Zauberkunde (kein zugehöriger RPG-Tag)

Das Klassenzimmer ist in lindgrün gehalten, weil irgendjemand einmal behauptet hat, dies würde die Schüler ruhiger machen. Magister Hackelmann, die hier unterrichtet, kann das allerdings nicht bestätigen. Bis auf die nötigen Utensilien wie Tische, Stühle, das Lehrerpult und eine Tafel ist das Klassenzimmer leer. An der hinteren Wand hängen allerdings drei afrikanische Masken, ein Geschenk des Vaters einer Schülerin mit afrikanischen Wurzeln, welche bei Magister Hackelmann vor sieben Jahren ihren Abschluss gemacht hat.

[OOC: Damit es während des RPG-Quidditchs nicht zu langweilig wird, spielen wir mal nebenbei ein wenig Unterricht. Wer Lust hat, kann sich hier einfach dazuposten (egal, was seine Figur im RPG gerade so treibt, =^.^=]

Es ging zurzeit verdächtig auf die Weihnachtsferien zu und Magister Hackelmann, die gerade in ihr Klassenzimmer kam, hatte entschieden, dass einige Schüler daran erinnert werden mussten, auch während den Ferien ein wenig was zu tun. Daher würde sie heute mit ihnen die praktische Prüfung aus einem der letzten Jahre durchgehen und dazu hatte sie einen Strauß immergrüne Rosen mitgebracht, deren (tatsächlich) grüne Blüten verheißungsvoll nach Frühling dufteten, obwohl es mitten im Winter war.

Außerdem hatte die Lehrerin eine Zitrone, eine Orange und eine Mandarine mitgebracht. Wozu, das würden die Schüler noch früh genug erfahren. Magister Hackelmann legte die Dinge auf das Lehrerpult und strich sich eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. Sie überlegte kurz, ob sie einen Frisurzauber anwenden sollte, gab dann aber auf. Ihre Haare hatten leider eine gewisse Eigendynamik oder ein eigenes Freiheitsbestreben und mochten keine hochgesteckte Duttfrisuren...

Gut gelaunt kam Högni ins Klassenzimmer und pfefferte seine Schultasche schwungvoll auf einen der Tische. "Morgen, Magister", grüßte er. Magister Hackelmann war allgemein nicht wirklich bei den Schülern beliebt, weil sie ziemlich streng war und dabei oft einen leicht sarkastischen Unterton an den Tag legte. Aber Högni konnte so etwas nicht schrecken. Das Leben war einfach so schön, um es sich von irgendjemandem verderben zu lassen. Er setzte sich und sah über die Schulter nach möglichen netten Sitznachbarn, die sicher gleich eintrudeln würden.

Dominic betrat das Klassenzimmer von Magister Hackelmann und ließ sich in der ersten Reihe nieder. Er holte Pergament, Feder und Tintenfass hervor und legte es in seinem üblichen Anfall von Ordnungswahn bündig und ordentlich auf den Tisch, als ob er es mit einem Geodreieck ausgerichtet hätte.
Dann blickte er nach vorne, um einen Hinweis zu bekommen, was heute anstehen würde in diesem Unterricht. Er zog noch seinen Zauberstab aus dem Ärmel und erspähte Blumen und Gemüse. Das konnte ja heiter werden. Zu Blumen hatte er überhaupt keinen Draht.

Vor sich hin summend kam Mina mit ihrer Tasche ins Zauberkundezimmer. Sie freute sich wie immer auf die Lektion, da Zauberkunde eines ihrer Lieblingsfächer war. So war sie auch eine der Erste, denn nach der Lektion Geschichte der Magie war sie richtig gehend geflüchtet. Sie begrüsste Magister Hackelmann sowie Högni und Dominic, die noch ein bisschen vor ihr im Zimmer waren und ging auch gleich zu Högni hin, da sie sich ziemlich sicher war, dass Dominic ihre Anwesenheit nicht schätzen würde: "Hey, Högni, macht es dir was aus, wenn ich neben dich sitze? Nach der letzten Lektion brauch ich ein wenig Unterhaltung!" Sie wartete auf Högnis Antwort, obwohl sie nicht wirklich dachte, dass er ihr eine Abfuhr erteilen würde. Dennoch schaute sie sich um, ob allenfalls sonst ein guter Platz in der Nähe wäre.

