U1 - Paralell Play - Klassenzimmer: Verwandlungskunde

pp: U1 Frühstück - Hauptgebäude: Speisesaal

Gelangweilt betrat Lara das Klassenzimmer für Verwandlungskunst. Fast alle schienen schon da zu sein, ein Umstand der nicht weiter schlimm war. Dieses Fach war einfach nur langweilig. Was brachte es einen schon wenn man ein Palme in einen Kaktus verwandeln konnte, oder umgekehrt. Doch leider war nun mal Teil der Gesamtnote. Lara sah sich nach einem freien Platz um. Ganz nach hinten, nein. Was noch nerviger war, war wohl eine Haufen geschwätziger Schüler, die die ganze Zeit am reden und lachen waren.

Schließlich entdeckte sie Marlon, Anjun, Sina, Sina und diesen Jungen namens Abel. Dieser schien ihr seit dem Vorfall aus dem Weg zu gehen. Wenigstens ein paar Leute, die sie kannte. Da würde der Unterricht nicht ganz so langweilig werden. Lara suchte sich einen Platz in deren Nähe und warf unachtsam ihr Lehrbuch auf den Tisch, inklusive ihrer selbst schreibenden Feder. Die Tasche landete unsanft auf dem Boden, ehe ihre Nase wieder hinter ihrem Abenteuerroman verschwand, in 80 Tagen um die Welt. Nach der letzten, viel zu stressigen Stunde fand sie endlich Zeit das Kapitel fertig zu lesen.

Der Junge war so in Gedanken vertieft gewesen, das er den Neuankömmling neben sich erst überhaupt nicht bemerkt. Was man aus dem Holzschuh alles tolles machen konnte. Eine Blume, ein Kuchen, oder vielleicht sogar ein Spielzeug für sein Lieblingshaustier. Der Kleine würde sich sicher freuen. Noch einmal richtete Leon sein Material, so das in einem sauberen rechten Winkel vor ihm lag, als er neben sich den anderen Jungen bemerkte.

Sofort erkannte er ihn. Das war doch der netter Kerl mit dem er im Wald das Wasser geholt, wohl eher viel zu lange gesucht hatte. „Hi Clue, schön dich zu sehen. Freust du dich auch schon auf die heutige Stunde. Ich bin gespannt was wir spannendes mit dem Schuh machen dürfen. Du hast doch bestimmt viel Ahnung davon.“ Leon deutete mit strahlenden Gesicht, wie immer gut gelaunt auf den Holzschuh. Seine Feder huschte über das Papier und wollte schon seine Worte, wie bei einem Diktat, mitschreiben. Leon unterband dieses Aktion sofort und grinste wieder den Jungen an.

Abel schien wieder unter seinen Blick nervös zu werden und Anjun fragte sich, ob er das Gespräch fortsetzen sollte. Selber von an Arroganz grenzendem Selbstbewusstsein, konnte er damit nichts anfangen. Und doch kam ihm in den Sinn, was Abel gesagt hatte als sie zusammen nachsitzen mussten. Was für ein seltsamer Junge.

"Dich interessiert Astronomie?", fragte Anjun, obwohl ihn eigentlich Abel Familie mehr interessierte, hatte er doch schon als kleines Kind gelernt wie wichtig es war auf die Herkunftsfamilie zu achten. Doch Hobbys schienen ihm erst mal unverfänglicher.

"Oh, hi". Clue hob den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. Er saß also neben Leo. Gut. Interessant. Doch dass dieser vermutete, Clue habe viel Ahnung davon, das war eher weniger gut. Zögernd zog er seine Schultern nach oben. "Naja. Also. Es geht." Das stimmte zwar nicht so ganz, aber das musste er Leon ja nicht unter die Nase binden. Besser gesagt - Leon würde es noch früh genug merken. Eigentlich hatte Clue nämlich nicht sonderlich viel Ahnung und auch nicht viel Lust darauf, irgendetwas in irgendetwas anderes zu verwandeln. "Aber.. du kannst das doch bestimmt, was?" Tapfer lachte Clue auf. Leon sah nicht so aus, als wäre er ein schlechter Schüler. Bestimmt konnte er das alles hier und dann würde er Clue helfen. Vielleicht.

pp: NRPG-Startfeld

Hastig stürmte Shouky in den Klassensaal. Fast hätte sie verschlafen! Aber scheinbar hatte sie es doch noch rechtzeitig geschafft. Erleichtert verlangsamte sie ihren Schritt und ließ ihre Augen durch den Raum schweifen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie Sina entdeckte. Mit einem fröhlichen "Guten Morgen" ging sie auf das Mädchen zu und setzte sich neben sie. "Tut mir leid. Irgendwie.. ich glaube, beim nächsten Ausflug nach Süder-Nickelrupp kauf' ich mir auch so einen Wecker." Leise lachte das Mädchen und holte ihre Sachen aus der Tasche.

