Mandragus (Zauberstäbe)

Der Zauberstabladen "Mandragus - Handarbeit seit 217 v.C." wird von Galaxia Mandragus persönlich betrieben. Manche Zauberer munkeln hinter vorgehaltener Hand, dass die Dame mit dem grauen Dutt vollkommen verrückt wäre. Angeblich redet sie mit ihren Zauberstäben.

pp: Potthoffs Menagerie
Penny stand in dem einzigsten Zauberstabladen im Bogenfleet und hielt einen Zauberstab in der Hand. Der Käfig ihrer Eule war neben einer erloschenen Kerze plaziert und Galaxia Mandragus hatte Penny regelrecht befohlen, die Keeze mit Lumos zu entzünden. Penny chwang den Stab und sagte "Lumos" doch nichts passierte. "Wohl ehr nicht!", sagte Galaxia Mandragus und gab ihr einen anderen Zauberstab. Er war Haselnussbraun und wunderschön, wie Penny fand. Insgeheim hoffte sie, das dies ihr Zauberstanb werden würde. Sie sagte "Lumos" und richtete den Zauberstab auf die Kereze, die entflammte. Ihre Eule kreischte beifallspendend. Zufrieden lächelte Penny und verließ mit ihrem neuen Stab den Laden. Aus ihren leicht rosefarbenen Wangen war jegliche Farbe gewichen und sie schnaubte erschöpft.

Gemeinsam mit ihrer Familie fuhr sie in dem Muggelauto nach Hause. "Ich glaub ich nenne sie Lumos", sagte Penny erschöpft und ließ sich in einen der Autositzte sinken. "Wen?" "Na meine Eule, du Schwachkopf!", fauchte Pennny Mike wütend an, der sich seit der ganzen Fahrt ohne Grund über sie lustig machte...

tbc: Nach Hause

pp: DAZ (Deutsche Allgemeine Zaubererbank)

Gisela betrat den Zauberstabladen, den ihr Vater gefunden hatte, mit einer gehörigen Portion Ehrfurcht, die so ganz und gar untypisch für sie war. Aber dieser Laden strahte etwas besonderes aus, das sie nicht in Worte fassen konnte. Sie blickte sich um und nach einigen Augenblicken tat sie das nicht mehr scheu, sondern mit unverholener Neugierde und gewaltigem Interesse. Es war ein wenig muffig in dem Laden und die Besitzerin, die plötzlich hinter der Ladentheke erschien, wirkte ziemlich hexisch.
"Einen Zauberstab für das Kind?"
"Ja, bitte. Ich gehe nach Rungholt!"
"Soso, Rungholt. Nungut, einen Zauberstab." Galaxia Mandragus musterte sie ausgiebig. "Ich denke, wir sollten die klassischen Hölzer durchprobieren. Irgend etwas robustes... Eiche vielleicht..." Sie schritt die Regale entlang und Gisela bekam den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Sie dachte, Zauberstab wäre Zauberstab.

pp: Das Fleet (Gassen und Brücken)

Es kostete Eustach seinen ganzen Mut, den Laden zu betreten, von dem er annahm, dass es ein Zauberstabladen war. Als er ins Halbdunkel des Geschäftes trat, bemerkte er zu seiner Erleichterung, dass es hier tatsächlich sehr viele Zauberstäbe gab, allerdings auch andere Kunden, die vor ihm dran waren. "Tag", nuschelte Eustach und verdrückte sich seitlich in eine Ecke, um von dort erst einmal zuzusehen, wie hier alles genau von statten ging. So gesehen war er ganz froh, dass er nicht gleich an der Reihe war, sondern das Mädchen, das wohl mit ihrem Vater hier war.

