Bogenfleet: Meerweib und Meier (Buchhandlung)

Dies ist der berühmte Buchladen von Torben Meier und Gervinus Meerweib. Sie führen alle Schulbücher und noch viel mehr. Der Laden ist magisch und somit von innen viel größer als von außen. Hier gibt es mehr Regale als in der Bibliothek von Rungholt. Gerne ist ihnen Herr Ligaturfritz, der hier angestellte Heinzelmann, bei der Suche nach Ihren Büchern behilflich.

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Högni schlenderte das Fleet entlang und betrat die magische Buchhandlung von Meerweib und Meier. Da er mehrmals die Woche in den Ferien in Hamburg unterwegs war, hatte er seine Einkäufe nach Eintreffen der Zeugnisse nach und nach erledigt und somit nicht mehr viel auf seiner Liste. Auch jetzt war er eher nebenbei hier, war er doch auf dem Weg zum Quidditchtraining und hatte noch ein wenig Zeit, um seine Bücher mitzunehmen.

Außerdem war die Buchhandlung ein guter Ort, an dem man vielleicht Schulfreunde oder andere Bekannte treffen konnte, vor allem die Bücherfreunde unter ihnen wie Dominic oder Amabella, wenngleich Dominic wohl zurzeit noch in Italien war und er bei Amabella keine Ahnung hatte, ob sie ihre Bücher nicht gleich am ersten Tag gekauft hatte. Von beiden hatte er die Ferien über nichts gehört (was er auch nicht erwartet hatte), aber er hatte Dominic tatsächlich eine Ansichtskarte aus Hamburg geschickt, weil er die Idee witzig fand - Dominic vermutlich allerdings weniger.

Högni wandte sich den Regalen mit den Schulbüchern zu und friemelte den Einkaufszettel aus seiner Jeans. Anders als die meisten Hexen und Zauberer im Fleet trug er seine Muggelkleidung, da er mit der U-Bahn hier war und sich nach dem Training noch mit ein paar Muggelfreunden treffen wollte.

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Martha war zurzeit nur kurzfristig in Hamburg um die Einkäufe für die Schule zu erledigen. Als Schulanfängerin benötigte sie noch einiges an Lehrbüchern und der Schulanfang war garnicht mehr sehr fern. Sie war mit ihrem Cousin und ihrem Vater da, die jedoch in anderen Läden waren um weiteres Schulmaterial zu kaufen.

Als Tochter eines Muggels, wusste sie wie man sich anzukleiden hat um nicht sonderlich auf zu fallen, heute hatte sie Jeans und ein langes weites T-Shirt an, sie benötigte bereits recht große Kleidergrößen. Martha war gerade dabei verzweifelt nach einem Buch für Kräuterkunde und Zaubertränke zu suchen, als sie ein alter Heinzel mit piepisger Stimme ansprach: "Hallo, junge Dame, kann ich ihnen behilflich sein?" fragte er höfflich . "Ja, allerdings." fing sie an. "Ich bräuchte ein Exemplar von Magische Pflanzen und Kräuter." antwortete sie. Martha fühlte sich etwas seltsam, als sie zu dem Heinzel runter schauen musste um überhaupt mit ihm sprechen zu können. "Moment, warten sie kurz, meine Liebe" meinte er und flitzte zu einem weit entfernten Bücherregal. Außer Martha waren hier nicht viele Leute, ihr fiel ein älterer blässlicher und sommersprossiger Jungen auf, der ebenfalls Muggelkleidung an hatte, jedoch gewiss ein Zauberer war. Der Heinzel kam mit einem dicken Wälzer zurück, der einen grünen Einband hatte. "Danke" meinte Martha und nahm das Buch an sich. "Bitteschön, Es ist sehr nett von ihnen ein Buch für ihr kleines Geschwisterchen zu kaufen, bestimmt ist er oder sie sehr aufgeregt wegen seinem ersten Jahr." Martha schaute ihn schief an und war etwas verletzt. "Also wissen sie, ich kann das recht gut beurteilen, weil ICH er oder sie bin." antworte sie einwenig barsch auf seine Bemerkung. Der arme Heinzel fuhr einwenig zusammen und stotterte: "Äh.. das, das tut mir Leid... ich wusste nicht, sie sehen so, naja..." "Schon in Ordnung, können sie ja ichts dafür, ich geh dann mal bezahlen" unterbrach sie ihn und stapfte verärgert in Richtung Kasse und rempelte ausversehen jemanden an.