Das Frühstück hatte sie sogar ausfallen lassen müssen, weil sie so spät drangewesen war. Verdammt. Würde sie die Schulstunden ohne Essen überstehen? Seufzend schüttelte Shouky den Kopf. "Nicht mal was gegessen hab' ich!"

pp: NRPG-Startfeld

Etwas nervös betrat Ben den Klassensaal für Verwandlungskunde. Dieses Fach interessierte ihn schon eher, denn es war spannend, Dinge zu verwandeln, auch wenn Ben das natürlich noch nicht so gut konnte. Viele der Schüler, die im Zimmer saßen, kannte Ben, doch er wusste nicht, zu wem er sich setzen sollte. Zu Anjun? Oder zu Anselm? Oder zu einem der anderen? Nachdem er eine Weile überlegt hatte, setzte er sich ein paar Plätze rechts von Anjun. So war er immerhin in dessen Nähe, aber trotzdem nicht zu aufdringlich bei ihm. Verlegen starrte er die Tischplatte an.

„Mmm...ich verbringe sehr, sehr viel Zeit mit lernen. Bin wohl das was man als Streber bezeichnen könnte. Ich hoffe du störst dich nicht weiter daran. Stehe allseits hilfsbereit zur Verfügung. Fröhlich verbeugte sich Leon vor Clue und macht den Butler, ehe er sich wieder lachend hinsetzte. „Im Ernst bei uns in der Familie ist das so, das jeder der Beste sein will, egal auf welchem Gebiet. Darum nehmen wir alles was mit Wissen und Jagt zu tun hat, sehr, sehr ernst.“

Mmm...sicher war der Hund schon wach. Nach dieser Stunde musste Leon unbedingt kurz in den Schlafsaal und das Tier einsammeln, ehe es noch aus lauter langweile ein Katze zerlegt.“ Der Junge fischte eine Tafel Schokolade aus seiner Tisch. Zartbitter, also nicht zu süß. Leon mochte, abgesehen von Himbeermarmelade und Kakao keine süßen Sachen und wenn dann eben nur Zartbitter...Er brach sich ein kleines Stück ab und teilte dieses mit Clue.

„Außer lernen spiele ich noch gerne Schach, gehe mit meinem Hund raus und unterhalte mit auch mal gerne mit meinem weiblichen Mitmenschen. z. B heute morgen habe ich ein interessantes Exemplar getroffen.“ Verlegen schwieg Leon, Clue dabei entschuldigend ansehend. Es war nicht gerade nett die Leute schon morgens voll zu texten, vielleicht sollte er sich zumindest bei Clue ein klein wenig zurück nehmen, nahm er sich zumindest in diesem Moment vor.

Erleichtert seufzte Clue auf. Leon hatte Ahnung vom Fach. Perfekt. Da hatte er doch wirklich den idealen Platz gewählt. Lächelnd schüttelte der Junge den Kopf. "Nein, nein. Das stört mich gar nicht. Im Gegenteil. Ist doch praktisch, wenn ich jemanden neben mir habe, der mir helfen kann." Lachend zwinkerte er Leon zu. Es war interessant, was Leon über seine Familie erzählte, auch wenn Clue das ziemlich wahnsinnig fand. Jeder wollte auf jedem Gebiet der Beste sein? Das war doch nahezu unmöglich. Für einen kurzen Moment war Clue froh, dass seine Familie anders war. Jedoch war sie auch zu sehr anders. Leider.

"Danke", murmelte Clue leise und nahm das Schokoladenstück entgegen. Schokolade war immer gut und angeblich bekam man davon ja auch gute Laune. Jetzt würde der Junge einmal testen, ob das wirklich stimmte.

Leise fing Clue an zu lachen, als Leon weiter sprach. "Soso. Heute Morgen schon ein interessantes Exemplar getroffen? Wen denn, wenn ich fragen darf?" Neugierig blitzten Clues Augen, während er sich im Raum umsah. Vielleicht war das interessante Exemplar, von dem Leon sprach, jetzt ja auch hier im Raum.. wer es wohl war?

