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München, "Alter Ofen" (Dominic/Alexander)

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Beitrag  Alexander Rose Mi Mai 09, 2012 11:06 pm

Der "Alte Ofen" ist eine kleine Bar in der Vorstadt Münchens, deren Markenzeichen, ein grüner Ofen, schon seit mehr als 40 Jahren den Raum heizt. Platz nehmen kann man an den zusammengewürfelten Tischen und Stühlen oder einigen roten Sofas, die der Bar etwas Gemütliches verleihen. Das Klientel ist breit gefächert, allerdings sind Studenten in der Überzahl. Generell zieht der Ort aber jeden an, der ein bezahlbares Bier in einer Kneipe mit Atmosphäre trinken möchte.

Obwohl eigentlich nur Muggel herkamen, mochte Alex den Alten Ofen und kam regelmäßig her. Hier erntete man keine Blicke, wenn man alleine kam, und man konnte trotz der konstanten Gespräche gut entspannen. Heute aber würde er nicht allein sein, sondern hatte eine Verabredung. Dominic. Sein Magen flatterte bei dem Gedanken, ihm gleich gegenüber zu sitzen.
Fünf Jahre lang hatten sie sich nicht gesehen, fünf Jahre war es her, dass Alex' erste lange Beziehung zerbrochen war. Und dann, vor zwei Wochen stand Dominic plötzlich vor ihm. Sie hatten sich unterhalten, und obwohl es merkwürdig gewesen war, hatten sie sich auf ein Bier verabredet.
Alex war als Erster dort, setzte sich an einen kleinen Tisch in der Ecke und wartete ein wenig nervös auf den anderen Mann.

[OOC: Die Kneipe gibt es, ich war aber noch nie dort und habe meine Beschreibung hieran angelehnt: www . munichx . de/trinken/alter_ofen.php (Leerzeichen entfernen)]
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Beitrag  Dominic Hohensayn Do Mai 10, 2012 12:42 am

Dominic konnte es eigentlich immer noch nicht fassen. Es war keine Absicht gewesen. Wenn er abergläubisch gewesen wäre, würde er an so etwas wie Fügung glauben, aber das lag für ihn nicht im Bereich des Möglichen. Es war einfach ein irrsinniger Zufall. Da lebt man nach drei Jahren des ständigen Ortswechsels zwei Jahre lang wieder an einem festen Ort und entwickelt neue Routinen und plötzlich passiert so etwas Unvorhergesehenes. Man begegnet jemandem. Jemanden, den man nicht erwartet hätte. Es war sowieso Zufall, dass er in München hängen geblieben war. Hamburg wäre naheliegender gewesen oder Heidelberg. Aber da er gerne seine Rückzugsräume hatte, war es München geworden, wenn auch zufällig, wie so vieles in den letzten Jahren.
Er hatte jetzt aber genug über Zufälle nachgedacht. Genau genommen fünf Minuten lang. Jene fünf Minuten, die er vor der Kneipentür gestanden hatte. Das hatte ihm einige merkwürdige Blicke eingebracht, vor Allem, weil er er nicht so aussah, als ob er in die Kneipe gehörte. Er rückte die dicke Brille auf seiner Nase zurecht und trat schließlich ein. Er wusste intuitiv, wo er Alexander finden würde. Darüber schüttelte er den Kopf. Es war doch verrückt. Doch seine sonst leicht trüben Augen glänzten für einen Augenblick. Was für ein Irrsinn. Er hatte bis vor einer Stunde überlegt, noch abzusagen und jetzt ließ er sich ihm gegenüber nieder. "Hallo, Alex. Hast du lange warten müssen?" Er warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr. Eigentlich war er pünktlich. Oder hatte er sich in der Zeit geirrt? Das passierte ihm eigentlich nie, aber in Anbetracht der Umstände?
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Beitrag  Alexander Rose Do Mai 10, 2012 10:17 pm

