Rungholt: Zum Irrlicht (Laden)

Obwohl es im Hauptgebäude nachmittags kostenlos Kaffee und Kuchen gibt, ist das Cafe "Zum Irrlicht" immer gut besucht. Vielleicht ist es das coolere Ambiente, das die Schüler anspricht oder die Terrasse mit Blick über die Insel und Windschutz, die zum Chillen einlädt. Es könnte aber auch am legendären Tee in allen Geschmacksrichtungen liegen, den es hier gibt.

Das Irrlicht rühmt sich damit, dass noch kein Gast einen Tee bestellt hat, den er nicht auch serviert bekam, egal ob Fischtran-Tee, Butterblumen-Tee oder Polierleder-Tee. Dennoch versuchen sich wagemutige Rungholtschüler fast täglich erneut daran, eine Geschmacksrichtung zu finden, die es nicht gibt - bisher allerdings ohne Erfolg.

Das Irrlicht hat es im übrigen auch in den magischen Restaurant-Führer "Zauberstab und Gabel" (kurz ZUG) geschafft und hält dort die Ausszeichnung von zwei Stäben (von fünf möglichen). Besonders angesprochen hat den Restauranttester die Tatsache, dass das Irrlicht von Außen leuchtet wie ein echtes Irrlicht, irrisierend blau. Die Inneninrichtung ist ebenso gehalten und kleine blaue Flämmchen züngeln an Stelle von Kerzen auf jedem Tisch. Die Flammen sind aber genauso heiß wie echte Kerzenflammen. Also nicht anfassen!

pp: 16:00-16:30 Uhr: Teetrinken - Rungholt: Wege und Pfade (+Kattla)

Hiro und Kattla kamen in dem kleinen Laden an, der selbst wie ein Irrlicht blassblau schimmerte. Sie betraten den Laden und blickten sich kurz um. „Wo willst du sitzen?“ fragte Hiro und blickte sich um. „Draußen oder drinnen?“

Er blickte zum Tresen und überlegte, welche Geschmacksrichtung an Tee er heute probieren wollte. Und was sollte es für ihn zu essen geben? Eigentlich hatte er sich den Bauch gerade mit Keksen vollgestopft, aber zu Schokolade oder so etwas würde er nicht nein sagen.

Kattla musste unweigerlich lächeln, als sie das "Zum Irrlicht" betrat. Sie besuchte dieses Cafe sehr gerne und nette Erinnerungen hingen an diesem Ort. Oft saß sie hier mit Amabella; Sprach mit ihr über Wichtigkeiten, manchmal auch Belanglosigkeiten, während sie ihren Tee schlürfte. Für Kattla war es eine Premiere, mal mit Jemandem Anderen hier zu sein. "Hm... Komm, wir sitzen draußen." sagte sie und lief zu einem Tisch, den sie als geeignet empfand. Es war schon merkwürdig, wie sich Kattla normalerweise bewegte. Ganz konträr zu ihrer Persönlichkeit; Ihre Bewegungen waren fließend und kontrolliert, wirkten fast schon wie geplant, als ob sie in allem, was sie tat, Routine hatte. Sie ließ sich auf ihren Stuhl sinken und sah über die Terrasse auf die Gegend hinaus, schien den Jungen mit asiatischen Zügen kurz vergessen zu haben.

Das konnte vielleicht als Unaufmerksamkeit gelten, war aber keinesfalls böse gemeint. Für Gewöhnlich übernahm Amabella den Großteil des Gespräches und Kattla hörte zu, während sie den Anblick der Insel genoss. Erst, als ein Kellner an dem Tisch der Beiden auftauchte, schien sich das junge Mädchen wieder zu konzentrieren. Sie bestellte ein Stück Kuchen und einen Kaffee, mal keinen Tee. Als der Kellner die Bestellung der Beiden aufgenommen hatte und sie alleine ließ, sah Kattla den Jungen an. Ihre hellen, braunen Augen hatten einen leicht kecken Ausdruck angenommen. In ihrer diabolischen Klarheit wurde ihr bewusst, dass sie ihren Hauskameraden gerade ganz schön weich gekocht hatte. Deswegen nahm sie einen neuen Anlauf:

