Bogenfleet: Straßen und Brücken

Das Bogenfleet in Hamburg ist das Äquivalent zur Winkelgasse in London. Es beginnt an einem versteckten Hauseingang der Mönckebergstraße (ein Gebäude mit einem Zentauren über dem Eingang) und ist die Einkaufsstraße für Hexen und Zauberer. Das Bogenfleet sieht ein wenig aus wie eine mittelalterliche Wasserstraße mit Brücken und windschiefen Läden an jeder Seite (allerdings auch mit Fußgängerwegen). Man stelle sich eine magische Amsterdamer Gracht vor. Im Bogenfleet finden sich verschiedene Läden, in welchen junge Hexen und Zauberer alles kaufen können, was sie auf Rungholt benötigen.

pp: DAZ

Ohne viel Eile lief Simon das Bogenfleet entlang und genoss das schöne Wetter. Die Sonne spiegelte sich auf dem Fleet, die Hexen und Zauberer schienen bester Stimmung zu sein und die Schaufenster der Läden hatten sich für die potentiellen Käufer herausgeputzt. Simon blieb mal hier, mal da stehen, kaufte sich eine Kugel kanariengelbes Eis, das den hübschen Namen Schnatz trug und blieb schließlich vor dem Schaufenster von Saus und Braus stehen. Natürlich brauchte er nichts fürs Quidditch, aber andererseits war das mit Quidditch wie mit Roben für Hexen. Man brauchte eigentlich doch immer etwas. Interessiert musterte Simon die Auslage auf der Suche nach genau diesem Etwas, das er noch brauchte.

[OOC: Wer Lust hat, möge zugreifen. Ich bin morgen ab 13 Uhr da und für ein Play nebenbei zu haben, =^.^=]

PP: Spieleinstieg

"Simon!"Eine Stimme riss den Jungen aus der Betrachtung der Auslagen im Quiddich-Geschäft. Sie war nicht laut, aber klar und prononciert genug, um über Fleet und Straße zu dringen.

Der Sprecher saß bequem in einer selbst rudernden Barke mit goldenen Einhörnern am Heck und einem Baldachin in Form von Rabenschwingen. Seine langen Beine ruhten nonchalant auf der Reling und er hatte das Seidenhemd unter dem hellen Sommeranzug aufgeknöpft. Offensichtlich genoß er den milden Tag.

Sein Begleiter, ein livrierter Heinzel, der am Bug Ausschau hielt und das Boot dirigierte, stoppte die Ruder und sah den jungen Mann kurz fragend an. Als dieser leicht mit dem Kopf nickte, steuerte er die Gondel an das Ufer.

„Schön Dich zu sehen!“ Leichtfüßig sprang der Rothaarige an Land und schüttelte seinem Mitschüler lachend die Hand. „Einkäufe im Bogenfleet?“

Simon hörte jemanden seinen Namen rufen und wandte sich vom Schaufenster des Quidditchladens ab. Das Fleet war voller Zauberer und Hexen, so dass er einen Moment benötigte, um die Quelle des Rufes auszumachen. Doch noch bevor Anjun an Land gesprungen war, entdeckte Simon die magische Barke und seinen Schulkameraden (und entfernten Verwandten) darauf. Das Gefährt gefiel Simon augenblicklich. Mit einer solchen Gondel durchs Fleet zu schippern, machte sicher Spaß. Spannend würde es aber wohl erst werde, damit auf der Elbe zu fahren - wohl aber auch ziemlich nass bei dem Wellengang, den die großen Muggelschiffe dort erzeugten.

"Mensch, Hallo Anjun." Simon schüttelte die Hand des jungen Baccaracus erfreut. Natürlich musste er früher oder später im Bogenfleet über einen Rungholter stolpern. Um so besser, wenn es ein Quidditchspieler vor einem Quidditchladen war. Zu zweit machte Stöbern noch viel mehr Spaß. Dass Anjun zum gegnerischen Team gehörte, störte Simon nicht. Vom Besen würde er ihn in der nächsten Partie aber trotzdem holen - oder es jedenfalls versuchen.

