Hauptgebäude: Speisesaal

Der freundlich wirkende große Raum mit den weißen Wänden und den großen Fenstern ist eher puristisch eingerichtet. Es gibt zwei große Tische, an welchen die Schüler nicht nach Häusern getrennt, sondern bunt gemischt sitzen können. Zwei runde Tisch weiter vorne sind für die Lehrer vorgesehen. Die Tische werden von den Heinzelmännern und -frauen kurz vor dem Essen gedeckt und sie tragen auch die Nahrungsmittel auf und ab.

Nachmittags kann man im Raum auch sitzen und Hausaufgaben machen, sich einfach nur unterhalten, etwas lesen oder ein Brettspiel spielen. Allerdings sind die Aufenthaltsräume in den Langhäusern dafür gemütlicher. Im Speisesaal finden auch AGs wie der Duellierclub oder der Chor statt. Am Nachmittag steht ein Kuchenbuffet bereit.

Für die Posteulen findet sich vor dem Fenster am Ende des Raumes eine lange Stange, auf welcher sie Platz nehmen und gegen ein Glöckchen picken können (Achtung: eigener Thread). Entweder kommt dann sein Besitzer nach draußen, um die Post abzuholen oder ein Heinzel macht das. Im Speisesaal sind Eulen hingegen aus hygienischen Gründen verboten!

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- Hauptgebäude: Klassenzimmer: Runenkunde (Parallelplay)
- Hauptgebäude: Klassenzimmer: Astronomie (Parallelplay)
- Hauptgebäude: Klassenzimmer: Zauberkunst (Parallelplay) (jeweils in "Unterricht" durch Mitschlepperei)

Dominic betrat als einer der ersten Schüler den Speisesaal nach dem heutigen Prüfungsmarathon. Es hatte ihn nicht sonderlich angestrengt, keines der Fächer hatte ihn je vor sonderlich große Probleme gestellt. Astronomie war ein reines Lernfach und auch Runenkunde konnte man ohne großes Sprachgefühl bestehen. Wenn man noch einigermaßen talentiert mit dem Zaubertstab war '...und den ganzen Tag die Nase in irgendwelchen Büchern stecken hat, nur lernt und sonst nichts tut, Hohensayn...', dann stellten einen solche Prüfungen vor keine großen Schwierigkeiten. Hungrig machten sie trotzdem, jede Geistesanstrengung verbrauchte Kalorien. Da er immer recht schnell fertig war, konnte er auch früher aus den Prüfungen verschwinden und zeitig den Speisesaal erreichen.
Jetzt setzte er sich ausgesprochen selbstzufrieden irgendwo mitten in den Speisesaal, während die Wichtel das Essen noch auftrugen. Er bediente sich großzügig an den Nudeln und der seltsamen, gelblichen Sauce. Dann begann er still und leise zu essen.

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- Klassenzimmer: Zauberkunst (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)
- Klassenzimmer: Astronomie (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)
- Klassenzimmer: Runenkunde (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)

Högni kam nach dem Unterricht und den Abschlussprüfungen in den Speisesaal. Alles in allem war er ganz zuversichtlich, in den Prüfungen gut abgeschnitten zu haben und sein Erweiterte Zauberschulreife mit einer ganz guten Note in der Tasche zu haben. Högni hatte eine das Schuljahr über darüber nachgedacht, ob er jetzt noch die letzten beiden Schuljahre absolvieren sollte oder doch die Schule verlassen und eine Lehre anzufangen. Aber eigentlich fiel ihm die Schule recht leicht und seine Noten waren gut. Also kein Grund, nicht weiter zu machen. Eine eigene Wohnung und eigenes Geld lockten Högni nicht so sehr, dass er unbedingt einen Beruf ergreifen musste. Davon abgesehen hatten alle drei seiner älteren Geschwister Rungholt bis zum Blocksberg-Abschluss besucht.

