Zauberkunde (kein zugehöriger RPG-Tag)

Dominic hob skeptisch die Brauen, als die Magister ihn fragte, ob er mit Högni und Mina zusammenarbeiten wollte. Er blickte sich nachdenklich im Klassenzimmer um, während er mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn tippte. Er hatte rasch erfasst, dass sie eine ungerade Zahl an Schülern hatten und ihm nicht viel anderes übrig blieb, als sich eine Dreiergruppe zu schnappen, die ihm nicht ganz so nervtötend erschien. Die Magister würde ihn sich nicht vor der Gruppenarbeit drücken lassen. Außerdem mochte er Högni, soweit er andere Menschen wirklich leiden konnte. Warum, wusste er nicht, vielleicht, weil er ihm zugehört hatte, aber das Tat nichts zur Sache.
"Mir bleibt wohl nicht viel anderes übrig." meinte er also nur schulterzuckend und raffte seine Sachen zusammen. Dann erhob er sich.

"Uh, die Mandarine? Na du bist aber mutig. Ich bin mir nichtmal sicher, ob ich die Mandarine anständig hinbekomme. Dann wollen wir mal." Anselm durchwühlte seine Schultasche und hatte schließlich den Zauberstab gefunden, den er gesucht hatte. Er richtete ihn auf das Pult und sagte "Accio Rose." Die Rose kam auf ihn zugeflogen und er griff sie sich. Dann reichte er sie an Eustach weiter. Dann richtete er den Zauberstab erneut zum Pult und sagte "Accio Mandarine." sodass auch die Mandarine auf sie zugeflogen kam. Die legte er auf den Tisch vor ihnen.
"Bitte sehr, damit du dran riechen kannst. Möchtest du beginnen oder soll ich?"

Warum waren die Schüler immer der Meinung, dass sie alles selbst entscheiden sollten? Für was waren ihrer Meinung nach eigentlich noch die Lehrkräfte im Klassenzimmer? Magister Hackelmann fand die Eigeninitiative ihrer Schüler wenig lobenswert und eine solche Dreiergruppe wollte sie nicht wirklich haben. "Doch", erklärte sie Dominic daher. "Sie werden nämlich mit Frau Clausen zusammenarbeiten, während Herr Blaustein seinen Zauber direkt mit mir üben kann." Damit hatte sie einen Chaoten aus dem Verkehr gezogen, nämlich Högni.

Während Mina nach vorne ging, roch Högni an ihrer Rose. Nun, in seinen Augen - oder eher gesagt in seiner Nase - roch das schon verdammt fruchtig nach einer Orange. Das Mädchen war echt gut. Da würde Dominic nicht viel mit ihr zu tun haben und das wäre ihm sicher mal wieder Recht. Höchstens, dass er seinen Zauber nicht ordentlich hinbekam und sich von ihr verbessern lassen musste. Högni würde die beiden im Blick behalten. Das könnte amüsant werden.

Er nahm Minas Rose mit nach vorne und drückte sie Dominic in die Hand. "Da. Viel Spaß", grinste er ihn an und kam dann zur Magister an das Pult nach vorne, wobei er Mina zuzwinkerte und sich eine neue Rose nahm. "Ich nehme die Orange", entschied er blitzschnell. Er hatte gerade an einer ziemlich guten Orangen-Rose gerochen. Das verschaffte ihm einen Vorteil, den die Magister sicherlich nicht bemerkt hatte.

Dominic brummelte leise vor sich hin. Das waren keine großartigen Aussichten. Er hätte ja damit leben können, mit Högni allein zusammenzuarbeiten, aber mit Mina? Na das konnte ja heiter werden.
"Wie Sie wünschen, Magister." sagte er gewohnt höflich, dann nahm er von Högni die Rose entgegen und verdrehte dabei die Augen. Dann wandte er sich Mina zu. "Also gut, wir beide sollen also zusammenarbeiten. Großartig." Normalerweise klang Dominic nicht sarkastisch, wenn er sarkastisch war, doch in diesem Fall gelang es ihm nicht, seinen üblichen trockenen Tonfall beizubehalten. "Ich nehme an, du hast die Rose schon verwandelt?"

"I-ich fange an", entschied Eustach schnell, als Anselm die Mandarine herbeizauberte. Dass er in seinem Leben noch nie an einer Mandarine gerochen hatte und daher nicht wusste, was ihn erwartete, verschwieg er lieber. Hoffentlich war es ein einprägsamer Geruch.

Eustach nahm die Mandarine vorsichtig in die Hand und schnüffelte dann daran. Sie roch eigentlich ganz gut. Nein, sie roch sogar sehr gut. Eustach mochte gut riechende Dinge, vor allem, wenn sie essbar waren und daher gut rochen. Er nahm seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Rose. "Ranunculus", intonierte er ohne größere Probleme und versuchte, den Geruch auf die Rose zu übertragen.

