Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Ein vertrauliches Kamingespraech

2 verfasser

 :: Timeplay

Seite 1 von 2 1, 2  Weiter

Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus So Sep 19, 2010 3:09 pm

Anjun wartete unter dem reetgedeckten Dach des Irrlichtes zwischen hohen gelben und roten Stockrosen auf Lara. Er konnte sich eines frohen und erleichterten Laechelns nicht erwehren, als er sie den Weg hinunter kommen sah. Waehrend die Maedchen weg waren, war ihm immer wieder durch den Kopf gegangen, dass die jugendlichen Rowdies zurueck kommen konnten, um doch noch mit Lara abzurechnen. Bis heute morgen kannten sie sich noch kaum, aber nun war er sicher, dass er auf keinen Fall wollte, dass ihr etwas geschah. Mit einem warmen Gefuehl dachte er daran, dass sie ihn nicht in ihre Schwierigkeiten hatte hineinziehen wollen.

"Hallo! Habt ihr einen guten wecker fuer Sina bekommen?", begruesste er sie. "Ich habe unterdessen mit dem Wirt des Irrlichtes gesprochen. Er wird ableugnen was hier geschehen ist. Also da schon mal keine Gefahr mehr. Ausserdem habe ich uns das Hinterzimmer fuer ein vertrauliches Gespraech reserviert." Er hielt ihr grinsend den Schluessel entgegen. "Fuer die naechsten Stunden wird niemand auch nur in die Naehe des Raumes kommen."
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins So Sep 19, 2010 5:34 pm

Mit äußerst gut gelaunter Miene lief Lara den Weg zum Irrlicht runter, bepackt mit zu vielen Tüten. Das Modegeschäft oder Quidditchladen von der Menge her war nur noch schwer einzuschätzen wo sie wohl das meiste Gold gelassen hatte. Zwischen den Rosenstöcken wartete bereits Anjun auf sie. Das Mädchen setzte ihr schönstes Lächeln auf. Sie kannte ihn gerade mal einen Tag und schon war ihr dieser Junge direkt ans Herz gewachsen. Dieser Mut sich selbstlos für sie einzusetzen, etwas was Lara völlig neu an einem Menschen war.

Lara grinste als er sie sofort mit der Frage nach dem Wecker begrüßte. „Gefunden schon.Auch wenn mein Vorschlag eine magische Eule gewesen wäre. Diese Tierchen sind praktisch. Ein Schrei und der gesamte Schlafsaal wird wach davon. Leider abgelehnt!“, erklang ein helles Lachen aus ihrem Mund. Das Mädchen nickte als er ihr erklärte das für das Kamingespräch bereits alles geregelt war. Damit bestätigte sich ihre Meinung das sie Anjun vertrauen konnte. War nur noch abzuwarten wie das Gespräch lief.

„Wäre es vielleicht möglich das man uns bevor wir anfangen eine Kanne Earl Grey und Gebäck ins Hinterzimmer bringt?“ Vielleicht war diese Frage unpassend. Sie waren schließlich nicht zum Tee trinken verabredet. Aber eine gute Tasse englischen Tees gehörte für sie einfach zu einem gemütlichen Hinterzimmer mit Kamin.
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus So Sep 19, 2010 7:36 pm

"Aber sicher doch!", Funken tanzten in Anjuns eisblauen Augen, als er Lara mit einer hoeflichen Handbewegung bedeutete ihm zu folgen.

"Ich habe Elbrecht Bescheit gegeben, dass wir ein vertrauliches Kamingespraech mit meinen Eltern fuehren muessen. Meine Mutter spricht vom Ministerium aus. Mein Vater kommt dann hinzu. Du kannst Ihnen vertrauen. Meine Mutter ist eine Unsaegliche. Wenn also jemand ein Geheimniss wahren kann, dann sie. Und mein Vater..." Sein Blick streifte die rote Spange in ihrem Haar und er laechelte ein schmales, geheimnisvoll-wissendes Laecheln. Auch wenn er das Buch scheinbar kaum beachtet hatte, war ihm doch ein Stern in der Lederpraegung nicht entgangen. "Nun,... er ist der Baccaracus..."

Er fragte sich in welcher Beziehung sie zum Orden stand. Die Symbolik war keine einfache Dekoration, auch wenn sie so erscheinen sollte. Auch ihre Kenntnisse in elementarer Magie sprachen fuer eine Verbindung. Allerdings waren nach dem gescheiteterten Aufstand auch viele Buecher beschlagnahmt worden.Wer konnte sagen welche Wege sie genommen hatten. Er wuerde es aber herausfinden koennen.

Anjun fuehrte Lara in einen kleinen gemuetlichen Raum, der von einem grossen Kamin mit bunten Bauernschnitzereien dominiert wurde. Zwei rustikale Stuehle und ein gruen gestrichener Tisch standen daneben. Der Junge rueckte einen Stuehle fuer Lara zurecht und ging dann fuer die Bestellung in den Gastraum. Wenig spater brachte der Wirt ihnen Tee und verschiedene Keksesorten. Anjun schenkte Lara und sich Earl Grey ein und schuerte dann das Feuer, waehrend er die notwendige Formel murmelte. Die Flammen schlugen hoeher und wenig spaeter wurde ein schoenes Gesicht in dem goldenen Lohen sichtbar. Helle Flammen spielten wie ueppige, lange Haare um das zarte Gesicht der Frau und selbst durch das Kamingespreach konnte man sich nur schwer der Faszination entziehen, die von ihr ausging.

Sie laechelte als sie sprach: "Schoen dich wiederzusehen, Anjun. Und Sie muessen Lara Ries sein! Es freuet mich Sie nach so langer Zeit zu sehen. Das letzte Mal waren Sie noch ein kleines Maedchen. Seither habe ich nur ab und an ihre Zwillingsschwester Maria treffen duerfen."
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins So Sep 19, 2010 8:56 pm

Faszinierend beobachtete Lara wie die Flammen höher schlugen. Noch einmal loderten sie hell auf, erfüllten den Raum mit einem hellen Schein. Ehe sich aus dem lodernden Feuer ein Gesicht bildete. Das Gesicht einer äußerst hübschen Frau mit fein geschnittenen, edlen Gesichtszügen. Lara konnte nicht anders als die feinen Züge in dem Feuer an zu starren. Es kam ihr in den Sinn was man ihr schon früh über Höflichkeit und gutes Benehmen gegenüber Erwachsenen beigebracht hatte. Es ziemte sich einfach nicht jemand so an zu sehen. So riss sie sich von dem Anblick los.

Höflich begrüßte Anjuns Mutter sie. Die Frau kannte sie bereits? An ihre Zeit in England hat sie nur wage Erinnerungen an die Menschen die sie auf den zahlreichen Festen gesehen hatte. Schliesslich war sie da gerade mal ein 7jähriges Kind gewesen. Sie konnte sich auch nicht wirklich erinnern sie einmal auf den Gesellschaften ihres Vaters gesehen zu haben. An eine Person wie es Anjuns Mutter war hätte sie sich sicher erinnert. Vermutlich brachte es jetzt nichts sich darueber den Kopf zu zerbrechen.

