Fechten leicht gemacht!

Nun, Wald ist vielleicht ein wenig übertrieben, wenn man diese Ansammlung niedriger Bäume mit vereinzelten Büschen im sandigen Boden mit einem Wald im Schwarzwald oder im Odenwald vergleicht. Allerdings ist es hier durchaus recht heimelig, im Herbst kann man Beeren pflücken und im Sommer den Schatten genießen. Und hinter der alten Tanne dort drüben hat sich schon so manches Schülerpaar heimlich geküsst...aber Achtung, wenn ein Rabe im Geäst sitzt - es könnte Professor Klotterbeck in ihrer Animagus-Gestalt sein...

Meo kam den schmalen Landweg entlanggeschlendert und hielt sich im Schatten. Sie mochte zwar Wärme, braune Haut jedoch nicht. So hielt sie sich im Schatten und schlenderte weiter in Richtung Lichtung. Sie erreichte die Lichtung die, zum Glück, in vollständigem Schatten lag. Meo setzte sich auf den Boden und fing an ihre Muskeln zu dehnen. Nach ein Paar Dehnungsübungen schlug sie ein Paar Räder und erwärmte ihre Muskeln mit anderen Übungen. Meo hörte ein Rascheln und sah Gwinn. Warum sollte er sich auch diese Vorstellung entgehen lassen? Meo ließ ihn auf ihre Schultern klettern und fauchte ihn einfach nur an, was ihn nich sehr störte, denn der kleine Marder widmete sich mal wieder seiner Fellpflege.

Anjun kam mit federnden Schritten den schmalen Waldweg hinauf. Seine kupferroten Haare leuchteten im Wechselspiel aus Sonne und Schatten. Er hatte sein Hemd ausgezogen und sich durch einen kleinen Lauf bereits etwas warm gemacht.

Als er Meo auf der Lichtung sah, blieb er stehen und beobachtete das kleine Mädchen. Er betrieb allerlei gymnastische Übungen, um sich für das Fechten oder Quidditch geschmeidig zu halten. Radschlagen war in seinen Augen aber eher was für Zirkusakrobaten und keineswegs die geeignete Übung für jemanden so Nobles wie ihn. Immerhin zeigte es ihm wie fit Meo war und darum nickte er wohlwollend zur Begrüßung.

„Guten Nachmittag, Meo! Wie ich sehe wärmst Du dich schon auf. Sehr schön!“

Anjun kam auch endlich und wünschte Meo einen guten Nachmittag, außerdem sagte er dass er es sehr schön finde das sie sich schon aufwärmt. Meo nickte ihm ebenfalls zu und fragte: "Mhmh, schöner Tag oder?" Sie stellte sich auf und Gwinn ließ ein grummeln hören. Meo zischte ihm zu: "Tja, meine Schultern bewegen sich halt auch manchmal, kannst dich ja auf den Boden setzten." Darauf hin sprang Gwinn von ihren Schultern und rollte sich murren auf dem Boden zusammen.

„Ja.“ Der Junge blinzelte zufrieden in die Sonne, während die Elwetritsche ihren Mader absetzte. „So kann es eine Weile bleiben.“ Er musterte Meo aus seinen stolzen, hellblauen Augen. „Diese Räder, die Du da gerade geschlagen hast. Wo hast Du das gelernt? Es sieht fast aus, als wenn Du zum Zirkus gehen wolltest.“

Als Anjun Meo fragte woher Meo es gelernt hatte Räder zu schlagen fing das kleine Mädchen an zu erzählen: "Also, meine Mutter war im Zirkus tätig. Mo, mein Vater, hat sie dabei oft gefilmt. Und ich fand das so schön, so leicht und ... frei zu sein. Am Ende habe ich meinen Vater dazu überredet mich in einer Akrobatikschule anzumelden. Er wollte es zwar nicht wirklich, aber am Ende habe ich ihn doch dazu überredet. Die Akrobatikschule war eine Art Grundschule. Dort konnte man auch Kung-Fu, Kickboxen, Balett und Piano spielen lernen. Und dann kam der Brief von Rungholt."
Die Rothaarige lächelte Anun freundlich an und wartete auf seine Reaktion.

