Hauptgebäude: Krankenzimmer (1. OG)

Neben der Bibliothek befindet sich das Krankenzimmer für Schüler, Lehrer und Heinzel. Hier hat Schwester Hindendrupp das Zepter fest in der Hand, was vermutlich einer der Gründe ist, warum auf Rungholt nur diejenigen auch wirklich krank sind, die wirklich krank sind. Doch auch wenn Moratia Hindendrupp eher kühl und mürrisch wirkt, versteht sie ihren Beruf wirklich und hat gegen fast jede Krankheit Salbe, Trank, Verband oder Wunderwässerchen griffbereit. Auch ihre Heilzauber sind nicht zu verachten. Dennoch kann es passieren, dass man hier einmal länger das Bett hüten muss.

Das Krankenzimmer besteht aus einem kleinen Vorraum, welcher einem Büro entspricht, in dem Schwester Hindendrupp die Patienten in Empfang nimmt und behandelt. Es gibt einen alten dunkelblauen Sessel und eine dunkelgrüne Liege für alle, die zu schwach auf den Beinen sind. Wer länger hier bleiben muss, wird in das eigentliche Krankenzimmer verlegt, ein großer Raum mit fünf Betten, welche mit magischen Vorhängen zugezogen werden können. Eine Tür führt zum Privatzimmer der Krankenschwester, welche immer in Rufweite ist.

Pp: Rungholt: Wege und Pfade +Luca, +Hiro, +Agatha

Immer drei Stufen auf einmal nehmend stieg Matt die Treppe empor, den schwächlichen Luca in den Armen und Agatha und Hiro auf den Fersen. Er betrat den Vorraum des Krankenzimmers.

„Am besten ihr wartet hier“, sagte er zu Agatha und Hiro und schritt weiter in das eigentliche Krankenzimmer. Normalerweise hätte der Vorraum für eine leichte Erkältung wohl gereicht, doch vielleicht hatte Matt auch einfach nicht daran gedacht.

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Mitspieler: Mattias Lonsky, Luca Lonsky

Matt wartete geduldig, bis Schwester Hindendrupp Luca behandelt hatte und ihm einen Trank gegen Fieber eingeflößt hatte. Viel hatte sie nicht machen müssen. Einmal einen Fieber

Hindendrüppchen wird wohl in dem Jahr noch viel zu tun haben wegen Luca, dachte sich Matt und musste ein Grinsen unterdrücken. Lustig war es eigentlich nicht, aber er hatte nicht vergessen, wie er sie einmal genannt hatte. Und Schwester Hindendrupp schien es auch nicht vergessen zu haben, sie wirkte nämlich noch ungehaltener als sonst. Aber vielleicht war das auch, weil sie zu so später Stunde noch gebraucht wurde. Als sie schließlich fertig war und Lucas langsam wieder zu sich kam, bedankte sich Matt höflich bei ihr und versicherte ihr, sich ab nun um Luca zu kümmern.

Die Schwester ging und murmelte noch etwas vor sich hin (Matt glaubte etwas von wegen „wärmer anziehen bei dem Wetter“ zu hören) und Matt setzte sich neben Luca auf das Bett. Sacht strich er dem Jungen über das Haar, doch dann besann er sich: Er war jetzt Lehrer.

„Luca?“, fragte er sanft.

Mitspieler: Mattias Lonsky, Luca Lonsky

Als Luca langsam wieder zu sich kam fand er sich in einem warmen Raum wieder und auf einem warmen Untergrund. Flatternd schlug er die Augenlider auf und brauchte einen Moment, bis er sich halbwegs orientiert hatte. Er kannte den Raum nicht. War das das Krankenzimmer? Er fühlte sich wohlig warm. Müde, aber gesund.

