20:00-22:00: Freizeit und Bettruhe - Clue und Aurora - Nachtrag

Clue hörte auf zu reden, als er bemerkte, dass Aurora ihm gar nicht zuzuhören schien. Sie verschwand fast unter dem Bett und schien völlig auf das Frettchen fixiert zu sein. Gut. Wenn Aurora das erledigte.. Clue lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und beobachtete, was im Zimmer vor sich ging.

Er musste grinsen, als er sich vorstellte, was Flo denken würde, wenn er jetzt das Zimmer betrat. Clue auf dem Boden sitzend, an die Wand gelehnt .. und Aurora lag halb unter seinem Bett.

Das Frettchen schien Aurora jedenfalls zu mögen. Clue konnte zwar nicht genau erkennen, was unter dem Bett vor sich ging, da er jetzt so saß, dass er nicht mehr darunter schauen konnte, aber an Auroras Stimme meinte er zu erkennen, dass alles gut lief. "Alles okay da unten?" fragte er trotzdem mit einem Lächeln, um sich zu vergewissern.

Aurora sah eine rosafarbene Nase, die sich schnell über das Pellet bewegte, ein weiß-graues Gesicht mit wachen, unruhigen Augen und kleinen, schwarzen Pfoten, die souverän das Futter hielten, während die spitzen Zähne schnell und erbarmungslos arbeiteten. Binnen Sekunden war das Pellet verputzt und Silberstern blickte Aurora an. Fragend an, wie sie sich einbildete.

Sie grinste; sie hatte wohlweißlich ihre Hand dort gelassen, wo das Frettchen das Futter abgeholt hatte und nun sich nicht bewegt. Vertrauen; es ging immer um Vertrauen.

„Alles in Ordnung.“ Antwortete sie leise, ohne ihren Blick abzuwenden. „Hey, Kleines.“ Das Frettchen blickte sie an und gab sich einen Ruck; mit den typischen leicht-hektischen Bewegungen kam es auf Aurora zu und beschnupperte ihre Hand. Aurora bewegte kurz ein paar Finger, doch Silbernsten ließ sich davon nicht beeindrucken. Vorsichtig strich sie dem Frettchen über die Wange und es begann, an ihrem Handgelenk zu schnuppern und höher zu wandern.

Aurora kicherte, weil sie die Tasthaare kitzelten und bewegte sich. „Hey, das kitzelt!“ Sie kicherte, als ihr Silberstern vor das Gesicht lief und ihre Nase beschnupperte. Die kleine Nase wanderte über ihre Wangen zu ihren Schläfen und schließlich in ihre Haare und begann, sich darin zu wälzen!

„Hey, Moment mal.“ Aurora kicherte wieder und schob sich langsam unter dem Bett hervor. Silberstern folgte und ließ sich nicht davon abbringen, in Aurora Haare zu beißen, sich darin zu wälzen und es ganz und gar als Paradies zu empfinden. Als sie unter dem Bett auftauchte, hatte sich das Frettchen mit allen vier Pfoten in Aurora schwarze Haare gekrallt und wälzte sich mit dem Gesicht darin. Lachend drehte sich Aurora auf den Rücken und versuchte mit beiden Händen das Tier vorsichtig von ihrem Gesicht zu pflücken! Was für ein Spaß!

Anscheinend war bei Aurora unter dem Bett alles okay. Immer wieder hörte er sie sprechen und lachen. Anscheinend war es mehr als okay, denn Aurora kicherte nur so vor sich hin. Kopfschüttelnd versuchte Clue einen Blick unter das Bett zu erhaschen, doch kaum hatte er sich zur Seite gebeugt, kam Aurora auch schon unter dem Bett hervor - mit Silberstern in ihren Haaren!

"Oh nein!" Clue seufzte. Das Frettchen schien Gefallen an Auroras Haaren gefunden zu haben. Natürlich meinte das Tier das nicht böse, aber es war sicherlich kein Vergnügen, ein Frettchen in den Haaren hängen zu haben. "Geht's?" fragte Clue und rückte langsam näher.

Doch Aurora schien sich gar nicht zu ärgern oder daran zu stören, dass Silberstern ihr im Gesicht hing. Verdattert sah Clue sie an. Normalerweise hatten die Mädchen doch immer Probleme mit sowas. Gerade wenn es um ihre Haare ging!