Eustach musterte sie nur kurz und ganz verstohlen, während eine Frau in einer unauffälligen Robe, dafür aber mit einer wirklich beeindruckenden Hochsteckfrisur mit ein paar Schachteln zu dem Mädchen trat und ihr eine hinhielt. "So, min Deern, dann versuch mal, ob Eiche zu Deinem Typ passt", forderte sie das Kind auf, während Eustach große Augen machte. Die Frau lächelte ihm kurz zu. "Gedulde Dich einen Moment, junger Mann. Du kommst auch gleich an die Reihe." Eustach schluckte nur und nickte, in der Hoffnung, damit nichts falsch zu machen. Er wünschte sich, dass die Ecke noch ein wenig dunkler wäre.

Gisela starrte begierig den Zauberstab an, den sie in die Hand gedrückt bekam. Sie guckte dann allerdings erst einmal fragend, bis die Frau sie anwies, damit ein wenig zu wedeln. Gisela tat prompt, wie ihr geheißen wurde, doch nichts tat sich. Auch beim zweiten und dritten Stab passierte nichts, bis die Zauberstabfrau davonrauschte mit dem Kommentar, dass Eiche doch nichts wäre, eher Holunder oder Birke.
Das Mädchen nutzte die Zeit, um den Neuankömmling zu betrachten. Der sah lustig aus, ein wenig, als ob er im Wald leben würde, so schmutzig wie er war. Gisela fand ihn auf Anhieb toll und deshalb stürmte sie auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin.
"Hallo, ich bin Gisela und wie heißt du? Bist du auch hier, um dir einen Zauberstab zu kaufen? Bist du auch das erste Mal hier? Mein Papa begleitet mich, damit ich auch wirklich alles habe, bevor ich nach Rungholt gehe. Wo gehst du hin?" fragte sie den Jungen sofort aus.

pp: Das Fleet

Finn und seine Mutter Herta betraten den Laden, in dem viel Licht verschluckt wurde. Beide bewegten sich hier etwas unsicher, denn Herta war Muggel und Finn kam in diesem Jahr das erste Mal auf eine Zaubererschule. Neugierig und interessiert beobachtete er das Mädchen, das gerade einen Zauberstab ausprobierte. Ein schmächtige Junge stand in seiner Nähe.
"Hallo.", sagte Finn, der gerne neue Leute kennenlernen wollte, zu Eustach. "Kommst du auch nach Rungholt in die fünfte?"

Als das Mädchen auf ihn zugestürmt kam, wich Eustach im ersten Moment beinahe erschrocken zurück und starrte sie dann mit halboffenem Mund ungläubig an, während sie einen Wortschwall über ihn ergoss. Entgegen der ersten Befürchtung wollte sie ihm wohl nichts Böses...außer ihn mit Fragen überschütten, die Eustach alle viel zu schnell aus dem kleinen Mund kamen und mit denen er nicht im geringsten gerechnet hatte.

Bevor er sich auch nur halbwegs sammeln konnte, um zu einer Antwort anzusetzen, kam ein weiteres Kind in den Laden, das sich zu ihm und dem Mädchen stellte, als wäre es das normalste auf der Welt. Eustach fühlte sich irgendwie bedroht, so eingekesselt von den beiden. "Ich...fünfte Klasse", brachte er schließlich zu Kim hervor. Dummer Weise war eine Wand in seinem Rücken, so dass er sich nicht weiter zurückziehen konnte.

"Eustach", sagte er dann. Er starrte einen Moment auf die Hand des Mädchens und streckte dann etwas zögerlich seine ihr entgegen. Hoffentlich kam gleich die Frau mit neuen Stäben für Gisela zurück. Wobei er dann mit dem Jungen alleine wäre... Eustachs Herz klopfte wild wie das eines Kaninchens, das gerade von einem Fuchs in seinem Bau ausgegraben wird.

Gisela lachte kurz, aber sie lachte Eustach nicht aus, sondern ihn an, während sie seine Hand schüttelte. Ihr Vater verfolgte das Schauspiel stumm und nickte der Dame, die den anderen Jungen in den Laden begleitet hatte, zu.
Gisela selbst wurde aber, bevor sie sich dem anderen neuen Jungen oder Eustach weiter widmen konnte, von der Verkäuferin unterbrochen, die ihr einen neuen Zauberstab in die Hand drückte, unter der Bemerkung "Birke und Einhornhaar". Gisela trat wieder zurück in die Ladenmitte und wedelte einmal. Sie spürte etwas und die Frau nickte.
"Birke scheint wohl richtig zu sein, jetzt brauchen wir nur noch den richtigen Kern."