[OOC: das war jetzt das dritte mal editiert.. wehe wenn noch jemand schneller war xD]

Unauffällig wie ein Schatten kam Eustach ins Klassenzimmer geschlichten, um sich seitlich in der dritten Reihe zu platzieren. Dort hoffte er, würde er nicht allzu sehr auffallen. Magister Hackelmann, deren spitze Zunge er schon bei der Rückgabe der eingesammelten Hausaufgaben zu hören bekommen hatte, flößte ihm fast so viel Respekt ein wie Magister Dinkelsack. Eustach versuchte Dominic zu kopieren, indem er seine Schreibsachen möglichst korrekt vor sich hinlegte und dann die Hände auf dem Tisch faltete, um brav den Beginn der Stunde abzuwarten.

"Klar, alles frei", grüßte Högni, als Mina sich zu ihm gesellte. Er grinste auf seine übliche Art. "Fandest Du Geschichte so schlimm?", wollte er dann wissen. Bei mir ist es eines meiner Lieblingsfächer. Ich finde, Schnawitzki hat immer so ulkige Anekdoten auf Lager. Högni begann, seine Schreibsachen aus der Schultasche zu räumen und musterte kritisch einen abgebrochenen Bleistift. Mit dem Schwenk seines Zauberstabs spitzte er diesen wieder an.

Anselm schneite schwungvoll in das Klassenzimmer von Magister Hackelmann hinein und summte unüberhörbar "Jingle Bells" vor sich hin, während er die Lage im Klassenzimmer musterte. Dominic saß, wie fast immer, an vorderster Front, Högni und Mina hingen zusammen und Anselm zog darüber belustigt die Brauen hoch und Eustach saß allein. So ordentlich wie es bei ihm aussah, verspürte Anselm gleich das Bedürnis, ihn ein wenig durcheinanderzubringen. Ordnung konnte er nicht leiden, auch wenn er Eustach mochte. Vielleicht konnte er ihn auf den rechten Weg führen. Er setzte sich neben ihn.
"Grüß dich, Eustach. Wenn ich nicht wüsste, dass du es bist, würde ich sagen, dass unser Ordnungsfaschist hier sitzen würde... Ich hoffe, das ist nicht ansteckend."

"Gut, aber ich warne dich, ich breite mich aus", grinste Mina, packte ihr Zeugs aus und setzte sich. Auf die zweite Bemerkung von Högni erwiderte sie nur: "Also, verglichen mit Zauberkunde ist es wirklich ein Quatsch. Der Lehrer ist zwar okey, aber das Fach an sich.. Nee, auf das könnte ich gut verzichten!" Mina schaute sich um :"Hm, aber ich glaube, ich bin die einzige richtig Motivierte hier in der Klasse. Alle anderen machen irgendwie ein ziemlich gelangweiltes Gesicht. Ausser du natürlich, hast du überhaupt einmal schlechte Laune?"

"Hehe, nein, ich habe nie schlechte Laune", meinte Högni. "Ich bin schon als Frohnatur geboren worden. Das geht auch gar nicht anders, wenn man drei ältere Geschwister hat. Man müsste sich sonst ständig über irgendjemanden oder irgendetwas in ihrer Gegenwart ärgern." Er räumte vorsichtshalber seine Sachen ein wenig zur Seite, falls Mina sich tatsächlich noch weiter ausbreiten wollte. "Außerdem war das Universum der Ansicht, dass jemand einen Gegenpol zu Dominic erzeugen müsse. Gäbe es mich nicht, wäre die Stimmung doch unerträglich."

"H-hallo Anselm." Eustach war wie üblich im ersten Moment erschrocken, als sich jemand so nah zu ihm gesellte. Allerdings ließ sich das in Klassenzimmern nicht vermeiden und der erste Schreck war auch sofort vergangen und hatte sich in tiefe Ratlosigkeit gewandelt - etwas das Eustach allerdings ebenso gewohnt war. "Was für ein Ordnungsfach...schist?" Das Wort war ihm vollkommen neu. Aber wenn es ansteckend war, wäre es vielleicht gut, lieber nachzufragen.

