Ferienhaus in der Toskana (Marlon/Clarissa)

Als Clarissa aufwachte, brauchte sie einen Moment um sich zurecht zu finden. Die hell getünchten Wände gehörten nicht zu ihrer Wohnung und ein heller Sonnenstrahl, der über die Bettdecke fiel, kam aus der falschen Richtung. Auch das Bett selbst fühlte sich falsch an. Die Atemzüge neben ihr aber waren richtig, und sie drehte ihren Kopf, um ihren schlafenden Freund betrachten zu können.
Richtig, sie und Marlon waren gestern Abend mit einem Portschlüssel in die Toskana gereist, um ihre ersten gemeinsamen Ferien zu verbringen. Sie hatten ein kleines, gemütliches Ferienhaus bezogen, dass auf einem Hügel lag und somit einen wundervollen Blick auf die umliegende Landschaft bot. Das Häuschen besaß neben Schlafzimmer, Küche und Bad nur zwei weitere Zimmer, doch Clarissa liebte es.
Leise stand sie auf und lief barfuß in die Küche, um die Kaffeemaschine anzuschalten, und kehrte dann zurück ins Schlafzimmer. Vorsichtig strich sie Marlon die zerzausten Haare aus der Stirn und gab ihm einen Kuss, um ihn aufzuwecken. "Guten Morgen."

Gemütlich reckte sich Marlon im Bett, als er bemerkte, wie ihm Clarissa durchs Haar strich und ihm mit einem "Guten-Morgen-Kuss" begrüßte. Noch den Schlaf aus den Augen reibend sah er sich im kleinen Ferienhaus um. lies seinen Blick zum Fester schweifen, wo er die vertraute umgebung sah, bis er letztendlich auf Clarissa ruhen blieb. So gut hatte der junge Halbitaliener schon lange nicht mehr geschlafen. Das Gefühl, wieder in seiner Heimat zu sein gab ihm unendliche Ruhe und zusammen mit dem Mädchen, dass neben ihm saß, war es, als wäre er im 7. Himmel. "Ich muss im Himmel sein...." schmachtete er seinen Liebling an. //Oh Gott war das kitschig! Sag sowas nie mehr Marlon!// "Guten Morgen Amore mio!" Gähnte er dann, ehe er sich zu ihr hinüberbeugte und ihr ebenfalls einen zarten Kuss gab.

Marlons Begrüßung schickte ein Grinsen über Clarissas Gesicht. "Nur fast." Auch wenn sie nicht abstreiten würde, dass sie sich ähnlich fühlte und seine Worte ihr trotz ihrer Übertriebenheit gefielen. "Wieso siehst du morgens eigentlich immer noch perfekt aus, während ich nur einfach nur zerzaust wirke?", beschwerte sie sich halb scherzhaft, halb ernst, nachdem sie seinen Kuss erwidert hatte. Mit seiner unordentlichen Frisur sah er tatsächlich super süß aus, wie ihr jeden Morgen wieder auffiel.
"Was möchtest du gerne zum Frühstück haben?"

"Pfff...perfekt....würde mich wundern wenn wir beide nicht zerzaust wirken würden." Grinste Marlon seine Freundin frech an. "Aber wer hier perfekt aussieht bist definitiv du." schaute er sie verträumt an und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Naja und was das Frühstick angeht....da hab ich schon ne Idee..." grinste er wieder breit, ehe er Clarissa griff und wieder rein ins Bett zerrte und küsste, wohl wissend, dass die beiden eigentlich ja doch irgendwann mal aufstehen müssten - dafür würde sie gleich sicher sorgen - aber einen Versuch war es ja wert.

Clarissa grinste über Marlons Entgegnung und strich im Gegenzug ihm einige Haare aus der Stirn. Als er sie plötzlich aufs Bett zog, stieß sie einen überraschten Schrei aus, der aber rasch von seinen Lippen gedämpft wurde. Sie erwiderte den Kuss, wobei ihr die Haare über die Schulter fielen und die Gesichter der beiden wie ein Vorhang verdeckten. Clarissa genoss die Nähe, doch nach einigen Momenten löste sie sich von ihrem Freund. "Wir haben zwei Wochen Zeit ganz für uns allein. Aber jetzt möchte ich erst mal frühstücken." Sie zog sich hoch und sah ihn dann fragend an: "Cappuccino?"