Eustach schob eilig seine Hand zurück in die Tasche seiner Robe, als Gisela zum Testen des nächsten Zauberstabs eilte. Der kleine Junge sah interessiert aber zurückhaltend zu, wie das Mädchen den Zauberstab schwang. Wie man einen Stab benutzt, das wusste Eustach, auch wenn er noch nie einen in der Hand gehabt hatte. Er würde sich hüten, irgendetwas anzufassen, das seinem Vater gehörte. Er musste ihn nicht unnötig provozieren. Schon einmal deswegen sollte er besser mit allen Dingen vom Einkaufen zurück kommen.

Eustach hoffte, dass sein Zauberstab nicht allzu teuer sein würde. Er hatte nur einen vagen Überblick, wieviel Geld er dabei hatte und ein wenig Angst, dass es vielleicht zu wenig war. Wusste sein Vater, wieviel all die Dinge auf der Liste kosteten? Ein Zauberstab musste furchtbar teuer sein, auch wenn es nur ein Stück Holz war. Eustach wandte den Blick nur um festzustellen, dass der andere Junge noch immer bei ihm stand. Warum ging er nicht weg?

Galaxia Mandragus reichte ihr einen weiteren Stab und meinte, dass sie bei diesem ein ziemlich gutes Gefühl hätte, dass er richtig sei. Und tatsächlich war dem auch so. Gisela wedelte ein wenig mit ihrem Stab umher und der sprühte rote Funken [ooc: Alaaf! ^^] in den Laden. Gisela staunte nicht schlecht, als sie den Effekt sah und konnte es kaum glauben, auch ihr Vater staunte nicht schlecht, dass es funktionierte.
"Das ist Birke und Sphinxhaar."
"Sphinx? Ist das nicht diese Sagengestalt? Sowas gibt es wirklich?"
"Ja, Dern, das wirst du noch oft genug erleben."
sagte die wunderliche alte Frau, nahm den Zauberstab wieder an sich und verpackte ihn. Nachdem ihr Vater gezahlt hatte, machte er Anstalten zu gehen, doch Gisela meinte: "Neinnein, ich will noch sehen, wie Eustach seinen Zauberstab bekommt." Sie deutete auf den Jungen.

Bevor Finn dazu kam, Eustach weitere Dinge zu fragen, hatte Gisela ihren Zauberstab gefunden und Eustach bekam doch ein wenig feuchte Hände bei der Vorstellung, dass nun er an der Reihe war. Allerdings musste er einfach nur alles so machen, wie sie es gemacht hatte. //Und wenn es keinen gibt, mit dem ich zaubern kann?//, schoss es Eustach ein wenig bang durch den Kopf.

Gleich darauf hatte er allerdings ganz andere Sorgen. "Dann mal der nächste, men Jung." Galaxia Mandragus griff ihn bei der Hand, drehte diese so, dass seine Handfläche nach oben zeigte und murmelte etwas vor sich hin, während sie seine Handfläche betrachtete. "Wie heißt Du?"

Eustach bemerkte, dass Gisela mit ihrem Vater noch da stand und erwartungsvoll zu ihm und der Verkäuferin herüber sah. Hoffentlich fand er schnell einen passenden Stab und dann nichts wie weg hier.

"Eustach."
"Hm. Und einen Nachnamen? Hast Du den auch?"
"Salamander."
"Hm."