Elbrecht Rogel

„Hoho, immer langsam mit den jungen Pferden.“, dröhnte ein Baß direkt vor Martha. Obwohl die Stimme dunkel war, klang sie doch freundlich. Sie gehörte zu einem etwa fünfzig Jahre alten Mann in unauffälliger Muggelkleidung. Sein Haar war braun und dünnte sich an den leicht ergrauten Schläfen bereits etwas aus. Ein gepflegter Vollbart zierte das humorvolle, runde Gesicht.

Elbrecht Rogel musterte das große, etwas mürrisch aussehende Mädchen vor sich. „Rungholt-Akademie, nehme ich an.“ Sein Blick glitt zu dem Buch, das sie gerade gekauft hatte. „Neu auf der Schule, nicht wahr? Eine der Fünftklässlerinnen.“

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Zufrieden betrat Shouky die Buchhandlung von Meerweib und Meier. Neben ihr lief ihr Vater, auch wenn sie eigentlich längst der Meinung war, dass sie alt genug sei, um alleine einzukaufen. Andererseits hatte sie mit ihrem Vater immer viel Spaß, wenn sie zusammen in Bogenfleet einkauften. Da gab es noch eine kleine Überraschung, etwas zu essen oder ihr Vater zeigte ihr etwas tolles, was sie vorher noch nie gesehen hatte.

In der Buchhandlung befanden sich natürlich auch einige andere Schüler, die fleißig Schulbücher kauften. Die Schulbücher interessierten Shouky eigentlich eher weniger, doch trotzdem suchte sie sorgfältig jedes Buch raus, das auf ihrer Liste stand.

Martha war gerade etwas irritiert und verärgert zugleich, als der freundlich-aussehnde Mann, denn sie gerade fast umgestoßen hatte, sie ansprach. "Tut mir leid fürs anrempeln, und so... " sagte sie. "Ja, ich komme nach Rungholt, wieso?" fragte sie noch.

Elbrecht Rogel

Der Mann schmunzelte. „Heute kaufen viele Rungholt-Schüler ein. Ich hatte zum Beispiel gedacht den jungen Herren hier zu treffen. Er ist nämlich auch Rungholt-Schüler. Und das Buch“, er machte eine vage Handbewegung zu ihrer Neuerwerbung, „verrät Dich als Fünftklässlerin.“

Vor der Tür bellte jetzt ein Britany Spaniel und der Mann drehte sich kurz zu dem Hund um. „Still gutes Mädchen. Es dauert ja nur noch ein paar Minuten.“ Dann wandte er sich wieder an Martha. „Freust Du Dich schon auf Rungholt?“

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Ben betrat zum ersten Mal in seinem Leben die magische Buchhandlung von Meerweib und Meier. Von außen hatte der Laden nicht unbedingt groß ausgesehen und Ben war schon enttäuscht gewesen. Buchhandlungen gehörten logischerweise zu seinen Lieblingen. Nichts tat er lieber, als stundenlang in einem Buchladen zu stehen und sich die vielen Bücher anzuschauen. Doch als er den Laden erst einmal betreten hatte, war er begeistert: Drinnen sah alles schon viel größer aus. Die vielen Regale begeisterten ihn, ohne dass er ihren Inhalt kannte. "Schätzchen, schau nicht so! Erst einmal kümmern wir uns um die Schulbücher, ja Schnuckiputzi??" säuselte seine Mutter neben ihm. Sofort lief Ben rot an, hoffentlich war keiner in der Nähe gewesen, der die Spitznamen gehört hatte, die seine Mutter ihm verpasst hatte. (occ: omg, was ein Satz oô xD) Zuhause war das ja akzeptabel, aber in der Öffentlichkeit war es dem kleinen Jungen schon manchmal peinlich. Doch er würde das seiner Mutter nie sagen, also nickte er brav und ging zur Schulbücher-Abteilung.

"Nun, ich weiß nicht... ich denke schon." sagte Martha, nun etwas beklommen zu dem Herr. "Dürfte man vielleicht erfahren, wie sie heißen?" frage Martha und linste zu seinem Hund rüber. "Wen meinten sie überhaupt gerade, ich meinte den Jungen, den sie hier vermutet hatten zu treffen?"

