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Ferien-"Spiele" in Rumänien - Sommerferien 10/11. Klasse

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Beitrag  Agatha Schweif Di Jan 28, 2014 4:04 pm

NPCs:

Dimitri: dunkelblonde Haare, die ihm wirr bis zu den Ohren gehen. Muskulöse Statur, wegen dem vielen Sport, den er treibt. Grüne Augen. Matts Körpergröße. 17 Jahre. Dimitri weiß, dass er gut aussieht und wie er auf Mädchen wirkt.  Er hat noch keine Zukunftspläne und wohnt bei seinen Eltern im Reservat.

Ileana: dunkelblonde , Schulterlange Haare, grüne Augen. Schwester von Dimitri, in etwa Agathas Größe und Alter. Eher vorwitzig und lässt sich nichts gefallen. Will im Drachenreservat bleiben.

Eric: ein kleinerer, schmächtiger, braunhaariger 15 jähriger Junge. War ein Jahr im Reservat, als Agatha dort war. Zurückhaltend, aber nicht introvertiert. Einfühlsam und treu. Ist sich ziemlich sicher, homosexuell zu sein.

Penelope:  eine großgewachsene 16jährige Blondine, die gerade ihre ersten Erfahrungen mit Jungs macht; und es liebt. Sie war nur ein halbes Jahr zusammen mit Agatha auf der Schule, ist aber noch dicke mit Ileana befreundet.

Frederique:  eine schwarzhaarige 16 Jährige mit durchschnittlicher Größe und Statur. Sie ist offen für Neues und eine echte Party-Queen.

Henry: 17jähriger braunhaariger großer Junge. Eher ruhig, zuvorkommend, aber dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan. War mit Agatha eineinhalb Jahre auf der Schule. Bruder von Aaron.

Aaron: 16jähriger, dunkelbraunhaariger Junge. Ruhig, nett, etwas schüchtern, weil er noch nicht viele Erfahrungen mit Mädchen gemacht hat. War mit Agatha eineinhalb Jahre auf der Schule. Bruder von Henry.

Herbert „Herb“: schwarzhaariger 16 Jähriger. Extrovertiert und etwas draufgängerisch. War mit Agatha ein Jahr in der Schule.

Rasvan: 17 jähriger, großer Junge. Dunkelblonde Haare, de ihm wirr bis zu den Ohren gehen. Surfer Statur. Cousin von Dimitri und Ileana, Bruder von Ciprian. Kennt Agatha nur vom Sehen. Spielt Gitarre.

Ciprian: 16 jähriger, großer Junger, aber kleiner als Rasvan. Hellblonde, kurze Haare, ehe schmächtige Statur. Cousin von Dimitri und Ileana, Bruder von Rasvan. Kennt Agatha nur vom Sehen.

Sorana: 16jähriges, hellblondes Mädchen, etwas größer als Agatha. Ex-Freundin von Dimitri; stammt aus der Gegend. Kennt Agatha gar nicht.






Die Sommerferien nach der 10. Klasse liefen gerade einmal eine Woche, als Matt einen Brief von Agathas Familieneule Hermes erhielt. Während er den Brief öffnete, machte es sich Hermes am Fenstersims bequem, ganz so, als erwartete er eine Antwort.


Lieber Matt,
ich hoffe, die Ferien sind bei dir auch schon so toll, wie bei mir? Jo nervt mich jeden Tag und will Quidditch spielen, obwohl das zu zweit etwas langweilig ist. Ansonsten geht es allen gut; Teddy macht die Ausbildung zum Förster Spaß, Mom ist wieder mit ein paar ausgesetzten Wehr-Tritschen beschäftigt und Dad bringt scheinbar jeden Tag ein anderes verletztes Tier an. Das niemals endende Chaos, du weißt.

Fahrt ihr in den Urlaub und wenn ja, wann? Denn ich wollte dich etwas fragen. Ich dachte sofort an dich, als ich es erfuhr, denn du magst Drachen doch genauso gern wie ich. Ich habe eine Einladung von einem alten Schulkameraden aus Rumänien bekommen. Er lädt mich und eine Begleitung für ein paar Tage ins Reservat ein. Die Unterkunft ist vorhanden und wir können sicher mal auf die Forschungsstation gehen! Die haben dort dieses Jahr wieder ein paar Jungtiere und natürlich die Freigehege für Freilandstudien.

Also, wenn du magst, schicke eine Antwort mit Hermes, damit ich sofort Bescheid weiß. Wir können ja dann noch ein paar Tage hier bei mir verbringen.

Liebe Grüße
Agatha


Zuletzt von Agatha Schweif am Fr Feb 21, 2014 12:31 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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Beitrag  Mattias Lonsky Di Jan 28, 2014 5:14 pm

Matt lächelte sanft als er am Ende des Briefes angelangt war.

„Er ist also von ihr“, stellte Haru fest, der an die Wand gelegt auf dem Boden saß. Matt lass den Brief noch einmal.
„Sie fragt, ob ich mit ihr nach Rumänien gehen will. Zum Drachenreservat.“
Haru gab ein Pfeifen von sich. „Ziemlich cool.“
„Ja.“ Matt seufzte und ließ sich auf das Bett fallen, den Brief noch immer in den Händen. „Aber ich werde nicht gehen.“
„Warum? Wegen Anselm?“
„Ich glaube nicht, dass er...“
„Alles klar“, sagte Haru leichthin und fischte Matt den Brief aus den Händen.
„Hey!“
„Dann geh ich eben mit Agatha nach Rumänien.“
„Du – wa-WAS?!“ Entgeistert starrte Matt seinen Halbcousin an, der wie immer die Ruhe selbst war und auf den Brief starrte.
„Naja, ich wollte schon immer Mal das Reservat schauen und sie schreibt ja ‚mich und eine Begleitung’. Es heißt nichts von wegen ‚ich und du’.“
„Hast du sie noch alle?!“, blaffte Matt ihn an und entriss ihm den Brief. „Du gehst sicher nicht mit ihr nach Rumänien!“
„So eine Chance ungenutzt zu lassen wäre aber...“
„Wenn dann gehe ich mit ihr dahin. Sie ist meine Freundin!“

Haru schaute zu Matt auf und lächelte. Erst jetzt begriff Matt, dass das wohl von Anfang an seine Absicht gewesen war und er nie wirklich vor gehabt hatte, mit Agatha irgendwo hin zu gehen.
„Du bist so ein Idiot, weißt du das?“, murmelte Matt verlegen.
„Uh! Matt geniert sich!“, nahm Haru ihn hoch. Doch dann schaute er wieder so gelassen drein wie eh und je. „Also ... Rumänien. Wie willst du es Anselm verkaufen?“
„Ich habe gesagt ‚wenn’“, murmelte er und blickte auf den Brief hinab. Liebe Grüße, Agatha. „Aber ich glaube nicht, dass...“
„Ein bisschen eifersüchtig bin ich ja schon.“
„Ach, jetzt lass diese Sprüche doch mal bleiben!“
„Warum? Ich steh zu meinen Gefühlen.“ Wieder schlich sich ein Lächeln auf Harus Lippen. Er erhob sich und lief zur Treppe. „Solltest du auch Mal versuchen.“
„Und was soll das jetzt wieder heißen?“, rief Matt ihm nach, doch Haru hob nur die Hand zum Abschied und ging.

Seufzend ließ Matt sich rückwärts auf das Bett fallen und lass den Brief nochmal. Und nochmal. Und als er ihn schließlich auswendig konnte schloss er die Augen und ging ihn in Gedanken noch einmal durch. Wie gerne er gehen würde ... aber es war nicht möglich.