Galaxia Mandragus ließ Eustachs Hand los, murmelte etwas von "Sicherlich Trauerweide. Oder doch vielleicht Affenbrotbaum?" und verschwand auf der Suche nach passenden Schachteln. Eustach ließ sie auf dem Präsentierteller zurück. [OOC: Vielleicht will Finn auch noch was posten, =^.^=]

Meerweib und Meier (Buchhandlung)

Margo betrat den Laden und wäre am liebsten wieder umgekehrt: Andere Kinder! Bisher war der Einkauf recht reibungslos verlaufen, aber sie war auch noch nicht auf Gleichaltrige gestoßen.
Bisher hatte Margo, von den dicken Mauern ihres Hauses gut beschützt, noch gar nicht mit anderen Kindern rumgetrieben. Sie hatte meist mit den Hauselfen, ihrem Bruder oder ihrer Uroma gespielt - kaum mit anderen Kindern. Sie war sogar zu Hause unterrichtet worden.

Margo hatte Angst vor dem, was jetzt passierte: ihre Großmutter drengelte sich in der Schlange vor (als eine so einflussreiche Person wie sie konnte man sich das leisten) und begrüßte die Ladenbesitzern - man konnte es kaum glauben - freundlich!
"Galaxia, wie geht es dir?" Ihre Großmutter setze gekunzelte Freundlichkeit auf. "Margo komm her, das ist meine alte Schulfreundin, Galaxia. Unsere Margo kommt dieses Jahr nach Rungholt. Sie braucht noch einen Zauberstab..." Margos Großmutter sah sich um. Als ihr Blick auf die anderen Leute fiel, rümpfte sie kurz die Nase. Margo war alles unglaublich peinlich.

Es wurde immer schlimmer für Eustach, denn weitere Personen kamen in den Laden, in dem es jetzt irgendwie ziemlich beengt war in Eustachs Augen. Er kam ein wenig ins Schwitzen, als er bemerkte, dass es sich bei den drei Neuankömmlingen um drei Frauen handelte, ein Mädchen und zwei ältere Hexen in reichlich seltsamer Kleidung. Eustach hatte ein etwas ungewöhnliches Verhältnis zu Frauen. Für ihn gab es sie nur in Erzählungen seines Vaters und in Form seiner Mutter, von welcher sein Vater dann sprach. Meist endeten diese Erzählungen allerdings in einem Wutausbruch seines Vaters. Die Mutter war lange tot. Eustach fand Frauen ein wenig unheimlich.

"Kassandra, welch freudige Überraschung", ging Galaxia Mandragus auf eine der älteren Hexen zu. "Ist diese entzückende junge Dame etwa Deine Enkelin? Ach, wie unglaublich bezaubernd. Sicher ein Fall für Linde und Drachenherzfaser." Sie wandte sich kurz um und winkte Eustach mit der Hand her. "Hier, men Jung, probier einmal die hier durch, ob was für Dich dabei ist."

Eustach eilte zu ihr und nahm Galaxia Mandragus die Schachteln mit den Stäben ab. Wenigstens hatte er jetzt nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit, während er die erste Schachtel öffnete und einen ziemlich langen und ziemlich dünnen Stab heraus nahm, um ihn einmal zu schwenken wie es Gisela vorhin getan hatte. Unterdessen suchte Galaxia Mandragus einen passenden Stab für das junge Mädchen, obwohl eigentlich erst noch Finn an der Reihe gewesen wäre.

Margo war es immer noch unangenehm. Aber letztlich konnte sie nichts dafür, dass sie ihrer Familie wegen bevorzugt behandelt wurde. Sie fand, dass der andere Junge im Vergleich zu ihr herabwertend behandelt wurde. Seine Familie war bestimmt nicht so einflussreich. Sie nahm den Zauberstab, der ihr in die Hand gereicht wurde. "Meiner ist auch aus Linde...", meinte ihre Uroma dazu.