Dann vernahm er die Stimme. Er kannte sie, hätte sie unter tausenden wieder erkannt. Er drehte den Kopf und erblickte ... „Mattias!“ Luca spürte, wie seine Augen sich mit Tränen füllten. Er rappelte sich halb auf und verbarg sein Gesicht im Ärmel von Matts Umhang. „Du bist zurückgekommen! Zu mir!“

Mitspieler: Mattias Lonsky, Luca Lonsky

Matt schaute das Kind vor sich traurig an. Armer Luca. Er schlug in vielen Hinsichten seinem Vater nach, doch ironischerweise hatte es Matt um Luca fast am meisten weh getan, als er die Familienbande gekappt hatte. Wie sollte er es denn Luca erklären? Er würde es nicht verstehen.

„Ich bin als Lehrer hier“, sagte er sanft. „Als Praktikant. Ich helfe beim Zaubertrankunterricht.“ Matt machte eine Pause und sah in Lucas fragendes Gesicht. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Ich werde nicht zur Familie zurückkommen.“

Luca hob langsam den Kopf, als er Matts Worte vernahm. Er war ein Lehrer? Er war nicht seinetwegen hier? Er schaute ihn fragend an. Und was Matt dann sagte war wie eine Ohrfeige. Für einen winzigen Moment hatte Luca gehofft, ihn wieder zu haben. Jemanden, den er verloren hatte, wieder in seinem Leben zu haben. Doch der winzige, wunderbare Moment zerplatzte und hinterließ ein Gefühl der Leere.

Luca wischte sich die Tränen vom Gesicht, stieg vom Bett und brachte möglichst viel Distanz zu sich und Matt.
„Ich hasse dich!“, schleuderte er Matt entgegen. „Und ich brauche dich nicht! Ich hab nämlich Hiro! Und Hiro wird mich nie verlassen! Wir bleiben immer zusammen, für immer und ewig!“

Mitspieler: Mattias Lonsky, Luca Lonsky

//„Für immer und ewig!“//

Das war einer von Anselm Sprüchen. Auf ewig gleich. Immer. Matt schaute traurig in das wütende Gesicht von Luca. Was hatte Anselm nur mit ihm gemacht? Vielleicht hatte er ihn nicht in einem dunklen Raum eingesperrt, vielleicht hatte er nicht sein Legilimens gebraucht, um ihn zu bestrafen ... doch vermutlich war Luca derjenige, der das schwerste Kreuz zu tragen hatte. Aber dennoch ...

„Luca, es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe“, begann er sanft und hob die Hand, als Luca etwas sagen wollte. „Nein, lass mich ausreden.“ Seine Stimme klang ernst und er war selber überrascht von der Autorität, die darin lag. „Aber nun sind wir hier. Ich bin dein Lehrer und du bist mein Schüler. Ich möchte, dass dir zumindest während dem Unterricht dieses Verhältnis klar ist.“


(Ooc @BB: Im nächsten Post kommen sie raus, ich warte mal bis du beschrieben hast, was Agatha und Hiro in der Zwischenzeit machen. Dauert ca 15-20 Minuten das ganze.)

(OOC: ja, ich musste echt mal schlafen… sowas aber auch. Bin aber dabei, mir das abzugewöhnen  *knuddeldrück*)


Mitspieler: Agatha, Hiro


>> „Am besten ihr wartet hier“,<<

Agatha nickte und blieb im Vorraum zurück. Der erste Tag und schon ein Notfall mit einem Schüler! Sie drehte sich zu Hiro und lächelte ihn an.

„Komm schon. Wird schon alles gutgehen.“ Sie deutete auf den dunkelblauen Sessel. „Setz dich, Hiro. Das könnte ein paar Minuten dauern.“ Sie selbst setzte sich halb auf die Liege und versuchte ein unbekümmertes, souveränes Gesicht zu machen. Je ruhiger die Aufsichtsperson war, desto ruhiger die Schutzbefohlenen.