Högni ließ sich Dominic gegenüber auf einen freien Platz fallen und füllte sich seinen Teller. Der Großteil der Schüler war noch im Treppenhaus oder der Eingangshalle um auf Freunde zu warten oder sich lautstark über die Prüfungen zu unterhalten. "Und perfekt gelaufen, wie immer?", wollte er leichthin von Dominic wissen. "Oder hast Du ausnahmsweise mal verhauen und überlegst Dir, nächstes Schuljahr nicht wieder zu kommen?" Er überlegte kurz, wer von den anderen wohl die Schule beenden würde. Ein paar Kandidaten waren schon dabei. Amabella würde es aber wohl bis zum Ende durchziehen. Sie war eine Lernmaus. Vermutlich würde sie auch auf die Blocksberg-Universität gehen. Alles andere würde Högni schwer überraschen.

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- Klassenzimmer: Zauberkunst (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)
- Klassenzimmer: Astronomie (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)
- Quidditchfeld (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)

Eustach hatte das Gefühl, dass sein Kopf schwimmen würde und er zu absolut keinem klaren Gedanken mehr fähig war. Gleichzeitig war er unsagbar erleichtert, die letzten Prüfungen nun hinter sich zu haben. Er wollte zwar lieber nicht an die möglichen Ergebnisse denken, aber immerhin in Besenfliegen hatte er mit 'Sehr gut' abgeschnitten und sogar eine Auszeichnung bekommen. Eustach fühlte nach dem Anstecker an seiner Robe, während er den Speisesaal betrat und sich einen freien Platz suchte. Eilig füllte er sich einen Teller mit Nudeln, die er mit einem Schwenk seines Zauberstabs abkühlen ließ, um sie gleich vertilgen zu können. Diesen Zauber beherrschte er inzwischen im Schlaf.

Dominic hob den Blick. Um ihn herum war es lauter geworden, die heutigen Prüfungen waren offenbar endgültig vorbei. Jetzt ging das allgemeine Gebrabbel über die Prüfungen los. Es gab zwei Typen von Gesprächsführern, die einen jammerten herum, dass sie total versagt hatten, die anderen prahlten damit, was sie alles geschrieben hatten. Beides ging Dominic ab. Nicht nur, dass er alles, aber nicht extrovertiert war, er gab auch nicht gerne offensiv mit dem an, was er wusste. Er wusste es einfach und darum musste man nicht tanzen wie um das goldene Kalb, wie sein Vater sich auszudrücken pflegte. Er war sich allerdings auch ziemlich sicher, dass er in keiner der Prüfungen versagt hatte, also gab es auch keinen Grund zum Jammern.
"Werden wir sehen." bemerkte Dominic achselzuckend. "Aber wenn ich nicht wiederkommen sollte, dann nur, weil ich keine Lust drauf habe." brummelte er vor sich hin. Jetzt, wo die Prüfungen vorbei waren und die großen Ferien wie ein Damoklesschwert über seinem Kopf baumelten, fühlte er sich antriebslos. Ihm fehlte ein Lebensinhalt. Sicher, er hatte seinem Vater zugesagt, ihn nach Italien zu begleiten und er hatte es auch Pascal, seinem einzigen wirklichen Bekannten daheim, versprochen, ein wenig was mit ihm zu unternehmen, aber da war so viel leere Zeit, die konnte man auch nicht mit Büchern füllen, befürchtete er. "Ferien sind doof." beendete er seinen Gedanken murmelnd.

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- Klassenzimmer: Zauberkunst (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)
- Klassenzimmer: Astronomie (08:00-13:00 Uhr: Unterricht) (Parallelplay)

Man konnte Margo leicht ansehen, dass sie der Vormittag gestresst hatte. Sie hatte sich sehr angestrengt und war jetzt völlig erschöpft. Ihr Haar stand zerzaust von ihrem Kopf ab und sie schleppt sich in den Speisesaal.
Sie ließ sich ohne etwas zu sagen auf den Platz neben Eustach fallen und legte ihren Kopf auf den Teller. "Ich bin soo müde!", sagte sie und schloss die Augen.

pp: Hauptgebäude: Speisesaal (06:00-08:00 Uhr: Frühstück)