Mit leerem Schnabel kam Hermes bei Agatha an. Allerdings kam am nächsten Tag ein grauer Nachtkauz an und überbrachte Agatha einen Brief. Er war zusammen gefaltet und auf dem Umschlag fand sich ihr Name und darum herum ein Herz. Als sie ihn öffnete und das Pergament entfaltete erkannte sie eine überraschend hübsche Schrift. Steinschrift, jeder Buchstabe einzeln geschrieben. Matt schrieb nicht so, bei ihm waren die Buchstaben zwischendurch immer mal wieder verbunden. Zudem war seine Schrift weniger schön, schussliger und schneller und kleiner.

Meine liebste Agatha, [Ein gezeichnetes Herz]

Mein Herz hat bei deinem Brief einen Hüpfer gemacht! Ja, ich habe mich sehr darüber gefreut. [Hier wurde ein weiteres Herz gezeichnet]
Gerne komme ich mit dir mit, wo immer uns unser gemeinsamer Weg auch hin geleiten mag. Ich folge dir überall hin. Die hellsten Sterne werde ich dir pflücken, nur für dich. Naja, und für Haru, weil er halt immer die Liebe meines Lebens bleiben wird. Er ist ein sehr toller Mensch, nicht wahr?

Wie auch immer, ich muss hier noch einige Dinge klären. Ich werde aber auf jeden Fall kommen, ganz sicher, versprochen. Sag mir nur, wann ich auftauchen soll und ich werde da sein. Wie immer kannst du dich voll auf mich verlassen.

In tiefster und innigster Liebe (die aber auch immer Haru gelten wird),
Dein Matt [Wieder ein Herz]

P.S. Du solltest deine Antwort an Haru schicken, weil [auf dem „l“ liegt ziemlich viel Tinte, so als wäre die Feder ziemlich lange auf dem Punkt gehalten worden] ich gerade bei ihm zu Hause wohne.





„Du hast WAS?!“, bellte Matt am nächsten Tag fassungslos.
„Danken darfst du mir später“, entgegnete Haru gelassen und warf sich lässig eine Weintraube in den Mund.
„Ich hatte nicht vor dir zu DANKEN! Ich werde dir eher den Kopf abreißen!“
„Auch das kannst du später. Jetzt hecken wir erst einmal einen Plan aus, um Anselm nicht zu verärgern.“
„Ich wird gar nichts tun! Ich schreib Agatha jetzt, dass ich nicht kommen werde!“
„Iwo. Du hast ihr geschrieben, dass du ganz sicher kommst und dass sie sich auf dich verlassen kann. Und du hast es ihr Brieflich versprochen.“ Haru legte den Kopf schief und schaute mit einer unglaublichen Unschuldsmiene zu dem empörten Matt hoch. „Ich meine, das wäre schon gemein, wenn du ihre Hoffnungen nun kaputt machen würdest.“
„Ich habe nichts davon geschrieben!“, jammerte Matt verzweifelt.
„Na komm schon, du willst ja doch dahin.“
Matt seufzte und setzte sich endlich an den Tisch neben Haru. „Na gut. Aber wir brauchen einen wasserdichten Plan. Und ich werde dir immer noch den Kopf abreißen.“
„Das ist okay.“
„Haru?“
„Hm?“
„Du hast doch ... nichts ... blödes oder peinliches geschrieben?“
Haru schaute Matt an und antwortete schlicht: „Nö.“
Mattias Lonsky
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Beitrag  Agatha Schweif Di Jan 28, 2014 5:42 pm

Als Hermes ohne Brief Heim kam, konnte Agatha die Enttäuschung nicht verheimlichen. Sie hätte fest damit gerechnet…
Sie streichelte die Eule und wandte sich wieder dem Reiben der Karotten für die Jungtritschen zu. Ihr war zum Weinen zumute, doch die Arbeit lenkte sie gut ab.

Am nächsten Tag stand ein ihr unbekannter grauer Nachtkauz vor ihr und überbrachte ihr den seltsamsten Brief, den sie jemals in Händen gehalten hatte. Josefine neben ihr reckte den Hals und erspähte das Herz auf dem Umschlag. Eilig und mit hochroten Wangen rannte Agatha in ihr Zimmer, verbarrikadierte die Tür und zu ihrer Überraschung erschien der kleine Nachtkauz auf ihrem Fensterbrett. Wartete er auf Antwort?

Sie ließ sich auf ihr Bett plumpsen und riss den Umschlag auf. Das war nicht Matts Handschrift! Mit verwundert hochgezogenen Augenbrauen erinnerte sie sich an Matts Gekrakel, das dieser Handschrift in fast nichts ähnelte! Sie schüttelte den Kopf und ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Na, klar, dachte sie und holte Pergament, Feder und Tinte hervor.

Lieber Matt-der-zurzeit-bei-Haru-wohnt,

Vielen Dank für deine Antwort, ich habe mich sehr darüber gefreut. Und bisher waren mit deine Gefühle mir gegenüber völlig schleierhaft; das überrascht mich wirklich, dass du dich von Haru loseisen kannst, um ein paar Tage mit mir zu verbringen. Den Weg, den wir dann gemeinsam beschreiten werden, suchen wir uns, wenn es soweit ist.

Bis dahin würde ich mich freuen, wenn du die Briefe von Matt nicht beantworten würdest, ohne ihn von dessen Inhalt in Kenntnis zu setzen.

Liebe amüsierte Grüße

Agatha


Agatha lachte und ging ans Fenster. Sie rief Hermes und übergab den Brief dem Nachtkauz.
„An den Adressaten zurück, bitte.“ Kurz streichelte sie dem Kauz die Brust, ehe dieser davon flog und Hermes sich etwas entrüstet über die fremde Eule auf den Fenstersims setzte. „Hallo, Hermes.“ Auch ihn streichelte Agatha die Brust und begann erneut einen Brief zu schreiben.

Lieber Matt,

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkommen würdest. Nimm dir gern ein paar Tage Bedenkzeit. Nur ein kleiner Tipp: lass Haru nicht  mehr in die Nähe deiner Post.

Liebe Grüße

Agatha


Agatha faltete den Brief zusammen und streckte ihn Hermes entgegen. „Nur Matt, klar? Beiß Haru, wenn er danach greift.“ Sie hatte keine Ahnung, ob sich Matt tatsächlich bei Haru zu Hause aufhalten würde, aber Hermes würde ihn schon finden.

Lachend blickte sie den beiden Eulen nach und fühlte, wie ihr Herz vor Freude fast zersprang.
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 12:27 am

Einen Tag später kam der graue Waldkauz wieder und schon wieder war ein Herz auf dem Umschlag und wieder war es diese andere Handschrift – nicht die von Matt.

Mein süßes [Gezeichnet wurde ein Herz und daneben ein Blatt]

Hach, wie konnte ich nur auffliegen? Aber du solltest mir dankbar sein, liebste Agatha. Die Überzeugungsarbeit habe ich geleistet. Er wird mitkommen und meldet sich sicher die nächsten Tage bei dir. Ich bin ja schon ein wenig neidisch auf dich. Hm. Ich bin schon ein selbstloser Mensch.

Wir haben einen Plan. Einen sehr guten, so finde ich. Es wird bestimmt alles glatt gehen. Eine schöne Zeit euch beiden. Dass du mir gut auf ihn aufpasst, verstanden?

Bon voyage, mon amuur.