"Im Moment drücke ich mich noch ein wenig vor dem eigentlichen Einkaufen", gab Simon dann zu. "Als ich bei Meerweib und Meier vorbei gegangen bin, haben sie fast bis zur Tür gestanden." In Warteschlangen zu stehen, gehörte nun wirklich zu den langweiligsten Dingen beim Einkaufen. Gut, vielleicht vom Nehmen der Körpermaße beim Schneider abgesehen. "Ich dachte, ich schaue erst einmal, ob ich etwas Neues für die nächste Saison kaufen sollte." Er deutete mit der freien Hand leichthin über seine Schulter zurück zum Quidditchladen.

"Was ist mit Dir? Brauchst Du noch irgendwelchen Schulbedarf? Oder bist Du nur zum Vergnügen hier?" Wie die von Mansfeld gehörten auch die Baccaracus nicht zu den Zauberern mit Geldsorgen. Wenn ihre Sprösslinge etwas 'brauchten', war das nie ein Thema. Nicht, dass Simon sich deswegen alles gekauft hätte, was er gerne haben wollte (immerhin wusste er, dass man immer nur mit einer Sache gleichzeitig spielen konnte), aber er schaute immer erst auf das Preisschild, wenn er bereits entschieden hatte, dass er dies oder jenes kaufen wollte.

pp: Spieleinstieg

Amabella schaute sich vorsichtig um, als sie mit ihrer älteren Schwester das Fleet betrat. Es war das erste Mal, dass ihre Mutter sie alleine hat gehen lass und das lag wohl eher daran, dass Tatjana bereits 21 war und sogar in ihren Augen als erwachsen galt. In Amabellas Augen... naja, sie kannte wohl Tati am besten von allen. Sie war fröhlich und nett... und meistens unberechenbar mit der Spontanität und Reife einer Fünfjährigen. Auch jetzt wieder wollte Tatjana lieber zum Quidditchladen.

"Tati, wirklich. Wir sind wegen mir hier. Und ich spiele kein Quidditch!" versuchte Bella ihrer großen Schwester in einer "Mutterstimme" zu erklären. Es hatte keinen Erfolg:

"Ach, hab dich nicht so. Erstmal ist Quidditch einfach super und du magst doch Besen?" Das war eher eine rhetorische Frage, denn Bella mochte sogar schwimmen lieber als fliegen, daher bekam Tati auch nur einen schrägen Blick.

"Und da sind immer die hübschesten Jungs!" Natürlich, dachte Bella, welchen anderen Grund sonst, könnte Tatjana sonst noch haben.

"Wir besorgen dir einen ganz tollen!" Es würde wohl nichts nutzen, zu sagen, dass Amabella eigentlich gar keinen Jungen wollte, toll oder nicht.

"Und da vorne sind auch schon die ersten!" Ach schau sie dir an. So aristokratisch... Wenn ich doch nur fünf Jahre jünger wäre..."

"Die haben bestimmt Brüder..." murmelte Bella. Ihr war es jetzt schon peinlich, vor allem, weil Tatjana gleich auf die beiden losstürmen würde, nur um sie in Verlegenheit zu bringen.

"Sie sind doch dein Alter... und der eine ist ein Baccaracus... wie war noch sein Name?"

"Anjun. Und der andere ist Simon von Mansfeld. Er ist bei mir im Haus und in derselben Klasse."

"Und beide aus gutem Haus! Mutter wwürde begeistert sein..."

"Tati bitte..." Aber es war schon zu spät. Tatjana ging mit großen Schritten auf die beiden Jungs zu.


"Hey ihr beiden. Ihr geht doch bestimmt auch mit meiner Schwester auf die Schule oder? Ich bin Tatjana Moorstein. Das ist meine Schwester Amabella, falls ihr sie noch nicht kennt."

Amabellas Gesicht hatte ziemlich schnell die Farben gewechselt. Erst war sie kreidebleich geworden, als sich ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigten und Tati auf die beiden Jungen zu stürzte - schlimmer noch auf Simon, der ja scon schnuckelig war... irgendwie... nicht das sie das zugeben würde. Und dann wurde ihr Gesicht immer röter als Tati die beiden Ansprach.

