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Ein unerwarteter Besuch bei den Lonskys - 9.Klasse

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Beitrag  Mattias Lonsky Mi Jan 15, 2014 7:06 am

Wieder umarmte sie ihn. Und sie weinte. Und es brach ihm das Herz. Er schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. Ohne sie loszulassen schob er sie auf das Bett und legte sich neben sie. Sacht strich er ihr über das Haar, während die andere Hand nach der Bettdecke tastete und sie beide zudeckte.

Halb befürchtete er, Sizzle würde jeden Moment auftauchen mit einem Tablett heißer Schokolade. Doch sie tat es nicht. Sie schien wohl zu wissen, wie ungünstig der Augenblick war. Oder sie stellte sich etwas anderes vor. Er und Agatha in einem Bett. Doch es war ihm gleichgültig. In diesem Moment war es ihm vollkommen gleichgültig.

Er drückte sie einfach schweigend an sich und weinte stumm.
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Beitrag  Mattias Lonsky Do Jan 16, 2014 12:20 am

Irgendwann waren sie eingeschlafen. Die ganze Nacht über hatten sie sich kaum bewegt und als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen, lagen sie immer noch eng umschlungen auf dem Bett. Schlummernd erwachte Matt. Das Erste, was er sah, war ihr Gesicht. Sein erster Impuls war, zu lächeln, doch dann sah er die Kratzspuren auf ihrer Wange und das Schuldgefühl drohte ihm das Herz zu zersprengen.

Ganz langsam, um sie nicht zu wecken, hob er den oberen, um sie geschlungenen Arm und tastete nach seinem Zauberstab. Er flüsterte den Versiegelungszauber und begann mit einer unendlichen Geduld, die Striemen zu verschließen. Es gelang ihm nicht perfekt, man sah immer noch feine Spuren, doch diese würden bald vergehen. Er legte den Zauberstab zurück auf den Nachttisch und schaute wieder in ihr Gesicht und dieses Mal lächelte er. Er hob die Hand und strich zaghaft mit den Fingerkuppen über die eben verheilte Wange.
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Beitrag  Agatha Schweif Do Jan 16, 2014 12:22 am

Ein winziges Lächeln huschte über ihr Gesicht, obwohl sie noch tief zu schlafen schien. Nach nur einer Sekunde, verschwand es und sie hatte wieder den friedlichen Ausdruck im Gesicht, wie vorher.
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Beitrag  Mattias Lonsky Do Jan 16, 2014 12:40 am

Sie lächelte im Schlaf. Wegen der Berührung? War das eine Art Reflex? Oder schlief sie gar nicht mehr? Dennoch, er konnte nicht anders, als noch einmal zu Lächeln, dann legte er den Arm wieder um sie und schaute ihr zu wie sie friedlich sie dalag. Wie hatte er nur zulassen können, dass ihr etwas geschah? Jemanden zu beschützen war nicht einfach, das wusste er. Aber ... trotzdem ... wollte er es versuchen. Er wollte versuchen, sie ... „... zu beschützen...“, flüsterte er leise.
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Beitrag  Agatha Schweif Do Jan 16, 2014 1:06 am

Sie hatte geträumt. Wilde, surreale Träume, die stets schrecklich begannen, doch irgendwie durch irgendwas abgemildert wurden. Sie war sicher, sterben zu müssen und doch fühlte sie sich vollkommen sicher.

Zuerst dachte sie, sie würde erwachen. Aber da war ein Duft in ihrer Nase; wohlig und vertraut. Sie kannte ihn, wusste aber nicht woher. Sie fühlte sich wie in einem warmen Kokon, wohl und beschützt, obwohl sie nicht sagen konnte, wo sie sich befand. Sie glaubte, einen weichen Atem in ihrem Gesicht zu spüren, ein Herzschlag nahe dem Ihren, konnte es aber nicht in Verbindung bringen. Unter ihr, neben ihr, dicht an ihrer Seite, Wärme und Geborgenheit; wo befand sie sich?