„Maru“





Mit einem mulmigen Gefühl ging Matt zum Anwesen der Lonskys. Er wusste nicht recht, was er von dem Plan halten sollte. Ob es wirklich klappen würde? Eine Dienerin kam begrüßte ihn beim Tor.

„Junger Herr Lonsky, was für eine Überraschung!“, begrüßte sie ihn mit einer Verbeugung. „Gibt es einen Grund für Ihren Besuch?“
„Ach, nein“, entgegnete Matt leichthin und lächelte. „Ich wollte nur mal wieder vorbei kommen und mich sehen lassen.“
„Wie schön! Meister Anselm wird sich freuen.“
Das bezweifle ich nicht, dachte Matt verbittert und entgegnete scheinheilig: „Wo ist er denn? Gerne würde ich ihn besuchen.“
„Bedauerlicherweise ist er gerade außer Hauses.“
Matt unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. Mindestens dieser Teil des Planes funktionierte gut.
„Schade. Kann ich irgendwo auf ihn warten?“
„Natürlich. Ich führe sie auf die Veranda. Möchten Sie etwas zu trinken?“
„Nein danke, bitte keine Umstände. Ich finde den Weg.“

Matt schlenderte durch den Garten auf das Haupthaus zu. Er setzte sich auf das Sofa bei der Veranda und wartete. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis auch der zweite Teil des Planes klappte: Er bekam Gesellschaft.

„Hallo Luca“, sagte Matt freundlich zu dem Kind. Es trug schwarz und Matt tat es leid. In der Hitze! Der Junge näherte sich langsam und schaute zu Matt auf, mit diesen kalten und doch irgendwie traurigen Augen. Matt erinnerte sich, dass auch Luca einen Elternteil verloren hatte und plötzlich empfand er großes Mitleid mit dem Kind.
„Was machst du hier, Mattias?“, fragte Luca leise.
„Ich komme euch besuchen.“
„Warum?“
„Nur so. Möchtest du dich zu mir setzen? Ich könnte dir eine Geschichte erzählen, wenn du magst.“ Schon früher hatte er Luca ab und zu Geschichten erzählt. Solche von seinem Vater. Luca antwortete nichts und krabbelte wortlos auf Matts Schoss, schlang die Arme um seinen Hals und bettete das Gesicht auf seiner Schulter, nahe bei seinem Hals. Er wirkte schwach und kränklich, fand Matt. Irgendwie wirkte er immer so. Er legte seine Arme um den zierlichen Körper und begann zu erzählen:

„Einmal ging ein Junge mit seinem Vater zum Fischen. Ein Sturm brach unerwartet los und sie wurden weit hinaus ins Meer getrieben. Der Vater gab seinem Sohn, was er an Proviant und Wasser hatte, deshalb starb der Mann nach vielen Tagen, doch das Kind lebte. Schließlich wurde das Boot an die Küste einer Insel getrieben, wo ein Drache lebte. Das Kind rief seinem Vater zu: ‚Wach auf, Vater, wir sind gerettet!’
Doch der Vater erwachte nicht. Der Junge rief immer lauter, so laut, dass er den Drachen weckte, der an den Strand kam und sagte: ‚Dein Vater ist tot. Du musst ihn begraben und ich werde dich nach Hause bringen.’
Der Drache half dem  Jungen, den Vater zu beerdigen, und danach sagte der Junge: ‚Ich kann das Grab meines Vaters nicht verlassen. Lass mich hierbleiben und ich werde dein Diener sein.’
‚Ich weiß nicht, was du für mich tun kannst’, erwiderte der Drache. ‚Ich bin nämlich ein mächtiger Drache und du bist nur ein Mensch, noch dazu ein kleiner.’
‚Vielleicht kann ich dir Gesellschaft leisten’, schlug der Junge vor. ‚Es muss einsam sein, so ganz allein auf dieser Insel. Und wenn du stirbst, werde ich dich begraben und für dich an deinem Grab beten.’
Der Drache lachte, denn er wusste, dass die Lebenszeit eines Drachen die eines Menschen weit übersteigt, doch die Worte des Jungen rührten ihn. ‚Sehr gut’, sagte er. ‚Du kannst hierbleiben und mir sein, was du deinem Vater warst.’
Der Drache zog den Jungen als seinen Sohn auf und der Junge wurde ein großer Zauberer und Krieger. Schließlich ging der Junge fort in die Welt und der Drache schenkte ihm ein Juwel aus seiner Kehle. Dieses Drachenjuwel gab dem Jungen die Kraft und den Mut, alles Leid zu überstehen und auszuhalten. Und eines Tages wird er erscheinen und aller Grausamkeit und Ungerechtigkeit ein Ende machen.’“

Luca schwieg lange, nachdem er die Geschichte gehört hatte. Dann sagte er mit seiner leisen Stimme: „Die Geschichte ist doof.“
„Warum?“
„Weil sie nicht wahr ist. Drachen ziehen keine Menschen auf und können nicht sprechen.“
„Naja, es ist nur eine Geschichte.“
„Aber eine blöde.“
„Das mit dem Drachenjuwel ist aber nicht gelogen. Es gibt sie wirklich.“
Luca hob den Kopf und sah Matt ins Gesicht. „Wirklich?“
„Wirklich. Nicht alle Drachen haben solche Juwelen, aber manche schon. Und man sagt, dass sie dem Besitzer Stärke und Macht verleihen, so dass sie schwere Zeiten besser überstehen können.“
„Hast du so ein Drachenjuwel?“
„Nein.“
„Ich will eines haben.“
„Sie sind sehr schwer zu bekommen.“ Matt seufzte. „Es gibt nur wenig Drachen, die sie einem freiwillig geben und einen Drachen erschlägt man nicht so leicht.“
„Ich will trotzdem eines haben! Ich will, dass du mir eines holen gehst!“
Matt hob eine Augenbraue. Luca war wirklich sehr bestimmend. Er fragte sich, was aus dem Kind einmal für ein Erwachsener werden würde, wenn es jetzt schon glaubte, dass ihm jeder Wunsch erfüllt würde. Aber gerade jetzt spielte ihm diese Verwöhntheit zu.
„Wenn das nur so einfach wäre, Luca“, sagte er bedauernd. „Ich müsste weit weg reisen, zu einem Drachenreservat. Nach Rumänien vielleicht. Und-“
„Dann tu das!“, bestimmte Luca, als wäre es keine weitere Angelegenheit. „Geh da hin und hole mir ein Drachenjuwel!“
Matt lächelte Luca an und strich ihm übers Haar. „Ich glaube nicht, dass dein Vater das gut heißen würde, weißt du?“
„Ich rede mit ihm. Und dann gehst du, ja? Und du holst mir ein Drachenjuwel. Versprochen?“
„Ich verspreche, dass ich dir ein Drachenjuwel holen werde, Luca.“ Matt sah dem Kind in die Augen und fühlte sich plötzlich wie ein mieser Betrüger. Und plötzlich kam ihm der absurde Gedanke, dass er es wirklich tun würde. Er würde diesem einsamen Kind ein Drachenjuwel besorgen. Vielleicht nicht diesen Sommer, vielleicht nicht in den nächsten Jahren ... aber eines Tages würde er sein Versprechen einlösen.




Dieses Mal war es unverwechselbar Matts Handschrift, als einige Tage später eine Schleiereule Agatha einen [Herz-freien] Brief überbrachte:

Yo Agatha

Alles klar, ich komm mit! Wann soll ich aufkreuzen?

