U1 Unterricht - Klassenzimmer: Dunkle Künste

Das Klassenzimmer für Dunkle Künste macht dem Fach alle Ehre, denn Magister Dinkelsack, welche hier unterrichtet, hält den Raum meist verdunkelt mit zugezogenen Vorhängen, da ihrer Meinung nach die Schüler sonst zu viel nach draußen sehen und unnötig abgelenkt sind.

Ansonsten ziehren mehrere Karten die fensterlose Wand zum Treppenhaus hin, auf welchen verschiedene Diagramme zu sehen sind. Die Tische stehen in einem Halbkreis, so dass die Raummitte frei ist, da sie oft für praktische Übungen benötigt wird. Vorne steht ein ganz normales Lehrerpult vor einer ganz normalen Schultafel.

Die Lehrerin für Dunkle Künste betrat ihren Klassenraum und ließ den Zauberstab kreisen. Die Vorhänge, noch halb offen gelassen, um frische Luft in ihr Klassenzimmer hineinzubringen, rauschten zu, die Fenster verschlossen sich und nur vereinzelte Lichter leuchteten in ihrem Klassenzimmer auf. Drusilla Dinkelsack war gespannt, ob diese höchst dummen Schüler, die sie zu unterrichten hatte, sich überhaupt an ihre Lektion zu Irrlichtern erinnern konnten oder ob sie darauf hereinfielen und in die Fallen liefen, die die Irrlichter in ihrem Klassenraum gestellt hatten. Drusilla Dinkelsack selbst zog sich in die Schatten im Hintergrund ihres Klassenzimmers zurück.

pp:U1 Frühstück - Hauptgebäude: Speisesaal

Neugierig auf den Stoff näherte sich Marlon dem Klassenraum für Dunkle Künste. Würde sie vielleicht ein paar neue Flüche lernen? Vielleicht würden sie auch die Unverzeilichen Flüche kennen lernen. Nicht, dass er daran dachte, einen Menschen zu foltern oder Ähnliches, doch der Imperiusfluch stellte für den in Mentalzaubern eigentlich hochbegabten Jungen eine Herausforderung da. Seine Schwester in Durstrang hatte diese Flüche schon längst durchgenommen. Reine Verschwendung, wie er dachte, da sie - war sie doch in allen anderen Aspekten eine echte Mondgold - Schwarze Magie verabscheute. Er öffnete die Tür und musste feststellen, dass der Raum vollkommen dunkel und leer zu sein schien. Lediglich ein paar Lichter schwebten im Raum.

Was das wohl zu bedeuten hatte? Immerhin war sonst niemand da. Wieso dann diese Lichter? Hell genug um etwas sehen zu können waren sie zumindest nicht. Bei seinem Glück würde er wahrscheinlich in irgendetwas hineinlaufen. Plötzlich leuchtete es ihm ein. Hatten sie nicht in der letzten Stunde etwas über Irrlichter durchgenommen? Diese kleinen Lichter, die einen in Fallen locken sollten So etwas im Klassenraum aufzustellen würde zu Magister Dinkelsack passen. Nur hatte sie wohl nicht damit gerechnet, dass Dunkle Künste das einzige Fach war, bei dem Marlon permanent aufpasste. Immerhin war es sein Lieblingsfach. "Lumos!" Sein Zauberstab erleuchtete den Raum hell genug, dass er erkennen konnte, wo man hintreten konnte und wo nicht. So konnte er zumindest bis zu seinem Platz finden, auf dem er nun Platz nahm. "Guten Morgen Magister. ....Wo auch immer sie sich versteckt haben."murmelte er den letzten Satz noch dazu, kaum hörbar für irgend Jemanden.

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Kein Licht. Als Lara das Klassenzimmer öffnete kam ihr die Dunkelheit schon direkt entgegen gesprungen, sprich wörtlich gesprochen. Da freute man sich auf sein absolutes Lieblingsfach und was bekam geboten, ein leeres Klassenzimmer in dem auch noch das Licht kaputt war. Doch dann bemerkte Lara die einzelnen Lichter. „Billiger geht’s nichts mehr!“, seufzte das Mädchen laut auf. Irrlichter, Gott so was hat ihr ihr Dad schon längst bei gebraucht. Die letzte Unterrichtstunde in diesem Fach war eigentlich für die Katz gewesen.Aber die Lehrer....gaben immerhin ihr Bestes.

Kurz überlegte Lara was sie tun sollte, ein kleiner Lichtfunken? langweilig und so wahnsinnig unpraktisch... Vielleicht ein Spruch der etwas lustiger war und doch ein wenig Licht in den Raum brachte. „Lumus Maxima!“ Ein Licht welches den ganzen Raum in einem gleißend hellen Schein tauchte. Zufrieden mit sich selbst nickte Lara. Wenn schon dann richtig und Lumos oder Lumos Solem waren ihrer Meinung nach nicht effektvoll genug und so gar nicht als Showeinlage geeignet.

