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Langhaus/Elwetritschen: Aufenthaltsraum

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Beitrag  Anaximander Gobs So Mai 09, 2010 9:35 pm

Dies ist der eigentliche Hauptraum des Hauses. Hier findet sich die Eingangstür und von hier kommt man in die Schlafsäle und die Waschräume. Der Raum ist recht groß mit einer dunkelblauen Tapete an der Wand, in welche Tritschen und Monde gestickt sind. Wenn man die Tapete anschaut, schlagen die Tritschen mit den Flügeln, zwinkern und hüpfen herum. Ansonsten verhalten sie sich aber ruhig. Die Wand mit der Fensterfront ist allerdings ganz ohne Tritschen oder Monde und nur blau gestrichen. Es ist eine gute Tradition von Rungholt, dass die Schüler diese Wand mit persönlichen Dingen schmücken können wie Postern, Bildern, Fotos oder anderen Dingen.

Im Raum steht ein großes Sofa, ebenfalls in Dunkelblau gehalten, auf dem fünf Schüler bequem Platz finden. Es gibt zudem mehrere Sessel, die um den Kamin gruppiert sind, und eine Reihe von Tischen, an welchen man Brettspiele spielen oder Hausaufgaben machen kann. In einem Regal an der Wand steht eine Auswahl an Lexika und Schulbüchern sowie mehrere Schachteln Zauberschach, Explodierender Schnapp sowie ein ganz normales "Mensch-ärger-Dich-nicht"-Spiel. Auf einem Beistelltisch steht immer eine Karaffe frischer Saft und eine Schale mit Obst und Keksen. Schüler aus anderen Häusern sind hier gerne gesehen, jedenfalls bis zur Nachtruhe.
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Beitrag  Anaximander Gobs So Mai 09, 2010 9:38 pm

pp: Rungholt: Festplatz (14:00-18:30 Freizeit und Zauberschachklub)

Nach dem Abendessen hatte sich Anaximander mit seinem Bruder ins Langhaus der Elwetritschen zurückgezogen, wo die beiden Jungen sich in eine Partie Zauberschach vertieften. Im Kamin loderte eine blaue Flamme, welche den Raum kühlte und es war angenehmer hier drinnen zu sitzen als draußen, wo es trotz der späten Stunden noch recht warm war. Ein paar jüngere Schüler liefen durch den Aufenthaltsraum auf den Weg in die Waschräume, um sich bettfertig zu machen, doch als Zwölftklässler hatte Anaximander noch genug Zeit, um den ausklingenden Abend zu genießen. Er nippte an seinem Saft und machte einen Zug seiner Spielfiguren, während Leander das Brett mit einem anscheinend fachmännisch strategischen Blick musterte. [OOC: Stören erlaubt.]
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Beitrag  Dominic Hohensayn Mi Mai 12, 2010 10:43 pm

pp: Hauptgebäude: Speisesaal (18:30-20:00 Uhr: Abendessen)

Dominic betrat den Aufenthaltsraum der Elwetritschen und blickte sich um. Er hörte aus dem Waschraum die gedämpften Geräusche der jüngeren Schüler, die sich wohl bettfertig machten. Am Kamin, wo er meistens saß, erspähte er die Gobs-Brüder. 'Vom potentiellen Regen in die definitive Traufe.' dachte er noch, während er die Platzalternativen erwägte und die Tür so leise wie möglich schloss. Dann schlich er in Richtung des Sofas, um die eine Hälfte davon in Anspruch zu nehmen und weiter in Jörns Buch zu lesen. Er musste diesen Tag einfach nur vergessen.
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Beitrag  Anaximander Gobs Fr Mai 14, 2010 1:21 am

Dominic kam in den Aufenthaltsraum. Das war - in Anaximanders Augen - leider unvermeidlich, denn früher oder später musste auch der Perverse hier ankommen. Immerhin war er im selben Haus wie er. Dass sie sich nicht nur den Aufenthaltsraum teilen mussten, sondern auch den Schlafsaal, machte die Sache für Anaximander allerdings nicht besser. Seiner Meinung nach gehörte ein Schüler mit solch bizarren Neigungen wie Dominic sie besaß, von der Schule verwiesen. Allerdings schien Professor Klotterbeck das anders zu sehen, Merlin mochte wissen, warum.

Leander, der ihm gegenüber gemütlich auf dem Sessel saß (wobei man bei seiner entspannten Position, halb auf dem Sessel liegend, ein Bein über die Lehne gehängt, schwerlich noch von 'sitzen' sprechen konnte), grinste vor sich hin und zog seine Figur, um dann Dominic nachzusehen, der sich mit einem Buch in eine Ecke verkrümelte. Der Lockenschopf war aber auch immer am lesen.

"Sag nur, die Bibliothek hat schon geschlossen", meinte Leander leichthin. Anders als sein Bruder hatte er keine wirklichen Abneigungen gegen Dominic, jedenfalls nicht in dieser Beziehung. Wenn er an dem anderen Jungen etwas auszusetzen hatte, dann war es mangelnde Geselligkeit und seine schroffe, abweisende Art. Andererseits fand Leander das auch wieder ganz interessant. Vielleicht ähnelte er darin ein wenig Högni Blauzahn.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Fr Mai 14, 2010 1:45 am

