Hauptgebäude: Speisesaal

Bella grinste Kathy zurück an. "Ach so wie immer. Ein wenig Training hier und da und so. Mit meiner Mutter war ich in ein paar Ausstellungen. Hab meine Sis kurz gesehen, die sich jetzt doch für ne Doktorarbeit entschieden hat. Die entscheidet sich auch jede Woche um... Ansonsten... ja, hast du Högni schon gesehen? Meinste ich kann ihn dieses Jahr für mich interessieren?"

Auch letztes Jahr hatte Amabella versucht Högni für sich zu interessieren, bisher eher fruchtlos. So zu mindest empfindet sie das.

Mia schluckte, legte die Gabel auf den Teller und beobachtete die Heinzelmänner. Sie hatten einiges zu tun.
"Ich werde abwarten, was morgen ist. Wenn sie mir zwei vegetarische Speisen zur Auswahl lassen, dann bin ich zufrieden. Ein Salat und ein Auflauf. Oder eine Suppe." Sie spießte Gurkenstücke auf und steckte sie in den Mund. Das Gemüse war frisch. Wie es sein sollte.

"Deine Schwester hat Wechsellaunen...", meinte Kathy und lachte. "Högni...ähm... nein, den hab ich noch nicht gesehen. Immernoch ein Auge auf ihn geworfen? Vielleichts wird's ja dieses Jahr mal was..."

Schnell hatte Kathy ihren Teller leergegessen und schob ihn von sich weg. "Und, schon irgendwelche Pläne für den Nachmittag?", fragte sie an Amabella gewand. Sie schob ein paar Krümel auf dem Tisch vor sich durch die Gegend und türmte sie zu einem kleinen Häufchen auf. Dann zerstreute sie sie wieder und fing von neuem an...

Amabella wurde ein wenig rot, grinste aber dann. "Ich hab noch nichts weiter vor. Wollte an den Strand gehen, kommst du mit, oder musst du lesen?" fragte sie und deutete schelmisch auf das Buch, welches noch auf dem Tisch lag. "Ich hab nämlich gehört draußen soll es warm sein und die Sonne scheint. Du kennst das Wetter hier. Wenn wir Pech haben ist es das letzte Mal schön dieses Jahr."

Martha kaute verschiedene Gerichte, die sie sich kreuz quer auf den Teller ladete. Sie betrachtete ebenfalls die Heinzel, die durch den Speisesaal huschten.
"Okey, Mia, aber wenn die nicht nett zu dir sind, ruf mich nur. Ich und die Heinzel verstehen uns." sagte Martha mit vollem Mund und schaute sich im Speisesaal um. Kaum übersehbar, mit dem Rotschopf, war Anjun, der mit Shouky an einem Tisch saß.
"Hm. Sagt mal, ihr Beide habt doch heute mit Ampelbirne gearbeitet, nicht?" sagte sie zu Ben und Mia und deutete auf den 10.Klässler. "War er wenigstens nett zu euch? Wenn er es nicht war und euch irgendwie dumm kam, sagt es ruhig. Dann verarbeite ich seine Knochen zu Mehl und backe Brot daraus." sagte sie bedrohlich. Sie wusste das einer von Bens und Mias Elternteilen jeweils ein Muggel war, und sie wusste ebenfalls, das manche Reinblütler Muggel ablehnten.

Kichernd schob Kathy ihr Buch in ihre Tasche. "Strand hört sich toll an. Ich komme gerne mit..." Im Nachinein war ihr ihre Frage nach Högni peinlich und kam ihr taktlos vor, deswegen ließ sie dieses Thema unter den Tisch fallen...

"Und ähm... was wollen wir am Strand machen? Schwimmen?" Denn dann würde Kathy lieber an Land bleiben. Schwimmen mochte sie nicht so gerne, aber an den Strand zu gehen erschien ihr eine tolle Idee...

Amabella schaute Kathy skeptisch an. Sie war nun in ihrem 5.Schuljahr auf Rungholt und bisher ist noch niemanden aufgefallen, dass Amabella gar nicht schwimmen kann und das sollte auch bleiben. "Ach Schwimmen muss nicht sein, zu Mindest für mich. Du kannst ja gerne gehen, aber ich mag das nicht, wenn ich keinen Boden unter den Füßen mehr habe." Sie überlegte kurz. "Wir können ja ein Spiel mit nehmen, oder eine Ball... mal sehen."