„Die kleine heißt heißt Yana. 9. Klasse, tolle Augen. Uns sie mag meinen Hund. Ok, Pippa war auch super lieb, ne Stufe ober mir. Hab sie auf Amrum kennen gelernt. Ihr Klamotten sind klasse und sie redet genauso gerne ich. Natürlich gibt es an der Schule noch andere hübsche Exemplare.“

„In meinen Kreisen sind die meisten Menschen, die man auf den Empfängen kennen lernt meistens ziemlich...arrogant und unausstehlich. Ich verstehe so wieso nicht warum sich manche Menschen für etwas besseres halten, bloß weil sie aus einer bekannten und reichen Familie stammen. Mir ist da jemand der es von ganz unten in Gesellschaft noch oben schafft, viel lieber.“ Damit war Leons Vorsatz seinen Redeschwall einzudämmen wieder dahin. In dem Punkt würde er sich wohl nie ändern, war es wohl Zeit sich endgültig einzugestehen. „Auch jemand kennen gelernt?“

Yana? Den Namen hatte Clue schon einmal gehört, zumindest glaubte er das. War vermutlich eine von den Kleinen, die im Irrlicht rumgesessen waren. Pippa dagegen war wohl das Mädchen, mit dem Leon stundenlang am Lagerfeuer gesessen war. Grinsend nickte er. "Oh ja, gibt schon ein paar Süße hier." Sofort dachte er schuldbewusst an Sternchen. Zum Glück war sie jetzt nicht hier und hatte nicht gehört, was Clue gesagt hatte. Sie hätte ihn umgebracht für diesen Satz!

'Auch jemand kennen gelernt?' Clue lachte leise. "Im Bett? Nee, da war ich ganz allein." Grinsend schüttelte er den Kopf. "Bis jetzt noch niemand, der besonders erwähnenswert wäre."

Magister Pumpernickel setzte sich hinter sein Pult und räusperte sich vernehmlich. In seiner üblichen nasalen und schleppenden Sprechweise begrüßte er die Schüler. "Guten Morgen, meine Damen und Herren. Stellen Sie bitte das Geschwätz ein und schenken Sie mir Ihre Aufmerksamkeit, auch wenn ich weiß, dass Sie zum Teil dafür zu faul sind." Er blickte nacheinander in die Gesichter seiner Schüler, bevor er fortfuhr.
"Wir werden heute eine Wiederholungsstunde halten. Sie können also beruhigt sein, weil Sie nichts Neues lernen müssen, aber Sie sollten diese Stunde aber auch nicht zu leicht nehmen, da ich Ihre Ergebnisse benoten werde." Er hielt einen der Holzschuhe in die Luft. "Ihre Aufgabe wird es sein, Ihren Holzschuh zu verwandeln. Ihnen steht völlig frei, auf welche Art Sie ihn verwandeln und welchen Spruch Sie verwenden. In die Benotung gehen der Schwierigkeitsgrad der Verwandlung, die technische Ausführung und das erzielte Ergebnis ein. Außerdem möchte ich, dass Sie sich Gedanken darüber machen, wozu sich ein Holzschuh als Verwandlungsgrundlage eignet. Sie werden Ihre Wahl also am Ende vor der gesamten Klasse rechtfertigen, wenn Sie Ihre Ergebnisse vorstellen. Denken Sie an Material, Form, Farbe, Assoziationen, die Ihnen kommen, und so weiter, also an all das, was für einen gelungenen Verwandlungsspruch vonnöten ist. Die gelungenste Verwandlung wird über eine gute Note hinaus auch gesondert prämiert. Und jetzt machen Sie sich bitte an die Arbeit."

„Eine gute Frage, was verstehst du unter süss, jeder hat ja seinen eignen Geschmack.“ Leon wollte nicht zu neugierig wirken, doch das interessierte ihn jetzt wirklich. „Ich finde Frauen toll die hübsche, ausdrucksstarke Augen haben und einen lebeligen, freundlichen Charakter. Die Herkunft dabei ist mir eigentlich egal, auch wenn das meine Familie, fürchte ich mal, etwas anders sieht. Wenn ich da mit jemand hinkomme, der nicht in die hohen Kreise passt. Keine Chance!“

Die Feder wurde langsam ungeduldig und begann unsichtbare Kreise über das Pergament zu ziehen. Es wurde langsam Zeit das sie etwas zum schreiben bekam.