Gisela schneite vergnügt in den Speisesaal hinein. Die Prüfungen hatte sie gar nicht so schwer gefunden, wie sie gedacht hatte. Gut, es war sicher nicht einfach gewesen, genau genommen war jede einzelne Aufgabe höllisch schwer gewesen, wenn man mal von der Flugprüfung absah, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass sie durchgefallen war, das war doch die Hauptsache. Sie war nicht dumm und untalentiert, sondern sie war eine richtige Zauberin, die höchstens faul war. Das zauberte ihr ein breites Grinsen auf die Lippen.
Bereits vom Eingang aus hatte sie Margo und Eustach entdeckt. Eustach aß mit dem üblichen ausgesprochen guten Appetit. Offenbar war er mit den Prüfungen schon ein Weilchen fertig, denn wenn sie sich recht entsann, saß Eustach gerne eine Weile vor seinem gefüllten Teller. Sie vermutete, dass es ihm Spaß machte, einen Grund zu haben, das Essen herunterzuschlingen.
Gisela setzte sich neben Margo und klopfte ihr auf die Schulter. "Kopf hoch, das mit deiner Frisur bekommen wir schon wieder hin." Dann wandte sie sich an Eustach. "Gibst du mir bitte mal die Bratkartoffeln, Eustach?" Während sie sich ein Glas Orangensaft nahm und auf Eustachs Ausführung ihres Wunsches wartete, fragte sie auch gleich noch munter "Und, wie war's?" in die Runde.

"Oh, ja. Ferien...furchtbare Sache", grinste Högni und teilte einen Kartoffelkloß in gleichgroße Spalten, um sie mit Bratensoße reichlich zu übergießen. "Schon deswegen kann ich mir nicht vorstellen, Dich nicht bis zur 12ten hier sitzen zu sehen. Gut, wenn man arbeitet, hat man weniger Ferien als in der Schule. Allerdings hat man auch weniger zu lernen und muss nicht so viele Bücher lesen. Wie ich Dich kenne, wirst Du mich sogar noch an der Uni ertragen müssen." Er kicherte leise. "Vermutlich aber wenigstens nicht im gleichen Fachbereich."

Eustach sah ein wenig irritiert zu Margo, die ihren Kopf auf den Tisch legte und die Augen schloss. Die wollte hier doch aber nicht schlafen, oder? So mitten am Tisch? Zum Glück kam Gisela keinen Augenblick später herüber und übernahm den Teil der Kommunikation, den Eustach nicht auf die Reihe bekam. Gleichzeitig fragte er sich, was man mit Margos Haaren hinbekommen sollte. Zerzauste Haare waren für ihn ein Normalzustand...nun, jedenfalls bei ihm.

Er beeilte sich, erst einmal Gisela die Bratkartoffeln zu reichen und dann schnell noch einmal Nudeln in seinen Mund zu stopfen, was immer als gute Entschuldigung für eine fehlende Antwort angesehen werden konnte. Danach musste er allerdings wohl etwas sagen, wenn er nicht unhöflich sein wollte und sich somit Ärger einhandeln. "Ging so", fasste er seine Leistung in den Prüfungen zusammen.

Er hoffte inständig, dass seine Gesamtnote ausreichen würde, um im nächsten Jahr wiederkommen zu dürfen. Er würde in den Ferien versuchen müssen zu lesen und vielleicht auch zu schreiben, um ein wenig aufzuholen oder vorzuarbeiten. Hoffentlich ließ ihn sein Vater in Ruhe. Daran wollte er noch gar nicht denken. "Und bei Euch?", fragte er, in der Hoffnung, dass die Mädchen sich jetzt gegenseitig über ihre tollen Leistungen auslassen und ihn in Ruhe lassen würden.

"Was ist denn mit meinen Haaren...?", nuschelte Margo auf dem Tisch. Dann erhob sie mit großer Anstrengung ihren Kopf und fühlte ein wenig ihre Haare. Sie waren ganz strubbelig. "Oh...", sagte sie. Normalerweise wäre sie jetzt aufgesprungen, um panisch nach einem Kamm zu suchen, aber dafür war sie viel zu erschöpft.

"Die Prüfungen waren total anstrengend... Mir brummt immer noch der Kopf!" Obwohl Margo den ganzen Tag kaum was gegessen hatte, schüttete sie sich auch jetzt nur eine dünne Suppe auf. "Und selbst?"

