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Langhaus/Nachtkrabs: Schlafsaal (Jungen)

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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Okt 07, 2009 11:26 pm

Langhaus/Nachtkrabs: Schlafsaal (Jungen)

Der jahrgangsübergreifende Schlafsaal der Jungen ist ein länglicher Raum, der mit Betten vollgestellt ist, die rechts und links eines freien Gangs in der Mitte stehen. Jedes Bett ist ein Himmelbette mit schweren Vorhängen einmal um das Bett herum. Neben den Betten haben die Schüler ihre Truhen stehen, in welchen ihre persönliche Dingen liegen. Für Kinder aus Muggelhaushalten gibt es Schultruhen, in welche sie ihre Sachen einräumen können. An der hinteren Wand sind mehrere Fenster, vor welchen dunkelrote Vorhänge mit goldenen Kordeln hängen, die nachts von den Tutoren zugezogen werden. Für die jüngeren Schüler ist ab 20.00 Uhr Bettruhe.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Okt 07, 2009 11:28 pm

pp: Langhaus/Nachtkrabs: Aufenthaltsraum

Anjun Baccaracus vergrub seinen Kopf im Kissen. Auch wenn er schon mehrere Monate auf Rungholt war, empfand er es immer noch als ungewohnt mit so vielen Jungen in einem Zimmer zu schlafen und es fiel ihm schwer Ruhe zu finden, wenn links und rechts neben ihm die anderen leise flüsterten oder schnarchten.

Die bunten Bilder des Tages zogen vor seinem inneren Auge vorbei, mischten sich mit Erinnerungen an seine Eltern und seine eigenen Gedanken machten ihn immer schläfriger. Von Ferne kam das dunkle Orakel des Walpurgisfeuer in sein Gedächtnis, doch es machte ihm keine Angst mehr. Er wußte nicht warum, aber er war sich ziemlich sicher, dass das Schlimmste verhindert worden war. Wie viel Schweres auch noch folgen mochte, es gab es noch Hoffnung. Und mit diesem Gedanken schlief er ein.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Fr Okt 09, 2009 11:15 pm

Sanft entschwand Anjun ins Reich der Träume....

Warmer Sommerwind trug die Flügelpferde immer höher hinauf. Viel höher als ein achtähriger Knabe eigentlich fliegen sollte, aber Anjun hatte so lange geschmeichelt und gedroht, bis Elbrecht Rogel nachgegeben hatte. Wie hätte der gutmütige Mittfünfziger seinem jungen Herren – so trotzig, mutig und eigensinnig - auch wiedersprechen können. Wahrscheinlich würde ihnen der Herr von Baccaracus bei ihrer Rückkehr den Marsch blasen und doch würde etwas in den sturmgrauen Augen seines Vaters Anjun sagen, dass er stolz auf seine Kühnheit war.

Längst war das Zauberschloss unter ihnen wie kleines Spielzeug. Doch wie klein sie jetzt erscheinen mochte, ihr Anblick machte ihn stolz: Hoch erhoben lag die heimaltiche Burg auf einem prominenten Bergkegel über dem Rhein. Ganz klar waren Befestigungsanlagen und Schlossgebäude zu sehen. Dort war das Hippogriffentor mit seiner Zugbrücke, ehe drei Windungen in den Burghof führte. Viele Türme waren zu sehen und zwischen den Basteien Standbilder von berühmten Hexen und Zauberern, die seine Ahnen waren. Über den alten Kasematten erhoben sich die dreistöckigen Bauwerke, die mit vielen Türmchen und Fialen verziert waren. Anjun sah mit Freude auf die vier Haupttürme und den Wartturm im Burghof, der sich als Treppenturm an das Haupthaus mit dem Rittersaal und Bibliothek schmiegt. Die Flagge von Hippogriffen, Drachen und Rosen flattete auf seinem Dach. Kündeten von der Anwesenheit des Burgherren. Rechts davon führt eine Freitreppe zur Stammbaumhalle.

Die Landschaft wellte sich unter ihnen in allen Nuancen des Grüns: Dunkles Grün der Sommerwälder, dazwischen das kräftige Grün von Wiesen und das hellere Grün der Weinberge und ganz in der Ferne verschwammen Himmel und Erden im blassen grünblau. Das breite Band des Rheins wand sich unter ihnen in einem scharfen Mäander.