Spielend leicht fand sie in dem, für einen Moment, hell erleuchteten Raum ihren Platz in der hintern Reihe. Sicher an all den simplen Fallen vorbei. „Nox!“ schwang sie ihren Zauberstab erneut, immer das wischen und wedeln beachtend. Und tauchte mit diesen Gegenzauber den Raum wieder in tiefe Dunkelheit. Eigentlich schade so konnte sie gar nicht sehen, ob sie nicht vielleicht Glück hatte jemand in Falle rennen zu sehen.

„Lumos“, ließ sie ein kleines Licht an der Spitze ihres Zauberstabes erscheinen, gerade genug damit sie in Ruhe in ihrem neusten Lieblingsroman lesen konnte, während sie auf die anderen Schüler wartete.

Magister Dinkelsack verfolgte das Verhalten ihrer Schüler. Gedanklich machte sie sich eine Notiz, Fräulein Ries dafür zu rügen, es in ihrem Klassenraum zu wagen, ungefragt einen Zauber zu sprechen, der Auswirkungen auf das gesamte Klassenzimmer hatte. Natürlich konnte das wirken, aber einen Sumpf konnte man damit nicht erhellen, wo die Irrlichter normalerweise operierten, somit war dieser Zauber reinste Ressourcenverschwendung. Und in ihrem Klassenzimmer galt die Sicherheitsregel, dass hier kein Schüler seinen eigenen Aktionsradius überschreiten durfte.
Ein wenig enttäuscht war sie darüber, dass sich keiner der Schüler traute, sich den Irrlichtern zu stellen und sie in ihre Schranken zu weisen, aber was sollte sie erwarten? Das waren nun einmal die mangelnden Fähigkeiten ihrer Schüler. In diese Hohlköpfe bekam man einfach nicht genug hinein. Sie blickte zum Eingang des Klassenzimmers, um auf den nächsten Schüler zu warten.

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Anselm betrat den Klassenraum für Dunkle Künste und stellte fest, dass es dunkel war. Dunkler als sonst. Das war bestimmt wieder so ein doofer Test von der ollen Dinkelsack. Irgendwo lauerte bestimmt irgendwas. Anselm zückte seinen Zauberstab und lauschte. Er konnte aber nichts hören. Naja, im Dunkeln war er sicherer. Die Kreaturen, die hier lauerten, konnten ihn auch nicht sehen.
"Specialis Revelio", murmelte er, um sicherzugehen, dass keine Flüche im Raum lauerten und machte sich dann auf den Weg zu den leuchtenden Lichtern, die ohne Zweifel das Ziel markieren mussten, das er erreichen sollte. Keine Flüche im Weg, also schlich er vorsichtig nach vorn. Der Untergrund unter ihm wurde weich. Er runzelte die Stirn und wollte zur Seite ausweichen. Doch plötzlich klebte er am Boden fest. "Ochnö..." Anselm seufzte. Er überlegte einen Augenblick. Wie bekam er jetzt die Füße lose? Da war doch gar kein Superklebefluch angezeigt worden. Er murmelte ein paar Zauberformeln, aber seine Füße lösten sich nicht. Stattdessen schwebte eine der Kugeln auf ihn zu. "... Irrlichter... Ich wusste, dass ich was vergessen habe", sagte er leise zu sich selbst. Er versuchte, auch weiterhin, sich zu befreien, bis das Irrlicht ganz nah war. Dann richtete er seinen Zauberstab auf die Leuchtkugel, sagte "Ventus", sah dem wegfliegenden Irrlicht zu und versuchte weiter, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.

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Als Anjun Baccaracus den Unterrichtsraum für Dunkle Künste betrat, fühlte er auf einmal jenes unheimliche, tiefe Sehnen vor dem seine Eltern ihn beim Betreten jedes Sumpfes gewarnt hatten. In der Dunkelheit um ihn herum schwebten sie: Es waren Lichter von betörender Schönheit. So wunderbar, so lockend wie kaum ein anderes schmarzmagisches Geschöpf. Hoffnung verheißend und doch nur den Tod bringend.

Der Junge schloß kurz die Augen, um ihrem Heilsversprechen zu widerstehen und unterdrückte den Drang einen „Lumos“ zu sprechen. Natürlich konnte man sie ziemlich leicht durch den „Lumos“ vertreiben, doch wirklich besiegen konnte man sie dadurch nicht. Sie bleiben vielmehr erhalten, zornig, dass ihnen die Beute entgangen war, und warteten auf das nächste Opfer. Opfer, die jünger und unerfahrener waren oder Squibbs und Muggel, die ihnen nichts entgegen zu setzen hatten und von ihnen ins kalte, nasse Grab gezogen wurden.

Etwas weiter vor sich hörte er ein Fluchen aus der Dunkelheit, Anselms Stimme. Offenbar war der Nachtkrab den Irrlichtern erlegen und in eine Falle getappt. Normalerweise ein tödliches Supmpfloch in dem die Irrlichter ihre Opfer ertränkten. Dunkel, schmatzend und ohne Gnade. Je mehr Gegenwehr, desto schneller der Tod. Ihre Rache für das, was an diesem Ort böse Menschen einst anderen angetan hatten. Sie waren keine Geister, aber die schwarzmagischen Rückstände, die blieben wenn Mörder ihre Opfer im Moor versenkten oder Räuber die Wanderer in den Sumpf lockten, um die Versinkenden dort zu berauben.

