Hauptgebäude: Speisesaal

"Muh." rutschte ihr es aus, wie ein Niesen, als Anjun irgendeine Magie einsetzte. "Hupps, tut mir Leid." meinte Martha kichernd. "Bunter Lumos? Das kenn ich nichtmal!" sagte sie frei heraus. Sie bewegte sich tänzelnd vor sich hin und der Heinzelmann war völlig weg getreten und plapperte unerständliches Zeug. "Der ist ja voll wie ein Amtmann, Hehe!" sagte sie beschwippst und wiegte den Heinzelmann. Es schien so, desto länger sie in seiner Nähe war, desto mehr wurde sie selbst benebelt.

Plötzlich sah sie Shouky, die mit anderen Leuten herum stand und ebenfalls von Heinzel angestoßen wurden. "Ai' Caramba! Hey, Gofi, Hör zu, Gofi, ich muss dir was erzählen!" sagte sie, steuerte die Polonaise auf die Gruppe zu und hängte sich an Shoukys Schultern. "Hast du's schon gewusst, Ampelbirne steht auf dich´! Ich schwör's er hat's gerade eben gesagt' 'Er weiß garnicht wo er hingucken soll' sagte er! Ehrlich! Ich schwör' auf die Kniescheiben von Ben!" sagte sie benebelt und hob die Hand hoch.

Die Richtung der Polonaise wurde verändert, und sie steuerten nun auf eine Gruppe zu, wo unter anderem auch Shouky stand. "Hi Unbekannte!", rief Diana ihr fröhlich zu und lachte auf, als sie Marthas Kommentar hörte. "Ich glaube, Miss Kuh hat was getrunken!" Sie winkte Shouky zu, damit sie auch mitmachte und strahlte sie an.
"Guck mal, ich kann auf hochhackigen Schuhen laufen! Okay, Anjun hat vielleicht ein bisschen nachgeholfen...aber sonst...das solltest du übrigens nicht in der Nähe von Noise oer Jörn machen, die denken sonst,du verfluchst mich oder so."

Anjun lächelte Diana schief an. „Die beiden brauchen keinen Zauber dazu.“ Da er aber keine Lust hatte sich die Laune verderben zu lassen, schwang er den Zauberstab und helles buntes Licht in allen Farben des Regenbogens schoss daraus hervor. Er veränderte den Zauber und ließ das Licht in tausend Funken explodieren, die dann wie Konfetti auf die Tanzenden herab regneten.

Die Heinzel fingen mit einer Polonaise an und forderten sofort alle zum Mitmachen auf. Auch Shouky wurde von einem angestupst. Sie warf einen Blick auf Dominic, der immer noch ziemlich wütend aussah. Einerseits wollte sie ihn nicht alleine hier sitzen lassen aber andererseits.. vielleicht war er auch froh, wenn Shouky endlich verschwunden war. Sie sah Högni an und überlegte, was sie tun sollte.

Doch viel Zeit blieb ihr nicht, denn plötzlzich kam die Polonaise-Schlange in der Diana, Martha und Anjun eingereiht waren. Martha begrüßte Shouky gleich total überdreht. "Hast dus schon gewusst, Ampelbirne steht auf dich" Shouky sah die 5. Klässlerin völlig verwirrt an. "Was? Wer? Wer ist denn.. Ampelbirne?" Sie starrte zwischen Martha, Diana und Anjun hin und her, bis sie plötzlich verstand: Martha meinte Anjun! Shouky fing an zu lachen. "Ach, so ein Quatsch," meinte sie kichernd. Irgendwie wirkte Martha recht aufgedreht.. "Das glaub ich aber auch," bestätigte Shouky immer noch lachend Dianas Kommentar.

"Süßes Kostüm," meinte sie dann grinsend zu ihrer Freundin. "Anjun musste nachhelfen? Eine Biene, die nicht auf hochhackigen Schuhen laufen kann? Was ist das denn?" fragte sie lachend.