~ Matt
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 12:51 am

Agatha las den Brief von Haru und das Lachen blieb ihr im Halse stecken. Ein Plan? Warum ein Plan?
Dann fiel es ihr ein. Anselm! Manchmal vergaß sie, dass er einfach alles kontrollierte! Schnell nahm sie ein Stück Papier und kritzelte mit einem Kugelschreiber drauf.

Haru, sag es mir: muss ich mir Sorgen machen? Was für ein Plan? Wovon redest du? Kann ich etwas tun?

Besorgt blickte sie dem Kauz hinterher.


Die nächsten Tage fühlten sich schrecklich an, doch dann erschien eine Schleiereule und diesmal waren Agatha Jos neugierige Blicke egal. Er würde kommen! Der Plan hatte funktioniert! Und er würde kommen!

Jo aus ihrem Zimmer scheuchend, holte sie Pergament, Feder und Tinte hervor.

Lieber Matt,

Ich hoffe, es lief alles gut? Ich freue mich, dass du mitkommen kannst. Wir sind übernächstes Wochenende eingeladen, aber es wäre schön, wenn du schon ein oder zwei Tage eher zu mir kommen könntest. Also am Donnerstag oder Freitag? Dann könntest du meine Eltern kennen lernen. Und Jo wäre sicher sehr froh, dich zu sehen. Sie plappert seit Tagen nur von dir.
Ich hoffe, dir geht es gut.
Liebe Grüße
Agatha


Als Hermes mit dem Brief davon flog, fühlte Agatha einerseits Freude, andererseits Sorge. Sie hatte ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt. Und dabei hatte er wohl so viel Ärger, bis es ihm gelang, ihr zu folgen. Sie schluckte. Sollte sie es Haru sagen?
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 1:16 am

Auf den Brief an Haru kam briefwendend eine Antwort:

Nö.

Nachdem die Matt geschrieben hatte, kam eine fast ebenso ausführliche Antwort zurück:

Okay. Bis dann!
LG Matt

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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 1:26 am

Etwas nervös stand Agatha im Wohnzimmer und lief etwas herum. Ihre Familie hatte sie hinaus geworfen und doch wusste sie, waren sie nicht weit entfernt. Nervös trommelte sie mit den Fingernägeln an den Türrahmen. Es war alles vorbereitet, sie musste sich keine Sorgen machen.

Wieder ging sie zum Fenster und blickte hinaus. Ihr Vater war heute in der Nähe des Hauses geblieben; angeblich um an der Auswilderung der jungen Nachtkrabs zu arbeiten, aber Agatha wusste, dass diese Jungvögel noch mindestens vier Wochen in der Scheune übernachten würden.

Sie ging zum Türrahmen zurück und seufzte. Sogar Teddy war übers Wochenende nach Hause gekommen und wohnte wieder in seinem alten Zimmer, dabei war heute Freitag, also noch gar kein richtiges Wochenende! Agatha biss sich auf die Unterlippe. Einzig ihre Mutter war ehrlich und hatte nicht verheimlicht, dass sie sich Urlaub vom Ministerium genommen hatte. Na, toll, dachte sie. Beste Voraussetzungen.

Bald würde er kommen. Agatha blickte auf die Uhr. Ja, bald. Und das Haus war erstmal leer.
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 2:16 am

Im Kamin loderten plötzlich grüne Flammen auf und wirbelnd erschien Matts Gestalt darin. Er klopfte sich die Asche von seinen Kleidern, bückte sich und trat aus dem Kamin in das Wohnzimmer. Er stellte den Koffer neben sich ab und sah sich um. Sofort erblickte er Agatha und er spürte, wie sich sein Herz erwärmte.

„Hallo“, sagte er und lächelte sie an.
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 2:30 am

Ein Geräusch, grüne Flammen und Agathas Herz machte einen Hüpfer, als sie Matt sah, der aus dem Kamin trat. Sie trat näher und musste sich zusammen nehmen, ihm nicht um den Hals zu fallen. Waren es echt schon fast zwei Wochen her, dass sie ihn das letzte Mal sah?

„Hallo, Matt.“ Sie konnte ein Grinsen nicht unterdrücken und bestimmt sah es total bescheuert aus. „Schön, dass du da bist.“ Unschlüssig stand sie da; im Wohnzimmer ihres Elternhauses und wusste, dass ihre gesamte Familie gerade in diesem Moment draußen herumschlich, und auf einen Moment geierte, Matt zu erspähen.

„Ich zeige dir erstmal dein Zimmer.“ Sie lächelte und führte Matt aus dem Wohnzimmer hinaus eine schmale Treppe hinauf in den ersten Stock. Überall hingen Bilder von Familie oder Agatha und ihren Geschwistern selbst. Manche bewegten sich, andere nicht. Das Haus war ordentlich aufgeräumt, aber kleine, umherliegende Dinge versprühten einen gemütlichen Charme.

„Hier sind die Schlafzimmer meiner Geschwister und mir.“ Sie deutete auf Türen, die alle auf der gleichen Seite des Korridors angebracht waren und viel zu dicht beieinander zu stehen schienen. Die Räume, die sich dahinter verberben mussten, waren sicher sehr klein.

„Das hier ist dein Zimmer.“ Agatha blieb vor der einzigen Tür stehen, die gegenüber auf der anderen Seite des Korridors lag. Das braune Holz sah genauso aus, wie die anderen Türen, doch rechts und links schien es keine Räume mehr zu geben.

Agatha öffnete die Tür und machte die Sicht auf ein recht großes, urig möbliertes Zimmer frei. Das große Bett stand am Fenster, ein antiker Kleiderschrank, eine hübsche Kommode, ein Nachttisch und eine Chaiselongue füllten den Raum, der mit langflorigem Teppich ausgelegt war und eine wohlige Gemütlichkeit auszustrahlen schien.

Agatha lächelte und ließ Matt eintreten. „Mom hat es heute Morgen erst gemacht.“ Sie zuckte mit den Schultern, als sei es das Normalste der Welt. „Wir machen nur soviel Platz, wie wir auch brauchen. Die Gästezimmer macht Mom jedes Mal Neu. Je nachdem wie viele Gäste kommen und wieviel Platz und welche Möbel gebraucht werden. Wenn du also noch etwas brauchst, sag ruhig Bescheid.“

Unschlüssig blieb sie stehen und unterdrückte den Drang, sich auf die Unterlippe zu beißen. Würde es ihm gefallen? Er war etwas ganz anderes gewöhnt….
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 2:36 am

Matt ließ sich von Agatha durch das Haus führen und fühlte sich augenblicklich wohl. Hier gab es keine düsteren Portraits, die einem von den Wänden aus düstere Blicke zuwarfen. Die Bilder hier verströmten Lebensfreude und Glück. Matt schlenderte ziemlich langsam hinter Agatha her, weil er immer mal wieder von einem Bild abgelenkt wurde und es genauer betrachten wollte.

Als er schließlich in sein Zimmer geführt wurde und Agatha ihm erzählte, wie es entstanden ist, staunte er nicht schlecht.

„Faszinierend! Deine Mutter muss eine sehr begnadete Hexe sein!“, stellte er fest, als er sich in dem Raum umsah. Er stellte den Koffer neben der Türe ab und drehte sich lächelnd zu Agatha um. „Es ist perfekt.“ Genau wie du.
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 2:52 am

Agathas Wangen liefen rot an. „Ja, sie hat schon was auf dem Kasten.“ Sollte sie ihm erzählen, dass sie ihr bei solchen Arbeiten seit Jahren half? Nein, das wäre ja Angeberei.