Sein Einschleichversuch war also kein Erfolg beschieden, wen hatte es auch gewundert? Er hatte seine Tasche ziemlich mittig auf das Sofa gestellt, neben ein Kissen, um seine Besitzansprüche zu verdeutlichen, die Schuhe von den Füßen gestreift und die Beine zu sich hoch aufs Sofa gezogen, damit er zumindest nicht allzu sichtbar war, während er sich so hinrückte, dass sein Rücken angenehm an der Armlehne anlag. Er warf einen kurzen Blick herüber, als er angesprochen wurde.
Zu seinem großen Erstaunen war es nicht Anaximander, der stichelte, es war Leander. Allerdings fehlte Leander der agressive Unterton, den Anaximander an den Tag legte und den Dominic eigentlich für familiär verbreitet gehalten hatte. Er legte die Stirn in Falten. "Was..." 'Wenn jemand nicht unfreundlich zu dir ist, musst du nicht mit der vollen Ladung Gift zurückschießen, Hohensayn. Also halt dich doch mal ein wenig zurück. Guck dir an, wie entspannt er dasitzt, der sucht keinen Streit.' 'Der flegelt sich hin, das ist pure Überheblichkeit.' 'Und du kauerst immer da wie ein feiges Huhn. Psychologie ist nicht deine Stärke.' Er brach ab und setzte nochmal neu an. Sein Gedankengang hatte ihn vergessen lassen, was er ursprünglich sagen wollte, sodass die erste Welle des Zorns schon wieder verraucht war.
"Eigentlich nicht, war aber den ganzen Tag schon überfüllt... Voller Quälgeister." Er hielt Jörns Buch über Körpersprache und andere Körpersignale in Händen und schlug zielsicher die Seite auf, wo er beim Abendessen stehen geblieben war. "Aber viel besser ist es hier auch nicht." murmelte er nach einem Seitenblick auf Anaximander. "Du kannst also ruhig noch hochgehen."
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Beitrag  Anaximander Gobs So Mai 16, 2010 10:44 pm

"Ich mag Quälgeister", meinte Leander leichthin und lehnte sich leicht vor, um seinen Zug zumachen und dabei Anaximander ihm gegenüber verschwörerisch zuzuzwinkern. Dessen Augenbrauen waren bei den Worten seines Bruders nach oben gewandert. Es war schlimm genug, Hohensayn ignorieren zu müssen. Auf ihn auch noch einzugehen, wäre ihm im Traum nicht eingefallen. Alleine seine Anwesenheit empfand Anaximander als eine Art Umweltverschmutzung. So als würde Dominic eine beständige Dreckwolke umgeben.

"Ohne sie", fuhr Leander fort, während Anaximander beharlich schwieg und sich frage, was wohl in seinen Bruder gefahren sein mochte, "wäre es recht langweilig auf dieser Schule. Dann könnten wir uns genauso gut alleine mit einem Privatlehrer den Tag um die Ohren schlagen." Er lehnte sich wieder zurück und ließ das linke Bein über die Lehne baumeln, während er Dominic ansah, der sich hinter seinem Buch verschanzte. Der komische Kauz war irgendwie interessant. Außerdem war er eigentlich ein ganz adretter junger Mann, wenn er nicht das Gesicht verzog als hätte er eine saure Gurke geschluckt.
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Beitrag  Dominic Hohensayn So Mai 16, 2010 11:14 pm

Dominic beobachtete aus den Augenwinkeln, was vor dem Kamin so passierte und er fragte sich, wieso Anaximander noch keinen seiner Wutanfälle bekommen hatte, die er normalerweise in Dominics Nähe bekam. Er runzelte für einen Augenblick die Stirn und überlegte, ob er nicht einfach gehen sollte, denn Leanders offenkundige Nettigkeit war ihm auch alles andere als geheuer, immerhin war das Anaximanders Bruder.
"Was würd ich nur drum geben, dass wir das könnten. Dann wäre alles viel besser, so ganz ohne Mitschüler." seufzte Dominic, der die Aussicht auf einen Privatlehrer schon immer viel reizvoller gefunden hatte als ausgerechnet ein Internat. Seine Eltern - oder vielmehr seine Mutter - hatte aber natürlich kein Einsehen gehabt und deshalb war er hier gelandet. Was bezweckte dieser Kerl eigentlich damit, ihn in ein Gespräch verwickeln zu wollen? Und was saß der so... ungehörig in dem Sessel? Das hier war doch nicht Sodom und Gomorrha! Er warf noch einen flüchtigen Blick herüber und vergrub sich dann demonstrativ hinter seinem Buch, um zu signalisieren, dass er das Gespräch für beendet hielt. Er hatte sowieso schon wieder viel zu viel geplaudert und das auch noch in Gegenwart gleich zweier Gobs. Er zog eine besonders finstere Miene auf, auch wenn man das hinter dem Buch nicht sehen konnte.
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Beitrag  Anaximander Gobs Mo Mai 17, 2010 11:08 pm

"Vor allem wir wären besser dran", sagte Anaximander ruhig ohne irgendeinen wie auch immer gearteten Unterton. Allerdings war klar, wie er die Worte meinte und dass er sie nicht als Teil der Kommunikation zwischen seinem Bruder und Leander gesprochen hatte. "Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, dem Herrn Hohensayn einen Privatlehrer zu bezahlen", fuhr er wie nebenbei fort und machte seinen Zug auf dem Schachbrett. "Mir wäre es sicherlich das Geld wert."

Leander lachte amüsiert und nahm das Bein von der Lehne, um sich korrekt hinzusetzen, damit er das Schachbrett besser im Blick haben konnte. "Das eine Schuljahr wirst Du auch noch überleben, Bruderherz", sagte er. "Und so schlimm kann es nicht sein. Immerhin seid Ihr beide wieder gekommen." Die Konstellation dieser Dreieckunterhaltung gefile Leander ausgesprochen gut, während sie Anaximander zusehend aufzuregen begann. Fast hatte er den Eindruck, Leander machte sich auf seine Kosten lustig.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Mo Mai 17, 2010 11:39 pm

"Man nennt solche Wiederkehr auch Nötigung." kommentierte Dominic, während er eine Seite umblätterte. Es war ja keineswegs so, dass er seinen Eltern nicht Andeutungen gemacht hätte, dass er auf einen weiteren Besuch Rungholts verzichten könnte. Gut, er hatte es nicht direkt gesagt, er hatte ja kaum mehr als fünf Worte am Stück mit ihnen gewechselt während der Ferien, aber dass er es wesentlich besser gefunden hätte, privat beschult zu werden, hatte er schon kundgetan, was seine Mutter mit einem ausufernden Vortrag über die Qualität der - vor allem sozialen - Ausbildung an einem Internat und wie nötig Dominic das hätte aber gnadenlos vom Tapet gewischt hatte.
"Aber dein Gold kannst du behalten, eher fault mir die Hand ab, als ich deins annehme. Dann ärgere ich mich lieber tagtäglich über deine Anwesenheit." knurrte er nach einer kurzen Pause in Anaximanders Richtung, da er fand, dass er diese gönnerhafte Provokation nicht so stehen lassen konnte. "Im Gegensatz zu dir habe ich einen gewissen Stolz."
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Beitrag  Anaximander Gobs Mo Mai 17, 2010 11:44 pm