"Hi!" bekam sie noch heraus, aber in ihren Ohren hörte es sich schon ziemlich piepsig an.
Warum auch konnte sie nicht so cool sein wie ihre große Schwester?

Simons Unterhaltung mit Anjun wurde jäh unterbrochen, als sich zwei Mädchen zu ihnen gesellten, von welchen Simon die eine bereits sehr gut kannte. Amabella Moorstein war seine Klassenkameradin und im selben Haus wie er. Sie wohnten während des Schuljahrs praktisch Tür an Tür oder genauer gesagt in gegenüberliegenden Zimmern im Langhaus der Elwetritschen. Ihre Schwester, die das Wort ergriffen hatte, wusste dies aber anscheinend nicht, denn sonst hätte wie nur sich vorgestellt und nicht auch Amabella.

"Oh. Hallo." Simon reichte erst einmal Tatjana die Hand, welche ihn und Anjun immerhin angesprochen hatte. "Ich wusste nicht, dass Amabella eine Schwester hat." Eine ältere Schwester anscheinend, aber eine sehr aufgeschlossene, die in keiner Weise schüchtern war. Er sah bei seinen Worten zu Amabella, die reichlich verlegen wirkte, und lächelte. "Hallo, Amabella."

Anscheinend hatte sie die Aktion ihrer Schwester eiskalt erwischt oder es war ihr einfach peinlich, dass sie ihn und Anjun von der Seite ansprach. Simon störte das allerdings nicht. Er wandte sich Tatjana zu. "Freut mich, Dich kennenzulernen. Ich bin Simon von Mansfeld." Da er nun schon einmal als erster das Wort ergriffen hatte, machte er eine kurze Geste zu Anjun. "Das ist Anjun Baccaracus. Wir besuchen wie Amabella die Rungholt-Akademie." Neugierig musterte er das ältere Mädchen. "Warst Du dort auch? Ich kann mich gerade nicht erinnern..." Wie viele Jahre älter war Tatjana wohl? War sie überhaupt mit ihnen zusammen zur Schule gegangen?

pp: DAZ

Erleichtert, das Geldabheben ohne Probleme hinter sich gebracht zu haben, atmete Emma erst einmal durch. Dann stellte sie sich in die Nähe der Bank und holte ihre Einkaufsliste hervor. So viele Sachen waren zu besorgen! Wo bekam sie die nur alle? Hätte sie doch letztes Jahr besser aufgepasst, als sie mit ihrer Mutter einkaufen gegangen war. Jetzt konnte sie sie nicht fragen.
Emma schaute sich um. Einige Zauberer und Hexen eilten an ihr vorbei, alle mit sich selbst und ihrem Stress beschäftigt. Doch in der Nähe stand eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die nur wenig älter als Emma schienen. Sie betrachtete sie genauer. Der eine war auf jeden Fall dieser Simon, den kannte sie vom Sehen her. Dann entdeckte sie Amabella, die in ihrer Klasse war. Fröhlich überquerte sie die Straße.
"Hallo, Amabella!", begrüßte sie sie. Zu den anderen gewandt sagte sie dann: "Ich wollte euch nicht unterbrechen, aber ich kaufe heute zum ersten Mal alleine ein und da ist es ganz schön, wenn man ein paar bekannte Gesichter entdeckt."

„Hauptsächlich zum Vergnügen. Wir waren bei den von Gobbs eingeladen und nun will ich schauen, was das Bogenfleet so alles Schönes bereit hält. Und bei Quiddich-Sachen, das weißt Du ja, bin ich immer mit dabei.“, erwiderte Anjun grinsend. Simon und er spielten in gegnerischen Teams, aber das erhöhte den Spaß eigentlich nur noch.

Er nickte dem Heinzel kurz zu, der daraufhin drei mal gegen das Boot klopfte. Sofort begann die Gondel zu schrumpfen, bis sie nur noch so groß war, dass sie in die Westentasche des Heinzelmannes passte.

„Hast Du schon diese neuen Handschuhe gesehen?“, fragte Anjun und wollte seine Schritte zum Laden lenken, als eine junge Frau auf sie zu gestürmt kam. Er kannte sie nicht, jedoch allerdings das Mädchen in ihrem Schlepptau – Amabella aus Simons Stufe.