"Oh, wow, 3 Geschwister. Ich habs grad mal auf einen Bruder geschafft. Naja. Der reicht auch schon", meinte Mina grinsend. Sie mochte Quentin wirklich.. So etwas wie sie gab es schliesslich nicht sehr oft. Aber er hatte manchmal halt schon seine 5 Minuten. Und dann brachte man sich lieber vor ihm in Sicherheit. Auf Högnis zweite Bemerkung reagierte sie nur: "Naja, ich glaub, du bist nicht nur der Gegenpol von Dominic, sondern manchmal auch von mir. Ich kann nämlich leider echt zickig und launisch sein." Ein bisschen beschämt senkte sie den Kopf. Als sie sah, dass Högni ihr vorsichtshalber Platz machte, ordnete sie ihre Sachen so, dass sie richtig ordentlich und platzsparend auf dem Tisch lagen. Dann sagte sie noch: "Was meinst du, wann beginnt die Stunde endlich? Mich nimmt es so Wunder, was wir mit der Mandarine, der Zitrone und der Orange machen."

"Obstsalat?", schlug Högni lachend vor und stützte den Kopf in die Hände. "Aber dass Du launisch bist, ist mir noch nie aufgefallen. Also wenn, dann jedenfalls nie in meiner Gegenwart." Wobei sie bisher nicht so unbedingt viel miteinander zu tun gehabt hatten. Allerdings hatte Högni einfach zu viele Bekannte, so dass er mit niemandem richtig viel Zeit verbrachte. Außerdem war er ständig irgendwo anders, da er wohl der einzige Schüler war, der alle Wahlpflichtfächer und alle AGs belegt hatte und das sogar noch unter einen Hut bekam - ganz zu schweigen vom Quidditchtraining.

Mina lachte:"Genau, Obstsalat! Und naja, ich versuchs zu verstecken und die Leute zu meiden.. Ausserdem geh ich dann einfach für eine Stunde singen.. Dann geht's meistens wieder. Ach ja, ich wollte dich noch was fragen. Du nimmst doch alle Wahlfächer und AG's.. Wie schaffst du das? Ich bin ja mit meinen schon richtig eingedeckt. Da würde ich nicht noch mehr aushalten."

Als die Turmuhr den Beginn der Stunde verkündete, ließ Magister Hackelmann mit einem Wisch ihres Zauberstabs die Tür schließen und begann einfach mit dem Unterricht. [OOC: Falls noch jemand nachkommen möchte...Ihr wisst schon: Einfach so tun, als wärt Ihr rechtzeitig erschienen...]

"Guten Morgen die Damen und Herren." Sie überblickte kurz die Runde, während die Schüler die Unterhaltung einstellten und ihre Aufmerksamkeit nach vorne wandten. "Heute werden wir einen Probedurchlauf für die Prüfungen machen, welche ich mit Ihnen nach den Weihnachtsferien abhalten werde. Thema dieses Tests wird der Ranunkuluszauber sein, den sie natürlich alle vom Beginn des Schuljahres kennen und anwenden können sollten."

Sie sah zu den Fünftklässlern, die zum Teil wenig entspannt aussahen (was zu erwarten gewesen war). "Zur Erinnerung: Mit Ranunkulus kann man einen Gegenstand mit einem bestimmten Geruch versehen. Dazu nutzen wir die von mir mitgebrachten immergrüne Rosen. Wir arbeiten dabei zu zweit. Ein Schüler versieht eine Blume mit dem Ranunkuluszauber wahlweise mit Zitrone-, Orangen- oder Mandarinengeruch, wobei ersteres am einfachsten und letzteres am schwersten sein dürfte."

"Schüler bis Klasse 9 dürfen vorher an der entsprechenden Frucht riechen, um es einfacher zu machen. Die älteren müssen das auch so hinbekommen. Der zweite Schüler in der Gruppe riecht dann an der verzauberten Blume, um festzustellen, ob das Ergebnis den Erwartungen entspricht. Ansonsten sollte der andere noch einmal nachbessern. Welche Gruppe denkt, dass ihre Rosen perfekt gezaubert sind, kann sie abgeben und sich dann in das nächste Kapitel über den Huxelzauber einlesen."

[OOC: Alles klar, Kinnings?]