Alexander hatte nie erwartet sich jemals in einer solchen Situation zu befinden. Sich mit einem Mann zu treffen, den man zum ersten Mal seit fünf Jahren sah, nach dem eine Beziehung mit ihm gescheitert war? Das würde wohl niemand erwarten. Und er hatte seit so langer Zeit nicht mehr an Dominic gedacht...
Genau in diesem Moment stand dieser vor ihm. "Nein." Alex räusperte sich. "Ich bin etwas zu früh gekommen." Er betrachtete seinen Gegenüber. Dominic sah so verändert aus, und gleichzeitig noch genauso wie bei ihrer letzten Begegnung. Er suchte nach Worten, doch anders als hatte er keine Ahnung, was er sagen sollte. Und so beschränkte er sich auf das Einfache: "Was möchtest du trinken?" Wie aufs Stichwort trat eine Bedienung an ihren Tisch und Alex orderte für sich selbst ein Bier.
Anschließend griff er nach einem der auf dem Tisch stehenden Bierdeckel und ließ ihn zwischen Daumen und Zeigefinger kreisen. Es gab seinen Fingern eine Beschäftigung und seinen Augen einen Fixpunkt. "Und", fragte er schließlich, "wie geht es dir momentan so? Was machst du jetzt?"
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Beitrag  Dominic Hohensayn Do Mai 10, 2012 10:39 pm

"Gutgut," erwiderte Dominic ein wenig zerstreut, als Alexander ihm mitgeteilt hatte, dass er nicht zu spät gewesen sei. Das beruhigte ihn. Gleich darauf trat die Bedienung an den Tisch. Sie wollte wissen, was er trinken wollte. Eigentlich eine typische Frage in einer Kneipe, allerdings war er gedanklich gerade ganz woanders. "Trinken, ja... ähm..." Er kratzte sich am Hinterkopf und bemerkte einmal mehr die kleine kahle Stelle. Wenn er eitel wäre, würde sie ihm wohl Sorgen bereiten. Gut, dass er das nicht war. Nach einigem Rumdrucksen brachte er ein "Dasselbe." hervor, sodass die Bedienung sich verabschiedete. Dominic sah währenddessen Alexander beim Spiel mit dem Bierdeckel zu. Er spürte plötzliches Verlangen nach seiner Pfeife, aber das Rauchverbot machte das illusorisch. Als er gefragt wurde, was er jetzt mache, rückte er erneut seine Brille zurecht. "Lehrstuhl für Materialkunde an der Blocksberguniversität. Und maßangefertigte Zauberstäbe..." Dafür hatte er schließlich studiert. Er war sogar gut gewesen, doch damals hatte ihm wohl der Ehrgeiz gefehlt, stattdessen war er im Schuldienst gelandet. Gefallen hatte es ihm nie. Und als plötzlich alles anders war, hatte er die Chance ergriffen, es auch wirklich alles sein zu lassen. "Und du?" Dominic hob zum ersten Mal wirklich den Blick und musterte Alexander. Der sah immer noch aus wie vor fünf Jahren. Er sah immer noch gut aus. Wenn Dominic in der Beziehung nicht leidenschaftslos gewesen wäre, hätte er Bedauern gespürt, denn er sah zweifellos älter aus als er war. Die Konzentration auf seine Karriere, die freiwillige Doppelbelastung, zehrte an seinem Körper. Sein Geist hingegen hatte immer noch nicht genug.
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Beitrag  Alexander Rose Do Mai 10, 2012 11:13 pm

