(7.-9. Klasse - WP) Klassenzimmer: Magiezoologie (3) - BEENDET

Drachen. Natürlich fiel den meisten das sofort als erstes ein. Die Gletscherdrachen waren immerhin berühmt und berüchtigt zugleich. Doch Tethys fielen noch jede Menge anderer Tiere ein. Der Dahu zum Beispiel, den sie gerne einmal in seinem Lebensraum an einem Hang gesehen hätte. Aber den Dahu kannte fast jeder Schüler hier und Magiezoologie war Tethys' bestes Fach. Da würde sie schon mit etwas kommen müssen, was nicht so viele Schüler kannten. Sie meldete sich und wartete, bis sie drangenommen wurde. "Die kleine Eisdrossel", sagte sie. "Sie schmilzt im Sommer, nachdem sie im Frühjahr ihre Eier ins ewige Gletschereis gelegt hat, aus welchem im späten Herbst die nächste Generation der Eisdrossel schlüpft."

Oh je... Sevda mochte diese Fragen zu Beginn einer Unterrichtseinheit nicht, wenn gefragt wurde, was man schon alles über ein Thema wusste. Sie kam sich immer so dumm vor dann, denn meistens wusste sie nichts. Und mit den Alpen kannte sie sich so gar nicht aus, woher sollte sie denn wissen, was für magische Tiere es dort gab? Wenn das Reiseziel vielleicht der Ferne Osten wäre, dann wüsste sie sicher einiges mehr, darüber hatte sie auch schon Bücher gelesen. Aber nein, von schweizer magischen Tieren hatte sie keinen blassen Schimmer.

Also schluckte sie still und begann eilig, sich das mitzuschreiben, was die anderen über Drachen und Eisdrosseln sagten. Vor den Drachen hatte sie eigentlich Angst, aber sie hoffte, sie würde vielleicht ein paar Eisdrosseln beobachten können diesen Winter.

Tatjana saß aufrecht. Sie hatte Ziphin vorhin zur Begrüßung angelächelt, aber er schien es übersehen zu haben. Jetzt war sie Feuer und Flamme für das neue Thema und die Referendarin gefiel ist besonders gut. Ziphin und Tethys wussten schon etwas und Tatjana fühlte, wie sie elektrifiziert in ihren Gedanken wühlte. Etwas musste ihr einfallen! Da! Sie meldete sich fast hektisch.

„Das Alpenmoorhuhn. Es lebt in Hochmooren, ist flugunfähig und sucht desnachts gern Alphütten oder Herden auf, wo es dann das Blut der Tiere oder Menschen zu sich nimmt.“ Sie lächelte. Der Unterricht gefiel ihr sehr gut!

Agatha lächelte und versuchte, nur einen Teil ihres eigenen Enthusiasmus zu zeigen. „Sehr gut! Fällt Ihnen noch mehr ein?“

Flüchtig blieb ihr Blick auf Tethys hängen. Das Mädchen hatte Potenzial. Und sie war ein Squib; eine Mischung die sie kannte – und zu schätzen wusste. Sie blickte aufmerksam in die Klasse.

Ziphin lass den Zettel durch, wendete ihn und schrieb quer über das Blatt: C O O L ! ^^ und schob es zu Hiro zurück. Dann schaute er wieder zu der jungen Praktikantin. Als sie nach weiteren magischen Tieren fragte, schoss seine Hand nach oben. „Dahu!“, verkündete er wie aus der Kanone geschossen. Wer Ziphin kannte – also eigentlich jeder außer Agatha Schweif – wusste, dass dieses lammfromme, streberhafte Verhalten überhaupt nicht zu Ziphin passte. Man könnte fast meinen, er wolle Eindruck schinden ...

Hiro blickte Ziphin verwundert an. Was war denn in den gefahren? Dann blickte er nach vorn und sah Frau Schweif und den Enthusiasmus in ihren Augen aufblitzen. Ach, so. Er unterdrückte ein Grinsen. Na, dann wollte er mal mitmachen.

