(5. Klasse) Quidditch-Feld (3) - BEENDET

Ein Stück hinter dem kleinen Wald, auf der anderen Seite begrenzt von den Dünen, liegt das Quidditchfeld. Auf dem Boden ist die rechteckige Spielfläche eingezeichnet mit der Mittellinie. An jeder Seite stehen die jeweils drei Torringe in luftiger Höhe. Für die Zuschauer wurde eine Tribüne mit ansteigenden Sitzplätzen gebaut (Achtung: eigener Thread)

Eine Umkleidekabine gibt es auf Rungholt für die Spieler zwar nicht (sie sollten schon in ihrer Quidditchrobe kommen), dafür einen Besenschuppen neben dem Feld (Achtung: eigener Thread). Ganz vorne stehen zwei Bänke, auf welchen die Spieler des jeweils antretenden Teams sitzen können. Wenn kein Spiel stattfindet, gibt Magister Greifenklau hier auch gerne den theoretischen Teil ihres Unterrichts.

Es waren die beiden letzten Stunden vor dem Mittagessen, die Magister Greifenklau für ihren Flugunterricht der Fünftklässler traditionell zugewiesen bekommen hatte. Die Magister mochte das an ihrem Job besonders. Andere Lehrer mussten bereits früh zur ersten Stunde aufstehen, sie konnte den Tag ein wenig gemütlicher angehen. Sie überflog einmal das Quidditchfeld und landete dann.

Die Flugbedingungen waren gut, die Schülerbesen waren poliert und nun fehlten nur noch die flugbegeisterten kleinen Fünftklässler. Und wer noch nicht flugbegeistert war, würde es bis zum Ende des Schuljahres sicher werden. Magister Greifenklau würde ihr Bestes geben, um ihre Begeisterung für die magische Fortbewegung auf einem Besen an andere weiterzugeben.

[OOC: Ich würde fast vorschlagen, dass wir erst Zauberkunde spielen, dann mit Kräuterkunde anfangen und uns mit Besenfliegen noch ein paar Tage Zeit lassen. Aber wer schon will... immer her mit den Kleinen, =^.^=]

Gwi war hin und her gerissen, ob er sich auf die erste Flugstunde freuen sollte oder nicht. Besenfliegen war zwar eine Fortbewegungsart aber es war auch Grundlage einer Sportart und in Sport war der dickliche Junge nicht gerade gut. Er war eher ungelenk und nicht sehr ausdauernd. Allerdings war Besenfliegen eben auch Magie und jeder Zauberer und jede Hexe musste es können, wenn man sich nicht auslachen lassen wollte.

Mit klopfendem Herzen kam Gwigalois zum Quidditchfeld und setzte sich auf die Bank in der ersten Reihe. Magister Greifenklau schien wenigstens sehr nett zu sein. Das beruhigte ihn dann doch ein bisschen. Aber Sophia hatte gestern bereits gut vorgelegt. Das steigerte wiederrum den Druck, sich nicht so viel schlechter anzustellen als sie.

Die ersten Fünftklässler fanden den Weg zum Quidditchfeld. Magister Greifenklau sah auf die Uhr. Nun, noch hatten die übrigen etwas Zeit und Tusnelda Greifenklau war auch bekannt dafür, nichts zu sagen, wenn jemand einmal zwei oder drei Minuten zu spät kam. Sie überzog im Gegenzug allerdings auch gerne ihre Stunden ein wenig. Fliegen machte halt einfach zu viel Spaß als dass man es in 45 Minuten zwängen könnte.

[OOC: Ich hoffe mal, Gwi ist nicht der einzige, der Besenfliegen ausspielen will, =^.^=]

Nun, zumindest Kräuterkunde war nicht allzu schlecht verlaufen. Seine Pflanze war überraschenderweise recht schnell gewachsen und Isaac fragte sich, ob das wirklich an ihm gelegen, oder ob da der Zufall eine Rolle gespielt hatte. Jedenfalls war er nicht mehr ganz so am Boden zerstört, als er mit den anderen Fünftklässlern zum Quidditchfeld lief. Allerdings sank ihm der Mut immer mehr, wenn er daran dachte, was jetzt kommen würde: Fliegen.