Als diese den Namen ihrer Schwester erwähnte verfinsterte sich ihr Blick für den Bruchteil einer Sekunde. Lara war froh nichts von Maria hören oder sehen zu müssen. Und nun wurde dieser Name mit wohl wollen in der Stimme erwähnt. Ob Anjuns Eltern genauso große Stücke auf ihre Schwester hielten wie der Rest des Hess Clans. Wenn ja lief es wieder darauf hinaus das man sie mit ihr vergleichen würde mit dem Ergebnis das Maria etwas Besseres ist. Für einen Augenblick konnte man ihr wohl ihre Unsicherheit ansehen. Ehe sie sich zusammen riss und dieses Gefühl hinter einer Maske verbarg.

„Es ist eine Ehre für mich sie zu treffen. Ich würde es begrüßen wenn wir Maria nicht mehr erwähnen würden. Persönliche Gründe.“ Ihr Blick wanderte entschuldigend von seiner Mutter zu Anjun. Sie wollte damit keineswegs unhöflich sein, nur nichts von ihrer Schwester wissen oder hören.
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Mo Sep 20, 2010 11:39 am

Es flammte ein zweites Mal auf und in dem Lodern erschien das Gesicht eines Mannes. Er gruesste mit einem Nicken, unterbrach die begonnene Unterhaltung jedoch nicht. Nur bei Laras Bitte in Bezug auf Maria schien sich kurz in seinen Zuegen etwas zu veraendern. Es war wie das Aufblitzen eines klein grimmigen und zufriedenen Laechelns. Was es jedoch genau war, liess sich im Feuer nicht erkennen.

Gegenueber einer Aussenstehenden so direkt die Ablehung seiner eigenen Schwester zo zeigen, galt in der Zaubereraristokratie nicht nur als unfein, sondern als Verstoss gegen das was ihnen teuer war: Familie, Hoeflichkeit und Diskretion. Dem entsprechend haette die vornehme Hexe ueberrascht, ja schockiert sein muessen. Tatsaechlich sah man in dem schoenen Gesicht von Anjuns Mutter fuer einen Augenblick einen fragenden Ausdruck und ihr Blick ruhte forschend auf Lara.

Doch Kysira Baccaracus war eine kluge Frau, die keine allzu schnellen Urteile faellte. Besonders dann nicht, wenn ihr Gegenueber noch so jung war wie Lara.

"Gewiss, denn dieses Gespraech betrifft ja nur Sie und uns.", kam sie ihr freundlich entgegen. "Alles andere mag eine Rolle spielen, doch darueber koennen wir ein anderes Mal sprechen."

Das Paar betrachtete Lara abermals schweigend, ehe Kysira fortfuhr: "Sie sind also Ians Tochter. Anjun hat mir schon berichtet, dass er Sie als seine Erbin ausgewaehlt hat, um die alte Bindung an das Feuer fortzusetzen. Das ist eine grosse Ehre. Ganz gleich was manch andere sagen. Selbst unter den alten Familien verstehen nur wenige sich auf die ehrwuerdige und gefaehrliche Kunst des Elementarismus. Sie fuehren eine fast vergessene Tradition fort. Seien Sie stolz darauf. Und es zeigt mir, dass Sie eine starke Frau und gute Zauberin sein muessen. Anderenfalls haetten Sie das Buendniss nicht ueberlebt oder waeren schon dem Furor des Feuers verfallen." Anjuns Mutter laechelte sie herzlich an.
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Di Sep 21, 2010 1:48 am

Laras Augen leuchteten auf. Jemand der ihren Vater kannte. Daraus das Kysira ihn beim Vornamen nannte wohl nicht nur von hören sagen. Ihr Hand wanderte zum Handgelenk zu einem kunstvoll gearbeiteten Armband das ihr ihr Vater zum zehnten Geburtstag geschenkt hatte. Unter ihren Ärmeln blitzte kurz der Anhänger des Bandes auf. Ein Stern mit einem eingravierten P in der Mitte.

Ihr Dad hatte ihr gesagt das dieses Band sie immer beschützen würde. Eine Art Glücksbringer. Tatsächlich hatte Lara festgestellt das der Anblick dieses Bandes die Menschen jedes Mal gleich viel freundlicher und zuvorkommender werden ließ. Sie wusste nicht welche Magie dieser Anhänger inne hatte doch er verfehlte seine Wirkung nicht. Höflich nickte sie dem zweiten Gesicht in den Flammen zu. Dieser Mann musste Cyberian sein, Anjuns Vater. „Es ist eine Ehre für mich sie kennen zu lernen.“, begrüßte sie ihn höflich ehe sie sich wieder Kysira zu wendete.

„Ich wurde nicht nur ausgewählt, es war auch mein Wunsch diese alte Tradition zu wahren. Ich betrachte es nicht als Last oder Bürde, viel mehr als kostbares Geschenk. Jedes Element hat eine eigene Seele. Aus meiner Sicht ist das Feuer nichts was man fürchten muss, es ist ein Freund der einen immer begleitet.“, leicht verträumt schweifte ihr Blick ab zu den kleinen Flammen die an den Seiten aufstiegen.

Sie nahm einen Schluck von dem delikaten Earl Grey und wendete sich an die beiden Gesichter im Kamin. „Ich sollte mich bedanken das sie bereit sind ihre Zeit für mich zu opfern. Es ist nicht selbstverständlich das Menschen so offen über solche Themen bereit sind zu reden. Oft begegnet man Ablehnung oder Angst. Und in der momentanen Situation bin ich über ihre Hilfe sehr dankbar. Erlauben sie mir eine Frage?“, ruhten ihre Augen auf den Gesichtern der beiden Erwachsenen.

„Aus ihren Worten ist für mich der Eindruck erstanden das sie meinen Vater näher zu kennen scheinen. Gehe ich in dieser Annahme richtig?“ Ian hatte ihr beigebracht das man nur weiter kam wenn man den Dingen auf den Grund ging und den Mut hatte Fragen zu stellen. Immer nur aus Höflichkeit zu schweigen brachte einen im Leben nicht weiter.



Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Di Sep 21, 2010 6:28 pm

Die Hoffnung in Laras Stimme, als sie hoerte, dass seine Eltern ihren Vater kannten und offenbar in einem freundlichen Verhaeltniss zu ihm standen, liessen Anjun unwilkuerlich aufhorchen. Hoffte sie, dass seine Eltern eine Begegnung ermoeglichten? Moeglich waere es ihnen sicherlich. Es waere wohl das erste Treffen nach langer Zeit. Wie lange mochte es fuer Lara her sein? Der Junge laechelte Lara zuversichtlich an.

Er freute sich ueber ihre klaren, wuerdevollen Worte. Das musste seine Eltern doch ueberzeugen, oder? Er vermutete zumindest, dass seine Eltern Lara einem Test unterziehen wuerden. Er war ihr Sohn und sie schaetzten ihn, doch er war nur ein Junge und diese Sache war zu wichtig, um Risiken einzugehen. Sein Blick streifte ihr schoenes, troziges Gesicht. Es war hell und das zarte Weiss bildeten einen reizvollen Kontrast zu den schwarzen Haaren und den funkelnden, gruenen Augen.

Anjun beobachtete wie Lara entspannt einige Schlucke Tee nahm. Es war wohl das erste Mal seit langer Zeit, dass sie ihre Faehigkeiten nicht verbergen musste. Dass sie Menschen traf, die die alten Zauber ebenso wertschaetzten wie sie selber. Wie befreiend musste es sein offen und positiv darueber zu sprechen. Der Junge wusste, dass die meisten ihr Koennen geheim hielten. Er hatte es bis heute selbst getan. Zu tief sass die alte Angst und zu deutlich waren alte Vorurteile, wie sie bei den Rowdies erfahren hatten.