„Also, wegen den Probespielen...“ sagte sie und legte ihren Kopf in die Hände, um den Jungen besser mustern zu können, während sich ein leichtes Grinsen auf ihre Lippen schlich. „Ich will ehrlich sein; Quidditch interessiert mich eigentlich nicht besonders... Aber mich interessiert, wer es geschafft hat, oder auch, wer es nicht geschafft hat.“

(OOC: tja, da bin ich jetzt schneller als Lenila mit der Aktualisierung der Liste ^^ nicht wundern; das passt so^^)

Kattla wollte lieber draußen sitzen und Hiro folgte ihr zu einem netten Tisch, von dem aus man ganz gut die halbe Insel überblicken konnte. Oder jedenfalls einen Teil der Straße. Er bestellte einen klassischen Apfel-Holunder-Hibiskus-Tee und eine Sachertorte und genoss das idyllische Gefühl des bequemen Stuhles. So häufig war er noch nicht hier gewesen, aber zum ersten Mal mit Kattla.

Plötzlich riss sie ihn aus den Gedanken und erkundigte sich schon wieder nach den Quidditchspielen. Hiro grinste und beugte sich leicht vor. „Keine Überraschungen, Sigmund hat es nicht sehr spannend gemacht. Ziphin und Simon sind wieder Treiber, Aaltje, Shouky und Sigmund machen die Jäger; Alix aus meinem Jahrgang ist eine fantastische Hüterin. Und…“ Er grinste und lehnte sich im Stuhl zurück. „Und ich werde alle Spiele dieses Jahr beenden, weil ich jeden einzelnen Schnatz fange.“ Er grinste selbstzufrieden und blickte sich nach seinem Stück Torte um.

„Und alle anderen haben sich entweder nicht beworben oder sind nicht genommen worden.“ Er zuckte mit den Schultern.

Als Hiroto begann, zu sprechen, sah die junge Hexe ihn gespannt an. Ihr Grinsen erlosch. Simon und Hiroto hatten es also geschafft. Und irgendwelche anderen Leute, deren Namen Kattla Nichts sagten, oder die ihr schlichtweg egal werden. Sie wünschte sich für einen Moment, der Halbjapaner würde sich einfach beeilen und schnell Aurelius' Namen nennen, damit sie dieses Thema beenden konnten! ... Doch 'Aurelius' erwähnte er nicht.

Kattla öffnete kurz ihren Mund. Was? Oh man. Jetzt musste sie also doch genauer werden. Oder... Gehörte er etwa zu den Leuten, die voll versagt haben? Das Mädchen seufzte entnervt. Ihre Mimik sah danach aus, als müsste sie ihre Hände gleich in einen Eimer voll Trollmist stecken. Und vermutlich fühlte sich die Hexe auch so. "Und was mit so einem Kerl namens Aurelius Bielstein? Kennst du den? Recht groß, schwarze Haare? Hat so ein Milchbubi-Lächeln und wirkt ein wenig trottelig. Was ist mit dem? Schaffte er es nicht?"

Hiro blinzelte verwirrt. Sie fragte nach Aurelius? Was ging denn hier ab?

Er kniff abwägend die Augen zusammen und drehte sich etwas von ihr weg; blickte einmal an ihr hinunter, als explodiere sie gleich. „Du hast echt keine Ahnung von Quidditch, oder?“ fragte er und musterte sie erneut.

