Fliegen (Aug/Erster Schultag)

"Hervorragend, Herr Grass", rief Magister Greifenklau, welche die Vorführung mit einem breiten Strahlen auf dem Gesicht verfolgt hatte. Fliegen war ihre Passion und es konnte nichts Besseres in der Zaubererwelt geben. "Wenn Sie schon in der Luft sind, stecken Sie doch gleich einen Übungsparcours der mittleren Schwierigkeitsstufe. Und dann können sich alle Schüler von Klasse Sechs aufwärts schon einmal warmfliegen. Aber immer hübsch mit Sicherheitsabstand, damit es mir keine Beulen gibt."

Dann wandte sie sich wieder den Fünftklässlern zu. "Flugbesen", erklärte sie dann selbst, "sind magische Gegenstände mit einer eigenen Magie. Jede Hexe und jeder Zauberer kann einen Besen fliegen, selbst ein Squib kann das, wenn er auch nur noch einen Hauch magischen Talents in sich trägt. Daher möchte ich von keinem von Euch hören, dass er oder sie nicht fliegen könnte. Aber einen Besen zu kontrollieren, ist eine Kunst für sich und muss lange geübt werden."

Sie deutete auf den Besen in der Luft vor ihr. "Ein magischer Besen besteht aus drei verschiedenen Teilen. Dem Stiel, dem gebundenen Reisig und dem offenem Reisig am Ende. Der Stiel ist Griff und Sitzfläche in einem. Das Reisig sorgt für die nötige Balance beim Fliegen und die Geschwindigkeit. Der Stiel ist stets gut zu wachsen und das Reisig kann je nach gewünschtem Effekt geschnitten und geglättet werden. Es wächst innerhalb eines Jahres um fünf Zentimeter nach, so dass man zweimal im Jahr seinen Schnitt vornehmen sollte."

Sie sah fröhlich zu den Schülern und zählte kurz durch. "Am besten, Ihr bildet jetzt Dreiergruppen und wir fangen mit dem Polieren des Stiels an. Macht Euch mit der Polieranleitung in der kleinen Besenfibel vertraut, die dort vorne in mehreren Ausgaben auf der Bank liegt und poliert dann zusammen je drei Besen." So würden die Schüler die nötigen Handgriffe zügig lernen.

//Dreiergruppen?// Eustachs Gesicht spiegelte kurz sein Entsetzen wider und dann sah er sich um. Die Magister hatte es natürlich so aufgeteilt, dass niemand übrigbleiben würde und so musste sich Eustach nach einer Gruppe umsehen. Vielleicht war es am Klügsten, erst einmal zu sehen, wo einfach ein Platz übrig blieb und kommentarlos zu diesen zwei Schülern zu gehen. Er konnte schon einmal einen Besen holen. Eustach holte einen der Schülerbesen und kam dann langsam zur Bank zurück...

Nuria genoss das Gefühl, endlich wieder zu fliegen. Im Moment saß sie zwar noch nicht auf ihrem eigenen, neuen Besen, sondern auf einem seeeehr bockigen Schulmodell, aber trotz allem fand sie das Gefühl zu fliegen immer wieder unvergleichlich.
Dort oben in der Luft vergaß sie jedes Zeitgefühl und war richtig enttäuscht, als die Stunde schließlich zu Ende war.
Nur widerwillig flog sie wieder hinunter und verstaute den Besen bei den anderen, bevor sie den anderen folgte.

Als Kathy ihren Besen fertig poliert hatte, schwang sie sich auf ihn und flog mit ihm durch die lLuft. Ein lauter Freudenschrei entwischte ihr als ihr der Wind die Haare ins Gesicht bließ. "Whoho!", kreischte sie zufrieden. Sie vollführte ein paar Sturzflüge und den Übungspacour und landete dann wieder im Gras. Kathy wusste genau, warum sie sich so sehr für Quidditsch begeißterte, dieser Sport war fast so toll wie reiten...Noch immer aufgewühlt verstaute auch Kathy ihren Besen und hastete dann den anderen aus ihrer Klasse hinterher.

Margo hielt ihren eigenen Besen verlegen in der Hand. Bei Dreiergruppen gab es ein Problem: Die Mädchen mit denen sie sich bisher unterhalten hatten waren (Margo selbst mitgezählt) eine zuviel.

"Was mach ich jetzt?", fragte sich Margo. Sie wollte auf keinen Fall überig bleiben. Andererseits waren genug andere Fünftklässler da und sie würde bestimmt nicht die einzig übrige sein.

"Mädels, wie wär's wenn wir uns zu Zweierpaaren aufteilen und je noch einen anderen dazu nehmen?", fragte Margo in die Runde. Ihr fiel auf, dass sie viel zu laut gesprochen hatte, wie immer, wenn sie sich unsicher war. Sie wurde rot.

Nachdem Viktor den Übungsparcour den er vorbereitet hatte ein paar mal geflogen war flog er zurück auf den Boden. Er ging zu den Fünftklässlern die zum großen Teil ein wenig unkoordiniert aussahen. "Braucht jemand Hilfe?" ,fragte er freundlich und schaute die deutlich kleineren Kinder an.

