Rungholt: Quidditchfeld

"Reden ist Silber, Machen ist Gold... " murmelte Coco und verdrehte, ob wissend oder nicht, das bekannte Sprichwort. Dann schaute sie den Schnatz in ihrer Hand noch kurz an und folgte dem rothaarigen Anselm, der gerade landete. Natürlich wollte sie kein Ärger mit ihrer neuen Chefin, die ja sowieso schon auf 180 war. Trotzdem konnte sie einen kleinen Seufzer beim Landen nicht unterdrücken. Laufen, der Horror. Während Quidditch für Coco ein Hobby war, etwas, was Spaß macht, konnte sie sich mit dem Laufen gar nicht anfreuden. Ihre Kondition war miserabel und abgesehen von Ballsportarten und ähnliches, war Coco nicht so sportlich. "Ich kann jetzt schon nicht mehr.", sagte sie leise und grinste ein wenig wehmütig.

"Dann pass mal auf, wie es dir nach den zehn Runden gehen wird, vor Allem, weil Eulalia das Abendessen für uns ausfallen lässt." erwiderte Anselm leise und zwinkerte Coco zu. "Aber das überstehen wir schon. Wer früher losläuft ist außerdem schneller fertig. Also auf, bevor Eulalia unser Herumstehen als Arbeitsverweigerung deutet und wir gleich zwanzig Runden laufen müssen." Anselm schüttelte den Kopf und lief los. "Ganz locker angehen und dabei reden, dann findet man das Tempo einfacher."

"Dabei reden?", fragte Coco und sah Anselm, der schon los lief, überrascht nach. Dannn stöhnte sie, murmelte etwas, das sich wie "von wegen reden, ich spüre jetzt schon die Seitenstiche" anhörte und schloss dann mit ein paar trabenden Schritten bei Anselm auf. Tatsächlich fing sie doch an zu reden und fragte ihren Teamkameraden, in einem lockeren Tempo laufend: "Bist du schon lange im Team?" Sie schaute beim Laufen auf ihre Füße, Oh, der Schnürsenkel ist offen!, denn die neue Sucherin wollte gar nicht wissen, wieviel sie schon geschafft hatten und vor allem, wieviel noch vor ihnen lag.

"Dabei reden, jepp." erwiderte Anselm, der nun neben Coco herlief. "Dann geht man auch sicher, dass man nicht zu schnell läuft. Wenn ich dir zu schnell bin, sag es nur." Er blickte kurz in die Luft, wo Eulalia zur Zeit herumschwirrte, dann konzentrierte er sich wieder auf das Laufen und das Gespräch mit Coco.
"Ich bin schon im Team, öhm... Gute Frage... Lass mich überlegen." Anselm zählte ein paar Finger ab. "Ich habe in der siebten Klasse angefangen, in der Mannschaft zu spielen, da wurde Platz frei in der Mannschaft und ich war gut genug zum Spielen. Und wie hat es dich so plötzlich hierher verschlagen?"

Coco konzentrierte sich darauf, einen gleichmäßigen Schritt zu halten. Babyschritte, Babyschritte, dachte sie und hätte fast gegrinst, während sie in kleinen Schrittchen joggte, um nicht zu schnell zu werden. Ein schnelleres Tempo würde sie nicht lange durchhalten. "Seid der siebten Klasse schon? Du bist in der Elf, das sind 1... 3 Jahre, 4 Jahre schon! Du bist ja ein Urgestein im Quidditchteam.", rief Coco und lachte nur kurz, da sie merkte, dass es ihr nur den Atem nahm. "Mein Entdecker ist wohl Anjun.", fuhr sie fort und zog eine Schnute. Den Streit mit ihrem Klassenkameraden hatte sie noch nicht vergessen und sie war immer noch piefig. "Er hat einen Stein geworfen, ich hab ihn gefangen und jetzt bin ich hier. Aber Eulalia schien es sowieso alles schon gewusst zu haben... "

pp: Tribüne

Anjun legte den Besen zur Seite, schüttelte noch einmal kurz zur Lockerung die Muskeln und fiel dann in einen lockeren Trab. Joggen mochte er normalerweise nicht gerne. Es war ihm zu eintönig. Neben dem Quidditch waren klettern, fechten und schwimmen die von ihm bevorzugten Sportarten. Er lief hinter Anselm und Coco her und hörte Brocken ihres Gespräches. Auch dass Coco eine Schnute bei seinem Namen zog bekam er mit und es verletzte ihn härter als erwartet.