"Bei Paracelsus' Glatze." erwiderte Dominic. "Machst du dir über das Schicksal anderer eigentlich immer so viele Gedanken?" Er stopfte sich einen ordentlichen Happen Nudeln in den Mund und schluckte ihn beinahe ohne zu kauen herunter. Es war ihm unerklärlich, wieso Högni sich mit Dominics Werdegang auseinandersetzte. Er hatte bislang nicht darüber nachgedacht, wer im neuen Jahr nicht mehr dabei sein würde. "Und woher du das mit dem Fachbereich wissen willst, weiß ich auch nicht oder hast du heimlich einen Trick gefunden, aus einer Kristallkugel brauchbare Antworten herauszulesen?" gab er dann schnippisch zurück.

Gisela schaufelte sich großzügig Bratkartoffeln auf ihren Teller, bevor sie etwas sagte oder tat. Erst einmal betrachtete sie noch einmal eingehend Margos Kopf. "Also ich finde, du solltest öfter Partnerlook mit Eustach tragen. Das sieht irre witzig aus." Sie kicherte vor sich hin und knusperte an den Bratkartoffeln herum, während sie zuhörte, wie die anderen die Prüfungen fanden. Allerdings waren die nicht sonderlich auskunftsfreudig.
"Mensch, ihr habt euch von den Tests aber schlauchen lassen. Okay, sie waren schwer, aber wir haben sie hinter uns, ist das nicht toll? Bis ins neue Schuljahr hinein hat sich das erledigt und wir können es erstmal vergessen. Gut, die Antworten waren verdammicht schwer, aber doch nicht unlösbar... oder?"

Margo löffelte ein wenig von ihrer Suppe. Hunger hatte sie immer noch nicht.

"Nee, unlösbar waren die Aufgaben nun echt nicht...", sagte sie und dachte daran, wie sie bei jeder Aufgabe möglichst viel geschrieben hatte und praktisch ihr ganzes Wissen aufgebracht hatte. Einmal hatte sie bei Aufgabe 1 sogar die Zeit vergessen, wodurch Aufgabe 2 im Vergleich dazu recht dürftig ausfiel.
"Ich hab nur das Gefühl, meine Hände fallen gleich ab. Ich hab die wundgeschrieben. Geht das überhaupt?"

Gisela bekam bei jedem Happen Bratkartoffeln mehr Appetit und schlang die warmen Kartoffelscheiben gierig herunter, während sie hin und wieder ein wenig nachspülte und Margo zuhörte.
"Naja, wenn du das sagst, dass du sie wundgeschrieben hast, dann..." Sie warf noch einen Happen Kartoffeln ein und sprach kauend weiter. "...wird das wohl auch gehen. Ich weiß gar nicht so viel, dass ich sie mir wundschreiben kann." Dass Margo mit den Prüfungen keinerlei Probleme hatte, wunderte sie nicht weiter. Margo kam, nach allem, was sie bislang gesehen hatte, aus einem SEHR magischen Haushalt. Dass man da ganz viel schon mitbekam und bei dem theoretischen Kram dahinter keine Probleme hatte, konnte einen gar nicht wundern. Dann guckte sie erwartungsvoll zu Eustach, ob er auch was sagen würde.

pp: Hauptgebäude: Eingangshalle (+Anjun)

Anselm betrat den Speisesaal und ließ den Blick über die Menge schweifen. Die Fünftklässler hatten sich zusammengerottet, wie es schien, zumindest war da ein ganzer Haufen Zwerge, der beisammen saß und sich wahrscheinlich intensiv über die Prüfungen austauschten. Er lächelte versonnen und konnte sich noch ganz gut an sein Erstes Mal erinnern, er war genau so nervös gewesen. Högni hing - mal wieder, wie es Anselm schien - bei Dominic, die beiden waren auch ein süßes Pärchen, der ewig verschrobene Dominic, der von niemandem gemocht werden wollte und der ewig gut gelaunte Högni, der von jedem gemocht wurde und offenbar auch Dominic davon überzeugen wollte, dass er ein netter Kerl sei. Erstaunlicherweise wirkte es auf Dominic sogar, wenn ihn sein Gefühl nicht trog.
"Zumindest Eulalia ist noch nicht da." kommentierte er seinen Rundblick. "Naja, also wird sie wohl doch einen Anschlag planen. Ich setz mich dann mal da rüber." Er winkte Anjun kurz zu und verschwand in Richtung einiger Elfer, zu denen er sich dazusetzte.

