Marlon/Dominic - Versöhnung oder sowas in der Art

Mit aller Macht musste sich Marlon das Lachen verkneifen, als er sah, wie Dominics Ohren langsam rot anliefen. Langsam bekam der Junge vor ihm sicher einen Anfall. trotz des großen Dranges zu lachen, blieb der kleine Italiener nach außen hin kühl und reserviert. Langsam musste er sich auch mal überlegen, was er den machen würde, wenn Dominic wirklich weiter gehen würde. So wirklich sicher war er sich da nicht. Er stand zwar auf Mädchen, doch er konnte nicht von sich sagen, dass er einen Abscheu dagegen hatte. Nur seine Familie würde ihn umbringen. "Tja was wäre dann.....? Das musst du mir sagen! Du bist hier der Schwule, ich hatte noch nie was mit einem Jungen......bis jetzt." Die letzten 2 Worte betonte er absichtlich deutlich. Langsam machte ihn das ganze wirklich neugierig.

Neugierig darauf, wie man Dominic nun einschätzen könne. Wie weit Dominic gehen würde. Wie er persönlich in dem Moment handeln würde. Und ganz plötzlich auch noch neugierig auf etwas anderes. Etwas, worüber er vorher noch nie nachgedacht hatte. Wie es wohl wäre.... "Aber wie ich deinem Gerede hier entnehmen kann, hört sich das ganze in deinen Ohren aber doch gar nicht mal so schlecht an. Dazu hast du bis jetzt zumindest noch gar nichts gesagt. Was wäre denn nun, wenn du eine Chance hättest? Auf die Antwort warte ich nun schon ne Weile." Der Blauäugige zog die rechte Augenbraue hoch und sah Dominic erwartungsvoll an. Man musste doch endlich mal ne klare aussage aus ihm herausbekommen. Solche Probleme hatte er beim Durchschaue von Menschen noch nie gehabt. Wo war nur der Zauberstab, wenn man ihn brauchte?

"Wieso muss ich dir das sagen? Es geht in dem Fall schließlich nicht um mich und um das was du willst, was du fühlst. Da kann ich nicht wirklich was zu sagen, oder? Ich kann nicht in deinen Kopf hineingucken." Dominic schüttelte mit dem Kopf. "Wie gesagt, ich spare mir gern müßige Spekulationen. "Wer weiß... Vielleicht weiß ich es selbst gar nicht so wirklich, weil ich Angst habe, von dir wieder niedergeschlagen zu werden." Dominic lachte kurz freudlos auf. "Vielleicht will ich es aber auch und weiß es noch nicht, weil ich mit der Situation nicht umzugehen weiß. Vielleicht weiß ich es aber auch und will einfach auf Sicherheit spielen, weil ich mir nicht sicher bin, was du aus der ganzen Situation machst und ich zu misstrauisch bin, das Ganze unbefangen anzugehen." Er grinste ziemlich schief. "Wie du siehst, muss ich hier mit ziemlich vielen Unsicherheitskonstanten operieren, an denen allein du was dran ändern könntest. Vielleicht beunruhigt mich das..." Er machte eine Pause und schob mit leisem unsicheren Unterton "...oder ich spiel die gleichen Psychospielchen wie du." hinterher.
Dann atmete Dominic einmal durch, bevor er weitersprach. "Jedenfalls kann ich nicht allzu viel sagen, wenn es so viele Dinge zu bedenken gibt, oder? Ich muss das ja erst einmal alles durchdenken und ob ich da zu befriedigenden Ergebnissen komme, weiß ich nicht. Ich fürchte aber, das führt zu nicht, weil letztendlich alles an einer unberechenbaren Variable hängt, nämlich dir. Also wieso sollte ich unnötige Risiken eingehen, indem ich was sage? Ich habe dir sowieso schon mehr erzählt als die meisten unserer Mitschüler sich vorstellen könnten."

"Oh mein Gott ich wer dich sicher nicht vermöbeln. Das vorhin war mehr...Reflex...aber darum geht es jetzt nicht! Und wie kommst du darauf, dass ich Psychospielchen spiele?" schob er dann scheinheilig hinterher. "Vielleicht bin ich ja neugierig und habe einfach nur Angst, was daraus werden könnte. Vielleicht will ich aber unbedingt und weiss nur nicht ob ich dir trauen kann, weil mich meine Familie sonst umbringt. Kann auch sein, oder?" Langsam musste der kleine aufpassen, dass ihm die Situation nicht über den Kopf wuchs. für gewöhnlich wäre er davon ausgegangen, dass Dominic wollte, so wie er sprach. Doch bei ihm konnte er sich da nicht sicher sein. Und aus irgendeinem Grund war er sich auch immmernoch nicht sicher, was er eigentlich bezwecken wollte. Wollte er nun, dass Dominic ihn einfach küsste oder so etwas? Und wenn erdas täte, was würde er dann machen? und wieso zum Teufel legte er es eigentlich darauf an?