Ein Wort ließ ihr Bewusstsein an die Oberfläche driften, gab ihr langsam ihre Sinne zurück. Sie glaubte, jemand sei in ihrer Nähe und seltsamerweise fühlte sie sich wohl. Viel wohler, als sie es hätte erklären können.

Zaghaft schlug sie die Augen auf. Und blickte in graublaue Augen. Matts Augen…? Sie blinzelte und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Und auf einmal prallten die Erinnerung der vergangenen Nacht, seine Erinnerungen auf sie ein! Ihr Herz krampfte sich zusammen, ihre Muskeln schrien auf und vor Panik riss sie sich los, strampelte sich von der warmen Decke frei, die sie umgab und setzte sich panisch auf.

„Nein!“
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Beitrag  Mattias Lonsky Do Jan 16, 2014 9:44 pm

Erschrocken wich Matt ein Stück zurück und ließ sie sofort los, als sie sich von ihm entfernen wollte. Er sah das Entsetzen in ihren Augen und fühlte sich Elend. Er schaffte es nicht, sie länger anzuschauen und senkte den Kopf.

„Agatha“, flüsterte er leise und biss sich auf die Lippen. Sie hatte Angst. Natürlich hatte sie die. Anselm hatte erreicht, was er wollte ... darin war er schon immer gut gewesen. Er wollte sie beschützen, doch eigentlich gab es dafür nur eine Möglichkeit. Ja. Auch wenn sie ihm nicht gefiel, diese Lösung, er durfte nicht so verdammt Egoistisch sein. Er versuchte, seine Gesichtszüge zu beherrschen, doch sie sahen noch immer sehr gequält aus, als er sich zwang, zu ihr aufzublicken. „Du solltest dich ... wohl besser ... von mir fern halten. Ich ... ich versteh das. Ist ... okay.“

Von wegen okay. Sein Herz drohte in tausend Stücke zu zerspringen und wieder brannten seine Augen. Er blinzelte einige Male und schaute dann wieder auf seine Hände.
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Beitrag  Agatha Schweif Do Jan 16, 2014 10:47 pm

Mit schreckensweiten Augen und hämmerndem Herzen saß sie im Bett, neben ihr Matt, der betroffen und ebenso aufgelöst wirkte, wie sie selbst. Ihre Hände begannen erneut zu zittern, als die schrecklichen Bilder der Nacht erneut hochkochten und sie marterten.

Matt…

Ohne auf seine Worte zu achten, einem inneren Impuls heraus, sicher zu sein, dass es das einzig Richtige sein konnte, schlang sie ihre Arme um ihn; drückte sich an ihn; nur, um seinen Herzschlag wieder zu spüren und das Schluchzen zu unterdrücken.

Matt.

Es war noch nicht vorbei. Sie fühlte, es war noch nicht vorbei.
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Beitrag  Mattias Lonsky Fr Jan 17, 2014 12:03 am

Matt schloss Agatha in die Arme. Er wusste, er hätte sie wohl besser weg gestossen, ihr etwas gemeines an den Kopf geworfen oder gesagt, dass er sich nicht mehr mit ihr abgeben wollte. Ja, das wäre selbstlos gewesen. Damit hätte er sie beschützt. Doch er brachte es nicht übers Herz, er schaffte es nicht, sie loszulassen, er ... Ich kann ohne sie nicht sein...

Matt wollte etwas sagen, doch es fiel ihm beim besten Willen nichts Gescheites ein. Sich entschuldigen? Sie nochmals auffordern, dass es besser wäre, sie würden Abstand wahren? Sie fragen, wie es ihr geht? Doch nichts davon brachte er über die Lippen. Stattdessen murmelte er, ohne nachzudenken: „Was die anderen in Rungholt wohl denken würden, wenn sie wüssten, dass wir im gleichen Bett gepennt haben?“
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Beitrag  Agatha Schweif Fr Jan 17, 2014 12:09 am

Er murmelte etwas, aber sie verstand den Sinn nicht. Langsam löste sie sich von ihm, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.