Sina atmete erleichtert auf, als Shouky kurz vor Unterrichtsbeginn nun doch noch auftauchte.
Als ihre Freundin erwähnte, dass sie nicht einmal Zeit zum Frühstück hatte, schob sie ihr schnell eine von ihren eigenen Zuckerschlangen, die sie immer in ihrer Schultasche aufbewahrte, entgegen, als auch schon Magister Pumpernickel kam und die heutige Unterrichtsstunde vorstellte.
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, beugte Sina sich seufzend zu Shouky und murmelte, nur für ihre Freundin hörbar: "Och nööö, muss das heute sein?!"

Na toll, dachte sich Sina. Eigentlich wollte sie die Stunde heute dazu nutzen, eine gemütliche Schwatzstunde mit Shouky abzuhalten, aber daraus würde wohl nichts werden. Das schein in Arbtei auszuarten.
Normalerweise hatte Sina keine Probleme damit. In Verwandlung kam sie eigentlich immer gut zurecht und Pumpernickel war auch immer zufrieden mit ihr, aber heute, hatte sie einfach andere Sachen im Kopf.

Nun gut, es würde nichts helfen. Sie wollte Pumpernickel nicht verärgern und sie selbst würde sich auch in den Hintern beißen, wenn sie ihre bisher guten Noten in Verwandlung einfach so aufs Spiel setzen würde. Also lehnte sie sich zurück und überlegte sich, was sie mit dem Holzschuh alles anstellen könnte.

Magister Pumpernickel fing an zu sprechen und erklärte die heutige Aufgabe. Entsetzt stöhnte Clue auf. Wie sollte er das nur schaffen? Er hatte nicht einmal eine Idee, in was er diesen verdammten Holzschuh verwandeln sollte! Aber immerhin saß Leon neben ihm. Das war wohl die einzige Hoffnung an diesem Morgen.

"Ja, klar. Ich finde Frauen brauchen das gewisse Etwas, weißt du?" Er lächelte und dachte, wie eigentlich immer, an Sternchen und an ihrer erste Begegnung. "Ich muss sie anschauen und.. keine Ahnung, sie muss einfach etwas in mir bewegen. Vielleicht klingt das jetzt kitschig, aber sie ist dann die Richtige, wenn ich mich für sie total zum Deppen mache und versuche, mein ganzes Leben zu verändern, nur um ihr zu gefallen - und wenn sie mir dann sagt, dass sie mich vorher schon perfekt fand, dann..." Clue schluckte und machte eine Pause. Was erzählte er Leon denn da? Was ging das den Jungen an?

"Ich bin nicht so gut in Mentalzaubern", griff Anselm den Gesprächsfaden mit Marlon wieder auf, nachdem er mehr oder minder interessiert den Ausführungen des Magisters gefolgt war. "Weiß auch gar nicht, was mich die Gedanken anderer Leute angingen. Von daher fehlt mir einfach die Motivation, mich mit so einem Blödsinn zu beschäftigen." Anselm schüttelte den Kopf und betrachtete seinen Holzschuh.
"Jetzt wissen wir, was wir damit machen sollen, aber ich bin momentan noch kein Stück schlauer." Anselm griff hinter sich nach seinem Zauberstab und tippte den Holzschuh damit an, der daraufhin grün wurde. "Ich könnte ihn halbtransparent zaubern... Aber das wäre auch nicht sonderlich beeindruckend. Hast du schon eine Idee?"

Ahaa das sollte sie also mit dem Schuh machen. Nämlich was sie wollen. Und die Frage,, warum es ausgerechnet ein Holzschuh war, hatte sich nun auch geklärt, sie sollten Kreativität beweisen. Doch was konnte einem dazu nun einfallen, mit dem mann auch noch Magister Schnarchnase beeindrucken konnte? Er zog aus seinem Ärmel dein Zauberstab, der am griff ähnlich einem Revolver leicht gebogen war und in den ein paar Runen eingraviert waren. "Hmmm gute Frage....was könnte einem zu einem Holzschuh einfallen? Sollte auch n schwieriger Zauber sein, sonst wird die Note nicht ganz so gut. Aber um ehrlich zu sein....der Schuh hier weckt in mir die Kreativität einer Kartoffel." zuckte er mit den Schultern, wärend er angestrengt den Schuh betrachtete.