„Anselm?“, wisperte er. „Alles in Ordnung? Versuch dich nicht zu sehr zu bewegen. Welches ist Dein Irrlicht, damit ich es bekämpfen kann?“

Anjun sah sich in der Finsternis um, versuchte die lieblich leuchtenden Irrlichter zu ignorieren und sich ganz darauf zu konzentrieren, ob es weitere Hilfe gab. Irrlichtern stellte man sich besser zu mehreren, denn sonst verwirrten sie einen zu leicht und versuchten einen auf mentaler Ebene beeinflussten.

„Marlon?“, fragte er leise in die Schatten. „Bist du das? Lara?“ Er konnte es nur hoffen, denn die beiden waren mit schwarzmagischen Phänomenen gut vertraut und würden eine große Hilfe sein. Allein war er sich nicht sicher, ob er es schaffen konnte.

Die runden Irrlichter kamen auf ihn zu geschwebt und ihr Leuchten schien herrlich. Wärmer als das Licht eines Hauses in kalter, einsamer Nacht. Schöner als die Frühlingssonne. Anjun umklammerte seinen Zauberstab, während betörendes Wispern an sein Ohr zu dringen schien. Er würde keinen Lumos sprechen, sondern den sehr viel schwereren Austreibungszauber.

„Helft mir die Irrlichter zu bekämpfen. Ihr müßt die Mentalzauber auflösen mit denen sie mich umgarnen wollen, damit ich sie nicht auflöse.“

Die Stille die zuvor im Raum gelegen hatte, war also vorbei. Erst konnte Marlon erkennen, wie jemand - er wusste noch nicht genau wer - in eine der Fallen getappt war. Sollte er helfen? Oder würde die Dinkelsack ihn dafür nur wieder anmeckern? Doch das Denken nahm ihm in dem Moment jemand anderes ab. Anjun betrat den Raum und nobel, wie er war, dachte er natürlich nicht einmal darüber nach, was die Dinkelsack davon halten würde. "Anjun? Ok komm Lara." meinte er zum Mädchen, dass zuvor mit großer Showeinlage den Raum betreten hatte. Bei ihr ging auch nichts normal. Doch wie bekämpfte man Irrlichter? Ihm selbst war nur der Gedanke gekommen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Immerhin mit Mentalzaubern kannte er sich ziemlich gut aus. Das dürfte kein großes Problem werde - dachte er. Denn Irrlichter waren Mentalmagie in Person. Es war immerhin ihr einziger Sinn und Zweck, Leute zu locken, sie in den Tod zu reißen. Und selbst ohne Magie schafften sie das ganz gut.

In der dunklen Einsamkeit des Moors sah ein Licht wie dieses immerhin so wünderschön, wie sonst nichts auf der Welt aus. Für einen Menschen verhies es Hoffnung und Rettung. Es verhies Leben! Und doch waren diese wunderschönen Wesen eher der Tod für eine jede Person. Es würde also nicht leicht werden. Er zuckte seinen Zauberstab und richtete sie auf die Irrlichter, die sich dort zu sammeln schienen, wo er Anjun vermutete. Einfache Aufhebungszauber würde da nichts bringen. Leise ertönten Lieder aus seinem Mund. Keine gewöhnlichen Lieder, nein sie würden Freiheit in Anjuns Gedanken sähen. Doch alleine würde das schwer werden, sich gegen die Illusionen von Irrlichtern durchzusetzen. Er konnte nur hoffen, dass Lara heute gut gelaunt war. Und dass Anjun wusste, wie man diese Dinger endgültig vertreiben konnte. Wenn sie so in der Luft schwebten waren sie ja ganz nett, solange man sei umgehen konnte. Doch wenn sie nun plötzlich auf ihn zu kommen würden....

"Drecksmistige... Blöde alte Kuh... Ich wusste, dass ich was vergessen habe", schimpfte Anselm weiter vor sich hin, bis er Anjuin hörte. "Hey Anjun. Das mit dem Bewegen ist kein Problem. Nen echten Sumpf hats hier nicht, aber irgend so ein Dauerklebefluch ist auf dem Boden, obwohl hier eigentlich keine Zauber liegen sollten. Jedenfalls wurde mir keiner gezeigt. Aber meinen Schuhsohlen ist das egal, die kommen nicht mehr von der Stelle, also bleib lieber von mir fern, sonst pappt es dich auch fest..." Anselm wedelte noch einmal mit seinem Zauberstab. "Finite." Er lachte.
"Wäre ja echt mal zu einfach gewesen... Werde ich also im imaginären Sumpf versinken. Mein Irrlicht ist übrigens das, was da so ein wenig belämmert herumtrudelt. Ich habe es mit einem Windstoß erstmal von mir wegfliegen lassen. Wer weiß, nachher frisst es mich noch auf und ich bekomme auch noch die Schuld dran zugeschoben." Er zerrte an seinem Bein. "Nein, wirklich nichts zu machen. Ich glaube, ich schneide gleich die Bodenplatte unter meinen Füßen aus."