Margo wurde nervös. Jetzt hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen Zauberstab in der Hand. Ihre Verwandten benutzten ihre immer so selbstverständlich. Margo hatte es oft gesehen. Sie schwenkte ihn (ohne einen Zauberspruch zu sagen - sie kannte zwar schon einige, aber sie wusste auch, dass sie außerhalb von Rungholt nicht zaubern durfte) und es stoben sehr dünne Funken aus dem Stab.
"Nein, das ist noch zu wenig.", kommentierte Galaxia Mandragus. "Ich würde aber sagen, eine Komponente stimmt..." Sie kramte in einem Regal. "Probier den: Eberesche und Drachenherzfaser..."
"Meiner ist aus Eberesche.", sagte jetzt ihre Großmutter.
"An soetwas lässt sich einiges erkennen: Verwandtschaften, oder wie charakterlich ähnlich man sich ist.", erklärte Frau Mandragus.

Margos schwenkte ihn erneut. Ein Papierstapel, auf den sie unwissentlich gezielt hatte, zerfetzte.
"Dann war doch die Linde das richtige Holz. Wir müssen nur noch den Kern finden..." Die Verkäuferin verschwand hinten im Laden.

Finn starrte wie gebannt auf das Mädchen, dessen Zauberstab plötzlich rote Funken versprühte. Er erschreckte sich tatsächlich ein wenig und vergaß dabei, dass er mit dem Jungen neben sich hätte reden können. Diese Zauberstäbe lenkten ihn einfach total ab. Nur die drei Frauen, die plötzlich in den Laden stürmten, überraschten sie noch mehr. Es waren Hexen, die Aufsehen erregten, nicht nur mit ihrer Kleidung, sondern vor allem mit ihrem Verhalten. Anscheinend schienen sie sehr viel von sich zu halten und kannten sogar die Ladenbesitzerin, was Finn beeindruckte.

Eigentlich war er ja an der Reihe, einen Zauberstab zu bekommen, aber die Frauen drängelten sich vor und das Mädchen, das in seinem Alter zu sein schien, war nun an der Reihe. Finn, von Natur aus ein schüchterner Junge, traute sich nicht, etwas zu sagen und wartete geduldig. Um nicht nur blöd rumzustehen, räusperte er sich und sagte dann zu Eustach und Gisela: "Ich bin übrigens Finn und ich habe keine Ahnung von Zauberstäben." Er grinste unbeholfen und hoffte, auf Hilfe oder Verständnis zu treffen. "Meine Eltern sind keine Zauberer müsst ihr wissen." Er hatte keine Ahnung, dass manche Zauberer es nicht gerne hörten, wenn jemand wie Finn in ihrer Nähe war - ein sogenanntes Schlammblut.

Gisela verfolgte eher kritisch, was da gerade vor sich ging, aber die drei Frauen, die den Laden gestürmt hatten, versprühten ein ungeheures Gefühl von Würde, sodass sie sich nicht getraute, etwas zu sagen, dass Finn eigentlich an der Reihe gewesen wäre. Sie hielt das Päckchen, in dem ihr Zauberstab war, fest in der Hand und ging zu den beiden Jungen herüber.
"Echt? Deine Eltern sind auch keine Zauberer? Meine auch nicht. Das war eine totale Überraschung, als dieser Brief kam, auch wenn es mich nicht so überrascht hat wie meine Eltern. Die hielten das alles für einen Scherz. Aber jetzt ist zumindest mein Papa ja hier, um es mit eigenen Augen zu sehen." Sie reckte Finn die Hand hin. "Ich bin Gisela."

Eustach beeilte sich, die Zauberstäbe zu probieren, die Galaxia Mandragus ihm gegeben hatte, bevor sie sich dem Mädchen und den beiden älteren Damen zugewandt hatte. Der erste Stab glomm zwar ein wenig, als Eustach ihn vorsichtig schwang, aber im Vergleich zu dem, was er heute hier schon gesehen hatte, war es nicht viel.

Während er den nächsten Stab aus der Schachtel nahm, hörte er, wie Finn sich vorstellte und erklärte, seine Eltern wären keine Zauberer - was auch immer das heißen mochte - und das Mädchen, Gisela, gleich darauf einging. Erleichtert, dass man ihn nicht direkt in das Gespräch verwickelte, testete Eustach den nächsten Zauberstab und...oh Wunder, ein strahlender Goldregen ergoss sich aus der Spitze des Stabes, so dass Eustach ihn vor Schreck fallen ließ.