Doch etwas unsicher reichte er Anselm die Blume wortlos. Hoffentlich roch sie genauso nach Mandarine wie sie es sollte. Er wollte sich nicht blamieren.

Anselm griff nach der Rose und roch daran. Er zog belustigt die Brauen hoch, als er das getan hatte und reichte die Rose an Eustach zurück. "Also, wenn du mich fragst, dann riecht die zu süß für eine Mandarine. Erinnert mich eher an Zuckerwatte, die nach Mandarine schmecken soll. Aber man kann durchaus riechen, dass es sich dabei um Mandarine handelt. Gut gemacht, Kleiner." Er grinste Eustach an und zeigte ihm den Daumen hoch. Dann überlegte er kurz.
"Wenn ich jetzt auch Mandarinengeruch erzeugen würde, wäre das ja witzlos. Aber pass mal auf, ich habe eine Idee." Er grinste noch breiter, richtete den Zauberstab auf die Rose und sagte "Ranunculus." Dabei dachte er an Schokolade und reichte dem Jungen die Rose zurück. "Was denkst du?"

Da kam aber etwas ganz anders, als Mina es wollte. Jetzt musste sie plötzlich mit Dominic allein zusammen arbeiten und Högni mit Magister Hackelmann. Ein Glück, mochte sie das Fach, denn die Magister war ihr heute grad ziemlich unsympathisch. Aber wenigstens blinzelte Högni ihr zu, das munterte sie ein wenig auf, und sie wollte ja neue Leute kennen lernen, also musste sie sich gar nicht beklagen. Auf Dominic's sarkastischen Satz ging sie lieber nicht ein, sie wollte nicht einen Tobsuchtsanfall bekommen, also antwortete sie nur auf seine letzte Bemerkung: "Ja, die Rose sollte jetzt nach Orange riechen. Was meinst du, merkt man das? Ich hab keine Ahnung, ob es funktioniert hat. Naja. Und, wie willst du deine Rose verwandeln?" Sie versuchte es nicht streberhaft oder so zu sagen, sondern ganz unbefangen, denn sie wollte es sich nicht mit Dominic verderben, obwohl sie sich sicher war, dass dieser ziemlich schlechte Laune hatte, da er nicht mit Högni zusammenarbeiten durfte. Also hoffte sie jetzt mal, dass er nicht zu launisch reagieren würde, sonst wäre es nämlich auch um ihre gute Laune geschehen, die sie eigentlich unbedingt behalten wollte.

"Du redest zu viel." war das Erste, was Dominic Mina entgegnete, als diese statt eines simplen 'Ja, ich habe die Rose verwandelt. Hat es funktioniert?' Gleich schon wieder viel mehr reden musste als unbedingt nötig war. Er war hier schließlich, um etwas zu tun und nicht, um Kaffeeklatsch zu halten. Dann roch er an der Rose und war froh, dass sie ihm nicht in der Hand verwelkte so wie sein letztes Projekt in Kräuterkunde, das wie immer gehörig schief gegangen war. "Mich würde ja vielmehr interessieren, wie ich sie komplett geruchslos zaubern könnte, das leistet dieser Zauber nämlich bestimmt nicht und wäre zudem noch viel nützlicher, aber was solls." murmelte er dann vor sich hin, was er eigentlich nur denken wollte. Er hob aus Höflichkeit den Kopf, um nicht zu Boden, sondern an Mina auf einen undefinierbaren Punkt an der Wand zu starren. "Naja, da ich jetzt Orangengeruch in der Nase habe, wird das mit einem Mandarinenzauber sowieso nichts, die riechen sich zu ähnlich. Ich kann es nur in Zitrone verwandeln... Ranunculus." Er hatte seinen Zauberstab auf die Rose gerichtet und an Zitronen gedacht. Sein Zauberstab schien allerdings wieder einmal ein wenig übereifrig gewesen zu sein, denn es roch nicht nur nach WCfrisch Zitrone, sondern seine Rose war auch leicht gelblich angelaufen. Er knurrte. "Blödes Mistding."

Mina musste grinsen. Mit dieser Bemerkung hätte sie nicht gerechnet, aber er hatte recht, sie wollte sich wieder einmal erklären. Aber sie war auch nur weiblich. So fasste sie sich dieses Mal kürzer: "Sorry. Soll ich helfen?" Sie hoffte, dass er jetzt nichts daran auszusetzen hatte à la: Du bist nervig. oder Ich brauchen keinen Streber zur Hilfe., denn dann wäre sie sich nicht mehr sicher gewesen, ob sie noch hätte grinsen können. Und das leise Gemurmel, bei dem konnte sie ihm eigentlich nur zustimmen, obwohl es natürlich auch praktisch war, wenn man den Geruch eines Hundes annehmen konnte, wenn man sich vor Tieren verstecken musste.

