1. Poesiealbum

.o0o. Das bin ich .o0o.

Wie heißt Du?
Eustach Salamander

Wie siehst Du aus?
Ich bin recht klein für mein Alter und sehr zierlich. Manche Leute sagen, ich würde ausgemergelt und zerbrechlich wirken. Einige sehen die blauen Flecken, aber die meisten schauen nicht so genau.
Ich habe lange schlanke Finger, die meist recht schmutzig sind und Dreck unter den Fingernägeln. Mein Gesicht ist lang und eingefallen, mit blasser Haut und großen dunkelbraunen Augen. Ich habe eine Stupsnase und ein wenig schiefe Zähne. Wenn ich nachdenke, steht mein Mund meist offen. Meine Haare sind dunkelbraun und wirken zerzaust und ungekämmt.

Siehst Du jemandem ähnlich und wenn ja, wem?
Thomas Sangster

Was hast Du im Moment an?
Da ich zu Hause bin, habe ich eine verwaschene weiße Unterrobe an, die ein wenig zu lang ist. Dadurch kann man sie unter meiner dunkelgrünen Oberrobe sehen, die viel zu kurz ist. Mein Vater kauft selten etwas neues zum Anziehen für mich, obwohl ich weiß, dass wir genug Geld hätten. Aber er kauft ohnehin nie etwas für mich. Manchmal vergisst er sogar, etwas zu Essen zu kaufen. Nur für sein Sybillendunst (1) hat er immer genug Zeit, um es zu kaufen und das ist nicht so einfach, weil es nicht legal erworben werden kann.

Wie stehst Du zu Deiner Familie?
Meine Familie besteht nur noch aus meinem Vater, Meinhold Salamander. Meine Mutter, Silke Anette Salamander, war ein Muggel und ist bei meiner Geburt gestorben. Ich habe sie also nie kennengelernt. Aber sicher war sie die liebste Mutter, die man hätte haben können. Mein Vater hingegen wünscht sich oft, es würde mich nicht geben. Oft, wenn er Sybillendunst geraucht hat, schlägt er mich ohne Grund. Für ich bin ich am Tod meiner Mutter Schuld. Ich hasse ihn. Ich wünsche mir oft, er wäre einfach nicht mehr da und ich hätte unsere Kate in der Heide für mich alleine. (2)

Wer sind Deine Freunde?
Ich habe keine Freunde. Wie leben sehr abgeschieden und ich bekomme kaum andere Menschen zu Gesicht. Erst als ich den Brief vom Ministerium bekam, in dem es hieß, dass ich zur Schule gehen müsste, nahm mich mein Vater zum Einkaufen ins Bogenfleet mit. Er versuchte auch, mir noch Schreiben und Lesen beizubringen, aber er hat sich kaum viel Mühe gegeben und ich habe mich heimlich gedrückt, wann immer ich konnte.

Was ist Dein Haustier?
Ich habe kein Haustier. Wir haben zwar Mäuse in der Kate, aber Haustiere sind das nicht. Ich mag aber Tiere sehr gerne. Tiere schlagen einen nicht. Sie sind einfach nur da und machen einem keine Sorgen oder Probleme.


.o0o. Das mag ich .o0o.

Was ist Deine Lieblingsfarbe?
Schwarz oder Grau wie die Nacht. Ich mag die Nacht. Dann ist alles ruhig und still. Mit Schwarz und Grau fällt man praktisch nicht weiter auf. Wenn man still ist und sich nicht bewegt, ist man fast nicht da.

Was ist Dein Lieblingsessen?
Ich esse alles, was es gibt. Ich mag alles. Wobei...das stimmt nicht ganz. Gekochte Speisen finde ich seltsam. So etwas gab es bei uns zu Hause nie. Mein Vater würde nie kochen. Ich mag dieses Warme in meinem Mund nicht. Es erinnert mich an warmes Blut, wenn man einen Zahn ausgeschlagen bekommen hat. Aber alles, was kalt ist, mag ich sehr gerne und ich esse so viel davon wie möglich. Man weiß nie, wann es wieder etwas gibt.

Was ist Dein Lieblingsgetränk?
Alles, was kalt ist. Ich mag Wasser sehr gerne, aber noch lieber Saft, vor allem, wenn er süß ist. Zu Hause gibt es aber nur Wasser. Wir haben einen Brunnen hinter dem Haus und das Wasser schmeckt erdig. Aber es ist wunderbar kalt, vor allem im Sommer.

Was ist Dein Lieblingstier?
Ich habe noch nicht viele Tiere gesehen. Wir haben Mäuse im Haus und es gibt Vögel, Kaninchen und ab und an ein verlorenes Schaf in der Heide. Füchse kenne ich auch. Aber keines ist mein Lieblingstier. Im Bogenfleet habe ich in der Menagerie Bilder von Flügelpferden gesehen. Sie sehen wunderschön aus, ganz weiß und mit weiten Flügeln. Ich glaube, das sind meine Lieblingstiere.

