Wassernixe: Stauraum

Der Stauraum findet sich in den Aufbauten auf dem Oberdeck. Hier stapeln sich während der Überfahrt Truhen, Kisten und Muggel-Reisetaschen sowie Rucksäcke neben Katzenkisten und Eulenkäfigen. Das Gepäck muss von den Schülern selbst eingestellt werden, wird auf Rungholt aber von den Heinzeln in die Langhäuser gebracht.

[OOC: Ich habe mich mal hierher verkrümelt. Ich finde den Thread der Landungsbrücken schon wieder so unübersichtlich voll mit Charas. Also falls wer mag... hier ist Tethys.]

pp: Hamburg: Landungsbrücken

Eine Menge Truhen stapelten sich bereits im Bauch der Wassernixe. Tethys wunderte sich jedes Mal aufs Neue, dass hier während der Überfahrt nichts ins Rutschen kam und Truhen herunterfielen. Sie selbst stellte ihre ganz nach vorne und ganz nach unten und öffnete sie. Der Käfig mit Schuhu war natürlich noch darin an seinem Platz. Die Eule öffnete ungnädig ein Auge und schenkte Tethys einäugig einen vorwurfsvollen Blick.

"Hab' Dich nicht so, Schuhu", sagte Tethys zu ihrer Eule. "Ich habe die Truhe so wenig geschaukelt wie möglich."

Tethys schlüpfte aus ihren Sandalen und erkletterte, den Eulenkäfig in der linken Hand, geschickt den Berg an Truhen, um Schuhu so weit nach hinten und oben zu stellen wie möglich. Die meisten Schüler hatten hier ihre Haustiere untergebracht und niemand würde auf einen Eulen- oder Katzenkäfig noch eine Truhe stellen. Trotzdem war es Tethys lieber, dass ihr Schuhu sicher stand und weitweg vom Trubel der anderen, die gleich noch ihr Gepäck hierher bringen würden. So konnte die Eule schon mal ein Nickerchen machen.

pp: Hamburg: Landungsbrücken

Mit dem Koffer, dem Käfig und dem Waschbären in den Armen, war es gar nicht so einfach in den Stauraum zu kommen, aber irgendwie gelang es Fine doch. Der Waschbär hatte nicht besseres zu tun als in ihren Haaren zu spielen, während sie den Koffer ablegte, genauso wie den Käfig. Erst als sie das vollbracht hatte bemerkte sie Tethys und lächelte sie freundlich an: "Na? Schöne Ferien gehabt?", während sie das sagte begann Pue zu registrieren das sie nun Auslauf hatte, zumindest in diesem Raum und schon sprintete das kleine Fellknäul los.

pp: Landungsbrücke (+ Tatjana)

„Gib das mal“, meinte Ziphin und ergriff ohne eine Antwort abzuwarten ihren Schrankkoffer. Tatsächlich war er überraschend leicht. Naja, war ja nicht anders zu erwarten bei einer Zaubererfamilie. Er ging voran in den Stauraum und entdeckte dort zwei Mitschülerinnen. Er lächelte beiden zu mit seinem typischen schrägen Lächeln und stellte Tatjanas Koffer ab. Die eigene, kleine Tasche behielt er bei sich.

„Yo Tethys“, meinte er betont lässig (vielleicht etwas zu betont) und nickte Josefine zu. „Fini, alles klar?“ Er konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Er wusste, dass Josefine es nicht mochte, so genannt zu werden. Irgendwie machte es ihm trotzdem Spaß, sie so zu nennen. Er verstaute die Hände tief in den Taschen seines Reisemantels und nickte in Richtung seiner Begleiterin. „Das ist Tatjana. Sie ist ab diesem Jahr bei uns in der Klasse. Tatjana? Das hier sind Tethys Pechnebel und Josefine van Frey.“

pp: Landungsbrücke (+Ziphin)

Tatjanas Wangen würden wohl nie wieder ihre normale Farbe annehmen. Ziphin nahm ihr ganz galant den Schrankkoffer ab und wuchtete das sperrige Ding auf die Fähre. Bevor sie in den Stauraum abtauchte, drehte sie sich zu Mama um, winkte ihr noch einmal und folgte dann Ziphin ins Innere der Fähre.