Kysira und ihr Mann tauschten Blicke, dann begann Cyberian zu sprechen: "Die meisten reinbluetigen Familien kennen sich. Insbesondere, wenn sie besonders reich und maechtig sind. Man kennt sich, weil Gold immerhin Macht ist."

Seine Stimme, ein angenehmer Barriton, dem man bei aller Freundlichket grosse Autoritaet anhoerte, hatte einen besonderen Klang. Trotz des leichten Plaudertons schien der letzte Satz eine besondere Bedeutung zu haben. "Ian und ich kennen uns seit wir junge Maenner waren. Wir haben uns nicht oft persoenlich getroffen, aber wenn, dann waren die Begegnungen um so wichtiger."
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Di Sep 21, 2010 9:06 pm

„Aurum Potentia Est.“,schien Lara für den kurzen Zeitraum einer aufkeimenden Flamme ins leere zu starren. „Gold besitzt die Macht Dinge zu verändern. Richtig eingesetzt kann sie die Gesellschaft verändern und eine sichere Zukunft für die nächste Generation junger Hexen und Zauberer schaffen. Es braucht nur den nötigen Anreiz für die Mächtigen und Reichen dieser Welt ihre Ressourcen für die richtigen Zwecke einzusetzen.“ Die Stimme des Mädchen klang fest und selbstsicher als diese Worte, geformt aus ihren persönlichen Überzeugungen, sich ihren Weg nach draußen bahnten.

„Ich muss mich dafür entschuldigen das meine Gedanken eben abgeschweift sind. Ihr Hinweis das Gold Macht ist hat mich für einen Augenblick an die zahlreichen politischen Diskussionen erinnert, die ich im Laufe der Jahre mit meinem Vater geführt habe. Nun, wir sind hier versammelt um eine Lösung für mein Problem zu finden und nicht um Gesellschaftliche Debatten zu führen.“, nickte Lara den Eheleuten noch einmal entschuldigend, mit Augen die Stolz und Würde ausstrahlten, zu. Sie bemerkte wie die Augen Anjuns kurz auf ihr ruhten. Ein warmes, offenes Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Das Mädchen kam nicht umhin das der Junge die selben edlen und schönen Gesichtszüge hatte wie seine Mutter Kysira.

Lara trank eine weiteren Schluck ihres Tees und musterte interessiert die gläserne Platte mit den verschiedenen Kekssorten. Nach kurzer Überlegung entschied sich für einen Keks mit Schokoladenglasur. Intensive wendete sich ihr Blick wieder zu Kysira und und Cyberian. Sie war sich nicht im klaren was diese beiden Menschen von ihr erwarteten. Eine Bitte, eine Erklärung? Nun, sie war schlau genug um es heraus zu finden. Vielleicht gelang es ihr sogar mit ein wenig diplomatischen Geschick ein Treffen mit ihrem Vater aus der Situation zu gewinnen.

„Die Hilfe, die sie mir bieten können, ist für ihre Familie mit einem großen Risiko verbunden. Desto mehr ehrt es mich das sie zu diesem Treffen bereit waren.“

Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Do Sep 23, 2010 5:03 pm

Cyberians kluger, aufmerksamer Blick ruhte auf Lara und er nickte wohlwollend. "Sie sind Ian in ihre Anschauungen sehr aehnlich. Er hat sie in seinem Geist erzogen.", sagte er mit einem kleinen Laecheln. Offenbar kannte er die Ansichten ihres Vaters gut. Obwohl sie ihn nie in ihrem Haus in Amerika gesehen hatte, schien es ein enges Band zwischen ihnen zu geben.

"Sie haben recht. Es ist ein Wagnis mit Ihnen bei ihrer Feuermagie zu helfen.", fuhr der Mann fort. "Die Stimmung gegen diese Art von Magie ist schlecht. Voldemort hat auch ueber die Grenzen Grossbritaniens Spuren im Bewusstsein der magischen Gemeinschaft hinterlassen. Es hat alles nur noch schwieriger gemacht. " Seine Stimme hatte fuer einen kurzen Moment einen bitteren, ja traurigen Klang angenommen. Doch schnell hatte er sich wieder beherrscht und sprach so klar und wuerdevoll wie zuvor.

"Es gibt Magier, die sagen dass es eine Zaubermacht im Hintergrund gibt, die uns bestimmt.", er laechelte leicht. "Ich glaube nicht daran. Aber es ist gut, dass Sie mit Anjun zusammengetroffen sind und dass sie unter allen Hexen und Zauberern gerade ihn ins Vertrauen gezogen haben. Wir koennen ihren unter allen Magierfamilien in Deutschland am Besten weiterhelfen.", fuhr Cyberian ruhiger Ueberzeugung fort.

"Sie wurden bereits initiiert und dann ihrem Lehrmeister und Vater entzogen. Das ist sehr gefaehrlich. Ian muss sich grosse Sorgen um Sie machen. Ich werde mit ihm sprechen und wir werden beraten, wie wir ihnen beibringen die Kraefte in Ihnen zu beherrschen. Sie muessen lernen mit dem Feuer umzugehen, denn das Buendniss kann schnell in Vernichtung und Tod enden. Als erstes moechten wir Sie aber kennenlernen. Zauber wie diese wurden ja nicht ohne Grund nur innerhalb der eigenen Familie und in sehr kleinen Zirkeln weitergegeben. Wir muessen wissen wer Sie sind und ob wir Ihnen vertrauen koennen." Er sah sie aufmerksam an. Durch die Flammen des Kamingesprachs hindurch brannte sich sein Blick in ihren. Sie konnte sich seinen festen Augen nicht entziehen. Dann wurden die maennlich-schoenen Zuege weicher und er laechelte sie an. ""Meine Frau muss im Ministerium noch etwas erledigen. Doch ich wuerde mich freuen, wenn Sie zu mir flohpulverten. Ich weiss, es ist nicht erlaubt ausserhalb der offiziellen Besuchszeiten." Das Laecheln wurde ironisch und er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Aber ich waere nicht der Mann, der ich bin, wenn ich nicht verhindern koennte, dass es irgendjemanden auffiele."
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Do Sep 23, 2010 8:17 pm

Lara konnte ein zufriedenes Grinsen nicht unterdrücken. Cyberians Einstellung war ihr äußerst sympathisch. Wer immer nur nach den Regeln spielt steht schnell auf verlorenen Posten. Für jedes Verbot und jede Regel gibt es Mittel und Wege sie zu eignen Gunsten auszulegen. Eine weitere Lektion die ihr ihr Vater schon früh beigebracht hatte. „Ich nehme ihre freundliche Einladung selbstverständlich an. Für eine wichtige Angelegenheit wie diese sollte man sich nicht an offiziellen Besuchszeiten festhalten.“

Ihre Worte klangen ernsthaft und höflich, doch klang in ihnen auch Ironie und Zynismus mit. Die grünen Augen blitzten amüsiert auf. Hätte sich das Mädchen immer an Regeln gehalten wäre sie bestimmt niemals schon in der 2. Klasse Schulsprecher geworden oder sofort bei ihrer Ankunft in Salem in die erste Mannschaft des Quidditchteams. Nun gut, ihr Vater ihr die Mittel und Wege gezeigt die geltenden Schulregeln zu umgehen.