Er konnte ehrlichen Herzens von soch sagen, Dominic nicht attraktiv oder so zu finden, also war diese Befürchtung auszuschließen. Aber was sollte das ganze dann eigentlich? Doch im Moment war er zu weit drinn, um plötzlich einenRückzieher zu machen. "Du machst das ganze aber auch schrecklich kompliziert. Andere hätten sicher schon längst irgendwas gemacht,....oder getan... Und ganz nebenbei, bin ich hier der mit den Risiken. Schließlich bist du schon schwul und in schwierigen Verhältnissen großgeworden bist du auch nicht, was hättest du also zu verlieren? Ich könnte mir das garnicht leisten hier zu einem Junge zu sagen 'küss mich' oder so. Mich könnte das ne Menge kosten." Hatte er das gerade wirklich gesagt? Jetzt wuchs ihm das ganze wirklich über den Kopf. "...Also wenn ich so etwas täte....."

Dominic blickte sich langsam um. "Also wenn du mich fragst, riskierst du dabei nicht allzu viel. Ich sehe grad niemanden, der uns beobachtet und der dich daheim verraten könnte. Die Schüler hier halten dicht, meine Eltern wissen nämlich auch von nichts. Bliebe nur noch ich, aber... Weißt du, ich denke, ich bin ein wenig pikiert, dass du mir unterstellen würdest, ich würde dich mit so etwas bloßstellen wollen. Wieso sollte ich mit anderen Leuten das machen, was Anaximander mit mir gemacht hat?" Dominic schüttelte den Kopf. "Aber ich vermute, es geht auch weniger um diesen Punkt." Dominics Blick wurde nachdenklich und ruhte ungewohnterweise wieder auf Marlon.
"Ich mache es nämlich nicht unnötig kompliziert. Ich habe bis zu einem gewissen Punkt mit offenen Karten gespielt, du hältst mich immer nur hin, als ob du Angst vor irgendwas hättest. Wenn ich dann Klarheit von dir einfordere, bekomme ich den Ball immer nur zurückgespielt. Außerdem ist man schwul oder nicht, das wird man nicht... Aber das nur am Rande." Dominic seufzte. "Das macht es jedenfalls nicht leichter, mit dir umzugehen. Aber ich fürchte, wir könnten uns noch endlos im Kreis drehen, denn das, was ich gesagt habe würde dir sicher auch nur dazu dienen, eine schlaue Erwiderung von dir zu geben, nicht wahr? Darauf müsste ich dann wieder eine Erwiederung finden. Regressus ad infinitum." Er löste die Arme von seinen Knien. "Die Frage ist, ob wir damit weitermachen oder ob wir uns was anderes überlegen, nicht wahr? So sehr ich einen Diskurs zu schätzen weiß... Vielleicht redest du ja doch mal Klartext, statt hier den Sophisten zu spielen." Mit diesen Worten beugte er, wenn auch sichtlich unsicher, ob er das tun sollte, seinen Kopf zu Marlon herüber und berührte dessen Lippen.

Wüsste Dominic doch nur, wie falsch er lag. Hier waren sicher Leute, die INteresse daran gehabt hätten, Marlon öffentlich als Schwul hinzustellen oder so, egal ob er das war oder nicht. Und vor seiner Familie konnte man sowieso nichts verheimlichen. Die würden schrecklich reagieren. Gar nicht auszumalen, was sein Großvater oder seine Tante tun würde, wenn man sich erzählen würde, der Mondgolderbe hätte etwas mit einem anderen Jungen gehabt. Vor allem dramatisierten die Leute in den höheren Kreisen immer so gerne. Sie würde sicher schon aus diesem Gespräch ein Verhältniss machen. Gerade wollte er dann etwas sagen, al sich Dominic dann plötzlich zu ihm rüber beugte. //Und was wird das jetzt?// der Juge konnte sich nicht vorstellen, dass Dominic nun wirklich das tuen würde, was nun kommen sollte. gerade wollte er ansetzen ihm Antwort zu geben, da spürte er plötzlich Dominics Liooen auf seinen.