Vorsichtig streckte Clue die Hand nach Silberstern aus.

Aurora lag auf dem Rücken und versuchte das Frettchen aus ihren Haaren zu pflücken, das sich völlig darin einwickeln wollte. Sie konnte das Kichern einfach nicht abstellen; es war so beruhigend, so wunderbar, ein kleines Tier so nahe bei sich zu spüren. Ehrlichkeit, wunderbare, süße Ehrlichkeit…

„Das Haar muss ja toll riechen! Bestimmt nach Seetang und Salz!“ Wieder lachte sie und drehte sich auf die Seite, damit sie das Frettchen wenigstens sehen konnte, während sie es vorsichtig zu packen versuchte.

„Hast du noch ein wenig Futter?“ fragte sie Clue und musste ein Lachen unterdrücken. Dann schaffte sie es, Silberstern sanft zu umfassen (auch mit Haaren) und es sacht in ihre Wange zu drücken, sodass es kurz inne hielt.

„Hey, Sternchen.“ Aurora schloss die Augen und genoss den Geruch des Tieres, das Trommeln seines kleinen Herzens; und die leisen Knabbergeräusche! Wieder kicherte sie. Dass sie mitten im Zimmer eines eigentlich fremden Jungen auf dem Fußboden lag, schien sie nicht zu stören. Einzig das kleine Lebewesen in ihrer Hand war wichtig. In diesem Moment war es das einzige, das zählte.

"Klar", antwortete Clue, nachdem Aurora sich lachend auf die Seite gedreht hatte und das Frettchen sanft umfasste. Er streckte sich in Richtung Futternapf und holte einige Pellets heraus, die er Aurora entgegenstreckte. Das Frettchen drehte den Kopf, doch Clue schloss schnell die Hand, sodass Silberstern sich nicht alles auf einmal schnappen konnte. "Immer langsam, Kleines", murmelte er grinsend, gab dem Frettchen dann aber doch eines der Pellets. Immer noch hing das Frettchen in Auroras Haaren fest, doch das Kichern von Aurora zeigte ihm, dass die Situation gerade sehr entspannt war. Clue wollte diese Atmosphäre nicht zerstören, indem er versuchte, Silberstern aus Auroras Haaren zu holen, also ließ er es einfach bleiben und beobachtete die beiden.

Doch dann sagte Aurora plötzlich 'Sternchen'. Clue hielt die Luft an. Natürlich. Das Frettchen hieß ja schließlich so. Silberstern. Aber.. Sternchen. Clue biss sich auf die Unterlippe und versuchte, seine Gedanken zurück zur aktuellen Situation zu bringen. Es hatte nichts mit Sternchen zu tun und ... und das Aurora hier in seinem Zimmer auf dem Boden lag, kicherte und mit seinem Frettchen schmuste, war auch kein Fehler. Es war doch alles in Ordnung. Es hatte doch alles gar keine Bedeutung. Sie lag schließlich nicht hier, weil sie Clues Freundin war, sondern ...

Clue wusste es nicht. Eigentlich wusste Clue gar nichts mehr. Was tat er hier eigentlich?

Um sich abzulenken rutschte Clue in Richtung Koffer, um dort die Hängematte herauszusuchen. Natürlich hätte er auch hier mal wieder den Zauberstab verwenden können - aber die Gewohnheit ... Er war es einfach nicht gewohnt, seinen Zauberstab zu benutzen. Das tat er Zuhause viel zu selten. Eigentlich nie. Und da er es in der Zeit, die er in Berlin verbrachte, nie tat, war es auch immer eine Umstellung, wieder hier zu sein und den Zauberstab benutzen zu müssen.

Schweigend kramte er in seiner Tasche und versuchte das Kichern des Mädchens zu ignorieren, das hinter ihm auf dem Boden lag.

Silberstern war fantastisch, niedlich, süß und …. am Leben!

Clue organisierte etwas Futter und Aurora dachte schon, den Kleinen los zu werden, aber nichts da! Quietschend vor Vergnügen wand sich Aurora am Fußboden und genoss das leichte Ziepen ihrer Haare. Vorsichtig packte sie Silberstern dann doch noch mit beiden Händen, drehte sich wieder auf den Bauch und hielt sich das Tierchen vom Gesicht weg.