Auf dem ganzen Weg überlegte er sich schon Ausreden, die er der Lehrerin würde auftischen können, um eben nicht fliegen zu müssen. Am besten er sagte, ihm sei schlecht oder es wäre ihm schwindelig. Aber er hatte auch große Angst, einen Lehrer anzulügen.

Fliegen! Nichts erschreckte Teddy mehr! Naja, außer Zaubern, aber das lief ja heute Morgen erstaunlich gut. Naja, bis auf Kräuterkunde; aber hatte das wirklich was mit Zauberei zutun?

Er stiefelte auf das Feld und obwohl er die Tribünen gestern schon gesehen hatte, beeindruckten sie ihn. Er sah die Magister und - endlich-mal-ein-bisschen-Glück - auch Isaac! Schnell trat er zu ihm und grinste.

„Hey, Kumpel.“ Er fühlte sich erleichtert; endlich ein normaler Mensch! Nicht Theo oder Gwi, sondern ein Normalo!

Irgendwie hatte Ben etwas Angst vor der ersten Flugstunde. Deswegen zögerte er den Weg zum Quidditchfeld etwas heraus, um möglichst lange zu brauchen, bis er dort ankam. Aber irgendwie freute er sich doch ein bisschen darauf. Auf einem Besen sitzen und durch die Luft gleiten? Eigentlich war das doch ziemlich wunderbar!

Die ersten Schulstunden am Morgen waren gut verlaufen, sodass Ben guter Dinge war. So viel konnte beim Fliegen dann doch auch nicht mehr schiefgehen.

Mit einem Lächeln stellte er sich neben die anderen Fünftklässler, die bereits auf dem Quidditchfeld standen. Die Tribünen sahen von hier aus wirklich riesig aus. Ben stellte sich vor, wie es hier erst aussah, wenn die Tribünen gefüllt waren, weil hier ein echtes Quidditch-Spiel stattfand. Ob er in ein paar Jahren vielleicht selbst Quidditch spielen würde?

Isaac kam, doch der wurde gleich von Theo in Beschlag genommen, bevor Gwi auch nur hätte 'Hallo' sagen können. Gwi schob seine Hände in die Taschen seines Umhangs. Sein Magen rebellierte inzwischen und das bevor sie überhaupt einen Besen in die Hand bekommen hatten. Etwas gequält lächelte er Ben zu, als dieser ebenfalls zur Tribüne kam. Gwi versuchte sich daran zu erinnern, wie leicht Sophia das Fliegen gestern gefallen war. Es konnte nicht so schwer sein. Er sollte sich nicht so verrückt machen, wegen eines einfachen Besens.

Gut gelaunt kam Sofia zu ihrer letzten 'Unterrichtsstunde am Quidditchfeld an. Sie kannte den Weg bereits da sie gestern mit Malin hier ihre erste Flugstunde erleben durfte. Sie war aufgeregt und gespannt wie der Unterricht ausfallen würde, hoffentlich hatte sie über Nacht das Fliegen nicht wieder vergessen! Konnte man das überhaupt? Es war doch wie Fahrrad fahren, oder nicht? Grinsend stellte sie sich zu den anderen. "Hey", grüßte sie in die Runde.

Schließlich waren alle Fünftklässler versammelt. Magister Greifenklau kannte die Gesichter und Namen bereits vom Tag der Anreise und musste daher keine Anwesenheitsüberprüfung machen. "Willkommen liebe Fünftklässler zu Eurer ersten Flugstunde", begann sie ihren Unterricht. "Ich hoffe, Ihr hattet heute schon einen prima Tag. Aber wenn nicht, dann wird es bestimmt jetzt richtig toll, denn Fliegen ist das Beste an Euren magischen Fähigkeiten. Fliegen ist nicht nur eine Art, sich fortzubewegen. Es macht auch gewaltig Spaß. Und daher spare ich mir allzu viel Worte und zeige Euch gleich, wie man fliegt."