„Gehen wir etwas runter.“ Elbrecht Rogel, zügelte sein Pegasus etwas und gab ihm mit einer Bewegung seiner Schenkel zu verstehen sich rechts von dem hoch aufragenden Schieferberg zu halten. „Gleich werden wir sie sehen.“

„Ich hoffe Du hast recht.“

Der bärtige Mann mit den brauen Lederkleidern lachte dröhnend. „Ich habe immer recht, wenn es um die Nixe geht, junger Herr.“

„Wie kannst Du es wissen?“, der Junge runzelte die Brauen. „Du bist nur ein Squibb.“

„Wie wenig Magie in mir seien mag, das weiß ich ganz bestimmt. - Da ist ein ganz besonderes Band zwischen uns, müßt Ihr wissen.“

Anjun legte den Kopf schief und betrachtete seinen Freund und Rittmeister besorgt. „Du willst doch nicht sagen, dass Du in sie verliebt bist?“

Die grünen Augen unter den buschigen Brauen funkelten vergnügt. „Wie könnte man nicht in sie verliebt sein, junger Herr Baccaracus?“

„Du weißt doch, was Nixen tun, wenn man nicht auf sie achtgibt.“ In seiner jungen Stimme klang nun wirklich Sorgen um Elbrecht Rogel. „Sie töten unschuldige Muggel nur mit dem Klang ihrer wunderschönen Stimme.“

„Und denken sich nichts dabei. Ich weiß...“, unterbrach er lachend. „Und doch sind sie reine Geschöpfe, denn sie ahnen nicht mal, was sie tun.“

„Und deswegen müssen wir auf sie aufpassen.“, nickte Anjun ernst. „Ich will nicht, dass sie Muggel ertränkt. Auch wenn Vater sagt, dass sie wohl eher in einem zoologischen Laboratorium landen würde, wenn sie frei käme. Oder an Vergiftung sterben würde... Ich frage mich, ob wir die Muggel schützen oder die Nixe?“

„Beides, Anjun, beides. Es geht nur zusammen.“

Er nickte wieder sehr ernst. Er kannte seine Verpflichtung. Dann lachte er seinen Reitmeister an. „Ich wette ich bin schneller unten als Du!“
Ein Druck der Fernsen in die Flanke des edlen Tieres und er lenkte sein Flügelpferd im Fluggallopp zu den hoch aufragenden Schiefern herab.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Okt 10, 2009 3:41 pm

Je tiefer wie kamen, um so deutlicher wurden Felsen und rauschende Wasser. Der Rhein wurde gezwungen sich in engen Kurven durch Felsmassiv zu winden. Das Rauschen der sich an den Untiefen und Klippen brechenden Strömung wurde als Echo von den vielen Felsüberhängen nach unten reflektiert und es erschien so, als ob es von den Felsen herstammte.

Anjun tätschelte den Hals seines Tieres und warf einen schnellen Blick über die Schulter zurück, wo Elbrecht Rogel aufgeholt hatte. Der Bärtige hielt seine Mütze fest und lachte über das ganze Gesicht.

Der Junge verzog den Mund. Es verletzte seinen Stolz, dass er ihn hatte gewinnen lassen.

„Wenn Du mich schon gewinnen läßt, dann wenigstens nicht so offensichtlich.“, blaffte er.

Der Reitmeister lachte nur noch mehr. „Ich Euch gewinnen lassen? Nie im Leben würde ich das wagen.“

Anjun wollte etwas Stolzes erwidern, aber er konnte nicht verhindern, dass auch er schmunzeln mußte. Außerdem war es keine wirkliche Schande gegen Elbrecht Rogel zu verlieren, denn der Mann mit dem dröhnenden Bass und den blitzenden grünen Augen galt als der beste Reiter weit und breit. Und noch besser als jeder Magier verstand er es mit den seltenen Flügelpferden umzugehen. Nur ein von Gobbs hätte mehr Verständniss vor die milchweißen Pegasusse gehabt.

