20:00-22:00: Freizeit und Bettruhe - Clue und Aurora - Nachtrag

Mitspieler: Clue, Aurora
Plot: Freizeit nach dem Abendessen, Anreisetag

(OOC: Noch sitzen sie beim Abendessen, sind aber schon fertig)



Aurora blickte sich um, war sich jedoch sicher, ihn nicht zu erkennen, selbst wenn er gerade neben ihr stünde! Sie sah nur ein paar andere Zwerge an einem anderen Tisch, etwas weiter weg.
„Oh, wunderbar. Wenn er uns zugehört hat, dann haben wir ihm jetzt eine Schock fürs Leben verabreicht und er wird sie nie wieder in die Nähe eines Mädchens trauen.“ Sie lachte und aß noch ein Stück Obst.

Clue fragte nach der Abendbeschäftigung und Aurora blickte ihn herausfordernd an. „Na, Florentin hebe ich mir für später am Abend auf.“ Sie zwinkerte ihm zu und lachte.

„Aber sonst.“ Etwas nachdenklich zuckte sie mit den Schultern. „Was macht man denn hier so abends, um vor Langeweile nicht umzukommen?“

"Ist gar nicht so verkehrt", erwiderte Clue mit einem Grinsen. "Dann bleibt es den Mädchen wenigstens erspart. Oder eher.. dann bleiben ihm wenigstens die Mädchen erspart." Lachend zuckte er mit seinen Schultern.

"Dann pass gut auf, dass du Flo nicht aus den Augen verlierst, sonst findest du den Weg zu seinem Zimmer gar nicht", sagte er dann grinsend, als Aurora ihm sagte, sie wolle sich Florentin für später am Abend aufheben. Clue hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass Aurora heute Abend wirklich irgendetwas mit Florentin anfangen würde - aber andererseits.. wie hatte sie sich denn ihm gegenüber beim Kaffee verhalten? Allerdings war das trotzdem noch eine andere Situation. Clue hatte mit Aurora im Speisesaal gesessen. Das war etwas ganz anderes, als wenn Aurora sich einfach in das Zimmer der Jungen schleichen würde, um Florentin dort zu überraschen.

"Was man hier abends macht? Nun.. definiere 'man'.." Clue zuckte mit den Schultern. "Viele verbringen jede Menge Zeit damit zu lesen. Oder sie spielen Spiele wie Zaubererschach." Das war wohl die Hauptabendbeschäftigung. Im Aufenthaltsraum sitzen und Schach spielen. Naja. "Ich versuche meistens nochmal raus zu kommen, um noch eine zu rauchen.. und dann.. naja." Clue zuckte mit den Schultern. "Meistens verzieh ich mich in mein Zimmer und spiele Gitarre." Ein kurzes Lächeln huschte über Clues Gesicht. "Außerdem muss ich irgendwann demnächst noch nach meinem Frettchen sehen. Das .. naja.. vermutlich liegt es faul in meinem Zimmer auf dem Boden und schläft."

„Oh, ein Frettchen?“ Aurora hob eine Augenbraue und musterte Clue noch einmal. Das Tier schien zu passen. „Hat´s noch kein Abendessen bekommen?“

Bei der trüben Aussicht auf ihre Freizeit schnaufte sie übertrieben und blickte sich im Raum um.

„Na, das klingt ja nach einer Menge Spaß.“ Sie rollte mit den Augen. „Zauberschach? Und für Erwachsene haben die hier nichts? Müssen wir uns unsere Beschäftigung also allein suchen?“ Wieder lächelte sie ihn keck und herausfordernd an.

Clue nickte. "Ja ein Frettchen", bestätigte er mit einem Lächeln. "Wenn Florentin noch nicht im Zimmer war und es gefüttert hat, hats wohl noch nichts bekommen", sagte er dann grinsend. Ab und zu, wenn Clue den ganzen Tag draußen verbrachte, gab Florentin dem Frettchen etwas zu essen, auch wenn das eher selten vorkam. Denn um sein Frettchen kümmerte Clue sich eigentlich sehr verantwortungsbewusst.

