Meer um Rungholt

Das Meer um die Insel Rungholt. Wo eben noch Wellen anbranden ist Stunden später der Schlick des Wattenmeeres. Dann kann man hier trockenen Fußes laufen. Ansonsten sollte man ein Boot mitnehmen, wenn man auf die Nachbarhallig Südernickelrup gelangen möchte ohne zu schwimmen.

[OOC: Nach dem Zeitsprung beginnt hiermit der neue Plot, =^.^=]

Fabiola Feddersen fingerte ein wenig nervös an dem Talisman, den sie umgehängt trug. Die Lehrerin für Wahrsagen, Theophanu Schmidt, hatte heute mehrere ungute Vorzeichen in ihren Karten gefunden und der Magizoologie-Lehrerin diesen Anhänger aufgeschwatzt. Allerdings konnte sich Magister Feddersen nicht vorstellen, was heute schlimmes passieren sollte. Das Watt war nun nicht gerade ein besonders gefährlicher Ort und Magister Brehmer und sie waren doch erfahrene Zauberer. Die Lehrerin schüttelte den Kopf, während die ersten Schüler eintrudelten.

Ah, das Watt war ein wunderbarer Ort, fand Magister Brehmer, der mit hochgekrempelten Hosen unter seiner halblangen Robe und barfuß im Schlick stand. Das Meer hatte sich bereits weit zurück gezogen und langsam würden sie aufbrechen müssen, um die Sandbänke mit den Ostseemeerrössern zeitig zu erreichen. Wobei sich Magister Brehmer natürlich mehr für Algen, Tang und Sandkornkraut interessierte.

Dennoch hatte auch er eine Tüte mit Wattwurmfutter mitgenommen, die es im Speisesaal beim Frühstück für die Schüler gegeben hatte und mit welchen sie später die scheuen magischen Wattwürmer anlocken sollten. Trotzdem hoffte der Magister, auch ein wenig Sandkornkraut für seinen Unterricht nächste Woche sammeln zu können. Allerdings war der Herbst dafür nicht die beste Jahreszeit...

[OOC: Zeitsprung, =^.^=] Langsam kam Eustach vom Haupthaus zum Strand hinunter. Er freute sich überhaupt nicht auf diesen Ausflug. Zwar mochte er die Natur und Wind und Wetter mehr als die stickige Enge der Klassenzimmer, allerdings hatte er eine tiefsitzende Abneigung gegen Wasser, das in seinen Augen nur zum Trinken nützlich war. Andere Schüler, die Samstag badeten oder jeden Tag duschten, waren Eustach suspekt.

Alleine die Vorstellung gleich dort zu laufen, wo vor wenigen Stunden noch sehr viel Wasser gewesen war, ließ ihn schlecht werden - vielleicht hätte er aber auch das letzte Käsebrot nicht essen sollen. Inzwischen hatte Eustach gelernt, dass er auf Rungholt sicher nicht verhungern würde und es klüger wäre, rechtzeitig mit dem Essen aufzuhören, bevor er Bauchschmerzen bekam, aber die Umsetzung klappte noch nicht immer...

Dominic stapfte durch das Watt. Er trug hohe Stiefel, in die er mühevoll seine Hosenbeine hineingestopft hatte und einen Friesennerz, dessen Kapuze er tief ins Gesicht gezogen hatte, damit niemand auf Anhieb sehen konnte, wie unwohl er sich fühlte. Er hatte eine unglückliche Erfahrung mit dem Watt um Rungholt gemacht, als im letzten Schuljahr plötzlich die Flut kam, während er mit Oliver dort noch unterwegs war. Außerdem mochte er den Geruch und den Schmutz nicht, den das Watt unglücklicherweise mit sich brachte. Aber da es eine Schulveranstaltung war, konnte er sich nicht verweigern oder er sollte es zumindest besser nicht tun, wenn er sich nicht mal wieder Ärger einhandeln wollte. Er blieb ein Stück von den Lehrern entfernt stehen und blickte sehnsüchtig zurück nach Rungholt.

Gisela kam fröhlich durchs Watt gehüpft. Sie war barfuss und hatte die Hosenbeine hochgekrempelt, weil sie das viel schöner fand als mit Schuhen durch die Gegend zu laufen. Dass ihr Gehüpfe dafür sorgte, dass der Schlamm um sie herum ordentlich aufspritzte und nicht nur sie selber, sondern auch ihr Umfeld ordentlich schmutzig machen konnte, war ihr nicht so bewusst. Sie war viel zu aufgeregt, wegen des Ausfluges, den sie nun unternehmen würden. Winkend hüpfte sie auf Eustach zu, weil ihre Freundinnen mal wieder ein wenig langsamer waren als sie.