Anselm nickte kurz und beendete dann die Besenpflege des Schulbesens. "Ich gehe auch stark davon aus, dass es kein Besen für mich sein wird, aber ich finde, man sollte jedes Modell mal geflogen sein, um etwas dazu sagen zu können, oder? Also heute Nachmittag auf dem Quidditchfeld. Wir können ja auch schonmal ein wenig spielen. Es finden sich wahrscheinlich noch mehr Leute, die darauf Lust haben. Aber für das Vorfliegen musst du Aurora fragen, ich habe damit nichts zu tun." meinte Anselm, bevor er seinen eigenen Besen holte und gen Übungsparcour startete.

Margo ergriff (für sie ziemlich ungewöhnlich) die Initiative. Sie handelte einfach nach ihrem Vorschlag.

"Gisela, komm mal mit.", sagte Margo. Zusammen gingen sie zu einem Jungen [OOC: NPC], der noch ziemlich ratlos und alleine da stand. "Wer bist du? Willst du in unsere Gruppe?", fragte Margo wie gewöhnlich viel zu laut, wie sie es immer tat, wenn sie unsicher war.

[OOC: @Margo/Gisela: Spielt Ihr den NPC-Jungen grad einfach mit? Ist wohl am einfachsten...Alternativ können wir uns auch einen NPC-Jungen aufmachen. In die Verlegenheit werden wir noch häufiger geraten...]

Zwei Mädchen aus der fünften Klasse waren noch übrig und Eustach kannte sie beide nicht [OOC: Sandrine und Penny]. Doch es gab wohl kein Entrinnen, wenn er sich nicht den Ärger der Magister zuziehen wollte. Ihre fröhlichen Apfelbäckchen und die goldenen Löckchen wirkten zwar nett, aber für Eustach auch sehr ungewohnt. Er wollte sich nicht vorstellen, wie sie aussehen würde, wenn sie wütend war.

"H...allo", sprach er schließlich mit dem Mut der Verzweiflung eines der beiden Mädchen an und hielt den Besen schützend vor sich. "Machen wir eine...Gruppe?" Er beendete den Satz stockend und wartete darauf, dass das Schicksal seinen Lauf nehmen würde. Ein Stück neben ihm fragte einer der älteren Schüler [OOC: Viktor], ob er helfen konnte. Eustach wagte nicht, sich zu mucksen. Wenn er nur schon seine Gruppe zusammen hätte...

[ooc: Kein Problem, mir sind doch flexibel ]

Gisela folgte Margo, deren forsches Auftreten ihr gefiel. Auch sie baute sich vor dem Jungen auf und blickte ihn neugierig an. "Das ist Margo und ich bin Gisela. Wir sind Wolpertinger. Also was ist jetzt, wollen wir zu dritt eine Gruppe aufmachen? Ich will unbedingt so einen Besen ausprobieren." meinte Gisela grinsend, während der Junge nur nickte, offenbar vollkommen überrumpelt.
"Na bitte, geht doch. Dann kommt mal mit." meinte Gisela, die die Initiative nun an sich riss und sich so eine Besenfibel schnappte und auch einen Besen zur Hand nahm, mit dem sie sich auf einem Platz irgendwo auf dem Feld niederließ. "Also gut... Wie macht man das denn?" Sie öffnete die Besenfibel. "Hat sowas schonmal jemand gemacht?"

"Hallo!", sagte Penny lächelnd und kicherte innerlich über den Jungen der gerade panisch vor ihr stand. "Klar, wir können meinetwegen gerne eine Gruppe machen, oder Sandrine?", fragte sie dann. Penny lächelte fröhlich und wartete auf eine Antwort von Sandrine. Sie wippte vor Vorfreude auf und ab und kicherte, eine blöde Angewohnheit, wenn sie sich auf irgendetwas freute. Wow, der Unterricht hier ist der Hit! Und ein neues Lieblingsfach hab ich jetzt auch schon, dachte sie.

"Klar.", sagte Margo.

"Ich auch...", sagte der Junge etwas schüchtern. "... Heiße im Übrigen Volpert Graudelböhe..." Der Junge, der Volpert hieß, nahm sich im Anschluss darauf einen Besen und die Politur und rieb sie mittels eines kleine Lappens auf das Holz seines Privatbesens. Er war wohl eher ein schweigsamer Typ.

Margo, die das von zu Hause schon kannte, tat es ihm gleich. Das war nun wirklich das allerleichteste, total unmagisch. "Ich hoffe, wir können gleich noch fliegen...", sagte sie.

"Graudelböhe... Irgendwoher kommt mir der Name bekannt vor...", dachte sie als sie den oberen Stiel des Besens waxte.

Eines der beiden Mädchen grinste über das ganze Gesicht und fragte ihre Freundin - Eustach nahm jedenfalls an, dass es ihre Freundin wäre - ob es in Ordnung wäre, wenn sie zu dritt eine Gruppe bilden würden. "Ich...habe schon einen Besen geholt", brachte Eustach todesmutig hervor und streckte den Besen, den er fast abwehrend vor sich gehalten hatte, weiter Penny und Sandrine entgegen. Eine der beiden würde schon wissen, wie man ihn polieren musste oder die Mädchen könnten in dieser Besenfibel nachsehen, von welcher Magister Greifenklau gesprochen hatte.