"Oh ja, Spaß wird hier ganz groß geschrieben." Clue zwinkerte dem Mädchen zu und überlegte, was er jetzt Zuhause in Berlin machen würde. "Zauberschach ist doch wahnsinnig interessant", fügte er dann ironisch hinzu. "Du musst dir mal eine Runde anschauen - das geht so schnell, da kommst du kaum hinterher mit Gucken!" Clue lachte und zuckte mit den Schultern. "Ja, wir müssen uns wohl selbst Beschäftigung suchen." Was Aurora damit meinte, konnte er sich zwar vorstellen, aber er bezweifelte, dass sie diese Gedanken wirklich in die Tat umsetzen würde.

Langsam leerte sich der Speisesaal. Immer mehr Schülerinnen und Schüler standen auf und verließen den Raum. Wahrscheinlich machten sie sich schon alle auf den Weg ins Bett. Spießer, dachte Clue und seufzte.

Aurora seufzte. Die Schule war schon langweilig, als sie vorhin ankam; und es war nicht besser geworden.

Wieder blickte sie zu Clue. Naja, vielleicht ein bisschen. Sie grinste.

„Also zu deinem Frettchen aufs Zimmer und dann…“ sie biss sich kurz verspielt auf die Unterlippe. „zeigst du mir deine Briefmarkensammlung?“

Clue nickte. "Genau. Am besten wir füttern schnell Silberstern .. und dann.. Briefmarkensammlung.. pah.. wenn dann zeig ich dir meine Sammlung der Sammelkarten berühmter Hexen und Zauberer", erwiderte er lachend. Briefmarken waren ja wohl eindeutig etwas für Spießer - auch wenn Sammelkarten berühmter Hexen und Zauberer auch nicht viel besser klang. Irgendwie genauso bescheuert - oder sogar noch bescheuerter.

Immer noch lachend schüttelte Clue den Kopf. "Vielleicht treffen wir ja Florentin im Zimmer", fügte er grinsend hinzu. "Aber denk dran.. du wolltest ihn dir für später aufheben!"

„Mh,“ Aurora erhob sich und nahm die halbe Ananas mit dem Schokoladenpudding, den keiner von ihnen angerührt hatte, einfach mit. „Schokofroschkarten? Wunderbar. Das klingt auch gar nicht kindisch oder so.“

Am Buffet nahm sie sich zwei kleine Dessertlöffel und schmuggelte den Pudding mit hinaus. Am Haupteingang angekommen blickte sie hinaus. Es regnete noch immer. Und es war kühl. Kurz blickte sie sich nach Clue um und nahm dann noch umständlich ihren Zauberstab in die Hand. Sie hielt inne, weil das logistisch nicht klappte und lachte Clue an.

„Regenabweisungszauber oder Ananas?“ fragte sie und hielt beides hoch, damit er sich etwas aussuchen konnte.

Clue grinste. "Dafür klingt Briefmarken nach altem Mann!" erwiderte er und stand ebenfalls auf. Er beobachtete lächelnd, wie Aurora sich noch am Buffet bediente. Er verstand gar nicht, was Aurelius' Problem gewesen war. Dem Anschein nach schien Aurora doch gerne zu essen.

Und dann standen sie am Haupteingang und es regnete immer noch. Clue seufzte. "So langsam könnte es auch mal wieder aufhören zu regnen", murmelte er leise und hob dann überrascht den Kopf, als Aurora ihm eine Frage stellte. //Regenabweisungszauber oder Ananas// Das konnte sie doch nicht machen! Regenabweisungszauber... Clue kniff die Augen zusammen und starrte nach draußen in den Regen. Wie ging das doch gleich? "Vorhin sind wir auch durch den Regen gelaufen. Wieso brauchst du jetzt einen Abweisungszauber?" fragte er, um etwas Zeit zu schinden.

Wenn er jetzt die Ananas nahm, würde Aurora sich in ihrer Annahme bestätigt fühlen. Dann würde sie davon ausgehen, dass Clue gar kein echter Zauberer war. War es nicht schon schlimm genug, dass das Mädchen von Sternchen wusste?

Entschlossen griff Clue nach seinem Zauberstab, den er so selten wie möglich in den Händen hielt. Er räusperte sich und sah noch einmal nach draußen. "Kommts mir nur so vor oder hört der Regen langsam auf?" fragte er überrascht, obwohl sich am Wetter rein gar nichts geändert hatte. Die Regentropfen fielen vom Himmel. Sie fielen und fielen und fielen und es schien gar nicht aufhören zu wollen.  