"Stolz?" Anaximander lachte verhalten. "Stolz benötigt eine Grundlage. Etwas, worauf man stolz sein kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du etwas Derartiges hast", kommentierte er trocken. Leander lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch neben das Schachspiel. Offenkundig würden jetzt gleich die Fetzen fliegen. Erstaunlich, wie schnell das gehen konnte. Anaximander in die richtige Bahn zu schieben, war wirklich kein Kunststück. Er musterte Dominic verstohlen aus dem Augenwinkel.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Di Mai 18, 2010 12:04 am

Das reichte. Dominic hatte zwar keinerlei Selbstwertgefühl, aber was Stolz war, wusste er durchaus, er kannte das Gefühl nur zu gut und spürte es immer wieder, wenn ihm etwas gelang oder wenn er etwas neues gelernt hatte und darin war er wirklich gut, das waren schließlich objektiv messbare Tatsachen, an denen konnte er sich aufbauen, wenn es ihm mies ging und das ließ er sich von diesem Schnösel da doch nicht nehmen. Er pfefferte Jörns Buch in die andere Sofaecke und sprang auf.
"Du kannst dir bemerkenswert wenig vorstellen, Gobs. Albertus Magnus lebte von 1200 bis 1280, grundlegende Arbeiten über die Alchemie, auch wenn das von den Muggeln mittlerweile abgestritten wird, was auch gut so ist. Vielsafttrank enthält Florfliegen, Blutegel, Flussgras, Knöterich, Zweihornmehl und Baumschlangenhaut und weißt du was? Ich könnte ihn sogar bestimmt brauen. Genauso könnte ich dir einen Fluch auf den Hals jagen, der dich die nächsten 24 Stunden nur noch Schleim husten lässt und wenn es sein muss erkläre ich dir auch noch, warum du nach gängigem Verständnis so ziemlich der gesamten Menschheit ein widerwärtiges Ekel bist und zwar, weil du unmoralisch handelst, du widerlicher Pharisäer." Er beugte sich nach vorne, unwillkürlich liefen in seinem Körper uralte Reflexe ab und nahm eine bedrohliche Körperhaltung an, auch wenn das eher belustigend wirken musste, bei der halben Portion, die er war.
"Was hast du zu bieten? Reines Blut... Huuuuh... Wir tanzen alle um euren tollen Inzestclub und beten ihn an. Das hat meine Familie schon seit ner Weile hinter sich gelassen." Eigentlich war Dominic das ja egal, ob jemand Reinblüter war oder muggelgeboren oder Schlammblut, in seinem Fall auch noch aus einer Überzeugung heraus, aber es passte gerade gut. "Was bringt es uns, dein reines Blut? Hm? Kann man darauf Stolz sein? Hast DU bislang IRGENDWAS geleistet oder gezeigt außer dass du der Spross einer alten Zaubererfamilie bist und auf dem ach so tollen neuen Rennbesen billige Kunststücke vollbringen kannst?" Dominic wurde nicht nur rot, seine Gesichtsfarbe wechselte noch weiter leicht ins purpurne hinein.
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Beitrag  Anaximander Gobs Di Mai 18, 2010 12:25 am

"So, ein Fluch." Anaximander hatte sich leicht zu Dominic umgedreht, ohne allerdings in eine Abwehrstellung zu gehen oder gar in eine des Angriffs. Er überlegte kurz, ob es ihm Wert wäre 24 Stunden Schleimschnecken husten zu müssen, wenn er dafür die Gewissheit hatte und zwar die befriedigende, dass Dominic Hohensayn mehr über sich ergehen lassen musste als eine Nacht Krabben zu puhlen. Vermutlich würde er dafür sogar fliegen, auch wenn einige Schüler hier unter der Hand anderen mit Magie einschüchterten, wie Eulalia DeLorenzo. "Willst Du mir etwa drohen?

"Und wenn Du Dir etwas auf Dein Wissen einbildest, habe ich erst Recht stolz zu sein." Er lehnte sich zurück anstatt nach vorne, fast wie eine Einladung, es nur zu wagen. "Auf meine Abstammung bilde ich mir übrigen nichts ein. Aber sehr wohl auf die Geschichte meiner Familie und das ist mein gutes Recht. Aber dass Du davon keine Ahnung hast, wundert mich wenig. Jemand wie Du schafft es tatsächlich alles in den Dreck herunter zu ziehen." Anaximander genoss es, so kühl wie möglich zu kontern. Irgendwie gab es ihm ein wunderbares Gefühl tatsächlicher Überlegenheit. Vermutlich legte er sich deswegen auch bevorzugt mit Dominic an.