„Aurelius ist gar nicht in unserem Haus! Und wenn du mich fragst, sind Anjun und er unsere größte Bedrohung dieses Jahr, von dem, was ich heut gesehen habe.“ Er blickte nachdenklich und hob eine Hand, als würden seine Argumente dadurch stichhaltiger. „Simon und Aurelius haben heute gemeinsam gespielt und ich muss schon sagen… wow. Der hätte mich beinahe vom Besen geholt!“

Er pfiff und schüttelte entrüstet den Kopf. „Wenn Lara den nimmt, Gute Nacht, Tritschen! Da müssen sich Ziph und Simon aber ordentlich ins Zeug legen, ich meine…“ Plötzlich erstarrte Hiro und er blickte Kattla an.

„Warum interessiert dich Aurelius?“ Er fixierte sie mit Blicken.

"Achso, das waren also alles Leute aus unserem Haus..." Bei Ziphin und Simon wusste sie das ja... Aber der Rest...? Kattla verschränkte ihre Arme und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Das Mädchen sah Hiroto leicht irritiert an, aber schwieg. So, als ob es eine Zumutung für sie wäre, alle Schüler aus ihrem Haus zu kennen. Oder das Qudditch-Team ihres Hauses...

So wie Hiroto daher schwätzte, schien es so, als hätte Aurelius eine gute Leistung hingelegt. Aber dazu sagte sie Nichts. Was auch? Hiroto hatte schon Recht; Dieses Hexlein hatte keine Ahnung von Quidditch. Aber das war auch egal; Aurelius war also erfolgreich und wurde sogar von diesem Angeber Hiroto gelobt... Ihre Lippen bildeten ein leichtes Lächeln.

„Warum interessiert dich Aurelius?“ Diese Frage überrumpelte Kattla dann doch etwas. Eigentlich hätte sie damit rechnen können, aber die Erleichterung hatte ihr ein trügerisches Gefühl von Sicherheit gegeben... Hirotos Blick lag neugierig und forsch auf ihr. Sie schwieg. Feuerkrabben-Mist. Ausgerechnet in diesem Moment fiel ihr keine möglichst-nonchalante Antwort ein...

Doch dann erblickte sie den Kellner. Gutes Timing für ein geschicktes Ablenkungsmanöver! "Oh, juhu, Kuchen!" kam es von ihr, wie aus dem Zauberstab geschossen. Der Servierer warf ihr einen leicht-verwirrten Blick zu, doch ließ alle Sachen mit einem Schwebezauber sanft auf dem Tisch landen. Kattla stach mit ihrer Gabel sofort in ihren Goldbeeren-Käsekuchen.

Hiro beobachtete Kattla. Schien sie erleichtert, als sie die Neuigkeiten über Aurelius hörte? Oder war es die Aussicht, dass die Tritschen eine Niederlage gegen die Nachtkrabs einstecken könnten? Nein, sie hatte wohl einfach wirklich keine Ahnung von Quidditch…

Sie schwieg und Hiro hob die Augenbrauen. Sie war… sprachlos? Was war denn mit der los? Der Kellner kam und brachte die beorderten Dinge und Kattla schien einen Freudentanz aufzuführen. Hatte sie jemand mit einem Zauber belegt oder was war mit ihr los? Abschätzend beobachtete Hiro sie weiter. Bis sie den Mund voller Kuchen hatte; da fiel es Hiro endlich auf!

„Kattla! Bist du etwa verschossen in den Kerl?!“ Hiro grinste breit und ungläubig und hatte so laut gesprochen, dass sich sogar ein paar Leute zu ihnen umdrehten.

Kattla sah Hiroto erst mal ziemlich hohl an. Ein wenig wie ein Reh, dass in seinen letzten Sekunden in den Scheinwerfer eines Geländewagens sah... Das süßliche Stückchen des Kuchens blieb ihr im Halse stecken. Sie hustete unkontrolliert und spülte mit Kaffee nach. Als sie wieder zum Atmen kam, sah sie den Jungen etwas verärgert an. Na ja, zumindest so verärgert, wie dieses fragil-wirkende Mädchen aussehen konnte... „Natürlich nicht! Wie kommst du auf so einen Feuerkrabben-Mist?! Unmöglich...!“ Kattla hielt kurz inne, weil es sich gerade so anhörte, als hielte sie Aurelius für den Obertroll schlechthin. Hastig fügte sie hinzu: „Also das heißt jetzt nicht, dass ich den abstoßend finde... Also ganz nett ist er ja schon und hässlich ist er auch nicht gerade... Aber...“ Resigniert seufzte sie. „Ach! Glaub doch, was du willst!“ Sie verschränkte die Arme und sah schmollend zur Seite.