Er meldete sich. „Der diamantene Felsenmaulwurf. Er kann seine Gänge mit seinen diamantscharfen Krallen direkt in Fels hauen und lebt so, ohne jemals das Tageslicht zu erblicken. Man kann ihn nur fangen, indem man zufällig auf einen seiner Gänge stößt, und leise in einem bestimmten Takt gegen die Wände klopft, um ihn anzulocken. Der Felsenmaulwurf ist blind.“

Er grinste Ziphin an; du bist nicht der Einzige, der das kann, Alter!

Die Antworten der anderen waren auch nicht gerade schlecht. Tatjana schien sich mit magischen Tieren gut auszukennen und die Jungs meldeten sich fleißig. Das war allerdings recht ungewöhnlich. Ziphin war normaler Weise nicht mit solcher Begeisterung am Werk. Tethys meldete sich einfach noch einmal. Sie war zwar bereits dran gewesen, aber falls es keine guten Meldungen mehr geben würde, konnte sie immer noch etwas anbringen. [OOC: Nicht drannehmen... aber sie muss sich melden. Das Hermine-Prinzip... Magiezoologie ist doch ihr einziges Glanzfach, *bg*.]

Alix saß ganz in der Nähe von Luca mit überschlagenen Beine da und schrieb die verschiedenen Tiere fleißig mit. Ihre Füße wippten in einem unbekannten Takt und zwischendurch spielte sie an einer roten Strähne die sich aus ihrem Skelettzopf der locker über ihrer Schulter hing, kleine bunte Perlen zierten das Haar hier und da. So richtig konnte sich Alix aber nicht konzentrieren, immer wieder glitten ihre Gedanken ab, noch vor zwei Tagen lag sie am Strand und konnte die schönsten und höchsten Wellen in Australien bereiten. Seufzend schloss sie kurz die Augen, hoffentlich würde der Unterricht bald vorbei gehen.

(OOC: es bricht mir das Herz, aber ich hab Tethys jetzt einfach übergangen. War das okay? Agatha hätte das eigentlich nie gemacht.... wir können das auch nochmal editieren...)


Agatha lächelte. So gut hätte sie die Mitarbeit in der ersten Stunde nicht eingeschätzt. „Nun, da ist ja schon ein wenig was zusammengekommen.“ Sie blickte in die Runde. „Aber nur die Namen der Tiere zu wissen, reicht nicht aus. Sie sollten sich ein wenig intensiver mit ihnen auseinander setzen, um sie nicht nur sicher bestimmen, sondern ihr ganzes Wesen auch begreifen zu können. Denn Magiezoologie ist nicht nur ein Fach in der Schule.“ Sie machte eine kleine Pause. „Es ist vor allem gelebtes Leben.“

Und damit ließ sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabes die dunklen kleinen Kisten von ihrem Pult auf die Pulte der Schüler zuschweben. Schließlich stand vor jedem Schüler ein dunkles Kästchen, etwa 30cm hoch. Agatha trat zur Tafel.

„Ihre heutige Aufgabe besteht darin, das magische Wesen vor ihnen,“ wieder ein Schlenker ihres Zauberstabes und die Umhüllung der Kästen flog zuerst senkrecht nach oben, dann zur Seite und legte sich selbst auf einen ungenutzten Tisch ab. Die Sicht auf magische Wesen in Miniformat, stumm, still und bewegungslos, wurde frei. Sie sahen aus, wie ausgestopft. „untersuchen. Und zwar nach den hier vorgegebenen Kriterien.“ Sie schwang ihren Zauberstab und auf der Tafel erschienen ein paar Punkte.

1. Habitus (Größe, Farbe, Körperform, Besonderheiten)
2. Ernährung (soweit bekannt oder ersichtlich)
3. Verhalten (allgemeines sowie spezielles Verhalten)

„Bitte arbeiten Sie diese für die Katalogisierung wichtigen Punkte auf einem eigenen Pergament ab. Sie dürfen sich gegenseitig helfen, oder gemeinsam arbeiten. Fragen an Magister Feddersen und mich sind jederzeit willkommen.“

Sie lächelte und legte den Kopf ein wenig schief. „Es sind Modelle, die Ihnen nicht gefährlich werden können. Sie können mit ihnen reden, sodass sie bestimmte Bewegungsabläufe unternehmen, ehe sie wieder verharren.“

Agatha musste ein aufgeregtes Grinsen unterdrücken. Wahnsinn!