„Hey, du!“ kichernd blickte sie das Frettchen an; und sah Clue, wie er in seiner Truhe wühlte. Irrte sie sich oder war sein Gesichtsausdruck verbissen? Wollte er nicht, dass sie so mit Silberstern umging?

„Hey.“ Sie nickte Clue zu, drehte sich elegant in den Schneidersitz und bettete Silberstern in ihrem Schoß. „Alles okay?“

Clue war froh, als er endlich die Hängematte in seiner Truhe fand. Auch wenn das natürlich gleichzeitig bedeutete, dass er sich wieder in Richtung Aurora drehen musste. Jetzt hatte er keinen Grund mehr, hier in der Truhe herumzuwühlen. Aber naja. Dann würde er eben.. Nachdenklich sah er sich im Zimmer um. Wenn er doch nur einen Platz für diese Hängematte finden würde..

Doch weit kam er nicht mit seinen Gedankengängen, denn schon wurde er von Aurora angesprochen, die ihn fragte, ob alles okay sei. Hatte sie ihm das wirklich angesehen? War er so leicht zu durchschauen? Im ersten Moment war Clue überrascht, doch er riss sich schnell zusammen und drehte sich mit einem Lächeln zu Aurora um. Und war erstaunt, als er sah, dass sie dort saß und Silberstern in ihrem Schoß lag ... einfach so. So als wäre gar nichts gewesen, so als hätte das Frettchen nie völlig durchgeknallt in ihren Haaren gehangen.

Clue musste lächeln und dieses Mal war das Lächeln wirklich echt. "Du ...", fing er an und schüttelte den Kopf. "Du gehst fantastisch mit Silberstern um", beendete er seinen Satz schließlich doch. "Sie ist zwar den meisten gegenüber ziemlich aufgeschlossen, aber irgendwie denke ich doch, dass sie eine gute Menschenkenntnis hat - auch wenn das vielleicht bescheuert klingt. Schließlich ist sie nur ein Frettchen und kein.. Hund oder so. Aber .." Clue zuckte mit den Schultern. "Ich hab sie als Abschiedsgeschenk bekommen, als ich hier her nach Rungholt kam", erzählte er leise. "Da sie die meiste Zeit hier in meinem Zimmer ist, hatte sie bisher noch nicht zu vielen Menschen von Rungholt Kontakt. Aber manchmal nehme ich sie mit nach draußen .. allerdings muss ich zugeben, dass ich dann den Kontakt zu anderen weitgehend vermeide." Erneut zuckte der Junge mit den Schultern. "Gut, eigentlich tu ich das immer - unabhängig von Silberstern."

Dass Aurora das Frettchen 'Sternchen' genannt hatte, war schon fast wieder vergessen, denn es war einfach viel zu wunderbar, wie das Mädchen dort mit dem Frettchen auf dem Schoß auf dem Boden saß. Gerne hätte Clue sein Handy aus der Tasche geholt und ein Foto von diesem Moment gemacht - doch leider hatte er kein Handy mehr. Und elektrische Geräte funktionierten auf Rungholt sowieso nicht. Leider.

Dann fiel ihm die Hängematte wieder ein, die er immer noch in der Hand hielt. Lächelnd hielt er sie hoch. "Das ist die Hängematte", erklärte er, obwohl das ja eigentlich klar ersichtlich war. "Keine Ahnung, wo ich sie hier hinhängen könnte."

Ein scheues Lächeln erschien auf Aurora Gesicht und sie musste kurz zur Seite blicken. Warum wurde sie verlegen? Sie betrachtete Silberstern in ihrem Schoß, wie sie sich spielerisch wand und an Aurora Fingern knabberte. Dann hörte sie Clues Geschichte und blickte auf.

Er erzählte, von seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und von sich. Und Aurora wusste nicht warum, aber plötzlich empfand sie… Mitgefühl. Er war allein gewesen. Auf Rungholt. Und sonst? Er hatte sicher kein einfaches Leben; sonst würde er nicht alle Muggelklischees der Rebellion erfüllen. Aber… er war allein.

Wie sie selbst….

Aurora schluckte. Gab es Schicksal wirklich, wie Ulrike es behauptete? Hatte dieses allwissende Schicksal, eine Sternenkonstellation oder eine Höhere Macht, sie hierher geführt? Zu einem einsamen Jungen? Der ihr bereits am ersten Tag soviel Vertrauen entgegen brachte, ihr von sich zu erzählen?

