Wassernixe: Oberdeck

Auf dem Oberdeck des Dampfers stechen in erster Linie die altmodisch wirkenden Aufbauten mit dem Gepäckraum und dem großen Schornstein ins Auge. Zwei Treppen führen auf das Unterdeck. An der Reling entlang kann man bis zum Bug gehen, wo die Galleonsfigur, eine lebensgroße Nixe, zu sehen ist, welche verzaubert ist und sprechen kann. Wer den Wind und das Wetter nicht fürchtet, kann sich auf dem Oberdeck auf eine der Bänke setzen und die frische Luft genießen oder sich an der Reling den Wind um die Nase wehen lassen. Quidditchspielen ist auf dem Oberdeck allerdings verboten.

pp: 09:00-10:00 Uhr: Eintreffen an den Landungsbrücken Wassernixe: Oberdeck

Amabella genoß es einfach ihr Buch zu lesen und bisher hatte sie auch niemand gestört. Doch dann sah sie eine Möve, die immer wieder über das Schiff flog und sie beschloß sie zu malen. Sie nahm ihren neuen Block und die Zauberkohle hervor und began die Möve zu zeichnen.

pp: 09:00-10:00 Uhr: Eintreffen an den Landungsbrücken Wassernixe: Oberdeck (+ Sevda, + Tatjana, + Josefine)

Die Wassernixe legte von den Landungsbrücken ab und reihte sich in den Verkehr auf der Elbe ein. Ein Schiff vom HVV sauste förmlich an ihnen vorbei und überquerte die Fahrrinne zum anderen Elbufer hin. Die Wassernixe hingegen nahm erst langsam Fahrt auf. Schwarzer Qualm stieg aus ihrem Schornstein, der aber anders als bei manchem der Ausflugsdampfer hier, keine atmosphärische Dekoration war. Die Wassernixe war ein Dampfschiff und sie brauchte leider auch genauso lange nach Rungholt wie ein solches. Tethys wurde schon beim Dahinschleichen die Elbe entlang langweilig.

[OOC: Ich sage mal nix mit Tethys. Eigentlich wäre Sevda als nächste dran, oder?]

Tatjana kämpfte selbst mit Tränen, als sie ihrer Mutter zaghaft zuwinkte, doch ihre Mutter lächelte, als sie die Schüler um Tatjana erblickte. Sie konnte sich sicher denken, dass ihre Tochter bereits Anschluss gefunden hatte…

Sie wusste kaum noch, um was sich ihre Gedanken vor wenigen Augenblicken noch drehten, als Schüler um sie herum winkten und riefen und die Verwandtschaft am Pier das Gleiche tat.

>> „Leute, ganz ehrlich“, meinte er, als er den Blick wieder vom Pier löste, „die erwischen uns so und so nicht. Und wenn schon, ist doch egal. Strafarbeiten in Rungholt sind Kinderkram.“<<

Ziphin war also begeistert von ihrer Idee und hielt Strafarbeit für ein geringes Übel? Tatjana schluckte. Waren alle Schüler auf Rungholt so drauf? Naja, sie planten gerade eine verbotene Mitternachtsparty in der ersten Schulwoche! Wobei Tatjana wieder bei ihrem Problem war: was, wenn die Anderen von ihren Bedenken Wind bekamen? Wäre sie dann untendurch? Oder würde man sie gar für eine Langweilerin halten?

>> „Wie auch immer“, fügte Ziphin an. „Ich geh mir mal die Beine vertreten. Bis später.“<<

Tatjana erschrak! Ging Ziphin wegen ihr? Hatte er ihre Bedenken irgendwie bemerkt? Hatte sie etwas falsch gemacht? Ganz sicher war es ihre Schuld! Sie schluckte schwer, lächelte ihm jedoch zum Abschied hinterher. Hoffentlich hatte er es noch gesehen.

Naja, die Mädels waren ja noch da. Tapfer lächelte sie in die Runde.

„Wo waren wir stehen geblieben?“

Tethys wandte sich von der Reeling ab und Tatjana zu. "Naja, wenn Du nicht vorhast, uns einen Schwank aus Deiner Jugend zu erzählen", meinte sie, "können wir nach unten gehen und eine Eisschokolade trinken, oder? Wobei, wir können auch nach unten gehen, eine Eisschokolade trinken und Du erzählst uns dann mehr von Dir. Oder wir Dir von uns. Falls Du was wissen willst." Sie grinste. "Oder von Rungholt. Habt Ihr schon gehört, dass wir dieses Jahr vermutlich in die Antarktis fliegen werden?" Das hatte Tethys auf den Landungsbrücken aufgeschnappt.

