bis wir dort sind, werd ich mir noch was besseres überlegen. Aber spendieren darfst du mir den Tee dann trotzdem." Sie grinste Anjun frech an und ihre traurigen Gedanken, weil die Zeit so schnell verging und Shouky Angst hatte, dass sich ihr Leben verändern würde, ohne dass sie es genügend ausgenutzt hatte, waren wieder verschwunden. Manchmal genügte es einfach nur, in der Gesellschaft von netten Menschen zu sein, um glücklich zu werden.

„Na dann...“, der junge Baccaracus sah alle drei Mädchen an und zwinkerte. Ob er jemand dabei meinte und ob er sie nur neckte, wurde dabei nicht ganz klar. Zusammen gingen sie das flache Ufer hinauf und über die Wiesen zu dem urgemütlichen Gasthaus „Zum Irrlicht“ mit all seinen Bojen und Fischernetzen.

TBC: Südernickelrup- Gasthaus "Zum Irrlicht" - 10:00-13:00 Uhr: Freizeit (auf Süder-Nickelrupp)

"Hmm, ich hab zwar verloren, aber da Anjun so ein Gentleman ist, wird er mir sicher auch einen Tee ausgeben," lachte Sina übermütig und zwinkerte dem Jungen zu. Fröhlich hakte sie sich bei Shouky unter und gemeinsam mit den anderen lief sie über die Wiesen zum "Irrlicht".

TBC: Südernickelrup- Gasthaus "Zum Irrlicht" - 10:00-13:00 Uhr: Freizeit (auf Süder-Nickelrupp) (+ Shouky)

"Jaa, endlich ... kommst du mit ins `Irrlicht´? Ich finde die Bedeutung von Ben auch schöner, aber Menschen die an gott glauben sind da wohl nicht mit mir einer Meinung." den letzten Satz murmelte Adrien nur. Ihm war die Reaktion die Ben auf Maus gezeigt hatte nicht verborgen geblieben ... mochte er keine Katzen? Maus wachte auf und wollte nun alleine gehen, also ließ Adrien die kleine Katze in den Matsch plumpsen, sie beschwerte sich durch ein Miauen, doch dann spielte sie begeistert im Watt.

Abels Geist war längere Zeit zwischen Realität und Traum hin und her gewandert, doch irgendwann hatte die Fiktion Oberhand über seinen Verstand bekommen und so schaute er glasig auf die hohe See hinaus. Das Rauschen des Meeres, ließ ihn innerlich hin und her wiegen, und so war er längere Zeit abwesend...
Bis er in der Nähe Geräusche von spielenden Kindern wahrnahm und wieder im Hier und Jetzt landete.
Er schaute kurz in den Himmel, bevor er sich an dem Felsen herrunter gleiten ließ und los ging. "Vielleicht sollte ich was Essen gehen..."
dachte er sich zuletzt. Doch die Richtung, welche er einschlug, war eine Andere, als sie eigentlich sollte.

tbc: Schiffsanleger und Wege (10:00-13:00 Uhr: Freizeit auf Süder-Nickelrupp)

"Irrlicht klingt gut", meinte Ben und nickte lächelnd. Als Adrien seine Katze ins Watt plumpsen ließ, musste Ben sogar lachen. Es sah einfach zu witzig aus, wie das kleine Kätzchen sich danach miauend beschwerte. Doch schon ein paar Sekunden später schien der Ärger vergessen und die Katze tollte im Watt herum. "Weißt du denn, wie wir zum Irrlicht kommen?" Nachdenklich betrachtete Ben die Hallig, die vor ihnen lag. Normalerweise hatte er einen guten Orientierungssinn - aber erst wenn er den Ort schon kannte. Einmal dagewesen fand er alle Orte wieder.