Kathy nickte. "Ich schwimm auch nicht so gerne. Klar, wir werden schon eine Beschäftigung finden."
Etwas wunderte sie sich, dass gerade Amabella schwimmen nicht mochte. Eigentlich hatte Kathy im Gefühl gehabt, dass es eigentlich ganz gut zu ihr passen würde. Manchmal täuschte man sich auch mal in Vorlieben...

pp: Klassenzimmer: Zauberkunde/Wahrsagen (Parallelplay) (08:00-13:00 Uhr: Unterricht)

Anselm betrat den Speisesaal, in dem hektische Betriebsamkeit herrschte und die Heinzel offenbar mit dem Essen noch einmal nachlegen mussten, denn er sah einige Heinzel, wie sie gerade vor ein paar Fünftklässlern zusätzliche Behältnisse abstellten. Die neuen Schüler schienen einen gesunden Appetit zu haben. Dann entdeckte er Eulalia, wie sie bereits beim Essen saß. Ein dickes Lächeln breitete sich auf Anselms Gesicht aus, als er sich hinter sie stellte, ihr einen Kuss auf die Wange drückte und sich dann neben sie setzte. "Wir haben den letzten Schultag unseres ersten Jahres überlebt." begrüßte er sie grinsend und tat sich eine große Portion Salat auf. "Nein... Umgekehrt... Oder so... Du weißt, was ich meine."

"Achsooo, ein Alternativwort... Das musst du uns doch vorher sagen, Margo." erwiderte Gisela breit grinsend. "Ich bin noch ein wenig durcheinander von so viel Schule. Das ist total ungesund, wette ich... Also so krass in die Schule zu gehen nach so langen Ferien." erklärte sie sich und tat sich noch etwas von dem Labskaus auf. "Also sprechen wir über den Streit. Hat jemand noch zusätzliche Ideen, wie man den Streit so richtig anheizen kann?"

Eulalia beobachtete weiterhin die vielen Schüler, als sie Anselm gewahr. Ein Lächeln huschte über ihr sonst kühles Gesicht. "Hey Amselchen." sagte sie sanft, was ungewöhnlich für sie war. "Wenn dies dein erstes Schuljahr ist, dann musst du zu den Kleinkindern dadrüber." erwiderte sie nur auf seinen vermurksten Kommentar und deutete zu der Gruppe von Neuankömmlingen. "Aber da es dein ERSTER Schultag in deinem LETZTEN Jahr war, was gedenkst du heute nachmittag noch anzustellen... mit mir?" fügte sie dann grinsend hinzu.

"Wenn du so handzahm bist, traue ich mich sogar, meine wirren Vorschläge hervorzuholen. Was hältst du davon: Wir verziehen uns heute Nachmittag in die Bibliothek und machen erst unsere Hausaufgaben selbst, bevor wir damit beginnen, einen Masterplan auszuarbeiten, mit dem wir uns tiptop auf den Blocksbergabschluss vorbereiten können." erwiderte Anselm und begann seinen Salat zu essen. "Wenn dir das nicht gefällt, könnte ich mich zu den Knirpsen setze, dann habe ich nämlich doch einfach meinen letzten Tag des ersten Schuljahres und kann mich auf einen entspannten Nachmittag am Strand freuen und ein paar andere Schüler aufmischen."

Plötzlich würde die große Eingangstür aufgerissen und ein Heinzel stürzte in den Speisesaal. „Magister Feddersen!“, keuchte er atemlos hervor. „Die Tritschen! Jemand hat die Tür zum Tritschengehege offen gelassen und nun sind alle Elwetritschen ausgebrochen... ich meine die Vögel... nicht die Kinder.“

Sofort war die Lehrerin für Magiezoologie auf den Beinen. „Alle mal hergehört!“, rief sie laut. „Irgendjemand hat die Trischenställe offen gelassen. - Wer immer das war, dem ziehe ich das Fell über die Ohren. - Jedenfalls brauche ich Euch alle, um die Elwetrischen wieder einzufangen. Kommt alle mit mir!“

Shouky musste lachen, als der Heinzel vom offenen Tritschengehege erzählte und dann erwähnte, dass er die Vögel meinte und nicht die Kinder. Sie musste sich sofort vorstellen, wie die kleinen 5. Klässler versuchten, abzuhauen. Sei doch nicht so kindisch! Dafür ist die Situation viel zu ernst! mahnte sie sich selbst, doch ein Grinsen konnte sie sich trotzdem nicht verkneifen. Schnell stand sie auf und warf Anjun einen Blick zu. "Na.. dann wollen wir mal los, die Tritschen wieder einfangen." Sie lächelte. Das würde sicher ein spannender Mittag werden. Dabei hatten Shouky und Anjun noch nicht einmal angefangen, etwas zu essen!

Shouky, die aufgestanden war sah Anjun an, aber der Junge machte keine Anstalten sich zu erheben. Stattdessen beobachtete er nur entspannt zurück gelehnt, wie Magister Feddersen mit einigen Schülern der siebten und achten Klasse zur Tür heraus eilte.