Leander faltete die Hände über dem Bauch und musterte mit schiefgehaltenem Kopf die Konstellation zwischen seinem Bruder und Dominic. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass die beiden trotz (oder vielleicht wegen) ihrer Unterschiede auch Gemeinsamkeiten hatten, derer sie sich nicht bewusst waren. "Na, mal bitte keinen Ehekrach in meiner Gegenwart", bat er sich aus und genoss nun seiterseits den fassungslosen Blick, der kurzzeitig auf ihm ruhte.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Di Mai 18, 2010 12:45 am

Dominic meinte keineswegs den Schleimschneckenspruch, den fand er auch nur eklig, es war vielmehr eine Art Keuchhustenfluch, den er im Sinn hatte, als er ihn erwähnte, auch wenn es nicht in seiner Absicht lag, Anaximander zu verfluchen. So gut hatte er sich doch im Griff, dass er wusste, dass man Magie zwar androhen konnte oder sich hin und wieder ein kleines Scharmützel leisten konnte, aber wenn er das bei Anaximander versuchen würde, gäb es nur eine Eskalation und ein Schulrauswurf machte sich nicht gut im Lebenslauf. Deshalb beließ er es bei einem Schnauben, als Anaximander ihn danach fragte, ob Dominic ihn bedrohte. Aber diese herablassende Arroganz machte ihn rasend. Er wünschte, Anaximander würde sich daran verschlucken.
"Und was hast du für die Geschichte deiner Familie geleistet, dass du so stolz darauf bist, hm? Es gibt genügend Schüler hier, die wissen wie albern das ist und es nicht tun. Warum soll ich mit meinen ach so tollen Vorfahren angeben? Was hab ich denn davon außer ungerechtfertigter Vorteile?" stieß Dominic heiser hervor, die Wut hatte ihm die Sprache beinahe verschlagen und dann gab auch noch Leander einen Kommentar von sich, dass Dominic die Kinnlade herunterfiel.
"Ehekrach? Was fällt dir eigentlich ein? Das ist... unverschämt ist das!" Dominic war empört über diese Aussage, er war nicht wütend aber empört... So empört, dass er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte, sondern einfach nur ungläubig dreinschauend dastand und nebenbei langsam wieder herunterkühlte, von purpur zu rot wechselte.
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Beitrag  Anaximander Gobs Di Mai 18, 2010 9:13 pm

Anaximander war sich nicht sicher, ob er sich mehr über Dominics Verdrehung sämtlicher Tatsachen ändern sollte oder über Leanders süffisante Bemerkung, die ihm recht Fehl am Platz zu sein schien. Er schaffte es, sich schnell wieder zu fangen, und mit den Schultern zu zucken. In seinem kühlstmöglichen Tonfall erklärte er. "Das tut mir leid, wenn Du den Unterschied zwischen meiner und Deiner Familie nicht sehen kannst. Aber ich werde sicher nicht mit Dir darüber diskutieren. Du kannst gerne glauben was Du magst, Hohensayn. In Deinen Augen gut dazustehen ist etwas, worauf ich gut verzichten kann. Ein schlechtes Urteil aus Deinem Mund über meine Familie ist mehr Anerkennung für sie als ich selbst in Worten ausdrücken könnte."

Er stand auf. "Und wenn Du", die Worte galten Leander, "diese komische Phase heute Abend wieder abgelegt hast, können wir die Partie hier nachher weiter spielen, wenn ich vom Duschen zurück bin." Ohne viel Eile ging Anaximander in Richtung der Waschräume. Was sollte er sich bitte mit dem Perversen streiten. Den konnte man nur kommentarlos stehen lassen. Leander hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und verfolgte den Abgang seines großen Bruders. "Du solltest Dich ab und an selbst reden hören", sagte er dann zu Dominic. "Dann wüsstest Du, wie ich zu einer solchen Aussage komme." Er wischte sich eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und schmunzelte still in sich hinein.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Di Mai 18, 2010 10:15 pm

Dominic stand noch einen Moment wie bestellt und nicht abgeholt mitten im Aufenthaltsraum. Anaximanders letzte Entgegnung hörte er nur auf einem halben Ohr, die ganze Familienkiste war ihm allerdings an und für sich ziemlich egal. Er selbst konnte seine Familie schließlich auch nicht leiden, so wenig, dass es ihn bislang nicht einmal gereizt hatte, sich mit Familiengeschichte zu beschäftigen, obwohl das normalerweise der erste Impuls war, sich mit Geschichte zu beschäftigen.
Als Anaximander dann duschen gegangen war, fiel ein erheblicher Teil der Anspannung von ihm ab, sein Hauptwidersacher hatte sich nach diesem verfahrenen Streit dazu entschieden, den Rückzug anzutreten. Das war ein Erfolg für ihn, auch wenn Anaximander natürlich so tat, als ob dem nicht so wäre. Er warf Leander einen missmutigen Blick zu und griff nach dem Buch, das er vorhin in die Sofaecke geworfen hatte. Es war ihm glücklicherweise nichts passiert. Dann ließ er sich wieder auf seinem Platz nieder. "Ich höre mich immer selbst reden, bin ja nicht taub..." Er zog die Beine an. "... Idiot." gab er mehr resigniert als verärgert zurück. Leander schien sich nicht so gut provozieren zu lassen, in solchen Fällen konnte er sich einfach nicht aufregen. Aber dieser Vorfall passte wunderbar zu diesem verkorksten Schuljahresbeginn.
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Beitrag  Anaximander Gobs Do Mai 20, 2010 10:05 pm

"Alleine auditiv hören ist manchmal nicht ausreichend", konstatierte Leander. "Manchmal gehört auch ein gewisses Maß an Kognition dazu." Das war etwas verfachklauselt, aber er hielt Dominic für einen recht intelligenten Menschen, was er - auch wenn er das wohl nicht gerne hören würde - mit seinem Bruder teilte. Ebenso teilte er eine gewisse Durchschaubarkeit was seine Reaktionen anging. Vermutlich war es nicht einfach, gelassen zu bleiben, wenn man mit sich selbst nicht im Reinen war. Anders als Anaximander ging Leander nämlich davon aus, dass Dominic nicht ganz so einfach gestrickt war und nicht auf seine in Leanders Augen extravagante Neigung zu reduzieren war. "Es kann natürlich auch sein, dass es Dir Spaß macht, meinen großen Bruder dazu zu verleiten, seine spitze Zunge an Dir zu wetzen." Leander ließ nun beide Beine über die Lehne baumeln.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Do Mai 20, 2010 10:31 pm

