Ein-Tages-Timeplay: Besen, Watt und eine Wette

Spieler: Aaljte und Amalia
Ort: Rungholt
Zeit: kurz vor den Sommerferien des aktuellen Plays


Amy hatte den Nachmittag frei; die Anderen wollten am Strand liegen und in der Sonne bruzeln! Wie langweilig! Mit beschwingten Schritten ging sie zum Besenschuppen, holte ihren Besen hervor und begutachtete das Reisig. Ein paar Zweige stachen etwas ab, aber Amy störte das nicht weiter. Sie würde sich darum später kümmern. Die Quidditch-Saison war vorbei und sie wollte ja schließlich nicht gleich 100 Punkte in der nächsten halben Stunde holen!

Ausgelassen seufzte sie, grinste und saß auf. Einfach mal rumfliegen und den Kopf frei machen! Das wär´s jetzt!

Aaltje gähnte und streckte sich ausgiebig. Sie kam gerade von einer Strafarbeit, die Klotterbeck hatte ihr aufgetragen Papiere zu sortieren und Umschläge zu beschriften, alles ohne Zauberstab! In einer verstaubten Kammer von der sie den besten Blick auf das tolle Wetter hatte. Frustriert und mürrisch erledigte sie ihre Arbeit und nach zwei Stunden wurde sie entlassen. Das Beste was sie nun machen könnteu m ihre Laune zu heben, eine Runde fliegen!

Grinsend lief sie zum Schuppen und sah schon aus der Ferne Amalia wie sie auf einen Besen aufsitze. ehe sie losfliegen konnte rief sie ihr zu. "Eh, Amalia. Warte." Ohne auf eine Antwort zu warten kramte sie auch nach einem Flugobjekt, ihre eigener Besen stand in ihrem Zimmer.

Gerade wollte Amy losfliegen, als jemand ihren Namen rief. Sie blickte sich um und erkannte Aaljte, ein Mädchen eine Klasse über ihr. Sie kannten sich vom Quidditch…

„Hey, Aaltje.“ Freundlich lächelte sie, war aber insgeheim doch etwas ungehalten wegen der Verzögerung. Wollte die jetzt etwa mitfliegen?

„Na? Eine Runde auf dem Besen?“ sie grinste, während sie darauf wartete, dass das Mädchen einen der Schulbesen herauskramte. Etwas Offensichtlicheres gab es kaum.

Aaltje klopfte sich die Spinnweben von der Schulter und begutachtete den Besen. Nun, es wird schon gehen! "Na aber sicher, was denkst du denn?" Sie blickte Amalia an, dann ihren Besen, ihren eigenen und wieder Amalia. "Eh, Amalia, Bock auf ein Wettfliegen? Es ist doch total langweilig bei dem schönen Wetter einfach so herum zu fliegen." Sie steckte den Finger in den Mund und hielt in in die Luft. Fachmännisch nickte sie. "Der Wind steht perfekt." Es war garkeiner da...

Amy zog die Stirn kraus. Warum ein Wettrennen? Man konnte doch einfach mal…

Dann fiel es ihr auf! „Glaubst du, du bist besser als ich?“

Sie hob das Kinn und verengte die Augen zu Schlitzen. „Dich packe ich noch jederzeit!“

Aaltje zog die Augenbrauen nach oben und verschränkte die Arme. Gespielt hochnäßig sprach sie weiter.

"Aber sicher doch!"

Sie lachte und setzte auf. "Wir brauchen einen Wetteinsatz und eine Strecke, mit ist egal um was wir fliegen."

Amy stemmte eine Hand in die Hüfte und blickte Aaljte abschätzend an. „Warum sollte ich mit dir wetten? Ich weiß das ich besser bin als du! Und was könntest du mir schon bieten?“

Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Schon lange wollte sie wissen, wer von ihnen beiden die Schnellere war. Und das könnte eine gute Gelegenheit sein…. Aber an was war sie schon interessiert, was sich als Wetteinsatz lohnte? Kurz dache sei an Yves; was würde er davon halten, wenn sie mit Aaljte wettete?