Sie wandte sich um und schwang ihren Stab. "Accio, Schülerbesen!" Und tatsächlich kamen gleich darauf Besen für alle Fünftklässler angeflogen und reihten sich Stiel nach oben Borsten nach unten in einer Reihe auf. "Das sind Flugbesen", erklärte Magister Greifenklau. "Es sind Anfängerbesen, so etwas wie Fahrräder mit Stützräder - für alle Muggelgeborenen unter Euch. Sie fliegen nur einen Meter hoch und nur zehn Stundenkilometer schnell. Sie sind leicht zu lenken und absolut ungefährlich. Und so benutzt man sie."

Magister Greifenklau nahm ihren eigenen Besen in die Hand und legte ihn auf den Boden. Dann streckte sie die Hand darüber. "Hoch", befahl sie und der Besen sprang waagrecht in ihre Hand. "Das ist für den Besen die Grundhöhe, die Ihr mit der Hand vorgebt", erklärte sie. "Besen springen erst in die Hand, wenn der Zauberer oder die Hexe auch wirklich sicher ist, dass er oder sie fliegen will. Also keine Angst vor dem Besen. Wenn er schwebt, setzt Euch darauf und stoßt Euch ganz leicht mit den Zehenspitzen ab, damit ihr schwebt. Die Besen sind im Moment noch blockiert, können also nichts außer auf der Stelle schweben. Wenn Ihr alle auf Eurem Besen schwebt, lernen wir, wie man einen Besen lenkt."

Sie sah die Schüler mit strahlenden Augen an. "Also dann. Jeder nimmt sich einen Besen, legt ihn vor sich, hält die Hand auf die gewünschte Höhe und sagt das magische Wort 'Hoch'. Und dann Aufsitzen und schweben." Das war eine einfache Anfängerübung, die in der Regel jeder nach mindestens fünf Minuten hinbekommen würde.

Gwigalois verfolgte die Vorführung der Magister mit klopfendem Herzen. Er wusste, dass es einfach aussah. Er hatte schon öfter gesehen, wie Zauberer auf Besen geflogen waren. Aber er zweifelte daran, dass er es auch so leichthin tun könnte. Natürlich war er ein Zauberer, aber das war ein Besen. So etwas wie ein magisches Fahrrad und mit dem Fahrrad, mit dem sie in der Grundschule das Fahrsicherheitstraining hatten machen müssen, hatte er sich sehr blamiert. Fahrräder waren wackelig und wenn man fiel konnte man sich sehr weh tun.

Gwi schluckte seine Ängste entschieden hinunter. Nein, er würde fliegen müssen. Eben weil er ein Zauberer war. Als die Magister ihre Aus- und Vorführung beendet hatte, nahm sich Gwigalois einen der Besen und legte ihn ordentlich vor sich auf den Rasen. Dann streckte er leicht zitternd seine Hand aus. "Hoch", piepste er und räusperte sich als ihm die Stimme nicht gehorchen wollte. Natürlich machte der Besen keine Anstalten, in seine Hand zu springen.

Isaac war schlecht. Tatsächlich hatte auch sein Gesicht schon eine sehr ungesunde Farbe angenommen. Er trödelte etwas rum und nahm dann schließlich widerwillig einen Besen und legte ihn neben sich auf den Boden. Er tat es so, wie vom Magister befohlen und nuschelte dann „Hoch.“ Er hoffte sehr, dass der Besen ihm nicht gehorchen würde – er wollte auf keinen Fall fliegen! – und tatsächlich schien der Besen seinem Wunsch zu entsprechen: Er bewegte sich keinen Millimeter.


Ooc: Wenn die Lehrerin nicht interveniert wird Isaac den Rest der Stunde da stehen und die Übung machen, der Besen wird nie in seine Hand springen. Dann wäre Isaac dann auch schon raus hier. ^^’

Teddy war aufgeregt. Das Zaubern heute Morgen hatte ja schon ganz gut geklappt, dachte er und betrachtete die Besen. Kräuterkunde eher weniger, aber das war ihm egal. Musste ja nicht jeder ein Kräuterhans sein, oder? Er grinste und nahm sich einen der Besen mit Stützrädern, oder wie hatte die Magister das genannt?