Anjun gefiel diese Intervention gar nicht. Er war in diese Beziehung ein stolzer kleiner Hippogriff. Er erwartete Höflichkeit und Respekt. Man drängte sich nicht auf und unterbrach seine Unterhaltung. Immerhin schien Amabella die Situation peinlich zu sein. Das sprach zumindest für ein Mindestmaß an Erziehung.

Aber er hörte mit ruhigen, ausdruckslos höflichen Gesicht das Geplapper der Fremden an, als ein weiteres Mädchen auf sie zu kam.

Emma Silberstein. Er hatte sie schon gesehen, aber nicht viel mit ihr zu tun gehabt. Ein Halbblut, das zu frech und laut war, fand er.

//Sei nicht ungerecht.// mahnte er sich selber. //Ich bin das alte Blut und kenne die magische Welt. Ich sollte auch so handeln.//

„Was benötigt du denn?“, fragte er Emma daher freundlich. „Vielleicht haben wir den gleichen Weg oder können ihn dir zumindest zeigen.“

"Ähm..."
Emma blickte den Jungen an, der ihr gegenüber stand. Sie hatte ihn bisher zwar mal auf Rungholt gesehen, aber sie wusste nicht mehr, wie er hieß. Sie wusste nur, dass er einer alten Zaubererfamilie angehörte. Ob er wohl auf Reinblüter wert legte? Emma malte sich aus, wie dieser Junge hochmütig auf alles hinabsah, was für ihn nicht gut genug war. Vielleicht tat sie ihm unrecht, aber Emma packte ein altbekannter Trotz. Pah! Sollte er doch auf jemand anderen herabsehen!
"Alles, eigentlich. Bücher, Schreibkram, einen neuen Umhang... Alles eben. Bin gerade erst angekommen."
Sie versuchte, ihre Stimme betont lässig klingen zu lassen, auch wenn ihr das nicht ganz gelang.

Amabella war es unendlich peinlich, dass Tatjana einfach auf die Jungs zu gestürmt war. Sie hätte ihnen im vorbeilaufen vielleicht freundlich zugenickt, aber nicht gleich überfallen. Aber da Tati nun mal grad in Fahrt kam, konnte Amabella sie nicht mehr stoppen.

"Oh ja, ich war bis vor drei Jahren auch auf Rungholt, allerdings bei den Wolpertingern. Jetzt studiere ich in Heidelberg." Schnell musterte sie Anjun: "Baccaracus, hm... ich hab meinen Lehrer mehrmals über deinen Vater sprechen hören. Er heißt Professor Rashid al-Maktoum. Ich bin seine Assistentin." Mitleidig sah sie zu Amabella hinüber.

"Du hast mir gar nicht erzählt, dass du solch nette und gutaussehende Jungs in der Schule hast!" Dann lachte sie und wollte Amabella mit ins Gespräch hinein holen, als ein weiteres Mädchen hinzustieß.

Amabella war sichtlich erleichtert, dass der peinliche Moment vorbei war.
"Hey Emma, wir sind auch alleine, wenn du magst kannst du mit uns gehen. Simon und Anjun möchten bestimmt nicht von plappernden Mädels umgeben sein." Auch wenn Amabella wusste, dass manche Jungs sich nichts lieber wünschten, aber sie wusste, dass Tatjana die beiden unterbrochen hatte und wollte den beiden eine Möglichkeit geben ihre eigene Wege zu gehen. Und sie hoffte, dass Simon weit weg ging, sonst würde sie sicher noch irgendwas sagen, was sie hinterher bereuen würde... wie `wollen wir mal ausgehen?`oder noch schlimmer `hast du eine Freundin? Kann ich deine sein?` Das konnte nicht passieren und Tatjana musste sie auch ruhig stellen!