Wie dumm konnte man eigentlich sein, freiwillig in eine Irrlichtfalle rein zu rennen. Die Viecher waren alles andere als leichte Gegner und nicht einfach zu besiegen. Das intelligenteste war es immer noch sich erst gar nicht mit ihnen anzulegen und zu versuchen Sümpfe und ähnliche Orte zu meiden. Eigentlich hatte sie sich darauf gefreut den Schülern zu zu sehen wie diese den wohl ziemlich aussichtslosen Versuch starten, sich nicht von ihnen töten zu lassen. So etwas hob immer ungemein ihre Laune. Desto fassungsloser machte es sie das ausgerechnet Anjun rein kam und sich die Arbeit machen wollte gegen die Irrlichter zu kämpfen. Der Lehrer würde doch eh schon rechtzeitig eingreifen.

Doch als sie die Bitte von Anjun hörte und Marlon sie auch noch direkt darauf dazu aufforderte legte Lara genervt ihr Buch zur Seite. „Meinetwegen.“ Wie sollte man sich bei so viel Lärm und einem jammernden Amseln noch auf einen guten Roman konzentrieren. Leise hörte sie Marlon singen. Schnell begriff das Mädchen das er Anjun damit geistige Stärke schenkte. „Soronus!“, verstärkte Lara darauf hin die Stimme des Jungen. Aber wie sollte sie Anjun und Anselm direkt helfen? Mentalzauber halfen nur bedingt. Diese Geschöpfe brauchten nicht mal Magie um einen Menschen zu töten!

Besorgt beobachtete sie wie Amseln den Irrlichter mit seinen Verhalten immer mehr Angriffsfläche bot, das Licht um ihn herum schien immer hell zu leuchten, je mehr er dessen Zorn erregte. Auch Anjun schien, trotz des Schutzliedes mit den mentalen Flüchen des Gegners zu kämpfen.

Plötzlich kam Lara ein Gedankenblitz. Sie hat selbst wenig Lust sich selbst mit den Irrlicht anzulegen, doch konnte sie zumindest Anjun und Anselm in geringen Maß vor den mentalen Zaubern abschirmen. „Protego horribilis!“ Grob übersetzt hieß das wohl so viel, wie ich beschütze dich vor dem Bösen. Sicher konnte das Irrlicht diesen Schutzzauber immer noch durchdringen. Es wäre anmaßend gewesen etwas anderes zu glauben. Doch vielleicht schwächte es die Mentalzauber doch ein wenig ab und erleichterte dem jungen Baccaracus und Anselm den Kampf ein wenig.

Anselms Blick heftete sich wieder auf die Irrlichter, die vor ihm schwebten. Sie waren irgendwie so wunderschön. Er grinste sie ein wenig belämmert an. "Jaja, kommt ja nur her. Das kann mir doch bestimmt nichts anhaben. Ihr seid ja nur so ein paar zu groß geratene Glühwürmchen. Ich weiß gar nicht, wieso hier alle so eine Aufregung machen..." Anselm sprach leise zu sich selbst und blickte sich um. Über den Trubel rund um ihn herum konnte er nur den Kopf schütteln. Das war doch irgendwie verrückt. Das hier war doch schließlich nur ein Sumpf, von dem drohte doch keine Gefahr... Ein Sumpf? War er nicht eben noch in einem Klassenzimmer? Das musste wohl ein Tagtraum gewesen sein. Das hier war doch ein Sumpf. Er hörte die Sumpfohreulen krächzen, es rochte leicht moderig und da vorne war sein Vater, der ihn mit der Laterne abholen wollte, weil er ihn mal wieder vergessen hatte und auch Anselm weltvergessen umhergestreift war. Er lächelte. "Hier vorne, Vati."

Anjun hob den Zauberstab und richtete ihn auf das Irrlicht, das Anselm in die Falle gelockt hatte. Wenn er es auflösen konnte, dann würde Anselm frei kommen. Er schloß die Augen - auf keinen Fall durfte er in das Licht schauen - und begann mit dem langen und komplizierten Cantus. Leise formulierte er die Worte, während er die Bannzeichen mit dem Zauberstab in die Luft zeichnete.

Um ihn herum erschien alles auf einmal strahlend hell und es war, als wenn liebliches Sonnenlicht auf seine Augen fiel. Sanft wie ein Frühlingsmorgen hoch in seinem Turm im Zauberschloss. Anjun biß sich so fest auf die Zunge, dass sie blutete. Er wollte diesen Schmerz fühlen. Der metallene Geschmack erinnerte ihn daran, dass er einen Zauber auszuführen hatte und nicht den Kräften der Irrlichter erliegen durfte. Zackig vollendete er einige weitere Zauberzeichen in der Luft.

Als wenn die anderen Irrlichter ahnten, dass der Nachtkrab versuchte eines von ihnen aufzulösen, kamen sie lautlos heran geschwebt. Anjun fühlte ihre helle, wohlige Nähe mit Entsetzen. Sein Geist wurde so leicht. Wie sollte er sich da auf den Zauber konzentrieren? Hell war alles um ihn und freundlich. Alles schien sich in Strahlen aufzulösen. Seine Gedanken, die Worte, die er flüsterte.