[ooc: Anselm beendet den Tag hier]

„Guten Appetit!“, wünschte Anjun dem 11-Klässler, der sich zu seiner Stufe setzen wollte. Suchend ließ er seinen Blick durch die große, helle Halle schweifen. Es war bereits ziemlich voll und die Heinzel hatten alle Hände voll zu tun genug Essen heranzuschleppen. Dennoch konnte er weder Amabella noch Anaximander entdecken.

Dafür hatte sich Högni irgendwie an ihnen vorbeigestohlen und saß nun mit Dominic an der äußersten Ecke eines langen Tisches. Ein Platz bei ihnen war noch frei. Anjun setzte sich zu ihnen und ein Heinzel trug das Mittagessen auf: Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und sauren Gurken. Ein Gericht, das Anjun bislang immer nur bei seinem Rittmeister zu essen bekommen hatte. Der Gerich von gebratenen Zwiebel und Kartoffel versetzte ihn zurück in das kleine von Efeu und Clematis übewuchterte Fachwerkhaus am Rande des Waldes. Hier, jenseits des Spiegelbannes und außerhalb der Muggelstadt, in einer Zwischenwelt zwischen der Heimat der nicht-magischen Menschen und dem Zauberschloß lebte der Squibb Elbrecht Rogel. Ein wahrer Wanderer zwischen den Welten.

„Guten Appetit.“, wünschte der rothaarige Junge auch den beiden an seinem Tisch.

Dominic goss sich etwas Tee in die Tasse, während er auf Högnis Antwort wartete. In der Zwischenzeit hatte sich ein Schüler auch noch das letzte Stückchen Freiraum und Abgeschiedenheit, das Dominic sich beim Essen gerne sicherte, besetzt. Ein Blick zur Seite teilte ihm mit, dass es sich um Anjun Baccaracus handelte. Auf seinem Wunsch nach einen guten Appetit murmelte er etwas unverständliches, das sowohl "Ebenfalls." als auch "Scher dich doch zum Teufel." bedeuten konnte und wahrscheinlich beides gleichzeitig meinte.
Nachdem er, wie er fand, der Höflichkeit Genüge getan hatte, wandte er seinen Blick allerdings auch schon wieder in Högnis Richtung, weil er darauf wartete, dass er eine Antwort bekam und gabelte seine letzten Nudeln auf.

Schweigend aß Anjun seine Bratkartoffeln. Seine Gedanken kreisten um die zurückliegende Prüfung, die geheimnisvollen Schriftzeichen und Erinnerungen an Elbrecht Rogels gemütliches Häuschen. Nur noch wenige Tage und er würde wieder Zuhause sein! Kein überfüllter, lärmender Speiseraum mehr mit viel zu vielen Kinder, die sich nicht zu benehmen wußten. Wieder das eigene, großes Schlafzimmer, das er mit niemanden teilen mußte. Schon gar nicht mit Schnarchern und ewigen Quasselstrippen. Endlich wieder die großen Hallen der Burg und die stille, verwöhnende Umsorgung dutzender Heinzel. Und nur kultivierte Menschen um ihn herum. Viele Erwachsene... Der Minister... Keine anderen Kinder... Und Einsamkeit... Viel zu viel Einsamkeit... Anjun hob den Blick. Der Klang dieser Erinnerung gefiel ihm ganz und gar nicht. Ärgerlich schüttelte er den Gedanken ab.

pp: Hauptgebäude: Klassenzimmer: Zauberkunst (Parallelplay)
pp: Rungholt: Quidditchfeld (Parallelplay)

Da alle Anspannung von Penny abgefallen war, und sie jetzt einfach nurnoch Hunger hatte, stürmte sie fast an ihren Freunden vorbei, sah sie jedoch im letzten Moment. Blitzartig blieb sie stehen um sich zu ihnen zu gesellen, doch soweit kam es erst garnicht. Wie so oft stolperte Penny über ihre eigenen Füße und landete hart auf den Boden. Verlegen rappelte sie sich wieder hoch, klopfte verlegen an ihrer Robe herrum und sah dan schleundigst zu, dass sie zu ihren Freunden kam...