„Es ist schön, dich zu sehen, Hiro.“ Wieder lächelte sie den Jungen an, der sie irgendwie doch an seinen älteren Bruder Haru erinnerte. Doch sein Gesichtsausdruck zeigte Sorge. Sie unterdrückte ein Seufzen.

„War ihm schon vorher übel?“

Mitspieler: Agatha, Hiro

Hiro lief wie benommen hinter Matt her, der Luca in den Armen trug. Matt! Hier! Auf Rungholt! Dann erreichten sie den Krankensaal und Matt ließ ihn zurück, um für Luca Hilfe zu finden. Und Hiro stand da; im Vorraum; völlig perplex und aufgelöst. Was um-alles-in-Merlins-Doppelkinn passierte gerade? Träumt er!

>>„Komm schon. Wird schon alles gutgehen.“<<

Hiro zuckte kurz zusammen und blickte auf. Da stand sie wirklich; Agatha Schweif, von der sein Bruder erzählte; Der Grund. Zögernd nickte er und setzte sich in den bequemen Sessel, ohne dass sich die gewollte Entspannung einstellte. Verstohlen beobachtete er sie, wie sie sich auf die Liege setzte und eine unbekümmerte Miene aufsetzte. Doch Hiro war ein Lonsky; verborgene Gefühle zu erkennen, war er gewohnt.

Sie sorgte sich. Um Luca. Kannte sie ihn überhaupt? Aber sie sorgte sich. Der Grund. Plötzlich konnte er Matt verstehen.

>>„Es ist schön, dich zu sehen, Hiro.“<<

Hiro blickte auf und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ja, er erinnerte sich. Er hatte sie in paar Mal gesehen, aber da war er noch klein. Sein Bruder Haru war dabei…. Es waren schöne Erinnerungen. Erinnerungen an die Liebe, die er zwischen Matt und Dem Grund – nein Agatha – sehen konnte. Noch nie hatte er Vergleichbares gesehen.

Hiro räusperte sich. Irgendwann musste er ja mal was sagen. „Er… also Luca sagte, ihm sei vorher schon nicht gut gewesen. Aber ich dachte, es sei nur ein Spruch. Um mich zu zwingen, mich um ihn zu kümmern.“

Sie würde es verstehen; natürlich würde sie es verstehen! Sie war Der Grund!

Mitspieler: Agatha, Hiro

Agatha zog die Stirn etwas kraus. Das war ja seltsam. Warum sollte ein Kind ein anderes durch Krankheit zu Aufmerksamkeit zwingen? Sie konnte sich nicht erinnern, Luca im Speisesaal gesehen zu haben.

„Sag mal, Hiro. War Luca beim Essen? Vielleicht ist es ja etwas ganz Harmloses.“

Sie zuckte unbekümmert mit den Schultern und versuchte es echt wirken zu lassen.

Mitspieler: Agatha, Hiro

Sie spielte ihm Unbekümmertheit vor, um die Sache herunter zu spielen; er sah es an ihren Augen. Sie wollte ihn beruhigen, das war ihm sofort klar. Er konnte Matt immer besser verstehen…

Wieder räusperte er sich und legte seine Hände auf die Sessellehne. Warum konnte er ihr gegenüber seine Mimik und Gefühle nicht so gut kontrollieren, wie sonst? „Er war nicht beim Essen.“ Eigentlich wusste Hiro gar nicht, wo Luca den ganzen Nachmittag gesteckt hatte; er war nur froh, ihn losgeworden zu sein nach dieser Horror-Überfahrt mit der Fähre! Das schlechte Gewissen übermannte ihn und er schloss kurz die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein!

Mitspieler: Agatha, Hiro


Ablenkung, dachte Agatha, als sie sah, dass Hiro kurz die Augen schloss, um sich zu sammeln. „Sag mal, so wie du geguckt hast, hat dir Hiro nicht gesagt, dass Matt und ich dieses Jahr als Lehrer nach Rungholt kommen, oder?“

Sie lachte etwas, um den Jungen zu Fröhlichkeit zu animieren.