Gleich ihre erste Bekanntschaft schien ein Gentleman zu sein! Schnell trippelte sie ihm hinterher und erblickte zu ihrem Erstaunen zwei weitere Mädchen unter Deck. An die eine konnte sie sich erinnern… Ziphin hatte ihr nachgeguckt…

Unwillkürlich schien sich Tatjanas Kehle zusammen zu schnüren, als Ziphin die Mädchen auch noch wie alte Bekannte grüßte. Natürlich, sie kannten sich ja schon seit Jahren.

>> „Das ist Tatjana. Sie ist ab diesem Jahr bei uns in der Klasse. Tatjana? Das hier sind Tethys Pechnebel und Josefine van Frey.“<<

Tatjana unterdrückte einen höflichen Knicks und lächelte etwas gequält in die Runde. Wahrscheinlich würde sie für seltsam gehalten werden, wenn sie ihnen die Hand reichen würde. „Freut  mich euch kennen zu lernen.“

Bevor Tethys antworten konnte kam Ziphin mit einem Josefine unbekannten Mädchen herein. //Yo Tethys. Fini, alles klar?// Dieser Typ, Fine war sich nicht sicher ob sie ihn mochte, weil er sich benehmen konnte oder ob sie ihn einfach nur nervig fand, aber wie meistens versuchte sie den nervigen Aspekt einfach zu übersehen. Fini, wie unschön es sich anhörte. Doch etwas war Fine aufgefallen, ein seltsamer Unterton in Ziphins Stimme als er Tethys ansprach, darüber würde sie später nachdenken. "Ziphin." Antwortete sie auf seine Begrüßung. Als er Tatjana vorstellte schlich sich ein Lächeln auf Fines Lippen. "Guten Tag, willkommen auf Rungholt. Ich hoffe das es dir gefallen wird." Freundlich streckte sie ihre Hand der Fremden entgegen.

Tatjana ergriff die Hand, die ihr dargeboten wurde. Schön, dann war diese höfliche Begrüßung doch nicht zu uncool für diese Schüler.

„Freut mich, hier zu sein.“ Etwas zurückhaltend biss sie sich auf die Unterlippe. „Seid ihr etwa auch in der 8. Klasse?“

//Freut mich, hier zu sein. Seid ihr etwa auch in der 8. Klasse?// Fragte Tatjana, sichtlich etwas nervös.
Mit einem breiten Lächeln antwortete Fine: "Jap, seit 4 Jahren ertragen wir diese Schule." Sie zwinkerte der Neuen zu.
Gerade wollte sie noch etwas hinzufügen, da sprang Pue auf ihre Schulter und verlangte nach etwas fressbaren. Mit einem Seufzen griff Fine in eine Tasche ihrer Robe und holte eine Plastetüte mit Wallnüssen heraus und hielt eine vor Pues Maul. "Und das ist Pue."

Tethys verstaute Schuhu erst einmal sicher und kam dann flink und barfuß den Berg von Truhen herunter gehüpft, wo sich die anderen miteinander bekannt machten. "Hallo Pue", begrüßte sie aber als erstes den Waschbären. Tiere waren ihr Ein und Alles, auch wenn sie nicht mit ihnen sprechen konnte, wie einige andere Hexen und Zauberer auf Rungholt. "Hallo Josie", grüßte sie dann endlich auch das Mädchen, welchem der Waschbär gehörte und die sie eben noch nach ihren Ferien gefragt hatte. Aber wie üblich am Anfang des Schuljahres ging so etwas gleich im allgemeinen Chaos unter.

"Hi Ziphin, Du alte Rübe", erwiderte sie dann den lockeren Gruß des Jungen und schlüpfte in ihre Sandalen, um auf ihrer Kiste (die im Moment vorderste und unterste des Stapels) Platz zu nehmen. "Hallo Tatjana", grüßte sie dann auch das neue Mädchen. "Lass Dich von den zwei nicht verrückt machen. Rungholt ist eine prima Schule. Von Ertragen müssen ist da keine Rede." Sie grinste breit. "Ich bin Tethy, die Quoten-Squib unserer Schule und auch in der Achten. Hast Du ein Haustier dabei?" Das interessierte Tethys natürlich am meisten.