„Matt?“ Ihre Stimme klang leise und heiser, während ihre Arme noch um seinen Hals lagen. „Hat er das mit dir gemacht, als du ein Kind warst?“
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Beitrag  Mattias Lonsky Fr Jan 17, 2014 1:18 am

Matt schluckte. Eigentlich hatte er gehofft, sie etwas aufzuheitern oder abzulenken, doch scheinbar saß der Schrecken noch zu tief. Er seufzte auf ihre Frage hin. Er wich ihrem Blick aus.

„Nein.“ Doch die Lüge klang selbst in seinen Ohren so schlecht, dass den Mund verzog und anfügte: „Naja, doch, aber nicht so oft.“ Halbwahrheit. Es kam darauf, was man unter „oft“ verstand. Und das mit dem Raum würde er ihr nicht erzählen. Er lächelte sie an. Es war zuerst ein gezwungenes Lächeln, doch er merkte, wie es wärmer und ehrlicher wurde, als er sie ansah. „Zerbrich dir nicht den Kopf meinetwegen. Ich komme klar.“
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Beitrag  Agatha Schweif Fr Jan 17, 2014 1:22 am

Sie schüttelte den Kopf. Da stimmte etwas nicht. Sie betrachtete seine Augen und irgendwie… kannte sie ihn schon so gut, eine Lüge zu erkennen?

Agatha schluckte. „Das ist nicht richtig. Matt, du musst dich eines Tages dagegen wehren.“ Ihre Stimme wurde fester, auf ihrer Stirn erschien eine steile Falte. „Eines Tages musst du ihm die Stirn bieten können. Du musst Oklumentik lernen.“

Ihr Gesicht bekam einen entschlossenen Ausdruck. „Und ich helfe dir dabei.“
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Beitrag  Mattias Lonsky Fr Jan 17, 2014 2:27 am

Matt lächelte schwach.
„Du tust schon genug für mich, Agatha“, sagte er und erhob sich. Er war in seinen Kleidern schlafen gegangen, aber es war ihm egal. Er würde nachher vielleicht noch schnell unter die Dusche springen ... oder sie würden gleich nach Rungholt aufbrechen und er konnte da duschen gehen. Irgendwie konnte er es kaum erwarten, diesen Ort zu verlassen und wieder in der Schule zu sein.

Er streckte sich und schaute sich nach ihr um.
„Wollen wir frühstücken gehen und dann bald aufbrechen?“, fragte er und hoffte, dass sie das Thema Anselm bald vergessen würde. Er wollte sie wirklich nicht noch tiefer da hinein ziehen.
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Beitrag  Agatha Schweif Fr Jan 17, 2014 2:39 am

Was tat sie denn für ihn? Etwas enttäuscht saß sie im Bett und beobachtete ihn, wie er sich beton lässig gab. Er flüchtete sich wieder. Aber diesmal würde diese Masche nicht funktionieren!

„Matt.“ Ihre Stimme war leise, aber durchdringend. „Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es war. Und noch ist. Aber…“ vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine, damit er sie ansah. „Ich werde ihm den Gefallen nicht tun. Ich werde mich nicht von dir fernhalten.“

Es war ihr schleierhaft, wo der Mut für diese Worte herkam. „Und ich werde dich nicht deinem von ihm bestimmten Schicksal überlassen.“
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Beitrag  Mattias Lonsky Fr Jan 17, 2014 8:51 pm

Matt sah sie an, als sie seine Hand berührte. Er schwieg eine Weile, nachdem sie gesprochen hatte. Er verstand nicht, wie sie so tapfer reden konnte, nachdem ... Doch er war dankbar dafür. Er sagte nichts weiter, doch wie als Antwort drückte er ihre Hand und lächelte kurz. Obwohl die Worte fehlen war seine Dankbarkeit spürbar.

„Gehen wir was essen“, sagte er sanft. „Mir hängt der Magen in den Kniekehlen. Mein Vater pflegte immer zu sagen: ‚Hast du was im Magen, so wirst du nicht verzagen!’“
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Beitrag  Agatha Schweif Fr Jan 17, 2014 11:26 pm

Und er verstand. Er sagte es nicht, aber Agatha las es in seinem Blick, in der Wärme seiner Hand. Er konnte es nicht sagen; zu groß waren die Wunden seiner Kindheit.
Und genau deshalb würde sie ihn nicht allein lassen.