"Plappernde Mädchen." Simon schmunzelte. "Das klingt gerade so als wärt Ihr eine anstrengende Begleitung. Ich empfinde das eigentlich nicht so. Und Anjun sicher auch nicht." Nun, vielleicht fand Anjun die beiden Mädchen schon anstrengend, aber Simon wusste, wie gut er erzogen war - nämlich genauso gut wie Simon. Selbst wenn ihn die Anwesenheit der beiden Mädchen stören würde, würde Simon das nicht sagen - und Anjun ebenso wenig. "Wir sind nämlich nicht nur nett und gutaussehend, sondern auch sehr pflegeleicht", fügte er hinzu und wandte sich dann Emma zu.

"Du hast aber tatsächlich noch eine Menge Dinge zu erledigen, Emma", stellte er dann fest, nachdem das Mädchen aufgezählt hatte, was es noch kaufen musste. Praktisch alles, was es noch zu kaufen gab. "Was ist mit Dir, Amabella?", wollte er wissen, indem er sich wieder ihr zuwandte. "Seid Ihr eben erst gekommen?" Er sah dabei kurz zu Tatjana. Jetzt, da sie gesagt hatte, dass sie auch auf Rungholt gewesen war, glaubte er auch, sich an ein Mädchen in einer der Abschlussklassen erinnern zu können. Sie war natürlich auch Tutorin gewesen. Natürlich. Aber Simon war da noch ein kleiner Hüpfer gewesen und kein gutaussehender Junge.

Bei der Erwähnung des Namens Rashid al-Maktoum leuchtete etwas in Anjuns eisblauen Augen auf und er sah Tatjana mit erwachtem Interesse an.

„Wir begleiten Euch gerne bei Euren Einkäufen.“, nickte er dann Emma zu. „Zum großen Teil werden wir ohnehin die gleichen Geschäfte aufsuchen müssen, um die letzten Utensilien für Rungholt zu kaufen.“

Amabella hätte liebend gerne genervt aufgestöhnt, aber ihre gute Erziehung hinderte sie daran. Manchmal wäre sie gerne frech und ungestühm, auf der anderen Seite müsste ihr die ganz Unterhaltung auch nicht peinlich sein. Sie hoffte nur, dass ihre große Schwester sie nicht verkuppeln möchte. Obwohl Bella sicher war, dass der Verkupplungsversuch der eigentliche Grund war, warum Tatjana sie hier herüber gezogen hatte. Auch jetzt konnte sie ihren Mund wieder nicht halten.

"Siehst du Bella, diese beiden möchten gerne mit uns gehen. Die bist einfach zu rückhaltend. Ich wette mit dir, Anjun hier hätte gerne eine Freundin wie dich."

Amabella stockte der Atem. Hatte Tati das jetzt grad wirklich gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein. Ihr Gesicht wechselte wieder rasant die Farben und auch ihr Atem ging wieder... in einen Hustenanfall. Als ob irgendeiner der beiden Jungen an ihr interessiert war. Und Anjun hatte doch auch eine Freundin, da war sich Bella sicher.

pp: Zum Fröhlichen Zentauren (Gasthaus)

Mit großen Augen und klopfendem Herzen betrachtete Isaac seine Umgebung, während er neben seiner Mutter her lief. So viele neue Eindrücke, Bilder, Geräusche, Gerüche ... es machte ihm mehr Angst, als dass es ihn faszinierte. Es schien kein Laden zu haben, der nicht mit Magie zu tun hatte. Mit den Leuten auf der Straße versuchte er so gut es ging Blickkontakt zu vermeiden, ohne dass es unhöflich erschien. Ein kurzes Nicken da, ein gequältes Lächeln hier und immer nah an der Mutter halten. Diese wiederum schritt mit zufrieden voran bis sie schließlich vor einem Laden anhielt.

„Oh! Potthoffs Menagerie! Weißt du was, Isaac? Ich werde dir eine Eule kaufen, was haltest du davon? Dann kannst du mir Briefe schreiben und mir von deinen Erlebnissen in Rungholt berichten.“

„Ich weiß nicht recht ...“, murmelte Isaac. Eulen als Haustiere ... das erschien ihm so unnatürlich. Am Ende würde man wieder über ihn lachen. Doch als er das strahlende Gesicht seiner Mutter sah, zwang er sich zu einem Lächeln. „Na gut. Ist sicher ... spannend ... so eine Eule.“

Mit hängenden Schultern folge er seiner Mutter in den Laden.