(OOC: sucht euch selbst ein Tier aus, auch die bereits erwähnten sind in Ordnung. Nur keine Drachen bitte, das Thema wird dann in der AG bearbeitet, sobald das mit dem Reservat aktuell wird.)

Ooc @Mary: Luca ist nicht in diesem Unterricht. ;)Alix kann sich aber zu Hiro und Ziphin setzen.

Ziphin schnappte sich begeistert sein Tier, welches er vermeidlich für einen Drachen hielt. Doch rasch verging ihm das Grinsen. Das war kein Drache, es hatte nicht einmal Flügel. Es war eine gewöhnliche Echse! Aber, Moment, gewöhnlich? Immerhin war das hier Magiezoologie.

Etwas enttäuscht schaute er das echsenähliche Tier an. Er schaute zu Hiro hinüber und deutete auf das in seinen Augen langweilige Tier: „Yo Alter, was ist das?“, fragte er flüsternd und hoffte, Frau Schweif würde nicht bemerkten, dass er von seinem Tier keinen Plan hatte.

Tatjana war ganz aufgeregt! Vor ihr lag … ein Klumpen Eis. Jedenfalls hielt sie es im ersten Moment dafür. Aber es bewegte sich nicht, also sah es immer noch aus, wie ein Klumpen Eis. Leicht verzog sie das Gesicht. Eis? Es musste etwas anderes sein.

Vorsichtig fasste sie es an und es fühlte sich nicht kalt an. Natürlich  nicht, schoss ihr durch den Kopf und sie zog die Stirn kraus, es war nur ein Modell. Tatjana blickte zur Tafel. Wie war das? Sie mussten nur mit dem Model sprechen? Sie lächelte zaghaft, blickte sich um und beugte sich vor.

„Bist du normalerweise kalt?“

Das Gebilde erzitterte kurz, schimmerte hellblau und plötzlich ging eine Eiseskälte von ihm aus, ehe es wieder erstarrte und die normale Zimmertemperatur annahm. Tatjana grinste. Sie verwendete das Wort selten, aber das war ein Fall dafür. Cool, dachte sie.

Sie beugte sich begeistert vor. "Tethys, Sevda, was habt ihr?"

Hiro starrte auf das Tier vor ihm. Es war ein Fisch. Oder sah jedenfalls so aus, nur dass es regenbogenfarben schimmerte. Überraschung, aber doch Vorfreude machte sich in ihm breit. Was das wohl für ein Tier war?

>> „Yo Alter, was ist das?“<<

Hiro blickte zu Ziphin und seinem Tier. Etwas verdutzt blickte er es an. Dann zuckte er mit den Schultern. „Frag es doch. Es ist ein Model.“ Er grinste und blickte zu seinem in allen Regenbogenfarben schimmernden Fisch.

Er stieß Ziphin an, damit er herüber blickte. „Wie ist deine natürliche Bewegung?“ Der Fisch zwinkerte ihm zu, machte schlängelnde Schwimmbewegungen, riss sein Maul auf und stieß eine kleine, angedeutete Flamme aus seinem Maul, ehe er weiterschwamm und schließlich erstarrte. Hiro konnte die Hitze des Flamme spüren.

„Wow….“ Hiro war begeistert.

„Ey, Alter, was macht dein Vieh?“ Schnell stürzte er sich auf Ziphins Eidechse und rempelte den Freund vor Aufregung an.

Ziphin war schon ziemlich beeindruckt, als Hirotos Fisch sich bewegte und Feuer spie. Er sah auf seine Echse hinab aber irgendwie fand er es recht seltsam, diesem Modell eine Frage zu stellen. Er schaute sich um und sah, dass die anderen Schüler das aber wohl nicht so peinlich fanden wie er. Er blickte wieder auf die Echse hinab.