"Ach, die Kurse überschneiden sich doch nicht. Von daher geht das", erklärte Högni. "Nur mit den Hausaufgaben wird es meist ein wenig eng." Er lehnte sich zu Mina und wisperte. "Daher schreibe ich sie öfter mal ab." Er grinste und legte den Finger an die Lippen. "Aber 'pst'", fügte er dann hinzu, als Magister Hackelmann auch schon mit dem Unterricht begann.

"Na, dann machen wir doch ein Team, oder?", wollte Högni von Mina wissen. "Irgendwelche Wünsche ob Zitrone, Orange oder Mandarine? Ladys first." Er grinste mal wieder, während er auf ihre Entscheidung wartete.

"Von mir erfährt keiner was! Zumal du nicht der Einzige sein wirst, der abschreibt." Mina grinste breit. "Hm.. wie wärs mit der Orange? Nicht zu schwer, nicht zu einfach, und ich weiss genau wie sie riecht, auch ohne nochmals daran zu riechen. Einverstanden? Ich hol dann mal zwei Rosen für uns." Mina wollte zuerst aufstehen, um die Rosen holen zu gehen, aber dann überlegte sie es sich anders, zückte den Zauberstab, schwang ihn und sagte: "Accio Rosen!" Schon waren die Rosen bei ihr und sie probierte probehalber den Ranunkuluszauber aus. "Ranunkulus!", rief sie, dazu dachte sie an den Geruch von Orangen und schwang ihren Zauberstab. Danach gab sie ihre Rose Högni. "Was meinst du, riecht sie nach Orange?", wollte sie von Högni wissen.

"Ordnungsfaschist? Naja, Dominic da vorn eben. Bei dem sieht es auch immer so aus, wenn der seinen Kram rauslegt." erwiderte Anselm noch schnell, bevor Magister Hackelmann den Unterricht eröffnete und er seinen Kram wahllos aus der Schultasche auf den Tisch warf. Dann hörte er zu, knuffte Eustach in die Seite und grinste breit.
"Lust, mit mir zusammenzuarbeiten? Oder willst du lieber zu einem der Mädchen?" Er deutete auf die Fünftklässlerinnen, die wie üblich im Rudel auftraten. "Du darst dir auch aussuchen, in welchen Geruch wir die Rose verwandeln."

[ooc: Gisela lass ich mal draußen, es sei denn, jemand braucht sie als Partnerin. ]

Dominic verdrehte entgeistert die Augen. Der-Ranunkuluszauber war eines dieser Zauberkunststückchen, deren Sinn sich ihm nicht erschlossen. Außerdem war er ein auditiver Typ, der mit Gerüchen nicht sonderlich viel anfangen konnte und eher auf Klänge reagierte und sich diese auch besser vorstellen konnte. Dass diese Sache auch noch eine Partnerarbeit werden sollte, machte es noch deprimierender. Er konnte sowas nicht leiden, dafür war er zu eigenbrötlerisch. Während sich einzelne Paare herausbildeten, wartete er einfach mal ab, wer am Ende übrig blieb. Das war die einfachste Variante. Seiner Meinung nach wollte mit ihm sowieso niemand freiwillig zusammenarbeiten. Er hoffte nur, dass es ihm erspart wurde, dass Gobs am Ende übrig blieb. Aber der würde sich einen aus seiner furchtbar nervtötenden Clique erwählen, sodass ihm das erspart bleiben würde.

Penny lauschte angespannt darauf, was die Magister von sich gab. Mit etwas geflecktem Gesicht sah sie zu, wie sich jeder in Zweiergruppen einfand. Penny dachte, es seie die beste Lösung, einfach zu warten. Dieser Zauber war ihr unbekann, selbst wenn sie wusste, dass sie ihn zwangsläufig hätte wissen müssen. Sie sah etwas verzweifelt auf ihr Blat Pergament, dass verwahrlost auf ihrem Tisch lag. "Irgendwer, der mit mir arbeiten möchte?", hauchte sie, eigentlich ungewollt, denn bei solchen Angelegenheiten versagte ihr immer die Stimme...Ängstlich sah sie hoch und hoffte, keine Antwort zu bekommen...