Mitspieler: Agatha, Hiro

Hiro blickte auf und irgendwie fand er ihr leises Lachen ansteckend. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, das er normal doch so gut unter Kontrolle hatte! Was war das nur?

„Nein, Haru meinte nur, es gäbe dieses Jahr eine Überraschung!“ Er grinste und fühlte, wie ein Teil der Spannung von ihm abfiel. „Ich hätte nie gedacht…“ Etwas hilflos zuckte er mit den Schultern, dann nickte er auffordernd. „Welche Fächer überhaupt?“

Mitspieler: Agatha, Hiro

Sie hatte ihn ablenken können von den trüben Gedanken, das war gut. Agatha lächelte warm. „Matt wohnt dem Unterricht von Magister Mistelfeld bei; Zaubertränke und die AG. Ich helfe Magister Feddersen in Magiezoologie und der AG.“

Und plötzlich hoffte sie, Hiro hätte einen der AGs gewählt…

Mitspieler: Agatha, Hiro

Hiro merkte nicht, wie er sich entspannte, als er sich leicht vorbeugte und grinste. „Ja! Das Wahlpflichtfach und beide AGs!“ Sein Herz hämmerte in der Brust; er konnte sein Glück kaum glauben. Der große Matt würde ihn unterrichten! Und Der Grund!

Er lief leicht rot an und er setzte sich wieder aufrecht in den Sessel. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. Was würde sie von ihm halten, schließlich war er schon 14!

„Ich meine, ja, dann sehen wir uns ja ab und zu.“ Er versuchte eine unbekümmerte Miene aufzusetzen, doch wusste er, dass diese nicht gelang.

Mitspieler: Agatha, Hiro

Agatha musste ein Lachen unterdrücken. Die Frage, die beim Kuchenessen aufkam, ob alle Lonskys das „Idiotengen“ abbekamen, schien hiermit beantwortet. Aber es machte Agatha nichts aus; Hiro schien sich zu entspannen und außerdem mochte sie dieses Gen. An Matt liebte sie es sogar.

Und plötzlich kam Matt wieder rein.

Mitspieler: Mattias, Luca

Luca starrte Matt an und fühlte sich unglaublich hilflos. Es gab nichts, was er tun konnte, um ihn an sich zu binden. Keine Familienbande, nichts. Er konnte nichts tun. Er presste die Lippen zusammen und schluckte die aufkommenden Tränen hinunter. Er würde nicht vor ihm weinen, diesem Verräter!

Er öffnete den Mund, doch kein Laut drang heraus. Es gab nichts, was er sagen konnte, was etwas ändern würde. Dann Unverrichteter Dinge schloss er ihn wieder und wirbelte herum und stapfte zur nächststehenden Türe.

„Der Ausgang ist hier“, hörte er Matt sagen. Er drehte sich herum und sah Matt bei der Eingangstüre stehen und wie er sie öffnete. Noch eine Spur wütender straffte er den Rücken und eilte an Matt vorbei, ohne ihn noch eines Blickes zu würigen.

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Die Türe öffnete sich und heraus stapfte Luca.

„Wir gehen, Hiro!“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sein Blick blieb an Agatha hängen. Diese Frau. Sie hatte ihm Matt weg genommen. Sie war Schuld, sie war der Teufel! Wütend funkelte er sie an dann wandte er sich zur Türe. „Komm!“

Matt betrat hinter Luca den Vorraum. Er lehnte sich seitlich an den Türrahmen und verschränkte locker die Arme vor der Brust. Traurig schaute er Luca an. Sein Blick auf Agatha war ihm nicht entgangen, genau so wenig wie sein befehlsgewohnter Tonfall Hiro gegenüber. Er fing Agathas Blick auf und schüttelte traurig den Kopf. Dann blickte er zu Hiro und nickte ihm vage zu. Besser, nichts mehr zu sagen, um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern.