Zu Clues Glück verließen mit ihnen ebenfalls einige Schüler das Hauptgebäude und sprachen einen Abweisungszauber, sodass Clue einfach nur unauffällig lauschen und ihnen anschließend nachsprechen musste. Erleichtert fing er an zu grinsen. "Na dann mal los", sagte er lächelnd und trat in den Regen, ohne etwas davon zu spüren. Der Abweisungszauber wirkte fantastisch.

Völlig galant –damit hatte sie gar nicht gerechnet – sprach Clue einen Regenabweisungszauber für beide, sodass sie ungehindert die Ananas vor sich her balancieren konnte. Absichtlich lief sie nahe bei ihm, weil sie nicht wusste, wie weit der Schutzschirm ging. Dass er evtl. Probleme mit seinen Zaubersprüchen hätte, kam ihr nicht in den Sinn.

„Sag mal“ absichtlich schmiegte sie sich fast an ihn und grinste. „Welches Haus ist deins?“ gespielt nachdenklich deutete sie zu einem Langhaus. „Das ist meins. Und das dahinter?“

Clue beobachtete, wie Aurora ihm immer näher kam und sich fast schon an ihn schmiegte. Einen Moment fragte er sich, ob das wieder Provokation war oder ob der Zauber vielleicht nicht so weit hielt. Er hatte keine Ahnung und eigentlich war es auch egal. Fast hätte er Aurora sogar den Arm um die Schultern gelegt, doch im letzten Moment hielt er sich damit zurück. Man musste es ja nicht gleich übertreiben.

"Das hinten dran. Wolpertinger. Weißt du.. ich bin der Meinung, dass diese Häuser-Einteilung doch irgendeinen Sinn haben muss. Oder, was denkst du?" Clue zuckte mit den Schultern. Darüber machte er sich tatsächlich häufiger Gedanken. "Es heißt zwar, dass die Einteilung völlig ohne Grund stattfindet, aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Irgendwas muss es doch bedeuten, dass ich Wolpertinger bin und du Nachtkrabs. Und dass andere bei den Elwetritschen sind." Clue hatte keine Ahnung, ob Aurora überhaupt wusste, was Wolpertinger, Nachtkrabs und Elwetritschen waren, aber diese Frage beschäftigte ihn - und vielleicht beschäftigte sie Aurora an ihrem ersten Tag auf Rungholt ebenso.

„Mh.“ Aurora dachte nach. Jetzt wo Clue es erwähnte, klang es schon seltsam. „Ich bin wohl eine Nachtkrab, wegen meiner Haarfarbe. Die kommt einem Nachtkrab doch nahe, oder?“ Gespielt nachdenklich hob sie eine Strähne an und hielt sie Clue unter die Nase. Die Haare rochen ein wenig nach einer Mischung aus Seetang und Sommergewitter.

„Und du…“ sie machte eine Pause. Ja… was sollte sie sagen. „Du bist ein Meister der Verkleidung und der Tarnung. Deshalb die Wolpertinger. Also auch wegen den Haaren.“ Sie lachte. Diese Erklärungen waren mehr als dürftig.

„Aber bei den Tritschen bin ich überfragt. Es sind doch nicht nur laute, dreiste und nervige Leute bei den Tritschen, oder?“

Dass Aurora gerade ihre Haare als Begründung für die Hauswahl aufzählte, brachte Clue zum Lächeln. Einerseits hatte er sich selbst Ähnliches gedacht wie auch Aurora - er war aufgrund seiner Haare bei den Wolpertingern. Aber ... es konnte doch nicht nur an den Haaren liegen. Nachdenklich betrachtete Clue Auroras Haare, die sie ihm unter die Nase hielt. "Vielleicht haben die Tritschen ja Hühnerhaare", erwiderte er dann mit einem Grinsen. "Wenn wir schon bei Haaren sind.."

Doch dann schüttelte er den Kopf. "Ich hab mir bisher eingeredet, dass ich bei den Wolpertingern bin, weil ... naja.. Wolpertinger kann sich mit vielen verschiedenen Tieren kreuzen, sodass ein Wolpertinger einem anderen nie richtig ähnelt. Deswegen.." Clue zuckte mit seinen Schultern. Jetzt, wo er Aurora von seiner Theorie erzählte, kam sie ihm plötzlich seltsam vor. "Ich dachte.. naja.. Individualität und so. Dass jeder anders ist. Niemand ähnelt dem anderen." Er war sich zwar nicht sicher, ob das auf alle Wolpertinger zutraf, aber wenn er beispielsweise an Florentin dachte, empfand er seine Begründung als stimmig.