„Du kannst dich einrichten, wenn du magst. Nachher gibt es Mittagessen.“ Sie biss sich nun doch auf die Unterlippe. Was sollte sie sagen? Fühlte er sich wohl? Sie plapperte einfach weiter. „Im zweiten Stock ist das Schlafzimmer meiner Eltern und noch mehr Platz für weitere Gästezimmer. Ganz oben im Dachgebälg wohnen zurzeit ein paar junge Nachtkrabs. Die verstehen sich wenigstens mit den Bowtrucklen, die wir nicht loswerden.“ Sie zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

„Alles etwas chaotisch. Aber… herzlich.“ Sie lächelte. Plötzlich fiel ihr etwas ein und sie deutete auf eine kleine, unscheinbare Tür an der Wand von Matts Zimmer. „Oh, und dein Badezimmer.“ Sie grinste und fühlte sich noch immer etwas unwohl. „Und versprochen, kein Kappa drin.“
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 3:02 am

Matts Herz fühlte sich an, als wolle es vor Glück zerspringen. Das hier ... diese Welt ... Agathas Welt ... war wunderbar. So musste es wohl sein, wenn man in einer „normalen“ Familie aufwuchs. Ja, so sollte es sein. Er hörte ihren Erzählungen zu und konnte nicht anders, als sie währenddessen weiterhin anzulächeln. Bei der Bemerkung mit dem Kappa musste er sogar kurz lachen.

Als sie geendet hatte hob er unwillkürlich die Hand und legte sie an ihre Wange. So wie Anselm, Jahre zuvor, doch Matts Berührung war warm und sanft. Wie war er damals nur auf die dumme Idee gekommen, sie mit nach Hause zu nehmen? Wie hatte er sie aus dieser wundervoll friedlichen Welt reißen und in seine eigene, dunkle stürzen können? Nein, er würde es nicht zulassen, dass sie noch weiter darin versank. Aber das musste sie nicht wissen.

„Es tut gut, dich zu sehen“, sagte er sanft. Dann räusperte er sich leicht und zog die Hand zurück. Er wendete sich leicht ab und sah sich wieder im Zimmer um. In lockerem Plapperton fuhr er fort: „Ich würde die Nachtkrabs gerne sehen. Und die Bowtrucklen. Und Tritschen habt ihr auch, oder? Es muss sehr spannend sein, hier zu wohnen.“
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 3:29 am

Er sah sie an und irgendwie wurde ihre Nervosität nicht weniger. Dann legte er sanft – so unendlich sanft – eine Hand an ihre Wange und sie glaubte, ihr Herz zerspringe. Ihre Haut fühlte sich heiß an und begann zu kribbeln. Sie wünschte sich er würde die Hand nie wieder wegnehmen.

Doch er tat es und Agatha räusperte sich. „Klar. Dann machen wir mal eine kleine Führung.“ Sie lächelte. Das war super; dann würde sie ihm ihre Familie in handlichen, kleinen Stücken vorstellen und nicht alle geballt. Das konnte vielleicht zu viel werden…

Sie lief langsam den Korridor entlang und deutete auf die drei Holztüren. „Das sind die Zimmer meiner Geschwister. Und meins.“ Etwas schüchtern deutete sie auf eine grüne Tür. Sollte sie? Ach, was soll´s. Schließlich hatte sie sogar in seinem Zimmer übernachtet!

Sie öffnete die Tür und trat ein. Ein großer, heller Raum mit einem großen Bett und einem noch größeren, aufgeräumten Schreibtisch kam zum Vorschein. Schwere Schränke, Kommoden und Regale standen herum, sodass von der Wand fast nichts übrig blieb. Jede Ecke war mit Büchern vollgestopft, Pergamentrollen oder auch klassische Muggelordner für Papierblätter. Fotos oder gezeichnete Abbildungen von magischen Wesen hingen auf jeder freien Fläche, bunte Federn, kleine Steine und allerlei Krimskrams stand in den Regalen. Ihr Zimmer glich mehr einer seltsamen Art Zoologischer Garten als einem Jugendzimmer.

Bonsai lag auf Agathas Bett und blickte kurz verschlafen auf. Der Umstand, dass Matts Zimmertür ganz weit von ihrer Zimmertür entfernt war, bemerkte sie nicht noch einmal extra.

Der Dachboden war spannender, als sich Agatha vorstellte, denn die jungen Nachtkrabs, die zur Aufzucht dort untergebracht waren, stritten sich schon wieder und balgten sich dann um Agathas und Matts Aufmerksamkeit. Agatha holte ihre Geheimwaffe heraus – drei bunte Plastikbälle – und ließ die Vögel damit spielen. An den Bowtruckles, die im Dachgebälg lebten, gingen sie vorsichtig vorbei; obwohl diese nicht so aggressiv waren, wie ihre freilebenden Artgenossen.

Schließlich gingen sie die Treppen hinunter und gelangten wieder ins Erdgeschoss. Neben dem großen, heimeligen Wohnzimmer gab es ein ebenso großes Speisezimmer, das so aussah, als würde es nicht häufig verwendet. Die Küche war atemberaubend groß, vollgestopft mit allen Möglichen Dingen und in der Mitte stand ein großer Esstisch mit vielen gemütlichen Stühlen. Die Küche sah modern aus und besaß Kühlschrank und andere elektronische Geräte. Ein bisschen Stolz war Agatha schon, dass es im gesamten Haus tatsächlich Strom gab.

Agatha konnte nicht mehr länger um den heißen Brei herum reden und verließ mit Matt das Haus, um auf den geräumigen Hof zu treten, der mit einer Art Kopfsteinpflaster ausgelegt war. Etwas nervös blickte sie sich um, konnte aber noch niemanden ihrer Familie sehen. Gut oder nicht, das entschied sie besser später.

Am Geräteschuppen vorbei, in dem sie auch ein paar Besen aufbewahrten, ging es zuerst zum kleinen Titscharium, in dem die Elwetritschen allerdings nur nachts gesperrt wurden. Tagsüber durften sie auf dem Hof herumlaufen, was sie auch ausgiebig taten. Als eine kleine, unscheinbare weibliche Tritsche Agatha und Matt bemerkte, kam sie angelaufen und gackerte aufgeregt. Entschuldigend nahm sie Agatha auf den Arm und stellte Matt Brunhilde vor; eine Handaufzucht, die besondere Aufmerksamkeit forderte. Nach ein paar Streicheleinheiten ließ Agatha die Tritsche wieder herunter, doch sie folgte den Jugendlichen, wie ein kleiner Hund, während sie ab und zu gackerte und auf dem Boden nach Insekten suchte.

Und dann sah sie ihre Mutter. Agatha schluckte und blieb stehen.

„Ach und Matt? Das ist meine Mutter.“ Sie deutete auf eine Frau, die in Jeanshose und kariertem Hemd in einem mit einem braunen Holzzaun umgebenen Gemüsebeet stand und zu ihnen herüber blickte. Der Gemüsegarten selbst beherbergte zurzeit  eine ganze Horde wilde Felsgnome, die ihrer Heimat beraubt waren. Das Gemüse war schon lange hin, aber die Gnome brauchten eine Zuflucht.

Krreatine Schweif kam lächelnd auf sie zu. Sie hatte braunes Haar, wie Agatha, das sie in einem eleganten Seitenzopf trug und ihr über die Schulter floss. Sie sah Agatha erstaunlich ähnlich, nur etwas älter. Doch die gleichen braunen, wachen Augen, die gleiche Nase und schließlich das gleiche Lächeln als sie Matt erkannte und vor den Jugendlichen stehen blieb.