//Was? Macht er das jetzt wirklich?...Un...Und jetzt? Was mach ich bitteschön jetzt mit meiner großen Klappe?// eine Weile tat er einfach nichts. Er war sich einfach nicht sicher, wie er nun handeln sollte. Wieso bei Merlin hatte er es auch darauf angelegt? Was versprach er sich davon? einegntlich war ja klar, dass die ganze Unterhaltung auf so etwas hinauslief, warum hatter er sie dann geführt? //Oh ja genau! Du wolltest sehen, wie weit er wirklich geht! Na da hast du's!// langsam löste er sich aus seiner Paralyse und begann einfach richtig zu küssen. Nun war es eh schon so weit und nun hatte er auch nicht mehr wirklich viel mehr zu verlieren.

Dominic war nicht wirklich enttäuscht, dass Marlon nicht darauf reagierte. Er war nicht wirklich scharf gewesen auf das, was er getan hatte. In erster Linie hatte er das aus logischen Erwägungen und einer gewissen Müdigkeit heraus getan, um den heißen Brei herumzureden. Er wollte sich schon wieder zurückziehen, als Marlon doch darauf einging und auch wenn Dominic grundsätzlich eigentlich ein Problem damit hatte, andere Menschen zu berühren oder berührt zu werden, musste er zugeben, dass das hier spaßiger und angenehmer war, als er erwartet hatte. Er gab sich dem Spiel noch einige Augenblicke hin, dann löste er sich wieder von Marlon, das Rot in seinen Ohren jetzt leuchtend in der Nacht. Er schlang die Arme wieder um seine Knie und blickte Marlon schief an.
"Damit wäre das beantwortet. Wir hätten geklärt, was ich machen würde und was du machen würdest. Hat dir das jetzt irgendwas gebracht? Bist du schlauer als vorher? Hast du irgendwas über dich oder mich erfahren, dass dich weiterbringt? Und vor allen Dingen: Bekomme ich jetzt endlich auch mal eine Aussage von dir, die nicht aus Ausweichen besteht, sondern in der Wahrheit steckt?" Er blickte Marlon immer noch an, auch wenn ihm das nicht so leicht fiel und er gegen den Drang ankämpfte, in eine andere Richtung zu schauen.

eine kurze Weile hielt der Kuss noch an und zu seiner Überraschung musste marlon sich eingestehen, dass es auf jeden Fall nicht schlimmer war, als ein Mädchen zu küssen. Von ihm aus hätte das ganze auch ruhig noch weiter gehen können, doch dann brach Dominic ab und setzte sich wieder hin. "Wow...so viel dazu.... War mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob du das wirklich machen würdest. Irgendwie blick ich bei dir nämlich nicht durch. Aber so schlimm fand ich's nicht. Nicht wirklich schlimmer, als ein Mädchen zu küssen." dann seufzte er "Du willst also unbedingt Antworten. Was ich getan hätte, wenn du etwas getan hättest, hast du ja eben gesehen. Ich habe es aber bis eben selbst nicht gewusst."

"Ich war mir auch eben wie gesagt die ganze Zeit nicht sicher, ob du wirklich etwas machen würdest und eigentlich wollte ich das herausfinden. Ich persönlich bin esübrigens gewohnt, bei heiklen Themen in Flockeln zu sprechen, da in meiner Situation jedes falsche Wort gegen mich verwendet wird. Das kannst du sicher nicht nachvollziehen, da du zum glück 'normal' aufwachsen konntest. Aus diesem Grund, darf das auch niemand erfahren, da meine Familie, ich weiss nicht ob du schon mal Gerüchte oder so gehört hast, aber sie sind auf jeden Fall recht schwierig." //Schwierig? Eine Familie, die dich für so etwas extrem bestrafen oder dir weitaus schlimmere dinge antun würde, ist wohl etwas mehr als schwierig!// "Übrigens, zur Frage ob mir das was gebracht hat. Ich weiss nicht recht in wie fern mir oder dir das was gebracht hat, aber ich fand es eigentlich recht schön. Du nicht? Und immerhin wissen wir nun beide, was abläluft, wenn du dich ausprobieren möchtest." der letzte Satz ging in einem kurzen Schmunzel unter, daszwar wieder leicht sarkastisch, keineswegs aber spöttisch war.