Dominic wirkte sehr abwesend, als seien seine Gedanken überall, aber nicht hier. Wollte er nicht hier sein? Aber hatte er nicht das Treffen vorgeschlagen? Oder war Alex das selber gewesen? Irgendwie hatte es sich einfach aus ihrem Gespräch, oder eher aus den Pausen zwischen der peinlichen Stille ergeben. Er fragte sich, wo genau Dominic in Gedanken gerade war. Bei seiner Arbeit? Bei einem, bei seinem Freund? Wie wenig er über den anderen Zauberer inzwischen wusste, das war wirklich erschreckend.
Dominics Worte änderten das zumindest ein wenig. "Wow. Das hört sich ... toll an." Alex' Stimme passte zu seinen Worten, doch innerlich rasten seine Gedanken. Sein Gegenüber hatte es weit gebracht und sich seine Berufsträume erfüllt. Woher hatte er die Motivation genommen? Was hatte ihn vorher aufgehalten? Dominic blickte auf und rasch sah Alex wieder auf den Bierdeckel. Er wollte keine Emotionen zeigen, wollte nicht zeigen, wie verwirrt er war. "Ich hab aufgehört zu spielen und trainiere dafür jetzt die hiesige Quidditchmannschaft." Ja, am Höhepunkt seiner Karriere hatte er den Sport aktiv aufgegeben. Viele hatten ihn beglückwünscht und viele hatten über seine Gründe spekuliert, aber niemand hatte ihn danach gefragt. Und selbst hatte er nie darüber geredet. Zwei Jahre später hatte er dann ohne großen Wirbel das Amt als Trainer angetreten.
"Und, wie lange bist du schon in München?", brach schließlich eine der Fragen heraus, die ihn seit zwei Wochen beschäftigten. Wusstest du, dass ich hier bin? Bist du mir aus dem Weg gegangen? Hast du das Treffen arrangiert? All das schwang in seinen Worten mit, doch direkt aussprechen würde er diese Fragen nicht.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Do Mai 10, 2012 11:43 pm

Dominic machte eine wegwerfende Handbewegung, als Alexander meinte, es sei toll gewesen, was er momentan tat. Sicherlich, er fand es toll, er konnte in seiner Arbeit aufgehen, doch er war sich nicht so ganz sicher, inwiefern er wirklich etwas tolles tat. Eigentlich war es bloß Selbstverwirklichung. Dann beantwortete Alexander seine Gegenfrage. "Gut, dass..." Dominic hatte die beiden Worte nur gemurmelt, wahrscheinlich hatte sein Gegenüber die Worte nicht einmal gehört. Er war bei dem geblieben, was er liebte, wie konnte es auch anders sein, wenn man sein Glück gefunden hatte. Dominic hatte nie fiel für Quidditch übrig gehabt. War das ein Grund gewesen für das Ende? Hatte Dominic ihm gesagt, dass er Angst hatte, wenn er spielte? Oder hatte er ihn immer unterstützt? Er konnte sich nicht mehr so genau erinnern. Fünf Jahre... Das klang nicht so lang, aber es wirkte wie eine Ewigkeit.
"Ich bin seit zwei Jahren hier... War vorher hier und dort." Dominic spürte die Spannung. Er hatte mit diesem Mann zusammengelebt, er war sein Freund gewesen, als es anfing schien es trotz aller Unterschiede wie fürs Leben gemacht. Deshalb war es so komisch. Er wusste nichts mehr über ihn, was nicht mindestens fünf Jahre alt war. Dennoch spürte er ganz eindeutig, dass Alexander aufgebracht war. Die Chemie, wie man so sagte, schien noch zu stimmen. Aber warum war er aufgebracht? Dominic wurde nervöser. Sein Fuß trippelte. Doch was sollte er sagen, tun? Erzählen? "Zwei Monate hier, drei Monate dort... Wie ein Nomade. Dann hatte ich eine Berufsperspektive und irgendwann wollte ich wieder irgendwo daheim sein. Also habe ich einen Pfeil auf eine Landkarte geworfen und bin nach München gezogen." Er lächelte für einen Augenblick. Eigentlich untypisches Verhalten für ihn. "Außerdem kannte ich hier niemanden. Irgendwie war das verlockend... Man ist nie allein, aber immer für sich in so einer Großstadt, wenn man keine Kontakte hat." Die Bedienung brachte das Bier für sie beide. "Und du? Was hat dich hergebracht? Und wann?"
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Beitrag  Alexander Rose Fr Mai 11, 2012 10:07 pm