Sevda war sehr froh, dass Tethys die Initiative ergriffen und Tatjana vorgestellt hatte. Sie ergriff Tatjanas ausgestreckte Hand und schüttelte sie. "Hi, ich bin Sevda. Ersoy." Sie lächelte das Mädchen an. Sie schien ihr sofort sympathisch, ruhig und freundlich und vor allem wirklich hübsch! Sevda hoffte, es würde sich bald die Gelegenheit bieten, sich ein wenig mit ihr zu unterhalten - sie vielleicht zu fragen, warum sie erst jetzt nach Rungholt kam, und zu hoffen, dass es keine unhöfliche Frage war...

Plötzlich ging alles so schnell, Sevda war noch gar nicht darauf eingestellt, dass es schon losging, da ließ der Dampfer sein lautes Tuten vernehmen und sie hatte kaum Zeit, noch einen letzten Blick zu ihrem Vater und ihren Geschwistern am Pier zu werfen und ihnen zuzuwinken. Im Jahr zuvor noch hatte ihr Vater Sezal auf seine Schultern gesetzt, damit er besser zuschauen konnte, wie die Fähre wegfuhr, aber inzwischen war ihr Bruder viel zu groß dafür geworden. Wie sehr er nur gewachsen war, und Sevda hatte es kaum bemerkt! Ihr wurde es ein bisschen schwer ums Herz, wenn sie daran dachte, dass sie ihre Familie wahrscheinlich erst zu Weihnachten wiedersehen würde. Vorsichtig tastete ihre Hand in ihrer Hosentasche nach dem kleinen Geburtstagspäckchen von ihrem Vater. Sevda schluckte und beschloss: Was immer auch in dem Päckchen war, es sollte sie daran erinnern, dass ihre Familie in ihrem Herzen war und sie selbst in den Herzen ihrer Familie.

Erst die Frage der Neuen - Tatjana - riss Sevda wieder aus ihren Gedanken:

//„Wo waren wir stehen geblieben?“//

Sevda war sich nicht sicher, ob sie noch einmal ihre Bedenken wegen der Party aussprechen sollte. Von Ziphin hatte sie immerhin schon ein Augenrollen dafür geerntet und auch Tethys schien ihre Befürchtungen nicht so recht ernstzunehmen. Allein Tatjana sah so aus, als wäre sie genauso unsicher wie Sevda, aber auch sie sagte weiter nichts. Und ehe Sevda sich versah, hatte Tethys irgendwie das Thema gewechselt und schlug vor, im Unterdeck eine Eisschokolade trinken zu gehen und Tatjana auszuquetschen. Sevda fühlte sich schuldig, weil sie irgendwie erleichtert war, nicht weiter über die Party reden zu müssen, was aber bedeutete, dass wohl Tatjana alles von sich erzählen musste, ob sie nun wollte oder nicht. Das arme Mädchen, Sevda mochte es ja selbst auch nicht, im Rampenlicht zu stehen, und eigentlich wollte sie das Tatjana nicht antun...

Trotzdem rang sie sich schließlich durch zu sagen: "Oh ja, ich bin für eine Eisschokolade! Wieviel kostet die nochmal?" Sie begann, in ihrer kleinen Umhängetasche nach Kleingeld zu kramen.

// "Oder von Rungholt. Habt Ihr schon gehört, dass wir dieses Jahr vermutlich in die Antarktis fliegen werden?"//

Sevda kicherte. "Was, die Antarktis? Da gibts doch gar keine Magie, oder? Nur Pinguine und Schnee."
Vielleicht war das dumm von ihr zu sagen, weil sie immer noch so wenig von der Zaubererwelt wusste. Es konnte sehr gut sein, dass es in der Antarktis Eishexen und Schneezauberer und magische antarktische Fische gab, von denen sie noch nie gehört hatte. Vielleicht wusste das in der Zaubererwelt sogar jedes Kleinkind und man würde sie wieder für seltsam halten für diese Frage. Aber ein halbes Schuljahr in der Antarktis? Das kam ihr selbst für Rungholt zu absurd vor.