„Deine Mutter war beim Zirkus?“, fragte Anjun zurück, während seine Sachen zur Seite legte und den Holzsäbel nahm. „Das ist doch selbst bei Muggeln ein ungewöhnlicher Beruf. Ich meine... ist sie so richtig mit Wagen und Zelt durch die Gegend gezogen? Mit einem Künstlernamen? Die seiltanzende Lily oder so?“ Elbrecht hatte ihn als Kind mal mit in einen kleinen Zirkus genommen, der in der Muggelstadt in der Nähe gastierte, aber es war eine eher verwirrende und enttäusche Veranstaltung für ihn gewesen.

Der Nachtkrabs wirbelte einmal mit dem Zauberstab um sich und tat dann das selbe auch bei Meo. „Das ist zum Schutz.“, erklärte er. „Der Zauber verhindert, dass wir uns ernstlich verletzen können. Ein bisschen weh kann es eventuell mal tun, damit man weiß, ob man getroffen hat, aber nichts ernstliches. - Lass uns jetzt zunächst mit der Beinarbeit beginnen. Die grundlegenden Beinbewegungen für das Fechten sind relativ komplex, aber ich schätze Du hast schon einiges auf Deiner Akrobatikschule gelernt.“ Er stellte sich neben das Mädchen und machte ihr einige Bewegungen vor. „Diese Akrobatikschule warum bist Du dort hingegangen? Willst Du auch zum Zirkus? Ich meine es gibt doch für eine Hexe weitaus erstrebenswertere Berufe.“

"Ja, meine Mutter war beim Zirkus. In der ersten Zeit ist sie in einem Wohnwagen um die Welt gereist, so wie man es sich halt vorstellt. Und dann hatte sie eine Vorstellung in der Nähe von Scherin, zu der mein Vater ging. Naja, es war so was wie Liebe auf den ersten Blick. Dann ist meine Mutter bei Mo geblieben. Nach einem Jahr hatte sie dann noch eine letzte Vorstellung. Und dabei ist sie gestorben, sie ist vom Seil gefallen, Genikbruch." Meo schluckte hart. Doch dann richtete Anjun seinen Zauberstab auf sie und erklärte das es durch diesen Zauber nicht so sehr wehtun würde. Er fing an Bewegungen vor zu machn, Meo machte sie fast problemlos nach. Dann fragte Anjun sie wieder etwas und das Mädchen antwortete ehrlich: "Nun, ich bin zu der Akrobatikschule gegangen weil ich es einfach wollte, ich finde dieses Gefühl so toll. Man fühlt sich so ... frei. Die Schwerkraft ist sozusagen abgestellt. Dieses Gefühl ist einfach toll. Vieleicht wäre ich zum Zirkus gegangen, aber ich glaube nicht. Ich wäre nach der Grundschule ans Gymnasium gegangen und hätte da mein Abi gemacht und danach ...", das Mädchen zuckte mit den Schultern und lächelte sanft, "Ich weiß es nicht. Aber es braucht mich ja jetzt nicht mehr interresiern. Und was ich nach Rungolt mache ... vieleicht gehe ich ja wirlich zum Zirkus, vieleicht gehe ich aber auch an die Blocksberg-Uni? Ich weiß es nicht. Und, was denkst du jetzt von mir, denkst du dass ich einen Knall habe, weil ich meine Magie verschwenden will weil ich zum Zirkus gehen will, oder denkst du vieleicht das ich ... keine Ahnung." Meo lagte ihren kopf schief und sah Anjun fragend an.

Anjun hatte das Gefühl das falsche Thema angeschnitten zu haben. Er konnte ja nicht wissen, dass Meos Mutter bei einer Seiltanzvorstellung gestorben war. Seine abwertenden Bemerkungen zum Thema Zirkus kamen ihm auf einmal sehr geschmacklos vor und er schwieg. Eine Weile machte er ihr nur stumm Ausweichschritte und schnelle Vorstöße vor, die das Mädchen schnell erlernte.

Schließlich blieb sie stehen und sah ihn mit schief gelegtem Kopf fragend an. „Und, was denkst du jetzt von mir, denkst du dass ich einen Knall habe, weil ich meine Magie verschwenden will weil ich zum Zirkus gehen will, oder denkst du vielleicht das ich ... keine Ahnung."