"Locomotor Holzschuh," murmelte Anselm, als er seinen Schuh erneut mit dem Zauberstab anstubste, allerdings war der Zauber nicht sonderlich motiviert gesprochen und deshalb auch nicht wirklich stark. Der Schuh begann also nun nicht, auf dem Tisch herumzugehen, sondern er schlurfte nur unmotiviert im Kreis herum. Das war an und für sich noch nicht einmal ein Verwandlungsspruch, den hatten sie vor Urzeiten einmal in Zauberkunde gelernt.
"Vielleicht ist das die Antwort. Vielleicht ist es dir vom Schicksal und den geheimen Wegen der Magie vorherbestimmt, diesen Holzschuh... Ich sage DIESEN Holzschuh!" Anselm hielt Marlons Schuh wie eine Reliquie erfürchtig in die Höhe. "Diesen Holzschuh sollst du in eine Kartoffel verwandeln. Und zwar nicht in eine gewöhnliche Kartoffel. Nein, in eine wohlschmeckende Kartoffel mit ebenmäßiger Form und weicher Schale. Höre ich ein Halleluja?" Er grinste erneut und sah dann seinem Schuh wieder zu, wie er über Marlons Tisch schlurfte.

Nachdenklich begutachtete Leon das Objekt von allen Seiten. Holz, längliche Form. Daraus brauchte er irgend etwas, etwas woran auch ein Tier Freude haben könnte. Etwas zum spielen. Aber das Holz konnte durch die scharfen Zähne schnell zerbissen werden. Also musst man aus dem Holz zu Gummi werden. Und es wäre auch nicht schlecht, wenn der Besitzer selbst den Gegenstand nutzen konnte. Gummibäume, das war die Lösung! Die Bäume waren aus Holz und geben Saft ab, aus denen man Gummi gewinnt. Wenn der Gegenstand diese Funktion hätte, würde er niemals kaputt gehen, aber was wenn der Hund etwas davon schluckte?

Kurz sah er zu Clue rueber der immer noch den Schuh anstarrte. „Die Frage ist nicht, was man aus einem Holzschuh machen kann, sondern was du daraus machen würdest. Ein Wandlungszauber kann vieles verändern, Form, Farbe, Material. Man muss nur etwas weiter denken. Wie würde ich diesen Gegenstand verändern, damit er mir oder andren zu nutzen sein kann. Bei dem Punkt ist nur etwas Phantasie gefragt. Und das Objekt muss noch in irgendeiner Form eine Verbindung zum Grundmarterial selbst haben. Du kannst z.B aus einer Katze ein Teller mit Katzenmotiv machen. Und dieser Teller nutzt dir, weil du von ihm Essen kannst und sicher auch schön anzusehen ist. Und vielleicht gibt es sogar jemand, der sich ueber diesen Teller als Geschenk freut, nur als Beispiel.“ Leon hoffte das er Clue damit zumindest ein kleines Stück weiterhelfen konnte.

Dominic betrachtete den Holzschuh vor sich. Das war an und für sich ja eine interessante Aufgabe, vor die er da gestellt wurde, auch wenn er dafür gerade nicht in Stimmung war. Er war nicht der kreativste Kopf, wenn es um Improvisation ging, vielleicht war er deshalb auch so schlecht in Kräuterkunde. Da gab es leider nicht für jeden Bodentyp und jedes Lichtverhältnis eine Anleitung, wie mit den unterschiedlichen Pflanzen zu verfahren sei. Er seufzte und stellte den Holzschuh erst einmal auf Seite. Dann schlug er sein Buch auf und begann sich etwa ab der Mitte nach Hinten zu blättern, auf der Suche nach einer Anregung. Vielleicht sollte er den Holzschuh in ein Tier verwandeln. Aber welches Tier wäre ein angemessener Schwierigkeitsgrad? Und wie sollte er das anständig begründen?

