U1 - Paralell Play - Klassenzimmer: Verwandlungskunde

"Hmmm da hast du wohl Recht. Am Ende gehts ja nur ums Reden und selbstständig denken. Hätt ich ihn aber geschafft, dann müsste er mir ne 1 geben. Aber den bekomm ich einfach nicht auf die Reihe!" Eine Weile verscuhte er es noch, doch dann entschloss er sich es doch mit einem leichterem Zauber zu versuchen. Die Animatusbeschwörung war nicht jetzt für den Unterricht gedacht. Er würde sie jedoch später noch üben. Er würde nicht Ruhe geben, bis er sie beherrschen würde, auch wenn sie eigentlich noch gar nicht für die 10te Klasse vorgesehen war. Es hatte nun seinen Ehrgeiz angefacht und deshalb musste er sie beherrschen. Doch für 1. würde ein anderer zauber reichen. "Locomotor Statua ex Lignum!" wenigstens das funktionierte und die Puppe begann auf dem Tisch zu tanzen. "Naja wenigstens das funktioniert. Obwohl mich das jetzt einfach aufregt, dass ich den anderen nicht hinbekommen habe!" enttäuscht von sich selbst lies er die Puppe weitertanzen.

Anselm schüttelte den Kopf. "Ich finde, du hast keinen Grund, enttäuscht zu sein. Die Puppe tanzt doch und sieht recht lebendig aus. Sie sieht einer lebendigen Holzpuppe zumindest ähnlicher als mein Blumentopf einem Blumentopf. Er ist noch nichtmal rot. Hast du schon einmal einen grünen Blumentopf gesehen? Ich nicht. Außerdem ist noch keine Blume drin... Ich habe keine Ahnung, wo ich eine herbekommen soll. Ich find es jedenfalls toll, was du gemacht hast. Ich bin ein wenig neidisch."

"Hmm tja ich bin zu hohe Erwartungen gewohnt..... Ach was dein Blumentopf ist doch ganz Ok und wenn dich die Farbe stört, dann änder sie doch einfach. Und ne Blume wird auch nicht so ein Problem. Ich bin zwar kein Verwandlunggenie, aber wenn du magst, dann helf ich dir. Als erstes denk doch mal ganz intensiv an die Farbe. Du brauchst keinen bestimmten Zauberspruch im Kopf zu haben. Denk einfach ganz fest an ein knalliges Rot. Stell dir vor dein Zauberstab ist ein Pinsel. Ist wirklich nicht schwer." Marlon fühlte sich richtig mies. Er war beleidigt, weil er einen den schwierigsten Zauber überhaupt nicht hinbekam und Anselm hatte schon Probleme mit der Farbe. Das ging gar nicht! Er fühlte sich wie ein verwöhntes Gör. "Na los komm!"lächelte er Anselm an.

"Die Farbe zu ändern ist weniger das Problem, grün habe ich es sowieso bekommen. Mir will nur keine anständige Farbe einfallen, die so ein Blumentopf haben könnte. Ich mag Blumentöpfe eigentlich nicht besonders gern, weil Blumen nicht in Töpfe gehören, aber ich konnte ja keine gesamte Welt aus meinem Holzschuh machen." Anselm zuckte mit den Schultern. Also gut, dann also zur Blume." Anselm grinste, weil er schon wusste, wie man eine Blume herbeischaffte, wenn er nur wollte, er wusste nur nicht, wo sie herkam. Aber vielleicht munterte es Marlon ja auf, wenn er ihm helfen konnte, ein vorzeigbares Objekt zu präsentieren. Er schloss die Augen. "Ich stelle mir ein knalliges Rot vor. Und mein Zauberstab ist ein Pinsel. Wusstest du, dass ich kein sonderlich guter Maler bin?" Er zeichnete ein wenig in der Luft herum.