OCC: Deine Chance Martha, wenn Du magst. Oder Shouky, falls Du auch mal Anjun maßregeln willst ;-)

Dominic schob seinen halbleeren Teller von sich weg, als im Speisesaal ein Aufruhr ausbrach. Dominic schauderte bei der Vorstellung, dass die Tritschen sich auf ganz Rungholt ausbreiteten und grenzenloses Chaos auslösen würden. Er spürte, dass seine Knie nervös zu zucken begannen bei dieser Vorstellung und leichter Schweiß brach ihm aus. Diese Vorstellung war einfach nur schrecklich. Je eher die Tritschen wieder in ihrem Gehege waren, desto besser für seine Nerven. Mit so einer Vorstellung konnte er nicht ruhig sitzen bleiben. Also erhob er sich und verließ den Speisesaal.

tbc: Rungholt: Wege und Pfade

Verwirrt sah Shouky Anjun an. Er machte überhaupt keine Anstalten aufzustehen. "Willst du nicht mithelfen?" Ihr fiel auf, dass sogar Dominic aufstand. Doch ob der sich wirklich auf den Weg zu den Tritschen machte, war natürlich keine Selbstverständlichkeit. Vielleicht wollte er einfach nur vor dem Chaos flüchten.

Wieder sah sie zu Anjun und zuckte mit den Schultern. "Meinst du nicht, wenn alle mithelfen, geht es viel schneller?" Sie wollte es natürlich wieder einmal auf die freundliche Art versuchen. Jemand anderes hätte Anjun schon längst angeschrieen, aber so war Shouky schließlich nicht. Doch eigentlich war auch nicht viel Zeit, um sich jetzt mit Anjun über die Folgen seines Helfens oder nicht Helfens zu unterhalten.

Anjuns Blick ging zur Tür, die halb offen stand, während zwei aufgeregt tuschelnde Fünftklässler den anderen folgten. Der junge Baccaracus hob kurz eine Augenbraue, als er auch Dominic erkannte. Dann blickte er Shouky gelassen an. „Es sind ja bereits mehr als genug Schüler dabei die helfen.“

Eulalia schaute ihren Freund kurz böse an, ließ dann aber ihren Tonfall nur gequält klingen und nicht wie sie es sonst vielleicht getan hätte, fauchend: "Ich mach dir einen Gegenvorschlag. Du gehst allein in die Bib, machst alle Hausaufgaben. Ich geh derweil an den Strand und heute abend schreib ich alles von dir ab, gebont?"
Sie schüttelte den Kopf und schon derweil ihren Teller an die Seite:
"Nein nein, wir machen unsere Hausaufgaben nicht selbst. Ich hab sie nämlich schon `organisiert´, von Larissa. Aber wir können uns zusammen unter diesen schönen Baum in den Dünen setzen und da können wir dann sowas wie einen Lernplan ausarbeiten, wenn du willst. Allerdings nur für dich, du Streber. Ich fang sicherlich nicht mehr irgendeinen scheiß zu lernen, den sie uns hier versuchen zu bei zubringen."

Eulalia war grad dabei sich einen Nachtisch zu holen, als um sie herum die Panik ausbrach. Die Elwetritschen waren los. Unter den Schüler, die hinauseilten, sah sie auch Dominic. Laut rief sie ihm hinterher:
"Lauf schneller Dominic, deine einzigen Freunde springen sonst noch wegen dir von der nächsten Klippe." Sie wusste, dass das mehr als gehässig klang, aber was sollte sie tun, sie konnte diesen kleinen... einfach auf den Tod nicht ausstehen.

Amabella war gerade mit ihrem Hauptgang fertig und schob sich gerade genüsslich den Schokopudding in den Mund, als die Tür aufging. Sofort brach Chaos aus. Auch Amabella, die die Tritschen zwar eher uninteressant fand, aber auf die morgendlichen Frühstückseier nicht verzichten wollte, erhob sich und eilte ebenfalls hinaus.
Währenddessen murmelte sie: "Derjenige muss das jetzt beim Essen gemacht haben... Hm... wer war nicht da..."

tbc: Wege und Pfade

"Wenn du mich fragst, sind die Tritschen ihm zu gesellig, aber in meiner Vorstellung trägt Dominic einen Feuerwehrhelm und versucht jetzt Leben zu retten, wegen Recht und Ordnung. Du weißt schon." Er blickte kurz Dominic hinterher. "Auch wenn ich nicht weiß, was er angestellt hat, dass du grundlos so fies zu ihm bist. Dass er ein Idiot ist, dürfte er mittlerweile selber wissen." Anselm zwinkerte Eulalia zu und blickte sich um, konnte aber keine Kaffeekanne entdecken. Also aß er weiter.
"Also keine Hausaufgaben und keine Bibliothek. Wenn du sie abschreibst, kann ich das guten Gewissens auch tun. Und wenn du nicht lernen willst, mag ich auch nicht. Eigentlich ist es sowieso viel zu früh dafür, ich wollt nur mal sehen, ob dir der erste Schultag nicht übel bekommen ist. Wir könnten einen Plan erarbeiten, der Dinge, die wir nicht lernen werden. Die Bedienung eine dieser komischen Muggelkutschen ohne Pferde zum Beispiel oder was weiß ich." Anselm grinste. "Das klingt auch viel sinnvoller... Wer ist Larissa?"