"Ok, jetzt fängt es schon an, mir zu schnell zu werden.", schnaufte Coco, hielt aber ihren Schritt. Bis jetzt waren sie erst eine Runde gelaufen. Und noch eine Halbe! Gut, trotzdem merkte Coco, dass sie unbedingt etwas an ihrer Kondition arbeiten musste. Vielleicht hatte ja jemand, Diana, Noise oder Shouky, Lust mit ihr regelmäßig joggen zu gehen. Es graute ihr jetzt schon und sie hoffte, dass sie ihren Vorsatz morgen wieder vergessen hatte, aber was tat man nicht alles für das Quidditchteam? "Für Quidditch!", rief Coco und lief weider etwas schneller, da sie gerade an Tempo verlor.

Das Mädchen vor ihm verlor an Tempo und fiel zurück. Wenn er nur geringfüging schneller laufen würde, konnte er neben ihr rennen, aber irgendwie wollte er es jetzt nicht mehr. Die Art wie sie geguckt hatte, als sie seinen Namen erwähnte, wurmte ihn noch immer. Was Noise oder Jörn über ihn dachten war ihm egal, aber bei Coco war das etwas völlig anderes. Sie war ihm wichtig geworden. Das wurde ihm jetzt klar. Er gab sich mehr Schwung und lief schneller, zog an ihnen vorbei und sah zu möglichst großen Abstand zu den Beiden zu gewinnen. Er hatte keine Lust mehr ihnen zuzuhören.

Anjun lief an ihr und Anselm vorbei und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen. Wollte er angeben? Zeigen, wie sportlich er war und ach, wie schnell er nur rennen konnte!? Coco knurrte und legte nun ebenfalls an Tempo zu. So schnell würde sie sich nicht abhängen lassen! Ihr Atem ging schwerer, aber sie hatte Anjun bald eingeholt, bis -platsch-! Sie stolperte über ihre offene Schnürsenkel, die sie ganz vergessen hatte und landete mit einem "Uff" am Boden. Coco hatte sich nichts getan, fluchte aber leise und erbost, als sie sich, am Boden sitzend die Schuhe wieder fest zu band.

Diana sah Sina fragend an.
"Ob ich einen Wunsch habe?" Sina überlegte, "hmm....nein, eigentlich nicht wirklich. Aber draußen wäre schon nicht schlecht, sonst müsste ich Bob wieder einsperren. Obwohl er das auch noch verkraften würde."
Das nun folgende empörte Pieksen auf ihrer Schulter ignorierte Sina.
"Was hattet ihr denn noch so geplant?" fragte sie nun ihrerseits.

Laufen und atmen, in flüssiger Bewegung bleiben. Anjun versuchte jeden Gedanken an das hübsche, rotahaarige Mädchen auszusperren und sich nur auf den Lauf zu konzentrieren. Er wollte, dass sein Blick zum Tunnel wurde und man jede Entfernung laufen konnte. Doch es gelang ihm nicht.

Er hörte wie Coco hinter ihm auch schneller lief. Ganz offensichtlich hatte sein Tempo sie angestachelt.Sie glaubte wohl, nur weil sie so fraglos als Sucherin aufgenommen worden war und durch großes Glück den Goldenen Schnatz gefangen hatte, sei sie besser als alle anderen. Noch immer getroffen begann auch er seine Schrittzahl zu erhöhen. Wenn sie schon so wenig von ihm hielt, dann sollte sie zumindest nicht behaupten können er sei ein schlechter Läufer.

Plötzlich hörte er hinter sich ein Platschen. Sofort drehte er sich um, um zu sehen ob sie sich weh getan hatte, doch als sie ganz undamenhaft fluchte und nur ihre Schuhe zuband, konnte sich ein grimmiges Grinsen nicht verkneifen. Wie zum Hohn machte er einige gazellenhafte Sprünge.

Anselm wollte Coco eigentlich vorschlagen, das Tempo ein wenig zu drosseln, weil sie meinte, es wäre ihr zur schnell, doch dann rannte sie ihm plötzlich davon. Anselm zuckte mit den Schultern und folgte ihr in ihrem neuen Tempo. Wenn sie seine Ratschläge in den Wind schlug, dann war das nicht sein Problem. Er wollte sie gerade darauf hinweisen, dass das eine schlechte Entscheidung war und sie Anjun damit wohl kaum beeindrucken könnte, wenn sie ihn japsend verfolgte, allerdings fiel sie dann plötzlich hin.
"Heee!" Anselm war froh, dass er nicht zu nah an Coco lief, sodass er nicht von ihr mit umgerissen wurde. "Noch alles dran?" fragte er sie, als sein Blick auf Anjun fiel. "Wenn du jetzt noch mit den Armen wedelst, fängst du an zu fliegen!"