„Willkommen, Matt.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen und nun fiel auf, dass sie sogar genauso groß wie Agatha war. Fast ein Ebenbild. „Es freut mich, dich hier zu haben, mein Junge.“ Ihre Freude schien echt, als sie zur Begrüßung eine Hand an Agathas Ellenbogen legte; sanft und weich; liebevoll.


Zuletzt von Agatha Schweif am Mi Feb 19, 2014 1:30 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 4:23 am

Matt ließ sich von Agatha alles zeigen und seine Laune schwang sich in immer höhere Gefilde. Es war einfach so unglaublich schön und spannend hier. Matt stellte sich vor, wie Agatha tagtäglich durch den gang schritt, wie sie als Kind auf dem Dachboden herumtrollte oder wie sie draußen den Eltern auf dem Hof half. Sie musste eine sehr schöne Kindheit gehabt haben und Matt war aus irgendeinem Grund unendlich dankbar dafür.

Von den Nachtkrabs war Matt hingerissen und Brunhilde hätte er am liebsten gleich mitgenommen. Er selber hatte nie ein Haustier gehabt und irgendwie fragte er sich gerade, warum nicht. Es hätte ihm sicher Trost gespendet ... doch vielleicht wäre es auch eine Angriffsfläche für Anselm gewesen.

Und dann stellte Agatha ihn seiner Mutter vor und Matt staunte nicht schlecht: Sie sah genau so aus wie Agatha. Und sie wirkte so sanft und liebevoll, dass Matt sie am liebsten vor Dankbarkeit umarmt hätte. Mit so einer Mutter musste Matt sich keine Sorgen um Agatha machen. Sie würde alles überstehen und lernen, zu vergessen. Sie würde jemanden haben, der sie liebte und für sie sorgte, wenn er den Kontakt abbrechen würde.

Mit einem herzlichen Lächeln schüttelte Matt die ihm dargebotene Hand.
„Frau Schweif, es freut mich Sie kennenzulernen!“, antwortete er vollkommen ehrlich. „Ich freue mich, hier sein zu dürfen. Vielen Dank, dass Sie mich so gastfreundlich aufnehmen. Und danke für das schöne Gästezimmer – es ist Ihnen wirklich sehr gelungen!“
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 4:59 am

Agathas Wangen waren rot angelaufen. Mom, gut dass sie die erste war, die Matt begegnet war. Jetzt fehlten nur noch drei. Wobei Jo ihn schon kannte und wohl kein Problem sein würde.

Ihre Mom blickte sie kurz an und schien ihre Sorgen sofort zu verstehen. Wieder blickte Mom Matt an. „Es gibt bald Essen, mein Junge. Aber es ist noch genug Zeit, damit ihr euch alles ansehen könnt. Nur lasst die Felsgnome mal in Ruhe. Ich glaube, es waren ihnen heute zu wenig Kieselsteine im Essen.“

Sie zuckte mit den Schultern und lachte. Es klang so ungezwungen und frei wie Agathas Lachen. Dann wandte sie sich an Agatha und blickte sie durchdringend an. „Teddy macht Holz.“ Agatha schluckte. Code für Teddy muss sich abregen . Und Agatha musste nicht zweimal raten, warum das nötig war.

„Gut. Also weiter.“ Agatha lächelte und Mom verabschiedete sich in Richtung Haus. Brunhilde folgte. Sie kamen an der großen Scheune vorbei, in der nicht nur Stroh und Heu lagerten, sondern auch in einem magisch vergrößerten Raum alle möglichen Arbeitsgerätschaften. Einige Goldtauben flogen aus dem Dachgebälg und ihre goldfarbenen Federn segelten elegant hinunter.

Agatha zeigte Matt ihre kleine Population Feen hinter der Scheune, die in einem Rosenbeet lebten und ihren Lavendel wild verteidigten. Leise konnten sie sogar ganz nahe heran, bis Brunhilde sich dazwischen drängte und in den Rosen nach Käfern suchte. Schnell nahm Agatha Brunhilde weg; die Feen sahen ein Eindringen in ihren Lebensraum nicht gern und gingen Tritschen gegenüber auch mal zum Angriff über.

Gerade als sie hinter der Scheune vortraten, hörte Agatha Josephines Lachen und hielt den Atem an. Sie war nicht allein. Vom Wald her traten Jo und ihr Vater heran; beide hielten Efeuranken in ihren Händen, mit denen sie sicher die Eichenlaubspanner in der Nebenscheune füttern wollten.

„Matt?“ Wieder drehte sie sich zu ihm und lächelte tapfer. „Jo freut sich schon tierisch auf dich und das…“ sie deutet zu dem großen Mann, der sie entdeckt hatte und nun mit entspannten Schritten auf sie zu lief. „Das ist mein Vater.“

Als Josephine sie erblickte, quietschte sie einmal laut auf und rannte ihnen entgegen. Sie ließ alles Efeu fallen und sah so aus, als wolle sie Matt um den Hals fallen. Stattdessen fasste sie ihn euphorisch am Arm und zog daran.

„Oh, Matt! Du bist da! Endlich!“

Agatha lief rot an und blickte zu ihrem Vater, der näher kam. Und ein Grinsen unterdrücken musste. Auch er ließ den Efeu fallen, um die Hände frei zu haben. Adalbert Schweif war ein großer Mann, mit rotbraunen, kurzen Haaren, einer stattlichen Figur und freundlichen Gesichtszügen. Er war sogar noch ein wenig größer als Matt selbst, doch in seinen Augen brannte ein Feuer, dass dem in Agathas Augen glich. Freundlich streckte er eine Hand aus.

„Willkommen, Matt.“ Seine warme Stimme verkündete Freundlichkeit und sein Händedruck war warm, aber bestimmt. Er schüttelte über Josephine den Kopf, die immer noch aufgeregt plapperte und Matt nun am Hemd zog.

Wie Jo so aufgeregt dastand, fiel ihre Ähnlichkeit zu ihren Eltern auf. Wenn Agatha die ziemlich gut gelungene Kopie ihrer Mutter war, war Josephine die perfekte Mischung zwischen den beiden.

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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 5:21 am

Matt verabschiedete sich höflich von Agathas Mutter und Agatha setzte ihre Führung fort. Einen Moment lang überlegte er noch, was wohl dieser Blick von Frau Schweif bedeutet hatte und was sie meinte mit ‚Teddy macht Holz’. Aber der Gedanke verflüchtigte sich rasch, als er die Goldtauben bemerkte. Eine Feder landete fast direkt auf seinem Fuß und er bückte sich und hob sie auf. Vielleicht konnte er Luca damit eine Freude machen oder ihn auf später vertrösten, wenn das mit dem Drachenjuwel nicht hinhauen würde – was wohl kaum der Fall sein würde.

Matt kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Agatha ihm die Feen zeigte. Wie viele Wesen hier wohl lebten? Kein Wunder war Agatha ein Ass in Magiezoologie!

Bei der freudigen Begrüßung von Josephine wurde ihm richtig warm ums Herz.
„Yo Fini“, begrüßte er sie grinsend und strich ihr übers Haar. Dann schüttelte er Agathas Vater die Hand und verspürte plötzlich einen Kloss im Hals. Seine Freundlichkeit erinnerte ihn sehr an seinen eigenen Vater. Die beiden wären sicher gut mit einander ausgekommen – so wie Jenny sicher gut mit Agathas Mutter auskommen würde. Aber eigentlich spielte es keine Rolle, da sie sich eh nie begegnen würden.