Plötzlich sprühte helles buntes Licht in allen möglichen Farben aus Anjuns Zauberstab. "Ohh, wie schön," begeistert strahlte Shouky Anjun an.

Anjun strahlte zurück. Er fühlte sich seltsam euphorisch. Ein Geruch wie von Blütenstaub, lag ihm in der Nase und von irgendwo her, meinte er ihn zu kennen. Eine Warnlampe leuchtete auf. Noch ehe er den Gedanken ganz zu Ende gedacht hatte, hakte er sich lachend bei Diana und Shouky ein. Ein wilder CanCan hatte begonnen und der Junge lachte die beiden an: „Kommen Sie meine Damen. Sie sind beide hübsch und sollten mir bei diesem Tanz die Ehre geben.“

Aufeinmal kam eine Cleopatra auf Kathy zu und redete sie an. "Hi Jekaterina! Ja, ich bin's. Nur etwas...äh... karrotisierter..."
Kathy fing an zu lachen. Manchmal, und wirklich nur manchmal, dachte sie sich selbst Adjektive aus. Für sie passten Steigerungsformen von Zeit zu Zeit einfach besser, wie sie fand. "Du siehst aber auch nicht schlecht aus.", fügte sie grinsend hinzu.
"Aber wo ist denn dein Markus Antonius?!" [OCC: Oh Gott, schreibt man den so?!] Nun grinste Kathy verschmitzt...
Sie hoffte, dass Jekaterina den Spaß verstehen würde und nicht sauer auf sie werden würde...

Gisela hörte Ben beim Reden zu und nutzte die Zeit dafür, genüsslich ihre Brezel weiter zu verzehren, als Penny plötzlich auftauchte. Gisela wollte eigentlich Ben antworten, musterte ihre Freundin dann aber für einen Augenblick ungläubig und brach dann in prustendes Gelächter aus. Sie lachte bestimmt eine ganze Minute lang, bis sie japsend auf ihren Knien lag und jammernd beteuerte, dass das einfach "Zu komisch" sei und sie nicht mehr könne. Hilflos kugelte sie sich unter einem weiteren Lachanfall auf dem Boden.
Penny, ein Teil ihres dynamischen Trios, stand da in einem... einem Kleid. Gisela trug sowas auch nie, aber Penny lehnte das eigentlich kategorisch ab, so war ihr Eindruck. Und Gisela wusste jetzt auch, warum: Penny sah darin ihrer Meinung nach total albern aus.

Ben war begeistert, als plötzlich ein Mädchen, das ein Kleid anhatte, zu den beiden kam. Anscheinend gefielen ihr ihre Sandalen nicht, denn das war das erste worüber sie sich beschwerte. "Ich bin Ben," meinte er lächelnd, als das Mädchen sich als Penny vorstellte. Er wollte ihr auch sagen, dass sie nicht störte, doch das wurde vom lauten Gelächter von Gisela unterbrochen. Verwirrt sah Ben zwischen den beiden Mädchen hin und her. Er selbst fand ihre Kostüme beide sehr schön! Vor allem Pennys Kleid gefiel ihm. Aber das schienen die beiden wohl anders zu sehen. Ben schwieg lieber und aß seine Brezel weiter, bevor er noch etwas Falsches sagte und sich unbeliebt machen würde.

Dominic saß schmollend auf dem Boden und zuckte heftig zusammen, als plötzlich eine ganze Traube an Menschen in seine Richtung kam. Glücklicherweise wollten sie nichts von ihm, sondern waren mit Shouky zugange, sodass er sich nach den ersten Zuckungen wieder entspannen konnte. Er hob kurz den Kopf und sah verschiedene Schüler offenbar ziemlich ausgelassen eine Polonaise bilden. Vorsichtig richtete Dominic sich auf, was mit übergroßen Händen, Füßen und in Gesicht hängenden Schlappohren gar nicht so leicht fiel, aber ihn schließlich doch wieder auf die Beine brachte.
Dominic lehnte sich gegen den Spiegel, der ihm vorhin noch einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte und beobachtete das Treiben in seiner Nähe. Buntes Lumos, was für eine kindische Spielerei... Und doch schaute er einigermaßen fasziniert auf das bunte Leuchten, das Anjuns Zauberstab produziert hatte. Seine grundsätzlich abwehrende Körperhaltung entspannte sich in seinem Häschenkostüm und er beobachtete, offenbar nicht völlig desinteressiert, was als nächstes passieren würde.