Wenn sie es richtig anstellte konnte sie vielleicht noch ein Treffen mit ihrem Vater raus handeln ging sie die taktischen Möglichkeiten durch. In ihrem Kopf ging sie alle möglichen Strategien dafür durch, während sie immer noch gebannt in das Gesicht im Feuer starrte. Natürlich könnte sie Anjuns Eltern auch einfach darum bitten, aber sofort kam ihr wieder Lektion drei in den Sinn. Sorge dafür das du niemals jemanden einen Gefallen schuldig bleibst.

„Die Menschen haben schon immer das gefürchtet was sie nicht verstehen. Und ich mache mir auch keine Illusionen darüber das die Elementare auch eine mächtige Waffe sein können. Doch das ist wohl abhängig von gesunden Menschenverstand des Benutzers. Es ist Schade das selbst einige der alten Familien nur das negative sehen. Es bleibt zu hoffen das die nächsten Generationen junger Hexen und Zauberer der Sache aufgeschlossener gegenüber steht.“, stand sie auf und stellte ihre Teetasse zur Seite. Ihre Augen suchten auf dem Kamin nach der Schalle mit dem Flohpulver, das sie schließlich fand und an sich nahm.
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Fr Sep 24, 2010 10:38 pm

Die Gesichter verblassten nachdem sich Kysira und Cyberian verabschiedet hatten, um den Kamin zum Flopulvern freizugeben. Anjuns eisblaue Augen leuchteten und er verbarg nicht wie sehr er sich über diese unerwarteten Gelegenheit nach Hause zu kommen freute. Auch er nahm sich eine Handvoll Flohpulver, trat in den Kamin und sagte klar und deutlich „Elbrecht Rogels Haus!“

Kurz nacheinander traten die beiden Nachtkrabs bald darauf aus dem Kamin in einen offen wirkenden Raum. Man konnte bis hinauf zur eichernen Dachkonstruktion sehen, die weissen Wände mit dunkelbraunem Fachwerk erinnerten an ein hessisches Bauernhaus, schöne, altmodische Fenster vor denen Geranien blühten ließen mildes Nachmittagslicht herein.

Zwei Männer standen vor einer dunkel gestrichenen Tür. Den bärtigen Mann mit dem sonnengebräunten, lachenden Gesicht hatte Lara zuvor noch nicht gesehen. Er trug Muggelkeidung, Jeans, ein dunkles, solides Hemd, eine wildledernde Weste sowie hohe Stiefel und schien sich über den unerwarteten Besuch Anjuns zu freuen.

Der zweite Mann, gekleidet in eine kostbare Zaubererrobe mit silbernen Runenstickereien, wirkte kühler und aristokratischer. In ihm erkannte Lara sofort ihren Gesprächspartner Cyberian Baccaracus wieder. Sein Haar war dunkler als das seines Sohnes, etwa in der Farbe einer reife Kastanie, und wallte ihm in Locken auf die Schultern herab. Zu seinen Füßen saßen drei falbfarbene Windhunde.

Wie es sich gebührte begrüßte er Lara, indem er ihre Hand drückte. „Herzlich Willkommen Fräulein Ries! Darf ich Ihnen auch Elbrecht Rogel vorstellen, meinen Meister der Flügelpferde?“ Er machte eine Handbewegung und der Mann mit dem etwas schütteren, braunen Haaren reichte Lara ebenfalls die Hand.

„Schön Dich wiederzusehen, Vater.“, sagte Anjun und Cyberian zog seinen Sohn an sich und sie umarmten sich lange, aber schweigend.

„Warum hast Du nicht eher gesagt, dass das möglich ist. Ich hätte immer zu Euch kommen können.“ Anjun schien verletzt zu sein.

„Weil man nicht alles was möglich ist auch tun muß.“, erwiderte der Herr auf Baccaracus überraschend streng und kühl.

Anjun presste die Lippen aufeinander und schwieg. Er war getroffen, aber zu stolz es sich anmerken zu lassen.

„Lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen.“, wandte sich Cyberian jetzt an Lara. „Vor allem möchte ich sie besser kennenlernen und ihre Gabe einschätzen. Doch jenseits des Bannes spricht es sich trotz allem nicht so gut über das was wir besprechen müssen..“

Elbrecht, der nun auch Anjun auf das herzlichste begrüßt hatte, öffnete die Tür und zusammen traten sie in einen kleinen Garten voller Hühner und Enten. Wäsche hing auf einer Leine und vor einer Hecke war ein prachtvolles Flügelpferd angebunden. Dahinter breitete sich auf Hügeln ein großer, urwüchiger Mischwald.
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Fr Sep 24, 2010 11:28 pm

Lara mustere ihre Gesprächspartner. Cyberian Baccaracus schien ihr, jetzt wo die junge Ries ihn persönlich traf, noch weitaus beeindruckender und faszinierender. Ihr Blick wanderte zum anderen Mann, dem Meister der Flügelpferde. Muggelkleidung, Zauberer oder gewöhnlicher Mensch, fragte sie sich. Aber es wäre unhöflich gewesen diese Frage offen zu stellen.„Es ehrt mich hier sein zu dürfen.“, nickte Lara Cyberian höflich zu als dieser ihr die Hand reichte.

Ebenso viel ihr Anjuns Reaktion auf als dieser gewisser maßen von seinem Vater zurecht gewiesen wurde. Sie schenkte Anjun ein aufmunterndes Lächeln, schwieg jedoch zu dem Thema. Das Mädchen wusste wie wichtig Anjun sein Stolz ist, jedes noch so gut gemeinte Wort hätte ihn verletzt. Und den gesellschaftlichen Regeln nach erst nicht vor seinen Eltern.

Lara folgte Cyberian nach draußen. Es war anders als sie erwartet hatte. Ein kleiner Garten, der sie an Bilder von einem alten Bauernhof erinnerte. Und viel, viel Wald. Von zu hause war sie es gewohnt das alles modern eingerichtet war. Alles funktionierte durch Magie. Die Hauselfen erledigten jede Arbeit schnell und effizent. Man musste nichts tun. Ein äussert bequemes Leben. Und im Garten und den Ländereien ein Quidditchfeld, nicht zu vergessen das künstlich angelegte Labyrinth mit den Bäumen in Drachenform geschnitten.

Hier war alles eher ursprünglich. Pure Natur. Und anscheinend war es hier noch Sitte die Wäsche ohne Zauber zu trocknen. Ob die Heinzel die ganze Hausarbeit machten?

Ihr fiel sofort das prächtige Pflügelpferd auf, das im Garten angebunden war. Sie hatte wenig Interesse an Pferden und Hunden. Dann lieber eine suesse Katze oder ein schönen Drache zum fliegen. Doch selbst sie musste zugeben das dieses Geschöpf seinen Reiz hatte. „Ein schönes Tier.“, wagte sie sich näher an das Wesen ran.“Hat es einen Namen?“

Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Sep 25, 2010 2:05 pm

„Das ist Bathilta, eine unserer Championatsstuten.“ Anjun war neben Lara getreten und streckte liebkosend seine Hand nach dem hübschen Rotfuchs aus. Das Tier rieb seinen edlen Kopf an dem Arm des Jungen und er streichelte seinen glatten Hals, dessen feiner Schwung fast unter der Fülle der langen, rotbraunen Mähne nicht zu sehen war. Dann wandte das Flügelpferd den Kopf, seine schwarzen ausdrucksvollen Augen sahen das Mädchen an und Lara fühlte samtweiche Nüstern an ihrem Arm. „Gefällt sie dir?“

Cyberian und Elbrecht waren einige Schritte hinter den beiden jungen Leuten geblieben. Die Hunde sprangen um sie herum. Offenbar hofften sie, dass sie gleich laufen durften. Herr Baccaracus rief wie mit scharfer Stimme zur Ordnung. Sie folgten ihm wieder ruhig und mit federnden Tritten zur Gartenpforte, an dem Bathilta angebunden war.