Eualia hasste das Meer, und als sie an diesem Tag im Oktober, wo es für ihre Begriffe eisekalt war auch noch ins Watt gehen sollte, da war das Fass beinahe zum überlaufen voll. Und irgendwer würde wohl heute darunter leiden müssen, beschloss sie, als sie in Winterjacke und dicken hohen, magisch gegen Wasser verstärkten Stiefeln zu den Lehrer ins Watt ging. Oh, wie hasste sie Rungholt!

Amabella kam ganz entspannt zum Watt hinunter und gesellte sich zu Eulalia, die sehr schlechte Laune zu haben schien. Sie selbst war bestens gelaunt, denn die letzten Wochen waren super gelaufen und ihr neuer Nachhilfejob [OOC: den ich jetzt mal mit einbaue^^] hatte sie viel Selbstbewusster gemacht. Sie nickte Eustach zu, der in der Nähe stand und wartet dann auf das Zeichen des Abmarsches.

Romina war es im Grunde genommen egal, ob sie nun am Watt herum laufen sollten, oder auch nicht. Sie hatte sich damit abgefunden mitgehen zu müssen, aber bei einer Wahl ob sie nun hier oder zwischen Rungholts Mauern sein könnte, würde sie Rungholt nehmen.
Sie hatte sich, wie einige andere auch, die Schuhe ausgezogen. Allerdings aus den Grund das sie sie anschließend nicht putzen wollte. Sie war weit hinten, fast eine der letzten und guckte mehr auf den Boden als nach vorne.

Penny hatte, wie Gisela und die meißten anderen auch, ihre Hose hochgekrempelt und die Schuhe ausgezogen. Sie setzte sich die Kaputze ihrer dunkelblauen Regenjacke auf und steckte die Hände in die Jackentaschen. Ihre Hand streifte etwas und sie zog es herraus. Natürlich, das Wattwurmfutter, dass sie heute morgen bekommen hatten. Sie sah Gisela und hechtete mit einigen kräftigen Sätzen zu ihr um kurz vor dem Mädchen stehen zu bleiben und gut gelaunt "Hallo Gisela!" zu sagen...
Da Penny mitten auf dem Land wohnte war das Meer etwas besonders für sie und sie liebte es zu schwimmen, egal wie kalt das Wasser war...

Kathys Füße steckten in ihren Gummistiefeln und sie hatte die Kaputze ihrer Regenjacke tief ins Gesicht gezogen. Sie wusste nicht recht, was sie von diesem Ausflug halten sollte und so war sie mehr oder wenig gut drauf. Sie sah sich kurz um und enddeckte dann Bella und Eulalia und gesellte sich zu ihnen. Eulalia schien ziemlcih schlechte Laune zu haben, wie meißtens..."Huhu, na, schon aufgeragt?", fragte Katyh selbst mit wenig Begeißterung.

Kim lief in das seichte Watt. Es war nicht unbedingt der Ort wo er immer seien wollte, aber konnte es aushalten. Er hatte seine Hose hochgekrempelt und lief mit seinen Schuhen in der Hand rum. Er hoffte das seine Füße nicht abfrieren würden, säubern würde er sie am Ende sowieso müssen. Er ging zu Bella, Eulalia und Kathy. "Hi, auch schon da?" seine Stimme trotzte nicht gerade vor Begeisterung.

Margo kam im braunen Tropenanzug ins Watt. Der Aufzug war zwar vom Sinn her hier völlig unpassend, aber Margo selbst fand es durchaus nützlich, ihn hier zu tragen. Schließlich ging sie raus in die "Wildnis". Als sie den weißen Tropenhut aufsetzte, war das Outfit komplett. Sie würde sich auf gar keinen Fall einen Sonnenbrand holen, das war klar.

In einer kleinen weißen Tasche, die mal wieder wundersam geräumig war, hatte Margo alle möglichen Sachen verstaut, die sie vielleicht brauchen konnte.

Margo gesellte sich mit einem freudigen "Guten Morgen." zu ihren Freunden. "Ihr habt ja gar keine Schuhe an..."

Warum gesellte sich Gisela nur zu ihm? Eustach war damit nicht glücklich, denn damit kamen nach und nach auch alle anderen zu ihm und er stand unerwartet in einer Gruppe von Mitschülern. Als auch noch Margo in einer seltsamen Robe kam, konnte Eustach nicht anders, als große Augen zu machen. "I-ich habe meine Schuhe noch an", wimmelte er ab und deutete auf seine Füße. Er würde sicher nicht direkt in den nassen Schlick treten. Immerhin war das auch Wasser, wenngleich mit viel Sand.