Inzwischen waren sie schon ziemlich tief herab gekommen. Fast berührten die Hufe ihrer Reittiere die Bäume des Flußufers. Der Rhein unter ihnen floß schnell und schäumend zwischen den Felsen, doch über dem Rauschen des Wassers lang nun ein Gesang von überirdischer Schönheit.

Anjun erschauderte. Niemand, keine sterbliche Frau, nicht einmal eine Zauberin wie seine Mutter, konnte so überwältigend schön singen.
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Beitrag  Anjun Baccaracus So Okt 11, 2009 1:33 am

Zwischen den Bäumen, hinter der Biegung öffnete sich der Fluß zu einer breiten, flachen Wanne. Fast wie ein See so ruhig waren die Wellen hier auf einmal. Schilf wuchs an den Ufern und Weiden und Büsche bogen ihre Köpfe weit hinab in das träg fließende Wasser.

Als ihre Flügelpferde am kiesigen Ufer aufsetzten, sah Anjun die Nixe im tiefen Wasser schwimmen:

Bis zur Hüfte hatte sie die Gestalt eines zierlichen jungen Mädchens, aber ihr Körper endete in einem biegsamen grüner Fischschwanz, der ruhig paddelte. Ihre schneeweiße, makellose Haut hatte einen perlmuttfarbenen Schimmer und ihr Haar, - golden und voll und durchsetzt von Perlen und Seerosen - , wallte im Wasser um ihre Schultern.

Der Junge zog die Luft ein, während er sich so leise wie möglich, um ihren herrlichen Gesang nicht zu stören, vom Pegasus gleiten ließ. „Sie ist wunderschön.“

„Hmmhmm.“, brummte Elbrecht Rogel zustimmend. Er konnte seinen Blick nicht abwenden von der ätherischen Schönheit vor ihnen im Wasser. Erst die neugierige Frage des Jungen holte ihn halbwegs aus seinen empfindsamen Betrachungen.

„Sie lebt schon sehr lange hier, nicht wahr?“

Die Augen des bärtigen Reitmeisters waren weit geöffnet und es lag ein Sehnen darin, dass Anjun noch nie zuvor bei gesehen hatte. „Die immerschönen Nixen sind zwar nicht unsterblich, doch ihr Leben dauert lange.

Der Junge nickte eifrig: „Ein alter Spruch lautet: Ein Rabenleben währet drei Menschenleben, ein Schildkrötenleben währet drei Rabenleben, und ein Nixenleben währet drei Schildkrötenleben.“

Regungslos beobachteten sie die zierliche Nixe, wie sie anmutig ihre Flossen zu ihrem eigenen Gesang schwang und schillernde Bahnen durchs Wasser zog.

Ein leiches Lächeln spielte um Elbrecht Rogels Lippen. „Ihr habt recht, junger Herr.“ Seine weit geöffneten Augen sahen auf die schöne Schwimmende.

Anjuns Wissensdurst war geweckt. Er näherte sich dem träge fließenden Gewässer und blickte über Seerosen und glitzernde Wellen. Am anderen Ufer, nahe bei den Felsen funkelte ein geheimnisvolles bald blaugrünes bald hell und silbernes Licht, das von tief unten an die Wasseroberfläche strahlte. Reflektionen der Sonne? Oder war es doch der kristallene Eingang zu ihrem Wasserschloss?

„Stimmt es, dass sie dort unten die Seelen der Ertränkten in gläsernen Kugeln aufbewahrt?“

So langsamen wie er antwortete, schien der Reitmeister selber aus der Tiefe des Stromes aufzutauchen. „So heißt es... Und es heißt auch, dass sie die Seelen dort für die Zaubertränke Eurer Familie verwahrt.“

„Glaubst Du das auch?“

Elbrecht Rogel antwortete zunächst nicht. Sein Blick war immer noch gefangen vom Tanz der Seejungfrau in den Wellen. Als er den Kopf wandte, schien er sich mit Gewalt von der anmutigen Nymphe losreißen zu müssen.

„Gerade als Baccaracus solltet Ihr wissen, dass selbst in Märchen ein Stück Wahrheit liegt. Habt Ihr Euren Vater nie gefragt, was das für Kugeln sind, die in seinem Labor ganz hinten, oben liegen? Nicht im Kräuterlabor, sondern in den Tiefen der Höhlen unter der Burg?“

„Woher weißt Du davon?“, fragte Anjun scharf.