Sie lächelte ihn an und nickte. „Frühstück klingt gut. Ich würde mich nur gern umziehen, wenn es dir nichts ausmacht.“ Etwas kleinlaut blickte sie an ihrem Shirt und der Jogginghose hinunter.

Peinlich wurde ihr bewusst, dass Matt gestern noch sagte, er wolle sie nicht mehr allein lassen. Galt das etwa noch immer? Da würde das Umziehen eine Herausforderung werden…
Eher unelegant stieg sie aus dem Bett, ohne sich den Kopf an der Dachschräge zu stoßen.
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Beitrag  Mattias Lonsky Fr Jan 17, 2014 11:57 pm

Gemeinsam mit Agatha lief Matt die Treppe hinunter. Bevor sie jedoch von der Treppe auf den Gang kamen, zückte er seinen Zauberstab und ließ eine Nebelwolke im Gang erscheinen, so dass sie Portraits nicht mehr sehen konnten. Er nahm Agatha an der Hand und führte sie durch den undurchdringlichen Nebel. Vor ihrer Tür wartete er, bis sie sich umgezogen hatte, dann ging er mit ihr nach unten in die Küche.

Sizzle saß bereits am Herd und musterte die beiden rasch, wie um abzuchecken, dass mit ihnen alles in Ordnung war. Sie verzog leicht den Mund, doch dann nickte sie und lächelte.

„Guten Morgen“, meinte sie unbekümmert und stellte beiden einen Teller mit frischem Speck, Spiegelei und Toast hin. Matt setzte sich und schweigen aßen sie. Matt hätte erwartet, dass sie mindestens eine Anspielung machen würde – immerhin hatten sie im gleichen Bett geschlafen. Doch nichts davon geschah. Sizzle räumte hier was weg, machte da was sauber und summte leise vor sich hin.

Als Matt schließlich schon fast fertig gegessen hatte klopfte es an der Haustüre und ihm blieb der Bissen im Mund stecken. Erschrocken schaute er zu Agatha rüber. Auch Sizzle war erstarrt, doch dann hüpfte sie von ihrem Schemel und lief zur Haustüre. Matt hielt den Atem an.

„Haru...?“, vernahm Matt Sizzles Stimme und Matt ließ erleichtert die Luft entweichen.
„Hey Sizz“, erklang eine gelassene Männerstimme. „Wo ist Matt?“
„Ähm .. . in der Küche, waru- hey! Du kannst doch nicht einfach ... also wirklich!“
Noch während sie sprach waren Schritte zu vernehmen und wenig später stand ein junger Mann in der Türe. Er war vom Aussehen her vielleicht drei oder vier Jahre älter als Matt. Was sofort auffiel waren seine weißen Haare, die er mit Gel aufgestellt hatte. Man erkannte im Haaransatz, dass sie wohl ursprünglich schwarz gewesen waren. Er trug einen Drachenanhänger als Ohrring und um den Hals an einem Lederband. Er trug, was man in der Muggelwelt wohl als „Bikerklamotten“ gezeichnet hätte. Die Hände hatte er locker in die Taschen seiner Jeans gesteckt, an den Handgelenkten konnte man aber noch Lederarmbänder erkennen. Alles in allem konnte man seine Erscheinung in einem Wort beschreiben: Cool.

Die typischen Lonskyaugen huschten kurz über Agatha, dann schaute er Matt an. Auf seinem Gesicht waren keinerlei Emotionen abzulesen. Er schien völlig gelassen zu sein. Er hob die rechte Hand (an der einige Ringe zu sehen waren).
„Yo.“

Matt blinzelte ihn einen Moment entgeistert an.
„Yo?“, fragte er und schüttelte den Kopf. „Haru, was machst du hier?“

Haru trat ein (eine mürrisch dreinblickende Sizzle auf den Fersen), packte sich einen Stuhl, drehte ihn herum und setzte sich verkehrt darauf. Er legte die Unterarme auf die Stuhllehne und stützte das Kinn auf dem Handrücken ab, den Blick immer noch auf Matt gerichtet. Er zuckte mit den Schultern. „Wollt mal nach dir sehen.“