"Hilfe?" Er blickte seine Rose an. "Wieso denn? Hat doch erstklassig funktioniert. Die Rose riecht nach Zitrone und das so intensiv, dass niemand daran zweifeln kann. Und die Rose sieht sogar ein wenig so aus wie eine Zitrone. Vielleicht nicht die Pflicht des Zauberspruchs aber schaden kann es doch auch nicht, oder?"
Er richtete seinen Zauberstab auf die Rose und sagte "Finite.", woraufhin die Rose artig wieder normal roch. "Wie kommst du auf die Idee, dass ich Hilfe brauchte?" Er fragte sich, wieso ihm immer und überall jedermann helfen wollte, als ob er mit seinen Problemen nicht allein zurecht käme. "Sehe ich so aus?"

"Ich weiß es auch nicht.", sagte Lara.
"Aber die anderen nehmen einen Ranunculus. Das wird schon der richtige sein."
Und ohne Penny zu fragen, ob es ihr Recht sei, nahm sie sich die Rose, richtete ihren Zauberstab darauf und stellte sich den saueren Duft einer Zitrone vor, der einem schon beim riechen das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
"Ranunculus!", sagte sie.
Dann gab sie die Rose an Penny weiter und hoffte, das sie auch nur ein klein wenig nach Zitrone riechen würde.

"Gut, dann nicht. Du hast nur dein Gesicht verzogen, als du daran gerochen hast. Was müssen wir jetzt machen?" Es war unglaublich, wie Mina sich die Mühe machte, nett zu diesem Jungen zu sein, der zu ihr ja auch nicht wirklich höflich war. Sie wusste selber nicht, wieso sie das tat, wahrscheinlich, weil sie es mit jedem gut haben wollte und von ihren Eltern so erzogen wurde. Also hoffte sie, dass er wenigstens an diesen Sätzen nichts auszusetzen hatte - daran, dass eigentlich sie an der Rose riechen und beurteilen sollte, wollte sie ihn lieber nicht erinnern. Ausser sie wäre nicht davon abgeneigt, einen Fluch zu kassieren, denn Dominic sah aus, als würde er ihr gleich einen Fluch aufhalsen.

[OOC: @Penny/Lara: Ich schätze mal, das hat nicht funktioniert...da ist nämlich ein 'u' zu viel im Zauber, =^.^=]

Eustach nahm die Rose von Anselm, als wäre sie der Heilige Gral und roch vorsichtig daran. Dann machte er große Augen. Das war weder Zitrone noch Orange noch Mandarine. Aber war das nicht die Aufgabenstellung gewesen? Er roch noch einmal daran. "Es", begann er etwas zögerlich, weil er Anselm nicht verärgern wollte, "riecht nach Schokolade." Er roch ein drittes Mal daran, ob er nicht doch noch etwas anderes riechen würde. "Vielleicht auch ein kleines bisschen nach diesem..." Wie hieß das noch mal? Auf dem Kuchen war es ab und an zu finden. "Märziplan?"

Dominic rekapitulierte innerlich kurz die Worte von Magister Hackelmann und drückte Mina dann die Rose in die Hand.
"Wir sollen eine anständig verwandelte Rose abgeben und dann das Kapitel über Huxelzauber lesen." 'das hat sie doch gesagt. Ist das so schwer zu merken?' Dominic schielte zu seinem Buch. Lesen klang nach einer wesentlich netteren Angelegenheit als hier blöd in der Gruppe rumzuzaubern. "Willst du die Rose für die Abgabe nochmal verzaubern?" fragte er Mina, während seine Hand allerdings schon nach seinem Buch griff, um ihr deutlich zu machen, dass er keine Lust hatte, nochmal so ein blödes kleines Kunststück aufzuführen.

Aha, der Herr Hohensayn war anscheinend langsam wirklich genervt. Aber Mina fiel plötzlich etwas auf. Dominic hatte doch ihre Rose verwandelt und nachher machte er es wieder rückgängig. Aber das war gar nicht nach der Anweisung der Magister. Also zetterte sie los:"Sorry Dominic, aber erstens hast du meine Rose benutzt und zweitens müssen wir eine verwandelte Rose abgeben. Also, hol dir eine Rose, verwandle sie, während ich meine nochmal bearbeite, danach können wir lesen!" Sie hatte jetzt die Nase voll, auch wenn es ziemlich lange dauerte, bis sie gemerkt hatte, dass Domi alles falsch machte. Aber sie war durcheinander. Naja, jetzt hatte sie es geklärt und sie wartete auf die - bestimmt nicht angenehmne - Reaktion des Herrn Hohensayn's.