Was ist Dein Lieblingsbuch?
Ich mag keine Bücher. Ich kann nicht sonderlich gut lesen. Es ist anstrengend und es dauert sehr lange, um etwas zu entziffern. Außer Schulbüchern kenne ich auch keine Bücher und ich brauche auch keine.

Was sind Deine Hobbys?
Ich bin gerne an der frischen Luft, weit weg von meinem Vater in der Heide. Wenn ich nicht aus dem Haus komme, verstecke ich mich irgendwo und versuche nicht da zu sein. Aber das ist kaum ein Hobby, oder? Ich glaube, ich habe einfach keine Hobbys. Hobbys sind etwas für Kinder mit lieben Eltern, die ihnen tolle Dinge kaufen, mit denen sie spielen können.


.o0o. So bin ich .o0o.

Was ist Deine größte Stärke?
Ich bin gut darin, Dinge nachzumachen und mich anderen anzupassen. Ich schaue immer sehr genau, was und wie es die anderen tun. So muss ich nie fragen und falle nie auf.

Was ist Deine größte Schwäche?
Ich bin nicht sonderlich gut darin, mich mit anderen zu unterhalten. Meist habe ich Angst, dass sie mir irgendetwas böses wollen oder ich ihre Erwartungen nicht erfüllen können. Außerdem bin ich ein wenig nervös, vor allem, wenn man mich von hinten anspricht.

Wenn Du etwas an Dir ändern könntest, was wäre das?
Meinen Vater würde ich gerne ändern in einen normalen Vater oder noch besser in gar keinen. Wenn ich etwas an mir ändern könnte, wäre ich gerne größer und stärker. Vielleicht würde mir das zu Hause schon helfen.

Welches war das wichtigste Ereignis deiner Kindheit?
Eines der folgenden beiden. Entweder das "schlimmste Ereignis" oder das "beste Ereignis".

Welches war das schlimmste Ereignis deiner Kindheit?
Das schlimmste Ereignis war meine Geburt, weil meine Mutter dabei gestorben ist. Wäre sie noch am Leben, wäre alles anders.

Welches war das beste Ereignis deiner Kindheit?
Als der Brief vom Ministerium kam und mein Vater mir sagte, ich müsse in Zukunft in einer Schule wohnen. Ich weiß nicht so genau, wie es dort sein wird, aber das heißt, dass ich nicht mehr zu Hause leben muss. Ich glaube, etwas besseres kann nicht passieren.

Du hättest einen beliebigen Wunsch, was würdest Du Dir wünschen?
Ein eigenes Haus, einen Heinzel, der nur für mich kocht und niemanden, der mich jemals stört.

Was ist Dein Lebensmotto?
Genieße jede ruhige Minute Deines Lebens.


.o0o. In meiner Schule... .o0o.

Was ist Dein Lieblingsfach?
Besenfliegen. Da gibt es kaum Theorie und keine schriftlichen Hausaufgaben. Grundsätzlich mag ich die praktischen Fächer ganz gerne und bin in den meisten wohl auch ganz gut.

Was ist Dein Hassfach?
Alles, was mit Lesen und Schreiben zu tun hat. Am schlimmsten ist "Geschichte der Magie", weil es da eigentlich gar nicht ohne beides geht und die Bücher einfach furchtbar dick sind.

Was magst Du an Rungholt am liebsten?
Mein eigenes Bett ist toll und das Essen. Es gibt vier Mal am Tag etwas zu essen. Außerdem ist mein Vater nicht in Rungholt.

Was magst Du an Rungholt am wenigsten?
Die vielen Hausaufgaben und die erwartungsvollen Blicke der Lehrer. Es könnte so schön sein auf der Schule ohne Schule.


.o0o. Magical Me .o0o.

Wann hast Du erfahren, dass Du eine Hexe/ein Zauberer bist?
Wir haben zu Hause nie darüber gesprochen. Ich wusste eigentlich nie, dass es Leute gibt, die nicht magisch sind. Ich finde die Vorstellung noch immer seltsam und ihre Welt ist ziemlich unheimlich.

Welche Gestalt würde dein Patronus wohl annehmen?
Ein Einhorn.

Welche Gestalt würde Dein Irrwicht annehmen?
Mein Vater.

---
[OOC: Hier dann meine Fußnoten:
(1) Sybillenkraut ist eine Art Tabak und wird geraucht. Allerdings hat er stark berauschende Wirkung, die am ehesten mit Opium zu vergleichen ist. Sybillendunst ist gesetzlich verboten und sein Konsum führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen und psychischen Schäden.
(2) Eustachs Mutter starb bei seiner Geburt in einem Muggelkrankenhaus. Ihr Mann, Meinhold, der damals ein berühmter Zaubertrankmeister war, war zu dieser Zeit auf einem Kongress in Transilvanien. Oft schlägt er Eustach ohne ersichtlichem Grund, weil er seiner Mutter ähnlich sieht und der Gedanke an sie für Meinhold unerträglich ist. Schuld am Tod seiner Frau sind für ihn die Muggels (wie er oft lautstark wettert). Eigentlich macht sich Meinhold aber selbst die größten Vorwürfe, weil er seine Frau im entscheidenden Moment wegen seiner Karriere alleine gelassen hat.]