"Hab ich mir gedacht, dass du genau so wenig wusstest, was du tun sollst wie ich," murmelte Dominic kurz, bevor er Marlon weiter zuhörte. Dabei blickte er einen Augenblick ins Feuer, wandte sich dann aber wieder Marlon zu, um ihm weiter zuzuhören. Seine Ohren beruhigten sich langsam wieder und nahmen nach und nach wieder eine normale Farbe an. Als Marlon mit seinen Worten geendet hatte, ließ Dominic sich vorsichtig nach hinten sinken. Er fand seine Embryonalhaltung zwar eigentlich ganz bequem, aber mit der Zeit verkrampfte sich sein Körper dabei dennoch. Er streckte sich ein wenig und blieb dann einfach so liegen, während er überlegte, was er sagen sollte.
"Ich kenne die ein oder andere Gruselgeschichte... Reinblütergesocks... Man mags kaum glauben, dass es so beschränkte Familien noch gibt, aber manchmal hat man sogar das Gefühl, dass das eher die Regel als die Ausnahme ist." Er schüttelte den Kopf. "Wenn's dich beruhigt: Ich werde ganz sicher nichts erzählen, also mach dir keine Sorgen. Hab ich ja nix von. Handel ich mir nur Schwierigkeiten mit ein." Dominic erwiderte dann Marlons Schmunzeln. "Ich kann auch nicht klagen, aber glaub mir, das war keine Frage des Ausprobierens... Das war mehr die einzig mögliche Konsequenz, um das schreckliche Herumgelaber und gegenseitige Belauern zu beenden. Sonst hätten wir noch in drei Tagen hier gesessen."

"Jaaa...das dachte ich mir schon, dass du schon was von ihnen gehört hast. du kannst dir also vorstellen, wie groß meine Schwierigkeiten wären, wenn die in Wien das herausbekommen würden. Die verstehen wirklich keinen Spaß, wenn's um den Ruf der Familie geht und ihren Zorn will man lieber nicht erregen. Und deshalb hatte ich eben Angst, denn hier auf der Schule gibt es auch genug Leute, die Interesse daran hätten, den Ruf der Familie zu zerstören." Er musste kurz an Leonard denken. Der hätte sicher Spaß daran gehabt. "Da bin ich echt beruhigt, dass du nichts sagst." //sonst hättest du wohl mitbekommen müssen, wie gut ich wirklich in Mentalzaubern bin. Wäre sonst für uns beide gefährlich geworden//

"Aha? Also wolltest du mir nur das Maul stopfen?" meinte der kleine Blonde ein wenig sarkastisch. "Naja es hat fürs erste auf jeden Fall geklappt. Heisst aber nicht, dass ich jetzt ruhig bin. Da muss du mir das Maul wohl länger stopfen." hatte er das grad echt gesagt? Das war praktisch noch ne Einladung! Andererseits, sollte Dominic das wirklich tun, was Marlon bezweifelte, hätte er nun auch nicht mehr groß zu verlieren. Er selbst dachte sich dabei jedenfalls nichts, denn abgesehen davon, das ihm der Kuss eigentlich gefallen hatte, sah er keine Anzeichen, schwul zu sein und selbst wenn, wäre das einzige Problem daran für ihn gewesen, dass er Angst vor seiner Familie hatte. Eine Identitätskrise oder so befürchtete er da eher nicht, sondern er würde damit super klar kommen. Aber da er ja eh noch auf Mädchen stand, war das für ihn auch kein Thema. Wieder sah er zu Dominic und grinste ihn an.

"Wie gesagt, hätte ich nichts von. Außerdem gehen mich eure Reinblüterklüngel so gar nichts an. Meine Familie hält sich da seit mittlerweile knapp 300 Jahren raus, da werde ich bestimmt nicht anfangen, da mitzumischen. Da will ich nichts mit zu tun haben, das Leben ist auch schon ohne solche kleinlichen Fehden anstrengend genug." Dominic zuckte mit den Schultern. Bei Marlons Sarkasmus horchte er auf.
"Ja, sowas in der Art. Außerdem war ich schon ein wenig neugierig, wie du reagieren würdest. Davon mal abgesehen, dass hier jeder Bescheid weiß, ist das nämlich kein Thema." Dominic lachte rauh. "Aber wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast annehmen, du hättest Gefallen dran gefunden. Gar keine Angst, dass es dir zu sehr gefallen könnte und ich meine Meinung über dich ändere? Am Ende müsstest du deiner Familie gleich zwei furchtbare Nachrichten überbringen... Schwul und mit nem Halbblüter zusammen... Also sei lieber vorsichtig mit deinen Wünschen."