//Ich muß den Zauber vollenden. Ich muß den Zauber vollenden.//, dachte er verzweifelt, doch seine Gedanken begannen immer mehr zu zerfasern und seine Zauberstabbewegungen wurden schwach und kraftlos.

Plötzlich durchbrach ein leises Lied die gleißende Helligkeit um ihn. Schwach, wie ein dunkler, kühlender Schatten in der Wüste. Anjun klammerte sich an diesen Schatten. Er durfte nicht aufgeben. Die Irrlichter durften ihn nicht bezaubern und er musste den Cantus beenden. Heiser flüsterte er die Bannworte. Jedes von ihnen im Ringen mit den Einflüsterungen der Irrlichter.

Plötzlich schwoll der Gesang an. Wurde laut und dröhnend wie ein Orchester und hinterließ wohltuende Finsternis. Erleichtert fühlte Anjun wie sein Geist nicht länger unter der Herrschaft der bösen Kreaturen stand und schwang sein Zauberstab zum letzten Zeichen. Ein fast menschliches Stöhnen ging ihm durch Mark und Bein und er zitterte, als sich das Irrlicht in Luft auflöste.

„Danke ihr beiden.“, hauchte Anjun.

Anselm war wieder frei, aber noch war der ganze Klassenraum voller Irrlichter. Der Kampf hatte gerade erst begonnen...

Anselm blinzelte verdutzt, als die Laterne seines alten Herrn plötzlich verlosch. Vielleicht hatte sein alter Herr sie ausgehen lassen, das würde ihm ähnlich sehen. Anselm kannte das seit seiner Kindheit, er hatte sich irgendwann daran gewöhnt und der leichte Schauer, der ihn schonmal überlief, blieb eigentlich zumeist aus. Es kam ja immer jemand, um ihn zu retten. Doch dann kehrte die Erinnerung zurück und er erinnerte sich daran, dass um ihn herum ein Klassenzimmer war und das Licht, das er gesehen hatte, sein Irrlicht gewesen sein musste. Außerdem klebte er am Boden fest, was ihm aber erst bewusst wurde, als er schon einen Schritt nach hinten getan hatte. Offenbar war dieser Klebetrick eine Täuschung des Irrlichts gewesen oder irgend ein magischer Trick, den er erfolgreich verdrängt hatte. Er seufzte... Für die Prüfung hatte er noch viel zu lernen. Er wandte sich in die Richtung, in der er Anjun vermutete.
"Danke Mann. Kann ich dir im Gegenzug auch irgendwie weiterhelfen? Die Dinger pulsieren so ein klein wenig... Ich würde fast sagen, die sind sauer auf dich." Er legte den Kopf schief und überlegte, ob er eine Mauer zwischen die Irrlichter und die Bänke ziehen sollte, damit sie Ruhe hatten... Aber so wie er die olle Dinkelsack kannte, würde das wahrscheinlich nicht wirken.

„Nicht dafür.“ Anjun atmete tief durch. Der Zauber hatte ihn angestrengt. Gut, dass er sich den Irrlichtern nicht hatte alleine stellen müssen. „Außerdem haben Lara und Marlon mir geholfen.“ Sein Blick glitt vorsichtig nach oben, wo einige Irrlichter schwebten. Sie schienen zu pulsieren und näher zu kommen. Sie waren vom Nebel umhüllt, grünlich aber dennoch sehr hell. Faszinierend und bedrohlich zugleich. Schnell senkte er wieder den Blick, um sich ja nicht einfangen zu lassen. Doch die Dinger schienen es auf ihn abgesehen zu haben. Immer mehr kamen heran. Der Junge hob abwehrend seinen Zauberstab und sprach vorsichtshalber einen „Lumos“, um sie auf Abstand zu halten. „Es scheint, als wenn sie es gar nicht gerne haben, wenn man eines von ihnen auflöst. Nun geht der Tanz erst richtig los! Der Auflösezauber ist sehr anstrengend. Wir müssen uns abwechseln.“

"Puuh....Gerne.." seufzte Marlon, musste dan aber schockiert feststellen, dass es noch nicht vorbei war. Es war gerade mal eines der LIchter in der Dunkelheit ausgegeangen und die anderen schienen nicht gerade erfreut darüber. Ein paar sammelten sich dort, wo er Anjun vermutete und 2 kamen bedrohlich auf ihn zu. Genau das, was er die ganze Zeit hatte vermeiden wollen. Wie sie so in der Dunkelheit auf ihn zu kamen, das machte ihm schon richtig Angst. Ob seine kenntisse in Okklumetik wohl ausreichen würden? Wohl kaum! Nicht gegen ein Irrlicht. "Du Anjun...du könntest mir nicht zufällig mal auf die Schnelle den Auflösungszauber beibringen? Die Dinger wollen grad testen, wie gut ich wirklich in Mentalzaubern bin..." Fragte der kleine mit ängstlichem Sarkasmus in der Stimme.