Hiro wollte schon lauthals loslachen, als er Kattlas entgeistertes Gesicht sah, doch da verschluckte sie sich an einem Stück Kuchen und er klopfte ihr auf den Rücken. Erst als sie wieder anfing zu zetern, wusste er, dass es ihr gut ging und grinste.

Sie schien sich in etwas hinein zu steigern und Hiro beobachtete sie amüsiert und mit hochgezogenen Augenbrauen. Was denn nun? Mochte sie ihn oder nicht? Dann schmollte sie auch noch und Hiro wäre beinahe die Kinnlade hinunter gefallen. Das durfte ja nicht wahr sein!

„Kattla!“ Hiro grinste und beugte sich zu ihr, damit sie nicht weiterhin belauscht werden konnten. „Du stehst auf Aurelius? Den Neuen?“ Er musste ein Kichern unterdrücken. „Du kannst ihn doch gerade erst seit gestern kennen, wie kommst du nur….?“ Plötzlich hielt er inne. Sie kannten sich einen Tag! Und Kattla war in ihn verschossen. Hieß das etwa….?

Mit großen Augen blickte Hiro Kattla schon fast ehrfürchtig an. „Dann ist er es? Also… der Eine? Der Richtige?“ Es kam ihm schon ein wenig seltsam vor, über die Wahre Liebe zu sprechen, vor allem mit Kattla, aber er wollte es wissen. Wie fühlte es sich an? Wenn man sich sicher war? Wenn es keinen Zweifel gab; bereits bei der ersten Begegnung? Wenn man die Suche beenden konnte?

Und plötzlich bewunderte er sie ein bisschen...

Der Eine? Der Richtige? Was redete er da? Hörte der schon die Hochzeitsgesellschaft antanzen, oder was? Kattla massierte sich die Schläfen. So ein peinliches Gespräch hatte sie schon lange nicht mehr geführt. Hiroto sah sie irgendwie bewundernd an, nach dem er die ganzen Sachen vom Stapel ließ. Irgendwie eklig. Glaubte er ernsthaft...? "Ich habe ihn in den Ferien kennen gelernt, du Teetopf." sagte Kattla und zog ihre Augenbraue in die Höhe. "Und außerdem... Übertreib' mal nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass ich ihn nicht abstoßend finde. Das ist Alles." War das so eine große Sache? Mit einem ruppigen 'Pff.' stach sie ihre Gabel in den Kuchen und genehmigte sich ein Stück.

Hiro betrachtete Kattla abschätzend und nippte an seinem heißen Tee. Na, klar, jetzt tat sie wieder so… Hiro rollte mit den Augen und stellte die Teetasse ab.

„Ja, mir kannst du nichts vormachen, Fräulein. Du hast dich nach ihm erkundigt und tust hier grad so, als ob er der Schärfste Drache im Reservat wäre!“ Er grinste; und wusste es besser. „Ich glaube,“ gespielt nachdenklich hob er einen Finger an sein Kinn. „Ich unterhalte mich darüber besser mit Amabella. Ja, die weiß sicher mehr.“ Er blickte sich um, als erwartete er, das Mädchen gleich am Nachbartisch sitzen zu sehen.

„Oder…“ er grinste süffisant, „du gibst es einfach zu! Dass du in ihn verschossen bist.“ Es gefiel ihm immer besser, Kattla zu ärgern und er stopfte sich ein Stück Kuchen in den Mund.