„Ihr Vater versucht sich in der Zähmung exotischerer Tiere, nicht wahr?“ Der Herr des Bannes war neben Lara getreten und sah sie von der Seite an, während er die Zügel löste. Er machte eine einladende Geste ihm den schmalen Weg in den Wald hinein zu folgen. Elbrecht verriegelte die Pforte hinter ihnen und schloss zu Anjun auf. Zusammen folgten sie dem Weg hinein in den Wald, den die Muggel nur den dunklen Forst nannten und über denen es viele Geschichte gab, - bei Muggeln wie bei Zauberern.

„Es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal mit Lian gesprochen habe.“, begann Cyberian, der neben Lara ging und sein Flügelpferd hinter sich führte. Die Greyhounds ließ er auf der anderen Seite neben ihm herlaufen, um das Mädchen ja nicht zu belästigen. Man merkte, dass es den großartigen Rennern schwer fiel, denn sie warfen ab und an fast menschlich wirkende Blicke zu ihrem Herren hinauf, aber sie folgte ihm gehorsam auf dem von Kiefern überschatteten Weg.

„Erzählen Sie mir doch etwas von ihm und ihrer Heimat, bevor Sie nach Deutschland kommen mussten.“
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Sa Sep 25, 2010 6:48 pm

„Sie ist eine Schönheit.“,strich Lara dem Tier über das seidige Fell. Wundervolle ausdrucksvolle Augen musterten sie neugierig. Sie selbst hatte nie den Wunsch gehegt ein solches Geschöpf zu reiten oder zu besitzen. Doch als das Mädchen Bathiltas angenehmen Berührungen auf ihrem Arm spürte und die dunklen Augen, die sie musterten, verstand sie warum sich andere von diesen Geschöpfen angezogen fühlten.

„Mein Vater hat in den letzten Jahren viel Zeit in die Aufzucht und das Zähmen von Drachen invertiert. Ich habe sogar meinen eignen von ihm geschenkt bekommen. Ein junger Hornschwanz, Odeon. Es werden wohl noch einige Monate dauern bis er zahm genug ist das man gefahrlos in sein Gehege gehen kann. Leider konnte Odeon nicht mit nach Deutschland.“ Lara strich der Stute noch einmal über die lange Mähne ehe sie dem älteren Baccaracus den sonnigen Waldweg entlang folgte.

Das zwitschern von Vögeln, kleine Insekten krochen über den Boden. Angewidert fiel ihr eine kleine Spinne auf, die sich von einem Ast runter gleiten ließ. Insekten waren noch nie ihr Fall gewesen. Und Vögel, Phönixe waren niedlich. Aber zumindest für eine Weile konnte sie sich mit dieser Umgebung anfreunden.

„Die Vereinigten Staaten sind einfach großartig. Die Metropole schlecht hin für Mode und die Mächtigen dieser Welt. Nirgends ist so viel politische Macht an einem Platz versammelt. Mein Vater und ich haben viele Stunden vor dem Kamin damit verbracht vor dem Kamin Diskussionen zu solchen Themen zu führen. An den Wochenenden hat er mit Ben und mir Quidditchspiele besucht. Unter der Woche habe ich auf dem Hexeninstitut in Salem gelebt. Eine sehr gute Schule.“

„Um zu meinem Vater zu kommen. In der letzten Zeit war er geschäftliche äußerst eingespannt. Viele Gesellschaften und die intensive Pflege geschäftlicher Kontakte. Einige seiner Partner hat er mir sogar persönlich vorgestellt. Interessante Menschen. Das letzte Mal hat er daran gearbeitet die Stiftung weiter aus zu bauen, so das sie effektiver arbeiten kann. Ich bewundere seine Arbeit und seinen Geschäftssinn. Die wenige Zeit die ihm geblieben ist hat er sich mit mir und meinem Bruder beschäftigt“, plauderte sie im ruhigen Ton.

„Gibt es etwas ganz bestimmtes was sie interessiert? Ich bin gerne bereit jede Frage zu beantworten, wenn es ihnen hilft sich ein Bild von mir zu machen.“
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Sep 25, 2010 11:48 pm

„Mode und Macht, sind das die beiden Themen, die Sie besonders interessieren?“, fragte Cyberian mit einem Seitenblick auf Lara. Ihm war die Allgemeinheit ihrer Antwort nicht entgangen. Offenbar wußte sie nicht recht, was sie ihm sagen durfte und was nicht. Sein Blick blieb an dem kleinen Armband hängen, das unter den Ärmeln ihres schönen Kleides herausgerutscht war. „Ein schönes Armband haben Sie da.“, bemerkte er, denn er hatte das Zeichen genau erkannt, welches Lara einen Anwärterstatus im Potentia-Orden gab. Sie hatte den Code noch nicht erkannt, den er ihr gegenüber ihr verwendet hatte. Dennoch war unverkennbar, dass Ian sie auf ihre Aufnahme in den den Orden vorbereitetete.

Sie schritten in eine Senke herab. Zwischen aufragenden Felsen, Springkräutern und Farnen schlängelte sich ein klarer Bach unter den weit auseinander stehenden Ahornen. Zwei Raben tranken an einer flachen, sandigen Stelle und ihr Krächzen zauberte ein feines Lächeln auf die Gesichter von Vater und Sohn.

Die Sonne schien hier zwischen den Bäumen warm herab und es war warm. Scheinbar, um sich Erleichterung zu verschaffen, legte Cyberian seinen Umgang aus dem schweren Seidensamt ab und legte ihn auf den Sattel seines Flügelpferdes. Sein Untergewand aus mitternachtsblauem Brokat war mit feinen Mustern von Sonne, Mond und Sterne durchwirkt. Wenn sie dennoch schon etwas von der Sache verstand, mußte sie seine Bedeutung erkennen.

„Sie sagten, dass ihnen Macht wichtig ist, um Dinge zu bewegen, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken und eine sichere Zukunft zu schaffen. Das sehe ich sehr ähnlich. Ich bin bereit Macht einzusetzen und meine eigenen Regeln zu machen. Nur wer Macht hat, der kann auch etwas bewirken. Ich bin ein sehr mächtiger Mann. Mächtiger, als sie es wohl derzeit glauben.“, er klang amüsiert, doch eher auf freundliche Weise als spöttisch. Und doch war da etwas, dass Lara vollkommen klar machte, dass niemand ihn unterschätzen sollte. Dass er viele Gesichter haben konnte. „Das Haus das Sie sahen gehört Elbrecht Rogel. Und er ist kein Muggel, er ist ein Squibb. Auch wenn ich es vorziehe ihn als meinen Flügelpferdemagier zu sehen.“

Der Zauberer hob den Arm und gab damit seinen Hunden das Zeichen, dass sie loslaufen konnten. Sofort stoben die Greyhounds mit weit ausgreifenden Sprüngen davon. Es war eine wahre Freunde die Geschwindigkeit der schlanken Tiere zu sehen. „Ich muß ihnen etwas Bewegung verschaffen. Sie entschuldigen mich einen kleinen Augenblick?“, fragte er höflich. Er wollte Lara etwas entspannen und ihr Zeit geben. Die Situation war schwer genug für das Mädchen und nun ging es um ihre Zukunft und das mit einem völlig fremden Mann, der überdies ihren Vater bestens zu kennen schien und an einem Ort wie dem Spiegelbann, wo Magie und Wirklichkeit zu einem unentwirrbaren Ganzen verschwammen. Er stieg auf das Flügelpferd und galoppierte einige hundert Meter voraus. Die Windhunde folgten ihm voller Freude.