Martha war mittlerweile so sehr von dem Zauber, der von dem Heinzel ausging, beeinflusst, das sie langsam aufhörte ihre Umgebung reell wahr zu nehmen. Sie tanzte mit dem ohnmächtigen Heinzel, indem sie ihn an die Händen griff und sich mit ihm drehte. "Hui, also, das war ja was... nicht, Victoria?" sagte sie betäubt und umarmte den Heinzel. Sie ging zu dem Jungen, der als pinker Hase verkleidet war: "Wie niedlich! Ein Häschen.. " sagte sie, umarmte und rieb ihren Kopf an dem flauschigen Kostüm des älteren Jungen, der nicht gerade gut-gelaunt aussah. Schließlich wurde es doch zu viel, sie nickte stehend ein und sank langsam vor den Füßen des Jungen zu Boden. Sie fing an zu schnarchen.

Shouky drehte sich um, als sie plötzlich ein Schnarchen hörte. "Oh man," murmelte sie, als sie Martha vor Dominic liegen sah. "Was ist hier nur los?" Völlig verwirrt sah sie sich um und beschloss dann, zu Dominic zu gehen, um zu erfahren was los war. Sie zeigte auf Martha. "Du hast ihr nichts getan oder?" Grinsend zuckte sie mit den Schultern. Nein, dann würde sie ja wohl nicht schnarchen.. oder.. wenn er sie verzaubert hätte. Nachdenklich beugte Shouky sich zu Martha runter und piekste ihr in den Bauch. Hilflos warf sie einen Blick zu Anjun und Diana, die fröhlich miteinander tanzten.

Gisela begrüßte Penny und brach in einem heiden Lachanfall los. Penny zog eine Augenbraue hoch und fragte: "Was bitte ist dadran-", sie deutete auf ihr Kleid "-so lusti..." Doch ehe sie aussprechen konnte fand sie sich neben Gisela auf dem Boden liegen und vor wildem Lachen umsich schlagend wieder.

Penny kam es wie eine ganze Weile vor, als sie aufhörte zu lachen und dann sah sie zu dem Jungen, der sich als Ben vorgestellt hatte. "Ben. Hallo Ben." Und wieder ein Lachanfall. Fasching war wirklich etwas schönes. Alle waren lustig und gut gelaunt. Nur hoffte Penny, dass Ben ihren Lachanfall nicht missinterpretierte. Dieser war nämlich keinesfalls gegen Ben gerichtet, sondern viel mehr gegen sie selbst.

Eine Minute zu spät stand sie mühevoll und mit knallrotem Gesicht wieder auf, als sie daran dachte, das es vielleicht etwas unklug war, sich in einem Kleid auf den Boden zu werfen. Das wirft Falten! hatte ihre Mutter ihr gepredigt. Und außerdem musste es ziemlich seltsam aussehen, ein Fliegenpilz und eine Fee, sich vor Lachen krümmend, die gemeinsam auf dem Boden lagen...

"Du siehst... zum Schreien komisch aus." erwiderte Gisela, die sich mittlerweile wieder gefangen hatte und sich japsend aufsetzte. Sie erhob sich vorsichtig, stand noch etwas wackelig auf den Beinen und stützte sich sicherheitshalber auf Bens Schulter ab, während sie mit ihrer freien Hand ihr Kostüm richtete.
"Du, im Kleid... Nein, das passt einfach nicht zusammen." Sie war knallrot im Gesicht, aber sie glaubte, sich mittlerweile wieder gefangen zu haben. Dann wandte sie sich an Ben. "Sorry... Was hattest du gesagt?"