//"Lass Dich von den zwei nicht verrückt machen. Rungholt ist eine prima Schule. Von Ertragen müssen ist da keine Rede."//

„Naja, wie man’s nimmt...“, murmelte Ziphin halblaut. Die Schule konnte doch recht öde und langweilig sein manchmal.

//"Ich bin Tethy, die Quoten-Squib unserer Schule und auch in der Achten. Hast Du ein Haustier dabei?"//

Ziphin holte Luft, wie um etwas zu sagen, doch gerade noch rechtzeitig konnte er sich auf die Zunge beißen, bevor er ‚Ich habe auch ein Haustier!’ geantwortet hätte. Mein Gott, Ziphin Drachenstein, reiß dich zusammen! Am Ende verguckst du dich in eine Squib! Da haltest du dich echt besser an die Neue ... oder so.
Also guckte Ziphin weg und richtete die Aufmerksamkeit stattdessen lieber dem Waschbären.

Tatjana sah den Waschbären und musste ein erstauntes Grinsen unterdrücken. So etwas hatte sie noch nie gesehen.

„Hallo Tethys.“ Das Mädchen mit den schwarzen Locken schien keinerlei Berührungsängste mit den anderen Schülern zu haben. Sie plapperte munter und bot Paroli. Tatjana war begeistert. Doch dann schien Tatjanas Herz stehen zu bleiben: Tethys war ein Squib! Tatjana hat noch niemals einen Squib gesehen. Ein ehrfurchtsvolles Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Etwas schüchtern deutete sie auf den Weidenkorb in ihrer Hand. „Ich habe einen Kater. Sein Name ist Robin.“ Durch die eleganten Stäbchen blickten die grüngelben Augen eines kleinen, magern Kater heraus und beäugte den Waschbären neugierig.

„Pue ist ja niedlich.“ Beinahe hätte sie eine Hand ausgestreckt, um den Waschbären zu streicheln. Doch irgendwie blickte Ziphin missmutig. Hatte das etwas mit ihr zu tun?

Mit einem Verdrehen ihrer Augen tat Fine Tethys Kommentar ab. //Lass Dich von den zwei nicht verrückt machen. Rungholt ist eine prima Schule. Von Ertragen müssen ist da keine Rede.// Und als Ziphin drauf //Naja, wie man’s nimmt...// murmelte, fing Fine leise an zu lachen.
Auf Pues Fordern, gab sie ihr noch eine Walnuss und meinte in Pues Richtung, in der Sprache der Waschbären, dass sie irgendwann noch platzen würde. Daraufhin schnaubte die Waschbär Dame nur kurz und tat sich an der Nuss gütlich.
Als Tethys ohne Probleme auf ihre ... nichtmagischheit hinwies, war Fine wiedermal positiv erstaunt von diesem Mädchen. Nicht nur das sie sich mehr um Pue kümmerte als um Fine (was Pue natürlich gefiel), sondern auch das sie so offen mit ihrer in Fines Augen Behinderung umging.
Auf Tethys Nachfrage hin, stellte die Neue ihre Katze vor, ein mageres Ding, in Fines Augen nicht besonders schön oder irgendwie besonders. Pue schien das selbe zu denken, denn sie versuchte weder die Katze zu verängstigen noch irgendetwas anderes mit ihr anstellen zu wollen.
//Pue ist ja niedlich.//, meinte diese Tatjana dann. Ein mildes Lächeln legte sich auf Fines Lippen. "Ja, nicht? Ich liebe sie, obwohl sie frech ist und ziemlich gerne Chaos anrichtet."
"Tatjana, erzähl doch mal etwas über dich. Woher kommst du zum Beispiel?", fragte Fine und wollte eigentlich nur wissen ob dieses Mädchen reinblütig war, na klar waren alle anderen auf nett, aber solche Informationen konnten nie schaden. Außerdem war sie auch neugierig und wollte mehr über dieses Mädchen erfahren.