"Vielleicht.....ein wenig" schmunzelte der Kleine scheinheilig vor sich hin. "Ach was. Ich weiss zumindest, das ich auch auf Mädchen stehe und selbst, wenn dem nicht so wäre, ich hätte Perönlich da kein Problem mit. Hast ja vorhin mitbekommen, was für ein Hoffnungsloser Optimist ich bin und sowas könnte mir sciher nicht die Laune verderben. Das einzige, was mich störe würde, ist eben, dass meine Familie mich umbringen würde, aber da ich in Okklumentik ziemlich gut bin, ist das eigentlich auch kein Problem. Die kriegen nichts aus mir raus!" Wieder grinste der Blonde. "Soviel zum Thema Angst vor dem was sein könnte. Aber wieso fragst du? Hast du etwa Angst vor noch einem?" lächelte Marlon etwas spöttisch, aber trotzdem auf eine nette Art.

Dominics Blick wurde forschend, während er Marlon bei seinen Ausführungen beobachtete. Dann wog er eine Antwort ab. Damit ließ er sich einige Augenblicke Zeit. "Nein, nicht wirklich. Ich gebe mich da auch keinen Illusionen hin, dass da irgendwas draus erwachsen würde. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich dich dafür überhaupt erträglich genug finden würde. Und schließlich..." Dominic klang ein wenig verlegen. "...auch ein wenig Sorge darum, ob du nicht einfach den Mund viel zu voll nimmst, um dich zu profilieren... Oder was weiß ich was." Dominic zuckte mit den Schultern.
'Aber ich für meinen Teil hätte da jetzt Bock drauf, Hohensayn.' 'Oh Wunder.' 'Und jetzt bin ich dran.' Dominic schob sich immer noch liegend ein wenig näher an Marlon ran. "Dann beweis doch mal, wie tapfer du bist." Er streckte Marlon für einen kurzen Augenblick die Zunge raus.

"Jaja immer scön auf mich abwälzen hä? Und was heisst hier erträglich genug?" Eigentlich fühlte sich Marlon seltsam dabei, selbst anzufangen, doch er war immernoch der Meinung, das das keinen Einfluss auf ihn hatte. Und wenn er vorher schon nen Jungen küssen konnte, konnte er das nun auch. //War ja eigentlich genauso wie mit nem Mädchen. Und das muss ja nichts heissen. Ich weiss ja, wie ich ticke! Aber wer zu Teufel ist das da iegentlich vor mir? Kommt mir nicht mehr wie Dominic vor. Hmmm..... ach egal jetz!// "Dann pass mal auf!" er beugte sich zu dem Jngen, der imzwischen näher an ihn herangerückt war, runter und presste ihm seine Lippen auf den Mund. Daraus wurde ein leidenschftlicher Kuss, wie er ihn sonst nur Mädchen gab. Mittendrin vergas er sogar kurz, dass Dominic kein Mädchen war. Einen kurzen Moment überlegte er sogar, die Zunge zu benutzen und setzte kurz auch dazu an, doch dann war ihm das doch zu viel und er machte einfach normal weiter.

Dominic kam nicht umhin, ein wenig erstaunt festzustellen, wie gut ihm das eigentlich gefiel, was er und Marlon machten. Und zwar so gut, dass er das Denken auch endlich einfach abstellte. Dabei spürte er allerdings dann auch, dass er eigentlich ziemlich müde geworden war. Ohne noch etwas zu tun oder zu sagen, nachdem die beiden Jungen ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten, schliefen sie am Lagerfeuer liegend nebeneinander ein.

Ein Sonnenstrahl in seinem Gesicht weckte Dominic. Ein wenig irritiert schlug er die Augen auf, denn mehrere Dinge schienen ihm nicht zu stimmen. Erstens war der Boden unheimlich hart. Zweitens lag er nicht in einem Schlafsack. Drittens war kein Zeltstoff zwischen dem Sonnenstrahl und ihm. Viertens fröstelte es ihn ein wenig, obwohl er sich zusammengerollt hatte. Wenn man von seinem Rücken einmal absah. Der fühlte sich fünftens merkwürdigerweise warm an und war sechstens gegen etwas Weiches gelehnt, das atmete. Dominic fuhr zusammen, wie meistens, wenn er sich berührt fühlte. Dann richtete er sich abrupt auf und blinzelte in die Sonne. Als er einigermaßen wach war und den Durchblick gewonnen hatte, sah er Marlon neben sich gelegen. "Was geht hier eigentlich vor?" Während Dominic sich streckte, um seine steifen Glieder wieder funktionsfähig zu bekommen, tröpfelte die Erinnerung der Nacht wieder in seinen Kopf ein. Leise stöhnte er und schüttelte den Kopf. Hatte er das wirklich getan, an das er sich zu erinnern vermeinte? Er musste echt von Sinnen gewesen sein. Da hatte er sich ja ein ordentliches Süppchen eingebrockt. "Morgen," brummelte er in Marlons Richtung, weil er sich einbildete, eine Regung beim Anderen bemerkt zu haben.