[OOC: Von mir aus kann uns der nächste Chara der schreibt gern einfach mit aufs Unterdeck nehmen. Auch wenn es da dann natürlich ein wenig wuselig wird mit den Achtklässlern und den Zehntklässlern.^^]

Sevda schien nett und höflich, doch ehe Tatjana es sich versah, hatte Tethys das Thema gewechselt. Beinahe hätte sie erleichtert aufgeseufzt, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie nun für eine Weile im Mittelpunkt stehen musste. Oje. Wie sie es hasste, im Mittelpunkt zu stehen! An ihr war doch überhaupt nichts Besonderes!

Doch als Tethys sagte, die Schule würde für ein halbes Jahr in der Antarktis ankern, schluckte sie unwillkürlich und machte große Augen. Stimmt ja, ein Fliegender Anger; Tante Margarete hatte sich noch abfällig darüber geäußert. Kindern könne man keine Stabilität im Leben vermitteln mit so einer Schule, hatte sie gesagt, obwohl Tatjana diese Aussicht eigentlich ganz toll fand.

„Eisschokolade klingt prima.“ Sagte sie und lächelte.

Und auf jeden Fall war es eine Möglichkeit, nicht so viel von sich erzählen zu müssen.

„Antarktis sagst du?“ Tatjana lächelte in die Runde und versuchte mit einem kecken Gesichtsausdruck den folgenden Scherz offensichtlicher zu machen. „Dann haben wir ganz sicher weiße Weihnachten!“

"Na, aber vor Weihnachten wären wir schon wieder zu Hause", grinste Tethys. "Aber Schnee und Kälte... hach, da hätte ich jetzt gar nichts dagegen. Naja, nehmen wir also die Eisschokolade." Sie überlegte. "Ich glaube die hat 16 Heller gekostet. Ist nicht so teuer." Sie sah auf Sevdas Münzen. "Ob Du in Euro bezahlen kannst, weiß ich aber gar nicht. Sind doch Euro, oder?" Sie schielte auf die Münzen in der Hand der kleinen Türkin. Die Landungsbrücken waren bereits außer Sicht und Tethys hatte das Interesse an der Welt jenseits der Reeling vollständig verloren.

[OOC: Gehen wir nach unten? Wenn, dann bitte mitnehmen. Ich habe letztes Mal schon alle geschleppt, =^.^=. Oder warten wir hier auf die Katzen? Mit den Katzen warte ich nur, dass das Lager leer wird.]

Tatjana kicherte in ihrer Hand. Tethys war wirklich ein unkompliziertes Mädchen. Obwohl Tatjana Kälte nicht so leiden konnte, waren die Aussichten, mit ihren neuen Klassenkameradinnen Schneeballschlachten veranstalten oder rodeln zu können, beflügelnd!

Besorgt blickte sie zu Sevda. Wie gut konnte sie ihr die Peinlichkeit nachempfinden, sich in der Zaubererwelt nicht zu Recht zu finden.

„Keine Bange, wenn du magst, lade ich dich ein.“ Sie grinste Sevda an, ehe ihr bewusst wurde, wie das für die restlichen Mädchen aussehen musste. Wieder liefen ihre Wangen rot an und sie versuchte den peinlichen Moment irgendwie umzuwenden. „Ich meine, wenn du kein gültiges Geld dabei hast. Und dann kannst du dich später bestimmt mal dafür revanchieren, bei einer Cola oder so.“

Oh, Mann! Warum hatte sie nicht die Klappe gehalten?

Sevda wurde ein wenig rot. Natürlich wusste sie, dass sie hier wohl kaum in Euro zahlen konnte - allein schon deswegen, weil sie es in ihrem ersten Jahr versucht hatte und dafür von allen Seiten merkwürdige Blicke geerntet hatte - aber das waren gerade die einzigen Münzen, die sie in ihrer Tasche finden konnte.

Verlegen scharrte sie mit dem Fuß. "Ja, das sind Euro. Irgendwo hab ich auch mein Zauberergeld, aber ich kann es gerade nicht finden. Wahrscheinlich hab ich es aus Versehen in meinem Reisekoffer vergessen."