"Weil du genauso bock aufs Fliegen hast wie ich und du sicherlich sehen willst wo du mit deinem Können stehst. In den letzten Spielen hat man davon ja relativ wenig gesehen.", provozierte Aaltje ohen es negativ zu meinen.

Amy schob das Kinn vor. „Ich hab dir noch immer den Quaffel abgeluchst! Und ich bin die Schnellere!“

Sie stieg vom Besen und trat auf Aaljte zu; und funkelte ihr in die Augen. „Einmal um die Insel, nicht näher als 50m zum Strand! Einmal um den Leuchtturm und dann quer wieder hier her!“

Sie streckte Aaljte die Hand entgegen! „Und die Verliererin küsst….“ Schnell ging sie in Gedanken die widerlichsten Jungs durch, die ihr einfielen…. „Ziphin!“

"Baaaaah! Wie ecklig! Na, das wirst du auf keinen Fall gewinnen." Sie schlug ein. Die Strecke sollte auch fliegbar sein. "Wir werden sehen wer die Schnellere ist. Auf gehts. Bei Drei los?"

Amy schlug ein und ein Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit. Wenn Yves sie jetzt sehen könnte!

Schnell stieg sie auf und blickte zu Aaljte. Sie brauchten ein neutrales Zeichen. Sie hob einen Stein auf.

„Beim Geräusch das Steines, wenn er auf dem Dach des Besenschuppens landet?“ Dann würde Aaljte nicht schummeln können…. In dem Moment – des Sieges willen – würde sie Aaljte alles zutrauen!

Aaltje brachte sich und ihren Besen in Startposition und ging den Weg in Gedanken durch. Das wird ein Kinderspiel! Sie sah zu wie Amalia den Stein losließ und horchte auf das Geräusch, gleich, gleich und da klackte es mehrmals, der Stein kam auf und rollte herunter. Die beiden Mädchen jedoch waren schon weg, mit grimmigen aber doch glücklichen Gesichtern flogen sie durch die warme Sommerluft dem Strand entgegen. Es war ein Kopf an Kopf Fliegen und keiner konnte vorhersagen wie es ausgehen wird.

Amy spürte den Wind in ihren Haaren, fühlte Aaltje neben sich und trieb den Besen immer weiter an. Immer schneller, immer wilder wurde der Flug, wie sie über die Insel flogen und schließlich über das offene Meer brausten.

Amy biss die Zähne aufeinander, als sie in die Nähe des Schutzschildrandes gelangten. Die Wellen brachen sich daran und sie wusste, sie könnten dort nicht herüber. Mit einem riskanten Manöver bog sie ab und schnitt Aaljte gekonnt. Fast hätte sie gelacht, flog dann aber lieber schneller. Jetzt würden sie am Rand des Schutzschildes entlang rasen!

Wer die Schnellste war, ging ihr durch den Kopf und ihre Wangen liefen rot an.

Aaltje gnoss die Sonne auf ihrer braunen Haut, das Haar peitschte ihr immer wieder ins Gesicht doch es störte sie keinesfalls. Sie ließ es über sich ergehen geschnitten zu werden, soll sie sich nur in sicherheit wiegen, sie wird schon aufholen! Auch wenn der altersschwache Besen nicht danach aussah. Immerhin sollten bei der Geschwindigkeit alle möglichen Spinnen aus den Borsten verschwunden sein. "Ich krieg dich Holthus!"

Amy lachte auf, als sie Aaljte hörte, die ihr hinterher jagte. Sie war ein bisschen schneller; fast eine halbe Besenlänge Vorsprung hatte sie und sie würde Aaljte besiegen!

„Niemals, Kramm!“ Eine Welle peitschte ihr ins Gesicht; sie war dem Schutzzauber zu nahe gekommen! Kurz bockte der Besen, doch sofort war sie wieder auf Kurs. Doch ihren Vorsprung hatte sie eingebüßt! Mist! Mit zusammen gebissenen Zähnen versuchte sie, das Tempo zu erhöhen.