Sie waren so unterschiedlich. Vielleicht hatte es deshalb nicht funktioniert. Aber merkwürdigerweise war Alex Dominic ähnlicher geworden, nachdem sie sich nicht mehr gesehen hatten. Er hatte es kaum bemerkt, aber er hatte begonnen, erst zu denken und dann zu handeln, er hatte sich weniger offen präsentiert und nicht mehr mit jedem geredet, den er zufällig traf. Und er war definitiv nicht mehr immer so froh und gut gelaunt wie damals. Damals. Fast hätte er laut aufgelacht. Er war definitiv zu jung um so ein Wort auch nur in Gedanken zu benutzen.
„Zwei Jahre?“ In dieser Zeit musste man doch zumindest einmal den Namen des Quidditchtrainers der Stadtmannschaft gehört haben, oder? Andererseits interessierte Dominic sich nicht für den Sport. Vielleicht hatte er ja wirklich nichts gewusst. Und außerdem, warum hätte er ihm nur bis jetzt ausweichen sollen, beziehungsweise erst jetzt ein Treffen arrangieren sollen? Und warum unterstellte Alex es ihm überhaupt? Warum konnte er sich nicht einfach entspannen und das Treffen zumindest ansatzweise genießen? Er atmete tief durch.
Dominics Beschreibung, wie er München ausgewählt hatte, brachte ihn dann auch zum Schmunzeln. Das war so typisch. Er nickte bei der zusätzlichen Begründung. Das genoss er ebenfalls, auch wenn er inzwischen natürlich viele Leute kannte und seltener nur für sich war.
„Na dann, Prost.“ Alex trank einen Schluck, bevor er die Fragen beantwortete. „Hier bin ich seit etwa vier Jahren. Ich dachte, ich probiere mal was ganz Neues aus und außerdem erkennen mich hier unten viel weniger Menschen. Und…“ Und hier hat mich nichts an dich erinnert. „… und das Bier ist spitze.“ Um seine Worte zu unterstreichen, nahm er noch einen Schluck. Der ihm gleichzeitig auch den Mut für die nächste Frage gab. „Also, was sagt dein Freund dazu, dass du gleich zwei Jobs hast?“
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Beitrag  Dominic Hohensayn Fr Mai 11, 2012 11:01 pm

"Seit vier Jahren." Dominic war sichtlich erstaunt. Er trank einen Schluck Bier und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. "Man sollte nicht meinen, dass man sich in der Zeit nicht über den Weg laufen könnte, aber diese Stadt ist eben doch furchtbar groß. Und wenn man keinen Kontakt zur Community pflegt, bekommt man auch nicht mit, wer von uns hier was macht." Dominic hatte in der Tat zu keinem einzigen der Zauberer und Hexen in der Stadt Kontakt gehabt, wenn es nicht gerade um die Arbeit ging. Da blieb es nicht aus, dass er Alex auch nicht zufällig begegnet war.
"Mein Freund? Was der zu meiner Doppelbelastung denkt? Nun, der eine sagt, ich solle den anderen aufgeben und der andere sagt, ich soll den einen aufgeben, jeweils mit der Begründung, dass er meine Aufmerksamkeit exklusiv für sich haben will und das viel produktiver wäre. Aber eigentlich passen sie beide ganz gut zusammen, also warum aufgeben, nicht?" Er zuckte mit den Schultern. Es war eigentlich ganz gut, wenn man mit seiner Arbeit verheiratet war. Die war nicht so komplex wie eine Beziehung zwischen zwei Individuen... So wie damals. Dann trank er noch einen Schluck. Wieso hatte Alexander das gefragt? Zeigte er nur höfliches Interesse oder war das hier so eine Art abgekartetes Spiel? Dominics Misstrauen war geweckt, aber er war sich nicht sicher wieso und welches Spiel hier genau gespielt werden sollte. Er legte die Stirn in Falten. Wenn er die Regeln dieses Treffens aber richtig begriff, war er jetzt damit dran, eine Frage zu stellen. Nur welche? "Bist du öfter hier?" Eine banalere Frage war ihm wohl nicht eingefallen. Aber was war auch sonst drin? 'Bereust du, was passiert ist?' 'Denkst du manchmal an früher?' 'Hast DU jemand Neuen?' Wenn er ehrlich war, wollte er auf solcherlei Fragen erst einmal keine Antwort hören, allein der Gedanke an diese Frage bereitete ihm Unbehagen. Ob da noch was von früher war? Ein wenig eifersüchtig war er ja immer gewesen, weil Alexander sich immer so leicht anquatschen ließ und es deshalb ständig geschah. Aber das war lange her. Das konnte nicht so lang nachwirken.
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Beitrag  Alexander Rose Mo Mai 14, 2012 11:53 pm