"Aber meinst du, wenn jemand in der fünften Klasse hier her kommt, können sie ihn schon richtig einteilen? Vielleicht liegt es ja doch an den Haaren." Kurz musste Clue grinsen.

Aurora grübelte und legte dabei den Kopf schief. „Willst du mir also sagen, dass alle Wolpetinger nur darauf aus sind, sich mit möglichst allen Weibchen zu paaren?“ Sie kicherte und wollte am Liebsten wissen, wie viele Jungs bei den Wolpertingern wohnten.

Dann schüttelte sie den Kopf. „Jeder ist doch individuell. Und niemand ähnelt jemandem anderen. Du zum Beispiel.“ Sie blickte zu Clue hoch; direkt in diese blauen Augen. „So einen Scherzkeks wie dich, hab ich noch nie getroffen. Das heißt aber nur, dass man dich nicht in eine Schublade stecken kann.“

Wieder blickte sie nach vorn, auf den Pfad. „Es muss an etwas Anderem liegen. Denn als 5. Klässler hattest du sicher noch keine gefärbten Haare, oder?“

Lachend schüttelte Clue den Kopf. "War ja klar, dass du das wieder falsch verstehst." Alle Wolpertinger nur darauf aus, sich mit möglichst allen Weibchen zu paaren.. das war.. interessant. "Nur mit Wolpertinger-Weibchen? Hmm.. nee, oder? Wolpertinger kreuzen sich mit allen Tieren, also können Wolpertinger sich auch mit Tritschen und Nachtkrabs paaren oder?" Gedanklich überlegte er, wie viele Rungholt-Weibchen es gab, mit denen er sich gerne paaren würde. Sorry Sternchen, schalt er sich selbst in Gedanken und schüttelte noch einmal den Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen.

Was Aurora über die Individualität sagte, stimmte irgendwie. Eigentlich war doch jeder individuell. Also war das ein ziemlich schlechtes Argument für die Haus-Wahl. "Müsste auch eine ziemlich große Schublade sein, wenn man mich da reinstecken will", erwiderte er mit einem leichten Grinsen.

Die beiden waren fast am Langhaus der Wolpertinger angekommen. "Nee, als 5. Klässler hatte ich noch keine gefärbten Haare", bestätigte Clue. Als Fünftklässler hatte ich allerdings auch noch keine Ahnung von Rungholt, fügte er in Gedanken hinzu und seufzte. "Allerdings bin ich ja auch erst letztes Jahr hier her gekommen. Also.." Clue zuckte mit den Schultern. "Immer noch gut möglich, dass es bei mir an den Haaren liegt."

„Oh, bei dir müsste die Schublade so groß wie ein Langhaus sein!“ Sie breitete theatralisch die Arme aus und hätte beinahe die halbe Ananas fallen lassen. Lachend rempelte sie Clue freundschaftlich in die Seite und betrachtete das Haus.

„Keine Ahnung, woran es liegt, aber die Sache mit den Haaren finde ich nicht sehr schlüssig. Vielleicht hat es etwas mit dem Platzangebot zu tun? Die neuen Schüler werden gleichmäßig verteilt? Oder vielleicht wetten die Lehrer auch und die Verteilung erfolgt danach. Vielleicht sieht es die Wahrsage-Tante in den Sternen. Keine Ahnung. Mir gehen die Ideen aus.“

Sie waren bei der Tür angelangt und Aurora griff nach der Türklinke. „Nach dir, mein Lieber. Ich will mich ja nicht aufdrängen.“ Sie kicherte – und fand es großartig.

"Na das ist etwas übertrieben. So breit bin ich jetzt auch nicht!" Wobei das Langhaus auch nicht unbedingt breit, sondern eher lang war. Naja. Clue war zwar groß, aber ein Langhaus war wohl doch etwas weit hergeholt. "Pass auf die Ananas auf", sagte Clue grinsend und hielt sicherheitshalber die Hand unter die Ananas, um sie vor einem möglichen Fall zu bewahren.