„Vielen Dank Herr Schweif“, sagte Matt und versuchte die Gedanken an seinen Vater mit einem Lächeln zu vertreiben. Dann blickte er zu der plappernden Josephine hinab und konnte schließlich nicht anders, als das Mädchen zu umarmen. „Ich freu mich auch, dich wieder zu sehen“, lachte er.
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 5:41 am

Josephine lief rot an und Agatha fürchtete schon, sie würde bald hyperventilieren. Doch sie plapperte munter über Quidditch, Besenrennen und einer neuen Ausgabe eines Buches über Drachen, dessen Originalausgabe Agatha einst las. Unbemerkt schüttelt sie den Kopf über Jo; und doch war sie froh, dass Matt sich so gut mit allen verstand. Er machte das großartig, wie souverän er mit ihren Eltern umging und mit ihrer kleinen Schwester.

Dad holte sie aus ihren Gedanken, als er über Josephine lachte und sie mit einem Nicken aufforderte, das Efeu mit einem Zauberspruch vor ihnen herschweben zu lassen, damit er „alter Mann“ sich nicht bücken müsse. Josephine lachte und zückte ihren Zauberstab.
Er lachte und winkte zum Abschied, nicht ohne sie an das Mittagessen zu erinnern.

Agatha kicherte und blickte Matt etwas vorsichtig an. Nein, keine Bedenken; er schien sich wohl zu fühlen. Sie setzten ihren Weg fort, Brunhilde war verschwunden; wahrscheinlich war sie dem Efeu gefolgt und suchte in den Blättern nach Insekten. Langsam schlenderten sie um das Haus herum und konnten einem rhythmischen auftretenden, lauten Geräusch hören. Jemand zerteilte mit einer Axt Holzscheite.

„Matt?“ Agatha blickte ihn ihm Laufen an. „Also, ich habe dir nie davon erzählt aber…“ sie räusperte sich. Hoffentlich würde das gutgehen. „Mein Bruder, Theodor. Er… Also wir haben ein etwas kompliziertes Verhältnis zueinander.“ Sie blieb stehen, als sie sich den Geräuschen näherten und holte tief Luft.

„Also. Er zeigt es nicht, aber er leidet darunter, nicht magisch zu sein. Aber nicht, weil er gern zaubern wollte, sondern weil…“ wie sollte sie es Matt erklären? „Weißt du… er ist fast wie Dad.“ Sie zuckte mit den Schultern, aber auch das war Matt keine große Hilfe, die Sache zu verstehen. Wieder seufzte sie.

„Teddy leider sehr darunter, Jo und mir kein richtiger großer Bruder sein zu können, wie er es nennt. Das letzte Mal beschützen konnte er mich, da war ich noch in der Muggelgrundschule und da hat er sich mit gleich drei Jungs geprügelt, die mir nachgelaufen und mich an den Haaren gezogen haben.“ Sie zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

„Ich glaube, er wünschte sich, mich an diesem Wochenende nach Rumänien belgeiten zu können, allein, um auf mich aufzupassen. Aber gegen Zauberer…“ sie sprach es nicht aus und blickte Matt nur an. Würde er es verstehen?

„Holzhacken macht er, wenn er sich abreagieren will.“ Sie biss sich unsicher auf die Unterlippe.
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 3:48 pm

Matt nickte langsam. Also gab es auch in dieser Familie ein kleines bisschen, das nicht perfekt war. Vermutlich gab es das überall. Aber schlimm fand er es nicht. Ja, er verstand Teddy. Sogar ziemlich gut.

„Es ist sehr grausam, zu glauben, dass man jemanden den man liebt nicht beschützen kann“, sagte er mitfühlend. Vermutlich würde Teddy auf ihn wohl nicht so gut zu sprechen sein – gerade wenn er alleine mit Agatha nach Rumänien hatte gehen wollen. Plötzlich fühlte sich Matt wie ein Eindringling, jemand, der sich vordrängte und etwas nahm, was ihm nicht gehörte.

Aber, so dachte Matt, Teddy wird Agatha wenigstens für den Rest seines Lebens haben. Ich nicht. Also lass mich wenigstens dieses kleine Stück Erinnerung mitnehmen.

Er blickte Agatha an.
„Vielleicht sollten wir ihn nicht stören, wenn er sich abreagieren muss?“
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 8:32 pm

Agatha schluckte. Und schüttelte den Kopf. „Das wird nicht besser. Denn ich werde fahren.“ Sie zuckte mit den Schultern und ging weiter.

Mit langsamen Schritten liefen sie um das Haus herum, den regelmäßigen Geräuschen entgegen. Agatha fühlte sich elend und ihre Nervosität stieg an. Schließlich konnten sie ihn sehen; Theodor war ein großgewachsener 19 Jähriger, der mit einem schlichten Shirt und Jeanshose bekleidet kraftvoll eine große Axt führte. Seine rotbraunen Haare, die ihm bis zu den Ohren reichten, erinnerten an Adalbert, ebenso der stämmige Körperbau. In ein paar Jahren würde er die nahezu perfekte Kopie des Vaters sein…

Er hielt inne, als er Agatha und Matt bemerkte und trieb die Axt kraftvoll in den Holzbock. Langsam drehte er sich um und wischte sich mit einem Tuch den Scheiß von der Stirn; sein Gesichtsausdruck war ernst, eher ein wenig verbissen, als Agatha auf ihn zutrat und sich in einem Lächeln versuchte.

„Hey.“ Sie schluckte. „Das ist Matt.“

Theodor kam einen Schritt näher und reichte Matt mit ernstem Gesichtsausdruck die Hand. „Hallo, Matt.“ Er war ebenso groß wie Matt, ebenso stark und durchtrainiert. Und er fixierte Matt, als wäge er dessen Intention ab. Sein Händedruck war hart, bedingungslos und prüfend.
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 9:00 pm

Matt musterte Theodor und erwiderte den Händedruck, dann lächelte er.
„Hallo Theodor“, sagte er und vermied weitere Worte. Er glaubte nicht daran, dass er irgendetwas tun konnte, um in Theodors Ansehen großartig zu steigen, aber vermutlich vieles, um darin zu sinken. Aber das war okay. Theodor unterschätzte sich, wenn er glaubte, er würde für Agatha und Fini kein richtiger großer Bruder sein. Matt hoffte, dass ihm das eines Tages bewusst werden würde.
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Beitrag  Agatha Schweif Mi Jan 29, 2014 9:17 pm

Agatha glaubte, es sei ein kräftemessendes Händedrücken als eine Begrüßung und atmete schon fast erleichtert auf, als Teddy Matt entließ. Doch er funkelte ihn noch immer abschätzend an.

„Also gut.“ Sie lächelte die beiden an und fasste Matt am Arm. „Wir sehen uns dann zum Essen.“ Sie nickte ihrem Bruder zu und zog Matt einfach mit sich. Sie spürte Teddys Blick auf sich, bis sie um die Ecke waren und sich der Haustür näherten.