Coco stand grummelnd auf. Es war nichts Besonderes, irgendetwas passierte immer, wenn sie versuchte zu beeindrucken. Sie war es also schon gewöhnt, aber das Anjun jetzt Sprünge, wie eine Gazelle machte, ärgerte sie tierisch! Gazellen werden oft genug von Löwen verspeist. Elefanten hingegen... "Ich bin ein Elefant.", sagte Coco überzeugt, eher zu sich selbst, als zu jemand anderen, und klopfte sich den Dreck von ihrer Kleidung. Dann schaute sie Anselm an und meinte:"Die kleine Unterbrechung tut mir Leid, aber sowohl mein Ego, als auch die Schwerkraft, scheinen heute besonders stark zu sein. Geht´s weiter?" Sie pustete sich eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte aus dem Gesicht und lief locker weiter. Es war eine dumme Aktion gewesen und sie lief jetzt in ihrem vorherigen Tempo, wohl bedacht, es auch zu halten.

Anjun hielt sein Tempo auch wenn es ein bischen schneller war, als das was er normalerweise lief. Es würde anstrengender als sonst werden, aber das war es wert. Wenn man die Zähne zusammenbeißen und kämpfen mußte, dann konnte man sich nicht mehr auf die Bemerkungen konzentrieren, die ein bestimmtes rothaariges Mädchen machte. - Obwohl das was sie jetzt sagte eigentlich ganz nett klang. So wunderbar selbstironisch, wie Coco sein konnte.

Kühler Wind war aufgekommen und Anjun war froh darüber. Da er eine zu rasche Schrittfolge lief, heizte sich sein Körper auf und er fühlte wie ihm Schweiß über die Augenbrauen lief. Sein Atem ging zu schnell, aber er ignorierte es. Er biß die Zähne zusammen und zwang seinen verräterischen Körper, der nach einer Pause verlangte, an der Spitze zu bleiben.

Runde um Runde joggte er mit immer heftiger pochendem Herzen und kleine Rinsale liefen über sein rotes, erhitztes Gesicht. In der letzten Runde fühlten sich seine Beine an wie Pudding und zitterten so stark, dass er glaubte unmöglich noch einen Schritt vor den anderen tun zu können.

"Dir fehlt der Rüssel." erwiderte Anselm stirnrunzelnd, als Coco sagte, sie sei ein Elefant. Dann schüttelte er den Kopf, um den Gedanken an Coco mit einem Rüssel im Gesicht zu verdrängen. Stattdessen lief er einfach wieder los, als Coco ihm signalisiert hatte, dass sie wieder loslaufen wollte.
"Du lässt dein Ego von dem da provozieren?" Er deutete auf Anjun und kicherte dann. "Das ist lustig."

OCC: Ich komme grade nicht mit, also gehe ich lieber.

Es war nichtmehr so früh, Noise entschied sich zu gehen, sie wollte einen Spaziergang machen und dann Abendessen gehen.
Noise packte ihren Kram zusammen und verließ die Tribühne mit einem Blick zu den anderen verabschiedete sie sich und winkte ihre Cousine, was sie warscheinlich eh nicht gesehen hat. Bin spazieren, ihr findet mich später im Speisesaal, N., schrieb Noise auf einen Zettel und lies ihn auf ihrem Platz nieder.

TBC: 18:30-20:00 Uhr: Abendessen (Hauptgebäude: Speisesaal)

Die letzten 400 Meter waren die reine Qual. Nur eiserner Wille hielt Anjun im Lauf; ließ ihn sein zu hohes Tempo nicht drosseln. Als er endlich am Ziel war, hämmerte sein Herz so heftig und seine Lunge brannte, dass er jeden Gedanken an etwas anderes außer Luft holen vergessen hatte. Erschöpft sackte er ins Gras und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war froh in das Langhaus der Nachtkraps gehen zu können, nachdem Eulalia das Traning beendet hatte.

tbc: Langhaus/Nachtkrabs: Waschraum (Jungen)

OCC: Ich gehe mal davon aus, dass das Training nach dem Lauf beendet ist. Falls nicht, editiere ich später hier hinzu und Anjun bleibt noch ein bischen da. Und die Formulierung bitte genau beachten. Anjun geht erst, wenn Eulalia das Training beendet hat.