„Isch übertreibe gar nischt. Isch schag, wie esch ischt.“

Bei dem Gedanken, was Kattla und Aurelius denn in den Ferien gemacht haben könnten, dass sie sich in ihn verguckte, musste er grinsen.

Kattla verdrehte leicht gequält ihre Augen und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Eigentlich war die Hexe nicht wirklich auf Hiroto sauer, aber irgendwie hatte sich das Gespräch in eine obskure Richtung entwickelt... Zumindest obskur für das Mädchen aus Grimheven. Sie stellte die Tasse auf ihren Tisch. „Schärfster Drache im Reservat? Ist das dein Ernst?“ sagte sie zu dieser Metapher und verzog leicht ihr Gesicht, doch auf ihren vollen Lippen zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln ab, so, als müsse sie ein Lachen unterdrücken.

„Du kannscht mir nischt mit Amabella drohen.“ antwortete sie mit Kuchen in ihrem Mund. Musste leicht bäuerlich aussehen, wie die Beiden hier saßen und sich gegenseitig mit vollem Mund ansprachen. Ab ein paar Gramm wurde es undeutlich! - Das pflegte ihre Mutter immer zu sagen; Etwas, an das sich Kattla offensichtlich nicht erinnerte.

Wieder stach sie mit der Gabel in das süßliche Goldbeer-Gebäck, doch hielt sie diesmal inne. Sie wartete sogar ab, bis sie zu Ende gekaut hatte, um zu ihrer Antwort anzusetzen. „Und außerdem... Das wäre doch voll albern. Kannst du dir das vorstellen? Ich meine...“ Plötzlich wirkte das Mädchen ziemlich gedankenverloren und sah andächtig in ihren Kaffee. Man konnte den Eindruck gewinnen, als würde sie versuchen, klare Erinnerungen aufzurufen. „Dieser Typ... Keine Ahnung, wie er das macht, aber irgendwie schafft man es einfach nicht, gemein zu ihm zu sein. Sieht einen an, mit diesen... Welpenaugen. Da fühlt man sich echt wie der letzte Dementor. Und diese... butterweiche Butterart. Man lässt sich davon einfach mitziehen... Irgendwie gruselig...“ Sie hob ihre Gabel und zeigte damit auf Hiroto. Ihr Tonfall hatte plötzlich etwas Warnendes: „Ich sage es dir: Leute, wie er, sind die größte Schwäche von Leuten, wie mir.“

Sie nickte, als hätte sie gerade ein großes Rätsel gelöst, offensichtlich stolz über ihre Analyse. Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Getränk.

Während sie sprach, stopfte sich Hiro weiterhin Sachertorte in den Mund und lauschte ihrem Monolog amüsiert. Er war natürlich nicht der Meinung, Aurelius sei der Schärfste hier…. wie absurd! Aber eigentlich konnte er ihre Bedenken nachvollziehen; er konnte sich Kattla partout nicht mit dem Schnösel vorstellen…. Irgendetwas Grummelndes erhob sich in seinem Bauch bei diesem Gedanken und er legte die Gabel zur Seite. Schnell grinste er und wischte sich mit einer Serviette die seltsamen Gedanken aus dem Gesicht.

Doch dann wurde Kattla ruhiger und sprach mit ihrem Kaffee. Hiro hob erstaunt die Augenbrauen. Was sagte sie da? „Butterweiche Butterart?“ Was zum Donnerwetter meinte sie denn damit? Etwa, dass der Typ nichts aushielt? Und unwillkürlich stellte sich Hiro die Situation in Tschechien letztes Jahr mit Aurelius anstatt ihm selbst vor! Und vor seinem Inneren Auge sah er, wie Aurelius versagte und von dem Zwergdrachen gebissen wurde! Wieder grinste er.