Teddy legte den Besen vor sich auf den Boden und blickte sich kurz zu den Anderen um. Dann sah er wieder zum Besen und betrachtete die Holzmaserung; das Reisig an seinem Ende. Seltsam, dachte er und verharrte einen Moment. Auf Besen reiten. Wie einst seine Mutter…

Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Seine Mutter…. Sie hatte in ihrer Jugend sogar Kwidditsch gespielt, hat sie erzählt. Ob er es auch einmal tun könnte? Also, wenn er groß wäre? Wenn er das ganze Zauberzeug beherrschte? Und weniger…. Er atmete tief ein… weniger Angst hatte?

Teddy schluckte. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszubekommen.

„Hoch.“ Seine Stimme war ruhig, aber bestimmend. Der Besen flog ihm ohne Umschweife direkt in die offene Hand! Völlig perplex, aber sichtlich froh, blickte er sich um! Wow! Er hatte es auf Anhieb geschafft!

Etwas enttäuscht blickte Sofia auf den Schülerbesen, von Malin hatte sie gestern einen anderen bekommen! Aber das sollte sie hier wohl eher nicgt vor der Magister sagen. Egal ob hoch oder niedrig, es würde sicher wieder Spaß machen! Lächelnd hob sie die Hand und rief 'Hoch'. Der Besen schoß augenblicklich in die Höhe und landete an ihrer Hand.

Überrascht stellte Magister Greifenklau fest, dass es dieses Schuljahr wohl tatsächlich ein paar talentfreie oder sehr ängstliche Schüler in ihrem Kurs gab, deren Besen auch nach fünf Minuten noch nicht in ihre Hand springen wollten. Sie seufzte, lobte diejenigen, die bereits schwebten und ging dann erst zu Gwi und dann zu Isaac. "Ich helfe Euch mal auf die Besen", erklärte sie freundlich. Wenn die Jungen erst einmal fliegen würden, würden sie es sicher mögen und sich das nächste Mal geschickter anstellen. "Hoch", befahl sie und übergab den Besen in die Hand des jeweiligen Jungen. "Dann mal aufsitzen und schweben. Ich will keine Füße auf dem Boden sehen."

Gwigalois lief leicht rot im Gesicht an, als die Magister ihm den Besen in die Hand drückte. Er hatte einfach nicht von sich aus in seine Hand springen wollen. Dabei hatte er sich doch wirklich Mühe gegeben. Der Besen war jetzt auf Hüfthöhe, so dass es nicht schwer war, ein Bein darüber zu schwingen und auf dem Boden zu stehen, den Besen zwischen den Beinen. Ganz vorsichtig ging Gwi auf die Zehenspitzen. Der Besen ging mit ihm nach oben. Woher auch immer er wusste, dass er dies machen sollte. Behutsam stieß sich Gwigalois ab und schwebte fingerbreit über dem Rasen.

Irgendwie saß er aber wohl nicht richtig auf dem Besen, oder aber es gehörte so ungemütlich. Wie sollte es auch bequem sein, einen Besenstiel zwischen den Beinen zu haben auf dem das gesamte Körpergewicht ruhte. Warum gab es keinen Sattel oder Sitzkissen? Er rutschte auf dem Besenstiel hin und her, um eine bequemere Position zu finden. Doch dabei verlor er das Gleichgewicht und kippte nach links. Bevor er es schaffte, auf einem Bein stehen zu bleiben, rutschte er an der linken Seite vom Besen und musste sich mit beiden Armen auf dem Boden abstützen, bevor der Schwerkraft folgend der Rest seines Körpers ebenfalls auf den Rasen plumpste wie ein Mehlsack.

„Aufsitzen und schweben!“ sagte die Magister und Teddy schluckte. Wie saß man noch gleich auf einem Besenstiel? Als Kind war das kein Problem gewesen, aber da wollte er auch nicht wirklich auf einem Besen sitzen; es war nur Spiel! Aber nun….