Mürrisch riss sich Eulalia von dem Anblick der in Panik geratenen Hühner... ähm... Schüler los und wandte sich wieder Anselm zu. "Ich mag ihn einfach nicht und er mag mich nicht und immer wenn wir uns sehen, müssen wir uns an die Kurgel gehen, dass ist ein Naturgesetz!" Wieder konzentrierte sie sich auf ihren Pudding, und nachdem sie einen Bissen genommen hatte, sagte sie weiter: "Also Larissa ist dieses kleine Mäuschen. 10. Klasse Wolpertinger. Hat kaum Freunde, schweigt immer und läuft rum, als würde sie gleich anfangen zu heulen. Nun, sie sieht nicht nur so aus... bei mir hat sie sogar geheult. Dabei hab ich noch nicht mal alle Drohungen ausgepackt. Voll langweilig die Alte..." Sie etwas enttäuscht, denn Larissa war wirklich alles andere als stabil. "Ich hoffe nur ich hab ihr genug Angst eingejagd, so dass sie nichts sagt..."
Und dann fügte sie noch völlig das Thema wechselnd hinzu. "Also gleich Strand? Schwimmen, sonnen und kuscheln?"

"Ampelbirne?" fragte Ben verwirrt und fing an zu kichern, als er verstand, wen Martha meinte. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich finde Anjun sehr nett." Verlegen lächelte er die beiden Mädchen an. "War er zu dir denn schon mal nicht nett?" Neugierig sah er Martha an, bis ihm wieder einfiel, was er heute Morgen im Schlafsaal gesehen hatte. Sollte er Martha davon erzählen? Er überlegte eine Weile und entschloss sich schließlich dafür, es ihr zu sagen. Wer weiß, vielleicht wäre er ja der nächste, wenn er jetzt schweigen würde? "Aber.. heute Morgen im Schlafsaal. Ich weiß nicht warum genau, aber da war er ziemlich fies zu einem anderen Nachtkrabs." Ben zuckte mit den Schultern und kaute auf seiner Lippe herum.

"Hä, was ist?" fragte Martha verwirrt, als ein Heinzel rein gestürmt kam und verkündete, das die Elwetritschen abgehauen seien. Plötzlich liefen einpaar panisch nach draußen, damit sie helfen konnten, die Elwetritschen wieder ein zu fangen. Sie erkannte unter anderem den Typ, aus dem Zauberkunde-Unterricht, der so ablehnend gegenüber ihr war. Sie fing an zu lachen. "Was hier alle für ein Theater machen! Ist ja nicht so, als wäre eine Atombombe hoch gegangen." Das bullige Mädchen stand auf und erblickte nicht weit von ihr "Ampelbirne"- Anjun, der scheinbar keinen einzigen Finger krumm machte, um den Anderen zu hefen. Als Ben erzählte, er wäre zu jemand fies gewesen, da sah sie zusätzlich rot. Bestimmt war der muggelstämmig, und er hat ihn deshalb schikaniert. Dies glaubte sie jedenfalls. "Wartet mal, ich muss mal kurz jemanden erwürgen." Sie stapfte zu Shouky und Anjun rüber. Sie verschränkte ihre Arme, baute sich vor ihm auf und sagte, frech wie sie war, zu Anjun: "Entschuldigung eure Hoheit, falls ich sie bei ihrem Mahle störe, aber es wäre wirklich nett von ihnen, wenn sie ihren königlichen Hintern nach draußen schwingen würden, um den Anderen, wie die Meisten es hier tun, zu helfen. Das machen nämlich soziale Menschen so."

Anjun wandte sich dem jungen, aber großen und bullig wirkenden Mädchen zu, das sich jetzt neben Shouky vor ihm aufgebaut hatte. Das war doch die Fünftklässlerin, die ihn auch am Felsen angebrüllt hatte. Sie war impertinent, aber eines mußte man ihr lassen, sie vertrat ihre eigene Meinung. Er musterte sie lange, während sich zwischen seinen Brauen ein leichtes Stirnrunzeln formte. „Je mehr Schüler lärmend hinter ihnen her stürmen, desto schwerer wird es sie zu fangen.“