Elbrecht Rogel

„Ich bin Elbrecht Rogel.“, stellte sich der Bärtige. „Komme aus der Nähe des 'Zauberschlosses'. Der Burg Baccaracus, wenn Du verstehst was ich meine. - Hmm, oder stammst Du von Muggeln ab? Dann sagt Dir wohl Mainz am ehesten was.“ Er sah sie fragend an, ehe sein Blick wieder durch das Fenster zu dem schwanzwedelnden weiß-braun gefleckten Hund ging. „Vorhin sprach ich von einem jungen Herren, Anjun Baccaracus. Er geht auch auf Deine Schule.“

"Ah, hört sich adlig an." antwortete Martha und musste willkürlich an einen arroganten Schnösel denken. Sie schüttelte den Gedanken aber rasch wieder ab. "Naja... ich will sie dann nicht mehr länger aufhalten, Herr... Rogel. Bora wird wohl langsam ungeduldig..." sagte sie mt einen falschen Lächeln. Eigentlich hätte sie sich gerne noch weiter mit ihm unterhalten, doch als er fragte ob sie von Muggeln abstamme, wurde ihr einwenig mulmig zu Mute, sie wollte ihm nämlich nicht erzählen, das ihre Mutter Zauberin war, aber bereits tot sei. Sie vertraute sich nicht gerne fremden Personen an.

Elbrecht Rogel

„Oh ja, Bora haßt es angebunden zu sein. Ein Jagthund eben.“ Sein Blick lag liebevoll auf dem schönen braun-weißen Tier. „Aber Du hältst mich nicht auf. Sie ist eh nicht hier.“ Der freundlicher, bärtige Mann sah sich noch einmal im Laden um, als müsse er sich vergewissern, nichts übersehen zu haben. Er wurde ein wenig rot. „Du hast nicht zufällig eine Rennmaus gesehen? Habe gerade eine bei Potthoffs Menagerie gekauft. Nun ist mir das listige kleine Biest sofort davon gelaufen. Das ist mir noch nie passiert. Normalerweise kann ich sehr gut mit Tieren.“

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Ausnahmsweise hat es Fabi diemsal nicht zuerst zum Süßigkeitenladen gezogen sondern in die Buchhandlung. Fabi hatte eine Menge Geld von Ihrer Tante bekommen. "Nicht das du noch ein Jahr so ganz ohne Geld auskommen musst." Waren ihre Worte als ihre Tante ihr einen nach Fabis Größenordnungen 'riesigen' Sack gegeben hatte. "Endlich kann ich mir mal ein tolles Buch kaufen" sagte Fabi zu sich selbst und durchsuchte die Regalüberschriften nach Überschriften die sie interressieren könnten ab. "'Schulbücher' ... mein Buch für Zaubertränke ist kaputt gegangen. Die doofe Cola" murmelte Fabi beleidigt in sich hinein. Sie wollte ihr Geld nicht für ein Zaubertränke Schulbuch ausgeben, doch das musste sein. Da sie keine Lust hatte lange zu suchen fragte sie einfach einen Jungen der auch so aussah als würde er Schulbücher suchen. "Hallo." Sie stupste den jungen an "Weist du vielleicht wo das Buch 'Zaubertränke - Praxis. Grundlagen' ist.?" Wie immer lächelte Fabi ihren gegenüber nett an und wartete auf eine Antwort.

Martha musste jetzt fast schon wieder lachen. "Ihre Rennmaus sagen sie? Kein Problem." Zu manch anderen hätte sie vielleicht gesagt, er solle sich selbst darum kümmern, aber der Mann war so nett, das sie sich schämen würde, ihm ihre Hilfe nicht an zu bieten. Sie drückte ihm also ihr Buch in die Hand und kroch auf dem Boden um sich nach der Rennmaus um zu sehen, was die Blicke so mancher auf sie zog. Als sie bemerkte, das das nichts brachte, stand sie auf und sprach energisch ein kleineres, dünnes Mädchen, in ihrer Nähe an, die gerade Schulbücher einpackte: "Hey du da Mädchen, genau, du mit den langen schwarzen Harren, 'tschuldigung falls ich dich bei etwas störe, aber hast du hier zufällig eine Rennmaus rumflitzen sehen, der Mann dort vermisst seine nämlich!"