Anjun antwortete nicht sofort, sondern nahm seinen Holzdegen in die Hand und machte eine Ausfallbewegung. „Probiere das auch mal.“, verlangte er und stellte sich hinter Meo, um ihre Bewegungen korrigieren zu können. Erst dann entgegnete er: „Du bewegst Dich gut Meo und bist sehr geschmeidig. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du als Akrobatin gut geeignet bist. Aber Du bist auch eine Hexe. Das heißt Dir wurde eine ganz einmalige Gabe geschenkt. Du bist also in vielerlei Hinsicht bevorzugt worden. Für die Muggel kannst Du Wunder vollbringen und die meisten Squibbs würden Dir Millionen von Talern zahlen, wenn sie Deine Gabe bekommen könnten. Und ja, deswegen glaube ich, dass es eine Verschwendung wäre diese Fähigkeiten nicht zu nutzen. Ich kann verstehen, dass Dir Ballett oder Seiltanzen Spaß macht, aber das tut es als Hobby auch. Und es gibt immer noch Quidditch! Oder Du könntest Drachenbändigerin werden, wenn Du lieber mit Tieren zu tun hast.“

"Drachbändigerin wäre schon toll, aber sieh es doch mal so: Ich wurde in dem Wissen gebohren dass ich eine Muggel bin, ich habe mein halbes Leben lang gedacht das ich ein ganz normales Mädchen bin. Und dann kommt mein Vater an und sagt mir das ich höchstwarscheinlich eine Hexe bin. Und von da an steht mein Leben Kopf. Ich weiß nicht ob mein Vater mich veralbern will, oder ob vieleich die Menschen mit denen ich in eine Klasse gehe, ob sie auch magisch sind. Wäre ich eine ganz normale Muggel stände meine Entscheidung zum Zirkus zu gehen. Aber jetzt, ich weiß es nicht. Und ehrlich gesagt finde ich es etwas zu früh um sich für einen Beruf zu entscheiden." Meo zuckte mit den Schultern und ahmte Anjuns Bewegungen nach. "Außerdem: Es gibt so viele schöne Berufe, Lehrerin zum Beispiel. Oder ... wie du sagtest Drachenbändigerin. So viele schöne Berufe. Und wer weiß, vieleicht verändere ich mich in den nächsten Jahren ja so sehr das ich später als Sekretärin ende." Die Rothaarige grinste. "Und, was gedenkst du für deine Zukunft?"

Während Meo weiter übte, hatte Anjun einige längere Reiser vom Boden aufgesammelt und aufgestellt. „Pass auf, ich stecke für Dich jetzt kleine Stöcke in den Boden, die Du versuchst mit Stichen aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen zu treffen. Das ist eine gute Vorübung.“ Er schwang seinen Holzdegen und zeigte er was er meinte. Dann stellte er sich neben Sie, um sie bei der Übung zu beobachten.

„Du dachtest es sei ein Witz, als Du erfahren hast, dass Du eine Hexe bist? Hast Du denn nie zuvor etwas bemerkt? Nicht den kleinsten spontan gewirkten Zauber?“ Er konnte sich das nicht richtig vorstellen. Allerdings kannte er sich nicht besonders gut mit Muggelgeborenen aus. Für ihn war schon früh klar gewesen, dass er ein Zauberer war. Alles andere wäre eine Katastrophe gewesen.

Der junge Baccaracus wußte sehr wohl was er werden wollte – Auror. Allerdings hatte er davon bislang nur sehr wenigen erzählt. Er war sich dessen recht sicher und auch, dass er die notwendige Begabung dafür mitbrachte. Allerdings schätzte er die meisten Rungholt-Schüler als alberne und geschwätzige Leute ein, die ihn ohnehin nicht leiden konnten und deshalb sobald sie davon erfuhren nur danach trachteten seine Ziele in den Schmutz zu ziehen. Darum antwortete er ausweichend: „Ja, Berufswahl ist nicht einfach. Es gibt viele schöne Berufe. Du bist ja noch jung und mußt noch nicht entscheiden. Und ich werde auch erst mal studieren. Magiekunde oder Elixirologie. Vielleicht auch beides.“

Anjun zeigte Meo was sie als nächstes machen sollte und fragte sie dann: "Du dachtest es sei ein Witz, als Du erfahren hast, dass Du eine Hexe bist? Hast Du denn nie zuvor etwas bemerkt? Nicht den kleinsten spontan gewirkten Zauber?“
Die Rothaarige dachte nach und dann antwortete sie: "Ja, ich dachte es wäre ein Witz. Nun, ich lese zwar überaus gerne Fantsybücher, aber ... ich dachte die Welt wäre normal. Und falls es wirklich Magie geben sollte, warum sollte ich die Ehre haben über sie zu gebieten, sozu sagen. Und zu den spontan gewirkten Zaubern ... mhh, gute Frage. Na klar hab ich auch ein Paar gewirkt, aber keine die sehr auffallen würden." das kleine Mädchen lächelte seicht. "Für mich war Magie immer etwas worüber nur in Geschichten erzählt wird. Und dann kam mein Vater und sagte mir das ich eine Hexe bin, todernst. Ich habe es ihm nicht geglaubt bis der Brief kam."