„Tut mir leid.“ sagte sie zu Matt und blickte betroffen zur Seite. Bei einem Rosenstrauch blieb sie stehen und pflückte eine gelbe, dornenlose Blüte. „Er wird nichts mehr sagen.“ Entschuldigend blickte sie ihn an.
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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 29, 2014 9:48 pm

Matt nickte Theodor zu und folgte Agatha. Bei ihren Worten schaute er sie verwundert an.
„Was tut dir leid?“, fragte er gelassen. Er nahm ihr die Blüte aus der Hand und steckte sie ihr ins Haar. „Ich mag deine Familie“, fuhr er fort, als wäre nichts gewesen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Blüte in ihrem Zopf halten würde, ließ er die Hände wieder senken und lächelte sie an. „Deine ganze Familie“, fügte er zur Sicherheit an.
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Beitrag  Agatha Schweif Do Jan 30, 2014 12:36 am

Sie konnte nicht anders und musste lächeln. Und als er ihr so nahe war und ihr die Rose ins Haar steckte, lief ein Schauer über ihren Rücken. Er schaffte es immer wieder mit einfachen Worten, ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben, das sie sonst nie hatte.

Sanft lächelte sie ihn an. „Komm, Mittagessen.“

Gemeinsam gingen sie ins Haus, gelangten in die Küche und sahen Agathas Mutter, die mit flinken Bewegungen ihres Zauberstabes in gleich drei Töpfen gleichzeitig rührte. Sie lachte, als sie die beiden erblickte und scheuchte Agatha auf, den Tisch zu decken. Agatha grinste, bedeutete Matt sich zu setzen, während sie ihren Zauberstab zückte und den Tisch routiniert und schnell deckte.

Nicht lange und Josephine und Dad traten ein, beide wandten sich lachend ins Badezimmer, um sich zu waschen und Josephine kam zurück, um Brunhilde aus der Tür zu werfen, die unbemerkt mitgekommen war. Zu ihrer Verwunderung kam sogar Theodor rein und blieb höflich. Das Essen verlief chaotisch, doch herzlich wie immer; Scherze, Späße und viel Lachen; Agatha hätte es sich nicht besser wünschen können.

Als Mom mit einem Schlenker ihres Zauberstabes das schmutzige Geschirr in den Geschirrspüler fliegen ließ, blickte sie von Matt zu Agatha. „Na? Was habt ihr heute noch vor?“

Teddy blickte missmutig, hielt sich aber an seinem Limonadenglas fest, während Jo aufgeregt umher blickte. Das schien sie auch zu interessieren.

„Ich würde Matt gern die Gegend zeigen. Die Weide und den Feenwald.“ Agatha nickte und blickte Matt an. „In Ordnung?“
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Beitrag  Mattias Lonsky Do Jan 30, 2014 2:17 am

Matt fühlte sich unglaublich wohl. Das Essen war so ausgelassen und er wurde von allen – naja, vielleicht bis auf Teddy – so warmherzig aufgenommen, als hätte er schon immer dazu gehört. Eine wunderschöne Familie. Er kam aus seinem Hochgefühl fast gar nicht mehr raus.

Er nickte auf Agathas Frage hin und lächelte. „Das würde ich mir gerne anschauen.“

Als sie sich auf den Weg machten und Matt mit seinem Dauerlächeln (er bekam es einfach nicht mehr von den Lippen hinunter) neben ihr her lief, fühlte er sich so frei und glücklich, wie schon lange nicht mehr. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schaute verträumt zum Himmel empor, während sie liefen.

„Weißt du, während ich als Kind damals in dem dunklen Zimmer hockte stellte ich mir vor, ich hätte alles, was ich mir wünschte. Ich stellte mir vor, ich hätte all die Dinge, nach denen ich mich sehnte. Eine fröhliche Familie, die mich in die Arme nahm, ein Zuhause, zu dem ich jederzeit und ohne Angst zurückkehren konnte ... einen Ort, an dem alle lachten ... wie es wohl wäre, jemand „normales“ zu sein und kein Lonsky.“ Er schaute mit einem sanften Lächeln zu Agatha. „Diesen Ort voller Wärme, die warmherzigen Menschen dort ... es gibt sie. Es gibt sie wirklich.“
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Beitrag  Agatha Schweif Do Jan 30, 2014 2:46 am

Sie waren recht schnell in den Wald gegangen, obwohl Agatha die Blicke nicht entgingen, die ihre Eltern tauschten. Es war ein schöner Tag, sonnig und warm und sie fühlte sich wohl. Doch als Matt zu erzählen begann, wurde ihr Herz schwer. Nur zu gern wollte sie glauben, dass es nur Geschichten waren, die Matt erzählte. Doch sie realisierte, dass es echt war; sie hatte einen winzigen Teil der Realität selbst miterlebt. Wie gern würde sie Matt Leid ersparen.

Als er sie ansah, mit diesen wundervollen Augen ansah, klopfte ihr Herz schnell und laut, doch sie lächelte. Am liebsten hätte sie ihn berührt, ihm irgendwie zu verstehen gegeben, was sie fühlte. Doch sie konnte nicht. Beschämt blickte sie zu Boden und versuchte ihr hämmerndes Herz zu beruhigen. Dann fiel ihr doch etwas ein.

„Ich zeig dir jetzt, wo ich aufgewachsen bin. Und vielleicht findest du es ja genau schön, wie ich.“

Der Wald war malerisch; Die großen Felsen waren moosbewachsen, die Bäume alt und knorrig und auf jedem Farn schien eine Fee ihr Nest zu haben. Gnome, wilde Elwetrischen, Wolpertinger und sogar Mirinda-Spechte; alles beherbergte dieser Märchenwald, der das Sonnenlicht zu speichern schien, sodass es aus jedem Baumstamm, aus jeden Blatt zu scheinen schien.

Sie gelangten an eine Lichtung; hüfthohes Gras umschmeichelte ihre Beine, als sie hindurchliefen und Agatha plötzlich stehen blieb. Sie atmete den Duft der wilden Blumen ein, hörte das Summen und Brummen der Bienen und blickte über die abschüssige Ebene. Die Lichtung lag an einem Hang; die Beugung des Hanges war so rund, dass sie das Ende der Lichtung von hier aus nicht sehen konnten. Doch rundherum lag Wald.

Agatha blickte Matt an. „Lust, auf ein kleines Abenteuer?“ Sie hielt ihm die Hand hin und ihr Herz klopfte wieder wild. Sie nahm seine Hand in ihre und die vertraute Mischung aus Angst, Vorfreude und Ungewissheit machte sich in ihr breit. „Das hab ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht!“

Sie grinste Matt an, ihr Atem ging heftig. „Fertig?“
Matts Hand umklammernd lief sie los; rannte über die Lichtung, sodass ihr Haar im Wind flatterte. Sie rannten über den Hügel, rannten den Hang hinunter. Immer schneller, bis der Punkt erreicht war, an dem sie nur fallen oder weiterrennen konnten! Das Adrenalin rauschte in ihrem Blut, ihre Herz hämmerte gegen die Brust, bald war der Hang zu Ende, der steilste Punkt erreicht; bald würden sie das Gleichgewicht verlieren und stürzen!

Und plötzlich spürte sie es! Ihre Füße berührten nicht mehr den Boden, sie stolperte über etwas Unsichtbares und beide wirbelten um sich selbst, fielen dem Gras entgegen und landeten… in einer rosafarbenen Wolke, die sie auffing, sacht wiegte und sich langsam, ganz langsam auflöste. Zart und vorsichtig segelten Matt und Agatha zu Boden, berührten mit ihren Schultern Grashalme und blieben auf dem Rücken liegen.

Agatha lachte und fühlte sich lebendig!

„Das Nest von Wiesen-Harubimen! Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht!“ Sie keuchte und presste Matts Hand in ihrer.
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