„Aha“, meinte Matt. Er konnte nicht anders, als zu lächeln. Haru hatte sich Sorgen gemacht, auch wenn er es vielleicht nicht zugeben würde. „Ah ja ... Das ist Hatsuharu Lonsky. Ein Cousin von mir, er ist zwei Jahre älter und geht auf eine andere Schule. Haru? Das ist Agatha Schweif. Sie geht mit mir in die Schule.“

Zum ersten Mal seit dem kurzen Blick beim Eintreten schaute Haru zu Agatha und reichte ihr – immer noch ohne die Gelassenheit aus seinem Gesicht zu verbannen – die Hand. „Ach, so ist das. Sehr erfreut.“
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Beitrag  Agatha Schweif Sa Jan 18, 2014 12:21 am

Er ließ sie nicht allein. Galant wartete Matt vor Jessys Zimmertür, bis sie in Jeans, Shirt und einem Reizverschlusspullover, dessen Reißverschluss offen war, wieder auf den eingenebelten Flur trat. Die Geheimhaltung war nötig; das sah sie auch ein.

Bevor sie zur Küche traten, zögerte Matt kurz und drückte ihr Hand unbewusst. Sie wusste, was ihn bedrückte: Sizzle. Doch die Hauselfe war betont freundlich, wie sie ihnen das Frühstück reichte und im Groben und Ganzen nichts zu der Situation sagte. Und Agatha wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war.
Doch das Essen verlief weitesgehend schweigend. Eine peinliche Stimmung schwebte über der Küche.

Als es plötzlich an der Tür klopfte, erstarrte Agatha. Ohne es aufhalten zu können, dachte sie an Anselm und fasste mit zittrigen Fingern unter dem Tisch nach ihrem Zauberstab. Doch es war jemand anderes.

Haru stellte sich vor und machte ganz den Eindruck, das perfekte coole Abbild von Matt zu sein, dem er selbst nacheiferte – nur mit weißen Haaren. Sie musste ein Grinsen unterdrücken, wie Haru sich benahm und betont lässig nichts von seinen Gefühlen preisgab. Aber warum war er sonst „zufällig“ hier, um nicht nach dem Rechten zu sehen, weil er von dem Vorfall gehört hatte?

„Hallo.“ Sie ergriff seine Hand, die sich warm, weich und gleichzeitig zärtlich anfühlte. Also war er einer der „Guten“? „Von mir hast du wohl schon gehört?“ Sie glaubte keine Sekunde, dass der Besuch zufällig war..
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Beitrag  Mattias Lonsky Sa Jan 18, 2014 12:40 am

Haru schüttelte Agatha die Hand und stützt nachher seinen Kopf seitlich darauf ab.
„Hm ... joa“, meinte er und schielte zu Matt hinüber. „Könnte man so sagen.“
„Hast du Anselm gesehen?“, fragte Matt. Er konnte nicht an sich halten.
„Eh ...“ Haru kratzte sich an der Wange und schaute in Matts angespanntes Gesicht. „Joa. Gestern. Er wirkte irgendwie sauer. Keine Ahnung warum.“ Fast gleichgültig nahm Haru seinen Drachenanhänger zwischen Zeigefinger und Daumen und spielte damit herum.

„Hat er was ges-“
„Matt? Deine Mutter möchte dich sehen.“ Verblüfft schaute Matt zu Sizzle. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Küche wieder verlassen hatte. Etwas unschlüssig schaute er zu Agatha. Er wollte sie eigentlich nicht alleine lassen ... doch eigentlich war Haru ja da, da konnte ihr nichts passieren. Trotzdem wirkte sein Blick fast fragen, so als wenn er sie stumm um Erlaubnis fragen würde.
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Beitrag  Agatha Schweif Sa Jan 18, 2014 12:46 am

Haru war seltsam, ohne Frage. Und er wusste irgendetwas. Die Familienverstrickungen waren noch zu undruchdringlich, als dass Agatha eine Ahnung hatte, was genau hier laufen mochte. Aber Zufälle, so hatte sie gelernt, Zufälle gab es in der Familie Lonsky keine.

