Hauptgebäude: Speisesaal

Der freundlich wirkende große Raum mit den weißen Wänden und den großen Fenstern ist eher puristisch eingerichtet. Es gibt zwei große Tische, an welchen die Schüler nicht nach Häusern getrennt, sondern bunt gemischt sitzen können. Zwei runde Tisch weiter vorne sind für die Lehrer vorgesehen. Die Tische werden von den Heinzelmännern und -frauen kurz vor dem Essen gedeckt und sie tragen auch die Nahrungsmittel auf und ab.

Nachmittags kann man im Raum auch sitzen und Hausaufgaben machen, sich einfach nur unterhalten, etwas lesen oder ein Brettspiel spielen. Allerdings sind die Aufenthaltsräume in den Langhäusern dafür gemütlicher. Im Speisesaal finden auch AGs wie der Duellierclub oder der Chor statt. Am Nachmittag steht ein Kuchenbuffet bereit.

Für die Posteulen findet sich vor dem Fenster am Ende des Raumes eine lange Stange, auf welcher sie Platz nehmen und gegen ein Glöckchen picken können (Achtung: eigener Thread). Entweder kommt dann sein Besitzer nach draußen, um die Post abzuholen oder ein Heinzel macht das. Im Speisesaal sind Eulen hingegen aus hygienischen Gründen verboten!

pp: 13:00-14:00 Uhr Mittagessen: Hauptgebäude: Speisesaal (mit Pillar und Shouky)

Die letzten Bonbons verteilend, sah Sina sich nun um:
"Hmm...so und jetzt? Was meint ihr? Sollen wir uns schon mal hinsetzen und so tun, als wären wir gerade erst gekommen, wenn die Ersten reinkommen? Oder sollen wir rausgehen? Auf der einen Seite bringt man uns vielleicht gleich damit in Verbindung, wenn wir hier schon sitzen, aber eigentlich will ich das Spektakel hier auf keinen Fall verpassen."

Shouky sah nachdenklich in Richtung Tür, als die Mädchen mit dem Verteilen fertig waren. "Ich weiß nicht, du hast schon Recht. Aber ich denke, wir sollten hier bleiben." Shouky lächelte Sina an. "Sonst verpassen wir wirklich noch, wie die Schüler und Schülerinnen darauf reagieren." Und das wollte Shouky auf keinen Fall! Schließlich wäre es sicher eine lustige Überraschung. Und Shouky war zuversichtlich, dass die drei Mädchen keinen Ärger bekommen würden, selbst wenn herauskommen würde, dass sie die Bonbons verteilt haben. Es geschah ja niemand ernsthaft etwas.

"Ja, hast recht Shouky. Ich möchte das eigentlich auch auf keinen Fall verpassen." grinste Sina.
Sie sah sich kurz um und steuerte einen Tisch am Kopfende des Saales an:
"Kommt, setzen wir uns da hin. Von hier aus hat man den besten Blick in den Raum."
Zufrieden ließ Sina sich nieder und freute sich schon auf das Eintreffen ihrer Mitschüler. Hoffentlich würde diese die Bonbons auch sehen.

"Puh, endlich alles ausgeteilt." sprach Pillar fast schon mit einer gewissen Erleichterung in der Stimme, obwohl sie eigentlich nicht gerade viel geholfen hatte. Ihren Mitschülern später zu zu schauen, wie sie die Bonbons kauten und mit dem kleinem Knall wohl ein kleine Überraschung erleben würden, wollte auch die Blondine nicht verpassen, und nickte nur lächelnd, als Sina einen Platz vorschlug. Auch Pillar ließ sich schließlich auf einen Platz neben Sina fallen und betrachte ihre Umgebung. "Jetzt einfach mal abwarten und Tee trinken..." fing sie wieder zu Reden an. Das Mädchen schaute kurz darauf zu Sina und fragte ganz lässig: "Sag mal Sina... Hast du eigentlich einen Freund?"