"Ich weiß auch, was ich ihm an den Kopf geschmissen hab, stell mich gefälligst nicht als blöd dar." maulte Dominic missmutig. "Als ob ich mir dessen nicht bewusst wäre... Aber er hat es verdient." fuhr er fort und betrachtete für einen Augenblick eine komische schematische Zeichnung und beschloss, sich diese Position gar nicht erst anzugewöhnen, wenn sie das bedeutete, was da stand. Das war wirklich unter seiner Würde. "Deine kruden Theorien kannst du jedenfalls für dich behalten. Was sollte ich bitteschön davon haben, mich mit ihm anzulegen, hm?" fragte er giftig. "Ich hätte viel mehr davon, wenn er einfach mal die Klappe halten würde. Und setz dich gefälligst anständig hin." Dominic runzelte die Stirn und musterte Leanders Körperhaltung kritisch, bevor er den Blick wieder in das Buch senkte und die Beine ein wenig weiter anzog.
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Beitrag  Anaximander Gobs So Mai 23, 2010 12:50 pm

Leander zog die Beine von der Lehne, setzte sich aufrecht und zog die Knie an den Körper, so dass er nun dieselbe Körperhaltung inne hatte wie Dominic. Ihm ging durch den Kopf, dass dies nun wirklich keine sonderlich bequeme Position war und Dominic sie vermutlich auch nicht aus diesem Grund gewählt hatte.

"Wenn Du von ihm in Ruhe gelassen werden willst, darfst Du halt kein Ziel abgeben", sagte er, ohne auf den Tonfall seines Gegenüber einzugehen. "Anaximander läuft Dir nicht den ganzen Tag hinterher in der Hoffnung, sich mit Dir anlegen zu können - falls Dir das nicht bewusst sein sollte. Und wenn er etwas sagt, kann man ihn auch durchaus ignorieren und demonstrativ woanders hingehen. Du hingegen regst Dich einfach viel zu sehr auf, als dass man Dich im Gegenzug ignorieren könnte."

Er wippte mit den Zehen an der Sesselkante. Das war wirklich eine sehr unbequeme Haltung. Leander lehnte den Kopf zurück und band dann ohne viel Eile seine langen Haare zu einem Zopf zusammen. Vielleicht sollte er auch gleich noch duschen gehen. Er ging nicht davon aus, dass sie diese Schachpartie noch weiterspielen würden.
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Beitrag  Dominic Hohensayn So Mai 23, 2010 7:47 pm

Dominic brummte irgendetwas unverständliches vor sich hin. Was sollte denn jetzt diese Bemerkung? Er hatte doch nichts weiter getan, als sich in den Aufenthaltsraum seines Hauses zu setzen. Er hatte Anaximander in keinster Weise provoziert, auch wenn Anaximander sich allein durch Dominics Anwesenheit provoziert fühlte. Aber dafür konnte er ja auch nichts. Was sollte er denn machen? Ihm die ganze Zeit aus dem Weg gehen? Das war ihm viel zu anstrengend.
"Ziel abgeben? Ziel abgeben?! Himmeldonnerwetternochmal, was soll ich denn bitteschön machen, um ihm kein Ziel abzugeben? Meine Anwesenheit ist doch Grund genug für ihn, nen Streit vom Zaun zu brechen. Da musss ich diesem..." Dominic schluckte eine Beleidigung herunter. "...zeigen, dass ich das nicht ungestraft mit mir machen lasse. Ich habe mich einfach nur hierhergesetzt und das lass ich mir auch von ihm nicht nehmen. Das ist doch unerhört!"
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Beitrag  Anaximander Gobs So Mai 23, 2010 9:41 pm

Leander zuckte mit den Schultern. Dominic übte aufgrund seiner Andersartigkeit eine gewisse Faszination auf ihn aus, eine Art fachliches Interesse - wobei nicht ganz klar war von welchem Fach. Allerdings hatte er bisher noch nicht viel mit dem Jungen gesprochen (schon einmal, weil er Anaximanders Meinung zum Thema kannte und keine Lust auf Diskussionen hatte, von welchen er wusste, dass sein Bruder nicht mehr akzeptieren würde als seinen eigenen Standpunkt), war aber davon ausgegangen, dass Dominic ein recht intelligenter Typ war. Vielleicht musste er diese Ansicht aber korrigieren. Klug in diesem Fall vermutlich, aber intelligent... "Na, wird dann wohl alleine an Anaximander liegen", stellte er fest.

"Was wird alleine an mir liegen?" Anaximander kam frisch geduscht und mit offenen noch etwas nassen langen Haaren aus dem Waschraum zurück. Er trug bereits seine Nachtrobe und durchquerte barfuß den Raum zum Schlafsaal. Leander zuckte mit den Schultern. "Der Ehekrach", sagte er und stand auf, um Duschen zu gehen. Anaximander kniff die Lippen zusammen und entschied, dass er seinen Bruder morgen mal in einem ruhigen Moment zur Seite nehmen müsste, um zu erfahren, was dieser sich bei seinem Verhalten dachte. Leander war manchmal schwer einzuschätzen. Ohne Dominic weiter zu beachten, betrat Anaximander den Schlafsaal.

[OOC: Anaximander und Leander beenden hiermit beiden den RPG-Tag.]
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Beitrag  Dominic Hohensayn So Mai 30, 2010 9:44 pm

Dominic sah Leander aus den Augenwinkeln nach, dann holte er seinen Brief hervor, zückte die Feder und schrieb ihn fertig. Dann faltete er ihn sorgfältig zusammen. Es war zu spät, ihn jetzt noch abzuschicken, das würde er morgen erledigen. Außerdem war er müde, es war Schlafenszeit.