Und dann dachte er daran, wie schlimm Kattlas Wunde gewesen war und dass sie sich sehr wahrscheinlich um Aurelius´ potentielle Wunde gekümmert und sich rührend um ihn gesorgt hätte… Missmutig stopfte er sich erneut ein Stück Kuchen in den Mund. Toll gemacht, überlebt zu haben, Trottel! schoss ihm durch den Kopf, ohne dass er sagen konnte, warum.

Er schluckte und blickte Kattla an, als glaubte er kein Wort. „Deine größte Schwäche, was?“ Er schüttelte den Kopf. „Bisher wusste ich gar nicht, wie schlimm es um dich bestellt ist. Kaum zu glauben.“ Und wieder rebellierte etwas in seinem Bauch; das hier schien ihm kein harmloses, belangloses Geplänkel mehr zu sein. Kattla schien es wirklich, tatsächlich und wahrhaftig ernst zu meinen…. Jedenfalls damit, diesen neuen Deppen zu mögen!

Was machte den Idioten denn so seltsam, dass er zu Kattlas größter Schwäche avancieren konnte? Er schien doch völlig normal zu sein! Er umgab sich zwar mit Simon, der irgendwie dieses Jahr der absolute Mädchenschwarm zu sein schien, aber das hieße ja nichts! Er ging shoppen, wie ein Mädchen, spielte Quidditch, dass es ihm flau wurde… aber auf seine Augen hatte er nun wirklich nicht geachtet!
Und überhaupt! Was wollte Kattla? Sie kannten sich nicht einmal lange! Sie….
Mmpf… da war es wieder. Egal, was Hiro darüber dachte; Kattla konnte sich gegen ihr Schicksal nicht wehren. Wenn es Vorsehung war, wenn es ein Wink des Schicksals war… wie bei Matt…
Dann war es also Aurelius.

Versöhnlich lächelte Hiro sie an. Niemand kam gegen das Schicksal an. „Also für mich klingt das, als müsstest du ihn dringend genauer kennen lernen. Wie gut, dass wir heut Abend auf eine Party gehen.“ Er zwinkerte ihr zu, stopfte sich den Rest Torte in den Mund und versuchte das seltsame Gefühl in der Magengegend zu ignorieren.

Kattla legte auf seine letzte Aussage den Kopf schief. Immer noch bei diesem Thema? "Mhm. Mein Fuß und dein Hintern sollten sich auch mal genauer kennenlernen, Alter." lautete ihre äußerst damenhafte Antwort. Sie grinste und schüttelte den Kopf, bevor sie nach ihrer Kaffeetasse griff. Nachdem sie genussvoll einen Schluck nahm, und die Sonne auf ihrer Haut genoss, fiel ihr etwas auf. Sie sah Hiroto wieder an. "Stimmt... Die Party gibt es ja auch noch..." Sie war eigentlich der ganze Grund für ihren Aufenthalt im Dorf. Aber sie hatte sich ein wenig im Moment verloren. Es kam ihr oft so vor, als würde die Zeit stehen bleiben, wenn sie hier herum saß. Aber die Zeit blieb nicht stehen, wie das Mädchen an ihrem leeren Kuchenteller feststellen konnte. Sie seufzte leise. Der war echt gut... "Ich brauche übrigens immer noch Geschenke, Hiro. Keine Ahnung, wie es um meinen Ruf an der Schule steht, aber ich muss mich selbst ja nicht unnötig herunter ziehen, indem ich mit leeren Händen auftauche."

Hiro grinste aufgrund von Kattlas Drohung und er trank etwas von seinem Tee. Na, klar; Ablenkung war stets eine angenehme Taktik. Er blickte sie an und legte die Stirn in Falten.