[OOC: @Lenila/Penny: Oh... Tut mir leid. Ich hab das mal umgeändert. ]

"Accio." Er hatte mit dem Zauberstab auf die letzte verbliebene Rose auf dem Pult gezielt, die jetzt vor ihm auf dem Tisch landete. "Ranunculus." Er hatte den Zauberstab auf seine Rose gerichtet, die kräftig nach Mandarine roch. Er zog zufrieden die Brauen hoch und blickte abfällig zu Mina.
"Haben Madame sonst noch etwas zu sagen oder belieben Madame jetzt endlich die Klappe zu halten, damit ich in Ruhe unserer Aufgabe nachgehen kann?" Ohne eine Antwort abzuwarten vertiefte er sich in das Kapitel über Huxelzauber.

Anselm lachte zufrieden, als Eustach meinte, die Rose rieche nach Marzipan. "Es könnte sein, dass sie auch ein wenig nach Marzipan riecht, aber das war eigentlich nicht beabsichtigt. Wenn sie nach Schokolade riecht, dann ist mir der Zauber wesentlich besser gelungen. Ist doch viel besser als die Orangen von der ollen Hackelmann, oder?" meinte er verschwörerisch, aber nicht so laut, dass die Magister ihn hören konnte.

Penny nahm die Rose von Lara und roch daran. "Mhm...richt schon nicht schlecht, aber ich finde, irgendwie ein bisschen nach Erdnussbutter...Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich tierischen Hunger habe..." Grinsend sah sie Lara an. "Ich probier es besser erst garnciht...ich kann den Zauber ja nochnichteinmal aussprechen...", sagte Penny und machte sich ein Stückchen kleiner damit die Magister vielleicht nicht sofort bemerkte, dass sie nicht dabei war, eine Rose zu verwandeln...

Mina verkniff sich ein Grinsen. Irgendwie nahm sie heute alles von der komischen Seite. Also antwortete sie: "Wenn der Herr gestattet, verzaubere ich die Rose noch einmal, danach gedenke ich zu lesen." Jetzt musste sie doch Grinsen. Mal schauen, ob er es auch lustig fand - konnte Dominic überhaupt lachen? Ehrlich gesagt, sah sie ihn noch nie auch nur ein bisschen seine Mundwinkel heben. Dieser Junge war wirklich ziemlich schräg. Aber Mina mochte schräge Typen.
Sie nahm sich ihre Rose, dachte noch einmal an eine Orange - die Zitrone war ihr zu einfach und auf die Mandarine hatte sie jetzt keine Lust -, flüsterte "Ranunculus" und schon hatte sie eine gut nach Orange riechende Rose in der Hand. Anschliessend nahm sie ihr Buch und fing das Kapitel an.

"Öhm. Ja, Schokolade ist toll", brachte Eustach hervor. Natürlich mochte er Schokolade. Gar keine Frage. Aber hatten sie nicht Zitronen, Orangen und Mandarinen machen sollen? Allerdings wagte er nicht, diesen Einwand Anselm gegenüber so auszuformulieren. "M-meinst Du, ich soll meine Rose besser noch mal machen?", wollte er stattdessen wissen. Bei den anderen schien alles hervorragend zu klappen. Vielleicht war seine Mandarinen-Rose nicht gut genug.

"Also ich finde deine Rose toll. Du kannst es natürlich gern nochmal probieren... Eigentlich... Schaden kann es nie, außer du vermasselst es. Aber das glaub ich nicht. Also mach ruhig. Ich werde mal meine Rose so hinzaubern, dass ich sie abgeben kann. Ich glaub, Hackelmann lässt mir Schokoladengeruch nicht durchgehen." Er wedelte mit seinem Zauberstab und sagte seinen Zauberspruch auf, woraufhin die Rose sogar einigermaßen nach Orange roch. "Geht, oder?" Er ließ Eustach erneut an seiner Rose schnuppern.

Dominic brummelte nur etwas Unverständliches vor sich hin als Antwort auf die Unverschämtheiten, die Mina von sich gegeben hatte. Auf solche Niveaulosigkeiten hatte er keine Lust, das hatte er auch gar nicht nötig. Er war besser als sie, warum sollte er sich mit ihr rumärgern? Er war ihr über den Rand des Buches noch einen verärgerten Blick zu und vertiefte sich dann in die Lektüre und seine eigenen, ausufernden, düsteren und tiefschürfenden Gedanken.