Dominic hatte sich gerade in seiner Beobachterrolle eingerichtet und plante schon seinen Aufsatz "Abnormalität des Normalen: Was Karneval gewollt mit Jugendlichen macht", als er plötzlich ungewollt ins Geschehen mit einbezogen wurde... und dann auch noch angefasst. Er machte instinktiv einen Satz weg von Martha, die aber sogleich auch eingeschlafen war. Er blickte sie befremdet an, konnte sich aber keinen Reim auf das Verhalten der Fünftklässlerin machen. Und wieso sie schnarchte, verstand er auch nicht. Dann kam Shouky hinzu, was die Angelegenheit nicht besser machte.
"Noch nicht. Aber das kann noch passieren." erwiderte er in Shoukys Richtung und musterte die schlafende Martha skeptisch, klang aber nicht so agressiv dabei, wie sonst üblich. Sein Blick wanderte durch den Raum. "Wahr wohl alles zu viel für das Gör." stellte er nüchtern fest. "Kein Durchhaltevermögen."

Penny fing selbstverständlich auch noch an zu lachen und die beiden Mädchen hatten einen Lachkrampf nach dem anderen. Ben hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Vermutlich hatten die beiden einfach nur gute Laune, wie der Rest der Schüler. An Fasching hatte man immer gute Laune! Das hatte seine Mutter ihm früher schon immer vorgehalten, wenn er wieder mal wütend in der Ecke saß, weil sie ihn zuvor geärgert hatten.

Als Gisela sich irgendwann wieder etwas beruhigt hatte, fragte sie ihn, was er gesagt hatte. "Ich äh..," fing Ben nachdenklich an, doch eigentlich wusste er es gar nicht mehr. Seine Gedanken waren längst schon wo ganz anders gewesen, also zuckte er lieber mit den Schultern. "Weiß nicht mehr..," murmelte er leise.

Gisela musterte Ben einen Augenblick und knuffte ihn dann freundschaftlich, nachdem sie ihre Hand wieder von seiner Schulter gezogen hatte. "Naja, macht ja nix, Benny, also deine Mutter ist eine Hexe... und dein Vater nicht." Gisela rekapitulierte kurz, was sie noch im Gedächtnis hatte von dem, was er ihr erzählt hatte. "Tschuldigung, aber Penny hier sieht einfach total bescheuert aus." Sie kicherte noch einmal kurz. "Und dein Vater war total überrascht, dass du ein Zauberer bist... Wobei dein Vater keine Hexe sein kann, ist ja auch klar... Aber du weißt, was ich meine, ne? Ne? Aber wieso war der so überrascht? Hat deine Mama deinem Papa etwa nie gezeigt, was sie so alles kann?" fragte Gisela erstaunt. Ihrer Vorstellung nach hexten Hexen in ihrer Freizeit eigentlich den ganzen Tag und machten nichts magielos.

"karrotisiert?" Jekaterina lachte auf und sah die karotte lächelnd an. "das ist doch mal ein Wort. Und bin ich dann...kleopatisiert? Das hört sich ja verrückt an." Auch Jekaterina bediente sich am Buffet und sah belustigt in die Menge, wo gerade eine Polonaise stattfamd. Vorerst wollte Jekaterina lieber eine Zuschauerin bleiben, aber später würde sie vielleicht auch aktiv mitfeiern. Auf Kathys kommentar hin lächelte sie erneut. "Marcus Antonius? So weit ich weiß, hat er nach seiner Niederlage gegen Kaiser Augustus Selbstmord verübt. Kleopatra auf...und heute ist sie wieder auferstanden." grinsend sah sich Jekaterina um und fixierte ein Mädchen, dass offenbar eingeschlafen ist. Sie wusste nicht, ob es die feier an sich oder Kathys gegenwart bewirkte, sie war jedoch gut gelaunt, und das Kostüm war ihr inzwischen auch egal. Wenn man sich die anderen an sah, hatte sie sogar einigermaßen Glück; wenn sie sich nicht recht irrte, stand dort ein Hässchen, eine schlafende Kuh und ein Junge, von dem sie nicht genau wusste, was sein Kostüm darstellen sollte. Es sah jedenfalls komisch uas und sie fing an, zu grinsen. Mit Kleopatra war Jekaterina noch ziemlich gut bedient.
"feiert man hier jedes Jahr Fasching so? Wirklich immer mit verkleiden?", fragte sie ihre Freundin und sah sich weiterhin neugierig um. "Ich glaube, mein Favorit ist das Schweinchen."