Meo vollführte die Übungen weiter und Anjun sagte, leicht zögernd: „Ja, Berufswahl ist nicht einfach. Es gibt viele schöne Berufe. Du bist ja noch jung und mußt noch nicht entscheiden. Und ich werde auch erst mal studieren. Magiekunde oder Elixirologie. Vielleicht auch beides.“
Meo verwunderte das Anjun nicht gleich geantwortet hatte. Und seine Stimme klang auch irgendwie ... zögernd. Aber Meo wollte ihn nicht darauf ansprechen. Sie schlug weiter Stöcke um.
Dann stellte sie doch fest: "Deine Stimme hört sich so ... zögernd an. Du erzählst mir nicht die ganze Wahrheit." Sie schaute Anjun fragend an.

„Mardern bist Du wahrscheinlich nicht begegnet und hast daher nicht bemerkt, dass Du mit ihnen reden kannst.“, überlegte Anjun, während er die Stöcke wieder aufrichtete, die Meo umgeschlagen hatte. „Sie sind ja auch nicht allzu häufig. Ich frage mich, ob das Talent vielleicht doch nicht ganz so selten ist, wie die von Germingens meinen. Bei Rabar ist das einfacher. Raben sind beinahe überall und sie sind sehr geschwätzig. Es ist fast unmöglich nicht festzustellen, ob man Rabar spricht oder nicht.“

Der Junge begann nun seinerseits nach den Stäben zu stechen. Allerdings auf größerer Entfernung oder schwierigeren Winkeln. Dabei bewegte er sich leichtfüßig hin und her, als wiche er unsichtbaren Gegenangriffen aus. Es dauerte nicht lange und er hatte alle Ziele umgestoßen.

Auch Meo war am Ende ihrer Übung und sah ihn aufmerksam an. "Deine Stimme hört sich so ... zögernd an. Du erzählst mir nicht die ganze Wahrheit."

Ihre Klarsichtigkeit überraschte ihn, auch wenn er es dreist fand ihn darauf anzusprechen.

„Ich will Dich nur anspornen bis zur Oberstufe zu bleiben, um zu lernen wie man Wahrheitsserum braut.“, grinste der Junge sie an und strich sein seidenfeines Haar, das ihm ins Gesicht gefallen war, zurück. Er legte die linke Hand auf den Rücken. „Allerdings kannst Du es Dir wahrscheinlich denken, wenn ich Dir sage, dass ich Zauberkunst, Elixirologie und Kräuterkunde studieren will.“ Seine blauen Augen, die wie Gletscher waren an deren Grund Feuer loderten, blitzten und er hob seinen Degen. „Nun, was ist, willst Du mal versuchen, ob Du etwas anderes treffen kannst als nur Stöcker?“ Mit einer höflichen und eleganten Geste grüßte er Meo und unsichtbare Zuschauer.

"Ich hatte eh vor bis zur Oberstufe zu bleiben, aber ich glaube bis ich Wahrheitsserum brauen kann hab ich schon über weiß ich wie viele Ecken gehört was du werden willst." grinnste Meo. Dann erklärte Anjun was genau er studieren wollte und sie dachte laut nach. " Elixirologie ist die Wissenschaft der Zaubertränke, Zauberkunst ist ja klar und Kräuterkunde ... sagt auch der Name ... Wollen wir doch mal sehen: Elixirologie und Kräuterkunde würde ich studieren wenn ich Heilerin werden wöllte. Aber wozu braucht man dafür Zauberkunst? Also, was wäre denn noch möglich. Auror?" Meo blickte Anjun fragend an.

"Na klar hätte ich Lust etwas anderes zu treffen, dass nicht aus Holz besteht." grinnste Meo. Dann grüßte Anjun sie und ... unsichtbare Zuschauer? Meo konnte sich ein Grinsen verkneifen.
Doch Gwinn sprang sofort auf ihr Schulter und sagte: "Mhhh, ich glaube der Junge leidet an Größenwahn. Also ich meine, wer will ihm denn zuschauen?" Meo prustete laut los.
Dann kriegte sie sich wieder ein und meinte zu Gwinn: "Halt die Klappe. Ich will das lernen und wenn ich über ihn lache ist das glaub ich nicht so gut. Geh zurück auf deinen Platz." Und der Marder hörte auf sie.
Die Rothaarige murmelte ein Entschuldigung in Richtung Anjun.