Teddy seufzte und fasste sich ein Herz. Rittlings saß er auf, beide Beine noch fest auf dem Boden. Verstohlen blickte er zu Isaac; der hatte gerade Besuch von der Magister und sah nicht sehr glücklich aus. Teddy blickte in die andere Richtung und sah Sofia. Sie schien keine Probleme mit dem Besen zu haben und plötzlich erinnerte er sich daran, dass sie gestern ja schon geflogen war. Er grinste sie an, ehe er wieder nach vorn blickte und sich konzentrierte. Abstoßen, was?

Kurz schloss er die Augen. Tatjana hatte das versehentlich gemacht; im Spiel; da war sie noch viel jünger als er jetzt! Also müsste das wohl kein Problem sein, oder? Er biss sich auf die Unterlippe und nahm seinen Mut zusammen. Teddy stieß sich sacht ab und fühlte, wie er ein paar Zentimeter über dem Boden schwebte!

Ein riesiges Glücksgefühl überkam ihn; er schwebte! Auf einem Besen! Und irgendwie fand er es gar nicht seltsam! Am Liebsten, wäre er sofort losgesaust! Vorsichtig veränderte er sein Gleichgewicht, um zu sehen, wie weit er sich zu den Seiten lehnen konnte, ohne hinunter zu rutschen. Dann nach vorn; da musste er schon ein wenig mehr aufpassen. Er lehnte sich nach hinten, der Besenstiel kam langsam in die vertikale, doch er klammerte sich daran fest, um den Winkel noch steiler zu gestalten. Doch plötzlich glitt er am glatten Besenstiel hinunter und plumpse auf seinen Hintern. Der Besen fiel zur Seite.

Perplex starrte Teddy auf den Besen und fing schallend an zu lachen! So gut war er also noch nicht….

Er stand auf, klopfte sich den leichten Schmutz von der Kleidung und stieg wieder auf; stieß sich ab; und schwebte.

Isaac schaute zu seinen Mitschülern, die nach und nach auf die Besen stiegen. Er probierte es weiter halbherzig, den Besen hoch zu rufen, in der Hoffnung, er könne den Rest der Stunde damit verbringen. Immerhin klappte es bei Gwi auch nicht, das fand Isaac irgendwie ermutigend.

Doch dann kam die Lehrerin zu ihnen und drückte ihnen die Besen in die Hand. Isaac sah alles andere als glücklich aus. Er fühlte sich, als müsse er sich demnächst übergeben. Er hielt den Besen unschlüssig in der Hand, während Gwi mehr Mut bewies und auf den Besen stieg.

Isaac versuchte, sich Mut zuzureden und hob sehr langsam ein Bein über den Besen. Er sah auf den Besenstiel hinunter und versuchte sich vorzustellen, wie er schweben würde. Über dem Boden. Schon allein der Gedanke an die Höhe bereitete ihm Schwindel. Doch bevor er dazu kommen konnte, sich irgendwie zu überwinden, stürzte Gwi neben ihm zu Boden!

Entsetzt ließ Isaac den Besen fallen und kniete sich zu ihm hinunter. Er legte eine Hand auf seine Schulter.

„Gwi! Alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?“, fragte er besorgt. In dem Moment begann Teddy schallend zu lachen und Isaac hob irritiert den Kopf. Und da sah er, dass wohl auch Teddy gerade abgestürzt war! Und vermutlich war er auf den Kopf gefallen, weshalb er nun eine Lachattacke bekam! Isaac blickte mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen zu Gwi.

Keine zehn Pferde würden ihn auf einen Besen bringen, dessen war sich Isaac sicher!

Gwigalois war kaum zu Boden gegangen, schon hörte er jemanden lachen. Teddy, natürlich. Gwi schluckte an seiner Wut über den anderen Jungen. Bestimmt hatte es urkomisch ausgesehen, wie er von seinem Besen geplumpst war. Zu seiner Wut gesellte sich das Gefühl, dass Teddy irgendwie Recht hatte, denn er hatte sich vor allen blamiert mit seinem... nun, Sturz konnte man es kaum nennen. Aber alle hatten es gesehen. Daran bestand kein Zweifel.