// "Tatjana, erzähl doch mal etwas über dich. Woher kommst du zum Beispiel?"//

„Das würde mich auch Wunder nehmen!“, meinte Ziphin und setzt sich schwungvoll auf eine Kiste. „Warte, warte, einiges weiß ich schon! Erstens: Du hast einen jüngeren Bruder, der hat eine Robe mit einem Drachenkopf. Das ist ziemlich cool. Aber ich glaub der mag mich nicht. Naja, sein Problem. Zweitens: Du warst vorher auf einer Schule, wo es kein Quidditch gab. Drittens: Deine Mutter ist eine Hexe. Und viertens: du bist im besten Haus, das es auf Rungholt gibt: Bei den Tritschen. Vielmehr weiß ich allerdings auch nicht.“

Josefine schien sich mehr für ihren Waschbären zu interessieren, als für ihre Mitschüler und Tatjana musste sich zusammen nehmen, sich mit der Zunge nicht nervös über die Lippen zu fahren. Bloß nicht auffallen…

Doch plötzlich rückte die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie und ihre Wangen liefen schon wieder rot an. Sie war sich deutlich aller Augen bewusst, die durch sie hindurch blicken und ihre Seele durchdringen wollten. Tatjana schluckte, aber Ziphin kam ihr zuvor. Irgendwie konnte sie nicht anders, als zu lächeln. Er war seltsam, aber was wusste sie schon über Jungs?

Mit roten Wangen suchte sie allen Mut zusammen, den sie noch entbehren konnte. „Erstens: mein Bruder ist sehr nett, er ist Zauberer nur noch nicht so gewohnt. Er braucht ein wenig Zeit.“ Sie zuckte mit den Schultern, aber so einfach wollte sie Ziphin nicht mit diesem Eindruck von Teddy davon kommen lassen. „Zweitens: ich war vorher auf einem Internat, das kein Quidditchteam hatte. Dafür legte der Lehrplan wehrt auf andere bildende Künste.“ Wie sollte sie nur das Besenfliegen im Damensitz, das Seepferdchen-Synchronschwimmen und den anderen Mädchen-Kram erklären, den sie belegen musste? Damit wäre sie doch der vollkommende Witz!

„Und mit Drittens und Viertens hast du Recht.“ Sie lachte leise und es klang mehr nach einem schüchternen Kichern. „Aber eigentlich bin ich auf Rungholt schon ziemlich gespannt. Es hat in der allgemeinen Bewertung schulischer Einrichtungen gute Bewertungen bekommen.“ Inständig hoffte sie, dass dies niemand hinterfragen würde. Sie hatte nämlich keine Ahnung! Und eigentlich war der Grund für Rungholt, Teddy.

„Aber viel lieber möchte ich alles von euch erfahren.“ Tatjana lächelte in die Runde und hoffte, dass ihre fünf Minuten im Mittelpunkt endlich vorüber waren.

Das waren zwar nicht so wirklich die Antworten, welche Josefine haben wollte, aber vorerst war das ja egal, wenigstens war ihre Mutter eine Hexe. Sie würde später schon noch genug Zeit bekommen um sich mit Tatjana zu unterhalten. Trotzdem interessierte sie der Wortwechsel zwischen Ziphin und der Neuen. Sie musste ein wenig lachen, als sie mitbekam, das Ziphin Tatjanas kleinen Bruder vergrault hatte. Doch als die Sprache auf das 'beste Haus' kam, schnaubte Fine leise und meinte dann leise, mehr zu sich selbst: "Wenn ich du wäre, wäre ich traurig nicht bei den Nachtkrabs zu sein, sondern bei den Tritschen. Aber egal, Ziphin ist nur etwas zu selbstüberzeugt."
Als das andere Mädchen dann versuchte die Aufmerksamkeit auf die anderen zu lenken grinste Fine und während sie sagte: "Nun ja. Ich bin Josefine van Frey. Mein Vater ist ein berühmter Zauberstabhersteller und nun ja, manchmal vielleicht etwas zu bedacht auf reines Blut oder gutes Benehmen." ließ sie ihren Haaren freien Lauf, sie änderten nun frei ihre Farbe und Länge. Josefine war gespannt wie das Mädchen auf ihre Fähigkeiten reagieren würde und sah ganz genau in ihre Richtung.

Tatjana machte große Augen. Wenn Josefines Vater auf gutes Benehmen wehrt legte, was hielt Josefine selbst davon? Doch noch während sie freundlich zuhörte, sah sie, wie Josefines Haare länger zu werden schienen. Dann änderten sie auch noch die Farbe!

Tatjana zwang sich, den Mund geschlossen zu halten. Erst ein Squib, dann ein Metamorphmagus? Rungholt musste die beste Schule der Welt sein! Unwillkürlich lächelte sie, versuchte es aber zu kaschieren. Sie durfte auf keinen Fall zu dreist sein.