"Halleluja! Amen!" rief Marlon daraufhin mit einem Lachen. hoffentlich war das nun nicht zu laut gewesen. Magister Schwarzbrot würde sich sicher aufregen. Eine Kartoffel wäre auf jeden Fall schonmal ein Ansatz, auch wenn Marlon nicht wirklich sicher war, wie er eine Kartoffel mit dem Holzschuh in Verbindung bringen könnte. Irgendwie schien ihm das ganze auch ziemlich unspektakulär. "Duro." und schon verwandelte sich der Schuh in einen steinernen Schuh. "Aber nein...das ist es auch nicht. Und den Kartoffelzauber kenn ich nich..." grinste er kurz ehe er den Schuh mit einem Schwenker des Stabes zurückverwandelte. "Mal sehen .....Holz .....Holz .....Schuhe ....Schuhe ....Holz ..Schuhe ....Holzschuhe......" er hielt sich dabei die Finger an die Schlefen und sah so aus, als würde er meditieren. "Pinoccio!.... aber das wird gar nicht mal so leicht....." auf der Stelle kramte er sein Buch für Verwandlungen raus und schlug nochmal im Kräuterkunde Buch nach. Die beste Lösung war, das Holz wachsen und zu einer Puppe werden zu lassen...das würde sicher ne 1 geben, doch ab soch das machen lassen würde, vor allem noch von einem so grausamen Kräuterkundler wie Marlon......

"Was zum Henker von Krauthilde Blumenkessel ist bitte ein Pinoccio?" Anselm legte den Kopf schief. "Und was hat der mit einer Kartoffel zu tun?" Anselm schaute Marlon verwirrt an. Ob Pinoccio irgendeine italienische Kartoffelspeise war? Das wäre natürlich eine Idee, aber er konnte sich, wenn er sich Marlon so ansah, nicht vorstellen, dass der Junge sonderlich fähig in Haushaltszaubern war. Gut, das war er selber auch nicht, weil es bei ihm daheim nicht sonderlich ordentlich zuging, aber Marlon sah noch weniger so aus, als würde er so etwas auf die Reihe bekommen.
"Vielleicht sollte ich den Holzschuh in einen Blumentopf verwandeln und eine kleine Blume hineinpflanzen", murmelte er mit Blick auf das Kräuterkundebuch, das Marlon hervorgeholt hatte.

"Den kennst du nicht?" Stimmt Pinoccio war ein Muggelmärchen, das hier bestimmt nicht so bekannt war. "mit Kartoffeln nichts, aber mit dem Schuh. Pinnoccio ist ein Muggelmärchen. Ein mann hatt eine Holzpuppe gebaut und ihr den Namen Pinoccio gegeben. Weil er selbst keine Kinder hatte, hat er sich vom abendstern gewünscht, dass er einen Sohn bekommen würde und wegen seiner Güte erschien ihm eine Fee. Muggel glauben nämlich, dass Feen Wünsche erfüllen können. Die Fee hat Der Puppe Pinoccio daraufhin Leben gegeben. Naja das wär doch ne Idee den Hozschuh in ne Puppe zu verwandeln und sie dann mit einer Animatusverwandlung zu belegen. ...Bin mir nur nicht sicher, ob sich das so leicht machen lässt."

Anselm schüttelte den Kopf. Von diesem Pinoccio hatte er noch nie gehört, er musste allerdings zugeben, dass die Story ziemlich interessant klang. Und Marlons Idee war gut, richtig gut. Er pfiff anerkennend. "Also die Geschichte ist ja schon so gut, dass man sie aufschreiben sollte, wenn es nicht schon längst geschehen wäre, aber dein Projekt... Das ist ja mal ambitioniert." Anselm strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Ich werde wohl wirklich den Blumentopf machen. Das kann ja nicht so schwer sein. Da ist ja schon ein Hohlkörper vorhanden, den muss ich nur umwandeln... Finite!" Er ließ seinen Holzschuh wieder stillstehen. "Wie willst du es anstellen?"

Sina lehnte sich zurück und betrachtete sich ihren Holzschuh näher.
Verwandlung war eines ihrer besseren Fächer und sie wollte unbedingt eine tolle Leistung erzielen. Also zermarterte sie sich den Kopf darüber, womit sie einerseits Magister Pumpernickel beeindrucken konnte, andererseits musste dies aber auch in der vorgegebenen Zeit machbar sein.

Hm, wozu eignete sich nun ein Holzschuh als Verwandlungsgrundlage? Was kann man damit gut machen? "Denken Sie an Material, Form, Farbe, Assoziationen..." Sina wiederholte Pumpernickels Worte in ihrem Kopf. Assoziationen, hmm....Holzschuh...ganz viel Holz, natürlich, das war klar, am besten würde er sich also wohl eignen, um etwas robustes, festes herzustellen. Die einfachste Lösung wäre natürlich etwas, das ebenfalls aus Holz wäre.