Der Bärtige lachte. „Wenn es jemanden außer seiner Familie gibt, dem Cyberian traut, dann ist es mir. Und vielleicht noch Jasinai Rottmeister...“
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Beitrag  Jörn Silber So Okt 11, 2009 11:17 am

pp: Rungholt: Festplatz (18:00-22:00 Uhr: Walpurgisfeier)

Als Jörn den Schlafsaal betrat, herrschte hier noch immer leises Gerede. Natürlich hatte er dafür in gewisser Weise Verständnis, doch es war auch seine Aufgabe für ruhe zu sorgen. Zu nähst zog sich Jörn aber um. Nach dem er fertig war, schlich er sich zu den Unterhaltenden und flüsterte:,, Meine Herrn, es ist schon nach 23.00 Uhr, sie können sich auch noch morgen Unterhalten.“ Anschließend ging Jörn in sein Bett. Nach kurzer Zeit war er eingeschlafen und träumte von Diana.
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Beitrag  Anjun Baccaracus So Okt 11, 2009 8:34 pm

Ein kristallklarer Ruf lenkte ihren Blick wieder zu der immerschönen Nixe. Sie war nahe herangeschwommen und sie hörten sie in ihrer hell flirrenden Perlensprache einen Gruß ehr singen als rufen. Die Wasserjungfrau sprang aus dem Fluß, hockte sich auf die glitzernden Kieselsteine des Ufers und reckte ihre Arme der Sonne entgegen, während auf ihrem langen Haar die Wassertropfen im Licht funkelten.

Anjun sah, dass sie keine Haut hatte wie ein Mensch, sondern über und über mit winzigen, schillernden Schuppen besetzt war. Ihre Augen waren klar und blau wie Aquamarine, und zwischen ihren schlanken Finger entdeckte er hauchzarte Schwimmhäute.

„Wo kommt ihr her?“ Die Nixe sprach leise und es klang wie Gesang. Ihr Blick traf Anjun ins Herz. „Dich kenne ich, Du bist der junge Herr auf Baccaracus.“ Sie wandte ihren hübschen Kopf und sah Elbrecht Rogel an. „Auch Dich habe ich schon oft hier gesehen.“, sagte sie perlenhell.

Der Reitmeister näherte sich langsam, beinahe ehrfürchtig und setzte sich neben die Nixe. Dass er dabei ganz naß wurde, schien ihn nicht im geringsten zu stören.

„Du kennst mich?“, fragte er scheu.

„Wie sollte ich Dich nicht kennen, wo Du mich oft von den Büschen aus beobachtet hast?“, fragte sie Seejungfrau sanft und sah mit schräg gelegtem Kopf zu ihm auf. „Außerdem haben mir meine Fischlein, Libellen und Frösche von Dir erzählt. Und die Enten sind Dir bis ins Dorf gefolgt.“

Die Erkenntniss, dass sie ihn nicht nur bemerkt, sondern auch beobachtet hatte, ließ ein Feuer in Elbrecht Rogels Augen aufleuchten, das Anjun bislang nur bei seinen Eltern gesehen hatte. Ein Sehnen wenn sie ich umschlangen und küßten. Meist bevor sie nach Jasinai Rottmeister klingelten, um ihm Extra-Unterricht zu verpassen oder bevor sie ihn auf sein Zimmer schickten.

„Ich war in der Tat oft hier und habe Deinem Gesang gelauscht.“

„Und, hat es Dir gefallen?“ Die Nixe lachte heiter und planschte mit ihrem Fischschwanz im Fluß. - Anjun erinnerte sich, dass seine Mutter ihm erklärt hatte Seejungfrauen müßte immer zumindest eine Flosse im Wasser haben, um nicht zu vertrocken.

„Wie könnte es mir nicht gefallen, liebreizende Wassernymphe.“

Die Nixe legte den Kopf schief und schaute den still dasitzenden Mann neugierig an. Sie streckte ihre Hand nach Elbrecht Rogel aus. „Was wächst dort in Deinem Gesicht?“, fragte sie ganz erstaunt.