Sie schluckte und blickte wieder auf das Frettchen in ihrem Schoß. „Silberstern ist eine Persönlichkeit. Und kann Menschen besser einschätzen, als es Menschen selbst können.“ Sie lächelte, doch zu mehr war sie nicht fähig. „Ich bin mit Knieseln aufgewachsen. Meine Mom hat eine Zucht.“ Sie zuckte mit den Schultern. Wenn er von sich erzählte…. Dann konnte sie es doch auch, oder?

Und zu ihrer großen Erleichterung deutete Clue auf eine Hängematte in Frettchengröße! Na, Merlinseidank!

Schnell strich Aurora sich mit einer Hand über die Wange, um die letzten Emotionen fortzuwischen. „Na, ans Fenster! Das fände Silberstern sicher super. Dann könnte sie jederzeit rausgucken, um zu sehen, was für Spießereien sie verpasst!“

Was Aurora über Silberstern sagte, brachte Clue noch mehr zum Lächeln. Sie fand es nicht seltsam, dass er dem Frettchen eine gute Menschenkenntnis zugesprochen hatte, nein, sie stimmte ihm sogar zu! Und ihre Erklärung war ebenfalls sinnvoll: Sie war mit Knieseln aufgewachsen. Natürlich gab es einen Unterschied zwischen Frettchen und Knieseln, aber trotzdem. Irgendwie lief es doch auf das selbe hinaus. "Wieso hast du dann nicht ein eigenes Kniesel?" fragte Clue lächelnd. "Oder.. also..", stammelte er, als ihm einfiel, dass er das ja eigentlich gar nicht wusste. "Hast du ein eigenes Kniesel?" verbesserte er seine Frage. Allerdings hätte Aurora das vielleicht schon längst gesagt, wenn es so wäre. Eine Kniesel-Zucht war sicherlich sehr interessant.

Kniesel hatten magische Fähigkeiten, ein Frettchen war allerdings nur ein Frettchen. Vor allem dieses Frettchen, das er von seinen Straßen-Freunden geschenkt bekommen hatte. Trotzdem liebte Clue seine Silberstern sehr und war in vielen Momenten froh, das Frettchen an seiner Seite zu haben.

Aurora schlug vor, dass Clue die Hängematte ans Fenster hängen sollte. Clue grinste über ihre Begründung. "Oh ja, wahrscheinlich würde sie durchdrehen, wenn sie sich ständig diese Spießereien anschauen muss", erwiderte er lachend, stand jedoch auf und lief auf das Fenster zu. "Aber du hast Recht.. der Platz ist vielleicht nicht schlecht. Im Sommer scheint die Sonne herein, im Winter kann sie sich in ein paar kuschelige Decken kuscheln und liegt über der Heizung..." Eigentlich war die Idee, die Hängematte ans Fenster zu hängen, ziemlich perfekt.

Und plötzlich fragte er nach einem möglichen eigenen Kniesel! Aurora erstarrte und blickte auf Silberstern. Okay, das war eindeutig genug Vertrauen, das sie ihm entgegen brachte! Schluss jetzt!

„Mh-mh.“ Den verneinenden Tonfall unterstützte sie mit einem Kopfschütteln – und wusste doch, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde. Bloß nicht hier! dachte sie und führte das Frettchen an ihr Gesicht, um es mit geschlossenen Augen an ihre Wange zu legen und seinem Herzschlag zu lauschen. Bloß nicht vor diesem…. Typen!

Silberstern krallte sich erneut in ihre offenen Haare und Aurora lächelte. Dem Frettchen gegenüber musste sie keine Rechenschaft ablegen; Silberstern nahm Aurora so an, wie sie war; auch Kniesellos.

Clue stand auf und ging zum Fenster; prima Gelegenheit, dachte sie und erhob sich ebenfalls. Die perfekte Ablenkung!
Silberstern legte sich in ihren Nacken und spielte erneut mit ihren Haaren, sodass sie eine Hand auf dem kleinen Körper ruhen ließ, damit er nicht versehentlich hinunter fiel. Es war zwar ein wenig unbequem, aber es ging.