Auf der anderen Seite befürchtete Sina, dass dies zu wenig anspruchsvoll für Pumpernickel sei, etwas aus Holz in etwas aus Holz zu verwandeln. Spektakulärer wäre es da natürlich, wenn sie etwas komplett anderes machen würde.
Etwas großes, etwas das sich bewegt, etwas lebendiges zu Beispiel, eine komplett andere Art von Material...

Allerdings erhöhte dies aber auch die Gefahr, dass beim Zaubern etwas schief ging und ihr Ergebnis mehr als mies werden würde.
Sina überlegte, wo sie ihre Prioritäten setzen sollte, als ihr die Stimme ihres Großvaters in den Kopf kam, als er ihr einer seiner zahlreichen Ratschläge mit auf den Weg gab:
"Große Dinge erreichst du oft nur, indem du klein anfängst." Oder: "Wer zu hoch hinaus will, muss damit rechnen, dass er sich den Kopf stößt."
Sina kicherte leise, als ihr diese Worte in den Sinn kam. Ihr Opa hatte bisher immer recht gehabt, warum sollte sie also dieses Mal nicht auf hören?

Sie beschloss also lieber etwas Kleineres, Einfacheres zu versuchen, dieses aber dafür gründlich zu machen.
Sie blieb bei dem Material Holz....hm...sagte Pumpernickel nicht auch irgendetwas davon, dass der Gegenstand, den man zaubert eine gewisse verbindung zu dem Holzschuh haben sollte? Zumindest sollten sie doch erklären können, warum sie gerade DAS aus ihrem Holzschuh gemacht hatten. Was also war aus Holz und hatte mit einem Holzschuh zu tun?

Sina sah sich den Schuh genauer an und überlegte, wofür so ein Holzschuh überhaupt da war? Warum benutzt man Holzschuhe? Wer benutzte Holzschuhe. Da fiel es ihr wie Schuppen vor die Augen. Dass sie darauf nicht schon früher gekommen ist. Und dabei war dies ganz in ihrer Nähe.
Holland natürlich! Holzschuhe gehören nach Holland. Und was verbindet man noch mit Holland?

Grinsend flüsterte Sina Shouky zu: "Hey, ich weiß was ich machen werde. Pass mal auf!"

Sie schwang ihren Zauberstab und der Holzschuh erhob sich senkrecht vor ihrem Gesicht und zog sich in die Länge, bis er etwa 40 cm groß war. Sein Volumen nahm ebenfalls zu, gleichzeitig rundete er sich ab, während an seiner oberen Hälfte 4 dünne platte Holzteile hervorstachen. Am Ende war eine kleine Windmühle in ihren Grungzügen erkennbar.

Doch Sina war noch lange nicht fertig damit.

"Wow, Sina! Das ist... genial!" Kopfschüttelnd starrte Shouky auf den Holzschuh - der mittlerweile gar kein Holzschuh mehr war - der vor Sina lag. "Ehrlich. Wahnsinn!" Diese Idee war so niedlich, dass Shouky sich vor Begeisterung kaum halten konnte. Natürlich, Holzschuhe - Holland. Was passte da besser als eine Windmühle? Lächelnd nickte sie. "Ja, das ist wirklich eine tolle Idee! Wenn das Magister Pumpernickel nicht gefällt, dann weiß ich auch nicht.." Kurz schüttelte das Mädchen den Kopf und sah in die Richtung, wo Magister Pumpernickel stand.

Eine eigene Idee fehlte jedoch noch. Was gab es denn noch in Holland? Käse. Aber einen Holzschuh in Käse zu verwandeln, erschien Shouky für so gut wie unmöglich. Nun, gut, möglich war es sicherlich, doch Shouky fühlte sich nicht sicher genug, um Käse herzustellen.

Nachdenklich starrte sie den Holzschuh vor ihr an. In ein paar Monaten war Weihnachten. Vielleicht war es noch etwas früh, um an Weihnachten zu denken, aber plötzlich hatte Shouky eine Idee - sie würde ein kleines Holz-Schaukelpferd zaubern! Erleichtert seufzte sie auf. Diese Idee gefiel ihr, auch wenn sie längst nicht so passend war wie die von Sina, aber das spielte vorerst noch keine Rolle. Auch ein Schaukelpferd konnte schön sein. Und immerhin war es aus Holz.