Verlegen beeilte er sich, den Stab wieder vom Boden aufzuklauben. Galaxia Mandragus, deren Aufmerksamkeit deutlich mehr auf dem Mädchen lag als auf ihm, zog nur kurz eine Augenbraue hoch. "Linde", sagte sie dann. "Mit dem Mähnenhaar eines Mondkalbs...eine sehr exzentrische Kombination, aber eindeutig ein Salamander, nicht wahr?" Sie nannte ihm den Preis und Eustach begann, die Münzen abzuzählen.

Bisher war er nicht zur Schule gegangen und sein Vater hatte es nicht für nötig erachtet, ihn irgendetwas zu lehren, egal ob schreiben und lesen oder rechnen. Erst als der Brief von Rungholt gekommen war, hatte er damit angefangen, allerdings nicht sonderlich ausdauernd. Hinzu kam, dass Eustach das Gefühl hatte, dass er das nie lernen würde. Dennoch schaffte er es schließlich, die Münzen abzuzählen und seinen Zauberstab zu kaufen.

Den Stab in seiner Schachtel an sich gedrückt, verließ Eustach ohne ein weiteres Wort den Laden. Galaxia Mandragus murmelte etwas, das wie "Unglaublich" klang, kurz bevor sich die Ladentür hinter Eustach schloss und der Junge sich wieder im Bogenfleet fand.

tbc: Das Fleet (Wege und Brücken)

"DAS ist der Salamander-Junge?", fragte Großmutter Flaqstein. "Ich kannte seinen Vater, mein Mann - Gott hab ihn seelig - musste manchmal mit ihm zusammen arbeiten. Alles vor dem Absturz und natürlich auch bevor..." jetzt wurde Kassandra etwas leiser, aber immer noch für alle hörbar "... er sich mit dieser unfähigen Frau einließ. Sowas sollte verboten werden."
Uroma Kunigunde fügte hinzu. "Er kümmert sich nicht gut um sein Kind."

Margo hingegen interessierte das alles nicht mehr. Die Zauberstäbe waren viel interessanter. Mit den Worten "Linde, einmal mit Meerjungfrauenhaar - selbe Haarfarbe, wie du sie hast - und einmal mit Drachenrückenschuppe." bekam sie von Galaxia Mandragus zwei andere Stäbe gerreicht. Bei dem mit der Drachenrückenschuppe fiel ein Bild von der Wand. Margo legte ihn schnell wieder weg. Dann probierte sie den anderen mit Meerjungfrauenhaar. Als sie ihn in die Hand nahm, spührte Margo ein intensives Kribbeln und sie war direkt elektrisiert. Sie schwang ihn. Margo schloss die Augen; alles passierte wie in Zeitlupe. Plötzlich glomm ein blaues Licht aus dem Stab und Wellenrauschen erklang.

"Welch eleganter Effekt! Du kannst stolz auf deine Enkelin sein, Kassandra!"
Großmutter selbst klatschte vor Freude in die Hände - für sie eine wirklich sehr ungewöhnlich offene Gefühlsbezeugung - und sie drückte Margo einmal flüchtig. Dann bezahlte sie. Margo fand alles etwas aufgesetzt. Doch dann bückte sich ihre Uroma zu ihr runter. "Das war wirklich schön - Du wirst eine tolle Hexe."
Das bedeutete ihr besonders viel.

"Margo, geh du doch mit deiner Uroma schon mal vor. Wir haben ja jetzt alles wichtige gekauft." Großmutter Kassandra schwenkte ihren Zauberstab, die Taschen verschwanden. "Ich bleibe derweil noch ein bisschen bei Galaxia. Wir tratschen über die gute alte Zeit."
"Geh doch schon mal nach hinten und setz den Tee auf.", meinte Frau Mandragus dazu. Kassandra Flaqstein verschwand hinten im Laden.