pp: NRPG-Startfeld

Vorsichtig schob Richard die Tür zum Speisesall auf. "Mist,"dachte er bei sich als er die Anderen entdeckte,"in dieser Schule findet man keinen ruhigen Platz."
Aber es war zu spät. Sie hatten ihn bereits bemerkt und sein Magen verlangte einfach, dass er zum Buffet ging. Leise räusperte er sich, richtete sich einigermaßen gerade auf um dann so würdevoll wie möglich den Sall zu betreten.
Aus den Augenwinkeln musterte er die kauenden Gesichter wobei sich Abneigung in ihm regte. Wie konnten diese Nichtsnutze den ganzen Tag so verbringen? Immer dieses Geplapper.
Während seine Gedanken so am abschweifen waren, passierte es. Die Augen links im Anschlag um die Übrigen zu beobachten, übersah er einen Stuhl, der nicht eingerückt war. Mit lautem gepolter schlug er ungeschickt vorn über, und landete schmerzhaft mit der Nase auf dem kalten Steinboden.
Es sollte ein Gang werden, der seine überlegene Stellung unterstreichen und seine (wie er fand) natürliche Authorität demonstrieren sollte. Nun lag er hier. Flach und lächerlich, in Scham.
Richard schloss die Lieder,"oh Dunkelheit, verberge mich!"

Shouky setzte sich zusammen mit Sina und Pillar an einen Tisch und wartete. Lange passierte gar nichts Spannendes. Quidditch schien heute wohl doch noch etwas zu dauern. Pillar verwickelte Sina in ein Gespräch über Jungs. Shouky hatte den Blick in Richtung Tür gewandt und hörte nur zur Hälfte überhaupt zu, was die beiden Mädchen sagten. Plötzlich ging die Tür auf und ein fremder Junge kam herein. Shouky fand sein Benehmen etwas komisch, doch eigentlich dachte sie sich nichts weiter dabei - es gab viele merkwürdige Menschen auf Rungholt. Wenn man da nur mal an Dominic dachte... Doch ihre Gedanken wurden zurück in die Realität gelenkt, als sie es plötzlich knallen hörte und der Junge auf dem Boden lag. Sofort sprang Shouky auf, um ihm aufzuhelfen. "Alles in Ordnung? Tut dir was weh?" fragte sie aufgeregt.

Leise sagte Richard,"Wenn du meinen Körper meinst, dem gehts gut. Doch die Seele schmerzt, wenn die Würde stirbt," während er sich langsam erhob. Nur noch ein Häufchen Elend, setzte er seinen -nun Trauermarsch- fort.

"Ich? Einen Freund?" lachte Sina, also ob Pillars frage so abwegig wäre, "nein, ich erspar mir diesen Stress lieber."
Sina hatte kaum ausgeredet, als auch schon ein großer schlaksiger, blasser Junge den Speisesaal betrat.
"Oh Mädels, achtung, es ist Showtime!" flüsterte Sina den beiden zu und hoffte, dass der Junge sich bald setzen und eines von den Bonbons essen würde. Plötzlich gab es einen lauten Knall und der fremde Junge landete auf dem Boden.
Sina musste ein Kichern unterdrücken, während Shouky aufsatnd und dem Jungen aufhalf.
Schmerzlich gekränkt stand dieser auf und wollte seinen Weg fortsetzen, als plötzlich der Schalk in Sinas Augen aufblitzte und sie auf den Jungen zu ging:
"Hey, du bist neu hier, nicht wahr? Hi, ich bin Sina und du? In welches Haus gehörst du denn?" löcherte sie ihn zunächst mit Fragen, bevor sich eine Idee in ihrem Kopf formte.

Shouky lächelte, als Sina aufstand und zu den beiden kam. Doch Richards Worte verwirrten sie. 'Doch die Seele schmerzt, wenn die Würde stirbt'? Was war das nur für ein Freak? Shouky zog eine Augenbraue nach oben und sah Sina fragend an. Doch die hatte scheinbar etwas ganz anderes im Sinn und löcherte den Jungen sofort mit Fragen. Shouky zuckte kaum merklich mit den Schultern und beschloss, sich Sina anzuschließen. "Ich bin Shouky Gofemina," stellte sie sich vor. "Wir sind in der 11. Klasse und sind dieses Jahr Tutoren. Also, falls du eine Frage hast, wir helfen gerne." Sie nickte lächelnd. Nicht, dass dieser Junge noch dachte, sie wären immer so - wobei, vermutlich waren sie das.. immer so.. aber besser, man hatte eine Ausrede parat. Das war nie verkehrt.