Aaltje nutze ihre Chance und zog gewollt gekonnt grazil an Amalia vorbei. "Ja, ja, ja!", rief sie und freute sich wie ein kleines Kind. Gäbe es Geschwindigkeitskontrollen für Flüge wären sie wohl beide schon mehrfach auf einem Foto verewigt worden. Leider achtete Aaltje kaum auf ihre Umgebung, der Blick war stur geradeaus gerichtet. So registrierte sie den Vogelschwarm seitlich nicht wirklich. Das Kreischen der vorwurfsvollen Möwen als sie durch sie hindurchbretterte und die Formation zerstörte brachte sie aus dem Konzept und sie kam ins Schlingern. Durch die hohe Geschwindigkeit verlor sie die Kontrolle über den Besen und drehte sich ein paar Mal, ehe sie Richtung Wasser flog.

Mit zusammengebissenen Zähnen jagte Amy Aaltje hinterher. Sie hatte fast eine Besenlänge Vorsprung und Amy zögerte nicht, sie mit allen Mittel einzuholen! Sie bemerkte die Möwen erst, als es zu spät war; da kam Aaltje schon ins Trudeln und verlor die Kontrolle über den Besen. Amy hielt sich einen Arm vor das Gesicht, als sie mit einer Möwe kollidierte, der Besen unfreiwillig bockte und sie mit dem Reisigende mit Aaltje zusammen prallte!

Wie zwei Steine fielen die Mädchen auf das Wasser, während Amy einen spitzen Schrei von sich gab.

Aaltje schaffte es nicht mehr den Besen hochzureißen um wieder an Höhe zu gewinnen, ihr wurde unweigerlich bewusst, dass sie gleich eine Bruchlandung hinlegen würde. Ihr erster Absturz auf dem Besen. Jeder normale Mensch hätte sich auf das Aufprallen mit dem Wasser vorbereitet, da Aaltje weder schwimmen konnte, noch wusste wie man ins Wasser springt ohne sich weh zu tun, knallte sie aus 10 Metern Höhe auf dem Wasser auf. Es gab ein laztes Platschen, dann spritze Wasser und brach über ihr zusammen. Es tat weh, doch zum Glück hatte sie ihre Kleidung an. Die saugte sich jedoch schnell mit Wasser voll und zog sie mit zusätzlichem Gewicht in die Tiefe. Vor Schreck vergass sie auch den Mund zu schließen und es drang ein Schwall Wasser in die Lunge. Der Besen schwomm teilnahmslos auf der Wasseroberfläche herum als wäre nichts geschehen. Vielleicht waren nun ein oder zwei Borsten mehr geknickt.

Amy zog am Besen, versuchte alles, um den Aufprall zu vermeiden, doch gelang es ihr nur, die Geschwindigkeit zu drosseln. Sie machte sich ganz klein, ballte sich zu einer kleinen Kugel und klammerte sich an ihren Besen. Dann durchbrach sie die Wasseroberfläche und das kühle Nass ließ das Adrenalin in ihren Körper strömen.

Sie ließ den Besen los und schwamm an die Wasseroberfläche. Luft! Nichts war so gut wie Luft. In ihrer unmittelbaren Nähe kam ihr Besen wieder an die Oberfläche und sie schwamm hin. Dann sah sie Aaljtes Besen, der allein auf der Waseroberfläche trieb. Ohne Aaljte.

Amy blickte sich um. Sie war allein. „Aaljte?“ Sie rief über das Wasser, obwohl sie niemanden sehen konnte. Ein schreckliches Gefühl machte sich in ihr breit.

„Aaljte?“ sie schrie und Panik stieg in ihr hoch.

Aaltje wusste genau, wenn sie in Panik ausbrach würde sie noch mehr Wasser schlucken, doch das Angstgefühl nicht mehr an die Oberfläche zu kommen überwiegte. Sie zwang sich die Augen zu öffnen, sah aber nichts als Dunkelheit. Sie fühlte sich orientierungslos, wie damals als ihr Papa sie ins Wasser geworfen hat, aus Spaß. War's das jetzt? Die Wette müsste sie demnach schonmal verloren haben, d.h sie müsste Ziphin küssen. Ziphin. Bah.. Aber nur wenn sie wieder hoch kam. Also doch nicht. Immerhin. Aber eigentlich würde sie um wieder Luft schnappen zu können selbst den blöden Jungen knutschen bis er keine Luft mehr bekam! am liebsten hätte sie frustriert aufgeschrien, so strampelte sie wild um sich in der Hoffnung bald Licht zu sehen.