Ein wenig zuckte der kleine Italiener zusammen, als er bemerkte, wie sich etwas, oder jemand, plötzlich auf ihm zu regen schien und dann aufstand. Wie alles, was er morgens früh, wenn er eigentlich noch halb im Schlaf war, bemerkte, irgnorierte er auch das gekonnt. Er versuchte, wie jeden Morgen einfach alles auszublenden und noch weiter zu schlafen, doch dann erklang eine Stimme neben ihm "Morgen". //Oh halts Maul du Volltrottel, wer auch immer du bist!// Sein Standardgedanke, wenn ihn morgen jemand aufweckte, egal, ob es der Butler früher, die hauselfen jetzt, seine Eltern, seine Großeltern, die Lehrer, oder sonst jemand oder etwas war. Doch nun erkannte er, dass es Dominic war, der ihn aufwekte und plötzlich fiel iihm ein, warum das so war, genau wie, warum er unter freiem Himmel war. Genau sie hatten sich geküsst und waren zusammen eingeschlafen. Das vorhin auf ihm, musste Dominic gewesen sein.

"Morgen" murmelte er, kaum verständlich wärend er sich reckte und noch halbtot afstnad, wobei er sich wie jeden Morgen anstrengen musste, in seiner Müdigkeit nicht umzufallen. Wusste man es nicht besser, hätte man ihn für einen Zombie oder so etwas halten können, aber das war bei ihm morgens Nomalzustand. Langsam kam er dann aber zu sich und nahm nun langsam wieder alles wahr. Anscheinend schliefen alle anderen noch - zum Glück! - Man hätte sonst sehen können, wie er und Dominic gerade zu im Schlaf "gekuschelt" hatten. Zumindest dachte der kleine, dass es so war. Zu seiner eigenen Verwunderung, hatte er persönlich das alles, was passiert war, wenn er so darüber nachdachte, ziemlich schön gefunden. Doch er war sich sicher, dass das nichts zu bedeuten hatte. "Ohje, das war ja mal ne Nacht." schmunzelte er Dominic an.

"So könnte man es auch ausdrücken," murmelte Dominic, der umständlich auf die Beine gekommen war und nun unter leisem Ächzen begann, sich noch einmal ordentlich durchzustrecken, denn irgendwie schmerzte ihn sein Rückgrat. "Das wird sich nie wieder ordentlich einrenken," murrte er vor sich hin und blickte sich dann um. Die Zelte der anderen Schüler standen ein wenig abseits, wirkten allerdings noch sehr friedlich, als ob deren Bewohner noch friedlich schlummerten. "Glück gehabt, schlafen offenbar noch alle." Er runzelte die Stirn.
"Hebe wird Augen machen, wenn mein Schlafsack noch zusammengerollt im Zelt liegt." Er zupfte an seinem Pullover herum. "Irgendwie ein wenig klamm." Dominic schüttelte sich und betrachtete die kalte Feuerstelle. "Und kein Zauberstab." Er wandte sich Marlon zu. "Und jetzt?"

"Naja....ich kann leider kein Feuer machen. Nicht ohne Streichhölzer oder Zauberstab. Da muss man sich wohl was anderes einfallen lassen, damit es wärmer wird. ..... Vielleicht gehn wir auch einfach in die Zelte, bevor die anderen aufwecken. Ist ja eigentlich noch sehr früh und die schlafen sicher noch ne Weile." Weter musste er darüber nachdenken, was in der Nacht passiert war. Er selbst war der Meinung, dass er das einfach ausblenden und als kleines Spiel betrachten könnte, das keine weitere Bedeutung hatte, zumindest dachte er so. Doch wie sah es bei Dominic aus? "Aber war doch ganz nett gestern. Und gefroren hab ich definitiv nicht." Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Etwas, das in so frühen Stunden eher selten bei ihm vorkam. "Hmmmm....." Eigentlich wollte er nun fragen, was das ganze für Dominic zu bedeuten hatte, doch so recht traute er sich nicht. Aber vielleicht musste er auch nicht, vielleicht würde Dominic ja von allein etwas sagen.