„Ähm ... yo, Alther“, meinte er leicht verlegen und hoffte, dass ihm außer Hiroto niemand zusah. „Beweg dich mal ... oder so ...“

So schnell, dass Ziphin noch nicht mal mit dem Auge folgen konnte, flitzte das Tier an ihm vorbei, über die Tischkannte und entlang der Unterseite des Tisches weiter, flitzte einmal um den ganzen Tisch herum und kam kaum eine Sekunde später wieder an der gleichen Stelle zum Stehen, von der aus es gestartet war.

Ziphin war aufgesprungen und rief laut aus: „Scheiß die Wand an! Alther, hast du das gesehen?“

Hiro lachte; ein ehrlcher, ungezwungener Tonfall. Das erste Mal seit Luca auf Rungholt war, konnte Hiro lachen. Und er genoss es.

„Alter! Du hast eine Turbo-Eidechse erwischt!“ Er hatte keine Ahnung, wie das Tier hieß, aber es machte ihm Spaß, zuzusehen und Ziphins Reaktion zu genießen.

„Jetzt muss sie ihre Bewegungen nur langsamer machen, damit du deine Liste abarbeiten kannst.“ Wieder lachte Hiro und kramte ein Pergament hervor, auf das er seine Punkte notieren wollte.

Sevda rutschte ein leises "Woah!" heraus, als im ganzen Klassenzimmer gleichzeitig die Deckel der kleinen Kisten sich hoben und überall interessante Wesen zum Vorschein kamen. Vor ihr selbst stand ein kleiner, schwarzer Stein und darauf ein Tier, das recht seltsam, aber auch niedlich aussah. Sein Körper glich dem einer Gämse oder vielleicht auch Ziege, und es hatte auch zwei spitze Hörner auf dem Kopf. Neben den Hörnern ragten jedoch Hasenohren auf, und der Kopf des Tieres glich am ehesten einem Fuchs, zuhinterst konnte man einen breiten, flachen Schwanz erkennen, der entfernt an einen Biber erinnerte. Wunderlich waren an diesem Wesen vor allem seine ungleich langen Beine: Die auf der linken Seite, mit denen es auf dem Stein stand, waren wesentlich kürzer als die beiden rechten.

Auf Tatjanas Frage hin schaute Sevda von ihrem ulkigen Tierchen auf und gluckste: "Ich glaub, ich hab einen Wolpertinger. Aber ich dachte, die gibt es nur in Bayern?"

Mit halbem Auge notierte sie sich schnell die äußere Erscheinung ihres Modelltiers.

Ziphin starrte noch immer die Flitzechse an und hörte Hiro kaum zu. Die Worte brauchten länger, bis sie ihn erreichten und deutlich verspätet glotzte Ziphin seinen Nachbaren ziemlich dümmlich an. „Hä? Welche Liste, Alter?“, fragte er. Er war noch zu sehr im Staunmodus, als dass er Hiros Gedanken hätte folgen können. Dann allerdings schaute er zur Tafel und begriff. „Die Liste! Natürlich!“

Er kramte Schreibzeug heraus und schrieb die Liste ab. Er gab sich außerordentlich viel Mühe dabei – viel mehr Mühe, als er sich sonst machte. Und dann befahl er der Echse, sich langsamer zu bewegen und skizzierte sich dabei die Bewegungsabläufe so gut es ging ab. Und ebenfalls beschrieb er das normale äußere. Dann stutzte er und sah zu Hiro hinüber. „Hey Alter, wenn ich das Ding jetzt frage, wie groß es in echt ist, und es ist größer als das Klassenzimmer ... geht hier dann alles kaputt?“

Hiro notierte sich Einzelheiten zu seinem Fisch und so langsam stieg er dahinter. Dieses Tier musste in Eis oder Gletschern leben und sich durch seine Stichflamme einen Weg hindurch bahnen. Ja, so musste es sein! Ziemlich abgefahren!

Ziphin sagte etwas und Hiro drehte sich zu ihm. „Hä?“

Er grinste. „Weiß nicht. Aber…“ er deutete nach vorne. „Frag sie doch mal.“ Er grinste noch breiter und schrieb wieder auf seinem Pergament herum.

Tatjana staunte nicht schlecht, als Sevda sich ihr Tier besah. „Oh, Sevda.“ sagte sie leise, damit sie vorn nicht gehört wurde. “Ich glaube, das da ist ein Dahu!”