„Ein Zauberstabmacher? Das klingt sehr interessant.“ Tatjana lächelte, hielt dann jedoch inne. Sollte sie erzählen, dass ihr Vater Makler war? Der langweiligste Job der Welt und vor allem so unmagisch wie Butterbrot!

„Meine Tante behauptet, das Holz eines Zauberstabes sagt etwas über den Träger aus, ebenso wie der magische Kern. Was meinst du dazu?“
Vielleicht konnte sie ja mit Wissen beeindrucken. Sie stellte Robins Katzenkorb ab und versuchte ein entspanntes Gesicht zu machen. Aber so locker wie Ziphin oder Tethys würde sie wohl nie sein.

Ziphin musste Schmunzeln, als er Josefines Kommentar zu den Nachtkrabs hörte, verbiss sich aber einen Kommentar. Stattdessen lauschte er weiter den beiden Mädchen und zückte schließlich seinen Zauberstab.

„Meinen hab ich von ihrem Vater“, erklärte er und klang dabei ziemlich stolz. „Zedernholz, der Kern besteht aus dem Splitter der Perle, die aus dem Hals eines Tatsu stammte. Was sagt das über mich aus?“ Amüsiert blickte er Tatjana an. Doch um sie nicht allzu sehr in Verlegenheit zu bringen setzte er rasch nach: „Nein, ernsthaft: Versuch mal frei von der Leber weg was über mich herauszufinden. Wenn du drei Sachen richtig errätst bring ich dir Quidditch bei. Nur los, keine falsche Scheu, mich kannst du so schnell nicht vergraulen.“

Er warf den Zauberstab in die Luft, fing ihn an der Spitze wieder auf und reichte ihn Tatjana.

Tatjana lief rot an, als Ziphin sie so frei ansprach und sie dann auch noch aufforderte, etwas über ihn zu erraten. Sie war so schlecht im Raten! Was sollte sie nur sagen? Kurz blickte sie ihm in die graublauen Augen und ihre Knie wurden irgendwie weich. Doch sie durfte sich nichts anmerken lassen!

Zwar mit roten Wangen, aber hochgerecktem Kinn nahm sie dem Jungen seinen Zauberstab ab, befühlte ihn kritisch mit beiden Händen und strich über das warme Holz. Er strahlte einen zarten Geruch aus und fühlte sich geschmeidig an. Doch das sanfte Glücksgefühl ihres Zauberstabs fehlte.

Sie lächelte, obwohl sie fieberhaft überlegte. „Die Zeder ist ein duftendes Holz und wurde von frühen Völkern der Gefühls- und Sinneswelt zugeschrieben. Erstens“ sie lächelte süffisant, obwohl sie sich fühlte, als falle sie gleich um. „du bist eher emotional, aber bestimmt willst du es nicht zugeben.“ Oje, sie lehnte sich wirklich sehr weit aus dem Fenster. Doch da musste sie jetzt durch.

„Zweitens.“ Sie musterte Ziphin, wie er lässig auf den Koffern saß und sie angrinste. „Es interessiert dich nicht besonders, was Andere von dir halten.“ Sie nannte es, das Teddy-Argument.
„Drittens: du bist ein bisschen wie ein japanischer Drache.“ Gut, dass sie das eine Buch über Drachenarten der Welt in der Buchhandlung entdeckt hatte. „machtbewusst, stark, aber auch unnachgiebig und energisch.“ Es war alles geraten! Hoffentlich hinterfragte das niemand!
„Komme ich damit schon einmal in die Nähe der Wahrheit?“ Zu guter Letzt zwinkerte sie Ziphin zu und hielt ihm mit einer eleganten Handbewegung den Zauberstab hin. Und so wie ihr Herz hämmerte, würde sie bald tot umfallen!