"Ok, also das ist dann doch nicht dein Problem. Aber ich mag es den Schlauberger zu spielen. Hast du denn überhaupt keine Ahnung, wo du ne Blume herbekommen könntest? Zur Not könntest du ja eine neue wachsen lassen. Dafür müsstest du nur besser in Kräuterkunde sein, wie ich." lächelte er, legte dabei die rechte Hand in den Nacken und lehnte sich zurück. "Oder halt! Ein Zauber fällt mir ein. Versuchs doch mit Orchideus! Ich selbst hab den nie so gut hinbekommen, obwohl der eigentlich ganz einfach ist aber ich bin auch kein Maßstab, wenn's um Pflanzen und so geht. Da bin ich echt ne Niete." Eigentlich hatte Marlon sich auch nie wirklich Mühe gegeben, aber wen interessierte schon Unkraut?

"Och... Ich bin in Kräuterkunde eigentlich ganz gut. Aber den Orchideus-Zauber habe ich total verdrängt." Anselm klatschte sich die Hand vor die Stirn. "Wie konnte ich nur so dämlich sein. Das ist doch total simpel und ein großartiger Zauber um die Mädels zu beeindrucken. Ich kannte auch mal einen, um Gänseblümchen zu erzeugen, aber der kam nicht so gut an..." Anselm grinste. "Orchideus." ein kleiner Strauß Orchideen brach aus seinem Zauberstab und verbreitete einen intensiven Geruch. Alle Orchideen bis auf eine steckte er in seinen Blumentopf. "Und die ist für dich." Er überreichte Marlon die übrig gebliebene Orchidee. "Als Dankeschön für die großartige Idee." Er zwinkerte ihm zu. "Ich glaube, ich sollte dich als Stichwortgeber engagieren."

"Dankeschön! Und wenn ich schon dabei bin, vergiss nicht noch eine für Eulalia oder magst du ihr den ganzen Topf später geben?" grinste Marlon und verschränkte nun beide Arme hinter dem Kopf. Die Blume steckte er sich dabei spaßeshalber einfach hinter das rechte Ohr. "Seh ich nicht hübsch aus?" grinste er weiter. "Jetzt bin ich nur mal gespannt, was er zu unseren Sachen hier sagt. Ne 2 wär schon Ok. Hoffentlich wirds das auch."

„Wenn du erlaubst?“ Leon beuge sich Clue und schlug sein Buch auf einer bestimmten Seite auf. Wie er es richtig in Erinnerung hatte, war es das was für Clues vorhaben von Nöten war. „Nimm diesen. Einfach, aber effektiv, du kannst natürlich auch einen schwierigen Spruch wählen, wenn du wert auf eine bessere Benotung legst.“

Die Gummimau, kurzerhand Cleopatra getauft, reckte majestätisch ihren Kopf. Eine königliche Katze mochte es nun mal nicht, wenn ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkte. In dem Wissen Clue damit hoffentlich genug geholfen zu haben, sah sich Leon nach den Ergebnissen der anderen um. Ein Holzwurm bei Anjun, klein und doch anspruchsvoll. Eine bessere Blumenvase, Schokolade..bei Marlon. Nicht wichtig. Eine wirklich lehrreiche Stunde heute.

"Für Eulalia gibt es einen Kuss, das ist besser als so eine Orchidee. Aber wenn ihr dieses Blumentöpfchen gefällt, kann sie auch dieses haben," erwiderte Anselm grinsend und zupfte noch ein wenig an seinen Orchideen im Topf herum, bis sie einigermaßen ordentlich darin saßen. Anselm wiegte den Kopf hin und und her und wandte sich wieder an Marlon.
"Nicht schöner als du mit der Orchidee in mondloser, vernebelter Nacht und 100m entfernt, aber auch nicht wesentlich hässlicher." Er schmunzelte vor sich hin. "Ich für meinen Teil wäre auch mit einer Drei zufrieden."

Nachdem Yana eine kleine Familie aus Holz, die die Arbeit auf dem Acker in Holzschuhen zeigen sollte, aus dem Inneren des Schuhs wachsen hatte lassen, warf sie ein paar Blicke auf die Ideen der anderen Schüler. Da gab es Blumentöpfe, allerlei Tiere aus Fleisch und Blut und anderen Materialien, sie sah Schaukelpferde und Windmühlen.