"Ah ja, der Rüssel!", rief Coco aus, fasste sich mit der einen Hand an die Nase und schob den anderen Arm hindurch, sodass sie ihn wie ein Rüssel hin und her schwingen konnte. "Na, bitte. Mit ein bisschen Fantasie ist das ein echter Elefantenrüssel." Cocos Stimme klang näselnd, da sie sich mit der einen Hand die Nase zu hielt. In dieser Position wäre sie fast schon wieder gestolpert, konnte sich aber noch halten und beschloss, dass es sicherer wäre, wenn sie wieder normal laufen würde. Anselms Frage stimmte sie schließlich nachdenklich. "Ja, ich denke, ich hab mich provozieren lassen.", sagte Coco und überlegte kurz, bevor sie weiter sprach. "Aber kennst du das nicht auch? Gerade bei Leuten, die man mag, Freunde und Familie, macht man schnell mmmh... dumme Dinge. Mit meinem Vater oder meinen Freunden kann ich mich viel besser streiten und ähnliches." Sie lief weiter, wischte sich kurz mit ihrem Ärmel das Gesicht ab und sah aus dem Augenwinkel, wie Anjun das Quidditchfeld verließ. "Dürfen wir schon gehen?", fragte Coco verwundert und hielt nach Eulalia Ausschau.

"Ich lass mich von niemandem provozieren." erwiderte Anselm. "Das treibt Provokateure nämlich ganz furchtbar in den Wahnsinn, wenn ihre Angriffe einfach nur ins Leere laufen." Er lächelte vor sich hin, während seine Blicke kurz zu Eulalia wanderten. "Außerdem ist das Leben dann auch viel entspannter."
Als Coco darauf hinwies, dass Anjun sich verdrückte, zuckte er nur mit den Schultern. "Eulalia hat weder das eine noch das andere gesagt, aber wir können ja mal abwarten, was die große Chefin noch so sagt. Abendessen ist offiziell ja sowieso gestrichen, aber jetzt erstmal die letzte Runde!"

Eulalia hatte eine Zeit lang ihre Schäfchen beobachtete, bis Anjun fertig war. Auch sie war fertig, vor allem genervt. Also lies sie Coco und Anselm ihre Runde zu Ende laufen und beendete dann das Training.

Da sie Hunger hatte, hielt sie sich nicht mit reden auf, sondern brach zum Speisesaal auf.


TBC: 18:30-20:00 Uhr: Abendessen (Hauptgebäude: Speisesaal)

Kurz vorm Ende der zehn Runden riß Coco die Arme in die Luft und tat so, als würde sie durch ein Zielband laufen. "Wuhuuu. Wir haben´s geschafft.", rief sie freudig und ließ sich flach auf den Rücken fallen, wo sie versuchte erstmal wieder zu Atem zu kommen. Eulalia redete auch nicht mehr lange und verschwand gleich in Richtung Speisesaal, nachdem sie das Training beendet hatte. Zum Glück gab es keinen weiteren Ärger. "Glaubst du, wir dürfen echt nichts essen?", fragte Coco Anselm leise und immer noch am Boden liegend.

"Sie hat nichts davon gesagt, dass wir nichts essen dürfen, sie hat nur gesagt, dass das Abendessen ausfällt." erwiderte Anselm zwinkernd. "Außerdem habe ich auch gar keine Lust, mich total verschwitzt noch in den Speisesaal zu setzen. Aber wenn du Hunger hast, dann können wir dir bestimmt auch im Aufenthaltsraum noch was auftreiben. Ich habe da so meine Quellen."
Anselm schmunzelte und half Coco dann wieder auf die Beine, um die Besen wegzubringen und dann ins Langhaus zurückzukehren.

tbc: Langhaus/Nachtkrabs: Aufenthaltsraum 18:30-20:00 Uhr: Abendessen (+Coco)

"Sont morgen, okay?", fragte Diana entschuldigend und streckte sich einmal. "Ich habe auch noch etwas Hausaufgaben..." Sie lächedlte nochmal entschuldigend und verzog sich in den Gemeinschaftsraum.
[OOC: ich war so oft nicht mehr on, komme in dem plot nicht mehr klar. Mache nächsten plot wieder mit ]