Blocksberg-Universität: Wohnheim (Dominic/Marlon)

Dominic warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk. Es war gleich Eins, also musste es gleich so weit sein. Er erhob sich von seinem Schreibtisch, wo er die letzten Stunden darüber gebrütet hatte, einen Essay darüber zu schreiben, wieso die Materialien magischer Tierwesen für den Einsatz in Zauberstabkernen wesentlich geeigneter waren als die Materialien von menschenähnlichen Tierwesen. Dominic hatte sich damit geplagt und erst eine lange Liste mit Thesen verfasst, die seinem Thema widersprachen. Aber das war nicht sein Thema. Es sollte um die Vorzüge gehen. Jetzt musste es genug sein, es gab keinen Grund, sich jetzt noch aufzuregen. Er legte den Federkiel beiseite und ging zum Fenster. Er ließ seinen Blick über den dunklen Campus der Blocksberg-Universität gleiten. Er öffnete das Fenster und machte es sich im Rahmen bequem, während er wartete.

Immernoch ein wenig müde schritt Marlon den Gang des Wohnhauses entlang. Gerade spannend war die Vorlesung über die BEsserung der diplomatischen Verhältnisse mit Zauberwesen wie Zentauren oder Meermenschen nicht wirklich gewesen, aber er hätte es sich ja denken können, dass bei einem Studienfach wie Recht und Gesellschaft nicht allzuoft etwas spanndenedes dabei sein würde. Aber nun fand er sich erstmal vor Dominics Zimmertür wieder. Irgendwie kamen ihm diese Situationen manchmal ein wenig seltsam vor. Sich jedes mal - möglichst unbemerkt - von der großen Wohnung, die ihm siene Familie in Heidelberg besorgt hatte, zum Wohnheim zu begeben und das alles wegen.....ja es war wirklich ein wenig seltsam, aber irgendwie war es gerade das, was Marlon daran so gefiel.

Nachdem er die Tür geöffnet hatte platze er direkt in Dominics Zimmer rein. "Ciao Domi!" Grinste er den dunkelhaarigen Jungen vor sich an. Das dieser seinen Spitznamen noch nie wirklich gemocht hatte, war Marlon zwar bewusst, aber eigentlich ziemlich egal. "Na was machst du so? Bin ich spät dran? Ist doch Eins oder? Weisst du bei manchen Vorlesungen verliert man echt das Zeitgefühl....." Legte er seinen Arm um seinen Freund, der es sich im Fensterrahmen gemütlich gemacht hatte und machte eine kurze ruckartige Bewegung "Hätt ich dich nicht gehalten!" bevor er auflachen musste.

"Wenn du noch lauter rumpolterst, bekommt Theodosius nebenan noch mit, dass ich nächtlichen Besuch empfange," erwiderte Dominic kopfschüttelnd. Dennoch lächelte er. Es war anstrengend genug, es überhaupt irgendwie zu schaffen, dass sie sich regelmäßig sahen. Einfach so ging ja gar nichts und in aller Öffentlichkeit war es auch nicht so einfach, zumindest nicht so ungezwungen. Also schwang er lieber die Beine wieder in sein Zimmer, rutschte vom Fensterbrett und nahm Marlon in den Arm. "Du bist pünktlich, aber deshalb bist du trotzdem viel zu spät." Er küsste seinen Freund. "Und selbst wenn du zu spät gewesen wärest, hätte ich die ganze Nacht gewacht. Ist ja nicht so, dass ich Schlaf bräuchte." Dominic schmunzelte. "Es gibt schließlich immer noch Gerüchte auf dem Campus, dass ich ein Vampir sei."