"Ja, Auror.", bestätigte Anjun und beendete seine Übung.

Nachdem er seine Aufstellung genommen hatte, wartete er, dass auch Meo so weit war, um mit dem ersten richtigen Gefecht zu beginnen, doch ihr Marder sorgte für eine Unterbrechung, als er auf die Schultern des Mädchens sprang und sie ablenkte. Anjun verstand nicht, was sie in der Sprache der Marder miteinander besprachen, es interessierte ihn auch nicht. Was ihn jedoch interessierte war, dass Gwinn Meo ablenkte. Er würde im Auge behalten müssen, ob das oft geschah.

Als das Mädchen sich entschuldigte, nickte er nur leicht und erhob erneut seinen Degen zum Gruß. „Bevor man beginnt, grüßt man seinen Gegner.“, erklärte er. „Das ist höflich. Also, dann wollen wir mal sehen, ob Du mich triffst. - En Garde!" Den Degen gegen Meo richtend, den linken Arm durchgebogen und angehoben ging Anjun die Grundstellung und wartete bis sie das selbe tat. Dann lächelte er zufrieden mit ihrer Haltung. „Prêts? - Das heißt „fertig“. Wenn es los gehen kann, dann sagt man „Allez!”. Also Prêts?“

Anjun sagte das er Auror werden wöllte. Meo zuckte mit den Schultern und fragte: "Und was ist daran so schlimm?"
„Bevor man beginnt, grüßt man seinen Gegner.“, erklärte Anjun. „Das ist höflich. Also, dann wollen wir mal sehen, ob Du mich triffst. - En Garde!" Meo ahmte Anjuns haltung nach.
Dann erklärte der rothaarige Junge: „Prêts? - Das heißt „fertig“. Wenn es los gehen kann, dann sagt man „Allez!”. Also Prêts?“ Meo runzelte die Stirn bei Anjuns Erklärung.
"Das ist Französisch, oder? Aber egal: Allez!" sagte das kleine Mädchen. Einen Moment stand sie einfach nur da und die wippte auf den Füßen. Sie sah Anjun in die Augen und dann griff sie ihn an wie einen der Stöcke.

Anjun hob in einer fließenden Bewegung seinen Degen und parierte ihren Angriff mühelos. Dennoch nickte er zufrieden. „Ja, so ist es richtig. Versuche es weiter. Du mußt immer nach Lücken in der Deckung suchen. Links, rechts, oben, unten... Versuche den Gegner zu verwirren, ohne selber getroffen zu werden. Für dies mal werde ich mich lediglich auf die Parade beschränken.“

„Ja, so ist es richtig. Versuche es weiter. Du mußt immer nach Lücken in der Deckung suchen. Links, rechts, oben, unten... Versuche den Gegner zu verwirren, ohne selber getroffen zu werden. Für dies mal werde ich mich lediglich auf die Parade beschränken.“ sagte Anjun. Meo versuchte was sie konnte. Oben, rechts, links antäuschen und rechts schlagen, unten, rechts, links. Nach einer gefühlten Minute entdeckte Meo eine Schwäche: Anjun verteidigte seine rechte Seite nicht so sehr wie die anderen. Also täuschte sie links an und schlug dann rechts voll zu.

Meo schlug blitzartig nach rechts und überraschte Anjun mit ihrer Schnelligkeit. Fast hätte er es nicht geschafft zu parieren. Holz rabschte auf Holz, als er in letzter Sekunde seinen Stab hoch riß und den Stoß zur Seite hin ablenkte. Die Spitze glitt nur ganz knapp an ihm vorbei.

Er konnte die Frustration in ihren Augen sehen. Andererseits stand auch nicht zu erwarten, dass sie als Anfängerin in ihrer ersten Stunde gleich Treffer gegen einen geübten Fechter erzielte. Dieser Beinahetreffer zeigte ihm jedoch, dass sie mit der Zeit eine ernstzunehmende Gegnerin werden könnte. Jedenfalls, wenn sie lange genug mit dem Training durchhielt.