Das Mädchen sah wieder auf ihr eigenes Werk. Was sie anfänglich für eine gute Idee gehalten hatte, kam ihr jetzt langweilig und einfallslos vor. Aber was solls. Wenigstens hatte sie das geschafft, was sie zaubern wollte.

Yana überlegte sich noch ein paar Muster für den farbigen Teil des Schuhs und überlegte auch, einen Zauber zu sprechen, damit sich die kleine Familie bewegen würde... Nachdenklich betrachtete sie ihren Schuh.

Nach einer Weile räusperte sich Magister Pumpernickel und hob vernehmlich den Kopf. „Bitte kommen Sie zum Ende. Ich möchte gleich mit der Bewertung anfangen.“ Er sah sich um, welcher Schüler schon fertig war und ging dann mit seinem Notizbuch in der Hand zu Dominic hinüber.

„Wie ich sehe haben Sie einen Holzkäfer aus dem Schuh gezaubert, Herr Hohensayn. Nicht so kreativ wie manch anderer hier, aber sehr anspruchsvoll ein unbelebtes Material in ein Lebewesen zu verwandeln. Und wie ich sehe eine stufenlose Verwandlung!“ Der Lehrer nickte anerkennend und notierte sich eine Note.

„Herr Mondgold, Sie haben wirklich eine interessante Idee gehabt. Eine komplexe Figur aus vielen Teilen und animiert. Das ist fortgeschritten. Allerdings sind sie beim Ausgangsmaterial geblieben und haben die Verwandlung stufenweise durchgeführt.“ Pumpernickel kritzelte etwas in sein Büchlein und besah sich dann Anselms Blumenschale. „Die eigentliche Verwandlung des Holzschuhs ist für einen Schüler ihrer Stufe zu einfach gehalten. Dafür haben Sie einen Blume aus dem Nichts heraufbeschworen. Zwar ist das streng genommen keine Verwandlung aus dem Schuh, aber ich will es dennoch positiv werten.“

Sich eine weitere Note notierend, trat der Magister an Anjuns Tisch. „Sie haben einen Holzwurm gezaubert, Herr Baccaracus? Wie Herr Hohensayn nicht sehr kreativ, aber eine anspruchsvolle Verwandlung eines unbelebten Gegenstandes in ein Lebewesen.“ Er schrieb etwas auf und sah dann zufrieden zu Ben. „Gut so, Herr Müller. Für einen Jungen ihrer Jahrgangsstufe eine schöne Verwandlung!“

Der Lehrer trat neben Lara, als diese gerade ein wenig von ihrer Schokolade probieren wollte. „Na na, Fräulein Ries. Sie werden einen verwandelten Holzschuh doch nicht für echte Schokolade halten. Aber eine gute Verwandlung. Eine komplexe Figur, animiert und in ein anderes Material als Holz verwandelt. Doch würden Sie mir erklären, welches die Verbindung zum Holzschuh ist?“

„Die Grundidee war etwas aus dem Grundmaterial zu erschaffen das der Schuh bietet. In diesem Fall Holz. In den ersten Schritten ist aus dem einfachen Holzschuh eine komplexe Figur entstanden, da die Menschen schon seit Anbeginn der Zeit erkannt haben, das sich dieses Material eignet, um Alltagsgenstände wie Löffel, Teller e.t.c., herzustellen oder sich die dunkle Jahreszeit mit dem schnitzen von Figuren und Gegenständen vor dem Kamin vertrieben haben.“