"Jaa", antwortete Alex gedehnt und grinste dann. "Irgendwann habe ich Abstand gesucht, weil ich nicht ständig über Quidditch reden wollte. Wer hätte das jemals von mir gedacht? Ich war richtig schockiert von mir, als ich das gemerkt habe." Nicht dass er außerhalb seines Jobs keinen Kontakt zu Zauberern gehabt hätte. Aber er hatte sich auch mit Muggeln getroffen oder hatte sich mit Leute geredet, die kein Interesse an dem Sport hatten - wobei letztere schwer zu finden gewesen waren. Selbst der hartgesottenste Quidditchverachter machte meist eine Ausnahme, wenn er vor einem ehemaligen Topspieler und jetzigem Trainer stand.
Dominics Antwort auf seine Frage sagte ihm zwei Dinge. Einmal dass der andere offensichtlich nicht einmal beinahe in einer Beziehung war. Und dass ihm die Frage nicht gefallen hatte. Nun ja, sie war auch nicht besonders durchdacht gewesen, aber das zeigte nur, dass Alex sich langsam etwas wohler fühlte. Er beschloss Dominics Unmut fürs Erste zu ignorieren und später über die nähere Bedeutung seiner Reaktion nachzudenken.
"Manchmal. Es ist so ein bisschen wie ein Geheimversteck, wenn ich keinem anderen Zauberer über den Weg laufen möchte." Nach einem Moment fiel selbst Alex auf, dass das unglücklich formuliert war, so als wolle er nicht mit Dominic gesehen werden, und rasch fügte er hinzu: "Hier ist man einfach ungestört. Keine dummen Blicke, keine dummen Fragen, und man kann sich auf sich konzentrieren."
Es war sein kleines Geheimversteck und doch hatte er es dem anderen Mann ohne zu Zögern als Treffpunkt vorgeschlagen. Wahrscheinlich bedeutete das etwas. Dass er mit Dominic seine Privatsphäre teilen wollte oder dass er ihm noch immer vertraute oder so etwas in der Art. Oder vielleicht hatte er auch einfach in Ruhe mit ihm reden wollen. Er war sowieso der Meinung, dass diese Psychologie in alles zu viel hineininterpretiere.
Er nahm noch einen Schluck Bier. "Also, maßangefertigte Zauberstäbe. Hast du noch deinen alten oder dir auch einen selbst gemacht?", fragte er dann ehrlich interessiert.
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Beitrag  Dominic Hohensayn Di Mai 15, 2012 9:36 pm