Die Tür wurde geöffnet und Hiro sprang nervös auf. Doch als Luca erschien, wirkte er gesund und wohlauf.

>>„Wir gehen, Hiro! Komm!“<<

Ein Befehl? Hier? Auf Rungholt? Vor Matt!

Luca blickte Agatha an und dieser Blick war es, der Hiros Eingeweide sich verkrampfen ließ, sodass er stocksteif dastand und sich kaum rühren konnte. Wie konnte Luca es wagen! Unwillkürlich ballten sich seine Hände zu Fäusten und er blickte zu Matt, der am Türrahmen lehnte und irgendwie traurig wirkte. Seltsam, dachte Hiro noch durch einen Schleier von Wut, aber Matt verbarg seine Gefühle gar nicht mehr; nicht so wie die anderen Lonskys. War es ein Teil der Freiheit, die er sich durch sein neues Leben erarbeitet hatte?

Matt nickte ihm zu und Hiro verstand. Auch wenn es ihm missfiel, sich alles in ihm sträubte; Matt hielt es für richtig. Abgehakt nickte er zuerst Matt, dann Agatha zu, doch seine Hände waren noch immer zu Fäusten geballt.

Stumm folgte er Luca.

Tbc: Rungholt: Wege und Pfade (+Luca)

Die Tür öffnete sich und der kleine Junge kam heraus. Er wirkte sauer und erbost, wie er Hiro einen Befehl zu bellte und dann kurz stehen blieb. Und seine kalten Augen sich für einen winzigen Moment auf sie legten und sie zu durchdringen schienen! Diese Augen! Die typischen Lonsky-Augen! Und nur ein Lonsky hatte sie bisher auf diese Art angesehen!

Wie durch einen Schleier sah sie Hiro, der erbost die Hände zu Fäusten ballte und nicht den Eindruck machte, dem Jungen zu folgen. Über ihr klopfendes Herz hinaus sah sie, wie Matt am Türrahmen lehnte und Hiro traurig zunickte; deeskalieren; ja, das war wohl die beste Möglichkeit.

Die Jungen verließen das Zimmer und Agatha entfuhr ein Keuchen. Sie setzte sich erschöpft vollständig auf die Liege.

„Matt?“ Ihre Hände zitterten etwas; die Erinnerungen kamen zu plötzlich über sie herein. „Wer ist dieser kleine…?“ Ihre fehlten die Worte. Sie wusste, Er hatte einen Sohn…. Sie war ihm bisher nur ein einziges Mal begegnet… doch es war schon Jahre her. Aber diese Augen…

Matt sah den beiden Jungen nach und seufzte dann. Sein erster Tag als Quasi-Dozent in Rungholt hatte ja fabelhaft begonnen! Aber zumindest Hiro schien sich zu freuen, dass er bei ihm Unterricht haben würde. Er sah zu Agatha hinüber. Er hatte ihr Keuchen vernommen und sah, wie ihre Hände zitterten. Leicht lächelte er und ging zu ihr hinüber.

„Ja“, sagte er gelassen und nahm ihre Hände in die seinen. Die eine Hand umschloss er fest in der seinen, die andere führte er zu seinem Gesicht und hauchte einen Kuss auf die Innenseite ihres Handgelenkes, ehe er sie sich an die Wange legte und sein Gesicht dagegen lehnte. Er schloss die Augen und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Sein Name ist Luca.“

Er öffnete die Augen wieder und schaute in die ihren. Und für einen Moment überlegte er, ob er es ihr nicht einfach sagen sollte. Das große Geheimnis. Vielleicht würde es ihr helfen, Luca besser zu verstehen? Und eigentlich gefiel ihm die Vorstellung nicht, etwas vor Agatha geheim zu halten. Doch andererseits wäre es wohl Luca gegenüber nicht fair. Oder vielleicht doch? Er hatte nie verstanden, warum so ein Geheimnis überhaupt hatte entstehen müssen. Doch es stand ihm wohl nicht zu, darüber zu entscheiden.