Ohne nachzudenken, ließ Amy den Besen los und tauchte hinab! Aaltje! Aaltje! Kein anderer Gedanke, nur die unterschwellige Panik, die Angst hielt ihr Herz rasend und ihre Gedanken klar. Aaltje!

Als ihre Lungen fast platzten, stieß sie sich nach oben, durchbrach die Wasseroberfläche und keuchte atmend ein. Aaltje! Wieder tauchte sie unter, diesmal in eine andere Richtung. Sie wollte nicht, konnte nicht aufgeben! So schrecklich die Situation war, sie würde nicht aufgeben!

Und da sah sie schemenhaft eine Hand in der Dunkelheit des Wassers! Mit kräftigen Stößen tauchte sie hinüber, packte die Hand und zog Aaljte ohne Umschweife, ohne sie anzusehen nach oben. Als sie die Wasseroberfläche durchbrach, glaubte sie, im Himmel anzukommen.

Aaltje streckte die Hände weiterhin nach oben in der Hoffnung das Ziel erreichen zu können. Luft anhalten konnte sie schon immer gut, aus trotz wenn sie früher mal wieder ihren Willen nicht bekam. Langsam aber sicher jedoch ging ihr die Puste aus. Doch gerade als sie aufgeben wollte packte sie etwas bei der Hand und zog sie nach oben. 'Neeeeeein Ziphin knutschen' ging ihr durch den Kopf als sie die Wasseroberfläche durchbrach und nach Luft schnappte, sie konnte davon nicht genug bekommen auch wenn es ihrer Lunge nicht gut tat und sich anfühlte als ob sie platzen würde. Hustend klammerte sie sich panisch an Amalia fest aus angst gleich wieder unter zu gehen. "..Kann.. nicht.. schwimmen..", presste sie hervor. Loslassen? Niemals!

Aaltje zog Amy nach unten, klammerte sich an ihre schmalen Schultern und drückte sie wieder unter die Wasseroberfläche. Dabei wollte sie doch atmen!

>> "..Kann.. nicht.. schwimmen..",<<

Was? Echt jetzt? Amy japste und versuchte, beide über Wasser zu halten. Doch sie merkte, dass ihr das nicht lange gelingen würde. Japsend, keuchend und mit der größten Anstrengung, schwamm Amy mit Aaltje zusammen zu ihrem schwimmenden Besen und fühlte sich, als würde sie bald selbst ertrinken.

„Halt dich daran fest!“ japste sie und hoffte, der Besen würde das andere Mädchen aushalten. „Ich hole dann deinen!“

Zitternd klammerte sich Aaltje an den Besen wie an einen rettenden Strohhalm. Hoffentlich ging sie nicht unter, hoffentlich. "Un.. und wenn mich ein fisch anknabbert?", quiekcte sie und strampelte wild mit den Füßen um mögliche Angreifer zu vertreiben. "Lass mich nicht alleine!", jaulte sie als sich ihre Retterin von ihr weg bewegte um nach dem Besen zu suchen.

Amy wollte gerade losschwimmen, als Aaltje fast in Panik geriet. „Hier gibt’s keine Tiere, die uns gefährlich werden können! Hast du nie Magister Feddersen zugehört?“ Und schon schwamm sie los, ließ Aaltje allein und holte den zweiten Besen. Sie wollte sich beeilen, um das andere Mädchen nicht allzu lange allein zu lassen.

Doch als sie zurück zu Aaltje schwimmen wollte, sah sie es…

„Oje.“ Zwei Regenbogen erschienen direkt über der Wasseroberfläche und das Wasser selbst kräuselte sich… direkt hinter Aaljte!