Anjun war unterdessen zu Lara heran gekommen und setzte sich auf einen Stein nahe des Baches. Elbrecht Rogel lehnte sich gegen einen Baum und hielt sich im Hintergrund.
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins So Sep 26, 2010 12:38 am

Nachdenklich blickte Lara dem ihr immer noch fremden Mann nach. Sie wusste noch nicht wirklich was sie von Cyberian halten sollte. Das er große Macht besaß und die Möglichkeiten ihr helfen, stand für Lara außer Frage. Zudem schien er freundlich und zu vorkommend zu sein. Doch konnte sie ihm wirklich ihre Zukunft anvertrauen? Sie wusste nichts über diesen Menschen außer das Cyberian ein Baccaracus war.

Dazu dieser Ort, der ihr gar nicht behagte. Es war alles so anders als sie es von Hause gewohnt war, verwirrend. Lara beugte sich zum Bach runter und hielt ihre Hand in das klare Wasser. Kühl und angenehm umspülte es ihre Hand. Ihr Blick wanderte zu Anjun, der es sich auf einem Stein bequem gemacht hatte. Der Junge wirkte in dieser Umgebung so glücklich und ausgeglichen. Wie gerne wäre sie jetzt gerne mit ihren Bruder auf dem eigenen Quidditchfeld.

„Dieser Ort ist seltsam“, blickte sie direkt Anjun an während sie spürte das ein kleiner Fisch ihre Hand streifte. „Kennst du dieses Gefühl an einem Ort zu sein an dem dir alles fremd und anders erscheint. Menschen vertrauen zu müssen und nicht zu wissen wie es geht?“ Für einen Augenblick spiegelte sich der alte Schmerz in ihren Augen wieder der sie, seit sie hier angekommen war, immer begleitet hatte. Ihr Hand strich über die lange Narbe an ihrem Arm. Sie erinnerte sie jedes Mal im Spiegel daran das sie vor langer Zeit auch noch ihrer Mutter vertrauen schenken konnte.

„Glaubst du dein Vater wird mir helfen oder mich wieder weg schicken. Was er wohl dafür von mir verlangt?“, sprach sie ihre Gedanken offen aus. Mehr um ihre eigenen wirren Gedanken zu ordnen. Ihre Augen wanderten dabei bar jeder Selbstsicherheit, die sie eben noch an den Tag gelegt hatte, über den Lauf des wild sprudelndes Baches.
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus So Sep 26, 2010 2:52 pm

„Dieser Ort ist für alle Menschen seltsam, die hier nicht leben. Das liegt an der uralten Magie, die hier wirkt.“ Anjun stieß sich von dem moosbewachsenen Stein ab, auf dem er gesessen hatte und kam zu Lara. „Wir können woanders hin gehen, wenn es Dir hier unangenehm ist. Zurück in Elbrechts Haus. Zur Burg oder ins Dorf.“ Er hockte sich neben Lara, die in das flache, klare Wasser starrte.

„Ich kann mir vorstellen, dass für dich schwierig ist deine Zukunft unbekannten Menschen anzuvertrauen. Wir kennen uns ja beide selber kaum. Obwohl...“ Er brach ab und schwieg.

Eine Weile sah er Lara dabei zu wie sie ihre Hände in das Wasser tauchte. Das Blitzen einer kleinen Ketten um ihr Handgelenk fing sein Blick ein und er fasste nach ihrem Handgelenk. Sie versuchte sich ihm zu entziehen. Wahrscheinlich wollte sie ihm nicht die lange Narbe an ihrem Arm zeigen. Doch er hielt sie fest, überrascht über die Empfindungen, die die Gegensätze ihren warmen Hand zu den eiskalten Fingern, die schroffe Narbe zu der sonst makellos schönen Haut in ihm hervorriefen. Es war ihm, als läge etwas von ihrer zerrissenen Seele darin.

Nur langsam wagte er den Blick zu heben und in ihre großen, leicht schräg stehenden Augen zu sehen. Sie waren noch immer von einem wundervollen Grün, doch wie Smaragde ohne Glanz. „Du kannst Vater vertrauen. Er muss dich prüfen, aber er will dich nicht examinieren oder niedermachen. Sag nur ein Wort und er wird mit dir an einen anderen Ort gehen. So weit uns unsere Besen tragen. Doch dass er dich gerade hierher geführt ist ein Zeichen des Vertrauens. Er erlaubt nur wenigen die Welt hinter dem Bann zu betreten. - Und dann gibt es ja auch noch dies hier.“ Er drehte den kleinen Stern ihres Armbandes nach oben. Er glitzerte in der Sonne, die zwischen den Blättern der Bäume in weißen Strahlen herabfiel.

„Ich trage einen ähnlichen.“ Anjun öffnete sein Hemd und an einer Kette ruhte ein Amulett auf seiner Brust. „Und hast Du gesehen was für ein Gewand mein Vater trägt? Der Stern ist ein Zeichen. Menschen, die ihn tragen gehören zusammen. Sie werden sich gegenseitig unterstützen und beschützen.“

Der Junge lächelte Lara an. „Erzählte ihm einfach was Du mir erzählt hast. Warum Du Aurorin werden möchtest und warum du die dunkle Magie erlernst.“
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins So Sep 26, 2010 8:00 pm

Für den Bruchteil eine Sekunde, einem Wimpernschlag ließ es Lara zu das dieser Junge, den sie gerade mal einen Tag kannte, sanft ihren Arm berührte. Viel mehr hatte seine Stimme, seine sanften Berührungen eine beruhigende Wirkung auf sie. Ihr Geist und Verstand wurde klarer. Fließender, wie das Wasser das dem Bachlauf entlang jagte.

So willig wie sie zu gelassen hatte das er die hässliche Narbe auf ihrem Arm zu sehen bekam entzog sie ihm dieses Privileg auch wieder. Anjun sollte sich dieses Stück entstellter Haut nicht länger mit ansehen müssen. Es war ihr selbst vor dem Spiegel kaum erträglich.

Fragend suchte sie mit ihrem Katzenblick das blau seiner Augen, bevor ihre Hände vorsichtig über seine Brust zu dem Amulett tasteten. Die Finger fuhren die Konturen des Sternes nach. „Mein Vater trägt ein ähnliches Kette um den Hals. Nur das ein P eingraviert ist. Was es wohl bedeutet...“, spielten ihre Hände mit dem Stern in der Hand. „Wenn alle mit diesen Zeichen füreinander einstehen muss es ein besonderes Privileg sein sich als Teil davon betrachten zu dürfen.“

Vertrauen? Sie vertraute ihrem Vater. Doch der war zu weit weg um sich an ihm fest halten zu können. Doch wenn sie den sanften Worten eben wirklich glauben schenken konnte, war sie vielleicht doch nicht alleine. Vielleicht war es wirklich an der Zeit ihren Stolz abzulegen und vielleicht das erste Mal in ihrem kurzen Leben wirklich um etwas zu bitten.

