02. Charakter/Eigenschaften

2.1 Einzelgänger

Dominic hatte bis zur achten Klasse nie so etwas wie Freunde oder Spielkameraden. Im Gegenteil erzählt seine Mutter gelegentlich gern die Geschichte, in der sie mit dem kleinen fünfjährigen Dominic auf dem Spielplatz war und dieser ganz allein eine Sandburg gebaut hat, obwohl viele Kinder um ihn herum waren und ihm unbedingt helfen wollten, sodass er sie mit Sand bewerfen musste, um seine Ruhe zu haben. Das führte dazu, dass er den halben Sandkasten für sich allein hatte, weil sich kein anderes Kind mehr in seine Nähe traute. Auch wenn diese grobe Reaktion in seiner Kindheit eine Ausnahme blieb, war er dennoch immer ein Einzelgänger, der bis in die Neunte Klasse hinein keine Freunde hatte und auch keine gesucht hatte. Da er sich in seinem selbst gewählten Eremitentum gelegentlich unwohl zu fühlen begann, fühlte er sich genötigt, Kontakte zu anderen Schülern zu knüpfen. Dieser Widerstreit zwischen dem Wunsch nach Kontakt und dem Wunsch nach Einsamkeit blieb nicht folgenlos für Dominics Charakter (s. u. und unter Hobbys). Doch auch wenn er gelegentlich Kontakte sucht, fällt es schwer, diese aufrecht zu erhalten, denn er wird solcher Kontakte schnell überdrüssig und sehnt sich wieder nach der Einsamkeit. Auf Grund dieses Unwohlseins in der Gesellschaft anderer gelingt es ihm auch bis heute nicht, andere Menschen anzusehen. Da er sich darüber im Klaren ist, dass dies gemeinhin als unhöflich gilt, hat er es sich angewöhnt, an "wichtigen" Personen vorbei oder ein wenig über sie hinüber zu sehen. Dies erzeugt die Illusion, angesehen zu werden, obwohl man nur am Rande beobachtet wird.

2.2 Aufbrausend

Da Dominic den Kontakt zu anderen Menschen so weit wie möglich schlicht vermied, trat sein aggressives Verhalten bis auf kleinere Zwischenfälle (s. o.) nie wirklich zum Vorschein, auch wenn sein Zauberstab dort durchaus ein Hinweis war. Er selbst hatte nie verstanden, wieso er einen Zauberstab aus den aggressiven Materialien Bambus und Doxyhaar bekommen hatte, da er sich immer als sehr ruhig begriffen hatte und der Zauberstab stark und impulsiv und übermütig und aggressiv war. Als er allerdings begann, verstärkt mit anderen Menschen zu interagieren, reizte ihn dieser Drang, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen und machte ihn angriffslustig. Selbst das kleinste nette Wort wurde von ihm, wenn es gerade in seinen Kram passte, als Provokation begriffen und als Aufhänger benutzt. Auch wenn er nie körperliche Gewalt anwandte (weil er ein Schwächling ist), war er mit dem Zauberstab umso flinker. Dies bereute er allerdings nachher fast immer und es gelang ihm, sich so weit zu beherrschen, dass sein Tonfall zwar giftig wird, wenn er sich aufregen will, es allerdings zumeist bei Worten bleibt, wenn er ein Ventil braucht oder seine Emotionen an Steinen des Rungholter Strandes auslässt. Seitdem er dieses gewisse Maß an Selbstkontrolle erreicht hat, gehorcht ihm sein Zauberstab auch besser und die beiden sind eine funktionierende Einheit.

2.3 Ordnungszwang

Dominic hasst Unordnung. Es ist nicht nur so, dass er sie nicht gern sieht, wenn er sich in einer unordentlichen Umgebung befindet, äußert sich das bei ihm körperlich. Er wird nervös, guckt ständig hin und her und beginnt, wenn der Zustand von niemandem beseitigt wird, selbst aufzuräumen (allerdings planlos). Seine eigenen Sachen sind deshalb auch immer perfekt geordnet. In seiner Truhe gibt es unzählige verschiedene Unterfächer, selbst seine Kleidung ist nicht nach Unterhosen, T-Shirts, Pullover, etc. sortiert, sondern innerhalb dieser Sortierung noch einmal nach Farben und jede Farbe hat ein eigenes Fach. Um sich sicher zu sein, dass in der Truhe auch immer die Ordnung herrscht, die er sich wünscht, verfügt er außerdem über eine Inventarliste und geht gelegentlich durch, ob alles da ist. Gleiches gilt für seine Schultasche, die auch für jeden Artikel ein eigenes Fach hat und Dominic somit die Schaffung eines harmonischen Arbeitsplatzes, auf dem die einzelnen benötigten Untensilien immer im richtigen Abstand und Winkel zueinander auf der Tischplatte angeordnet werden, bevor er mit der Arbeit anfängt.

2.4 Lärmempfindlichkeit

Lärm ist Dominic ein Gräuel. Auch wenn er vorgibt, vieles zu überhören, hat er einen recht ausgeprägten Gehörsinn, der schon mit lauter, harmonischer Musik Probleme hat und ihm Kopfschmerzen verursacht. Wenn der Klang allerdings nicht harmonisch ist, sondern einfach nur Lärm und Krach, lautes Geschrei, Explosionen und viele andere Dinge, die Dominic als störend empfindet, erschreckt er sich. Die Mindestreaktion ist, dass er zusammenzuckt und den Verursacher des Lärms meist ins Gebet nimmt oder zurechtweist. Je nach Situation und aktueller Verfassung kann die Reaktion allerdings auch milder oder härter ausfallen.

2.5 Gewissen

Auch wenn er es nie zugeben würde, ist es Dominic klar, dass viele seiner Handlungen unfair sind, gegen seinen eigentlichen Willen geschehen und häufig von Feigheit zeugen. Er wäre gern anders, weniger anstrengend, denn in schwachen Momenten empfindet er auch sich selbst als anstrengend. Diese Selbsterkenntnis wird von seinem Gewissen verursacht, das ausgesprochen moralisch ist und sich in den ungünstigsten Momenten meldet. Auch wenn ihm rational klar ist, dass dieses Gewissen ein Teil seiner selbst ist, versucht er oftmals, es zu unterdrücken oder zu ignorieren, sodass er sich von seinem Gewissen so weit entfremdet hat, dass er, wenn es sich meldet, er das Gefühl hat, ein besserwisserischer Zweiter würde zu ihm sprechen und ihn dabei auf nicht besonders nette, sondern direkte Weise ‚Hohensayn’ rügen und ihn in gedankliche Zwiegespräche verwickeln.