Margo verließ mit ihrer Uroma glücklich das Geschäft.

tbc: Straßen und Brücken

pp: Saus und Braus

Zwar waren immer noch einige Leute im Zauberstabladen, aber Sandrine konnte einfach nicht länger abwarten und zerrte ihren Bruder in den Laden, dessen Schild einen Zauberstab trug.
Gerade war die Besitzerin des Ladens mit einem anderen Kind beschäftigt und Sandrine und Antoine stellten sich abwartend an den Rand.

Neugierig musterte Sandrine die anderen, die noch hier im Laden waren. Die eine war groß, schlank und hatte kurze, schwarze Haare. Der Mann, der in ihrer Nähe stand, musste wohl ihr Vater sein. Der andere war ein eher schmächtiger Junge, der unauffällig schien oder vielleicht nur so scheinen wollte. Der Junge war wohl mit seiner Mutter hier.

Sandrine war gerade mit dem Beobachten der Leute im Laden beschäftigt, als urplötzlich Antoine ihren Arm packte und sie hinter ein Regal gefüllt mit Zauberstäben zog. Schnell begriff Sandrine auch, wieso, als sie hinter dem Regal hervorlugte:
Ihre Mutter starrte soeben mit suchendem Blick durch die Scheiben.
Mindestens zehn Sekunden dauerte es, bis sie dem Geschäft mit einem kleinen Wutanfall den Rücken kehrte und auf die Straßenseite gegenüber lief, um dort durchs Schaufenster hineinzusehen. Erst, als sie völlig außer Sicht war, trauten Sandrine und Antoine sich hinter dem Regal hervor.
Erst jetzt wurde Sandrine bewusst, dass sie wegen ihrer merkwürdigen Aktion von allen Seiten irritiert angesehen wurden.

Finn lächelte Gisela zu. "Für mich war es auch unglaublich, den Brief zu erhalten. Ich meine, ich wusste ja gar nicht, dass es Zauberer gibt, und ich kann es ehrlich gesagt immernoch nicht glauben. Meine Mama hat dann ein bisschen nachgeforscht und entdeckt, dass es wohl wirklich Hexen in meiner Vergangenheit gab." Finns Mutter lächelte und fügte hinzu: "Anscheinend war die Schwester meiner Urgroßmutter eine Hexe und das hat sich wohl vererbt." Dann sah sie auf die Uhr und bekam einen kleinen Schrecken. "Finn, mein Lieber, ich sehe, wir haben wenig Zeit. Ich werde schonmal die Zutaten für deinen Zaubertränke-Unterricht kaufen. WIr treffen uns in einer Stunde da, wo wir hergekommen sind." Sie küsste ihn auf die Stirn und war verschwunden. Finn lief rot an. Es war ihm sehr peinlich, dass seine Mutter ihn geküsst hatte, und er fühlte sich andererseits auch etwas verlassen. Finn musste noch lernen, selbstständig zu werden und räusperte sich dann. "Ähm..also.." Er hatte den Faden verloren. Zum Glück lenkte die Zauberstabverkäuferin Frau Mandragus ihre Aufmerksamkeit auf ihn und kümmerte sich um einen Zauberstab. "Hier, probier doch mal Birke mit Koboldhaar." schlug sie vor und Finn zögerte. "Ich bin aufgeregt.", flüsterte er Gisela zu, die noch immer neben ihm stand. Aber dann nahm er den Zauberstab.

Nichts tat sich, außer ein kleiner blauer Funke.

"Anscheinend eher in die seichte Richtung.", kommentierte Galaxia und kam mit einem anderen Zauberstab. "Eiche mit Meerjungfrauhaar.", erklärte sie dann. Finn nahm ihn in die Hand und ihn durchfloss eine Wärme, die er nicht beschreiben konnte. Ein Funkenregen sprühte um ihn herum und für einen Moment fühlte er sich stark udn der Welt fast entrückt.
Zufrieden lächelte Galaxia. "Gleich der Zweite, prima." Finn strahlte - endlich schien er einmal etwas allein hingekriegt zu haben. Er bezahlte den Zauberstab und sah Gisela an. "Tja, was mach ich nun?" lachte er schüchtern und zuckte mit den Schultern.