Marlon stieß mit einem Lächeln im Gesicht einen kleinen Seufzer aus. Das hatte er sich ja schon gedacht, dass der Spaß erstmal warten musste, aber wenn er ehrlich war hatte auch er ziemlichen Hunger. "Cappucino? Immer doch! Wie wär's wenn ich dir in der Küche helfe? Ich hätte auch Appetit auf Rührei mit krabben und Tomaten. Ja sowas mach ich uns! Ich zieh mir nur mal grad schnell was an." erhob sich Marlon auch langsam aus dem Bett. "Schon ne Idee, was wir heute machen? Wir könnten ans Meer fahren. Oder nach Florenz! Ich kenn ein paar tolle Clubs in der Stadt! Worauf hättest du Lust?"

"Das hört sich gut an." Clarissa lächelte ihn an. "Und Anziehen sollte ich mich auch noch." Rasch ließ sie ihren Worten Taten folgen und streifte ein schwarzes Top und Shorts über. Die Wärme hier begeisterte sie bereits jetzt. Marlons Vorschläge dagegen waren nicht ganz so nach ihrem Geschmack. "Hey, wir sind doch gerade erst angekommen", wehrte sie sie mit einem Lachen ab. "Das können wir doch immer noch machen. Aber heute würde ich gerne faul sein." Sie legte ihren Kopf etwas schief und sah ihren Freund von unten her an. "Wenn das okay für dich ist?"

"Faul sein? Ach komm scho bella mia! Ich hab mich so auf die Ferien mit dir gefreut und dass ich seit langem mal endlich wieder hier in meiner Heimat bin. Da können wir doch nicht nur rumsitzen, oder?" Aus riesengroßen eisblauen Augen starrte er seine Freundin an, versuchte einen so mitleidserregenden Hundeblich hinzubekommen, wie nur irgend möglich. Nach all dem Stress in letzter Zeit hatte er sich das seiner Meinung nach redlich verdient mal ein wenig zu Feiern. Der ganze Ausbildungsstress im Ministerium hatte ihm echt zu schaffen gemacht. Eintausend-und-eine Regel gab es zu beachten, den ganzen Tag irgendwelchen Papierkram zu erledigen und sich in den etlichen Gängen des Ministeriums nicht zu verlaufen und versehentlich - Gott bewahre - in die Mysteriumsabteilung zu geraten war schin eine Hammerleistung!

"Aber wenn du natürlich unbedingt heute zuhause bleiben möchtest, dann werd ich mich wohl damit abfinden schatz." sagte er dann und versuchte möglichst herausklingen zu lassen, wie unglücklich ihn das jedoch machen würde und ging in die Küche. "Du magst sicher noch Toast dazu, oder? "

Marlon sah sie mit so großen Augen an, dass sie fast klein beigegeben hätte. Die Vorstellung den ganzen Tag in der Sonne zu liegen und höchstens abends etwas essen zu gehen hielt sie aber zurück. Außerdem war der Hundeblick ein Mädchen-Privileg, und Marlon sollte ihn gar nicht so gut hinkriegen dürfen. „Naja, nicht nur. Aber auch.“
Clarissa wusste, dass ihr Freund zur Entspannung gerne ausging, während bei ihr ein Buch und Musik den gleichen Zweck erfüllten. Das war nicht immer einfach unter einen Hut zu kriegen, aber bis jetzt hatten sie es doch stets gut geschafft. Und das würden sie auch hier hinkriegen.
Sie folgte ihm in die Küche und umarmte ihn von hinten, wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihren Kopf auf seine Schulter zu legen. „Wie wäre es mit einem Kompromiss? Erst bleiben wir hier und heute Nachmittag suchst du dir aus, was wir machen, okay?“
Sich neben ihn stellend nahm sie zwei Tassen aus dem Schrank und stellte sie unter die Kaffeemaschine. „Klar, Toast ist immer gut.“

Marlon war sich einen Moment lang eigentlich ziemlich Siegessicher. Schließlich konnte er ziemlich überzeugend sein. Etwas, das er von Cyberian gelernt hatte und was vor allem bei seiner Ausbildung im Ministerium sehr wichtig war....naja vielleicht war nicht nur Cyberian Schuld daran, ein typischer Mondgold wusste eben, wie er bekam, was er wollte. Trotzdem hielt sein Mädchen selbst Marlons Vampircharme erschreckend gut stand. Sie konnte eben auch ziemlich stur sein, wenn sie wollte. "Hmmm ich denke mit einem chilligem Vormittag kann ich leben....Nach FLorenz hätte ich erst gegen Abend gewollt, vorher sind die besten Clubs eh noch leer." Sich am Vormittag erstmal auszuruhen und dafür dann danach richtig Party zu machen war eigentlich ein ziemlich guter Komprimiss, wie Marlon fand.