„Er ist Anselms Sohn“, fuhr er fort. „Er ist ... ich weiß auch nicht recht. Ich empfinde großes Mitleid für ihn. Seine Kindheit war wohl auch nicht die einfachste. Seine Mutter starb, als er noch sehr klein war und ich bezweifle, dass Anselm ihm viel Liebe hat zukommen lassen. Er mag stark und herrisch wirken aber ich glaube ... tief in seinem Herzen ist er sehr unsicher und traurig.“

Sie fühlte, wie die Erinnerungen sie heimsuchten und atmete zweimal tief ein. Diese kleine Übung hatte noch immer geholfen. Dann kam Matt zu ihr rüber und nahm ihre Hände in die seinen. Sie lächelte, denn fast sofort viel aller Schrecken von ihr ab. Wenn er da war, gab es den Schrecken nicht. Beide wussten, ihr Leben würde nie gänzlich einfach sein; dass sie die Schatten der Vergangenheit nie ganz abschütteln konnten… Aber hier auf Rungholt?

Agatha seufzte und lehnte sich gegen Matts Brust. „Luca….“ Diese Augen; dieser Befehlston. Er würde der nächste in der Rangfolge schrecklicher, herrschender Familienoberhäupter sein. Armer Hiro.

„Ich glaube nicht, dass es auch nur ein Kind in dieser Familie gibt, das nicht auf die ein oder andere Weise großes Leid hat erdulden müssen. Auch nicht Luca.“ Sie erhob sich und schlang die Arme um Matts Hals, um sich an ihn zu drücken. Trost; um ihre zittrigen Glieder zu beruhigen. Trost, um die Schatten seiner Kindheit zu vertreiben.
Kurz hielt sie inne und genoss seine Stärke, die ihr neuen Mut verlieh. Dann sah sie ihn wieder an.

„Er wurde nicht so geboren, das ist klar. Und ich hoffe, Rungholt wird ihm guttun.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Aber was ist mit Hiro? Hast du das gesehen? Je schneller Luca lernt, dass er so nicht mit Menschen umspringen kann, desto besser. Für alle Lonskys und auch für Hiro.“

Matt schlang seine Arme um sie und zog sie in eine innige Umarmung. Als sie sich wieder von ihm löste blickte er in ihr Gesicht und lächelte. Seinerseits legte er nun eine Hand an ihr Gesicht und fuhr mit dem Daumen sanft über ihre Lippen.

„Ich stimme dir zu“, murmelte er und beugte sich vor. „In jedem Punkt.“ Dann versiegelte er ihre Lippen mit den seinen und zog sie in einen sanften Kuss. Als er sich wieder von ihr löste zog er sie wieder in eine Umarmung. Sehr leise murmelte er: „Wer weiß? Vielleicht ist die Zeit auch reif für eine Veränderung.“

Dann löste er sich erneut von ihr und hob den Korb auf. „Aber, hatten wir nicht noch etwas vor?“, fragte er mit einem Zwinkern.

(OOC: boah, wie fies die Geheimwaffe „Kuss“ auszupacken, damit sie keine Fragen stellt *lach* ich spiel sie dann raus; was noch am Strand läuft, interessiert ja nicht)

Und wie immer, wenn er ihr so nahe war, überlegte sie nicht; dachte sie nicht nach und genoss einfach den Moment; die sanfte Berührung und das warme Gefühl in ihrem Herzen. Auch wenn es noch ein langer Weg für die beiden jungen Losyks war; Matt und sie hatten ihr Happyend…
Wenn man es denn so nennen konnte.

Sie grinste ihn an, fasste den Korb ebenfalls am Henkel und nickte ihm zu. Ja, der Strand. Und bei dem Regen wären auch keine Schüler unterwegs.

Tbc. Spielausstieg (+Matt)