//„Keine Bange, wenn du magst, lade ich dich ein.“//

Sevda war unsicher? Sollte sie das Angebot annehmen? Sie konnte auch einfach runter in den Gepäckraum gehen und dort ihr Geld holen, aber es konnte ewig dauern, bis sie es fand, bei diesem riesigen Koffer... sie wollte auf keinen Fall, dass die anderen so lange auf sie warten mussten. Und Tatjana grinste sie so freundlich an, also konnte sie doch beruhigt zusagen, oder? Dass sie dem Mädchen später eine Cola oder eine Brause oder ein paar Süßigkeiten zahlen würde, das verstand sich von selbst. Und wahrscheinlich sogar noch eine kleine Dankeschön-Blume oder so etwas.

"Das wäre echt nett, wenn du mir was leihen könntest", lächelte sie schüchtern. "Also gehen wir."

tbc: Wassernixe: Unterdeck (+ Josefine, + Tatjana, + Tethys)

Pp: Wassernixe Unterdeck (+Flo und Elias)

„Freihei~it!“, rief Malin, als sie auf’s Oberdeck rannte und die Arme ausbreitete. Der Wind zerzauste ihr das Haar. Sie lief entlang der Reling bis zum Bug, zur Statue der Nixe. Malin schloss die Augen und genoss es, dass ihr der Wind ums Gesicht strich. Dann drehte sie sich zu den beiden Jungs um. „Wie schade, dass man hier nicht Quidditch spielen darf! Das wäre fast wie in Holland mit dem Wind. Aber hey, was haltet ihr davon? Also von Amabella und Simon? Ich mein, das wär doch wirklich süß, oder? Vielleicht sollte ich etwas nachhelfen, falls die beiden nicht von sich aus aus der Reserve kommen?“

Flo war erleichtert - er hatte recht gehabt, hier oben war es längst nicht mehr so überfüllt wie am Anfang, als sie abgelegt hatten. Die meisten Schüler hatten sich in kleinen Grüppchen zusammengefunden und plauderten vergnügt vor sich hin, aber es gab kein Gedränge mehr und niemand schrie mehr laut durch die Gegend. Bis natürlich auf Malin mit ihrem lauten Freiheitsruf. Flo konnte nur mit Mühe ein Schmunzeln unterdrücken.
Malin hatte ja recht, er hielt sich auch viel lieber unter freiem Himmel auf, und der frische Meerwind, der ihnen entgegenkam, nahm dem Tag erheblich die Schwüle.

Flo hob Ace's Käfig auf seine Augenhöhe und murmelte dem Vogel zu: "Wenn du anständig bist, lasse ich dich eine Weile raus, in Ordnung? Aber lass dieses Mal die Möwen in Ruhe, hörst du? Und nicht so weit weg von der Fähre, damit das klar ist. Ich will nicht schon wieder stundenlang nichts von dir sehen und mir Sorgen um dich machen. Ich weiß, ich weiß, du bist ein großer Junge, ich sags dir ja bloß."

Dann öffnete er die Gittertür und sah zu, wie Ace mit einem freudigen Aufschrei sofort ein paar Meter in die Höhe schnellte und dann eine große Runde übers Wasser drehte. Als Flo sich wieder Malin und Elias zuwandte, wurde ihm klar, wie merkwürdig es aussehen musste, dass er gerade ein ganzes Gespräch mit seinem Habicht geführt hatte. Mist, wieder ein Anzeichen dafür, dass er im Sommer zu oft allein gewesen war. Unsicher zuckte er mit den Schultern.

Zum Glück sprachen die beiden anderen es nicht an, sondern Malin schnatterte gleich weiter über Quidditch, und natürlich konnte sie auch die Sache über Simon und Amabella nicht ruhen lassen. Flo "hmm"te. "Von mir aus können die beiden gern machen, was sie wollen, so lange sie nicht vor meinen Augen übereinander herfallen." Er ließ es wie einen Witz klingen und setzte dann hinzu: "Nein, mal ehrlich, ich hab mich vorher eine Weile mit Simon unterhalten, und er hat nichts- wobei..." In dem Moment fiel ihm ein, dass Simon tatsächlich Amabella erwähnt hatte. Wie war das nochmal gewesen?