"Das könnte natürlich auch sein. Oder die Lehrer haben ein Haus, für das sie zuständig sind, und ziehen dann wahllos aus den Schülern, die neu auf die Schule kommen, einen Namen und der kommt dann in ihr Haus. Oder..." Clue drehte sich um, um zu sehen, ob jemand in ihrer Nähe war und senkte dann verschwörerisch die Stimme. "Oder die Lehrer beobachten dich in der Zeit bevor du auf die Schule kommst und finden so alles mögliche über dich heraus und dann entscheiden sie, ob sie dich in ihrem Haus haben wollen oder nicht." Das wäre wenigstens für die Lehrer etwas aufregend. "Hab allerdings bisher noch nichts davon gehört, dass irgendwelche Lehrer für eines der Häuser zuständig sein sollen." Vielleicht war ihm das einfach nur entgangen - oder vielleicht gab es solch eine Regelung auch einfach nicht.

Clue öffnete mit einem Lächeln die Tür und beobachtete die kichernde Aurora. Irgendwie wirkte sie wieder wie ausgewechselt. Wie schnell konnte ein Mädchen ihre Stimmung ändern?

„Ich kenne keinen einzigen Lehrer, also kann ich nicht mitreden.“ Sie zuckte mit den Schultern und betrat den Vorraum. Genau wie bei den Nachtkrabs. Sie durchquerten den Aufenthaltsraum, in dem eine Menge los war und Aurora entdeckte einen ähnlichen Korridor, wie bei ihnen drüben. Der würde sie wohl in Clues Zimmer bringen.

Clue ließ sie galant vorlaufen, sodass sie die Gelegenheit am Schopfe packte und die Türen zu den Schlafzimmern abzählte. Mit einem schelmischen Gesichtsausdruck blickte sie ihn an und legte eine Hand auf die Türklinke; ganz so, als handle es sich um ein amüsantes Spiel.

„Wollen wir wetten, ob Flo da ist? Und ob er was anhat?“

(OOC: eigentlich sitzt Flo zeitgleich mit Malin und Elias im Aufenthaltsraum der Wolpertinger; die spielen Zauberschnipschnap. Oder er ist mit Malin im Zaubertränkepavillon; das war davor. Was dir grad in den Kram passt)

"Oh, mal sehen, was du morgen zu den Lehrern sagst", erwiderte Clue lächelnd. Morgen war der erste Schultag und Aurora würde die Lehrer kennenlernen. Es gab einige Lehrer, die Clue nicht so mochte und einige Lehrer, die ganz in Ordnung waren. Clue war auf Auroras Urteil gespannt.

Im Aufenthaltsraum war viel los und Clue nickte nur beiläufig einigen Schülern, die ihn ansaßen, zu, sagte jedoch nichts zu ihnen. Er hatte jetzt weder Lust noch Zeit für Smalltalk mit Haus-Kameraden.

"Ich bin gespannt, ob er da ist", sagte Clue grinsend und zuckte mit den Schultern. Im Aufenthaltsraum hatte er Flo jedenfalls nicht gesehen. Aber er wusste auch nicht, ob er im Zimmer war, denn auch vor dem Essen war Florentin nicht im Zimmer gewesen. "Wenn er da ist, hat er aber bestimmt was an - er weiß ja noch nichts von seinem Glück", fügte Clue dann lachend hinzu und schüttelte den Kopf.

Er wartete, dass Aurora die Tür öffnete und dann standen sie auch schon in Clues Zimmer. Leer. Es war völlig leer. Na gut, natürlich nicht - schließlich befanden sich die Möbel im Zimmer und auch die Koffer der beiden Jungs standen noch herum, aber Flo war nirgendwo zu sehen. Der Junge schien nicht im Zimmer zu sein. Clue seufzte. "Okay, Flo ist also nicht da", murmelte er kopfschüttelnd und fragte sich, wo der Junge sich schon wieder herumtrieb. Kurz warf er einen Blick auf Flos Bett und auf seine Koffer. War er überhaupt schon hier gewesen heute? Clue konnte nicht wirklich beurteilen, ob die Koffer schon von Flo angefasst und ausgepackt wurden oder nicht.

Sie machten schon fast ein Happening zur Öffnung der Tür! Doch Aurora fand es köstlich! Mit einer schwungvollen Bewegung ließ sie die Tür aufschnellen und… sah niemanden. Enttäuscht seufzte sie, doch Clue ging es ähnlich.