Anjun wirbelte Diana fröhlich herum. Er war euphorisch wie schon lange nicht mehr. Auch andere Kinder lachten und tanzten wilder als sonst. Dann kippte Martha um und von Ferne klang die warnende Stimme Jasinai Rottmeisters in seinen Ohren. //Stimmungsduft ist ein schwer herzustellendes Gebräu.// Verwirrt schüttelte der Junge den Kopf und fragte sich, warum er das gerade jetzt dachte, wo sich sein Kopf vor Glück drehte und er doch nichts anderes wollte, als tanzen, tanzen, tanzen.

Anjuns Tanzfieber brachte Diana zum stolpern, und sie fand sich auf dem Boden wieder. "Hoppla", sagte sie verwundert und rappelte sich wieder hoch. "das war doch irgendwie klar, oder?" Sie sah sich grinsend um und ihr Blick fiel auf eine schlafende Kuh. "Was ist da denn los?" Da shouky in der nähe stand, schob sie anjun zu ihr und sah martha besorgt an. "Sie kam mir zwar betrunken vor, aber so voll kann sie doch gar nicht sein, allein schon weil sie gar kein alkohol getrunken hat, oder?", fragte sie und sah verwundert zu anjun.

Martha war völlig weg getreten, und der Heinzel lag neben ihr, ebenfallls ohnmächtig. Sie war in einem Art Halbschlaf, sie hörte, wie einiges an Aufmerksamkeit auf sie gezogen wurde. Sie hörte die Stimme von Shouky, und spührte, wie sie an ihr herum stocherte. Auch die Stimme des quirligen Mädchens aus der 11 Klasse, das zu ihr und Anjun gestoßen war, überhörte sie nicht. Auch die Stimme des Jungen, vor dem sie umgekippt war, hörte sie: "Gör" schimpfte er sie. Sie öffnete nach einiger Zeit leicht die Augen und sah Shouky und den Jungen im Hasenkostüm. Sie halluzinerte, und war immernoch nicht sie selbst. "Gofi, Häschen... Bin... ich tod... ?" fragte sie taub.

„Stimmungsduft“, brachte Anjun mühsam hervor. „Das Gebräu ist mißlungen.“ Es fiel ihm sehr schwer seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Eine schier überwältigende Freude vernebelte seinen Geist; erfasste seine Arme und Füße und zwang ihn dazu Diana im Tanz herumzuwirbeln. „Wir müssen...“, stöhnte er und versuchte seinen Zauberstab zu ziehen, während ein anderer Teil von ihm danach drängte Diana zu sich heran zu ziehen. Ihm schwindelte. Vor ihm drehten sich die anderen Schüler zu verschwommenen Farben. Der Stimmungsduft hatte mittlerweile ziemlich viele der Kinder und sogar einige Lehrer erfasst.

Anjun schloss die Augen und versuchte sich zu konzentieren. „Du... mußt ...mir... helfen ….Diana.“, ächtzte er. Es kostete ihn große Anstrengung dem Drang weiterzutanzen zu widerstehen. „Wir ...müssen... die.. Fenster... öffnen... Ein... Wind...zaub...ber...“

"Sieht wohl so aus," bestätigte Shouky mit einem Blick zu Dominic. "Deine Laune hat sich immer noch nicht gebessert, was?" fragte sie grinsend und schüttelte dann den Kopf. Immerhin klang Dominic etwas freundlicher als einige Minuten zuvor, aber überzeugt war Shouky davon trotzdem noch nicht.