"Protego mentes..." flüsterte der kleine Blonde vor sich hin, als er merkte, dass alles schon langsam verschwommen wurde. Dann finig er wieder an weitere Zaubersprüche vor sich hin zu singen. Damit konnte er die, langsam schon anfangende, Wirkung der irrlichter zumindest etwas hinauszögern. Auch wenn er trotzdem merkte, wie ganz langsam alles um ihn herum nebelig wurde. Als er dann hörte, sie müssten sich abwechseln, da der zauber zu schwer war, sah er sein Ende kommen. Hoffentlich beherrschte ihn Lara wenigstens. Marlon blieb bis dahin leider nichts anderes übrig, als seine Schutzzauber weiter zu singen und möglichst nicht in die Irrlichter zu sehen.

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Dominic betrat das Klassenzimmer von Magister Dinkelsack, das noch dunkler war als für gewöhnlich. Außerdem hörte er ein paar aufgeregte Stimmen. Das verhieß nie etwas gutes. Wahrscheinlich wieder irgend so ein Test. Da hieß es vorsichtig sein. Er trat ein und einen Schritt neben die Tür. Gleichzeitig zog er seinen Zauberstab. Dann begann er leise eine Formel zu murmeln, während er einen Kreis um den Boden vor sich zog. Man konnte nie wissen, was einen erwartete, aber man konnte davon ausgehen, dass es etwas Bösartiges war. Also hieß es beobachten. Das konnte man aber nur in Ruhe, wenn man sich in einem Bannkreis befand. Ein leichtes, purpurnes Aufglühen hieß ihn, die Abschlussformel zu murmeln, dann wartete er darauf, dass seine Augen sich ans Dunkel gewöhnten und er herausgefunden hatte, womit er es zu tun bekam. Die Lichter an der Decke wiesen auf Irrlichter hin, das schien ihm allerdings zu einfach und er tippte darauf, dass das eine Ablenkung von Seiten der Lehrerin war.

"Mal sehen, ob ich den richtig zusammenbekomme", erwiderte Anselm ein wenig zweifelnd. Diese langen und komplizierten Zauberformeln, die die Dinkelsack ihnen immer beibrachte, machten ihn in erster Linie kirre. Eulalia behauptete ja gerne, Zauberei sei ganz einfach und er sollte häufiger an seinen Zauberstab denken. Aber warum zum Geier entwickelte man dann nicht einfach kurze und prägnante Zauber? Er blickte sich um und sah, wie Marlon offenbar gerade ein Opfer der Irrlichter werden sollte. "Protego!"
Anselm warf eine unsichtbare Wand zwischen Marlon und das Irrlicht, vielleicht konnte er sich ja so ein wenig Zeit verschaffen. Dann schloss er die Augen und begann zu singen. Er hatte einmal gehört, dass man sich gut erinnern konnte, wenn man verwandte Erinnerungen herbeirief. Da der Zauber einer Melodie folgte, versuchte er sich Tanzschritte zur Melodie vorzustellen und sich nur auf den Zauber und seine Erinnerungen konzentrieren zu können. Doch er geriet nach kurzer Zeit ins Stocken... Wie ging es weiter? Und wieso wollte er sich einreden, dass er es sowieso nicht zu Ende bringen konnte? Wie musste er nur weitermachen? Fieberhaft grübelte er.

Es wäre so einfach gewesen, einfach da sitzen, in Ruhe ein Buch lesen und zu sehen wie alle wie blinde Hühner in die Falle rennen. Wenn dieser dämliche Anselm nicht gewesen wäre, hätte dieser Wunsch auch in Erfüllung gehen können. Vielleicht gab es ja noch die Möglichkeit den Raum zu verlassen und draußen darauf zu warten das Marlon und die anderen damit fertig sind. Das Mädchen hatte so gar keine Lust dazu sich mit den lästigen Irrlichtern zu beschäftigen. Versuchsweise bahnte sie sich mit einem weiteren Lumos den Weg zur Tür, nur leider...ihre werter Frau Lehrerin hatte auch wirklich an alles gedacht. Vielleicht konnte sie doch noch in Ruhe ihr Buch lesen, wenn sie sich ruhig verhielt und nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Als sie sah das sich die Irrlichter wie Parasiten vermehrten, beerdigte sie auch schwer seufzend diesen Plan. Es blieb ihr wohl nichts anders übrig, als doch irgend etwas dagegen zu tun. Als Lara sah wie sich ihr das erste Irrlicht näherte erneute sie ihr Protego horribilis, versuchte den Radius des Zaubers auf den ganzen Raum aus zu weiten, auch wenn die gute Dinkelsack ihr später deswegen eine Standpauke halten würde, die sich gewaschen hatte. Der Spruch, in der Form in der ihn Anjun verwendet hatte, war ihr nicht bekannt. Zum Glück kannte sie durch die alten Runen eine andere Form dieses Spruches und er fiel sogar noch unter erlaubte Magie, leider nicht minder anstrengender als die Variante des Jungen.