Ihre Hand tastete nach seinem bärtigen Gesicht und legte sich dann auf seine Brust. Wie ein neugieriges Kind befingerte sie ihn und wußten offenbar nicht, was sie von ihm, diesem seltsamen, haarigen, flossenlosen Wesen halten sollten.

Plötzlich legen sich zwei kühle Arme um Elbrecht Rogels Hals, goldene Haare hüllen den Reitmeister ein und die Nixe läßt sich auf ihn fallen. Sie wand ihren Fischleib um ihn herum und zog den Mann zu sich herunter. Ihn mit all ihrem Sein umfassend, küßte sie ihn wie eine Ertrinkende. Mit entrücktem Blick umschlang auch er ihren kühlen Fischleib und erwiderte ihren Kuß. So innig und dringend, dass er nicht zum Atemholen kam.

Anjun zögerte. Was sollte er unternehmen? Gab es dazu überhaupt Grund? Er tastete nach seinem Zauberstab; unsicher wie er ihn überhaupt gebrauchen sollte.

Mit pochendem Herzen und allem Mut zu dem er fähig war, baute er sich über der fischschwanzigen Schönen auf.

„Gib ihn frei!“, befahl er so streng er nur irgend konnte. „Ich, der Herr von Baccaracus, befehle es!“

Die Nixe löste sich von Elbrecht Rogel und lachte perlend. „Es war nur Spaß!“

Sie sprang in einem eleganten Bogen in den Fluß und spritzte immer noch lachend Wasser nach ihm. „Glaubt Ihr ich wüßte nicht, dass ihr Baccaracus' mir verboten habt jemanden zu ertränken?“

Einmal noch wandte sie sich um und umfasste ihr Blick den schroffen Felsen und das liebliche Tal. Dann tauchte sie in die Tiefen des Rheins. Eine Weile konnte man noch ihre schlanke Siluette zwischen den Wellen schimmern sehen, dann tauchte sie in die Tiefe, bis sie zu der Höhle am Fuße des Felsens gelangte und war verschwunden.

Elbrecht Rogel erhob sich seufzend. Sein Blick war voller unerfüllter Liebe und Melancholie, doch er drückte Anjuns kleine Hand. „Ich weiß nicht, ob das nötig war. Aber Danke für Deine Absichten.“ Er lächelte schief, während er den Rhein herauf sah. „Sie ist wunderbar. Sie ist so anders als alle anderen Frauen. Es interessiert sie nicht, ob ich Muggel, Squibb oder Zauberer bin. Sie ist einfach nur liebreizend. Die Schönheit in Person...“

Anjun sah über den grün schimmernd Fluß dorthin wo er die Wasserjungfrau das letzte Mal erahnt hatte. Der Blick seiner eisblauenen Augen waren von einem nachdenklichen Ernst, der kaum zu den zarten, kindlichen Zügen passen wollte.

„Was wird aus ihr wenn ich sterbe?“, fragte er und sah zum Reitmeister hoch. „Was wird aus den Drachen? Was aus all den Wundern und Schrecknissen?“

„Ihr werdet nicht sterben, Herr.“

Er nickte. „Ich werde das Erbe hüten.“
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Beitrag  Anselm Thal Di Okt 13, 2009 7:54 pm

pp: Langhaus/Nachtkrabs: Aufenthaltsraum +Eustach

Anselm betrat also den Schlafsaal der Jungen. Er konnte die schlafenden Schüler hören und ließ prüfend seinen Blick durchs Dunkle schweifen, bis er sich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Dann hatte er Eustachs Bett im hinteren Teil des Schlafsaals entdeckt. Er ging zu dem Bett und hob den Fünftklässler von seiner Schulter.
"Jetzt kannst du auch anständig schlafen." murmelte er grinsend.
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Beitrag  Eustach Salamander Di Okt 13, 2009 11:33 pm

"Ja...mache ich sofort", versicherte Eustach eilig, als Anselm ihn endlich absetzte. Hoffentlich hatte er den Großen nicht zu sehr verärgert, weil er länger aufgeblieben war. Eustach schälte sich aus seiner roten Walpurgisrobe und behielt nur seine Leinen-Unterrobe an, die er auch als Schlafanzug benutzte. Bevor Anselm böse werden konnte, rutschte Eustach schnell unter die Bettdecke und kniff die Augen zu.
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