"Pff, dann ist das also gar kein Kompromiss, sondern genau das, was du von Anfang an wolltest?" Gespielt empört sah Clarissa ihren Freund an und zog einen Schmollmund. "Du nutzt also nur meine Gutgläubigkeit aus." Sie behielt den beleidigten Ausdruck noch für eine Weile auf ihrem Gesicht, dann grinste sie: "Hätte ich mir auch denken können."
Während die Kaffeemaschine Espresso in die Tassen füllte, schäumte Clarissa Milch auf, die sie am Vortag bereits gekauft hatten, und goss sie anschließend zu der schwarzen Flüssigkeit. Zwar waren der Rest des Frühstückes noch nicht fertig, aber schließlich konnte man den Cappuccino auch so trinken. "Hier bitte, Schatz." Sie schob ihm eine der Tassen hin und holte etwas Zucker aus dem Schrank. "Wie lange brauchen die Eier noch?"

"Ich bin Politiker Schatz" //In Aubildung bist du noch und das weiss sie auch// "Ich hab immer alles durchgeplant das weisst du doch." Grinste er seine Freundin an und nahm den Cappucino entgegen. "Die sind übriegens genau jetzt fertig." nahm Marlon die Pfanne und platzerte das Rührei auf einem großem Teller. "Und hier kommt der Toast. Du musst unbedingt mal das Rührei auf Toast mit der Mayonaise proboeren das ist echt lecker." Setzte er sich an den Tisch. "Und was ziehst du heute Abend an? Wird sicher Lustig in Florenz, du wirst es mögen. Auf der ganzen Welt gibt es keine schönere Stadt. Ok Rom kommt da noch ganz nah ran aber ist ja auch die ehemalige Hauptstadt eines Weltreiches und die heutige Hauptstadt der weltgrößten Kirche, da müssenw ir übrigens auch mal hin, es wird dir gefallen. Vor allem das Magierviertel nahe der großen Zauberschule am Vatikan. Da kriegt man wirklich alles, was das Herz begehrt." Völlig aufgelöst plapperte Marlon vor sich hin. Er war schon viel zu lange nicht mehr hier gewesen und das würde er jetzt aufholen und was das noch besser machte: Er hatte dabei einen Engel an seiner Seite, wie man sich keien schöneren hätte wünschen können. "Oh und wir müssen nach Venedig flohpulvern, da können wir dann mal mit so einer Gondel fahren und wenn uns dann keiner sieht.....das wird echt romantisch!"

"Oh, richtig. Warum vergesse ich das nur immer wieder?" Sie lächelte amüsiert und setzte sich an den Tisch. "Das sieht super aus." Während sie sich davon überzeugte, dass es auch genauso schmeckte, redete Marlon neben ihr wie ein Wasserfall. Er war so erkennbar hier in seinem Element und zu Hause, so begeistert und entspannt. Er musste Italien wirklich vermisst haben, ohne dass sie es mitbekommen hatte. Zumindest war ihr nicht bewusst gewesen, in welchem Ausmaß es ihm fehlte - aber so wie sie ihn kannte, war es ihm ebenfalls nicht bewusst gewesen.
Sie hörte ihm zu, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen, glücklich nur weil er glücklich war. "Das klingt richtig schön", meinte sie schließlich als er endete oder zumindest inne hielt. "Ich kriege zwar langsam das Gefühl, dass wir lieber für mindestens einen Monat hätten kommen sollen, aber jetzt erwarte ich auch, dass du mir alles zeigst, was du gerade beschrieben hast." Sie schob eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Ich glaube, du hast deinen Beruf verfehlt und solltest lieber Reisen anpreisen. Niemand könnte deinen Beschreibungen widerstehen."