„Können wir das bitte schnell hinter uns bringen, eigentlich hatte ich nicht vor gehabt mich mit den Irrlichtern zu befassen. Was solls, hab eh keine Wahl mehr.“ Mit deutlich schlechter Laune stand Lara auf und ging auf das Irrlicht zu. Konzentriert versuchte das Mädchen die alten Runen in ihren Geist entstehen zu lassen, um aus ihnen die Wörter zu formen, die alles Böse austreiben sollten. Dieses Spruch hatte eher etwas von Exorzismus. Doch je näher das Irrlicht kam, desto schwer fiel ihr das Denken. Die Bilder verschwammen in ihrem Kopf und zeigten ihr Bilder aus längst vergessenen Tagen. Nur unter Anstrengung gelang es ihr klare Gedanken durch den Nebel dringen zu lassen. Muehsam formten sich die ersten Worte zu Silben. Ihre Züge wirkten angestrengt und kleine Schweisperlen bildeten auf ihrer Stirn, als sie versuchte ihren klaren Verstand aufrecht zu erhalten.

„Anselm, halte sie mit einem Lumos auf Abstand und singe mit Marlon den Schutzzauber. Ich werde Lara mit der Bannung helfen.“ Anjun hatte den Zauber, den Lara gerade anwendete, nur einmal bei Jasinai Rottmeister gesehen. Es war eine Variante des Zaubers, den er selber angewendet hatte. Der junge Baccaracus sah sich im Raum um. Die Jüngeren sahen beunruhigt aus. Einige waren bereits von den Irrlichtern gefangen. „Wer noch kann, der bilde einen Lichtkreis. Dann halten wir sie in Schach.“ Sein Blick blieb an Dominic hängen. Der Junge verwechselte alte Magie mit schwarzen Künsten. Aber er war ein guter Zauberer in allen offiziell gelehrten Magiearten. Anjun war verbittert gegen ihn, aber er sprang über seinen Schatten. „Dominic, beherrscht Du den Auflösezauber?“

Ihm wurde immer schwindeliger und langsam halfen nicht einmal die Schutzlieder, die der Junge mit der wunderschönen Stimme sang, etwas. Nun fingen selbst seine Okklumentik fähigkeiten an nachzulassen. Er merkte immer mehr, wie alles um ihn herum verschwamm. Kur sah er schon die Lichter des Castello Di Stella und im Hintergrund die LIchter des wunderschönen Florenz. immer mehr musste er sich in Gedanken rufen, dass das alles nicht echt war. er begann immer lauter die Schutzzauber zu singen, doch sie halfen nur noch bedingt. Immerhin konnten die Irrlichter nicht näher kommen, doch das änderte nichts daran, dass man sie loswerden musste. "Sectumsempra!" mit einem abgeschwächtem Fluch ritzte er sich selbst eine Narbe in die Hand. Dann hörte er Anjuns Anweisungen. Einen Lichtkreis um sich herum ziehend sang er weiter seine mentalen Schutzzauber. Doch das würde nicht reichen. Die beiden müssten irgendwie gestärkt werden. Den passenden Zauber kannte er schon, doch ihn hier einzusetzen, könnte gefährlich für ihn werden. Außerdem fehlte ihm ein Opfer für den Zauber. Er musste wohl erst einmal darauf vertrauen, dass Lara und Anjun klar kommen würden.

Dominic verfolgte das Spektakel. Also waren es doch allesamt Irrlichter. Er wollte gerade seinen Zauberstab heben. Die gute Magister Dinkelsack hatte ihnen zwar den Auflösungszauber beigebracht, allerdings war er der Meinung, dass es auch einfacher gehen würde, diese Viecher in Schach zu halten. Er hatte die Theorie nur noch nicht in der Bibliothek überprüfen können. Da unterbrach ihn Anjun. Er nickte, bis ihm einfiel, dass Anjun das eventuell nicht sehen konnte.
"Klar. Aber meinst du nicht, dass es einfacher wäre, die Dinger zu schocken oder auseinander zu sprengen?" Er stand weiterhin in seinem schwach glimmenden Schutzkreis. Simple Defensivmagie, gelernt im fünften Schuljahr. Aber diese Hitzköpfe mussten ja immer direkt stürmen. Erst musste man seine Position sichern. Er hob seinen Zauberstab erneut, um in Aktion treten zu können, falls es nötig werden.

pp: Startfeld

Sina blieb abrupt im Türrahmen stehen, als sie das Schauspiel vor sich sah.
Es war ziemlich dunkel, die anwesenden Schüler waren allesamt aufgeregt - mein Gott, Dominic stand sogar in einem Schutzkreis - und von Magister Dinkelsack fehlte jede Spur.
In der Luft schienen seltsame Lichtkugeln zu schweben, von denen einige Schüler scheinbar irgendwie seltsam angezogen wurden.

Sina runzelte die Stirn. Hatte sie irgendetwas vergessen? War heute etwas Besonderes? Hatte die Dinkelsack letztes Mal irgendetwas in dieser Art erwähnt? Als sie sich vage an die letzte Stunde erinnerte, klingelte plötzlich etwas in Sinas Kopf. Hatten sie nicht Irrlichter besprochen? Verdammt, das hier iin der Luft waren wirklich Irrlichter!

Plötzlich wurde Sina nervös. Was hatte Magister Dinkelsack über diese Dinger nochmal gesagt? Böse....in die Irre führen....harmlose Lichter....nein!...Sina versuchte die einzelnen Wortfetzen, an die sie sich gerade noch so erinnern konnte, zu ordnen.
Verdammt, hätte sie doch letzte Woche nur nicht so viel mit Shouky während des Unterrichts geschwätzt. Aber nein! Das Liebesleben ihrer Freundin war ja wichtiger als solche bescheuerten Irrlichter gewesen. Wer hätte auch ahnen können, dass die olle Dinkelsack sie nun testen wollte.