„Glaubst du dein Vater würde mir auch helfen meinen Vater und kleinen Bruder wiederzusehen. Es ist schon fast sieben Monate her das mir meine Mutter den Kontakt mit ihnen gestattet hat. Seit wir in Deutschland sind tut sie so als würde dieser Teil der Familie nicht mehr existieren. Mir würden ja schon 5 Minuten mit ihnen genügen....“, schluckte das Mädchen ihre Würde runter. Wenn es auch nur irgendeinen Weg gab das zu ermöglichen, musste sie diesen einfach nutzen.



Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus So Sep 26, 2010 9:05 pm

Dort wo Laras kühle Finger seine Brust berührten fühlte Anjun ein angenehmes Prickeln, so als erwache der Feuerphönix wieder. „Es ist ein Privileg.“, murmelte er. „Ein so altes, einflussreiches und missverstandenes, wie die Magie, die wir verwenden.“ Er hob die Augen und sah in ihre Augen, die nichts mehr hartes und zorniges mehr hatten, sonder einen seltenen bittenden Glanz. Es war ungewohnt sie so zu sehen, aber es hatte nichts entehrendes. Nur ihre große Liebe zu ihrer Familie hatte sie dazu gebracht.

Mühsam wandte er den Blick ab. Es war nicht angemessen ein Mädchen so anzustarren. Fast ein wenig unwillig über sich selbst, setzte er sich ins Gras und zog die Schuhe aus. Die Hosenbeine hochkrempelnd streckte er die Füße in das kalte Wasser.

„Ich denke schon, dass es möglich ist.“, nahm er dann ihre Frage wieder auf. „Mein Vater sagte, dass er mit Deinem Vater sprechen möchte. Er könnte dich also sicher gleich mitnehmen. Vorausgesetzt er wendet eine Methode an wie es nicht auffällt, dass Du nicht in der Schule bist. Aber dafür gibt es Mittel und Wege. Ich kann es ihm vorschlagen.“

Er streckte sich aus, während er mit den Zehen im Wasser spielte. Auf dem Rücken liegend, drehte er den Kopf zur Seite. „Die Narbe, woher hast Du sie?“, fragte er leise, unsicher ob er diese persönliche Frage schon stellen durfte.
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins So Sep 26, 2010 10:20 pm

Unsicher wanderte ihr Blick zu Anjun. Sie hat ihm so viel zu verdanken. Er war, neben ihrer Tante Korni, wohl einige der wenigen Mensch dem wirklich etwas an ihr lag. Dieses Stück Wahrheit war sie im schuldig für sein ausnahmsloses Vertrauen.

„Es war meine Schuld.“, flüsterte das Mädchen leise, fast als tat es ihr innerlich weh diese Worte offen auszusprechen. „Es war kurz nach meiner Ankunft in Deutschland. Am Anfang habe ich mich noch dagegen gewehrt und gegen die Familie rebelliert. Dann hat mich das Familienoberhaupt zu einem persönlichen Gespräch zitiert...“ ihr Stimme geriet ins Stocken. Ihre Hand drückte sich um den Arm, als würde der Schmerz von damals wieder in ihren Körper erwachen.

„Meine Mutter musste sich dem Willen des Familienoberhauptes fügen. Sie hat zwar versucht die Wunden hinterher so gut es ging zu heilen, aber du siehst ja selbst.“ Ihre Hand verkrampfte sich im Waldboden. „Danach habe ich versucht mich so gut wie möglich anzupassen um ihnen nicht noch mehr Gründe zu liefern.“

Wissentlich verschwieg die Details der Strafe die ihr für ihr ungebührliches Benehmen zuteil geworden war. Ihr Herz zog sich schon bei dem Gedanken daran schmerzhaft zusammen. Eigentlich wollte sie es nur noch vergessen, doch wie sollte das Mädchen das schaffen wenn sie jeden Morgen in den Spiegel blicken musste. Und sie konnte es auch keinen Erwachsenen erzählen. Die Familie von Hess legte nach außen hin viel wert auf ihrem guten Ruf. Die Konsequenzen für sich selbst wagte sie sich gar nicht erst auszumalen.

„Wie gesagt, es war meine Schuld. Meine Mutter hat mich schon vor unseres Ankunft gewarnt mich so gut wie möglich anzupassen.“, versuchte sie ihre Stimme wieder fester und selbstsicherer klingen zu lassen, was ihr nur bedingt gelang.
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus So Sep 26, 2010 10:43 pm

Anjun war auf einmal ungebührlich kalt. Er senkte den Blick, wagte es nicht Lara in die Augen zu sehen. Er wußte was Familienehre bedeutete und war eine strenge Erziehung gewöhnt. Aber niemals war jemand grausam oder unmenschlich zu ihm gewesen. Er wollte sich lieber nicht ausmalen, was eine so große Narbe wie diese verursachen konnte, die trotz magischer Behandlung noch immer so furchbar und klar sichtbar war.

Seine Kehle zog sich zusammen. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Er wollte sie trösten, fand aber keine Worte. Ob er überhaupt etwas sagen sollte. Er wollte Lara nicht noch mehr Qual bereiten. Was auch immer geschehen war, sie gab sich selbst die Schuld. Und das machte es noch schlimmer. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das Mädchen neben ihm etwas getan haben konnte, das sie eine solche Strafe verdient hätte. Eiskalte Wut stieg in ihm auf.

„Welch heuchlerische Arschlöcher!“, knirschte er zwischen den Zähnen hervor. „Mein Vater sagt, dass sich schwarze Magie nicht an Sprüchen fest macht, sondern an dem absoluten Willen andere zu quälen. Verlogene Bastarde sind das!“
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Mo Sep 27, 2010 12:01 am

Lara schreckte vor seinem Anflug von Wut zurück. Ein wenig Schuldgefühl stieg erneut in ihr auf. Es war nicht in ihrem Sinn gewesen ihn so aufzuregen. Viel mehr hätte sie nie gedacht jemals solche Worte aus seinem Mund zu hören. Es genügte doch schon wenn sie jeden Tag unter dieser Erinnerung leiden musste.

„Ihre Methoden sind hart“, fixierte sie ihn mit ihren grünen Katzenaugen. Nicht hart, sondern herzlich und liebevoll strahlten ihre Seelenspiegel ihn an. „..aber es ist zu spät etwas daran zu ändern. Ich bin schon froh das wenigstens mein Bruder nicht hier her muss.“

Unbewusst griff sie dabei wieder nach ihrem Arm. Vielleicht konnte sie Anjun nach außen hin vorspielen das alles nicht so schlimm war, doch ihr Körper sprach eine andere Sprache. In Momenten wie diesen meldete sich der Schmerz wieder zurück. Ihre Miene verwandelte sich in ein sanftes Lächeln. Lara hätte traurig oder wütend sein können aber sie wollte Anjun diesen Tag nicht noch mehr verderben. Er war so entspannt und glücklich an diesem magisch anmutenden Ort.

„Eigentlich ist es ein schöner Platz hier“, lachte sie ihm aufmunternd zu. „Es muss herrlich sein jeden Tag hier am Bach sitzen zu können und mit dem Wasser zu spielen. Oder mit den Flügelpferden durch den Wald zu reiten.“
Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Mo Sep 27, 2010 9:17 pm

"Trotzdem...", presste Anjun aus zugezogener Kehle hervor. Es empörte ihn, Doch Lara wollte offensichtlich nicht darüber reden und wie hätte er ihrem liebevollen Blick widerstehen können. Er brach seinen Satz ab. Doch es blieb Bitterkeit zurück. Wie hatte man ein starkes und stolzes Mädchen wie Lara so brechen können, dass sie die Folter als gerechte Strafe für "unangemessenes Verhalten" sah.