„Die können anders aussehen, aber ein bekanntes Merkmal sind die unterschiedlich langen Beine!“ Sie grinste über beide Wangen und betrachtete das Tier. Sie hatte noch nie einen Dahu gesehen!

„Und du, Tethys?“

„Fantastische Idee!“, strahlte Ziphin und hob die Hand. Er wartete, bis die neue Lehrerin zu ihm trat und lächelte sie einen Moment dümmlich an, bis er begriff, dass er vielleicht eine Frage stellen sollte. Er räusperte sich und fragte mit einer braven Musterschülerstimme (die man so auch kaum von ihm kannte): „Frau Magisterin Schweif, ich habe mich gefragt, wie kann man denn die Originalgröße von dem Tier feststellen? Es kann ja wohl kaum so groß werden wie in echt, wenn es in echt ja vielleicht größer ist als das Klassenzimmer zum Beispiel.“

Agatha sah, wie Ziphin Drachenberg seine Hand hob und schlenderte zu ihm und Hiro hinüber. Beiläufig blickte sie zu den Mädchen, die alle ziemlich begeistert wirkten. Sie lächelte und zwang sich, das breite Grinsen, das eigentlich aus ihr heraus wollte, zu unterdrücken.

„Ja, Herr Drachenberg?“ irrte sie sich oder stockte er einen Moment? Sie wartete geduldig und betrachtete ihn. Die typischen Lonsky-Augen. Wieder musste sie in schelmisches Grinsen unterdrücken. Er war genauso so niedlich wie Hiro. In gar nicht allzuviel Jahren würden die beiden unter den Mädchen ziemlich beliebt sein. Und vielleicht, überlegte sie, war das ja schon der Fall?

„Das ist eine gute Frage, Herr Drachenberg.“ Sie deutete auf seine Echse. „Alle Tiere, die Sie heute im Unterricht behandeln, sind recht klein und zeigen Ihnen ihre Körpergröße direkt.“ Sie tippte auf den Sockel der Echse und sie schrumpfte! Schrumpfte bis auf die Größe einer Stecknadel, bewegte sich kurz, als streckte sie Ziphin die Zunge heraus und wuchs dann wieder zur Modellgröße an, um schließlich zu verharren.

„Bei Tieren, die größer sind als etwa zwei Meter, erscheint die Silhouette eines Menschen, um einen Vergleich zu haben.“ Sie beugte sich leicht vor und blickte kurz zu Magister Feddersen, als wolle sie den Jungs ein Geheimnis anvertrauen. „Das würde bei einem Drachenmodell geschehen.“ Sie zwinkerte ihm einmal kurz zu und richtete sich dann wieder auf. Drachen; sicher Ziphins Achillesferse.

Ziphin staunte nicht schlecht. Er hatte damit gerechnet, dass die Echse mindestens zwei Meter gros wäre ... aber sie war ja winzig! Irgendwie fand er das etwas enttäuschend. Aber die Tatsache, dass Frau Schweif gerade bei ihm stand, ließ ihn das sowieso vergessen. Und als sie das mit dem Drachenmodell sagte leuchteten seine Augen.

„Das ist so cool, Frau Schweif!“, sagte er. „Nehmen wir Dachen auch noch durch?“

Diese leuchtenden Augen! Agatha wurde sich plötzlich bewusst, dass es diese Reaktion von Schülern war, warum sie diesen Beruf gewählt hatte. Seine Worte fühlten sich wie Balsam an und sie lächelte.

„Ich kann Sie beruhigen, Herr Drachenberg, Drachlolgie ist ebenfalls noch Bestandteil des Lehrplans in diesem Jahr. Und ich könnte es nie verantworten, Sie alle unwissend ins Reservat zu begleiten.“ Sie musste ein schelmisches Grinsen unterdrücken und deutete stattdessen auf die Echse.