„Eine Baumart ist der Theobrama Cacao, der sogenannte Kakobaum, der zur Gattung der Malvengewächse gehört und vor allem an der Elfenbeinküste, Ghana gute Wachstumsbedingungen hat. Aus den Samen, der Früchte, den sogenannten Kakaobohnen, wird nach einem komplizierten Umwandlungsprozess Kakaomasse, Kakaopulver und Kakaobutter zur Herstellung von Schokolade gewonnen. Diese Figur ist ein Verbindung des Holzes mit dem Erzeugnissen dieses Baumes, welches bis heute ein begehrtes Produkt bei jung und alt ist.“

Als jemand der Schokolade liebt, wusste sie natürlich etwas über die Herkunft. Lara konnte nur hoffen das diese Erklärung logisch genug war, um zumindest mit einer 2 davon zu kommen. Die Animation, zugegeben nur zur ihren persönlichen Belustigung bedacht, lies Lara bewusst außen vor. Es war eben schlicht und einfach Teil der Präsentation. Fuer das nächste mal schwor sich das Mädchen etwas zu zaubern, dessen Erklärung weniger..schwierig war.

Pumpernickel schmunzelte. „Exzellenter Vortrag über die Herkunft der Schokolade. - Und so eng sehe ich das mit der Verbindung zum Holzschuh auch nicht. Die Verwandlung ist jedenfalls gut gelungen.“ Er nickte dem Mädchen zu und notierte sich ihre Note. Dann trat er hinter Yana. „Aha, auch Sie kennen sich gut mit Kulturgeschichte aus, Fräulein Drachenträne. Eine kleine Geschichte des Holzschuhs.Ein komplexer Verwandlungsprozess und wollten Sie nicht gerade einen Animationszauber sprechen? Ich werde noch zwei Minuten warten und Ihnen diese Chance geben.“

"Oh, ja. Das wollte ich", sagte Yana etwas nervös, als Herr Pumpernickel sich zu ihr wandte. Somit wurde ihr die Entscheidung, die Figuren zu verzaubern abgenommen.
Das Mädchen räusperte sich, hob den Zauberstab und murmelte den entsprechenden Zauber. Zufrieden sah sie, wie sich die kleine Familie am Acker zu schaffen machte, mit winzigen Händen die Werkzeuge mit sich trugen. Yana war eigentlich recht zuversichtlich und blickte zu Herrn Pumpernickel auf.

Ben hatte es gerade geschafft, das Buch in ein richtiges Buch zu verwandeln. Sogar Text war darin enthalten. Und schon kam auch Magister Pumpernickel zu ihm an den Tisch. 'Gut so, Herr Müller. Für einen Jungen ihrer Jahrgangsstufe eine schöne Verwandlung!' Ben lächelte und atmete erleichtert auf. Er hatte es geschafft. Magister Pumpernickel war zufrieden mit ihm. Und so schwer war es eigentlich gar nicht gewesen. Vielleicht würde Verwandlungskunde ja sein Lieblingsfach werden. Spaß machte es zumindest auf jeden Fall.

Immer noch voller Stolz sah er sich im Raum um, um zu sehen, was die anderen aus dem Holzschuh gemacht hatten und was Magister Pumpernickel zu ihnen sagte.

Dafür, dass er noch nicht wirklich oft, irgendetwas verzaubert hatte, empfand Clue es als ziemlich gut, dass er es im dritten Versuch schaffte, seinen Holzschuh wenigstens ein wenig nach Gitarre aussehen zu lassen. Grinsend blätterte er weiter in seinem Buch. Wo er wohl die Saiten herbekommen würde? Ob es dafür einen extra Zauberspruch gab? Wenn nicht, dann... ja, dann würde die Gitarre wohl ohne Saiten auskommen müssen. Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare und versuchte noch einmal, dem Holzschuh den letzten Schliff in Richtung Nach-Gitarre-Aussehen zu geben.

"Hey, Leon!" Immer noch mit einem Grinsen im Gesicht hielt er dem Jungen seine Verwandlung vors Gesicht. "Was ist das?" Wenn man es wusste, war es nicht schwer zu erkennen, ob Leon es so jedoch auch erkennen würde? Ohne Saiten sah eine Gitarre schon ziemlich merkwürdig aus. Aber irgendwie würde er es auch noch schaffen, diese dämlichen Saiten daran zu zaubern. Nur wie?