Lieber Pascal,

zuerst einmal: Es war deine Idee, dass ich dir einfach schreiben sollte, wenn mich irgendetwas stört, mir etwas sauer aufstößt oder ich kurz davor bin, meinen Mitschülern gegenüber gewalttätig zu werden. Ich bin zwar nach wie vor nicht der Meinung, dass es irgendetwas bringt, wenn ich davon schreibe, mit was für gestörten Mitschülern ich es hier aushalten muss – denn dann denkst du zweifelsfrei, dass ich im Irrenhaus bin und ich will dir ja nicht deinen Optimismus nehmen – aber du hast es so gewollt. Also ließ es gefälligst und erstick dran, nachdem du geantwortet hast.
Ja, du hast Recht, wenn du mit Blick auf das Datum meinst, dass ich erst zwei Tage wieder im Internat bin, aber eigentlich müsste es heißen, dass ich schon wieder zwei Tage hier bin, umgeben von Affen und Trampeltieren und … wie heißen diese ständig nörgelnden Tiere noch gleich? Ist ja auch egal. Es ist so was von zum Kotzen hier, dass ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, wo ich anfangen soll… Und warum dich das interessiert, musst du mir noch mal erklären… Vielleicht fällt mir dann auch wieder ein, wieso ich auf die blödsinnige Idee komme, dir überhaupt zu schreiben. Meine Eltern bekommen schließlich auch nur einmal pro Monat einen Rapport, in dem ich aufzähle, was ich diesen Monat gelernt habe und wo ich mal wieder total versagt habe. Genau genommen habe ich da einen Baukasten an Sätzen, aus dem ich immer neue Briefe arrangiere. Geht dich eigentlich auch nichts an, aber das ist schon der erste Punkt, der mich ankotzt, dass ich mich überhaupt genötigt fühle, hier einen Brief zu schreiben. Ich hoffe, du verzweifelst an meiner Handschrift.
Ich weiß nicht, was sich unsere Schulleitung dabei denkt, dass wir von Hamburg alle gemeinsam mit dem Schiff ins Internat übersetzen, ich meine, individuelle Anreisen wären viel besser für die Nerven der Schüler, man müsste sich nicht schon in einer beengten Fähre wieder sehen und sich ständig nerven lassen. Du studierst doch Lehrer, erklär mir bitte den Sinn darin, noch mehr Zeit mit meinen Mitschülern zu verbringen als ich es im Schuljahr sowieso schon tun muss. Jeder Tag, jede Stunde, ja Minute ohne sie ist wie ein Geschenk für mich, auch wenn meine strunzdummen Eltern das nicht einsehen wollen.
Jedenfalls ging es damit schon los. Ich habe meine Tasche in den Gepäckraum gebracht, kam auch schon dieser dämliche Idiot von Anaximander mit seinem Bruder rein und meint, sich über meinen Sonnenbrand lustig machen zu müssen und so… Und dank dir, weil du ja meintest, mir jedes Mal erzählen zu müssen, dass die Welt nicht halb so schlimm sei, wie ich es immer sehen würde, ist mir noch nicht einmal ein überzeugender Konter eingefallen. Na danke schön aber auch, ich bin deswegen immer noch sauer auf dich. Hat behauptet, ich würde ihm nachstellen, dieser eitle Fatzke… Unverschämt, oder? Hab ich noch nie gemacht, das war mies.
Kommt als nächster René an und macht nen blöden Spruch, dass ich schlechte Laune hätte, als ich ihm dann Vorschläge mache, sie an ihm abzureagieren, ist er pikiert. Ja, was will er denn? Er hat damit angefangen, Himmelherrgottnochmal! Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Manchmal frage ich mich echt, ob ich an dieser Schule der einzige Mensch bin, der so was wie gesunden Menschenverstand sein Eigen nennen kann. Und wehe du lachst, wenn du das liest. Ich finde es heraus und werde mich bis an dein oder mein Lebensende dafür rächen. Wieso provoziert der mich, wenn er sich nicht mit mir streiten will?
Zu diesem Zeitpunkt waren wir übrigens noch nicht abgefahren – davon abgesehen, dass meine geliebte Familie am Abfahrtsmorgen mein Zimmer gestürmt hat und schauerliche Geräusche gemacht hat. Du wirst lachen, sie haben das Geburtstagsständchen genannt, aber wenn du das Geräusch kennst, das… Vergessen wir die Vergleiche, man kriegt jedenfalls Ohrenbluten davon.
Zurück zur chronologischen Schilderung, ich habe noch einen ganzen Stoß Briefpapier hier und noch viele verschiedene Gründe, um dir klar zu machen, dass mein Leben im Internat wirklich die Hölle ist und du dir dein Gewäsch vom positiven Denken sonst wohin stecken kannst.
Kaum hatten wir abgelegt und ich es mir unter Deck mit einem Buch gemütlich gemacht, kommt so ne neue Schülerin an, nicht älter als ich, macht mich erst als „Kleiner“ an (Was soll denn die Frechheit? Muss man da auch noch drauf rumreiten?) und stört mich beim Lesen. Dann bin ich auch noch so höflich und gebe ihr Antwort auf eine vollkommen überflüssige Frage (Wo das Buch her sei, das ich gerade las), da beschwert sie sich auch noch darüber, dass ich ihr angeblich so unhöflich geantwortet hätte. Wo ist denn der Anstand hin, sich vorher mal zu erkundigen, ob man nicht vielleicht stört? Ist das etwa zu viel verlangt? Oder einfach zu warten, bis der gewünschte Gesprächspartner fertig mit dem ist, was er tut? Dann unterstellt sie mir, ich sei von Natur aus unfreundlich, nur weil ich nicht lachend durch die Gegend hüpfe und verkünde, wie sehr ich die Welt doch liebe und mich über jeden Menschen freue, der mir ein total überflüssiges Gespräch aufnötigt. Keift mich dann total an, was mir einfiele, ich müsse sozial gefördert werden – wer hatte denn da den unbremsbaren Mitteilungsdrang? Ich bestimmt nicht. Als sie erkannt hat, dass sie Unrecht hat, sülzt sie schleimig rum, statt einfach zuzugeben, dass ich Recht habe und sie sich verzieht. Wie gesagt, wir hatten zu diesem Zeitpunkt gerade erst abgelegt.