„Schade. Und wieder eine Enttäuschung.“ Sie blickte Clue gespielt traurig an. „Ich bin heut aber auch ein Unglücksrabe.“ Sie grinste und trat ein. Es sah genauso aus, wie bei ihnen drüben in ihrem eigenen Zimmer, nur standen andere Koffer herum. Hier auf der Schule hielten sie wohl nicht viel von Individualität…

„Aha.“ Aurora drehte sich skeptisch einmal um sich selbst. „Super.“ Sie machte ein missmutiges Gesicht. “Können wir bitte sofort zur Briefmarkensammlung kommen, damit wir einen Grund haben, im Bett zu landen?” Gespielt entrüstet hob sie eine Hand keck an die Hüfte.

Als er Aurora so enttäuscht sah, musste Clue grinsen. "Ja, echt schade. Heute ist wohl nicht dein Tag", bestätigte er.

Clue beobachtete, wie Aurora sich drehte. Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Irgendwie sah es ziemlich trist aus. Clue nahm sich vor, diesen tristen Zustand morgen sofort zu ändern. Aber heute nicht mehr.. Heute gab es andere Dinge zu tun...

Grinsend hob er die Schultern, als Aurora die Briefmarkensammlung erwähnte. "Und was ist mit meinem Frettchen? Das ist schließlich der Grund, warum wir hier sind. Briefmarken verhungern eher selten." Kurz machte er eine Pause und sah Aurora skeptisch an. "Obwohl... vielleicht ist diese Art des Verhungerns nur einfach eine, über die man zu selten spricht", fügte er schulternzuckend hinzu.

Dann lief er auf sein Bett zu. "Mal sehen, wo sie ist..", murmelte er leise und sah sich fragend um. Clue ließ sein Frettchen die meiste Zeit frei im Zimmer herumlaufen, obwohl Frettchen normalerweise in einem Käfig lebten. Aber die meisten Käfige, die man kaufen konnte, waren viel zu klein für eine artgerechte Haltung .. und außerdem konnte Clue auf der Straße ja keinen Käfig mit sich herumschleppen. Am Ende seines Bettes stand ein kleines Körbchen, in dem Silberstern oft lag, doch jetzt war es leer.

Clue seufzte. Wo trieb das Frettchen sich nur herum? Das Zimmer verließ es für gewöhnlich nicht, denn es wusste, dass Clue ihm nur hier etwas zu fressen gab, wenn sie auf Rungholt waren. "Naja", murmelte Clue und ging an seinen Koffer, um dort den Futternapf und etwas zu Fressen für Silberstern herauszuholen. Vielleicht würde es ja kommen, wenn es das Futter roch.

Aurora kicherte. Schon wieder. Und es verwirrte sie, aber Clue verwirrte sie auch manchmal. Oder jedenfalls das, was er manchmal von sich gab.

„Achja, das Frettchen.“ Aurora hielt inne. Wenn sich ein Tier im Zimmer befand, sollte sie sich nicht unbedingt wie ein Trampeltier verhalten; es könnte sich sonst in seinem Revier angegriffen fühlen. Sie hatte noch nie viel mit Frettchen zu tun; Kniesel waren definitiv anders.

„Wie heißt es denn?“ Vorsichtig blickte sie sich um und setzte sich dann einfach im Schneidersitz auf den Fußboden und schielte nebenbei unter die Betten. Die meisten Tiere verhielten sich sitzenden, nicht-bedrohlichen Menschen eher neugierig als ängstlich.

Clue fragte sich, ob Aurora etwa schon wieder vergessen hatte, dass sie wegen dem Frettchen hergekommen waren. Wahrscheinlich. Wahrscheinlich hatte sie nur noch an Flo gedacht und darauf gehofft, ihm hier zu begegnen. Ein Grinsen huschte über Clues Gesicht.

Er beobachtete, wie Aurora sich auf den Boden setze und musste bei dieser Beobachtung lächeln. Sie setzte sich auf dem Boden, um dem Frettchen keine Angst zu haben. Zumindest vermutete Clue das - und er freute sich darüber, denn das bedeutete, dass sie etwas Ahnung von Tieren hatte und das konnte man schließlich nicht von allen Menschen erwarten.

"Es heißt Silberstern", erzählte Clue und zuckte mit den Schultern. "Frag nicht, ich hab es nicht so genannt", fügte er grinsend hinzu, während er Futter in den Futternapf schüttete und sich anschließend ebenfalls auf den Boden setzte. Hoffentlich schlief Silberstern nicht irgendwo unter dem Bett, sonst würden sie Ewigkeiten warten können.