Tbc: Potthoffs Menagerie (Tierhandlung)

Simon hätte um ein Haar laut losgelacht. Amabellas große Schwester war wirklich sehr direkt und anscheinend bemüht, ihrer Schwester einen Freund zu besorgen. Vielleicht war sie dabei allerdings einen Tacken zu bemüht und zu direkt. Simon war sich zwar nicht sicher, ob Anjun zurzeit eine Freundin hatte, aber er war sich sicher, dass Anjun auf eine solch offensichtliche und plumpe Verkupplungsaktion nur peinlich berührt antworten würde - oder das Thema wechseln. Einen Moment wägte er ab, ob es nun unhöflich war, dazwischen zu gehen, aber irgendwie tat ihm Amabella leid, die gerade neben ihm tausend Tode der Peinlichkeit starb. Und ein wenig hatte er auch das Gefühl, Anjun aus der Klemme helfen zu müssen - so unter Jungs. Auch wenn er nicht so genau sagen konnte, woher dieses Gefühl kam.

"He, nun aber mal langsam", lachte er. "Ich dachte, wir reden hier nur vom Einkaufen für Schulsachen. Dass hier Beziehungen auf offener Straße geschmiedet werden, hatten wir nicht erwartet. Und in dieser Beziehung hat sich Anjun schon Emma angeboten. Aber wenn Du noch eine charmante Begleiterin für Deine Schwester suchst", fuhr er an Tatjana gewandt fort, "werde ich diese Aufgabe gerne übernehmen." Er sah zu Amabella, um ihr die Gelegenheit zu geben, diesen Fluchtweg auszuschlagen. Immerhin wollte er sie auch nicht drängen. Vielleicht wollte sie lieber mit ihrer Schwester alleine einkaufen. "Ich wollte ohnehin als nächstes in die Apotheke, um das Zutatenset für die achte Klasse zu kaufen."

Das war natürlich gelogen, aber Anjun würde sicher nicht laut herausposaunen, dass Simon eben noch Quidditch-Sachen hatte shoppen wollen. Das jetzt mit Anjun zusammen zu machen, wäre zwar toll gewesen, aber die Rettung junger Damen in Not ging vor. Er warf Anjun einen fast verschwörerischen Blick zu. "Falls Du möchtest und es einrichten kannst... Ich denke, so in einer Stunde bin ich mit den wichtigen Einkäufen fertig und wollte noch ein paar Quidditch-Sachen kaufen. Neue Handschuhe wären wirklich langsam fällig und ein Expertenrat würde mich freuen."

[OOC: Vielleicht können wir sie so getrennt bekommen? Und später können Anjun und Simon eine 'Nachbesprechung' machen wie es ihnen ergangen ist? Fände ich auch ganz reizvoll, =^.^=]

Amabella fühlte sich etwas zwischen den Stühlen. Zum einem wollte sie nicht mit Simon gehen, weil sie Angst hat, sich zu blamieren. Auf der anderen Seite würde Tatjana sie weiterhin blamieren, wenn sie ihre Schwester nicht bald los würde. Also würde sie mit Simon gehen. Da sah wenigstens auch noch besser aus als ihre Schwester.

"Tati, du wolltest doch sowieso noch jemanden hier in Hamburg besuchen, warum machst du das nicht jetzt, und wir treffen uns später wieder im Zentauren." Amabella hoffte, dass Tati ja sagen würde und das tat sie auch. Breit grinsend verabschiedete sich ihre Schwester wenig später und ließ Amabella mit ihren Schulkameraden allein zurück.

"Apotheke sagtest du, Simon? Hört sich gut an. Ich muss auch noch neues Pergament kaufen und Süßigkeiten... meine Mutter gibt mir nämlich aus Prinzip keine mit!"

Dann nickte sie Anjun und Emma zu: "Ist das in Ordnung für euch?"

[OOC: kannst du mich dann mitnehmen Lenila?]