Es war also wieder einer dieser Nachmittage. Aufs neue hatte sich das Schicksal den jungen Chalybeum herausgesucht um sein grausames Spiel mit ihm zu treiben.
Hinfallen war ja eine Sache, aber dann im Rampenlicht zu stehen und sich unterhalten zu müssen. Einfach grausam! Doch die beiden würden wohl nicht von ihm ablassen, also begann er mit einem tiefen wehmütigen Seufzer. "Chalybeum heiße ich, du",dabei deutete er schwach auf Sina,"hast mich vieleicht schon einmal in Runenkunde gesehen. Aber ich würde nun gerne etwas essen, also entschuldigt mich."
Er glaubte zwar nicht daran, dass sie damit abgespeist seien, versuchte aber trotzdem seinen Weg fortzusetzen.

Chalybeum....chalybeum....Runenkunde? Sina dachte angestrengt nach.
"Ach ja, Richard, stimmts? Du bist der blasse Junge aus der letzten Reihe, der nie etwas sagt." freute sich Sina, dass sie den Jungen nun endlich erkannt hatte. Dabei bemerkte sie leider zu spät, dass sie ihre Gedanken mal wieder laut ausgesprochen hatte und dass es für die Umstehenden ziemlich negativ rüberkommen musste. Ups.
"Schuldigung," murmelte sie kleinlaut, als Richard sich wieder wegdrehen wollte.
Sina griff blitzschnell nach einem Bonbon, welches auf dem nächsten Tisch lag und hielt es Richard unter die Nase:
"Möchtest du vielleicht ein Bonbon?" lächelte sie ihn zuckersüß an und zwinkerte Shouky und Pillar unbemerkt zu.

Richard hatte schon davon gehört, dass es sowas wie Freundlichkeit unter den Schülern Rungholts gab. Und er hatte auch gehört, dass sie diese dazu benutzen sich gegenseitig aufzumuntern wenn es mal nicht so glatt lief. Aber im Moment erschloss sich im nicht, warum Fremde diese "Freundlichkeit" gerade bei ihm anwenden sollten. Während er noch darüber grübelte, betrachtete er skeptisch das glänzende Bonbon.
Eigentlich war er hier um seinen Hunger mit einem dieser trockenen Rührkuchen zu stillen. Aber sein Magen schien plötzlich Augen zu haben und das leuchtende Rot wirkte wohl einen ganz eigenen Zauber auf hungrige Augen.
Richard war wieder derart in seinen Gedanken gefangen, dass er nicht bemerkte, wie er erwartungsvoll und ungeduldig angestarrt wurde.

Sina bemerkte Richards Unschlüssigkeit und sah hilfesuchend zu ihren Freundinnen.
"Probier doch mal eines. Die sind wirklich lecker. Sind dieses Jahr ganz neu im Sortiment." Sina schielte grinsend zu Pillar und Shouky und dann wieder zu Richard.
"Wir haben sie eben auch schon probiert. Ist ein ganz anderes Geschmackserlebnis wie sonst bei den gewöhnlichen Bonbons."
Sie hielt ihm die rote Süßigkeit noch näher hin und hoffte inständig, dass er sei dieses mal annehmen würde.

Nun machte sich Richards Magen wohl völlig selbständig.
Er ertappte sich dabei, wie seine Hand in Richtung des Zuckerstücks schwebte. Ganz so als ob sie nicht ihm gehöre.
"Äh, ich mag gar keine Süßigkeiten," meldeten sein Verstand und Mund gleichzeitig. "Ihr werdet damit auch sicher glücklicher als ich."
Wieder versuchte er sich umzudrehen, aber es war immer noch nicht vorbei.

Sina stellte sich Richard in den Weg. Er war fast über einen Kopf größer als sie, also musste sie sich schon auf die Zehenspitzen stellen, um ihn richtig ansehen zu können. Sie setzte ihr schönstes Lächeln auf:
"Oh, ich glaube WIR sind glücklich genug. Aber nimm es mir nicht übel, wenn ich das jetzt so sage, aber du siehst aus, als könntest du ein wenig Glück vertragen. Du weißt doch, dass Süßigkeiten Glückshormone freisenden, oder nicht? Ich denke, danach würdest du dich auch wieder ein wenig besser fühlen."
Mit großen Augen klimperte sie ihn an und hoffte, dass es Wirkung zeigte. Verdammt, Pillar konnte so etwas normalerweise viel besser, aber die stand momentan mit Shouky hinter Sina und die beiden amüsierten sich wahrscheinlich gerade prächtig über deren Überredungsversuche.

Grinsend betrachtete Shouky Sina und den Jungen, der scheinbar Richard hieß. Merkwürdiger Typ.. Sie war sich nicht sicher, ob er das richtige 'Opfer' für ihren Streich wäre, doch sie wollte Sina jetzt auch nicht ihren Spaß verderben und beschloss deshalb, sich nicht einzumischen. "Oh ja," stimmte sie ihr zu. "Glücklich genug sind wir auf jeden Fall." Leise fing Shouky an zu lachen. Shouky ging auf Richard zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Hey, keine Angst. Wir verraten auch keinem, dass du ein Bonbon von fremden Mädchen genommen hast," sagte sie lachend und zwinkerte Sina zu.

Das war nun wirklich zu viel! Panik ergriff Besitz von Richard.

>>Was jetzt?<<, fragte er sich aufgeregt.
>>Ich könnte anfangen zu rennen, aber das wäre schwächlich und peinlich. Ich könnte ihr auf die Nase hauen, aber das wäre zu gefährlich. Sie sind zu dritt. Ich könnte auch versuchen mich herauszureden. Oder...<<

Er beschloss, seine Gedanken abzubrechen und den Mädchen zu geben was sie wollten. Also nahm er schnell das Bonbon und manövrierte sich ungelenk außerhalb der Griffweite aller Anwesenden. Durch innere Anstrengung schwer atmend, präsentierte er den Zweien linkisch das Kaugummi und stieß aus:"Seht ihr, ich habs! JAJA! Hier ist es! Also, -Äh- -Danke und was ihr da sonst so sagt- und, nun ja... Auf Wiedersehen!"
>>Nichts wie weg<<, dachte er sich doch schon bevor er sich drehen konnte, machten ihm die Gesichter klar, dass sie es nicht darauf beruhen ließen.

pp: 14:00-16:00 Uhr: Probetraining und Freizeit Hauptgebäude: Bibliothek (1. OG)

Dominic schlappte in den Speisesaal hinein, in dem es noch angenehm ruhig war, aber irgendetwas stimmte doch nicht, wenn er sich das so genau ansah. Seine Gedanken hingen wohl noch in der Bibliothek. Er zog seine Tasche ein wenig höher und ließ seinen Blick schweifen, um in der aktuellen Realität anzukommen. Ein Typ, nochn Typ, Shouky, n bleicher Typ und haufenweise Bonbons auf den Tellern. Also hatte irgendjemand Geburtstag, wie er vermutete. Gut, solange er nicht gratulieren musste, sollte es ihm Recht sein und gegen ein Gratisbonbon hatte er auch nichts. Aber normalerweise wurde mehr Aufhebens um solche Festivitäten gemacht. Also doch irgend etwas anderes? Einfach so? Das war doch bekloppt. Aber er fürchtete, dass er es gleich bestimmt erzählt bekam, auch wenn es ihn kein Stück interessierte.
Da er also keinen Grund hatte, mit irgendjemandem der Anwesenden zu reden, schob er sich an Typ, bleicher Typ und Shouky vorbei, die natürlich mitten im Weg standen, brummelte etwas das sowohl "Verpisst euch aus dem Weg." als auch "Schön, euch endlich wiederzusehen." heißen könnte - wenn auch das Erstere naheliegender wäre - und okkupierte einen Platz ganz hinten im Speisesaal, um sich ein großes Stück Streuselkuchen und eine Tasse Tee zu sichern.

Immer noch sah Shouky Richard nachdenklich an. Sie verstand nicht wirklich, was sein Problem war, aber immerhin hatte er das Bonbon angenommen. So wie er sich benahm, würde er es aber sicher nicht jetzt vor ihnen essen. War das gut oder schlecht? Shouky war sich nicht sicher und sah fragend zu Sina.
Da öffnete sich auch schon erneut die Tür des Speisesaals und Dominic kam herein. Als er sich an Sina, Richard und ihr vorbeizwängte und dabei irgendetwas vor sich hin grummelte, musste Shouky grinsen. "Hey Dominic, freut mich auch sehr, dich wiederzusehen." Sie zuckte mit den Schultern und wendete sich wieder Richard zu.

Sina grinste erleichtert in sich hinein, als Richard das Bonbon letztendlich doch annahm. Auch wenn er sich ziemlich schreckhaft verhalten hatte, als Shouky ihn angefasst hatte, aber das war ihr im Moment eher gleichgültig. So, nun musste sie nur noch dafür sorgen, dass er es auch aß. Er war schon wieder auf dem Weg nach draußen, also musste sie sich schnell etwas einfallen lassen. Denk nach, Sina. Denk nach!
Hmm...sie könnte ihm natürlich androhen, dass sie ihn nicht eher in Ruhe lassen würden, bis er das Bonbon genommen hatte, allerdings verwarf sie diese Idee gleich wieder. Immerhin würde er noch genug sauer sein, wenn dieses Ding in seinem Mund explodierte. Sie wollte ihn nicht allzu sehr verärgern. Also blieb sie lieber freundlich.
"Na los, "munterte sie Richard auf, "probiers mal und sag mir dann, was du davon hälst. Die anderen meinten ja, es würde nach Himbeere schmecken. Ich finde allerdings, dass es doch eher Waldmeister ist. Wir brauchen ne dritte Meinung."

Aus den Augenwinkeln sah sie Dominic, der sich in eine leere Ecke des Speisesaals verkroch. Das wäre jetzt natürlich der SUpergau, wenn Dominic und Richard gleichzeitig die Bonbons essen würden. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob Dominic sich ein Bonbon vom Tisch nehmen würde.

"Ach was soll's",dachte sich Richard,"dann ist wenigstens Ruhe".
Das Gefühl war überwältigend! Nicht nur, dass sein Magen den eisernen Griff um seinen Verstand löste, da er nun seinen Willen bekam. Nein, auch sein Geschmacksinn erfuhr etwas ganz neues. Diese fruchtige Süße. So hatte er es sich immer vorgestellt, musste es schmecken, wenn er an frischen Erdbeeren roch.
Es erschien ihm, als explodiere ein kulinarisches Feuerwerk in seinem Mund.
Für den Bruchteil einer Sekunde machte sein Herz einen freudigen hüpfer. Doch dann wurde ihm klar, dass der Knall nicht von seinen Sinnen stammte, sondern das Kaugummi selbst selbst explodiert war.
Eine zuckersüße Flüssigkeit begann sich auf seiner Zunge auszubreiten, und konnte bald nicht mehr von seinen Lippen aufgehalten werden.
In der Hand, die er sich unters Kinn hielt sammelte sich ein Saft, der täuschend echt nach Blut aussah.

Deswegen also waren sie "freundlich" zu ihm.

Ohne es zu merken - geschweige denn, ahnen zu können es sei möglich - , machte er sich noch lächerlicher als zuvor.
Richard wollte nur noch weg von diesem grausamen Ort. Er spürte, wie sich eine kleine Träne, feucht im Augenwinkel festsetzte. Mit einem resignierenden, "Danke."
und immer noch vorgehaltener Hand, zog er nun endgültig Richtung Tür.