Shouky grinste, als Sina sagte, wenn sie einmal Kinder habe, sollten diese auch so ein schönes Schaukelpferd bekommen. "Aber dann am besten keines, das aus einem Holzschuh entstanden ist. Wenn sich das zurückverwandelt.. naja. Wäre nicht so praktisch, glaub ich." Lachend zuckte sie mit den Schultern, doch dann fiel ihr Blick auf Sinas Windmühle.

Sie hatte so viele Details, darauf musste Sina einfach eine gute Note bekommen! "Sina, das ist unglaublich!" quietschte Shouky voller Begeisterung, als sie entdeckte, dass man sogar die Tür öffnen konnte oder durch eines der Fenster in die Bauernstube schauen konnte, wo sogar der Tisch gedeckt war. "So viele Kleinigkeiten zu entdecken! Das ist ja schade, dass sie sich irgendwann wieder zurück in diesen doofen Schuh verwandeln wird! Ob man diesen Vorgang nicht irgendwie stoppen kann?" Shouky seufzte. Könnte es da nicht eine Möglichkeit geben?

Ihr Schaukelpferd jedenfalls hatte sie erst einmal beendet. Im Vergleich zu Sinas Kunstwerk war es natürlich weniger detailreich, aber was gab es bei einem Schaukelpferd auch großartig an Details? Trotz allem war Shouky mit ihrer Arbeit zufrieden. Sie wusste zwar noch nicht, was sie sagen sollte, wenn Magister Pumpernickel sich nach den Gründen, warum sie sich für ein Schaukelpferd entschieden hatte, fragen würde, aber da würde ihr schon etwas einfallen.

Leon betrachtete Clues Objekt von allen Seiten. Von außer her war es eine Gitarre, doch ohne Saiten wenig brauchbar. „Gar nicht schlecht!“, lobte Leon den Jungen. „In der Form nahezu perfekt, wenn man jetzt auch noch darauf spielen könnte, sicher eine sehr gute Note. Warte mal.“ Der junge von Hess begann in seinen Unterrichtsnotizen zu blättern. Ja, so könnte es gehen. Corpuratus Soronus. Ich kann mich auch irren, aber ich denke das verwandelt deine Gitarre in einen echten Klangkörper.“

Aufmunternd lächelte er Clue an. Ihm war schon längst aufgegangen das Clue ein wenig Schwierigkeiten mit der Zauberei hatte, aber dafür schlug er sich in den Augen des Jungen sehr gut. „Du schaffst das ganz bestimmt, es war ja schon ne tolle Leistung die Form hinzu bekommen, kann nicht jeder. Wenn du Lust hast können wir ja mal zusammen lernen.“ Wieder widmete er sich seinem neuen Spielzeug, damit Clue in Ruhe sein Objekt vollenden konnte. Gespannt auf das Urteil der Lehrerin.

Clue grinste. Zum Glück saß er neben Leon! Was würde er nur ohne den Jungen machen? Gut.. die Antwort war eigentlich einfach: Ohne Leon hätte er jetzt eine Gitarre ohne Saiten. Wobei, vielleicht hätte er dann nicht einmal das.

"Danke", erleichtert atmete Clue auf, noch bevor er den Spruch überhaupt probiert hatte. Dazu war gleich immer noch genügend Zeit und sicher würde er wieder einige Versuche brauchen. Hauptsache war, es klappte noch rechtzeitig, bevor Magister Pumpernickel auftauchte. Doch davon war er momentan überzeugt und zweifelte kein bisschen.

"Klar, können wir gerne machen." Clue lächelte Leon an. Dann würde er eben mit Leon lernen. Und? Dafür würde er auch eine Erklärung finden. Aber was gab es denn für eine Erklärung, wieso ein angeblicher Reinblüter nicht wirklich zaubern konnte? Darüber wollte Clue sich jetzt jedoch keine Gedanken machen, zuerst musste die Gitarre fertig werden.