Lara hatte sich sehr auf dieses Fach gefreut. Sie mochte Zauberkunst, denn hier konnte man, wie sie fand, die wichtigsten Dinge für einen Zauberer-Alltag lernen. Dennoch fand sie Aufgabenstellung etwas schwer. Doch sie würde es schon hinbekommen.
Sie schielte zu Eustach hinter, um zu sehen, ob er denn schon einen Partner hätte. DOch da er neben Anselm saß, würde er wohl auch mit diesem zusammenarbeiten. Deswegen packte sie ihr Zeug zusammen und ging zu Penny, um sich neben sie zu setzen. "Hey, wie wärs mit uns beiden?", fragte sie leise.

Da Mina sah, dass Dominic allein blieb, und sie ihm Gobs oder sonst einen von dieser Clique ersparen wollte, raunte sie Högni zu:"Was meinst du, sollen wir den Magister fragen, ob wir mit Dominic eine Dreiergruppe bilden dürfen? Ich mag es nicht, wenn jemand alleine ist, ausserdem will ich ihn ein bisschen besser kennen lernen! Ich frag schon mal den Magister, ob eine Dreiergruppe möglich wäre, wenn du nicht willst, hab ich halt umsonst gefragt, okee?" Mina stand auf und ging nach vorn zum Magister:"Entschuldigen Sie bitte, Magister Hackelmann, aber wäre es möglich, eventuell eine Dreiergruppe zu bilden? Denn wenn ich richtig gezählt habe sind wir eine ungerade Zahl und da dachte ich, will vielleicht Dominic zu Högni und mir kommen." Etwas verunsichert stand sie danach da, denn Magister Hackelmann sah sie ziemlich streng an, aber sie liess sich dadurch nicht entmutigen und setzte ein Lächeln auf.

Erleichtert nickte Penny als Antwort auf Laras Frage. "Klaro...aber...aber eins muss ich gestehen...ich kenne den Zauber nicht...ich könnte dir jetzt eine Reihe von Streichzaubern aufreihen, aber ich glaube, die sind hier fehl am Platze...", nuschelte Penny in Laras Richtung. Hoffnungsvoll sah sie sie an, in der Hoffnung, wenigstens sie verstand, worum es hier ging...

"Dominic? Eustach sah unschlüssig zu dem älteren Jungen, dessen Ordnung er tatsächlich ein wenig nachgeahmt hatte. Er hatte nicht gedacht, dass es schlecht sein würde, seine Dinge ordentlich hinzulegen. Er gab auch seine Sachen meist besonders gut auf, weil sie so ziemlich das einzige waren, was ihm gehörte. Vorsichtshalber schob er aber einen Bleistift ein wenig schief, um Anselm genüge zu tun.

Als dieser ihn in die Seite knuffte, musste Eustach erst einmal Luft holen. Warum fanden alle spontanen Körperkontakt zu erstrebenswert? Er bekam jedes Mal einen gewaltigen Schrecken, auch wenn es nicht wirklich weh tat.

Der Junge berappelte sich aus Gewohnheit schnell wieder. Mit Anselm zusammenarbeiten war in seinen Augen ganz großartig. "Dann machen wir die Mandarine", erklärte er zuversichtlich. Eustach hatte seine Probleme, wenn es um Theorie ging, vor allem, wenn diese sich in Schrift ausdrückte. Aber er hatte ein gutes Gedächtnis für alles, was man ihm so sagte und ein geschicktes Händchen für Zauber. Er erinnerte sich daran, den Ranunkuluszauber angewandt zu haben und traute sich eine Mandarine schon zu. Außerdem wollte er Anselm beeindrucken - auch wenn ihm das nicht bewusst war.

Magister Hackelmann überblickte die Klasse und die sich bildenden Gruppen, bevor sie Mina antwortete, oder genauer gesagt auf ihre Worte reagierte. Denn sie wendete sich nicht an das Mädchen, sondern an Dominic. "Wollen Sie mit Fräulein Clausen und Herrn Blauzahn in einer Gruppe arbeiten, Herr Hohensayn?", erkundigte sie sich ein wenig skeptisch. Sie kannte den Jungen als guten und anständigen Schüler, während vor allem der junge Blauzahn eher Unruhe in den Unterricht brachte. Fräulein Clausen hingegen war anscheinend recht naseweis und entschied gerne für andere mit. Aber vielleicht irrte sie sich auch...