Simon kam Anjuns Antwort zuvor und angesichts der kuriosen Situation kam ihm sein Vorschlag gerade recht. „Gerne gehe ich mit Dir zusammen einkaufen, Emma.“, sagte er und bot ihr – ganz Gentleman – seinen Arm an. „Wir sehen uns dann später im Quidditch-Laden, Simon. - Auf Wiedersehen Amabella.“, er neigte zum Abschied höflich den Kopf. „Fräulein Moorstein.“

Sanft, aber bestimmt führte Anjun Emma ein Stückchen die Straße herunter. Der Heinzel folgte ihnen; ein amüsiertes Glitzern in den Augen.

An der nächsten Kreuzung blieb der Nachtkrab stehen und ließ ihre Hand los, nicht sicher ob sie sein Geleit zu schätzen wußte. Wahrscheinlich war es ihr fremd.

„Was möchtest Du als erstes einkaufen?“, fragte er und sah Emma in die Augen. In seinen feinen Zügen zeigte sich keine Spur der ursprünglichen Ablehnung mehr. Sie waren nun weicher, freundlicher. Da er sich nun entschlossen hatte ihr das Bogenfleet zu zeigen, würde er es ihr so angenehm wie möglich machen. „Potthoffs Menagerie ist gleich dort vorne. Aber die „Pergamentrolle“ ist auch nicht weit.“ Er zögerte kurz, unsicher ob Emma wirklich seine Hilfe und Begleitung wünschte oder ihn nur hatte provozieren wollen.

So mochte Simon das. Wenn das Leben einen überraschte und alles ganz anders kam als es der ganz normale Alltag vorgesehen hatte. Eben noch hatte er gedacht, gleich mit Anjun nach ein paar Quidditch-Sachen zu schauen und schon war er mit einem Mädchen alleine auf dem Weg zur Apotheke. Aber er musste sich schon einmal selbst loben: da hatte er sich die hübscheste Begleitung geangelt, die zur Verfügung gestanden hatte.

"Fangen wir also mit der Apotheke an", stimmte er Amabella zu. "Schreibsachen brauche ich auch noch ein paar." Die beiden schlugen den gegengesetzten Weg von Anjun und Emma an und liefen am Fleet entlang zur Apotheke.

tbc: Bogenfleet: Zum Einhorn (+ Amabella)

Emma hatte sich von den anderen verabschiedet und war Anjun ein paar Schritte gefolgt. Sie freute sich, dass er ihr das Bogenfleet erklärte.
"Also ganz oben auf der Liste stehen meine Bücher", sagte sie nachdenklich.
"Aber wenn es nach mir ginge, würde ich am liebsten zuerst Süßigkeiten kaufen."
Sie grinste Anjun an. Warum hatte sie nur noch so einzukaufen? Nächstes Mal würde sie ihre Mutter losschicken und sich mit ein paar Leuten zum Eis essen verabreden.

„Da habe ich nichts dagegen.“, meinte Anjun und erwiderte ihr Lachen. „Mit einigen süßen Leckereien im Bauch kauft es sich gleich noch mal so gut ein.“

Er folgte der Strasse hinab. Auf dieser Seite war es schattig und vom Kanal kam eine kühle Brise. Im Vorbeigehen warf er einen Blick in das Schaufenster von „Potthoffs Menagerie“. Ein seltsam buntes Tier turnte dort an einem Baumstamm und unter einer Lampe räkelte sich eine Schlange.

„Dort will ich später auch noch hin. Ich muß noch Futter für meinen Raben kaufen. - Aber das hat Zeit. Ich habe erst einmal Appetit auf ein Dracheneis.“

"Au ja, ich liebe Dracheneis!", rief Emma begeistert. Sie hatte mal versucht, welches zu Hause nachzumachen - die reinste Katastrophe.
"Dann essen wir erst ein Eis, kaufen dann bei Potthoff dein Futter und anschließend holen wir die Bücher. Okay? Du kannst mir auch einfach sagen, wie ich zu den Läden komme, dann mache ich das alleine. Ich will dich ja nicht um deine Freizeit bringen."
Wo die Konditorei war, in der auch Eis serviert wurde, wusste Emma nur zu gut. Sie ging ein paar Schritte voraus und bog in eine Seitenstraße ab.
"Kommst du?"

Tbc: Gnomheinrichs Süßwaren (+Anjun)