"Keine Angst du wirst alles sehn. Ich kann's noch gar nicht richtig fassen, dass ich tatsächlich mit dir hier bin. Glaub mir den Ausflug wirst du nicht bereuen. Einen Tripp mit Marlon Mondgold durch Italien vergiss man so schnell nicht." Strahlte Marlon seine Freundin an. Aber auch wenn er eine Menge geplant hatte, war Marlon auch klar, dass due beiden nicht die ganze Zeit auf Achse sein konnten. Immerhin wollte er seinen Engel nicht die ganze Zeit mit dem Rest der Welt teilen, sondern sie nur für sich haben. Er hatte auf jeden Fall vor, auch so viel Zeit wie möglich nur mit ihr zu verbringen. Wäre es nach ihm gegangen hätte er damit heute morgen schon angefangen. So ein schönes Wesen konnte er einfach nicht zu lange von sich weghaben. Verträumt stützte er seinen Kopf auf seiner Hand ab und beobachtete sie. Ihn packte, wie so oft, die pure Faszination, wenn er ihr glänzed schwarzes Haar sah. Durch siene Rosarote Brille schien es, als würde es in Zeitlupe im Wind wehen, wärend sich Marlon in ihren dunlken Augen verlor. "Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie wundervoll du bist Clarissa?" antwortete er nach einer ganzen Weile.

"Das glaube ich dir aufs Wort." Clarissa erwiderte das strahlende Lächeln ihres Freundes. Dieser blieb eine Weile lang stumm und so breitete sich eine für ihn ungewöhnliche Stille aus. Aber gerade weil dieses Schweigen so selten war, genoss sie es um so mehr. Nicht dass sie etwas dagegen hatte, wenn Marlon redete. Im Gegenteil. Aber sein ruhiger Blick in diesem Moment war ehrlicher und er sagte ihr, dass sie schön war, begehrenswert, wertvoll und schlicht geliebt. Und sie im Gegenzug liebte ihn, liebte, dass er ihr dieses Gefühl geben konnte, liebte, wie er sie aufmunterte und sie aus ihrem Schneckenhaus herausholen konnte.
Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, und anstatt einer verbalen Antwort lehnte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn. Dann verharrte sie nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. "Nicht wundervoller als du." Ihre Stimme war leise und die nächsten Worte flüsterte sie beinahe: "Ich liebe dich." Sanft gab sie ihm noch einen Kuss, dann lehnte sie sich wieder zurück.

Marlon erwiederte ihren Kuss "Ich liebe dich auch...." Wie er es doch liebte, wenn sie ihm das sagte, wie sie ihn dabei ansah und er durch ihre Augen in ihr Innerstes sehen konnte. Wie er sehn konnte, dass sie miteinander verbunde, ja füreinander bestimmt waren. Er wollte einfach jeden Tag so verbringen, mit ihr, niemals getrennt sein von ihr. Würde es nach ihm gehen dürften diese Ferien niemals aufhören. Zu schade das sie nur diese paar Wochen hatten bis der Stress wieder anfing, aber soweit wollte Marlon nicht denken. Er war gerade im Himmel und das wollte er genießen. "Weisst du was? von mir aus können wir heute auch nur chillen wenn du magst. Wenn du bei mir bist, reicht mir das völlig." Eigentlich konnte er selbst nicht glaube, dass er das gerade gesagt hatte. Sowas nannte man wohl blind vor LIebe.

Noch immer zögerte Clarissa, bevor sie die drei Worte aussprach. Nachdem sie sie in einer ihrer ersten Beziehungen beinahe sofort gesagt, und ihr Freund deswegen mit ihr Schluss gemacht hatte, hatte sie bei Marlon sehr lange gewartet, bis sie von Liebe geredet hatte. Und selbst jetzt kamen sie ihr nicht leicht über die Lippen. Aber Marlons Reaktion beseitigte alle Zweifel, alles Zögern. Sein Blick sagte ihr, dass es nichts Wertvolleres, nichts Liebenswerteres gab als sie. Und für sie gab es nichts Wichtigeres als ihn.
Sein Vorschlag überraschte sie und brachte sie zum Lächeln. Sie stand auf und rutschte auf seinen Schoß. "Danke. Aber das ist schon okay, wenn wir heute abend ausgehen. Und bis dahin bin ich ganz bei dir." Wie zur Unterstützung ihrer Worte lehnte sie sich an seiner Brust an.

Marlon drückte Clarissa fest an sich. "Und da bleibst du auch erstmal mein Engel.", küsste er sie dann af den Kopf ehe er ihr sanft übers Haar strich. Er liebte es, sie so ganz nah bei sich zu haben. Es war, als würde er nichts anderes mehr brauchen, so lange er sie nur in seinen Armen hielt.