Wenn du denkst, dass es das für diesen Tag gewesen wäre, dann hast du dich geschnitten, es wurde einfach nicht besser. Kaum in der Schule, alle Lehrer versammelt, alle Schüler versammelt, freudiges Hallo, du kennst das vielleicht, erzählt diese dusselige Kuh von einer Schulleiterin natürlich auch noch allen, dass ich in diesem Jahr wie alle Elfer Tutor zu machen habe. Jetzt wissen diese ganzen nervtötenden Gören, dass sie sich an mich wenden können, wenn sie Probleme haben und ich kann ihnen keinen… Ich kann ihnen noch nicht einmal drohen, weil das natürlich alle Elfer zu machen haben. Großartig, echt großartig.
Womit könnte ich weiter machen? Achja, als ich es dann endlich in die Bibliothek geschafft hatte, um nach Neuerwerbungen zu suchen, kam erst eine Tutorin mit sämtlichen Fünfern herein, die in unserem Haus wohnen, dann, als die weg waren, kamen zwei weitere Fünfer herein, die allesamt einen furchtbaren Lärm verbreitet haben. Ich werde irgendwann noch einmal fordern, dass Ruhestörer in der Bibliothek ausgepeitscht werden. Das geht doch nicht. Das ist ein verdammter Arbeitsraum und kein Ort für Klatsch und Tratsch – wirklich nicht.
Das hat mir für den Nachmittag aber auch gereicht, beim Abendessen war dennoch keine Besserung in Sicht. Ich habe dir doch von der Karte erzählt, die meine Mutter in helle Aufregung versetzt hat. Högni, der Autor, hat natürlich keine Reue gezeigt, meinte, er schreibt mir beim nächsten Mal gleich einen Brief und auf die Idee, sich zu entschuldigen, ist er auch nach Aufforderung nicht gekommen. Der hat sich nach Strich und Faden über mich lustig gemacht. Ich könnte das jetzt alles wiederholen, aber da habe ich ehrlich gesagt gar keine Lust drauf, der Brief ist eh schon zu lang und wird noch länger. Wie gesagt: Ich hoffe, du erstickst dran.
Jedenfalls endete der Abend damit, dass ich am Strand saß und noch so ein Typ dazukommt, erst so tut, als ob er ein wenig mit mir reden möchte, es auch tut (Ja, ich habe deinen Vorschlag beherzigt, mit anderen Menschen zu reden, wenn sie mir nicht gleich dumm kommen) und dann (und hier sehen wir wieder einmal, was mir deine hervorragenden Ratschläge gebracht haben) mache ich plötzlich eine Bemerkung über eine Geschichte über einen seiner Vorfahren (er hat da irgendwie so ne Vorfahrenfixierungskiste), dass ich das bislang immer total anders verstanden hatte, als er es mir erzählt und wollte es mit ihm ausdiskutieren und dieser Blödmann rauscht beleidigt ab. Sag mir doch bitte mal, was ich denn noch machen soll, um die Leute nicht zu verärgern, wenn ich schon nicht mehr meine Meinung sagen darf. Das war echt ne blöde Idee von dir, ich glaube, ich lass es einfach wieder und erspare mir damit jede Menge Ärger. Jedenfalls hat mein Tag geendet, wie er begonnen hat, einfach nur katastrophal.
Wenn du denkst, es könnte nicht schlimmer kommen, dann hast du dich allerdings geschnitten, wir haben noch den zweiten Tag vor uns, mein lieber Pascal. Und wenn du unbedingt so was hören willst, dann musst du auch den zweiten Tag mit mir durchleiden. Selber Schuld, es war nicht meine Idee, dir zu schreiben, auf die Idee wäre ich niemals nicht gekommen.
Es fing ja schon damit an, dass ich die Dusche morgens nicht für mich allein hatte und dass es ausgerechnet Högni war, der hineingeschlappt kam. Und wehe du denkst jetzt das, was ich denke, dass du denkst, denn dann denkst du falsch. Falsch, verstanden! Högni nervt einfach morgens früh, wenn ich unter der Dusche stehe und den Träumen der Nacht nachhänge und wach werden will. Wie kann man sich bitte unter der Dusche unterhalten wollen? Naja, was heißt unterhalten – verarschen und zwar nach Strich und Faden. Und das bittere ist, dass der Kerl irgendwas an sich hat, dass ich ihm nicht einmal dauerhaft böse sein kann. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was es ist, aber es nervt ehrlich gesagt. Noch dazu, wenn er sich über meine Duschhose lustig macht. Die trage ich ja nun schon seit der fünften Klasse, da kann man sich das Rätselraten und die doofen Bemerkungen doch wirklich mal sparen, oder? Aber nein, wenn man ihm Glauben schenken darf (und Högni kennt jeden Klatsch hier bei uns), scheint es eine Art ewiges Top-Thema oder Dauerbrenner zu sein. Erschreckend, dieser Voyeurismus.
Der erste Unterricht war jedenfalls auch nicht viel besser. Wir sollten den neuen Schülern in der ersten Stunde Deutsch in Kleingruppen zeigen, was wir so alles machen würden und was sie bei uns noch lernen könnten. Ein Gör meinte aber, lieber schreiend durch den Klassenraum rennen zu müssen, weiß der Geier warum. Die Lehrerin war aber natürlich nicht der Meinung, dass das Gör allein Schuld war, nein, die ganze Gruppe hat ne Strafarbeit aufgebrummt bekommen, die mir den Nachmittag geraubt hat, weil sich so was nun mal nicht von allein schreibt, wie du in einem deiner ach so klugen Seminare bestimmt auch schon mal gehört hast. Ich hasse dieses jahrgangsübergreifende Integrationskonzept. Was sagtest du noch gleich, wäre so sinnvoll daran? Egal was sinnvoll daran war, vergiss es. Es nervt nur, es ist nicht sinnvoll.