Eigentlich hatte er ja für Tratsch nichts übrig, aber sein Stutzen hatte sicher schon Malins Aufmerksamkeit erregt, und liebe Güte, wenn es sie nun mal glücklich machte... "Ich hab sowas gesagt von wegen er würde die Damenwelt wohl anziehen, weil ihm ein paar Achtklässlerinnen nachgeschaut haben, da sagte er sowas wie, hmm, er hätte sich wohl nicht das neue Parfüm kaufen sollen, das hätte auch schon Amabellas Aufmerksamkeit geweckt."

Er stimmte Malin nicht unbedingt zu darin, dass man mit irgendwelchen Kuppeleien nachhelfen sollte, aber dazu sagte er einfach nichts. Stattdessen verfolgte er mit den Augen ein wenig Ace, der seine Freiheit sehr zu genießen schien.

Elias hatte es sich am Rande der Reling auf dem Boden bequem gemacht, die Augen geschlossen und eines seiner langen Beine angewinkelt, sodass er einen Arm darauf abstützen konnte. Auch er war gerne an der frischen Luft, mochte es aber lieber sich bewegen zu können. Gleich morgen früh wird er laufen gehen, oh darauf freute er sich schon.

//„Wie schade, dass man hier nicht Quidditch spielen darf! Das wäre fast wie in Holland mit dem Wind. Aber hey, was haltet ihr davon? Also von Amabella und Simon? Ich mein, das wär doch wirklich süß, oder? Vielleicht sollte ich etwas nachhelfen, falls die beiden nicht von sich aus aus der Reserve kommen?“//

"Malin, ernsthaft, Amabella und Simon? War das Schokoladeneis auch wirklich in Ordnung? Warum setzt du nichtmal für mich Gerüchte in die Welt?" Er grinste und strich sich nekisch ein paar seiner Haare aus dem Gesicht.

//"Ich hab sowas gesagt von wegen er würde die Damenwelt wohl anziehen, weil ihm ein paar Achtklässlerinnen nachgeschaut haben, da sagte er sowas wie, hmm, er hätte sich wohl nicht das neue Parfüm kaufen sollen, das hätte auch schon Amabellas Aufmerksamkeit geweckt."//

"Und du Flo, unterstütze sie doch nicht auch noch in ihrem Wahn, als ob du das gesag hättest.." Elias schütelte lachend den Kopf und kramte ein kleines, ledernes Büchlein, eine Feder und ein Tintenfässchen hervor. Der frische Wind in seinen Haaren, der salzige Geruch des Wassers und das Kreischen der Möwen inspirierten ihn.

Malin hing mit großen Augen an Flos Lippen, als er davon erzählte, was Simon ihm gesagt hatte.

// "Malin, ernsthaft, Amabella und Simon? War das Schokoladeneis auch wirklich in Ordnung? Warum setzt du nichtmal für mich Gerüchte in die Welt?"
Und du Flo, unterstütze sie doch nicht auch noch in ihrem Wahn, als ob du das gesag hättest.."//

Malin wedelte mit der Hand in Richtung Elias, ohne die Augen von Flo zu nehmen. „Eh, Elias, jetzt sei doch mal still! Nein, wirklich? Das hat er gesagt, ja? Uhh, und die Achtklässler stehen auch noch auf ihn? Ich hab Amabella rot anlaufen sehen, als sie Simon angeschaut hat, jaja! Oh, ich bin ja so aufgeregt!“ Freudig klatsche sie sich in die Hände. Dass Flo ihrem Gerüchtewahn noch Nahrung gab fand sie große Klasse und es schien ihr, als wäre alles wie früher, als wäre dieses letzte Jahr gar nie gewesen.

Sie folgte Flos Blick zu dem fliegenden Habicht. Dass er mit diesem sprach wie mit einem Menschen schien sie nicht im geringsten ungewöhnlich zu finden. Zufrieden stellte Malin die Ellbogen auf die Reling und legte den Kopf in die Hände.

Sie konnte nicht an sich halten und sprach ihre Gedanken leise aus: „Es ist fast wie früher...“

Flo beschloss, sich gegenüber von Elias im Schneidersitz auf den Boden zu setzen. Er beobachtete, wie Elias Feder und Schreibzeug herausholte und er wünschte sich, auch irgendwas für die Hande zu haben. Es war albern, aber wenn seine Hände etwas zu tun hatten, dann fühlte er sich weniger unangenehm in seiner Haut. Wenn er doch nur Raucher wäre! Seinen Ruf würde es jedenfalls unterstützen - aber nein, er hatte es einmal versucht und es grauenhaft gefunden. Natürlich hatte er trotzdem ein angebrochenes Päckchen Zigaretten in seinem Nachttischschränkchen liegen, nur um seine Eltern zu provozieren, sollten sie einmal das Bedürfnis verspüren, sein Zimmer zu durchwühlen.