Konzentriert starrte er sein Kunstwerk an. "Corpuratus Soronus", murmelte er leise und wartete ab, was passierte.

Sina sah ihr Werk zweifelnd an. Bisher war sie überzeugt gewesen eine ordentlich Arbeit geleistet zu haben. Aber als Magister Pumpernickel umher lief und einige Schüler dafür lobte, dass sie ein anderes Material als Holz verwendet hatten, war sie irritiert. Sie dachte, es käme darauf an, eine Verbindung zu dem Holzschuh herzustellen und die stärkste Verbindung dazu war doch eben das Holz, oder nicht?

Nun ja, immerhin gab es an ihrer Windmühle auch noch einen plätschernden Bach und Wasser war ja nun mal definitiv ein anderes Material als Holz, ach ja und die Vorhänge nicht zu vergessen und das Porzellan auf dem Tisch...
Gut, sie könnte es jetzt sowieso nicht mehr ändern, ihr Werk war fertig.

Während sie wartete, bis Pumpernickel in ihre Reihe kam, wandte Sina sich an Shouky, die auch schon fertig zu sein schien:
"Du sag mal, was ist denn jetzt eigentlich mit Adrian? Hast du ihn seit Amrum wieder gesehen?" fragte sie neugierig.
Shouky hatte ihr von ihrer Schwärmerei für den Praktikanten erzählt und Sina war sofort Feuer und Flamme gewesen und wollte jedes einzelne Details von ihrer Freundin hören. Bisher war zwar noch nicht viel passiert, aber Sina war sich sicher, wenn die beiden nicht so schüchtern wären und sich etwas mehr trauen würden, wären die beiden schon längst ein Paar.

Kaum hatte Sina den Namen 'Adrian' ausgesprochen, fing Shouky an zu grinsen. Doch dann schüttelte sie etwas enttäuscht den Kopf. "Außer ab und zu mal einem 'Hallo, wie gehts?' auf dem Flur habe ich ihn leider nicht mehr gesehen. Ist auch gar nicht so einfach, wenn man selten krank ist." Shouky seufzte laut auf. "Vielleicht sollte ich daran etwas ändern. Ob es wohl einen Zauberspruch gibt, der einen Menschen öfter krank macht?" Mit einem Augenzwinkern grinste Shouky. "Andererseits ist krank sein blöd." Noch einmal seufzte das Mädchen und fing an, eine ihrer Haarsträhnen zu drehen. "Wir wollten ja mal gemeinsam joggen gehen. Nur haben wir da bisher irgendwie nicht den richtigen Moment gefunden. Was meinst du? Soll ich ihn bei unserem nächsten Treffen einfach mal danach fragen? Oder soll ich..." Nachdenklich starrte Shouky auf die Tischplatte. "Soll ich mich mal für kurze Zeit in die Krankenstation befördern lassen und ihn dann fragen, wann wir gemeinsam joggen gehen könnten?" Das Mädchen grinste und zuckte mit den Schultern. "Was mach ich bloß, wenn erst mal Ferien sind! Oh Mann!"

Magister Pumpernickel nickte zufrieden. "Sehr schön, Frau Drachenträne. Dafür bekommen Sie noch einen Extrapunkt. Ein Animatus-Zauber, der alle Figuren gleichzeitig belebt. Ich bin zufrieden mit Ihrer Leistung." Magister Pumpernickel notierte sich erneut etwas in seinem Büchlein und setzte dann die Runde fort. "Nun, Frau Gofemina und Frau Quadrilus, jetzt sind Sie an der Reihe. Wollen Sie auch etwas zu Ihren Verwandlungen erzählen?"