Aurora begutachtete den Fenstersims, er war genau wie bei ihr drüben. „Ich dachte an diese Ecke hier.“ Mit einer Hand deutete sie pantomimisch in eine Ecke, während die andere Hand Silberstern in ihrem Nacken festhielt. „Und wenn du noch ein Tuch drüberlegst, kann sie sich vor der großen bösen Welt verstecken, wenn ihr danach sein sollte. Allerdings solltest du Flo fragen; ihr werden euch nicht mehr ungezwungen auf den Fenstersims setzten können.“

(OOC: "Silberstern nahm Aurora so an, wie sie war; auch Kniesellos." - sehr süß! )

Plötzlich schien Aurora nicht mehr so gesprächig zu sein. Wollte sie etwa doch nicht über die Knieselzucht ihrer Mutter reden? Verwirrt drehte Clue sich zu Aurora um, um sie anzuschauen, doch sie lächelte schon wieder - mit dem Frettchen in ihren Haaren. Also lächelte Clue ebenfalls. Dann war sicherlich alles okay. Vielleicht wollte sie auch einfach nicht so viel von der Knieselzucht erzählen, damit Clue nicht dachte, sie gab damit an. Dabei hätte er das sicherlich nicht gedacht.

Clue beobachtete, wie Aurora aufstand und ihm zum Fenster folgte. Silberstern hatte sie dabei in ihrem Nacken. "Sie kann das ziemlich gut", erklärte er grinsend, "sich im Nacken festhalten.. oder auf der Schulter sitzen.. das macht sie ziemlich oft." Auf der Straße trug Clue sein Frettchen eigentlich ausschließlich so herum.

Dann lauschte er Auroras Erklärungen, wo die Hängematte gut hängen könnte. Interessiert nickte Clue und hielt die Hängematte probehalber in die Ecke. Sah gut aus. "Vorbei mit dem Rauchen auf dem Fenstersims..", sagte Clue seufzend und grinste. "Naja, nee, auf dem Zimmer hab ich bisher noch nie geraucht.. also.. sollte nicht so schlimm sein, wenn wir uns nicht mehr auf den Fenstersims setzen können.. aber ich werd Flo vorher fragen." Er nickte. Am besten fragte er Flo gleich heute Abend noch, wenn er endlich mal ins Zimmer käme. "Aber ich denke eigentlich nicht, dass er etwas dagegen hat", fügte er schließlich hinzu.

(OOC: siehe Laberecke Seite 11 ^^)


Aurora blickte fragend zu Clue auf. Glaubte er etwa, sie hatte gar keine Ahnung? Sie grinste, kommentierte Silbersterns Klammerkünste aber nicht weiter. Wer wusste schon, was Clue für Mädchen kannte? Wenn sie die Messlatte an Rungholt hing; kannte der arme Junge wohl nur Prinzessinnen!

„Auf dem Zimmer rauchen?“ Sie griff nach der Hängematte und grinste weiter. „Ja, zeig´s ihnen, du Revoluzzer!“ Sie musste kichern und rollte theatralisch mit den Augen; wie lächerlich! Entweder jemand wollte revoltieren – und tat es – oder angepasst sein. Aber Clue wollte wohl beides. Und das gleichzeitig. Ob ihm auffiel, wie spießig das war?

Sie hielt die Hängematte mit einer Hand in die Ecke und drängte Clue mit einem eleganten Hüftschwung ein Stück zur Seite. „Lass es uns mal ausprobieren. Wir können es ja nachher entfernen.“ Sie blickte auf; der halbe Kopf Größenunterschied gefiel ihr immer mehr. „Nur um zu sehen, ob es ihr überhaupt gefällt. Wo ist dein Zauberstab?“

Sie hatte nun beide Hände voll; zaubern konnte sie so wohl nicht.

Clue beobachtete Aurora mit einem Grinsen. Scheinbar war sie völlig begeistert von der Hängematte, denn sie schnappte sich sofort ... alles. Irgendwie hielt sie alles gleichzeitig fest. Zum einen das Frettchen und zum anderen auch die Hängematte. "Okay, probieren wir es aus", erwiderte Clue nickend. Aurora hatte Recht. Sie konnten es später ja wieder entfernen, falls der Platz doch nicht so gut war oder falls es Silberstern nicht gefiel.

Natürlich blieb das Zaubern wieder einmal an ihm hängen. Wollte Aurora ihn etwa testen? Aber etwas befestigen .. das war etwas, was er gerade noch so schaffte. Erstrecht, wenn es nicht für immer dort hängen bleiben musste. Für kurze Zeit würde es sicherlich schaffen, die Hängematte zu befestigen. Schnell murmelte er den geeigneten Zauberspruch und zuckte dann mit den Schultern. "Dann wollen wir doch mal sehen, ob es Silberstern gefällt."