Dominic blickte erstaunt auf, als Alexander ihm erzählte, dass er Abstand zu den ganzen Quidditch-Begeisterten gesucht hatte. War das wirklich noch sein Alex? Er nahm die Brille ab und wischte sie mit einem Tuch sauber. Normalerweise reinigte er sie mit dem Zauberstab, aber für Notfälle, also den Aufenthalt in der Muggelwelt, hatte er immer ein Brillenputztuch dabei. Er setzte sie wieder auf, rückte ein wenig daran herum und betrachtete sein Gegenüber ein wenig genauer als er sich das bisher verdruckst versagt hatte. Er sah immer noch danach aus. Er klang aber ganz anders. Aber wenn er ehrlich war, gefiel ihm, was er hörte. Und er... Das war eine komische Wendung, aber es fühlte sich auch nach der Klippe der ersten Worte noch so an wie er. Dominic schüttelte den Kopf.
Nachdem er geschlossen hatte, trank Dominic langsam von seinem Glas. "Ich weiß schon, was du gemeint hast. Das war nicht halb so missverständlich, wie du gedacht hast. Aber danke, dass du auf mein Ego Rücksicht nehmen willst." Kurz schenkte er Alexander ein Lächeln, eins von den ehrlichen, freundlichen. "Ich war aber auch ein wenig schockiert gerade eben, als du meintest, du wolltest ein wenig Abstand vom Quidditchtrubel." Er legte den Kopf schief. "Manchmal hatte ich das Gefühl, du wolltest auf deinem Besen sterben, nachdem deine Mannschaft gewonnen hat... Aber irgendwie ist es doch saukomisch." Dominic schüttelte den Kopf. "Du nimmst Abstand von deinem Job, ich stürze mich hinein. Du hast nicht zufällig mittlerweile deine Haushaltszauber drauf, sodass nicht irgendwas kaputt geht, oder?"
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Beitrag  Alexander Rose Do Mai 24, 2012 11:37 am

Als Dominic lächelte, spürte Alex gleichzeitig Freude und Bedauern. Freude, weil das Lächeln seinen Dominic zurückbrachte. Und Bedauern, weil es nicht mehr sein Dominic war. Langsam hörte der Bierdeckel in seiner Hand auf sich zu drehen. Es waren fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre ohne den geringsten Kontakt. Die Person vor ihm war quasi ein völlig Fremder. Dies war bisher der einzige halbwegs entspannte Augenblick in ihrem Treffen. Konnte es wirklich sein, dass er die Trennung bereits bedauerte, dass er die vergangenen Jahre einfach überspringen und dort weitermachen wollte, wo sie eine funktionierenden, schöne Beziehun gehabt hatten? Er schaute seinem Gegenüber in die Augen, in denen noch der Rest des Lächelns zu erkennen war. Und die Antwort war ja. Vielleicht war es dumm, unüberlegt, unmöglich. Aber er wollte den Mann vor sich wieder lieben.
Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, und rasch richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch. So wie er Dominic kannte, würde er auf jeden Fall länger brauchen, selbst wenn er heute noch zu der gleichen Einsicht kam. "Hey, was erwartest du von mir? Demnächst fragst du mich wahrscheinlich noch, ob ich inzwischen Nudeln kochen kann, die nicht anbrennen!" Er grinste und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Und was Qudditch betrifft, wer weiß, vielleicht werde ich langsam erwachsen. Ich habe mal gehört, dass das den meisten irgendwann passiert." Er sah Dominic an. "Was meinst du, könnte das eine Möglichkeit sein?"
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Beitrag  Dominic Hohensayn Fr Mai 25, 2012 3:30 am

"Ich weiß nicht, ob ich dir gleich die Nudeln zutrauen sollte, aber mein Vater schwört auf Kochbeutelreis. Den würde ich dir vielleicht zutrauen. So für den Anfang, um dich nicht zu überfordern." Dominic schüttelte den Kopf. "Eine aufgeräumte Wohnung würde mich schon genug schockieren, es muss schließlich irgendwas im Universum geben, was ewig und beständig ist." Dominic lächelte, jetzt spöttisch. Irgendetwas hatte sich gerade im Gespräch geändert und was es auch immer war, es löste Unbehagen bei Dominic aus. Darauf konnte er gar nicht anders als mit Spott zu reagieren. "Das beantwortet wohl auch die Frage, ob du erwachsen geworden bist. Ich vermute, du bist älter geworden, zumindest wäre das nur logisch, wenn du nicht über einen Zeitumkehrer verfügst. Das glaube ich aber nicht, soweit ich weiß gibt es davon weltweit keinen, der nicht in den Händen einer Behörde ist und selbst dort sind sie knapp bemessen. Da wirst ausgerechnet du keinen besitzen." Dominic schüttelte den Kopf. "Aber eine Möglichkeit... Ja, doch. Sicher ist das möglich. Aber ich weiß es nicht. Du hast oft genug selbst gesagt, dass ich nie jung war. Wie soll ich da erkennen, das jemand erwachsen geworden ist? Und selbst wenn: Spielt das eine Rolle? Das führt natürlich von der Frage weg, aber eigentlich... Naja, es führt zumindest zur komplizierteren Frage."
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Beitrag  Alexander Rose Mi Mai 30, 2012 10:08 pm