Dominic hatte noch einen Augenblick die Feuerstelle betrachtet und grübelte immer noch nach, was er mit der letzten Nacht anfangen sollte, bis er sie gedanklich schließlich ad acta legte. Es war nicht wirklich was passiert, wenn man es genau betrachtet. Marlon und er hatten rumgeknutscht, aber beide mit der Prämisse, dass es für sie keinerlei Bedeutung hatte. Wie konnte es auch? Was wusste er von Marlon schon? Er war ein Mondgold, hatte aus irgendwelchen seltsamen, ungreifbaren Gründen Angst vor seiner Familie, für seine kleine Körpergröße eine ziemlich große Klappe und für seinen Geschmack viel zu fröhlich. Also war das, was er von ihm wusste, nicht unbedingt ein Grund, ihn mehr zu mögen als all die anderen Schüler auf Rungholt.
"Ich bin wach," erklärte Dominic auf Marlons Vorschlag, sich in die Zelte zurückzuziehen. "Aber wenn du magst, kannst du dich natürlich auch noch eine Runde in deinen Schlafsack wickeln." Dominic legte den Kopf schief. "Ich friere häufiger... Aber mein Rücken ist warm gewesen," nuschelte er vor sich hin. "Und ja, ganz nett." Dominic klang ein wenig zu geschäftsmäßig dafür, dass es angeblich ganz nett war. "Aber nichts, dem ich allzu große Bedeutung bemessen wollte. War eben nett, aber..." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Es kam nicht häufig vor, dass ihm die Worte fehlten. "Du weißt schon, was ich meine."

"Ach was, jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen.....Dachte nur, wenn dir kalt ist......" Ein wenig druckste der kleine Blonde herum. "Dein Rücken?....Ach ja...hehe...tja war klar, dass der nich kalt war. Genau so wenig wie ich am.....äh...Bauch gefriert habe..." Kurz musste der kleine lachen. Sicher nicht nur am Bauch.... Er war auf jeden Fall erleichtert darüber, dass Dominic nichts weiter davon erwartete. Das wäre wirklich kompliziert geworden. "Ja ich verstehe genau, was du meinst. Es war für dich eben nur eine Art Versuch. Du wolltest dich eben mal ausprobieren und hast dir nichts weiter dabei gedacht. Hatte ich auch nicht. Ich fand es zwar ehrlich gesagt richtig schön, aber es hat jetzt nicht zu bedeuten, dass ich irgendwie verliebt bin , oder wir jetzt irgendwie zu was verpflichtet sind oder so ähnlich. Wusste nur nicht, wie du das siehst. Ich meine...hätte ja sein können...dass....naja du weisst schon.... Auf jeden Fall fand ich es sehr schön, aber das war es dann auch."

"Nein... Nein... Keine weiteren Verpflichtungen." Dominic schüttelte den Kopf. "Das war von Anfang an klar. Es war... Naja, was auch immer es war. Ich bin mir nicht so ganz sicher, was es genau war, auch wenn du da offenbar mehr über mich weißt als ich." Dominic klang bei der Feststellung ein wenig missmutig. "Ich glaube nicht, dass es so heer ist, dass ich mich ausprobieren wollten. In erster Linie warst du währenddessen still." Er legte den Kopf schief und kickte einen Stein weg. "Aber auch wenn es dich wahrscheinlich unendlich kränken würde, bin ich auch kein Stück in dich verliebt. Es waren halt ein paar Küsse. Weiß nicht, was manche da so ein Aufhebens drum machen... Aber keine Bange, ich erinnere mich an mein Versprechen. Von mir erfährt niemand was." Dominic blickte reichlich ernst drein.

"Nein, das kränkt mich nicht. Im Gegenteil, es macht so einiges leichter. Wäre ja irgendwie komisch, wenn du nun plötzlich in mich verliebt wärst. Höchstens, würde es mich kränken, wenn du mich nicht hübsch fändest." Kurz lachte er. "Kleiner Scherz. Wenn es nur nicht eine Möglichkeit war, dich auszuprobieren, frage ich mich, was es war aber du hast ja selbst schon gesagt, du weisst es nicht. Dabei sollten wir es vielleicht belassen. Wie auch immer, wir wissen jetzt zumindest, dass das ganze für uns nichts zu bedeuten hat. Wir haben halt rumgeknutscht und....keine Ahnung....eben zusammen hier gepennt und vielleicht sogar ein wenig....naja....... UNd es war schön. Aber es hat nun nicht die Folgen, dass jetzt einer von uns ständig daran denken muss oder so und wir empfinden auch beide nichts für einander. Seh ich das nun richtig so?" Marlon sah Dominic erwartungsvoll an. Er selbst war sich zumindest sicher, nichts zu fühlen. Ihm hatte das ganze gefallen und er hätte es auch wieder gemacht, doch er fühlte nichts besonderes für Dominic.