//"Und du Flo, unterstütze sie doch nicht auch noch in ihrem Wahn, als ob du das gesagt hättest.."//

Flo lehnte sich zurück und schloss die Augen, um die Sonne und den Wind besser genießen zu können. "Tschuldigung", nuschelte er, denn wahrscheinlich hatte Elias recht und er würde es nur noch schlimmer machen, wenn er Malins abstruse Kuppeltheorien unterstützte. Andererseits... "Aber ich schwöre, genau so wars. Was solls, Simon sieht nicht schlecht aus und Amabella ist nicht blind. Schön für die beiden."

// „Eh, Elias, jetzt sei doch mal still! Nein, wirklich? Das hat er gesagt, ja? Uhh, und die Achtklässler stehen auch noch auf ihn? Ich hab Amabella rot anlaufen sehen, als sie Simon angeschaut hat, jaja! Oh, ich bin ja so aufgeregt!“//

Schon wieder brachte Malins Aufgeregtheit Flo zum Schmunzeln und er öffnete die Augen, um sie anzusehen. "Koboldehrenwort. Und na ja, da war halt eine Gruppe aufgeregter Achtklässlerinnen, die rübergestarrt und die Köpfe zusammengesteckt haben. Weiter nichts."

Er lehnte sich schon wieder zurück und schloss die Augen, da hörte Malin etwas leise murmeln. Was war das gewesen? Hatte sie etwas geflüstert von "wie früher"? Ein warmer Klumpen bildete sich in Flos Magen. Ja, es stimmte. Fast fühlte sich das ein wenig wie vor zwei Jahren an, als die Welt zumindest noch zwischen ihnen dreien in Ordnung gewesen war. Flo wünschte sich wirklich, es könnte wieder so werden. Er hoffte, er würde es nicht wieder vermasseln, aber er hatte die leise Ahnung, dass genau das passieren würde.

Ganz versunken in seinem plötzlichen Schreibwahn, ignoriete Elias Malin und Flo. Die Feder kratzte langsam und behutsam über das Papier, formte Buchstaben, Worte und schon bald erzählte sie eine kleine Geschichte. zwischendurch hauchte der Junge ein wenig Luft gegen die Tinte um sie zu trocknen. Ein Kreischen riss ihn aus seiner Gedankenwelt und liess ihn in den Himmel starren. Stimmt, der Habicht. Lächelnd tunkte er die Feder erneut in das Fässchen und begann mit wenigen Strichen das Tier zu zkizzieren. Es sah gut aus, das Talent zum Zeichnen lag wohl bei den Dreyers in der Familie.

Einen Moment herrschte wunderbares Schweigen. Nur das Wehen des Windes erfüllte die Luft. Doch natürlich war die Stille nur von kurzer Dauer – wie könnte es auch anders sein, wenn Malin dabei war?

„Heiterä Fahnä!“, rief sie auf Berndeutsch an und schaute die beiden Jungs an, die am Boden saßen. „Ihr seid so öde drauf wie eh und je! Eli, wieder seltsame Geschichten am schreiben? Wie kann man seine Zeit nur smit so langweiligem Krimskrams vertreiben! Und du!“ Sie deutete auf Flo. „Denkst du wir gewinnen das Quidditchturnier wenn du hier faul rumsitzt? Nein! Aber ich weiß, was wir machen!“

Breit und unheilvoll grinsend über ihre geniale Idee klatsche Malin in die Hände. „Vielleicht ist Quidditch hier verboten, aber doch bestimmt nicht Fußball! Oh, lasst uns Fußball spielen, bitte! Ich hab einen Fußball dabei! Elias, du bist im Tor und Flo und ich wechseln uns ab mit schießen! Wer mehr Tore schießt hat gewonnen!“

Für einen Moment genoss Flo nur die Sonne und die Wellen und das Krächzen der Möwen, gemischt mit dem gelegentlichen Ruf von Ace... aber natürlich war es Malin, die nur nach kurzer Zeit die Stille unterbrach.