Auch Giselas Vater hatte irgendetwas davon gebrummelt, dass er schon einmal die Zaubertränkesachen einkaufen gehen würde, bevor sie hier noch bis spät abends herumirren würden. Gisela sah Finn währenddessen beim Ausprobieren der Zauberstäbe zu und als er fertig war, konstatierte sie "Ich kann es kaum abwarten, endlich richtig damit zu zaubern. Das ist alles so aufregend... Und jetzt... Hast du deine Schulbücher schon gekauft?"

[OOC: Ihr hättet mich ja wenigstens mal wahrnehmen können, immerhin sind mein Zwillingsbruder und ich wie irre hinter ein Regal gehechtet...^^]

Sandrine war fürchterlich erleichtert, als ihre Mutter endlich wieder außer Sichtweite war. Kichernd stupfte sie Antoine in die Seite und die beiden grinsten sich verschwörerisch an ob des erneuten Erfolges, ihre Mutter abgehängt zu haben.

Doch nun ging etwas viel Spannenderes im Laden vor. Der schmächtige Junge hatte einen Zauberstab in die Hand gedrückt bekommen (nachdem ihn seine Mutter mit einem Schmatzer auf die Stirn verlassen hatte, was Sandrine wieder zu einem leisen Kichern gebracht hatte), und plötzlich hatte sich der Raum mit einem sprühenden Funkenregen, ähnlich einem Feuerwerk, angefüllt. Sandrine bekam einen dieser Funken ab und staunte nicht schlecht, als sie spürte, dass diese Funken nicht etwa heiß waren, sondern viel mehr warm waren und angenehm auf der Haut kitzelten.
Wenn sie so etwas auch bewerkstelligen würde, wenn sie einen Zauberstab in die Hand gedrückt bekam...

(ooc: ich geh meistens nicht drauf ein, wenn jemand in seinem Post meinen Charas eine Handlung aufzwingt - sorry!)

Finn fühlte sich plötzlich ein wenig besser und nicht mehr so unsicher. Sollte Giselas Frage eine Einladung sein? "Ich..ähm..nein, ich hab meine Bücher noch nicht. Das sind aber auch ganz schön viele, oder?" Leider hatte seine Mutter seine Liste mit in die Apotheke genommen. "Meine Liste hat meine Mutter mitgenommen.", gab er daraufhin zu. "Vielleicht könnte ich ja...?" Er war noch immer etwas zu schüchtern, um sie direkt zu fragen, ob er mitkommen durfte. Schließlich wollte sich Finn niemandem aufdrängen.

Gisela zog nicht ohne Stolz eine Liste hervor, die zwar nicht auf Pergament, sondern auf normalem Papier geschrieben war. Genaugenommen war es kopiert worden. Ihr Vater neigte dazu, Dinge zu vergessen, deshalb hatte ihre Mutter eine Kopie der Liste angefertigt und sie Gisela in die Hand gedrückt, am Abend bevor sie aufgebrochen waren.
"Ja, du hast Recht, das sind schon einige Bücher und dann auch noch mit so seltsamen Titeln. Ich bin gespannt, ob die praktisch sind und man damit viel üben kann. Ich will nämlich ganz schnell zaubern. Also dann, willst du gleich mitkommen oder die Liste schnell auswendig lernen?" Sie grinste ihn an.

[ooc: Dann nimm mich mal mit ]

"Ich könnte das mit dem Auswendiglernen zwar versuchen, aber ich glaube, das wäre nicht so witzig." Er grinste etwas schief und schielte auf den Zettel. "Keine Ahnung, wo wir die Sachen finden, aber wir können ja einfach mal losgehen." Er hielt Gisela die Tür auf und die beiden gingen in das Schreibwarengeschäft.

tbc: Die Pergamentrolle (+ Gisela)