„Keine Ahnung, was du für einen Ruf hast, aber Ziph ist leicht glücklich zu machen. Sevda ist da schon eine härtere Nuss.“ Er blickte auf den Boden seiner Teetasse und verzog das Gesicht ein wenig. Er konnte Sevda gut leiden; auch wenn sie das wohl nicht wusste. Kurz dachte er an die wunderschöne Pfauenfeder, die er in einem kleinen Kästchen in seiner Truhe aufbewahrte. Hoffentlich freute sie sich darüber…

Wieder blickte er auf und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Versuch es für Ziph mit Süßkram. In der Hinsicht ist er fast wie ein Mädchen. Wenn du noch was in Drachenform findest, umso besser.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sevda steht da glaub ich mehr auf… was Plüschiges.“ Er grinste und erinnerte sich an ein paar Begebenheiten. Hiro zuckte mit den Schultern. „Mädchenkram halt.“ Er trank seinen Tee aus.

Kattla hörte dem Jungen genau zu. Die Informationen nahm sie mit forschem Blick auf. Das waren wertvolle Hinweise. Kattla hatte jedoch keine Ahnung, wo sie hier in der Nähe ein Plüschtier herbekommen sollte. Ob man so etwas im "Narr und Schelle" kaufen konnte? Da musste sie jedoch aufpassen, dass das Plüschtier nicht in die Luft ging oder zu Schleim wurde, oder so etwas in er Art... Bei den Süßigkeiten war das schon einfacher. Wenn sie sich nicht täuschte, hatte sie sogar schon mal Süßigkeiten in Drachenform in 'Heins Dropskate' gesehen... Dem Mädchen entging nicht, wie Hiroto bei der Erwähnung dieser Sevda sein Gesicht verzog. Neugierig betrachtete sie ihn, sagte jedoch nichts. Sie wusste immer noch nicht so genau, wer dieses Mädchen war. Aber scheinbar kannte Hiroto sie.

"Danke für deine Tipps." Dann verfiel sie wieder ins Schweigen. Bezahlen und Gehen wollte sie nicht einfach so, auch, wenn sie schon mit Allem fertig war und die Informationen hatte, die sie brauchte. Hiroto wollte Zeit mit ihr verbringen, weil er scheinbar Probleme hatte. Das war auch in Ordnung so; Sie hatte es ihm versprochen. Das Mädchen grinste ihn an, obwohl es keinen großartigen Grund dazu gab. Vielleicht als Aufmunterung? Vielleicht, weil sie sich einfach wohl fühlte?

Kattla grinste ihn an und Hiro blickte sie skeptisch an. Was war denn jetzt schon wieder mit ihr los? Aber was sie konnte, konnte er schon lange. Er beugte sich vor, stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und grinste. Sekundenlang starrten sie sich so an.

„Bist du jetzt fertig oder überlegst du dir das, was du über Aurelius gesagt hast, nochmal?“ Er grinste weiter, doch siedeheiß viel ihm auf, was er gerade gesagt hatte! Seine Wangen liefen rosa an, doch er grinste weiter, als sei alles geplant.

„Wollen wir dann los?“ Betont beiläufig schnippte er nach der Bedienung, ohne Kattla aus den Augen zu lassen.

(OOC: einfach mitnehmen bitte)

Kattla blinzelte leicht verwirrt, als sich Hiroto vor lehnte und sie breit angrinste. Was er sagte, brachte die junge Hexe zum Schmunzeln. Ihr Ausdruck hatte in dem Moment etwas leicht Hämisches, aber auch Heiteres. Doch sie schwieg. Sie wartete, bis der Kellner kam und bezahlte brav ihre Rechnung; Sie ließ sogar etwas Trinkgeld springen. Musste sein, so als Stammkundin. Das kleine Mädchen erhob sich von ihrem Stuhl. Der Kaffee und der Kuchen hatten sie wohl gestärkt: Ihre Bewegungen wirkten noch geschmeidiger, als Vorher. "Klopf keine ollen Sprüche, sondern folge mir, Dumpfbacke." Sie zwinkerte noch kurz, ehe sie sich über das Geländer schwang und einfach von der Terrasse sprang. Der Kellner verzog leicht seine Miene; Scheinbar machte das Mädchen so etwas öfter...

tbc: Die magische Nadel (Laden) (+ Hiroto Lonsky)