"Ja, genau so ist es. Belassen wir es dabei, dass hier nichts weiter passiert ist als das, was nachvollziehbar passiert ist, ohne dass daraus jetzt irgend etwas entsteht oder wir uns gar einreden, dass wir füreinander etwas fühlen würden, nur weil sich unsere Lippen berührt haben. Das ist doch fast schon lächerlich. Bei keinem von uns beiden bleiben Wünsche zurück oder gar Ansprüche dem anderen Gegenüber, weil wir nichts füreinander empfinden," sagte Dominic bestimmt. Es war nicht ersichtlich, ob er das tat, um Marlons Äußerungen Nachdruck zu verleihen oder um sich selbst zu überzeugen, denn so wie Marlon es sagte, fand er es eigentlich auch schon... 'Ganz schön wolltest du denken, Hohensayn. Ich denke, du willst dir das einreden, bevor ich dir was anderes einrede. Mach doch, was du willst, ich penne weiter.'
"Wie dem auch sei... Ich muss pissen." Mit diesen Worten wandte Dominic sich, geschäftsmäßig zur Tagesordnung übergehend ab und stapfte in Richtung Wald, außer Sichtweite Marlons.

"Tja so ist es auch gut, denk ich mal." Viel mehr konnte er dazu nun auch nicht sagen. Was gäbe es da auch sonst noch? Das Thema schien nun so ziemlich geklärt. Kurz musste er lachen, als Dominic mit der Absicht pinkeln zu gehen kehrt machte und richtung Wald stapfte. "So ganz ohne Abschiedskuss?" Er bemühte sich, das ganze ein wenig sarkastischer klingen zu lassen, doch er wusste und wahrscheinlich würde es sich Dominic auch denken können, dass er das ziemlich ernst gemeint hatte. Er hätte das wirklich noch gern gehabt, doch wahrscheinlich war es das und er stand schon einmal auf und sah Dominic an.

"Weißt du, Marlon, ich frage mich, ob du das ernst gemeint hast, was du gesagt hast, so sehr, wie du dich nach meinen Lippen sehnst." Dominic drehte sich um und sah ihn ein wenig spöttisch an. Andererseits spürte er etwas, das sich irritierenderweise wie Vorfreude anfühlte. Um der Situation ein wenig die Ernsthaftigkeit zu nehmen, die sich durch seine Äußerung bei Marlon wohl aufgebaut haben musste und die er selbst auch fühlte, ließ er sich noch zu einem Spruch hinreißen. "Aber es drückt so." Dann allerdings machte er die paar Schritte kehrt und schenkte Marlon den gewünschten Kuss, wie auch die vorigen Male, ohne ihn sonstwie dabei anzufassen... 'Jaja, Lippen fallen ja nicht unter Körperkontakt.' 'Du wolltest schlafen.'

Das Dominic das wirklich verstaden hatte und darauf einging, hätte Marlon nun eigentlich nicht erwartet. Und hatte er wohl recht, mit dem was er gesagt hatte? Egal! Er lies sich von Dominic küssen und zeigte dabei diesmal wirklich vollen Einsatz. Kurz musste er überlegen, doch dann legte er sogar die Arme um Dominic und zog ihn näher an sich heran. Was in ihn gefahren war, interessierte ihn im Moment nicht. Wahrscheinlich hatte er im moment einfach den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen vergessen. Der Kuss dauerte ziemlich lang und Marlon genoss jede Sekunde. Erst nach einer ganzen Weile verloren sich die Lippen der beiden Jungen wieder "Ich kann da eiskalt sein Domi.......oh sorry Dominic. Will nur meinen Spaß." Wieder lag ein klein wenig Sarkasmus in seiner Stimme und man konnte beim besten Willen nicht heraushören, wie er das meinte. "So dann viel spaß noch ich hau mich, denk ich doch nochmal hin. Nich dass abel sich noch fragt, wo ich war und ich muss mich eh noch umziehen." Er sah an sich herunter und bemerkte, dass er immernoch seine schlabbrige Schlafhose anhatte. Dann lies er Dominic wieder los und setzte an zu gehen.