Hauptgebäude: Eingangshalle

Mit schwarzen Marmorfliesen ausgekleidet präsentiert sich die Eingangshalle mit der zweiflügligen Treppe hinauf in den ersten und den zweiten Stock. Im Erdgeschoss findet sich nur der Speisesaal sowie einige Räume, welche der Verwaltung dienen, sowie Toiletten für Hexen und Zauberer. An der Wand hängt ein Diplom des Zaubereiministeriums, mehrere Urkunden von der Schülermeisterschaft im Quidditch sowie ein Portrait von Horatio Hollerbeck, dem Gründer der Schule, der allerdings nie in seinem Bild anzutreffen ist. Niemand weißt genau, warum dies der Fall ist...

pp: Hauptgebäude: Speisesaal

In der Eingangshalle blieb Anjun noch einmal stehen und sah sich um. Viele Schüler standen in kleine Grüppchen beieinander und schwatzten. Manche kamen vom Essen, einige gingen in die Bibliothek, während andere auf ihre Freunde warteten. Sein Blick schweifte über ihre Köpfe in der Hoffnung eineb bestimmten schwarzhaarigen Schopf zu erblicken – oder Cocos rote Locken.

Zu seinem Unbehagen konnte er Shouky nirgendwo entdecken. Auch wenn er sie nicht den ganzen Tag lang bewachen konnte, wollte er doch zumindest wissen, wo sie war und was sie vor hatte. Vielleicht konnte man seinem Schicksal nicht entkommen. Anjun hoffte aber zumindest einen Unterschied zu machen, sollte es darauf ankommen. Gedankenverloren strich er über den Rahmen von Hollerbecks leerem Portrait. Dort wo er die Runen entdeckt hatte...

pp: Hauptgebäude: Speisesaal

Zufrieden zupfte sie sich das schwarz Band um ihren Hals zurecht. Sie begutachtet sich noch mal von oben bis unten. Das rote, knielange Kleid, zusammen mit den schwarzen Drachenlederstiefeln, hervorragende Wahl. Sie musst zugeben es hatte sich gelohnt hatte ein halbes Vermögen für den dazu passenden schwarzen, breiten Gürtel auszugeben. Hatte wirklich gedauert dem Verkäufer klar zu machen das sie eine silberne Schnalle, mit ihrem Familienwappen dazu brauchte. Zumindest sah sie jetzt ihrem Stand angemessen aus, nicht so billig wie die meisten hier rum liefen. Hier war Modegeschmack Mangelware.

Tinkerbell schlief inzwischen satt und zufrieden unter ihrem Bett weiter. Solange das Fell noch klebte hatte die Kleine nichts auf ihren Laken zu suchen. Ihren Drachenlederrucksack über der Schulter lief sie die Treppen runter. Auf der Treppe zur Eingangshalle blieb sie stehen. Von hier aus sah es wirklich edel aus. In ihrem Rucksack kramte sie nach einem Plan der Schule. Da hinten zur Tür raus und dann....wie sie es hasste sich irgendwo neu zurechtfinden zu müssen.

Anjun wollte sich gerade zum Gehen wenden, als sein Blick von etwas Rotem eingefangen wurde. Lara Ries kam gerade aus den Schlafsaal zurück die Treppe zur Eingangshalle hoch. Ein dunkelrotes Kleid in exzellenter Verarbeitung, wie er mit dem Blick eines Kenners feststellte und ein Rucksack aus Drachenleder – kein Leder sonst war zugleich so robust und edel wie dies - für den Ausflug . Das blaue Wappen der Ries prangte auf der Gürtelschnalle. Eine Magierin von Stand, ohne Zweifel. Sie hatte sich offenbar noch einmal umgezogen und die Haare neu frisiert. Er fragte sich, ob sie vielleicht Shouky gesehen hatte.

Der junge Baccaracus schlenderte zu ihr herüber. „Grüß Dich, Lara. Du bist schon abmarschbereit für den Ausflug nach Südernickelrup sehe ich. Brechen die anderen auch schon auf? Ich wollte noch kurz was mit Shouky besprechen. Hast Du sie zufällig gesehen?“ Er bemerkte, dass sie eine kleine Karte gezogen hatte, um sich zu orientieren und fragte daher: "Kann ich Dir weiterhelfen?"

Erfreut endeckte Lara Anjun in der grossen Halle. Erfreut stellte sie fest, jetzt wo sie ihn in Ruhe mustern konnte, das er den guten und edlen Kleidergeschmack des Hochadels sein eigen nennen konnte. Zumindest ein Lichtblick.

Ihr Orientierungssinn war schon immer schlecht gewesen. Sie gehörte zu den Hexen bei denen oft nicht einmal eine Karte noch Hilfe leisten konnte. "Im Schlafsaal ist niemand mehr. Der Speisesaal ist auch leer. Vermutlich sind bereits alle unterwegs zum Bootsteg oder am Strand. Du kannst mir bestimmt den Weg erklären zur Anlegestelle. " Ihre Hand tastete über das rauhe Leder ihrer Rucksacks. Zum Glück hatte sie das Buch darin nicht vergessen. Sie war sich nicht sicher ob sie dem Jungen in dem Fall wirklich vertrauen konnte. Doch nach dem Tee hatte Anjun vermutlich bereits Verdacht geschöpft.

Das Buch machte einen alten Eindruck. Ein Einband aus schwarzem, dicken Schwarzdrachenleder. In alten Runen war der Titel eingeprägt worden. Nicklas Rewells Allemach der schwarzen Künste. "Hier wie versprochen", reichte sie ihm zögerlich das Buch, "...da steht alles drin was du über das Heraufbeschwören von Gegenständen und Dingen wie Tee und Nahrung von weit entfernten Orten wissen musst. Auf der ersten Seite findest du einen starken Illusionszauber. Der dürfte das Buch vor den Heinzeln und Lehrern schützen. Die Dinge die darin stehen kannst du auch benutzen um weisse Magie effektiver anzuwenden." Unsicher sah sie ihn an. Lara hoffte das er sie jetzt nicht für den Besitz dieser Schriften verurteilte und nichts mehr von ihr wissen wollte, wie es bereits ihre Schwester Maria ihr offen ins Gesicht gesagt hatte.

"Ich habe das Buch bereits vor meiner Ankunft mit einem Zauber belegt. Nach aussen wirkt es für alle wie das Lehrbuch für alte Runen. Versteh das bitte nicht falsch ich bin keine von denen. Ich vertrete nur den Standpunkt das schwarze Magie in den richtigen Händen keinen Schaden anrichtet. Es gibt einfach zu viele die diese Macht missbrauchen.", betete Lara innerlich das Anjun jetzt nicht versuchen würde sie zu verraten. Das war mit ein Grund gewesen, warum sie in Salem beinah einen Schulverweis kassiert hatte.

Anjun konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, das ebenso vielsagend wie zynisch war, während er das alte Buch mit beiläufiger Geste nahm, es achtlos wegsteckte und die Hände in die Tasche gesteckt zu Tür schlenderte. „Komm“, sagte er mit einer Kopfbewegung zu Tür. „Wir haben noch etwas Zeit, um an die Klippen zu gehen, ehe die Wanderung beginnt.“ Seine eisblauen Augen bohrten sich in ihre. Obwohl es weniger als eine Sekunde war, lag eine solche Intensität in dem Blick, die nur ein stummes folgen zuließ.

Tbc: Rungholt: Leuchtturm und Felsen+Lara (Ich verschleppe dich mal dreist)

Völlig perplex registrierte Lara wie Anjun das Buch weg steckte, als wäre es völlig normal das jemand so etwas besitzt. Seine Augen trafen ihre. Sie war für einen Moment so gefangen von seinem Blick, das sie die Worte Klippen und Leuchtturm wie durch einen Schleier wahrnahm. Immer noch völlig verwirrt nickte sie und folgte ihm. Das war wohl der erste Mal in ihrem Leben, das jemand so gelassen auf diese Eröffnung reagierte.

Tbc: Rungholt: Leuchtturm und Felsen