[OOC: Eulalia ist seit der 5. Klasse auf Rungholt und meistens ist sie recht umgänglich, nur wenn es ums Meer geht oder um Kälte, dann wird sie sehr griesgrämig, wegen ihrem Südländischen Temperament^^]

Amabella grinste Kathy und Kim zu, als sie zu ihnen rüber kamen. "Ach, beachtet Eulalia gar nicht, die mag das Meer doch einfach nicht, dass wisst ihr doch. Allerdings mag ich es im Herbst auch nicht. Keine Ahnung warum die Schule das nicht immer Sommer macht. Aber nun ja, wir haben auch die Aufgabe Wattwürmer zu suchen und die kommen ja nun mal gerne im Herbst heraus. Das ist zu mindest das, was ich Eulalias gemurmel vom Frühstück entnehmen konnte." sagte sie grinsend und grub ihren Fuß dabei tief in den Schlick.

Langsam trudelten die Schüler ein und Magister Brehmer begann nach einem Blick auf die Uhr, die Schüler durchzuzählen, "Numerati." Sofort begannen über den Köpfen der Schüler goldene Zahlen aufzuleuchten und die letzte verriet dem Magister, dass alle anwesend waren. [OOC: Wer noch nicht da ist und später dazustößt, möge bitte so tun, als wäre er die ganze Zeit mit von der Partie. Danke, =^.^=.]

"Wunderbar, dann können wir los", verkündete er und klatschte in die Hände. "Achtung, Achtung, bitte hört alle kurz zu, vor allem die Jüngeren von Euch. Während wir im Watt unterwegs sind, bleibt Ihr bitte alle zusammen und immer in sichtweite. Niemand wandert einfach alleine los. Wir wollen doch nicht, dass jemand von der herannahenden Flut überrascht wird. Achtet auch auf mögliche Prile und wer eines sieht, möge bitte keinen Mitschüler hineinschubbsen. Ebenso bitte kein Werfen mit Schlick und...nun...diese Dinge." Eigentlich gab es immer irgendetwas von "diesen Dingen", die den Schülern neu einfielen... Magister Brehmer seufzte, während sich der Trupp in Bewegung setzte.

Gisela blickte grinsend von Penny zu Eustach und Margo.
"Ich bin viel lieber ohne Schuhe unterwegs, ich finde, dass sich der Schlick ganz toll an den Füßen anfühlt. Aber es hat ja niemand gesagt, dass man barfuß wandern muss." Sie deutete auf die Füße der anderen Schüler. "Ist ja nicht bei allen so. Außerdem hat man nachher keine schmutzigen Schuhe, das ist doch praktisch."
Dann hörte sie dem Magister zu, wie er einige Regeln von sich gab.
"Mit Schlick schmeißen und andere Schüler ins Pril schubsen, wer macht denn sowas?" fragte sie ein wenig entrüstet, während sie losging.

Anselm kam als einer der letzten Schüler ins Watt hinaus. Er hatte sich Zeit gelassen, weil er heute ein ausgiebiges Frühstück gebraucht hatte. Wenn man die ganze Nacht über Dinge zu Papier gebracht hatte und dann am Morgen ins Watt musste, war ein gutes Frühstück das A und O des Ausflugs, im Wesentlichen natürlich bestehend aus Kaffee. Es war natürlich nicht sein erster Ausflug, so war der Überraschungseffekt des Ausfluges auch nichts neues, wobei er gespannt war, wer in diesem Jahr das Opfer irgendwelcher Querulanten war, die es natürlich auch auf Rungholt gab.

Dominic sichtete die Runde. Der schlimmste Gutmensch, der ihm ins Auge fiel, war Amabella. Er mochte zwar auch Eulalia nicht, aber die respektierte er, weil sie so verdammt gut mit dem Zauberstab umgehen konnte. Er hatte versucht, ihre Schnellfeuerzauber zu imitieren, wann immer er eine Möglichkeit zum Üben hatte, aber so flink wie sie war er nicht. Er hatte es kurz erwogen, sie zu fragen, was der Trick dabei war, doch dafür hätte er über seinen Schatten springen müssen und in diesen Dingen war der noch größer als in Anderen. Hilfe bei Zauberei, pah! Also war Dominic dazu übergegangen, Leander Kesselflickers Bibliothek von vorne nach hinten zu durchforsten, um Hinweise zu finden. Er würde schon herausfinden, wie sie das genau machte und dann würde er der ungeschlagene König des Duellierclubs werden.
Jedenfalls überlegte er einen Moment, ob es nicht lustig wäre, Amabella ein wenig nass zu machen, aber da das nur Ärger bringen würde, gerade zu Beginn der Wanderung, verbannte er den Gedanken nach hinten. Vielleicht bot sich ja später eine Gelegenheit, Chaos würde gegen Ende eh ausbrechen.