"Hey...", sagte Penny leise und hoffte, ihr Ausrutscher war nicht bemerkt worden, aber vermutlich hatte es der halbe Speisesaal mit angesehen...

Da Margo so ausgelaugt war und nur schläfrig in ihre Suppe starrte, verstand sie zuerst nicht, was gerade passiert war. Hinter ihr war nämlich ein dumpfes Geräusch ertönt. Sie drehte sich um und sah Penny auf dem Boden liegen. "Gibt's da unten irgendwas interessantes, oder was machst du da?"

Erst dann verstand Margo, was mal wieder passiert sein musste. "Oh, alles in Ordnung?"

Der Geschmack von Bratkartoffeln, Speck und Zwiebeln ließen Anjuns Gedanken immer mehr in Elbrecht Rogels heimelige Wohnküche gleiten. Er saß auf der Holzbank, nahe an dem weißen, stählernen Ding, das sein Reitlehrer an Stelle von Kaminen und Dampfdschinnen nutzte. Dichter Regen trommelte hinter ihm gegen die Sprossenfenster. Draußen war es ungemütlich, grau und kalt. Drinnen aber stand Elbrecht Rogel bei seinem Herd ohne Feuer und briet Eier, während er mit seiner schönen Baßstimme melancholische Lieder sang. Anjun hatte die erste Portion Bratkartoffeln bekommen – Elbrechts Pfanne war zu klein, um für zwei Personen zugleich zu kochen – und sah nebenbei verwirrt und fasziniert zugleich auf den Kasten, den Elbrecht 'Fernseher' genannt hatte, obwohl es sich keineswegs um eine magische Kugel handete mit der man ferne Orte beobachten konnte. So etwas kannte Anjun von Zuhause. Dieses Ding aber war recht eigenartig und von jener seltsamen Kraft betrieben, die die Muggel statt Magie einsetzten. Ein Weihnachtsmärchen lief im Fernsehen. Und während Anjun kaute und ab und an beiläufig den Britany Spaniel neben ihm streichelte, wuchs seine Verwirrung.

„Aber es ist doch niemals eine Fee!“ Kopfschüttelnd deutete er auf die wunderschöne Frau, die gerade an der Wiege eines Babys erschienen war. Feen, das wußte er, waren zwar hübsch, aber außer als Dekorationsobjekte rein zu gar nichts zu gebrauchen.

„Es ist ein Märchen, Anjun. Ein Muggel-Märchen.“

„Aber sie kann nur eine Hexe sein. Eine besonders schöne Hexe noch dazu. Ich finde sie sieht der Hohen Dame Lydia sehr ähnlich, findest Du nicht auch?“ Bewunderung und Trauer, wie immer, wenn jemand von ihr sprach, klang in seiner jungen Stimme.

Das Bildnis seiner Urahnin aus dem hohen Mittelalter hing im Jagtzimmer: Eine schlanke, hochgewachsene Frau, deren kastanienfarbene Locken über ihre Schultern bis in den Schoß ihres grünen Kleides wallte. Sie, die schönste Frau aller Potraits blickte immer traurig. Wahrscheinlich, weil das Portait wußte, dass ihr Geist als Ermordete durch die Wälder irrte, die nach ihrem Tod von einem Bann geschützt worden waren.

Elbrecht Rogel betrachtete die Schauspielerin genauer. „Du hast recht. Sie sieht der edlen Lydia wirklich ähnlich. Und sie muß genau so liebevoll und mild gewesen sein wie die Fee. Eine prachtvolle Frau. So edel und so schön, dass man sogar den Hohen Herren Sindar verstehen kann. Auch wenn er natürlich zu weit gegangen ist.“

„Die Muggel haben uns immer nur...“

Ein plötzliches Platschen neben ihm, riß Anjun jäh aus seinen Gedanken. Ein braunhaariges Mädchen war direkt vor ihm gestolpert. Penny Winterwald aus dem Quidditch-Team der Wolperinger. Der Junge warf ihr einen genervten Blick zu. Natürlich eine von den Fünftklässlern. Und dann auch noch eine Muggelgeborene.