„Gut gemacht!“, lobte er darum. „Du hast den Fehler gesehen und fast hättest Du mich getroffen. Weiter so!“

Gwinn sprang auf Meos Schulter und keckerte los: "Er hatt sich verwirren lassen, der schlameier, ja, ja. So ist es. Du hast es ihm gezeigt." Meo lächelte sanft und Anwortete:"Willst du mich ablencken und nur so zur Info: Ich habe ihn nicht getroffen." Gwinn antwortete nicht sondern legte sich um Meos Hals, wie eine Fellkette. Und dann versuchte Meo weiter Anjuns Deckung zu durchschlagen.

Anjun senkte den Degen und wartete mit wachsender Ungeduld, dass Meo ihren Marder davon schickte, ihn notfalls am Baum anband, damit er nicht dauernd an ihr herum kletterte, aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen ließ sich das Tier gemütlich auf ihren Schultern nieder.

„Nimm ihn von Deinen Schultern. So kannst Du nicht kämpfen.“

Doch Meo reagierte nicht. Vielleicht hatte sie es einfach auch nur zu einig gehabt mit dem Training fortzufahren und konnte ihren eigenen Schlag nicht mehr rechtzeitig abfangen. Jedenfalls fuhr ihr harter Holzstock durch die Luft und traf ihn ohne Deckung an der Seite.

„Hör mal, du kannst den Kampf nicht beliebig unterbrechen und mit Deinem Haustier spielen und dann wieder losschlagen.“, sagte er und musterte sie kühl und von oben herab. Die alten Arroganz, die während des Trainings weniger geworden schien, war wieder da. „Schick Gwinn weg, binde ihn an, wenn das Not tut und dann machen wir weiter.“

„Hör mal, du kannst den Kampf nicht beliebig unterbrechen und mit Deinem Haustier spielen und dann wieder losschlagen.“, sagte Anjun und musterte Meo kühl und von oben herab. „Schick Gwinn weg, binde ihn an, wenn das Not tut und dann machen wir weiter.“
"Warum sollte ich das? Warum sollte ich einen Marder an einen Baum ketten? Und warum sollte ich auf dich höhren? Weil du ein Reinblüter bist? Na und, wen interessiert das, mich jedenfalls nicht. Und warum denken alle Reinblüter eigentlich das sie etwas besseres sind? Und, soll ich dir was sagen? Mir ist scheiß egal ob jemand Reinblütig ist oder nicht, außerdem können hier alle gleich gut zaubern. Ihr könnt auch nicht alles besser nur weil euer Stammbaum voller Magier ist." zischte Meo. Sie konnte es partu nicht ab wenn jemand meinte sie herumkommandieren zu müssen.
"Na endlich hast du mal was richtiges gesagt." kekerte Gwinn in Meos Ohr.

Der Nachtkrabs sah Meo an. Ihr Ausbruch kam für ihn überraschend. „Was soll das?“, fragte er ruhig und kühl. „Ich bitte Dich nur deinen Marder unter Kontrolle zu halten und Du beschimpfst mich wegen meiner Herkunft?“ Er grinste sardonisch. „Du hast vergessen, dass es das Privileg der Reinblüter ist auf die Herkunft der anderen zu spuken.“ Seine Augen funkelten sarkastisch. „Und natürlich sind wir besonders in finsteren Flüchen und gemeinen Verwandlungen besonders groß. Pass also auf, dass ich Deinem Marder nichts antue. Huhuhu.“ Anjun flatterte ironisch mit den Händen, als sei er ein Gespenst.

"Sehr lustig. Und: Warum solltet nur ihr Reinblüter auf der Herkunft anderer rumhacken dürfen? Warum dürfen wir Muggelgeborenen nicht auf eurer ... überheblichen Arroganz rumhacken? Und du meinst doch nicht wirklich das du mit 15 Jahren Gwinn verwandeln kannst. Wenn du das wirklich meinst zu können bist du echt ... überheblich." antwortete Meo die von Anjuns komischen Bewegungen verwirrt war. Gwinn schnurrte seicht und kuschelte sich enger an Meo.

„Natürlich kann ich deinen dummen Marder verwandeln.“ Der junge Baccaracus zuckte lässig die Achseln. „Ich könnte ihm dauerhaft ein paar Hörner anhexen oder ihn in eine Kröte verwandeln. Nur weil ich erst 15 Jahre alt bin, heißt das nicht, dass ich nicht auch permanente Verwandlungen hinbekomme. Ich bin doch kein Muggelgeborener.“