Der Junge wandte den Blick ab und starrte über die grüner Lichtung. Er hätte Lara gerne getröstet, doch es verbot sich. langsam stand er auf. "Lass uns Vater entgegen gehen.", schlug er vor. Er brauchte jetzt unbedingt Bewegung. "Wenn dir die Rabenquelle gefällt, dann werden dir auch andere Teile unserer Ländereien gefallen. ohne Besen ist das Schloss zu weit weg, aber hier in der Nähe ist ein toller Aussichtspunkt." Er zog sich die Schuhe an und stand auf.

Elbrecht, der sie aus einiger Entfernung beobachtete hatte, ohne sie zu verstehen, kam zu den jungen Leuten herüber. Er sagte nichts, aber seine braunen Augen waren voller Wärme. Zusammen gingen die den Weg, den der Herr des Bannes genommen hatte hinauf. Er schlängelte sich von der Lichtung am Bach in Serpentinen zwischen Felsen und lichtem Mischwald auf einen hohen Hügel hinauf, von dem jetzt Hundegebell zu hören war. Kurz darauf landete die edle Pegasusstute Bathilta mit ausgebreiteten Flügeln und in einem lockeren Trab kam Cyberian mit seinen Greyhounds zurück.
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Lara Jenkins Mi Sep 29, 2010 7:53 pm

Viel zu früh mussten sie diesen wundervollen Ort hinter sich lassen. Nur schwer wendete sich das Mädchen von dem klaren, ruhig fließenden Wasser des kleinen Baches ab. Letzte Wassertropfen perlten von der zarten Haut ihrer Hand, die noch einmal durch das klare Wasser fuhr. „Es wäre höchst unhöflich deinen Vater noch länger warten zu lassen. Wir sollten den eigentlichen Grund, aus dem wir hier sind, nicht aus den Augen verlieren.“

Stumm gingen sie nebeneinander den gewundenen Weg durch den Wald entlang. Lara vermied es Anjun direkt anzusehen. Sie hatte immer versucht die Fassade zu wahren, eine heile Welt vor zu spielen. Jetzt, da ihre Schutzmauer eingerissen war, wurde sie sich ihrer eigenen Hilflosigkeit bewusst. Der junge Baccaracus hatte Schwäche offen gelegt, die Lara unter normalen Umständen verstand unter einer Maske zu verbergen.

„Das bleibt unter uns. Ich möchte nicht das jemand davon erfährt. Der Ruf der Familie darf nicht zu schaden kommen.“ Sie versuchte ihre Stimme fest und selbstsicher klingen zu lassen. Ihr Stolz verbot es ihr den eigentlichen Grund für diese diesen Wunsch offen auszusprechen. Eine Ries hatte keine Angst.

Aus der Ferne erklang das aufgeregte bellen der Hunde. Die Sonne warf ihre Strahlen direkt auf Laras blasse Haut. Die grünen Augen blinzelten in das helle Licht hinein, als ihnen die Greyhounds, gefolgt von ihrem beeindruckenden Besitzer entgegen kamen. Einer der Hunde löste sich und rannte direkt auf das junge Mädchen zu.

Weiches, geschmeidiges Fell strich an ihren Beinen entlang. Die feuchte Nase des Hundes stupste an ihre Hand, während die hübschen Augen des Tieres sie hoffnungsvoll ansahen. Lara erbarmte sich dem Tier und strich sanft über dessen Kopf. „Komm“, lachte sie Anjun zu. „Ich will unbedingt noch mehr von euren Ländereien sehen.“ So gingen sie zu Cyberian zurück, während der Hund aufgeregt um sie Beide herum sprang.

Lara Jenkins
Lara Jenkins

Anzahl der Beiträge : 532
Anmeldedatum : 30.06.10

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Sep 29, 2010 11:23 pm

"Ich werde mit meinem Vater reden. Ich kann es sicher einrichten, dass er Dich mit nach Amerika nimmt. Lass mich nur kurz mit ihm alleine sprechen.“, sagte Anjun zuversichtlich zu Lara und lächelte. Dann drehte er sich um und ging er seinem Vater entgegen, der abgestiegen war und seinen Pegasus am Zügel heran führte.

Lara konnte sehen wie die beiden leise miteinander sprachen. Herr Baccaracus Gesicht nach, schien er nicht überzeugt von dem Vorschlag, doch vorerst hörte er Anjun mit unbewegter Miene zu, der beharrlich auf ihn einredete.

Eine Stimme neben ihr riss Lara aus ihren Beobachtungen. „Sie mag Sie gerne.“ Elbrecht Rogel war hinter sie getreten und sah zufrieden dabei zu, wie der schlanke Windhund seinen Kopf selig gegen Laras Bein schmiegte und nach neuer Aufmerksamkeit verlangte. Sie hatte es gar nicht bemerkt. Der Bärtige schenkte ihr ein warmherziges Lächeln, das die feinen Fältchen um seinen Augen tanzen ließ, während sie zu den beiden herüber sahen. „Genau wie Anjun. Normalerweise dauert es eine ganze Weile bis jemand sein Vertrauen gewonnen hat. Und noch länger bis er ihn hierher führt.“

Nach einer Zeit, die Lara endlos erschien, schien das Gespräch von Anjun und seinem Vater beendet und die beiden kamen auf sie zu. Der Rothaarige warf dem Mädchen ein aufmunternden Blick zu und Cyberian übergab seinem Pegasusmeister im Vorbeigehen die Zügel, um einige ungestörte Schritte mit Lara machen zu können.

Langsam gingen sie unter alten Föhren, Kiefern und Birken den steilen Weg hinauf. Eine Weile schwiegen sie, während sie die würzige Luft einatmeten und den Blick in die Ferne schweifen ließen, wenn sich der Wald lichtete und den freien Blick auf die weite Landschaft von Wald und Wiesen auf rollenden Hügeln freigab. In der Ferne zog sich das blaue Band des Rheins und dort am Horizont schimmerte es fein, silbern und hell, fast wie die Sonne beim Aufgehen, erinnerte an die Verzauberung, die seit Jahrhunderten um diese Gegend lag.

Dann ergriff der Herr des Bannes das Wort. „Anjun sagte mir, dass Sie ihren Vater seit langer Zeit nicht gesehen haben und gerne mit in die USA kommen möchten. Ich besitze einen Portschlüssel und verfüge sehr wohl über die Möglichkeit dafür zu sorgen, dass niemand ihre Abwesenheit bemerkt.“ Cyberian machte eine kurze Pause. „Doch ich bezweifele, dass das eine weise Entscheidung ist.“ Er sah sie ernst an. „Danach wird der Abschied nur noch mehr weh tun, denn ich werde Sie auf keinen Fall dort lassen."
Anjun Baccaracus
Anjun Baccaracus

Anzahl der Beiträge : 3125
Anmeldedatum : 03.09.09

Nach oben Nach unten

Ein vertrauliches Kamingespraech Empty Re: Ein vertrauliches Kamingespraech

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 2 1, 2  Weiter

Nach oben


 :: Timeplay

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten