Langhaus/Nachtkrabs: Schlafsaal (Jungen)

Der jahrgangsübergreifende Schlafsaal der Jungen ist ein länglicher Raum, der mit Betten vollgestellt ist, die rechts und links eines freien Gangs in der Mitte stehen. Jedes Bett ist ein Himmelbette mit schweren Vorhängen einmal um das Bett herum. Neben den Betten haben die Schüler ihre Truhen stehen, in welchen ihre persönliche Dingen liegen. Für Kinder aus Muggelhaushalten gibt es Schultruhen, in welche sie ihre Sachen einräumen können. An der hinteren Wand sind mehrere Fenster, vor welchen dunkelrote Vorhänge mit goldenen Kordeln hängen, die nachts von den Tutoren zugezogen werden. Für die jüngeren Schüler ist ab 20.00 Uhr Bettruhe.

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Eustach setzte sich mit einem stummen Seufzer in seinem Bett auf, als die ersten Schüler hinüber in den Waschraum gingen. Er war mehrmals in der Nacht wach geworden, vielleicht weil einer seiner Mitschüler auf die Toilette gegangen war, vielleicht weil eine der Katzen hereingekommen war, vielleicht aber auch einfach ganz ohne Grund. Er hatte einen Moment wach gelegen, bis ihm wieder eingefallen war, wo er war, und war dann wieder eingeschlafen.

Eustach rutschte zur Bettkante und ließ die Beine baumeln. Die Vorstellung, gleich ein üppiges Frühstück zu sich nehmen zu können, beflügelte ihn, während ihm der Gedanke, danach in den Unterricht zu müssen, schwer im Magen lag. Er seufzte (dieses Mal nicht wirklich stumm) und sah zu seiner Schultasche, die er gestern schon gepackt und bereitgelegt hatte.

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Blut! Überall war Blut! Der ganze Stein war voll davon. Mit einem Stöhnen erwachte Anjun schweißgebadet aus einem Alptraum. Er brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass er nicht im Zauberschloß, sondern auf Rungholt war. Müde und ganz zerschlagen, brummelte er Verwünschungegen gegen seine viel zu lauten Mitschüler in die Kissen, eher er sich schwerfällig aufrichtete. Er hatte sehr schlecht geschlafen. Die ganze Nacht hatten düstere Bilder ihn gequält. Er wußte warum und das macht es nur noch schlimmer. Neben ihm im Bett seufzte ein anderer Schüler, Eustach, der in diesem Jahr das Bett neben ihm hatte. Verwuschelt sah er aus und immer noch ziemlich schmutzig. Anjun fragte sich, ob er selber einfach nur übernächtigt war oder ob der den Jungen tatsächlich richen konnte.

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Anselm hörte erste Lebenszeichen im Schlafsaal. Die erste Nacht in einem fremden Bett konnte er sowieso kaum schlafen, damit hatte er sich mittlerweile abgefunden. Er hatte in der Nacht also bis auf ein oder zwei Stunden wach gelegen und war, wie der vollgekritzelte Block auf seinem Nachttisch bewies, fleißig gewesen, um die vielen Gedanken in seinem Kopf zu ordnen und er fand, er hatte ein paar vielversprechende Ideen für Kurzgeschichten zu Papier gebracht, eine war sogar fast fertig geworden. Wie gut, dass er eine Thermoskanne mit Kaffee gebunkert hatte.
Er griff nach seinem Zauberstab und richtete ihn auf die Haare, die sich sofort ordneten. Er stieg aus dem Bett und machte sich daran, sich anzuziehen. Wäsche fiel heute morgen aus, er brauchte jetzt dringend frischen Kaffee. "Morgen, Männer." murmelte er in Richtung von Eustach und Anjun, die offenbar ebenfalls wach waren, während er sein Hemd zuknöpfte.

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Ben erwachte, als er leise Geräusche hörte. Erschrocken zuckte er zusammen, als ihm auffiel, wo er hier eigentlich war! Er lag nicht Zuhause in seinem Bett. Die Geräusche, die er hören konnte, waren nicht die Schritte seiner Eltern oder der Toaster in der Küche. Der bekannte Kaffeegeruch, der jeden Morgen durch das Haus zog, war auch nicht da. Langsam öffnete Ben die Augen. Er war im Schlafsaal. Nicht alleine, wie er es gewohnt war. In der Nacht war er oft wachgewesen, aber letztendlich hatte er wohl doch länger geschlafen als er dachte. Schließlich war er gar nicht müde.

Vorsichtig richtete er sich auf und blinzelte. Einige Schüler waren schon wach. Unsicher sah er sich um, er war sich nicht sicher, ob es eine Regelung gab. Vielleicht durften die Älteren zuerst in den Waschsaal? Vielleicht.. Viele Gedanken schossen Ben gleichzeitig durch den Kopf, also blieb er zuerst einfach mal auf dem Bett sitzen und sah sich um.

Zerschlagen und frustriert schwang Anjun seine Beine über die Bettkante und streckte gähnend seine Muskeln. Die Albträume der Nacht hatten seine Wut über Dominics Bemerkung noch einmal verstärkt.

Ein Mythos! Er hatte alles was die Baccaracus getan hatten als einen Mythos abgetan!

Aber wie hatte er auch nur glauben können, jemand wie Dominic ihn verstand! So ein Muggel-Liebhaber glaubte sicher auch alle Märchen, die sie über seine Familie erzählten. Anjun verfluchte sich dafür so offen gewesen war. Hatte er denn nichts aus der Geschichte gelernt?

Aus seiner verzauberten Holztruhe holte er sich die selbstwaschende Seife und sein Zahnputzzeug und stolzierte mit kalter, hochmütiger Mine zum Waschraum.

Langsam kam Leben in den Schlafsaal, er meinte auch bei den Fünftklässlern Geräusche des Wachwerdens zu hören. Da noch kein Tutor das Bett verlassen hatte, sagte er in Richtung der Betten. "Ihr könnt ruhig rauskommen und eure Morgentoilette erledigen. Es wird euch schon keiner beißen."
Dann kämpfte er mit seiner Hose, in deren Bein er sich verhedderte. Er brummelte unwillig, zog kräftig an der Hose und hatte sie schließlich doch an. Während er den Gürtel schloss, stolzierte Anjun an ihm vorbei, offenbar mit ausgesprochen schlechter Laune. "Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen." kommentierte Anselm das Verhalten des Jüngeren, der auf seinen ersten Morgengruß nicht reagiert hatte und ging dann zu seinem Nachttisch, wo er seine Notizen der Nacht verstaute.

Ben fing an zu kichern, als einer der älteren in Richtung der 5. Klässler sagte, dass diese ruhig aufstehen durften. "Und wenn doch jemand beißt, verzaubere ich ihn einfach!" Übermütig hüpfte er aus dem Bett. Eigentlich war es gar nicht so schlimm, jetzt alleine hier zu sein. Ben würde sich bestimmt schnell daran gewöhnen und vor allem auf den Unterricht nachher freute er sich! Was er da alles lernen konnte. Seine Mutter hatte ihm schon erzählt, dass er einmal Zaubertränke herstellen durfte und dass er lernen würde, wie man Dinge zum Schweben bringt. Ben war sehr gespannt, was ihn erwarten würde. Es kam ihm vor, als wären es Ferien - er wäre hier im Urlaub, zum ersten Mal alleine. Vielleicht würde sich dieses 'Feriengefühl' bald ändern .. wenn es Zeit war, Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Doch auch das fiel Ben meistens relativ leicht und Hausaufgaben störten ihn nicht.

"Morgen", nuschelte Eustach verlegen in Anselms Richtung und rutschte dann von der Bettkante, um sich seine Robe über sein Untergewand zu streifen und in die Schuhe zu schlüpfen. Während die anderen sich mit ihren Waschsachen in Richtung des Waschraums aufmachten, schulterte Eustach seine Tasche und folgte ihnen zur Tür. Er würde direkt zum Hauptgebäude gehen, dort noch schnell auf die Toilette und dann sofort zum Frühstück. Waschen war nicht seine Sache. Er bevorzugte es trocken und konnte Wasser wirklich nichts abgewinnen.

Anjun musterte Eustach mit missbilligend hochgezogenen Augenbrauen, als dieser sich seine Oberrobe einfach über seine geflickte, viel zu kleine Unterrobe zog und gehen wollte. Der Junge hatte doch bereits darin geschlafen! Nicht mal einen Reinigungszauber hatte er gesprochen.

„Willst Du Dich nicht waschen?“

Anselm hatte seine diversen Pergamente mehr schlecht als recht verstaut, es war ein heilloses Durcheinander entstanden, aber das war ihm auch egal. Er musste es nicht immer ordentlich haben und so war es viel überraschender, wenn er in die Schublade hineingriff und etwas herauszog. Er hatte dann eine wahrhaft zufällige Wahl getroffen. Zufrieden blickte er drein, als er sich umdrehte und eine spitze Bemerkung Anjuns in - wie er vermutete - Eustachs Richtung abschoss. "Du hast echt aufm Knarl geschlafen, Anjun, oder?"
Anselm schüttelte den Kopf. Ihm stand allerdings nicht der Kopf nach schlechten Schwingungen. Er wollte den ersten Schultag seines letzten Jahres entspannt beginnen. "Ich geh jetzt jedenfalls frühstücken. Bleibt artig." Mit diesen Worten griff er sich seine Schultasche und verließ den Schlafsaal.

tbc: Hauptgebäude: Speisesaal

Eustach fragte sich noch, was ein Knarl sein mochte, als sein Blick den von Anjun traf. Er hatte gehofft, dass er seine Frage unbeantwortet lassen konnte, nachdem Anselm sich dankbarer Weise eingeschaltet hatte, aber jetzt war der Große weg und Anjun noch immer da. Und er sah nicht so aus als ob er ohne eine Antwort auf seine Frage gehen würde.

Eustach kniff die Lippen aufeinander. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass ein Gespräch meist unbeschadet über ihn hinweggehen konnte, wenn er kurz wartete, bis genug Leute etwas gesagt hatten, um die ursprünglich an ihn gerichtete Frage zu vergessen. Leider war das hier nicht der Fall - schon einmal, weil außer ihm und Anjun niemand in der Nähe war. "Ich gehe lieber gleich frühstücken", sagte er und hoffte, das würde Anjun reichen. Warum alle nur dieses Wasser so toll fanden? War ihm ein Rätsel. Das Zeug war nass und es war irgendwie - unheimlich.

Anjun konnte es nicht fassen. Wie konnte ein Zauberer nur so wenig auf sich achten. Dabei stammte Eustach wie er doch selbst bestätigt hatte aus dem Haus Salamander, der Familie, die seiner Familie die Salamander-Steine zum Geschenk gemacht hatten. Anjun hatte zwar nichts von den jüngeren Generationen Salamander gehört, aber viel von seinen Vorfahren. Und arm konnten die nicht sein, wenn sie seiner Familie ein Geschenk machen konnten, das auf Generationen die Parklandschaft zierte. - Auch wenn Eustach irritierender weise so aussah. Aber selbst wenn es so war. Ein Zauberer verlor niemals seinen Stolz – und seine Fähigkeit Reinigungszauber zu sprechen.

„Schau Dich doch mal an! Wie du aussiehst!“ Der Rothaarige machte eine ungehaltene Geste zu den verfilzten Haaren und den Schmutzrändern an dem Kragen und den Ärmeln des anderen Jungen. Anjun duschte zwei mal am Tag und liebte es. Zu Hause hatte er ein Badezimmer ganz für sich allein. Die Dusche war wie ein Spaziergang im warmen Regen und aus duzenden verzauberten Wasserhähnen konnte man je unterschiedlich duftendes Wasser in eine riesige Wanne fließen lassen.

„Sprich wenigstens einen Reinigungszauber über Dich, ehe Du zum Essen gehst.“

Als er den älteren Jungen reden hörte, erschrak Ben etwas. Dabei musste er sich gar keine Sorgen machen, schließlich liebte er Wasser und duschte jeden Tag. Trotzdem machte ihm das Verhalten etwas Angst. Wenn er sich wegen so etwas aufregte, würde er sich vielleicht auch über andere Dinge ärgern. Vielleicht auch über etwas, was Ben tat .. oder eher nicht tat. Neugierig, aber doch ängstlich, betrachtete Ben den Jungen von oben bis unten. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Was würde jetzt nur mit dem anderen Jungen, der sich scheinbar nicht waschen wollte, passieren? Würde er ihm etwas antun, wenn er nicht auf ihn hören würde? Erschrocken ließ Ben sich wieder auf sein Bett fallen. Er würde jetzt lieber erstmal hier bleiben und abwarten, was passieren würde.

//Reinigungszauber?// Eustach überlegte, welche sie davon bereits gelernt hatten. Eigentlich fiel ihm da nur der Ratzeputz ein. Aber wo sollte er den anwenden? Seiner Meinung nach war er nicht wirklich schmutzig, also nicht so als hätte er sich Saft übergegossen oder Erde an der Robe. "J-jawohl", stimmte er allerdings eilig Anjun zu. Er wollte keinen Ärger und so lange man ihn nicht zwang, sich mit Wasser zu reinigen, wäre das auch nicht wirklich ein Problem. "Und wo?" Er kniff wieder die Lippen aufeinander und versuchte unterwürfig zu schauen. Vielleicht half das - auch wenn es bei seinem Vater wenig Effekt hatte.

Anjun hob die Hand und ließ einen kleinen Spiegel heranfliegen. Er hielt ihn den demütig blickenden Eustach vor.

„Sieh Dich doch mal an. Deine Wangen sind voll Staub, die Haare fettig, es ist Schmutz an Deinem Kragen und Deine Fingernägel gehören eigentlich kurz und weiß und nicht lang und schwarz.“

Er fasste den Jungen, fest aber keineswegs brutal, an einem Handgelenk und hielt die kleine, knochige gegen seine eigene glatte, weiße Hand. Der Unterschied hätte ich größer sein können.

„Welche Reinigungszauber beherrscht Du schon?“, fragte er, entschied dann aber, dass es Eustach scheinbar an elementaren Hygienebewußtsein fehlte und er bei den Grundlagen anfangen sollte.

„Am Besten ziehst Du Deine Robe wieder aus und gehst wie wir alle duschen.“ Er öffnete mit einem Schlenker des Zauberstabes Eustachs Kiste, fand aber keine Seife oder Duschegel.

Irritiert den Kopf schüttelnd warf er ihm seine eigene Seife zu. „Gib sie mir wieder, wenn Du fertig bist.“

Was für ein seltsamer Junge. Warum hatte er kein einziges Stückchen Seife.

Eustach war durch Anjuns selbstbewusstes Auftreten und seine bestimmten Worte viel zu sehr eingeschüchtert, um irgendeinen Einwand hervorbringen zu können. Etwas ratlos blickte er eine Weile auf die Seife in seiner Hand, ohne genau zu wissen, was er damit sollte. Natürlich wusch er sich ab und an die Hände, wenn sie wirklich schmutzig geworden waren, aber das ging meist schnell und ohne diese Seife, wie er sie andere schon zum Händewaschen hatte benutzen sehen.

Eustach überlegte, ob er die Seife nehmen und sich heimlich verdrücken konnte, aber vermutlich würde Anjun sicherstellen, dass er auch wirklich in den Waschraum ging. Vielleicht war es auch nicht so schlimm, sich die Hände mit Seife zu waschen. Eustach kaute unschlüssig auf der Unterlippe. Hoffentlich erwartete Anjun nicht, dass er damit auch seine Haare waschen sollte. Dann würde er den Kopf unter das Wasser halten müssen. [OOC: Bitte mitnehmen, =^.^=]

Eustach blickte ein wenig ratlos auf das Stück Seife in seiner Hand, was Anjun noch mehr verwunderte. Er schien nichts damit anfangen zu können. Das gab doch alles keinen Sinn? Kannte der Junge etwa keine Seife? Das konnte der junge Baccaracus bei einem Salamander kaum glauben. Oder benutzten sie Zuhause nur Zauber dafür? Wohl kaum so wie Eustach aussah.

„Komm einfach mit.“, forderte er den Jüngeren auf und trat hinter ihn, um sicher zu stellen, dass er ihm nicht einfach abhaute, ehe sie den Waschraum erreichten.

TBC: Langhaus/Nachtkrabs: Waschraum (Jungen) + Eustach

Als der ältere Schüler mit dem jüngeren schließlich verschwunden war, stand Ben doch noch auf. Es war etwas Zeit vergangen und er musste sich schließlich noch waschen und dann den Weg zum Speisesaal finden! Etwas ängstlich war Ben schon, wenn er darüber nachdachte, dass er jetzt gleich alleine den Weg finden musste und dann auch noch zum Unterricht finden sollte.

Schnell machte er sich auf den Weg in den Waschraum und ging dann frühstücken.
[ooc: Überspring ich jetzt einfach alles und schick ihn direkt in den Unterricht.]

tbc: Rungholt: Zaubertränke-Pavillon (Parallelplay) (08:00-13:00 Uhr: Unterricht)
tbc: Klassenzimmer: Zauberkunde (Parallelplay) (08:00-13:00 Uhr: Unterricht)