Elbrecht Rogel

Es war Elbrecht Rogel etwas peinlich, schließlich war eine verloren gegangene Rennmaus in einem Buchladen alles andere als gewöhnlich. Der Ladenbesitzer guckte schon ganz komisch. Er mochte denken, dass der kleine Nager seine wertvollen Bücher anknabberte. Dennoch mußte der Reitlehrer unwillkürlich lächeln. Auch wenn das große Mädchen zunächst mürrisch und abweisend ausgesehen hatte, schien sie doch ein freundliches Herz zu haben. Vor allem wußte sie genau was sie wollte und hatte keine Scheu andere anzusprechen.

Er lächelte die beiden Mädchen an. „Vielen Dank, dass ihr mir helft.“ Aus der Hosentasche zog er etwas, das wie ein trockener Keks aussah. „Hier, dies ist angeblich ein magisch aufgewehrtetes Mäusefutter. Damit können wir sie locken.“

".. hast du hier zufällig eine Rennmaus rumflitzen sehen..." Verwirrt sah Shouky auf. "ähm..wa..?" Sie stockte und sah in die Richtung in die das kleine Mädchen zeigte. Der Mann sah sehr glaubwürdig aus, es war also kein schlechter Witz einer 5. Klässlerin. Trotzdem konnte Shouky sich ein Grinsen nicht verkneifen. Eine Rennmaus im Buchladen, das hatte sie noch nie erlebt. Entschuldigend schüttelte sie den Kopf, "nein.. keine Rennmaus weit und breit," sagte sie in Richtung des Mannes. Dann wendete sie sich an das Mädchen, das sie angesprochen hatte. "Ich bin übrigens Shouky, und wer bist du?" freundlich lächelte sie das Mädchen, das für ihr Alter erstaunlich groß, aber trotzdem noch kleiner als Shouky war, an. Bestimmt war sie unsicher, es war nicht ganz einfach als 5. Klässler in einer völlig fremden Umgebung - das wusste Shouky aus Erfahrung. Und da sie jetzt eine 11. Klässlerin war, war sie ein großes Vorbild. Also würde sie ab jetzt zu jedem immer freundlich und nett sein - zumindest nahm sie sich das in diesem Moment vor.

"Martha, Martha Dubowski." stellte sie sich, nach der Frage des älteren Mädchens, vor. "Ja" nun wendete sie sich wieder zu Herr Rogel. "Wieso sind sie nicht früher mit den Keksen raus gerückt, bevor ich hier herumgekrochen bin? ... aber auch egal, geben sie mir ein Stück, wir können ja einwenig verstreuen oder so... jaja, wir räumen das später wieder auf." fügte sie hinzu, als sie sah das der Heinzelmann sie erschrocken ansah. "Könntest du uns vielleicht dabei helfen? Bevor die Maus irgendwelche Bücher anknabbert?" fragte sie Shouky.

Shouky nickte. "Klar, ich helfe doch gerne," sagte sie und überlegte, was die anderen Schüler von ihrer Aktion halten würden. Ihr Vater hatte sich ans andere Ende der Buchhandlung verzogen und sah sich zwischen den Regalen um. "Wir finden die Maus bestimmt bald wieder," meinte sie zuversichtlich und fing langsam an, kleine Keksbrocken zu verstreuen.

Elbrecht Rogel

Elbrecht Rogel lachte leise und sah Martha freundlich und mit viel Sympathie an. „Du warst so schnell und eifrig dabei, dass ich alter Mann gar nicht dazu gekommen bin.“

Alt wirkte er trotz seinen bestimmt fünfzig Jahre ganz und gar nicht. Sein gutmütiges Gesicht mit den braunen Augen, die vor Humor und Wärme blitzten, und die Art wie er sich nun mit den beiden Mädchen auf die Knie herab ließ, um Keksbrocken zu verteilen, hatte etwas jugendlich-anziehendes. An der pikierten Mine des Heinzels störte er sich kein bisschen.