Isaac war zu ihm gekommen und hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. Gwi war hin- und hergerissen zwischen dem Gefühl von Trost, das ihn dabei durchströmte, und Scham, dass er wohl der schlechteste von ihnen allen auf dem Besen war. "Ja. Nein", stammelte er und realisierte in dem Moment, dass er genauso klang wie Isaac sonst. Darüber würde er später nachdenken. "Ich meine", beeilte er sich zu sagen. "Nichts passiert. Der Besen war irgendwie... ich glaube ich habe einen Moment nicht aufgepasst... Aber es ist nicht schlimm."

Er sortierte umständlich seine Beine (und den dazwischenliegenden, nicht mehr schwebenden Besen) und kam mit hochrotem Kopf hoch und vor Isaac zum Stehen. Sophia und Teddy schwebten wie selbstverständlich auf ihren Besen. Gwi vermied es, Isaac anzusehen und starrte statt dessen auf seinen Besen, der am Boden lag. Wie unglaublich peinlich.

[OOC: Wenn Isaac gepostet hat, schicke ich die Magister vorbei für einen neuen Versuch für beide, ^^.]

Ooc: "Ja. Nein", stammelte er und realisierte in dem Moment, dass er genauso klang wie Isaac sonst. -> Wie geil

Eine Welle von Mitleid überkam Isaac. Bestimmt fühlte Gwi sich schrecklich! Auch wenn er sich nicht weh getan hatte, war es bestimmt eine unangenehme Situation. Isaac erinnerte sich noch lebhaft an die Zauberkunststunde.

„Das Fliegen ist aber auch gefährlich!“, fand er und schaute wieder zu Teddy rüber, der wieder auf den Besen gestiegen war. Ja, war er denn wahnsinnig, sich da wieder rauf zu wagen? Isaac lies die Schultern hängen und blickte zu seinem Besen, der noch immer im Gras lag. „Ich will gar nicht fliegen können“, murmelte er bedrückt, mehr zu sich.

Magister Greifenklau hatte sich gerade den anderen Schülern zugewandt, da fiel schon der erste vom Besen. Merlins Bart, was war das denn für ein untalentierter Jahrgang? Vermutlich sollte sie die Klasse besser in einen fortgeschrittenen Teil und einen Teil absoluter Anfänger unterteilen und getrennt unterrichten. Wie man von einem waagrecht schwebenden Besen fallen konnte, war Tusnelda Greifenklau ein Rätsel, zumal der Junge nicht einmal eine Handbreit über dem Boden geschwebt war.

"Unfug", erwiderte Magister Greifenklau, die Isaac gehör hatte. "Fliegen ist nicht sonderlich gefährlich, nicht gefährlicher als Fahrradfahren oder über eine Ampel zu gehen. Niemand wird Euch zwingen in fünfzig Meter Höhe zu fliegen, wenn Ihr davor Angst haben, aber die Grundlagen muss jeder Zauberer beherrschen. Ihr könnt später Apparieren oder Flohpulvern, aber Ihr solltet das Fliegen schon beherrschen." Sie griff sich zuerst Gwis Besen, und brachte ihn zum Schweben und dann nahm sie Isaacs. "Und wieder Aufsitzen, bitte." Dieses Mal blieb sie bei den Jungen stehen, damit sie sich nicht drücken konnten.

Betroffen blickte Teddy zu Gwi und Isaac, die wohl ein paar Probleme hatten. Sogar die Magister kam zu ihnen und es hörte sich so an, als schimpfe sie mit ihnen. Teddys Herz wurde schwer. Das hatte er den beiden nicht gewünscht….

Er selbst hatte genug vom Schweben. Missmutig stellte er sich wieder auf die Füße und beobachtete die Magister. Sie war schon sehr ruppig, schoss ihm durch den Kopf. Sie waren doch keine Kwidditsch-Meister, sondern Fünftklässler! Er schnaufte leise und schenkte Gwi und Isaac einen mitfühlenden Blick.

Er stieg wieder auf, stieß sich ab und schwebte noch ein wenig.