Seufzend versuchte sie Ruhe zu bewahren und hörte plötzlich Dominics Stimme:
"Aber meinst du nicht, dass es einfacher wäre, die Dinger zu schocken oder auseinander zu sprengen?"
Hmm schocken? War das die richtige Lösung? Sina erinnerte sich an einen Spruch, den man anwenden solle, um die Irrlichter los zu werden, aber leider konnte sie sich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern.
Aber schocken? Und wenn sich diese Irrlichter bei einer Explosion in zwei teilen und es dadurch nur noch mehr werden würden? Vielleicht vermehren sich diese Dinger ja wie die Parasiten, wenn man sie sprengt?
Aaah, sie könnte sich wirklich in den Hintern treten, nicht aufgepasst zu haben.

"Meint ihr wirklich, wir sollen sie sprengen? Aber dann müssen wir das alle zusammen versuchen. Es sind so viele. Nicht, dass ein Licht dann explodiert und die anderen sich wie wilde Tiere auf uns stürzen oder so..."

Sinas Befürchtung schien sich zu bewahrheiten, denn als ob sie Beute gewittert hätten sammelten sich immer mehr Irrlichter um die Schüler. Laras und Anjuns Zauber waren zu wenig gegen die Übermacht. Wenn sich nicht mehr auf den Auflösezauber besannen, standen die auf einsamen Posten. Nur die glimmenden Lumoslichter und Marlons konstanter Gesang hielten sich auf Abstand.

Anjun schwankte, als er mit ganzer Willensanstrengung dem unwiderstehlichen Drang in die Helligkeit und Schönheit der Irrlichter zu sehen standhielt und ein weiterer grünlicher Ball in blassem Rauch verging. Er sah in Laras im Licht der schwebenden Kugel schimmerndes Gesicht und musste lächeln. Sie hatte nicht gegen die Irrlichter kämpfen wollen und tat es nun um seinetwillen dennoch. Ein Grund mehr ihr zu zeigen, dass es sich lohnte.

"Ok, Zeit für radikalere Maßnahmen! Dein Explosions-Trick könnte klappen, wenn wir es als Gemeinschaftszauber machen, wie Sina sagt. Gib mir Deine Hand, Anselm. Wir müssen alle verbunden sein, wenn wir den Zauber ausführen."

Im Dunkeln reichte der junge Baccaracus seinem Quiddich-Kameraden die Hand, ehe er scheuer nach Laras Fingerspitzen tastete. Ein warmes Gefühl prickelte durch seine Hand hoch zu seinem Herzen, als er sie umfasste und drückte.

Die letzten Gedanken formten sich zu Silben und fand schließlich den Weg zu ihrem Mund, wo sich daraus Worte bildeten. Das Irrlicht löste sich, zu ihren bedauern leider unspektakulär, ins Nichts auf. Ja, sie liebte es wenn Magie spektakulär, laut und manchmal auch tödlich war, z.B bei diesen lästigen Irrlichtern und gefährlichen magischen Geschöpfen.

Gerade als sie sich dem nächsten widmen wollte, bekam sie aus dem Hintergrund den Vorschlag mit, die Drecksdinger einfach in die Luft zu sprengen. Einfach, aber hey, Lara hatte eh keine Lust mehr sich noch länger mit diesen lästigen Viechern zu befassen. Wegen diesen Dingern hatte sie ihr Buch nicht lesen können, sich das gesammelte Gejammer von im Irrlicht gefangenen Schülern anhören müssen und einen Fleck auf ihren Lieblingsklamotten riskiert. Da bekam man richtig Lust die Viecher brutal in die Luft zu sprengen.

Die Schüler begannen einen Kreis zu bilden und sich an den Händen zu fassen. Ein angenehmes, warmes Gefühl breitete sich in dem Mädchen aus, als der junge Baccaracus nach der ihren Griff. Um dieses kleine Stück Nähe zu erhaschen, hatte sich jeder Kampf mit Monstern gelohnt. Wieder etwas mit der Welt versöhnt erwiderte Lara Druck, der ihr vertrauten Person. „Dann lasst uns mal diese lästigen Viecher ins Jenseits befördern, wo sie hingehören.“ Für ihre Verhältnisse fast schon gut gelaunt strahlte Lara bei den Gedanken, den Rest ihrer schlechten Laune gleich so richtig schön an den Irrlichtern ausleben zu können.

Sprengen... Klar, so eine Idee konnte auch nur von einem der Schüler auf Rungholt kommen. Es gab wohl nichts, was Dominic nicht irgendwie sprengen wollte. Vielleicht funktionierte es ja in der Tat. Anselm verdrehte die geschlossenen Augen und griff nach Anjuns Hand. Die andere Hand streckte er in Dominics Richtung aus, auch wenn er nicht wusste, ob der Junge einschlagen würde. Obwohl... Für einen gewaltigen Knall, war der sicherlich zu haben, den hatte er schließlich auch.