Josefine war etwas enttäuscht von Tatjanas Reaktion, denn diese war fast nicht vorhanden.
Zauberstabmacher ein interessanter Job? Vielleicht, für Außenstehende die noch nie in einem Keller voller toter Tiere gewesen waren. Fine interessierte sich nur ein wenig dafür, denn sie war ja zum Glück nicht die Erstgeborene und musste diesen Job ergreifen, deshalb hielt sie sich bedeckt, als die Sprache auf Zauberstäbe gerichtet wurde, sie gab vor Pue noch ein wenig zu füttern, welche sich ein wenig darüber lustig machte, dass Fine die Sprache auf dieses Thema gelenkt hatte.
Als Ziphin dann noch einen der protzigen Zauberstäbe ihres Vaters herauszog schnaubte Fine kurz, dieser Zauberstab passte eindeutig zu Ziphin. Diese Sache mit den Eigenschaften raten, fand Fine aber lustig. Gespannt hörte sie zu was Tatjana sagte. Sie hätte gerne etwas geantwortet wie, Vergiss nicht, das er unglaublich nerven kann., aber erstens war das unglaublich unhöflich und zweitens war er ja eigentlich ganz okay, eigentlich.
"Meiner besteht aus Nussbaum und den Fasern einer Mondblume, dafür musste wenigstens niemand sterben.", schloss sich Josefine an die Unterhaltung an und hielt ihren Zauberstab hoch. Sie liebte ihn, die leicht eingravierten Federn und die Farbe des Holzes sagten ihr zu, auch das man nicht erkennen konnte, wo man ihn halten sollte machte das kleine Mädchen glücklich.

Die erste Aussage von wegen Emotional ließ Ziphin leicht das Gesicht verziehen. Allerdings musterte er sie mit wachsendem Interesse, als sie weiter sprach. Tatsächlich traf ziemlich viel davon auf ihn zu. Als er den Zauberstab wieder entgegen nahm, betrachtete er ihn mit völlig neuen Augen. Konnte es denn sein, dass ein Zauberstab so viel über seinen Besitzer aussagte.

„Hm, okay, ich werde dir Quidditch beibringen“, gab er als Antwort und grinste sie an. Vor allem das ‚stark, machtbewusst und unnachgiebig’ gefiel ihm ganz gut.

// "Meiner besteht aus Nussbaum und den Fasern einer Mondblume, dafür musste wenigstens niemand sterben."//

„Oh, jetzt bin ich dran!“, meinte Ziphin, während er seinen Zauberstab zurück in die Innentasche seines teuren Reisemantels schob. „Der Nussbaum steht dafür, dass du gerne Tiere magst und die Mondblume, dass du ... hm ... hübsch bist, künstlerisch begabt und wandelbar wie die Mondphasen.“ Ja, gut, zugegeben: Schönheit ist nicht wirklich eine Charaktereigenschaft. Aber da Ziphin doch recht stark auf das Äußere fixiert ist, scheint er das nicht zu bemerken. Und ein Kompliment geben an eine Reinblüterin war schließlich nie verkehrt. Und der Rest ... ja, war nur halb geraten, immerhin kannte er sie schon etwas.

Tatjana kicherte und hielt sich eine Hand vor den Mund. Ziphin wollte ihr Quidditch beibringen? Naja sie konnte das später noch einmal richtig stellen. Niemals würde sie mit einem Jungen! auf einem Besen! Quidditch! spielen.

Josefine war neugierig und Ziphin nahm ihr ihren Zauberstab ab. Doch seine Einschätzung fand Tatjana total an den Haaren herbeigezogen. Der Nussbaum war doch tiefsinnig und hinterfragend. Das hatte doch gar nichts mit der Sympathie zu Tieren zu tun. Leise kicherte Tatjana in ihren Ärmel und wartete auf Josefines abschließendes urteil.

"Und das weißt du natürlich alles nur von meinem Zauberstab und nicht weil wir uns schon ein Paar Jahre kennen.", meinte Fine mit ironischem Unterton.
"Übrigens: Ich kann auch hässlich sein!", sagte Josefine mit einem Zwinkern zu Ziphin und ließ sich ein Paar Pickel ins Gesicht wachsen und nahm ein Paar andere Verunschönerungen vor. Doch nach ein Paar Sekunden sah Fine wieder aus wie immer.
Fast hätte Fine Tethys aufgefordert ihren Zauberstab zu zeigen, doch sie biss sich rechtzeitig auf die Zunge und schaute Tethys an. "Und, was denkst du? Sagt der Zauberstab etwas über Menschen oder nicht?"