Shouky, die in Gedanken zu 100% bei Adrian war, wusste zuerst gar nicht richtig, was Magister Pumpernickel jetzt von ihr wollte. Doch dann wurde ihr wieder klar, wo sie hier war. Im Unterricht. Verwandlungskunde. Kein Adrian, kein Praktikant auf der Krankenstation. Sie sollte etwas zu ihrer Verwandlung sagen, erklären, wie sie auf diese Idee gekommen war. Shouky räusperte sich und schenkte Magister Pumpernickel ein Lächeln. "Ich weiß, es ist ein bisschen früh dafür, aber ich bin schon so in Weihnachtsstimmung, dass ich mich dafür entschieden habe, ein Schaukelpferd herzustellen." Ein kurzes Grinsen erschien auf ihren Lippen. Shouky liebte die Weihnachtszeit und deshalb fing sie oft schon früh damit an, in Weihnachtsstimmung zu sein. "Die Verbindung zum Holzschuh ist simpel - es ist einfach, dass beides aus Holz besteht. Nun, gut, vielleicht könnte man auch sagen, dass die Holländer, die ja bekanntlich gerne solche Holzschuhe tragen, sehr.. ähm... ausgiebig Weihnachten feiern", Shouky zuckte mit den Schultern und fing leise an zu lachen. "Nein, war nur Spaß", fügte sie schnell, etwas leiser, hinzu. Vielleicht verstand Magister Pumpernickel in diesem Fall nicht so viel Spaß. "Ja, mehr gibts dazu eigentlich auch nicht zu sagen. Ich mag Schaukelpferde und andere so kitschige Weihnachtssachen." Shouky seufzte leise ab und nickte dann. Ihr Vortrag war beendet, mehr gab es zu ihrer Verwandlung wirklich nicht zu sagen und Sinas Projekt hatte sowieso viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Sina überlegte, wie sie ihre Freundin am besten in den Krankenflügel befördern könnte, ohne sie ernsthaft zu verletzen, damit diese endlich ihr "Date" mit Adrian klar machen könnte.
"Ach, sag doch einfach, du hast Kopfschmerzen oder irgend so etwas. Dann gehst du in den Krankenflügel und ihr könnt ausmachen, wann ihr joggen geht." sagte sie schnell zu Shouky, bevor Magister Pumpernickel zu ihnen kam, um ihre Ergebnisse zu begutachten.

"Nun, zunächst habe ich nach einer Verbindung zum Holzschuh gesucht." begann sie nun ihren Vortrag, gleich nachdem Shouky ihren beendet hatte. "Der Holzschuh ist ein typisches Symbol für Holland. Und was gibt es noch typisches in Holland, das aus dem gleichen Material besteht? Windmühlen. So habe ich mich für eine Windmühle entschieden. Ein weiterer Grund für die Windmühle war dann auch noch die Beschaffenheit des Holzschuhes. Natürlich war es eine sichere Sache, etwas aus Holz zu zaubern, dabei entsteht das geringste Risiko, das etwas schief geht. Trotz allem, um etwas Raffinesse mit einzubringen und damit es nicht zu einfach und langweilig ist, können Sie hier vorne einen kleinen Bach plätschern sehen und im Inneren die gemütliche Wohnstube mit Kaffeegedeck und Kaminfeuer." Sina drehte ihre Mühle so, dass Pumpernickel durch die Fenster in die Stube sehen konnte.

Magister Pumpernickel nickte anerkennend. "Sie haben Recht, Frau Quadrilus, das ist an und für sich keine sehr schwierige Verwandlung, aber je detaillierter eine Verwandlung wird, desto schwieriger wird sie auch, das wissen Sie selbst und können sich das Tiefstapeln ruhig sparen. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was Sie hier abgeliefert haben." Magister Pumpernickel notierte sich noch etwas und beendete dann seine Runde. Dann stellte er sich an sein Pult.
"Damit endet die Stunde. Für die nächste Stunde lesen Sie bitte das Kapitel 4 im Verwandlungskundebuch, das wird Inhalt unserer nächsten Stunde sein."

[ooc: Damit endet der Unterricht, von hier aus könnt ihr zum Mittagessen springen. Denkt an den entsprechenden Kopf, wie er HIER erläutert ist]