„Seien sie nicht enttäuscht von der Größe ihres Tieres. Es sind nicht immer nur die großen Dinge im Leben, die auch großen Einfluss auf uns haben. Die Faszination des Lebens liegt meist in den kleinsten Dingen verborgen. Und vielleicht…“ sie lächelte ihm aufmunternd zu. „kommen Sie noch dahinter, was das Besondere an diesem kleinen Kerl hier ist.“

Ziphins Augen leuchteten auf. Er konnte nicht an sich halten, es sprudelte begeistert aus ihm heraus: „Sie begleiten uns ins Reservat?“ Ziphins Laune stieg noch einmal eine Stufe höher. „Das Jahr wird einfach spitze! Drachologie ist mein großes Hobby! Ich besitze sogar das Buch "Expedition in die geheimnissvolle Welt der Drachen" von Ernst Draco!* Kennen Sie das?“

Die Echse hatte er gerade völlig vergessen. Und als er den Blick auf den Tisch richtete sackte ihm das Herz in die Hose: Die Echse war weg!
„Wo ist sie hin?“, fragte er verzweifelt. Dass die Echse noch immer da war, aber die exakte Farbe des Tisches angenommen hatte, bemerkte er nicht. Sie war wirklich perfekt getarnt.


*Sehr bekanntes, seltenes, ausführliches und sehr teures Buch (limitierte Auflage). Ernst Draco ist ein berühmter Drachologe. Nicht einmal Matt besitzt das, aber davon geschwärmt hat er auch schon.

(OOC: na, wenn es sehr bekannt ist, muss sie es ja kennen )

Agatha nickte und konnte sich ihr Dauerlächeln einfach nicht vom Gesicht wischen. Ziphin war ein aufgeweckter Junge. Und irgendwie erinnerte er sie auch ein wenig an Matt in diesem Alter…

„Ja, ich hatte in meiner Jugend das Glück, dieses Werk in einer Bibliothek studieren zu können. Es ist wirklich lehrreich.“ Sie nickte ihm zu. Dass sie damals in der 6. Klasse war und gar nicht alles aufnehmen konnte, was dort drinstand, versschwieg sie wohl lieber. Drachen waren faszinierend und sie wusste viel über sie, aber sie hatte nie so eine Passion entwickelt, wie die Meisten der Lonskys. „Mit dieser Lektüre haben sie eine solide Wissensbasis für den Drachologie-Unterricht. Und natürlich für das Reservat.“

Sie beobachtete ihn, wie er schon fast verzweifelt nach der Eidechse Ausschau hielt. „Nur als Tipp; die Modelle können ihren Sockel im Ruhezustand nicht verlassen und kehren stets dahin zurück.“ Um sich auch mal anderen Schülern zu widmen, blickte sie zu Hiro. Er schien mit Eifer dabei und hatte bereits ein ganzes Pergament vollgekritzelt; in dieser winzigen, hektischen Handschrift, die Matt auch hatte. Sie unterdrückte ein Seufzen. Kaum zu glauben, wie ähnlich sich die Lonsky-Jungs waren.

Tethys studierte aufmerksam und interessiert ihr Modell, so dass der Tumult im Klassenzimmer durch Ziphins Echse ihr entgangen wäre, hätte der Junge nicht so geschrien. Sie grinste und schüttelte amüsiert den Kopf. Es war doch nur ein Modell. So etwas wie ein... Muggelspielzeugauto. Aber die Modelle sahen wirklich sehr lebensecht aus. Da musste sie nicht einmal ihr eigenes ansehen, sondern das von Sevda. "Wow, tatsächlich ein Dahu", sagte sie. "Es hat vier Beine, anders als ein Wolpertinger." Tatjana hatte natürlich vollkommen Recht.

Sie sah zu dem Mädchen, das sie bereits zweimal gefragt hatte, was sie für ein Tier bekommen hatte. "Meins sieht im Moment aus wie ein Zitronenfalter, aber ich schätze, es ist der Multiple Eulenkopf." Sie wusste nicht so Recht ob Sevda und Tatjana damit etwas anzufangen wussten, weshalb sie fortfuhr, "Das ist ein Tagfalter, der sich Hauptsächlich von Alpenkräutern ernährt und die Gestalt eines beliebigen Schmetterlings annehmen kann, um sich zu tarnen. Was hast Du denn Tatjana?" Sie reckte den Kopf, um besser sehen zu können.