//„Vielleicht ist Quidditch hier verboten, aber doch bestimmt nicht Fußball! Oh, lasst uns Fußball spielen, bitte! Ich hab einen Fußball dabei! Elias, du bist im Tor und Flo und ich wechseln uns ab mit schießen! Wer mehr Tore schießt hat gewonnen!“//

Malin immer und ihre bekloppten Ideen! "Jetzt mal halblang!", protestierte Flo. "Also erstens war ich den Sommer über gar nicht faul, im Gegenteil, ich hab wirklich hart trainiert! Und zweitens? Fußball? Auf einem Dampfer? Das ist so ungefähr die bekloppteste Idee, die ich je gehört hab." Er grinste Malin schief an, aber er stand vom Boden auf.

Eines wusste er, wenn ihm nicht schnell etwas besseres einfiel, was sie mit ihrer Zeit anfangen konnten, etwas, das mindestens genauso viel Bewegung und Spaß versprach, dann konnten Elias und er tun, was sie wollten, Malin würde ihren Dickschädel durchsetzen und sie so lange bequatschen, bis sie mit ihr Fußball spielten. So gut kannte er sie immerhin noch, dass er das mit Sicherheit sagen konnte.
Und da ihm gerade wirklich nichts Besseres einfiel... "Also gut. Und wo ist dein Fußball?"

pp: 09:00-10:00 Uhr: Eintreffen an den Landungsbrücken - Hamburg: Landungsbrücken

Magister Greifenklau stand an der Reeling zwischen den jüngeren Schülern, die frenetisch winkten, als die Fähre ablegte. Ein leichter Fahrtwind kam auf und nahm dem Sommertag seine bisherige Schwüle. So war es sogar ganz angenehm und ließ sich aushalten. Während die Wassernixe die Elbe hinunter fuhr, patroulierte Magister Greifenklau das Oberdeck entlang, schwatzte mit ein paar älteren Schülern und setzte sich schließlich mit einem Buch in einen der Liegestühle. Unter Deck hatten die Heinzel einen Blick auf die Kinder und der magische Schutz des Fährschiffes verhinderte, dass ein Schüler über Bord gehen konnte. So gesehen hatte die Magister tatsächlich eine angenehme und ruhige Überfahrt vor sich.

//„Vielleicht ist Quidditch hier verboten, aber doch bestimmt nicht Fußball! Oh, lasst uns Fußball spielen, bitte! Ich hab einen Fußball dabei! Elias, du bist im Tor und Flo und ich wechseln uns ab mit schießen! Wer mehr Tore schießt hat gewonnen!“//

Elias hob bei den Worten den Kopf und lächelte Malin an. „Das ist eine gute Idee, ich bin dabei. Aber jammer nicht wieder wenn ich den Ball über Board werfe, und wehe du springst hinterher!“ Er rappelte sich auf und riss das letzte, bemalte Pergament aus dem Buch um es Flo zu geben. „Hier, für dich.“ Auf dem Bild war eine sehr gelungene Skizze von seinem Habicht zu sehen, hoch oben mit weit ausgebreiteten Flügeln im Rausch der Freiheit.

„So Malin, rück den Ball raus, ich baue uns ein Tor.“ Suchend blickte sich Elias um und fand zwei volle Fässer an der Reling. „Flo, komm mal helfen, wir schieben die Fässer in die Mitte des Decks.“ Er zog an einem Fass bis es sich bewegte und er es los schieben konnte.

"Und passt auf die olle Greifenklau auf, nicht das sie das noch spitz kriegt was wir hier machen!"

Malin strahlte vergnügt, als die beiden Jungs ohne weitere Überzeugungsarbeit ihrem Vorschlag zustimmten. Rasch holte sie einen kleinen, etwa tennisgroßen Ball aus der Tasche, zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf den kleinen Ball.

„Engorgio!“, sprach sie und der Ball schwoll auf die Größe eines Fußballs an. Es sah so routiniert aus, als habe sie den Zauber schon etliche Male durchgeführt. Zufrieden steckte sie den Zauberstab wieder in die Tasche und begann damit auf Beinen und Füßen zu jonglieren, während die beiden Jungs die Tore aufbauten.

pp: Toiletten

Zuerst schoss eine sehr winzige Eule auf’s Deck, gefolgt von einer kleinen, schwarzen Katze und allen hinterher stolperte Isaac.