Alex lehnte sich leicht zurück, während Dominic mit unverhohlenem Sarkasmus seine Worte analysierte. Er musste sich eingestehen, dass der Spott nicht mehr so einfach an ihm abprallte wie früher. Dominic ohne Zynismus wäre nicht Dominic, aber sie hatten sich gerade erst wieder getroffen. Irgendwie hatte er auf eine Gnadenfrist gehofft, vor Allem nach dem, was er sich gerade eingestanden hatte - und was eigentlich seit fünf Jahren schon so war.
Bevor er reagierte, nahm er noch einen Schluck Bier. Das gab ihm die Zeit, jede Spur Enttäuschung oder Aufgewühltheit aus seiner Stimme und seinem Gesicht zu verbannen. "Tja, vielleicht hast du recht. Vielleicht ist es egal, ob ich erwachsen werde. Ob ich mich ändere. Aber..." Er zögerte kurz, machte dann aber weiter. "Meine Mutter sagte immer, dass man erwachsen wird, wenn man beginnt, Entscheidungen und Taten zu bereuen. Und das habe ich nie vorher. Also, ob es nun wichtig ist oder nicht, anscheinend bin ich tatsächlich erwachsen geworden." Er sah Dominic direkt an, dann wandte er den Blick ab und lachte leise.
"Gott, das klang selbst für mich nicht wie ich. Ich glaube du färbst ab." Er schüttelte grinsend den Kopf, dann sah er seinem Gegenüber erneut in die Augen. "Wäre schön, wenn das auch anders herum der Fall wäre."
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Beitrag  Dominic Hohensayn Do Mai 31, 2012 11:15 pm

"Dass ich abfärbe war nie eine meiner besseren Eigenschaften. Eigentlich warst du dagegen immer immun. Du glaubst gar nicht, wie mich das manchmal geärgert hat," erwiderte Dominic versöhnlicher. Es war ihm nicht entgangen, dass er Alex getroffen hatte und sofort tat es ihm leid. Er versuchte, etwas Aufbauenderes zu sagen und bemühte sich dabei insbesondere, den oberlehrerhaften Ton bleiben zu lassen, der ihm anhaftete. "Ob du abfärbst... Ich weiß es nicht, sag du es mir. Ich hab das mit der übermäßigen Selbstreflexion vor einiger Zeit drangegeben, das ist auf Dauer viel zu anstrengend. Vielleicht ist das ein Zug von dir... Aber ich habe nie gesagt, dass es egal wäre, dass du dich änderst." Er schüttelte den Kopf. "Wir sprachen vom Erwachsenwerden und ob das ein Wert sei, gut oder schlecht. Und du wirst mir zustimmen, dass ich das nicht gut entscheiden kann. Ich kann Kinder noch nichtmal ausstehen, zumindest diese kleinen, schreienden, stinkenden. Ich war nie Kind und hatte eigentlich erst vor, wieder eins zu werden, wenn ich es nicht mehr bemerken kann, weil ich senil bin." Er holte tief Luft. "Ich glaube, ich rede mehr, nochwas, was von dir abgefärbt haben könnte. Weißt du..." Dominic legte die Stirn in Falten und dachte einen Augenblick nach. "Es kommt nur drauf an, ob du es für wichtig hältst oder nicht. Und wenn du meinst, dass es wichtig ist, Dinge zu bereuen, dann ist das doch in Ordnung. Darin bin ich auch ganz groß. Grad im Moment bereue ich es, dass ich gerade gemein zu dir war."
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