Das Frettchen schien sich jedoch bei Aurora sehr wohlzufühlen. Sie sah nicht so aus, als wollte sie von der Schulter des Mädchens heruntersteigen. Vermutlich waren ihre langen Haare und ihr Nacken gemütlicher als die Aussicht auf eine Hängematte.

Aurora grinste; die Situation gefiel ihr. Der warme kleine Körper in ihrem Nacken; der warme große Körper an ihrer Seite…. Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Clue fixierte die Hängematte und blickte sie auffordernd an. Doch das Frettchen schien sich nicht angesprochen zu fühlen.

„Hey, Kleines.“ Aurora hob beide Hände an den Nacken und fühlte wieder das kleine Herz, den steten Atem. Dann beugte sie sich vor, ging in die Hocke und stütze sich mit den Knien an der Wand ab, um Silberstern die Möglichkeit zu geben, direkt in die Hängematte plumpsen zu können. „Na, los, sieh es dir an.“

Aurora hing etwas krumm da, ungemütlich und halb balancierend. Das Frettchen nahm sich Zeit, schnupperte ausgiebig und Aurora fühlte, wie ihre Beinmuskulatur langsam nachgab. Sie kicherte. „Mach schon.“ Sie verlor leicht das Gleichgewicht und griff nach Hinten: und erwischte Clues Hose in Kniehöhe, an der sie sich festhielt. Wieder kicherte sie, weil die Situation so bescheuert war.

„Silberstern, los doch!“ Doch sie dachte nicht daran, das Frettchen zu zwingen; es musste freiwillig gehen; eine Lektion die Aurora bereits in jungen Jahren im Umgang mit Tieren gesammelt hatte.

Silberstern wollte Aurora wohl nicht verlassen. Mit einem leichten Grinsen sah Clue abwechselnd sein Frettchen und Aurora an. "Vielleicht gefällts ihm nicht", sagte er schulternzuckend. Doch plötzlich spürte er etwas an seinem Bein - Auroras Hand. Sie hatte das Gleichgewicht verloren und sich an ihm aufgefangen. Da hing Aurora nun also halb herum und kicherte.

Kopfschüttelnd legte Clue ohne groß darüber nachzudenken seinen Arm um ihre Taille, um sie zu stützen. "Nicht dass du mir mitsamt Silberstern umfällst", murmelte Clue leise. "Und das alles nur wegen einer Hängematte..."

Doch dann bewegte Silberstern sich langsam. Schritt für Schritt näherte es sich der Hängematte und schnupperte dabei eifrig in der Luft. Was das Frettchen sich jetzt wohl dachte? Es saß immer noch zur Hälfte auf Aurora, hatte aber langsam einen seiner Vorderfüße auf das Fensterbrett gesetzt. "Oh, scheinbar ist das Interesse langsam doch geweckt", kommentierte Clue das Geschehen grinsend.

Aurora fühlt sich großartig; das kleine Tier in ihrem Nacken und Hand, Clue an ihrer Seite und plötzlich Clues Arm um ihre Taille. Sie grinste; es hätte eine tolle Situation sein können…. Aber er war tabu.

„Los, Kleines.“ Vorsichtig stützte sie das Frettchen, bis es endlich vollständig in die Hängematte kletterte und Aurora atmete erleichtert auf. „Hat das aber lang gedauert.“ Langsam richtete sie sich auf, gewann ihr Gleichgewicht zurück und löste sich vorsichtig von Clue, ohne ihn anzusehen. Was war plötzlich los? schoss ihr durch den Kopf und sie betüttelte etwas übertrieben das Frettchen. Nähe macht ihr doch sonst nichts aus…

„Ich glaube, die Idee war ein voller Erfolg.“ Aurora hob das Kinn und grinste Clue an, weil Silberstern es sich bequem machte, jeden Quadratzentimeter des Stoffes beschnupperte und dann ihre kleine rosa Nase daran rieb. Sie war ihm immer noch viel zu nahe, deshalb drehte sie sich ein klein wenig weiter von ihm weg. Besser. Wiederlächelte sie. „Mission accomplished! Was gibt´s als Nächstes?“