„Es ist sehr nett von Euch, dass ihr mir helft.“, sagte er zu Shouky und Martha. „Ganz so übel seinen die Leute von Rungholt wohl doch nicht zu sein.“ Er schmunzelte, als er sich erhob und unter dem unwilligen Gemurmel des Buchladenangestellten einen letzten Keksbrocken aus Marthas Hand nahm. „Danke für Deine Hilfe. Jetzt müssen wir wohl nur etwas warten. - Du bist also Shouky Gofemina.“, wandte er sich an die ältere der beiden Schülerinnen und sein Tonfall klang, als habe er bereits von ihr gehört. „Ich bin Elbrecht Rogel. Anjuns Reitlehrer.“

"Achso." dachte sich Martha, während sie die Krümel verteilte. "Zu dieser Beziehung steht er also zu diesem Anjun und er kennt anscheinend dieses Mädchen." "Sagen sie mal, Herr Rogel..." Sie wollte etwas fragen, doch dann sah sie, das die Maus an Shoukys Füßen vorbei huschte.

Erstaunt blickte Shouky Elbrecht Rogel an. Er schien sie zu kennen, doch auch wenn Shouky keine Ahnung hatte woher, nickte sie. "Ja, Shouky Gofemina," bestätigte sie lächelnd. "Anjuns Reitlehrer?" Das interessierte sie sehr. Sie hatte natürlich viel über Anjun und seine Familie gehört, doch das jetzt tatsächlich sein Reitlehrer vor ihr stand..

Ihre Gedanken wurden abgelenkt, als plötzlich etwas an ihren Füßen vorbei rannte. Es war die besagte Maus! "Da.. da ist sie!" rief Shouky und stürzte los, um die Maus zu fangen.

Elbrecht Rogel

Entsetzt quitschend versuchte die kleine braune Maus dem Mädchen zu entkommen. Sie flitzte zwischen den Füßen des Heinzels hindurch und um ein Regal herum.

„Wie konnten Sie eine Maus hierher bringen!“, ereiferte sich der Verkäufer. „Wenn sie irgendetwas anknabbert....“

Elbrecht Rogel beachtete den Angestellten nicht, sondern legte Shouky nur sachte die Hand auf die Schulter. „Wenn wir sie fangen wollen, dürfen wir nicht hektisch vorgehen.“ Er verharrte und spähte nur mit den Augen um das Bücherregal. Dort saß mit zitternden Schnurbarthaaren das possierliche Tierchen.

„Dort! Jetzt ganz vorsichtig...“

Etwas fiepste. Doch es kam aus einer anderen Ecke. Der Buchhändler hob die Augenbrauen. „Dort ist ja noch eine! Wie viele Mäuse haben Sie eigentlich verloren!“

"Was geht hier bitte vor sich!?" rief Martha fragend, als sie die andere Maus entdeckte. "Verdoppeln die sich, oder haben sie mehrere davon abhauen lassen und haben es zufällig vergessen zu erwähnen ?" fragte sie aufgeregt, und wendete sich an Elbrecht Rogel.

Verwirrt sah Shouky sich um. Der Buchhändler war recht wenig begeistert, als auch noch eine zweite Maus auftauchte. "Herr Rogel...", zögernd zog Shouky eine Augenbraue nach oben. "Gehört die auch Ihnen?" Mit dem Kopf zeigte sie in Richtung der anderen Ecke. Vielleicht war das Mäusespiel nur ein Test? Langsam nahm Shouky die ganze Sache nicht mehr so ernst, doch der entrüstete Blick des Buchhändlers bewies ihr, dass zumindest dieser nichts davon wusste.

Elbrecht Rogel

Überrascht drehte sich der Mann nach dem Fiepsen um. Dort bei der Ladentheke saß ein zweite Maus. Klein und grau war sie. Eher eine gewöhnliche Hausmaus, als eine Mongolische Wüstenrennmaus.

„Das ist nicht meine.“, widersprach er und näherte sich dem Tier mit leisen, vorsichtigen Schritten. „Es scheint mir eher so, als wenn die magischen Leckerkekse auch andere Mäuse anlocken. Mäuse, die bereits hier wohnen.“

„Unverschämtheit!“, empörte sich der Heinzel.

„Warte, gleich habe ich sie gefangen.“ Der große Mann streckte sich und mit einer schnellen und dennoch sehr behutsamen Bewegung hatte er das Tier in der Hand. „Nein.“, sagte er abermals, als er die Maus betrachtete. „Das ist wirklich nicht meine.“

„Ich will sie auch nicht!“, rief der Verkäufer. „Sie können sie gerne behalten!“

Rogel hielt das Tier, das seine Schnauze zwischen seinen breiten Fingern hervor streckte, fest. „Das mache ich gerne. Aber jetzt gilt es meine eigentliche Maus zu fangen.“