Romina ging noch immer weiter hinten als die meisten. Sie fand das Tiere wie Wattwürmer eher ekelig als interessant, aber sich weigern wollte sie nun Mal auch nicht. Als Magister Brehmer einen kleinen Vortrag darüber hielt das niemand mit etwas beworfen oder rein geschubst wird, verdrehte sie unbemerkt die Augen. Sie wusste zwar das einige der älteren sich gegenseitig oder auch jüngere gern ärgerten, aber wenn man nun nicht mehr aus dem Schlamm raus kommen würde? Sie glaubte nicht das sie diese Gefahr eingehen würden.
Nun als sich die Schar weiter bewegte wurde es Romina erst klar das sie mit noch niemanden richtig gesprochen hatte. Es machte ihr nicht wirklich etwas aus, so hatte sie zumindest ihre Ruhe, aber es waren alles Grüppchen von Schülern, wo sie nirgends so richtig rein passte.
Das Mädchen strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah nun erst wirklich von ihren Füßen auf. Das Watt war auf sich keine hässliche Landschaft, aber anfreunden konnte sie sich mit der Idee im Schlick herum zu wühlen nicht.

Margo fand es eine ziemlich komisch Idee, keine Schuhe zu tragen "Die kann man doch mit Tergeo wieder sauber machen...", sagte sie mehr zu sich selbst.

Mit Schlick werfen? Im Matsch spielen? Sowas war wohl nichts für Margo, das hatte sie auch noch nie gemacht. Aber es gab immer ein erstes Mal...

Margo freute sich irgendwie schon darauf etwas zu lernen. "Ich bin total gespannt auf den Wattwurm."

"Man...", kicherte Penny leise. "Das er UNS auch noch drauf aufmerksam macht...Ich meine, ist doch logisch, Schlammschlachten sind nach Reiten das beste was es gibt..." Penny bemerkte wieMargo bei dem Gedanken an eine Schlammschlacht die Nase kraus zog. (nicht wörtlich gesehen). "Ach komm schon Margo, das wird lustig! Willst du nicht lieber auch die Schuhe ausziehen, das ist total lustig""Wattwürmer...man...was soll uns das denn bitteschön bringen?!", fragte sie sich dannach genervt und stapfte den anderen hinterher. Im vorbeigehen enddckte sie Romina und ging auf sie zu. "Kommst du mit uns?"

"Aber nur, wenn alle Teilnehmer auch wirklich eine Schlammschlacht wollen." erwiderte Gisela auf Pennys Überlegungen zu diesem Spaß. Sie hatte im ersten Moment wieder einmal gedacht, dass das ein typischer 'Spaß' war, den ältere Schüler mit den jüngeren machte und bekanntermaßen fand sie dies nicht sonderlich lustig.
"Was unterscheidet diese magischen Wattwürmer eigentlich von gewöhnlichen?"

Margo steckte einen Finger ins Watt. Fühlte sich doch ganz lustig an. Glitschig, nass und kalt. Margo fasste sich ein Herz, zog den linken Stiefel und die Socke aus und stellte ihn aufs Watt. Vorsichtig berührte sie mit der Fußfläche den Matsch. "Hui, doch ganz lustig..."

Margo reinigte beide Schuhe und packte sie dann in ihre Tasche. "Penny, du hast recht, es ist besser...", sagte sie, aber die anderen waren weitergegangen und Margo musste erst noch aufholen. Dann hörte sie Giselas Frage.

"Unter anderem können sie sich so klein oder groß machen, wie sie wollen." Leider wusste Margo nicht, wie genau sich ein normaler Wattwurm verhielt, von daher konnte sie nur schwer den Unterschied erklären.

Eustach folgte den anderen hinterher und hielt zu Penny vorsichtshalber ein wenig Abstand. Er hatte genau gehört, wie sie von einer Schlammschlacht gesprochen hatte. Der kleine Junge warf lieber einen Blick in die Tüte mit Wattwurm-Futter, die er im Speisesaal mitgenommen hatte. Wenn er allerdings gehofft hatte, dass Wattwurm-Futter vielleicht auch für ihn essbar wäre, hatte er sich geirrt, denn in der Tüte. "Huh." Erschrocken schloss Eustach die Tüte wieder, während sein Herz heftig klopfte.