Sizzle kam herein und komplimentierte Matt hinaus. Agatha schluckte. Er sah sie an und sie glaubte, er bat sie, gehen zu dürfen. Sacht lächelte sie und hoffte augenblicklich, Haru habe das nicht gesehen.

Und schon war sie mit Matts Cousin allein. Matt hätte es nicht getan, wenn Haru keiner der „Guten“ wäre…. Agatha nahm ihr Trinkglas in die Hand und trank ein Schluck Kürbissaft.
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Beitrag  Mattias Lonsky Sa Jan 18, 2014 12:51 am

Matt musste unwillkürlich ihr Lächeln erwidern, und ebenso hoffte er, dass Haru es nicht bemerkt hatte. Irgendwie war ihm das ja schon ein bisschen peinlich. Am Ende würde die ganze Familie noch glauben, er und Agatha wären ein Paar! Er verschwand aus dem Zimmer und ging die Treppe hinauf.

Haru schaute ihm nach.
„Wow“, sagte er, immer noch die Türe anschauend. Zum ersten mal konnte man aus seinem Gesicht eine vage Gefühlsregung ablesen: Verblüffen.
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Beitrag  Agatha Schweif Sa Jan 18, 2014 12:59 am

„Was?“ Wieder nippte sie an dem Saft und fixierte Haru an. Mit den Männern des Lonsky-Clans würde sie schon zu Recht kommen! Und Haru war der nächste, wenn er sich denn mit ihr anlegen wollte.
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Beitrag  Mattias Lonsky Sa Jan 18, 2014 1:05 am

Erneut zuckte Haru mit den Schultern. „Hm. Ich dacht es geht ihm mies, aber er scheint okay zu sein.“ Er wendete den Blick wieder auf seinen Drachenanhänger. „Er hat sich ein wenig verändert. Früher strahlte er diese ‚Komm mir bloss nicht zu nahe’ Aura aus. Aber das scheint sich gelegt zu haben. Und dass er das Treffen mit Anselm so gut wegsteckt ... das ist echt ... bemerkenswert. Womöglich liegt es an dir.“ Er schaute von seinem Anhänger auf und blickte sie an.
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Beitrag  Agatha Schweif Sa Jan 18, 2014 1:10 am

Diese Augen… Matts Augen… Anselms Augen… Sie wusste, sie musste standhaft bleiben. Er war ein Lonsky!

„Warum glaubst du, dass es an mir liegen könnte? Es gibt noch andere Menschen in seinem Umfeld.“ Sie stellte das Glas auf den Tisch und reckte das Kinn.
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Beitrag  Mattias Lonsky Sa Jan 18, 2014 1:17 am

„Ich kann mich auch irren. Ich war nicht dabei.“ Seine Stimme hatte sich ganz leicht verändert. Es klang fast ein wenige wie ... bedauern? Es war schwer einzuordnen. Haru langte über den Tisch und zog Matts fast leer aufgegessenen Frühstücksteller zu sich hinüber. „Aber solange sich alles zum Positiven wendet, bin ich froh.“ Er spießte mit der Gabel einen Streifen Speck auf, führte ihn zum Mund, biss und schluckte. „Besonders für Matt.“ Er verfuhr gleich mit dem Überbleibsel eines Spiegeleis. „Immerhin war er meine erste große Liebe.“ Er sagte das vollkommen gelassen und biss in die Hälfte der noch vorhandenen Toastscheibe.
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Beitrag  Agatha Schweif Sa Jan 18, 2014 1:22 am

Agatha hob eine Augenbraue und beobachtete Haru, wie er sich über Matts Frühstück her machte. Sizzle hätte sicher noch mehr gekocht, aber Agatha wartete erst einmal ab. Was wollte ihr dieser Kerl sagen?

„Mh.“ Sie nahm eine Toastscheibe und hielt sie sich vor den Mund, ohne davon abzubeißen. Und ohne Haru aus den Augen zu lassen. „Und, hast du ihm oder er dir das Herz gebrochen?“
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