Mittagessen – das ist nicht unbedingt eine ruhige Sache, ich habe ja eure Mensa gesehen. Viel besser ist es bei uns im Speisesaal auch nicht. Aber irgendjemand hat vergessen, den Stall zu schließen, in dem die Schulziegen leben. Ja, wir haben eine Ziegenherde, warum auch immer. Jedenfalls blökten diese blöden Tiere über die ganze Insel verstreut und wir Schüler durften sie natürlich einfangen. Wie soll man sich bitte entspannen, wenn man nie zur Ruhe kommt? Wenn du jetzt aber glaubst, ich hätte am Nachmittag wenigstens meine Ruhe gehabt und ich würde aufhören, dich mit dieser Litanei zu quälen, dann bist du schief gewickelt, der Tag ist ja erst halb rum.
Da ist ja nicht nur diese Strafarbeit gewesen, ich musste auch diesen Brief hier an dich zu schreiben beginnen, damit ich nicht am Ende so viel hätte, dass ich einen Schreibkrampf bekommen würde. Und wenn du glaubst, eine Bibliothek sei (vom ersten Tag im Internat mal abgesehen) ein ruhiger Ort, bist du noch schiefer gewickelt. Kommt erst das erste Gör rein und macht Lärm, um mir dann Zettelchen zu schreiben, mit der Aufforderung, doch netter zu sein und mich zu entschuldigen, weil ich ja ein böser, böser Junge sei… Kaum bin ich die los, kommt das nächste Gör rein und auf meinen Hinweis – ich gebe zu, ich war ein wenig ungehalten, weil sie nicht die erste war – leise zu sein, meinte sie, ich sollte was für meine Glückshormone tun und Schokolade essen. SCHOKOLADE. In der Bibliothek. Sind die eigentlich noch ganz dicht in der Birne? Das ist doch unglaublich. Wo sind wir denn hier? Zettelchen schreiben, dass ich mich entschuldigen könne und mir Schokolade anbieten – ich bin doch kein kleines Kind, das es lustig findet, geheime Botschaften zu lesen oder alle Sorgen vergisst, nur weil es schmieriges, süßes Zeug gibt. Wenigstens beim Abendessen hatte ich meine Ruhe. Doch danach…
Ich wollte nicht wieder in die Bibliothek, denn ich wette, dass da die Hölle los war nach dem Abendessen, weil es schon am Nachmittag so schlimm war. Also gehe ich in den Aufenthaltsraum meines Hauses und – oh Wunder – nicht nur Anaximander, sondern auch noch sein Bruder. Der blöde Idiot, echt mal. Meinte, er würde mir einen Privatlehrer finanzieren, damit ich nicht mehr zurückkommen müsste, als ob ich ein armer Schlucker wäre und mein Problem dort läge. Spricht mir jedwede Ahnung davon ab, was Stolz ist…
Weißt du, es kotzt mich echt an. Niemand an dieser Schule scheint auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, was mich beschäftigt, niemand hier scheint Rücksicht auf mich zu nehmen. Gut, kann ich verstehen, habe ich auch nicht verdient. Aber dieser Snob von einem Idioten trampelt auch noch auf mir rum… Und ich habe keine Ahnung, wie lange ich es noch ertrage. Nur weil meine Familie nicht so toll ist wie seine Familie (ich dachte, adeligen Standesdünkel gäbe es heutzutage gar nicht mehr, das ist der lebende Gegenbeweis). Wie kann ich von mir behaupten, ein Mensch zu sein, wenn ich es in seinen Augen gar nicht bin? Sag mir mal, du ewig grinsender Optimist, dem im Angesicht des Todes noch was Positives einfallen würde, was soll ich denn machen? Mich stumm demütigen lassen? Mich wehren? Wenn ich mich wehre, was habe ich davon? Hohn und Spott, kübelweise! Du sag mir noch mal, dass man mit jedem Menschen vernünftig reden kann, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen. Und sein Bruder macht nur dumme Bemerkungen, während wir uns „zanken wie ein altes Ehepaar“, so in etwa hat er sich ausgedrückt.
Du siehst also, lieber Pascal, dass es nicht so schlimm ist, wie ich immer klage, sondern es ist noch viel schlimmer. Die Schilderung der letzten beiden Tage kann man nicht verklären, weder positiv noch negativ, da wirst du mir sicher zustimmen. Und du wirst nicht umhinkommen, mir zuzugeben, dass ich auf dieser Insel echt gelitten habe. Dabei habe ich Anaximander noch nicht einmal was getan. Weißt du, das ist doppelt bitter. Du magst Recht haben, dass ich nicht einfach bin, aber das ist mein gutes Recht. Und ich kann ganz gut damit leben, dass ich dafür das bekomme, was ich verdiene. Ich will nichts mit den Anderen zu tun haben, auch wenn du das für „pubertäres Gequatsche“ hältst, was ich dir auch nach wie vor übel nehme. Wenn ich sie ignoriere, kommen sie trotzdem an und ich muss sie vertreiben, weil sie mir zu nahe kommen, weil sie stören. Damit muss ich dann leben, dass sie mich nicht leiden können. Aber bitte, erkläre mir, was ich bitteschön getan habe, dass ich grundlos so behandelt werde. Und wehe, du sagst wieder, ich muss einfach lernen, mit mir selbst klar zu kommen, dann stehe ich über so was, denn ich komme verdammt gut mit mir selbst klar, ich muss es nur noch akzeptieren, dass es so ist. Nettigkeit wird nicht nur vollkommen überbewertet, sie ist auch noch schädlich… Spätestens, wenn man so jemandem begegnet wie mir ihm. Und wieso kommt sein Bruder darauf, dass es wie ein Ehekrieg aussieht? Hat der sie eigentlich noch alle?
Das wäre es dann von mir, also lies ihn, fühl dich erschlagen, erstick dran… Nach deiner Antwort.

Gruß,
Dominic.

P.S.: Ich hasse es nach wie vor, wenn du meinen Namen verkürzt oder variiert schreibst. Ich heiße Dominic und nicht anders.
P.P.S.: Bin ich ein Ekel?
P.P.P.S.: Ich hoffe, dir geht’s gut.

[ooc: Dominic beendet den Tag hier]
Dominic Hohensayn
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