Marlon genoss es, von Dominic umarmt zu werden und umso mehr den Kuss. Er konnte sich noch an Zeiten erinnern, da wäre sowas nicht auch nur ansatzweise möglich gewesen. Auf Rungholt war er schon zusammengezuckt, wenn man ihm nur ein bisschen zunahe kam, aber seit die beiden zusammen waren hatte sich Dominic wirklich verändert. Kurz musste Marlon ein wenig lachen "Der Vampir von uns bin ja eigentlich eher ich. Aber verzeihung, dass ich dich immer warten lassen muss." Nun küsste Marlon Dominic noch einmal, ehe er ihn lächelnd in die Augen blickte. "Ich wünschte ich könnte den ganzen Tag so wie jetzt mit dir verbringen. Aber das kriegen wir auch noch hin."

Dominic löste sich langsam von Marlon und schloss erst einmal das Fenster. Dann zog er die Vorhänge zu und mit einem Schlenker seines Zauberstabes, den er aus dem Ärmel seiner Strickjacke hervorgezogen hatte, ließ er die im Zimmer verteilten Kerzen entflammen. Er schüttelte den Kopf. "Richtig. Und sobald wir das geschafft haben, können wir darüber nachdenken, gemeinsam das Haus zu verlassen." Dominic machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich denke, darüber müssen wir nicht sprechen, wie jedes Mal, oder? Es ist eben so wie es ist und wenn es anders ginge, würden wir es anders machen. Solang es aber nicht anders geht, machen wir halt das Beste draus." Er strich Marlon über die Schulter und setzte sich auf das alte, durchgesessene, samtrote Sofa, das er günstig bekommen hatte. Dann bedeutete Dominic ihm, sich neben ihn zu setzen.
Er war ganz dankbar dafür, dass die Hausverwaltung zwar die Größe der Wohnheimzimmer begrenzte, aber sie zumindest ein wenig magisch vergrößert werden konnten. In der ganz spartanischen Version passten hier nur ein Bett, der Schreibtisch und ein Schrank hinein. Dominic hatte das ebenfalls, hinzu kamen lediglich sein Sofa und die Bücherregale, die auf dem Boden standen, über dem Schreibtisch und dem Bett hingen und vollgestopft waren mit Büchern, Pergamenten und kleinen obskuren Gerätschaften. "Erzähl mir lieber, wie dein Tag war."

"Schrecklich...ermüdend.....Recht und Gesellschaft ist nicht gerade sehr spannend....das heisst nich immer. Man hört eigentlich immer dasselbe. Manchmal ist es wirklich erschreckend wie eintönig unsere Gesellschaft ist....und es ist nicht immer lustig, ständig zu hören, dass man selbst zu denen gehört, die scheinbar immer die 'Bösen' waren...." Klar es wurde direkt nicht immer erwähnt, eher um schrieben - kein Professor wagte es, sich soweit aus dem Fenster zu lehnen, sie öffentlich anzuschwärzen - aber egentlich war Marlons Familie immer auf der bösen Seite. "Und vor allem hab ich nicht so tolle Leute mit im Kurs, wie dich." legte der junge Mondgold seinen Arm um den Jungen neben ihm und strich ihm durchs Haar. Die kürzeren haare standen ihm prima aber irgendwie vermisste Marlon den Lockenkopf, zum durchwuscheln. "Und wie war deiner?"

Dominic lehnte sich an Marlons Schulter und ließ sich kraulen. Es war nicht schwierig, eine Schulter zum Anlehnen zu finden, wenn man so klein war wie er. Seit der Schulzeit, als Marlon und er sich das erste Mal begegnet waren, hatte er keinen einzigen Centimeter mehr dazugewonnen, im Gegensatz zu seinem Freund, der doch ein wenig größer geworden war. Das war sehr praktisch, wie er fand.
"Im Vergleich zu anderen Gesellschaften sieht es bei uns eigentlich gar nicht so übel aus und du weißt doch, dass man nur zu den Bösen gehört, wenn man selbst böse ist. Du hast eigentlich keine Anhaltspunkte dafür geliefert, dass du wirklich böse bist." Einen seiner Arme legte er um Marlons Rücken an dessen Hüfte. "Da ich die Hälfte deines Lebens nur vom Hörensagen kenne, kann ich das natürlich nicht endgültig beurteilen, aber egal. Ich kann ja mal..." Er legte die Stirn in Falten. "Ich glaube, mein Onkel Rainer lebt noch, der einzige Bruder meiner Mutter. Vielleicht will der dich adoptieren, dann hießest du Waldstein." Dominic grinste. "Mein Tag war besser. So mehr oder weniger. Vorbereitung zum Werkstattpraktikum. Wir müssen uns ja alle Materialien in lebensechten Umgebungen selber fangen. Mir graut schon vor der Auseinandersetzung mti dem Drachen. Heute sind wir nur Nifflern hinterhergesprungen. Und weil es geregnet hat, sah unsere ganze Truppe hinterher aus wie die Dinger aus dem Sumpf."

"Das wär toll.....auch wenn dann meine Familie mit Fackeln und Heugabeln das Haus deines Onkels stürmen würden." Marlon musste Lachen. Wenn seine Großmutter davon einen Herzinfakt bekommen würde hätte es sich schon gelohnt. "Dir ist schon klar, dass ich dann an dir Kleben würde ja? Du würdest unser Zimmer nicht mehr verlassen." Im Kopfkino malte sich Marlon aus, wie wunderbar das sein könnte, würde es denn alles so klappen. Marlon rückte näher an Dominic heran und küsste ihn wieder "Nicht von meiner seite weichen, ich würde wohl echt nervig werden." küsste er ihn dann nochmal und zog ihn noch näher zu sich, fast schon auf seinen Schoß.

"Dann hätten wir einen Zaubererkrieg ausgelöst, das wäre vielleicht auch nicht das Schlechteste. Dann wären zumindest danach wahrscheinlich alle Probleme gelöst," erwiderte Dominic und ließ sich bereitwillig näher ziehen. Sie hatten sich seit drei Tagen nicht gesehen und es war die Hölle gewesen, wie jedes Mal, wenn sie sich ein paar Tage nicht sahen. Aber es war nicht zu ändern, wenn man sich nicht so frei treffen konnte, wie man das gern hätte. Familie, da konnte er ja auch ein Lied von singen.
"Naja, du wärest dann mein Cousin, das würde für dich bedeuten, dass ich dich höchstens einmal im Jahr noch sehen würde. Wenn man meine restliche Verwandtschaft zugrundeliegt, habe ich die seit dem Abschluss nicht mehr gesehen. Und die restlichen Tanten, Onkel, Großmütter und böse Stiefschwestern noch länger nicht. Das Kleben wäre also weniger der Fall. Genau genommen macht das alles nur noch schlimmer. Ich hab so viel Nachholbedarf, so schnell kannst du gar nicht nervig werden." Dominic begann ihm den Rücken zu streicheln. "Dass ich dich lästig fand ist lange vorbei."

"Hmmm schätze mal das wäre dann nicht ganz legal alles hier, wo wir doch dann Cousins wären." Grinste Marlon seinen Freund an. "Wenn ich mich daran manchmal erinnere, als du mich noch lästig fandest...weisst du noch auf Amrum? Hätte nie gedacht, dass wir uns mal .....besser verstehen würden." küsste Marlon wieder seinen Freund. Damals fanden die beiden sich wohl einfach nur lästig, doch inzwischen war alles ganz anders. "UNd keine Angst was den Nachholbedarf angeht, das holen wir sicher schnell wieder auf." presste er wieder seine Lippen auf Dominics, küsste ihn tiefer und inniger als vorher, unwillig sich jemals wieder zu lösen, wärend er ihn auf seinen Schoß zog.

Dominic ließ Marlon gewähren und fand sich kurze Zeit später auf dessen Schoß wieder. Die sonst übliche Frage, ob er jetzt Papa zu ihm sagen solle, verkniff er sich dieses mal aber. Zu sehr hatte ihm auch das gefehlt. Dabei waren es nur drei Tage. "Mir würde eigentlich so schnell nichts an unserem Tun einfallen, das illegal allein dadurch würde, dass wir plötzlich Cousins würden," erwiderte Dominic stirnrunzelnd. Eigentlich müsste deine Familie von der Idee sogar ganz begeistert sein." Dominic legte die Stirn in Falten. "Zumindest solange ich mir eine Perücke aufziehe und verschweige, dass ca. 50% meiner Vorfahren seit anno pief Muggels waren, aber das kriegen wir bestimmt schon irgendwie hin. Und ich bräuchte natürlich einen guten alten Zauberernamen. Dominic Hohensayn geht ja gar nicht. Vielleicht Quälgar Koboldjoch oder Schmerzbert Zentaurenschlächter. Welcher gefällt dir besser?" Dominic grinste. "Aber verstehen tue ich dich bis heute nicht. Allein die Sache mit der angeblichen Illegalität von Intimitäten im Cousin-und-Cousinenkreis. Ich wette, dass das in deinem Stammbaum wesentlich häufiger durch Ehen sogar noch geadelt wurde als in meinem. Was nicht so schwer ist, zugegebenermaßen, aber dennoch."

"Hey, wieso habe ich nur dieses leise Gefühl, gerade eigentlich beleidigt sein zu müssen?" Schaute der junge Mondgold Dominic gespielt vorwurfsvoll in die Augen. "Aber du hast schon Recht, eigentlich ist das bei uns nicht ganz so verhasst, wie bei anderen. MIr fallen da so einige ein, die das sogar ins Extreme nutzen....." Dabei fiel ihm seine Großtante 2. Grades Theben ein. Die hatte doch tatsächlich nacheinander was mit ihrem Neffen, ihrem Bruder und ihrem Sohn. Ein extremeres Beispiel für 'engen Familienzusammenhalt' gab es wohl kaum, auch wenn das sogar in seiner Familie als extrem galt.

"Und ich denke am besten würde es rüberkommen, wenn du ein Mondgold aus irgendwo anders her wärest. Aber mir reicht ehrlich gesagt der Hohensayn auf mir hier vollkommen." Nahm er wieder Dominics Lippen in Besitz. Irgendwie war der Brünette Politikstudent heute besonders liebesbedürftig, aber für ihn war eben jede Minute, die er nicht mit diesem wundervollem Jungen hier zusammen war, eine Qual.

"Mhm... Keiner hier zwingt dich dazu, beleidigt zu sein. Wenn du das unbedingt möchtest, sag mir Bescheid, wie du sicher weißt, verfüge ich ein umfassendes Repertoire an Beleidigungen, insbesondere wenn es darum geht, Reinblüter zu beleidigen. Das ist sozusagen mein Steckenpferd und Spezialgebiet. Wenn man das studieren könnte, wäre ich sofort dabei. Aber nicht einfach so beleidigt sein, dann habe ich nämlich nichts davon." Dominic zog einen Schmollmund. "Außerdem sollte ich ja wohl beleidigt sein, mir den Vorschlag gefallen zu lassen, mich als einen verzogenen Mondgoldbengel auszugeben. Wo kommen wir denn dahin? Davon abgesehen, dass ich dann höchstens ein verstoßener Spross wäre, weil alle anderen wahrscheinlich auf nem Teppich eingewebt sind oder sowas. Und dann wäre es wahrscheinlich noch schlimmer als wenn ich einfach nur ein Mann wäre, nicht wahr?" Er fuhr Marlon durchs Haar. "Aber nicht verzweifeln. Irgendwann sind die Alten alle tot, du bist der Patriarch und dann kannst du tun und lassen, was du willst."

"Er ist in den Marmorboden im Ballsaal eingraviert...." beantwortete Marlon etwas kleinaut Dominics Vermutung, ob sie nicht seinen Stammbaumteppich oder so etwas in der Art hätten. "Und spätestens wenn ich der große Patriarch bin, heisst du sowieso Mondgold, da bestehe ich drauf und wenn nur um dich zu ärgern Domileinchen." zwinkerte er seinem Freund zu. "Gewöhn dich schonmal an ein Leben in einem Schloss. Herr Dominic Mondgold. In Samt und Seide und durchgehend in meinem Arm. Übrigens...der Schmollmund is echt süß." zog Marlon Dominic am Kragen näher an sich heran und küsste wieder gerade diesen Schmollmund. "Ti amo Domenico..."

Dominic erwiderte den Kuss, auch wenn sich sein Schmollmund bei 'Domileinchen' doch ein wenig verzogen hatte. "Ich liebe dich auch, Marlon." Er lächelte. Er liebte es, wenn Marlon diesen Satz aussprach. Das klang gut. Und es war besser als Marlons diverse Spitznamen für ihn. Insbesondere 'Schatz' musste er ihm erst abgewöhnen. Furchtbar. "Aber ich dachte, wir wären uns einig, dass du in dem Fall Marlon Hohensayn heißt. Das klingt auch viel besser. Das bricht diese alberne Namensalliteration. Das ist doch auch nur so ein Hokuspokus. Seide und Samt stehen mir nicht und ich bin nicht dein Gespiele, so weit kommt es hier am Ende noch. Neinnein, wir suchen und eine beengte Wohnung, leben in selbstgewählter Bescheidenheit und heizen mit Kohlen, die wir in Körben vom Kohlenhändler zu uns schleppen." Dominic lachte gelöst. "Freut mich aber, dass dir mein Schmollmund gefällt, aber Domileinchen - und das habe ich dir schon tausend Mal erklärt - darf mich nur einer ungestraft nennen und das bist nicht du, sondern der Erfinder dieser grauenhaften Wendung. Das muss geahndet werden." Dominic stand auf und setzte sich ins Eck des Sofas. "Züchtigkeitsabstand." Er zwinkerte ihm zu.

"Mondgold-Hohensayn vielleicht? Und wenn ich schon meinen Luxus aufgeben und Kohle schleppen muss, dann schleppst du die Kohle aber gefälligst ohne Zauberstab, ja?" grinste Marlon zurück. Doch sein grinsen verging ihm, als sich Dominic von seinem Schoß erhob und sich in die andere Ecke des Sofas verzog. Nun machte Marlon den Schmollmund. "Das Sofa ist entschieden zu groß.....jetzt komm du weisst, dass die Hälfte nur ein Scherz war.....also du ruinierst jetzt aber echt die Stimmung Domi....Außerdem könnte ich mich auch daran stören, dass tatsächlich wer anders das Recht hat, dich Domileinchen zu nennen....." Marlon sah mit großen vorwurfsvollen blauen Augen zu seinem Freund hinuber, der scheinbar reichlich schadenfroh war.

"Du warst nicht schnell genug. Hättest du dir die Exklusivrechte daran gesichert, dürftest du es benutzen und meinen immerwährenden Zorn auf dich ziehen." Dominic streckte sich genüsslich in seiner Sofaecke aus und hing mehr in seinem Sofa als er darauf saß. "Ich mag mein Sofa eigentlich ganz gern, vor allen Dingen war es gratis. Du kannst dir ja was überlegen, was mich umstimmen könnte, dir zu verzeihen. Du weißt doch, dass ich unheimlich großmütig bin. Auch wenn du einmal mehr vergessen hast, dass ich durchaus auch ohne Zauberstab überleben könnte. Auch wenn ich nicht so wahnsinnig wäre, das dauerhaft zu versuchen, wenn ich mir die Erinnerungen an die Zaubererwelt nicht gerade aus Versehen durch einen Gedächtniszauber vernichtet hätte." Dominic räkelte sich noch ein wenig offensiver. "Soso, die Hälfte war ein Scherz? Die andere Hälfte reicht, um eingeschnappt zu sein." Er grinste herausfordernd.

Langsam bemerkte, Marlon, wie Dominic versuchte ihn zu provozieren. Doch er versuchte, dem kleineren Kerl neben ihm zum trotz, erstmal cool zu bleiben. "Pfff...Gratis.....als hätte man's nötig." sprach er in gewollt hochnäsigem Tonfall und hob die Nase dabei ein wenig empor. Doch er konnte nur beobachten, wie Dominic sich weiter gemütlich auf dem Sofa räkelte, was ihn langsam aber sicher echt wahnsinnig werden lies. Immerhin war er schin eine ganze Weile auf Domi-Entzug und hatte jetzt eingeradezu extremes Bedürfniss nach nähe. Er fühlte sich wie ein Drogenjunkie auf Entzug...."Oooooh aspetta Domenico!" Stürzte sich der kräftige Halbitaliener auf seinen Freund am anderem Ende des Sofas, saß nach kurzem RIngkampf auf diesem und nagelte ihn so praktisch fest. "So oh großmütiger Dominic und wie geht's jetzt weiter? Sieht aus als hätte ich die Oberhand." Grinste er seinen Freund dann frech an.

"Nötig nicht, aber ein neues Hochglanzsofa hätte hier ziemlich deplatziert ausgesehen," erwiderte Dominic schwer atmend, nachdem er wie erwartet den zu erwartenden Angriff Marlons verloren hatte. Dennoch hatte er sich mannhaft gewehrt und man konnte ihm keine Vorwürfe machen. Er blickte seinen Freund nachdenklich an. "Jetzt... Naja, du hast mich besiegt, also hast du mich wohl in der Hand. Ich muss dir nicht nur verzeihen, du bestimmst auch, wie es weitergeht."

Einige Stunden später schlug Dominic die Augen auf. Marlons Kopf lag auf seiner Brust. Er sah so friedlich und glücklich aus. Dominic betrachtete das Gesicht ein wenig traurig, während er seinem Freund sanft den Hinterkopf kraulte. Gleich war der Zauber dieses Moments verflogen und wenig später würden sie sich trennen müssen, jeder seine eigenen Wege gehen, ohne den anderen auskommen, allein kalte Nächte durchstehen. Dominic sog den Geruch von Marlons Haaren ein und genoss die Wärme des Anderen. Für einige Tage würden ihm bloß Erinnerungen daran bleiben.

Lichtstrahlen fielen durch das Fenster in Marlons Gesicht, der langsam begann die Augen zu öffnen. Ein wenig fühlte sich der junge Halbitaliener wie verkatert und ausgepowert, sodass er am liebsten weitergeschlafen hätte, doch als er nach vorn sah und in das Gesicht des wundervollsten Menschen auf der Welt blikte, tat er diesen Gedanken ab. Zufrieden lächelnd schlang er sich nur noch enger um seinen Freund, wärend dieser ihm das Haar kraulte und sah ihm in die Augen. "Hmmmm....Boungiorno Domenico." Doch sein Freund wirkte nicht so glücklich, wie es Marlon selbst war. Eigentlich konnte es sich Marlon schon denken, wieso. Natürlich, sie hatten eine sagenhafte Nacht hinter sich, aber eben leider nur diese Nacht. Spätestens, wenn sie beide dieses Bett verlassen hatten, würde damit erstmal wieder für eine Weile Schluss.
"Guck nicht so....bist du nicht genauso glücklich, wie ich? Das war doch wunderbar...autsch...haha.." Grinste der junge Politikstudenst, wärend er weiter nach oben rutschte und seinem Freund einen Kuss zur Begrüßung gab.

Dominic schloss seine Arme um Marlon, der mittlerweile auch aufgewacht war. Kaum hatten sie sich geküsst, blickte er Marlon lächelnd in die Augen. "Doch, eigentlich schon. Ich kann nur nie vergessen, dass du gleich gehen wirst und dieser Raum hier viel zu groß für mich allein sein wird. Ich werde nur sehen, dass du da warst und es nicht mehr bist." Das Lächeln trübte sich wieder ein und er drückte seinen Freund fester Ansicht. "Ich mag dich einfach nie wieder gehen lassen," raunte er ihm ins Ohr. "Aber es ist doch so, dass wir nicht einmal mehr Zeit haben, in Ruhe gemeinsam zu frühstücken, weil es gleich hell wird und die ersten Leute hier gleich auf den Beinen sein werden."