Triumphierend versuchte Sina ein Lachen zu unterdrücken, während Richard sich das Bonbon in den Mund schob. Sie kicherte und wandte sich zu ihren Freundinnen um. Sie freute sich, dass der Trick mit den Bonbons so gut funktionierte und wollte gerade etwas spitzbübisches zu Richard sagen, als ihr das Lachen jdeoch im Hals stecken blieb, als sie in Richards Gesicht sah. Täuschte sie sich, oder blitzte da wirklich etwas Feuchtes in seinem Augenwinkel auf.
Er quetschte gerade noch ein "Danke." heraus und drehte sich um.
Betreten blieb Sina stehen und wandte sich an Shouky und Pillar:
"Verdammt, ich glaube, jetzt hab ich Mist gebaut. Das...ich wollte doch nicht....Das sollte doch nur ein Spaß sein." murmelte sie leise.
Plötzlich tat es ihr unheimlich leid, Richard so gedrängt zu haben. Sie hatte immer noch seinen enttäuschten Gesichtsausdruck vor Augen und er sah so traurig aus...
Dieser Scherz ging wohl gründlich nach hinten los. Eigentlich hatte Sina gehofft, dass es lustig wäre und alle mitlachen würden...aber nie hatte sie damit gerechnet, jemanden damit ernsthaft zu verletzen. Doch Richard war sichtlich getroffen und sie musste sich schleunigst bei ihm entschuldigen.
"Richard. Warte!" rief sie und lief ihm hinterher, um ihn vor der Tür noch abzufangen.

Dominic hörte ein Kichern und wandte den Kopf in Richtung des Kicherns, weil er irgendwelche böse Absicht in der Nähe wähnte, die sich womöglich ihn als Opfer suchen könnte, allerdings war nicht er es, sondern offenbar der bleiche Kerl, dem man Übles gewollt hatte, wenn er dessen aktuelle Verfassung richtig deutete. Dominic schüttelte mit dem Kopf und blickte ihm mitleidig nach, während er überlegte, ob er den Damen als Tutor nicht irgendeine gemeine Strafe aufbrummen sollte, allerdings erinnerte er sich dann daran, dass er eigentlich vergessen wollte, dass er Tutor sei und es sich nicht gehörte, die Rechte dieser Position auszunutzen, während man die Pflichten nicht berücksichtigte. In diesem Fall war es also Shoukys Sache, sich selbst in ihrer Position ad absurdum zu führen, dass sie solch einen Blödsinn mitmachte, statt ihn zu unterbinden. Dezent schob er das Bonbon auf seinem Teller auf Seite, holte ein wenig entspannende Literatur ("100 Varianten des Lähmzaubers aus aller Welt") heraus - er musste schließlich irgendwie die miese Laune beseitigen, die er sich in der Bibliothek angelesen hatte - und biss lieber beherzt in seinen Streuselkuchen.

[ooc: Dominic beendet seinen Tag hier]

Es erschien Richard wie die Hölle.
Dass es wieder mal dumm für ihn lief, konnte er ja verkraften. Aber anscheinend gab es keinen Ausweg. Keine Fluchtmöglichkeit. Er war völlig ausgeliefert.
Zu seinem Unglück, begann sich der Saal nun auch langsam zu füllen.

Ja, labt euch an meiner Schmach!

Die schnellen Schritte des Mädchens hinter ihm drangen in sein Ohr. Sie wollte wohl weiter machen.

So nicht, Fräulein!

Schnell sog er den in der Hand gesammelten Saft ein und schluckte, so gut es ging, herunter. Mit der Anderen wischte er sich gerade noch die kleine Träne weg, als seine Peinigerin überholte und vor ihm auftauchte.
Er musste ein Bild abgeben wie aus diesen Vampirromanen, die die Muggel so gerne laßen. Blass und schmal, mit starrem Blick und den dunkelroten Tropfen in den Mundwinkeln.
"Was nun?", fragte er, mit dem Schlimmsten rechnend.