Während die anderen sich unterhielten, war Tethys von der Truhe auf den Boden gerutscht und saß nun im Schneidersitz vor Tatjanas Katzentransportkiste. Eine Weile beobachtete sie das kleine Wesen darin neugierig und schob dann ihren Zeigefinger durch die Stäbe, ganz langsam und vorsichtig, denn immerhin drang sie damit in Katzenrevier ein. Sie ließ das kleine Flauschknäuel an ihren Fingern riechen, die vermutlich nach Vogelfedern rochen, was auf reges Interesse innerhalb der Katzenbox stieß.

"Ob Zauberstäbe etwas über den Charakter eines Menschen aussagen?", wiederholte sie nachdenklich. "Ihr meint, weil sich der Stab den Zauberer aussucht und nicht umgekehrt? Vielleicht. Aber ob dann die Interpretation immer die richtige ist? Ich weiß nicht. Das ist doch ein wenig wie bei Wahrsagen, oder?" Sie belegte das Fach nicht, da es für Squibs nicht geeignet war. Aber sie hatte trotzdem so ihre eigene Meinung dazu. Sicher traf manches zu, aber genauso gut konnte man auch mal gut raten. Wenn man jemanden gut kannte, lag man mit Raten zudem immer noch besser als mit Wahrsagen, wenn man jemanden nicht kannte.

"Und die Anzahl der Hölzer ist begrenzt. Gut, der magische Kern vielleicht", überlegte sie weiter. "Aber wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich nicht gerne nach seinem magischen Kern beurteilt werden. Das ist doch Mist." Sie sah zu den dreien auf. "Ehrlich. Wenn Du wissen willst, wie jemand tickt, lad ihm zum Tee in Dein Langhaus ein. Meins ist übrigends das der Wolpertinger", sagte sie an Tatjana gewandt. "Ich glaube nicht, dass es besser ist als die anderen beiden, aber Du kannst gerne mal zu Besuch kommen, um es Dir anzusehen, einen Saft zu trinken, ein paar Kekse zu essen und mit mir einen Plausch zu halten."

Tatjana schielte zu Tethys und traute kaum, sich zu bewegen. Sie näherte sich ganz souverän und schon fast katzenhaft Robins Katzenbox und streckte langsam, aber freundlich einen Finger durch die Gitterstäbe. Tatjana wusste, Robin gehörte nicht zu den aggressiven Katern, die ihr Revier dringend verteidigen mussten, aber immerhin war Tethys fremd und Robin war zuvor noch nie in die Ecke gedrängt worden. Doch er schien neugierig an Tetyhs Finger zu schnuppern und bald darauf gab er sogar zaghaft Köpfchen. Eine Freundschaftsbestätigung auf Katzenmanier.

Eine Welle der Sympathie durchströmte Tatjana und sie musste ein breites Grinsen unterdrücken. Sie wäre so gern von Tethys zu Saft und Keksen in ein anderes Langhaus eingeladen worden! Mit Tethys zu plaudern – der ersten Squib, die Tatjana kennen lernte – schien die beste Aussicht des Tages zu sein!

Jedenfalls besser als die Aussicht, einen Tag lang mit Ziphin auf einem Besen zu verbringen.

„Also meinst du, ist es so ein bisschen wie Astrologie? Also Sternzeichen und sowas?“

//"Übrigens: Ich kann auch hässlich sein!", sagte Josefine mit einem Zwinkern zu Ziphin und ließ sich ein Paar Pickel ins Gesicht wachsen und nahm ein Paar andere Verunschönerungen vor. Doch nach ein Paar Sekunden sah Fine wieder aus wie immer.//

Ziphin verzog das Gesicht und wandte rasch den Blick ab. Er war heilfroh, dass sie wieder ‚wie immer‚ aussah, als er sich ihr wieder zuwandte.
„Ganz ehrlich ... mach das nicht wieder“, murmelte er und schüttelte sich.

Als dann Tethys über Zauberstäbe zu reden begann hob er nur wortlos und leicht skeptisch eine Augenbraue. Was wusste sie schon von Zauberstäben oder Wahrsagen? Die hatte doch davon so viel Ahnung wie er von einem Staubblaser ... oder wie das Ding hieß. Aber er sagte nichts, das Thema begann ihn sowieso etwas zu langweilen.

„Wollen wir nicht auf’s Oberdeck gehen?“, fragte er unvermittelt. „Ist bestimmt schöner als hier in dieser muffigen Kammer.“