Marlon fiel es langsam schwer, sich sein Lächeln zu bewahren. So schön das hier alles auch war, Dominic hatte leider Recht. Bald würden hier alle wil herumlaufen und Marlon musste dann so schnell und unauffällig wie möglich in sein Appartment. Da würde er dann wieder viele Nächte verbringen, ganz allein in dieser großen Wohnung. Und das schlimmste daran war: Er fühlte sich schuldig, dass er und Dominic leiden mussten. Immerhin war Dominic ja schon öffentlich geoutet. "Ich muss doch auch nie wieder gehen.... Lass die ruhig kommen. Ich spiele eh schon eine Weile mit dem Gedanken einfach mal mit ein paar Obliviate um mich zu werfen. Die werden schon keine bleibenden Schäden davontragen, was meinst du?"

Marlon genoss es, von Dominic fester an sich gedrückt zu werden, seinen an sich zu spüren. Die Nähe, die Wäre, die von ihm ausgingen. Am liebsten hätte er es wirklich gehabt, wenn er ihn nie wieder losgelassen hätte. "Mmmm ti adoro, Domenico.....Bitte lass nicht mehr los okay?"

"Nein, ich lass nicht los, keine Sorge." Dominic flüsterte es Marlon ins Ohr und bereute es, dass er diesen eigentlich ganz schönen Moment des Aufwachens durch seine ewigen Sorgen, Bedenken und Verlustängste kaputt gemacht hatte. Marlon konnte schließlich auch nichts für diese vertrackte Situation. Und es würde ihn nur auf dumme Ideen bringen wie seine Überlegung, er könnte mit ein paar Flüchen um sich werfen und alles würde gut werden.
"Ich glaube nicht, dass es was bringen würde, wenn du mit ein paar Flüchen um dich schmeißen würdest. Glaub mir, damit ist es nicht getan, also lass es besser. Und verzeih mir, dass ich damit angefangen. Wir sollten nicht drüber nachdenken. Noch bist du hier und ich auch... Alles ist momentan gut, oder? Stopp mich doch einfach, wenn ich versuch, Bedenken zu haben."

"Ja im Moment ist alles perfekt, aber ausnahmsweise hast du Recht. Das ist nur jetzt im Moment und dann ist bald schon wieder für ein paar Tage Schicht.....Das ist einfach der blanke Horror....." Marlon stoppte kurz. Was machte er da? Er konnte es nicht ändern und jetzt machte er die letzten Stunde, die er mit seinem Schatz in den nächsten Tagen haben konnte zu einem Trauerspiel. Er schüttelte sich kukrz und legte dann wieder ein Lächeln auf. "Aber das verdirbt mir jetzt trotzdem nicht diesen Moment. Ich will die kurze Zeit hier mit dir noch genießen." Hauchte er Dominic einen Kuss auf die Lippen.

"Gute Entscheidung," raunte Dominic und erwiderte Marlons Kuss. Eine Weile lagen sie noch schweigend auf seinem Sofa und genossen die stumme Zweisamkeit, die letzten Minuten ihrer Zeit und die ersten Minuten des heranbrechenden Tages, der sich unbarmherzig Bahn zu brechen schien. Bald würde er durch das Fenster hereinlugen. Dominic fuhr sich über die Bartstoppeln und lächelte seinen Freund noch einmal an. Dann erhob er sich, griff nach seinem Zauberstab und sorgte dafür, dass sich in einer Kanne Wasser für seinen Tee erhitzte. "Ich mag kein Spielverderber sein, aber..." Er seufzte und schlüpfte in seine Kleidung, nachdem er die herumfliegenden Stücke, die nicht ihm gehörten, aufs Sofa warf. "Es ist an der Zeit."