Gwi ergab sich in sein Schicksal und hielt brav den Besenstiel mit den Händen umklammert. Er schwang das rechte Bein darüber und versuchte dieses Mal erst eine halbwegs erträgliche Sitzposition zu finden, bevor er sich behutsam abstieß und dieses Mal möglichst bewegungslos schwebte. Er hoffte, dass diese Stunde endlich vorübersein würde. Aber selbst wenn würde es immer eine nächste Stunde geben - das ganze Schuljahr hindurch.

Gwi riskierte einen Seitenblick und sah, dass Sophia und Teddy immer noch schwebten. Er sah zur anderen Seite, wo Magister Greifenklau Isaac den Besen reichte. Anscheinend stand auch Isaac eher auf Kriegsfuß mit seinem Besen. Nicht, dass Gwi dies trösten würde...

Isaac lief puterrot an, als er bemerkte, dass die Lehrerin ihn gehört hatte. Doch das Rot wich bald und ließ das Gesicht kreidebleich zurück. Wieder hielt er den Besen in der Hand und nun stand die Lehrerin da und verlangte, dass er aufsteigen würde. Am liebsten wäre Isaac in Tränen ausgebrochen. Warum musste er nur an eine Magieschule? Warum konnte er nicht einfach wie jeder normale Mensch das Gymnasium abschließen und Mathematik oder Physik oder einfach Literaturwissenschaften studieren gehen? Aber stattdessen musste er auf einem Stück Holz fliegen. Damit würde er seinen Vater alles andere als stolz machen.

Isaac schluckte und hob nochmals ganz leicht das Bein über den Besen. Sein Herz klopfte wie wild und vor lauter Aufregung wurde ihm nun tatsächlich schwindelig. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, doch dann war es, als ob alles in ihm blockieren würde. Einen Moment stand er so da und schaute ziemlich verzweifelt drein, dann gab er es auf.

„F-Frau Mag-gister G-Greifen-nklau“, stotterte er recht leise, in der Hoffnung, dass die anderen Mitschüler ihn nicht hören konnten. „I-ich k-kann da-das nicht! I-ich glaub-be, i-ich bin ein ... ein S-Squib.“ Beschämt und verzweifelt schaute er zu Boden. Seine Augen brannten und die Lippen zitterten leicht. Diese Schule war einfach schrecklich. Zwar hatte es hier keine Mitschüler, die ihn gemein behandelten, aber im Moment wäre ihm das sogar lieber gewesen, wenn er dafür „normalen“ Schulstoff hätte durchnehmen können. Im Moment wäre es ihm sogar lieber gewesen, wäre er wirklich ein Squib. „Z-zaubern kon-nnte ich a-auch ni-nicht. I-ich k-kann gar n-nichts, wa-was ein Z-zauber-rer können s-sollte!“

Und ich will auch nichts können, was ein Zauberer kann!, fügte er in Gedanken ängstlich hinzu.

"Ach herje..." Magister Greifenklau schüttelte ungläubig den Kopf und sah auf den verzweifelt wirkenden Jungen. "Wer hat Dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt? Deine Mutter ist doch eine Hexe, nicht wahr?" Magister Greifenklau besaß einen Band von Katharina Seebergers Märchenausgabe und hatte daher beim Namen Seeberger auf ihrer Liste kurz Nachforschungen angestellt. Die Zaubererwelt war klein und von daher war eigentlich klar, wessen Sohn der kleine Isaac sein musste.

"Und Kinder von Zauberern, die Squibs sind, bekommen eine völlig andere Eule als Du sie bekommen hast", erklärte die Magister dem Jungen. "Magisches Talent besitzt einen bestimmten Schwellenwert. Wenn dieser übschritten ist, ist jemand magisch genug begabt, um alle Dinge tun zu können, die ein Zauberer tun kann. Fliegen gehört dazu und Zaubern natürlich auch. Das zu unterdrücken ist nicht nur sinnlos, sondern sogar gefährlich. Du willst doch nicht irgendwann ausversehen explodieren..." Sie seufzte. Warum mussten solche Fälle eigentlich immer bei ihr aufschlagen? Sie sah doch, dass sich die ersten Schüler schon langweilten.