„S-Sofia! Sp-Spock“, ächzte der schmächtige Junge und sah sich um. Dann schluckte er. Das Oberdeck. Genau hierhin hatte er um nichts in der Welt kommen wollen. Er biss sich auf die Lippen und kramte seinen Mut zusammen. Dort hinten war die Katze! Er rannte in die Richtung, doch er hielt inne, als er an Magister Greifenklau vorbei kam. Er hatte es eilig, aber sein Respekt vor Lehrpersonen war zu groß, als dass er einfach so an ihr vorbei hätte gehen können (er wusste allerdings auch noch nicht, welches Fach sie unterrichtete). So blieb er stehen, zwang sich zu einem überaus misslungenen aber höflichen Lächeln.

„Gu-guten T-Tag“, brachte er zwischen heftigem Luftholen hervor. Dann vernahm er über sich ein kreischendes Rufen. Er hob den Kopf und erblickte den Habicht. Isaac wurde blass. Sofia! Da flatterte seine kleine Eule und unweit neben ihr war dieser Raubvogel! Plötzlich wurde Isaac bewusst, dass er seine Eule doch lieber hatte, als er sich hatte eingestehen wollen.

„Sofia! Nein!“, rief Isaac nun völlig panisch. „Komm zurück, Sofia!“

Magister Greifenklau war in ihren historischen Roman vertieft, als eine Vogel im Tiefflug an ihr vorbeischoss - vermutlich eine Möwe. Dann kam ein Junge vorbei. Einer der neuen Fünftklässler und grüßte höflich. "Oh, Hallo", erwiderte sie. Sie hätte noch gefragt, wie ihm die Überfahrt denn gefiel, aber er hatte es unvermittelt eilig. Anscheinend hatte er vorne ein Mädchen aus seiner Stufe entdeckt. Jedenfalls rief er Sofia und so hieß doch eine der Kleinen, oder? Aber einen Spock? Da musste Magister Greifenklau passen. Die Kinder waren wirklich schnell darin, sich Spitznamen zu geben...

pp: Unterdeck

Ziphins Laune wurde nicht besser, als er auf’s Oberdeck kam und sich umsah. Hier waren jüngere Schüler, doch es schienen keine Fünftklässler in Sicht. Da waren noch mehr Zehntklässler – und diese aufgedrehte Schrulle und den Miesepeter von den Wolpetingern, die er vom Quidditch kannte. Was die machten war ihm egal. Er blickte sich weiter um und erkannte schließlich einen Jungen, den er noch nicht kannte. Er wirkte recht groß für einen Fünstklässler, könnte aber doch hinhauen. Er schien jedoch gerade sehr aufgeregt zu sein und rief nach einer gewissen Sofia.

Ziphin ging auf den Jungen zu und folgte seinem Blick. Da war ein Raubvogel in der Luft. War das diese Sofia? Ein seltsamer Name für so ein Vogel, aber ihm sollte es recht sein. Die kleine Eule bemerkte er gar nicht.

„Yo kleiner“, sprach er den hageren Jungen an.


[ooc: Ich warte dann mal auf Flo bevor ich mit Isaac antworte. Bibbsch? Magst du dann vielleicht noch schreiben, was dein Habicht macht?]

Spock (Katze)

Oouh, frische Luft! Das tat gut! Fröhlich jagte das kleine, schwarze Fellknäul der Eule hinterher, doch halt, was war denn das? Hier waren lauter Menschen, ganz gross! Und neben dem Vieh das Spock verfolgte, da war auch ein anders, grosses! Vielleicht sollte sie sich etwas anderes zum Spielen suchen, genau. Neugierig legte Spock sich in eine dunkle Ecke auf die Lauer, schön klein gemacht. Und lange warten musste sie auch nicht, da kam auch schon jemand neues auf das Deck, suchend blickte es sich um. Und knapp dahinter bewegte sich etwas! Uh, auf die Pfoten, fertig - los! Da rannte Spock auch schon so schnell sie ihre kleinen Pfoten tragen konnten, dicht vorbei an Ziphin, direkt auf den sich bewegenden Schatten.