Noch ganz erfüllt von seinen Gedanken an den Tag in Elbrecht Rogels Häuschen und ihrem Gespräch über die Hohe Dame Lydia fauchte Anjun das Mädchen an: „Hau ab!“

Dominic hatte sich in seinen Jahren in Rungholt ja an so einiges gewohnt in Sachen Lautstärke, auch dass es beim Essen ziemlich laut war. Das war etwas, was er an Daheim sogar zu schätzen wusste. Seine Eltern hatten es aufgegeben, sich beim Essen groß zu unterhalten, dank wohldosierter böser Blicke, wenn jemand das Wort hob oder es gar wagte, ihn anzusprechen. Doch plötzliche Anfälle von Lärm, vor Allem, wenn sie ihn unvorbereitet trafen, konnte er überhaupt nicht verknusen. Er fuhr zusammen und ließ laut scheppernd seine Gabel fallen. Dann fauchte auch noch Anjun los. Waren denn heute alle wahnsinnig geworden? Er zog den Kopf ein und knurrte ein "Ruhe, verdammt nochmal!" hervor, bevor er wieder nach seine Gabel griff und unruhig auf seinem Platz herumrutschte, bis er aufgegessen hatte und sich verdrücken konnte.

[ooc: Dominic beendet den Tag hier]

Anjun zog die Augenbrauen zusammen, als nun auch Dominic irgendetwas gereiztes murrte. Für eine Sekunde sah er sich versucht etwas scharfes zu erwidern, aber ihm war klar, dass der Elwetritsche nicht allein ihn gemeint hatte. Er warf Penny noch einen bösen Blick und trug dann sein Tablett davon. Er hatte noch etwas in der Biblithek zu erledigen...

tbc: Hauptgebäude: Bibliothek (1. OG)

Zwei der großen Schüler fauchten Penny an, sie solle abhauen. Doch anstatt sich aufzuregen sagte sie einfach nur mit Sakasmus in derr Stimme: "Tja..." Oh ja, das würde den "Großen Jungen", wie Penny immer zu sagen pflegte, nicht gefallen. Innerlich arbeitete sie schon an einem neuen Streich und würde auch sofort Margo und Gisela in alles einweihen.
Auf Margos Frage, ob alles okey sei, sagte sie nur "Jaja...Du kennst mich.", und wurde ein wenig rot.
"Gisela. Margo. Guckt mal...meine nächsten...Erwählten." Penny vermied es, Opfer zu sagen, da es immer so hart klang. "Die waren total gemein zu mir, was schlagt ihr vor?" Wie immer bezog Penny Margo mit ein, bevor diese auch nur "Piep" sagen konnte.

Margo verstand. Und als Anjun den Raum verlassen hatte, konnte sie auch über ihn reden. Da Dominic (anscheinend mehr oder weniger ein Freund von ihm) noch da war, beugte sie sich zu den anderen herüber, sodass Dominic sie nicht hören konnte.

"Also dieser Anjun ist mir schon länger suspekt...", meinte Margo geheimnisvoll. Vielleicht lag es nur daran, dass Anjun auch aus einer einflussreichen Familie stammte (Margo war wahrscheinlich auch irgendwie mit ihm verwandt), aber ein paar gute Gründe für ihr Misstrauen hatte sie auch: "...Letztens hat der glaub ich mit seinem Raben geredet - und ich meine sogar, dass er geantwortet hat! Keine Ahnung, wie. Ich wusste auch gar nicht, dass Raben auf Rungholt erlaubt sind. Außerdem ist er mir im Gesamten irgendwie unheimlich... Wir sollten den im Auge behalten."

"Vielleicht wäre für einen Streich irgendwas mit Lärm gut. Oder wir malen diesen doofen Raben an..." Margo lehnte sich jetzt wieder zurück. Für die Details waren die anderen zuständig. Obwohl Margo "wir" gesagt hatte, waren eigentlich doch eher die anderen zwei gemeint. Margo wollte nach wie vor keinen Ärger.