„Oh, du hast das Frettchen von deiner kleinen, zehnjährigen Schwester benennen lassen? Das ist ja süß.“ Sie streckte Clue grinsend die Zunge heraus und als er sich neben sie auf den Fußboden setzte, streckte sie die Hand aus und nahm ein Futterpellet aus der Schale.

Gleich lugte sie wieder unter ein Bett, konnte jedoch nichts Besonderes erkennen. „Kuschelt sich Silberstern nicht gern irgendwo ein? Warum meinst du, schläft er unter dem Bett, wenn es dort nichts zum Kuscheln gibt?“ Sie deutete auf einen Pullover unter Clues Bett, der aussah, als sei er achtlos dort hingeworfen worden.

„Mh?“ Elegant drehte sie sich auf den Bauch und rutschte halb unter das Bett. Vorsichtig näherte sie sich dem Pullover und hielt das Pellet zwischen zwei Finger. Das Frettchen sollte das Futter riechen, bevor es sie angriff oder dergleichen.

„Silberstern?“ Sie lächelte. Es fühlte sich gut an, mit dem Frettchen zu sprechen.

Clue lachte und schüttelte schnell den Kopf. "Zum Glück hab ich keine zehnjährige Schwester", sagte er grinsend. Das wollte er sich gar nicht vorstellen. Eine kleine Schwester.. Na gut, hätte sicherlich auch Vorteile, aber im Großen und Ganzen war er völlig zufrieden damit, keine Schwester zu haben, auf die er aufpassen musste - und für die er ein gutes Vorbild sein musste.

"Ich hab eine Hängematte für Silberstern dabei", erklärte Clue mit einem Lächeln. Die hatte er in einem Tiergeschäft in Berlin entdeckt und hatte sie unbedingt mitnehmen müssen. "Allerdings weiß ich noch nicht wirklich, wo ich sie hinhängen soll", murmelte er und sah sich im Zimmer um. Hätte Silberstern einen Käfig, wäre die Befestigung der Hängematte kein Problem gewesen, aber so? Im freien Raum war es ziemlich schwer irgendetwas irgendwo hinzuhängen.

Lächelnd beobachtete er Aurora, die sich dem Bett näherte - mit einem Pellet aus dem Futternapf in der Hand. "Wenn Silberstern jetzt nicht kommt, dann ist sie wohl gestorben", sagte er leise und lachte. Doch kaum hatte er den Satz beendet, sah er schon die kleine Nase des Frettchens. Das Tier bewegte sich genau auf Aurora zu und Clue hoffte, dass sie sich weiterhin so verhalten würde wie bisher, denn dann würde Silberstern ihr mit Sicherheit nichts tun, denn eigentlich war das Tier sehr friedlich. Das Einzige, was Silberstern nicht mochte, waren kleine Kinder, die es fest packten oder die laut schrien - aber das würde Aurora bestimmt beides nicht tun.

Mit halbem Ohr hörte Aurora, wie Clue erst über eine kleine Schwester, dann über eine Hängematte sinnierte, doch sie achtete weiter auf den Pullover, der sich zu bewegen schien. Sie lächelte und schob sich noch ein klein wenig dichter unter dem Bett an den Pullover heran.

„Hey.“ sagte sie sanft, als sie eine kleine Nase sah, die aus dem Stoff hervor lugte. Der Pullover sah wirklich so aus, als sei er von dem Frettchen höchstpersönlich aus Clues Truhe hierher geschleift worden. Vorsichtig hielt sie dem Tier das Pellet mit spitzen Fingern entgegen. „Hey, Silberstern. Gut geschlafen?“

Hier unter dem Bett fühlte sie sich selbst wohl; wie gut sie das Frettchen verstehen konnte. Vorsichtig, zuerst schnuppernd, dann hervorlugend, krabbelte Silberstern aus dem Pullover und beäugte Aurora. Sie lächelte; völlig fasziniert. Doch sie bewegte sich nicht; hielt nur das Pellet hoch.

„Hey, Kleiner.“ Am Liebsten hätte sie das Frettchen an sich gedrückt, doch sie wartete; wartete, bis es von allein kam. Und zu ihrer Verwunderung – kam Silberstern mit trippelnden Schritten auf sie zu, schnupperte an ihrer Hand und nahm ihr schließlich das Futter pellet aus der Hand. Ein warmes Gefühl machte sich in Auroras Bauch breit, obwohl sie bäuchlings auf dem kalten Boden lag.