Diana und Anjun tanzten immer noch, doch als ihnen auffiel, dass Martha am Boden lag, kamen auch die beiden dazu. Irgendwie schien auch Anjun völlig ausgewechselt. "Sind denn jetzt alle völlig verrückt, nur weil Fasching ist?" Verwirrt sah Shouky wieder zu Dominic. Scheinbar war er der einzige, der wie immer war.

Plötzlich öffnete Martha die Augen. "Gofi, Häschen.. Bin.. ich tot..?" "Tot? Warum solltest du tot sein?" Shouky seufzte. "Wie kommst du überhaupt auf Gofi? Das klingt vielleicht blöd," grummelnd stand sie wieder auf. Scheinbar ging es Martha einigermasen gut, sonst würde sie gar nicht in der Lage sein zu sprechen.

Sie hörte wieder die Stimme von Shouky, die etwas sagte, das sie nicht ganz verstand, sie sah alles verschwommen und verzerrt. "... Ich bin keine Göre!" sagte sie, schaute jedoch Shouky an, die sie für Dominic hielt. "...Glaub mir..." sie gähnte. "Irgendetwas... stimmt nicht. Schau dich mal um! Siehst du nicht die ganzen Hasen?! Siehst du sie nicht?!" sagte sie immernoch betäubt und halluzinierte vor sich hin. "...Ich glaub, ich bin verflucht, mein liebes kleines Häschen..." sagte sie und klammerte sich an Shoukys Bein fest.

Dominic musterte Martha kurz und sagte dann, süffisant grinsend. "Doch eine Göre. Definitiv." Er schüttelte den Kopf und blickte in die Runde. Plötzlich standen alle um Martha herum. Das war eine merkwürdige Situation. Es war doch Fasching. Da sollten nicht alle um eine Fünftklässlerin herumstehen, die sich seltsam benahm und dieses Verhalten komisch finden, das gehörte doch dazu.
"Also, was nun? Maulaffen feilhalten oder was?" Er guckte zu Shouky. "Du hast dich doch beschwert, dass ich nur trübselig in der Ecke hocke und jetzt bist du hier total passiv und machst nichts mehr." Er guckte sich um. Um sie herum schien das Fest in vollem Gange zu sein. Man unterhielt sich, aß, trank und tanzte. Das erschien ihm auf einmal total widersinnig. Also griff er kurzerhand nach Shoukys Hand.
"Wenn du also meinst, ich solle mich am allgemeinen Frohsinn beteiligen, dann ist jetzt deine einmalige Chance... Sonst..." Er blickte sich um. "Frag ich Anselm oder so, ob er tanzen will." Wer hatte ihm denn den Frohsinn ins Gesicht gezaubert? Für einen Moment blickte er irritiert drein ob dem, was er gesagt hatte. Doch die Irritation verschwand wieder. Stattdessen fühlte er sich umso besser gelaunter, dass er Shouky wahrscheinlich total verwirrt hatte mit einer Antwort, die sie nicht erwartet hatte. Er fühlte sich gelöst.

"Jaja, die ganzen Hasen.. ich glaubs auch," meinte Shouky zu Martha und verdrehte die Augen. Vorsichtig schüttelte sie die 5. Klässlerin ab, die an ihrem Bein hing, als Dominic plötzlich nach Shoukys Hand griff.
Völlig verwirrt sah sie ihn an. Jetzt kam er plötzlich auch auf die Idee zu tanzen! Shouky grinste, das war eigentlich das, was sie die ganze Zeit erreichen wollte - dass Dominic nicht mehr nur in der Ecke rumsitzen würde. Sie zuckte mit den Schultern, es wunderte sie zwar, aber dagegen hatte sie sicher nichts. "Na meinetwegen! Dann mal los," lächelnd zog sie Dominic von Martha weg. "Die beruhigt sich schon wieder," meinte sie mit einem letzten Blick auf die 5. Klässlerin.